Download (PDF; 3,6 MB) - Öffentlicher Gesundheitsdienst
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Logbuch für Maßnahmen, Veranstaltungen und<br />
Öffentlichkeitsarbeit<br />
Um einen Überblick über alle Veranstaltungen, Aktionen,<br />
Maßnahmen, Angebote und die Öffentlichkeitsarbeit zu behalten<br />
und um Erfahrungen festzuhalten, sind diese in einem<br />
Logbuch zu dokumentieren. Mögliche Inhalte sind:<br />
• Wann welche Veranstaltung (z. B. Gesundheitstag, Schulfest,<br />
Vortragsreihe, Netzwerktreffen, Zukunftswerkstatt),<br />
Aktion (z. B. Infostand) durchgeführt wurde oder mit welchen<br />
Maßnahmen und Angeboten der Gesundheitsförderung<br />
begonnen wurde,<br />
• welche Ergebnisse (z. B. Gemeinderatsbeschluss, Festgelegte<br />
Ziele, Anzahl der Teilnehmer) oder Erkenntnisse<br />
(Schwierigkeiten, gute / gelungene Beispiele etc.) erzielt<br />
wurden und<br />
• welche Art der Öffentlichkeitsarbeit gewählt wurde.<br />
Sozial benachteiligte Menschen erreichen<br />
Menschen, die unter schwierigen sozialen Bedingungen leben,<br />
verfügen über schlechtere Gesundheitschancen und<br />
besitzen ein erhöhtes Erkrankungsrisiko. Gleichzeitig gelten<br />
sozial benachteiligte Menschen als „schwer erreichbare<br />
Zielgruppe“, weil „mittelschichtsorientierte“ Angebote ihre<br />
besondere soziale Lage und ihre Voraussetzungen nicht berücksichtigen.<br />
Das führt oft dazu, dass die Gruppen mit den<br />
größten Problemen nicht nur nicht erreicht werden, sondern<br />
dass sich die Schere der Ungleichheit weiter öffnet, weil die<br />
„Bessergestellten“ von diesen Angeboten durchaus profitieren.<br />
Deshalb ist es von großer Bedeutung, von vorneherein<br />
„soziallagensensibel“ und ohne Stigmatisierung vorzugehen.<br />
Alle Aktivitäten sind so zu planen, dass sie dazu beitragen,<br />
die gesundheitliche Chancengleichheit zu fördern und sozial<br />
bedingte Ungleichheiten der Gesundheit zu verringern.<br />
Wesentlicher Baustein für das Gelingen soziallagensensibler<br />
Gesundheitsförderung ist eine professionelle Haltung aller in<br />
der Gesundheitsförderung tätigen Berufsgruppen, die inklusiv<br />
denkt und handelt, d. h., unterschiedliche Geschlechter,<br />
Kulturen, Soziallagen und Behinderungen berücksichtigt und<br />
folgende Qualitätskriterien der Gesundheitsförderung 1, 2, 3 beachtet<br />
(vgl. Kapitel 8):<br />
• Beteiligung und Empowerment der Zielgruppe /<br />
Bevölkerung<br />
• Entwicklung eines integrierten Handlungskonzeptes<br />
• Gestaltung der Lebenswelten (Setting-Ansatz)<br />
• Bereitstellung niedrigschwelliger Angebote<br />
• Einsatz von Multiplikatoren<br />
• Nachhaltigkeit der Maßnahmen und Angebote<br />
Zugleich bleibt es eine zentrale politische Aufgabe, die<br />
grundsätzlichen materiellen, strukturellen und interkulturellen<br />
Rahmenbedingungen des Lebens sozial benachteiligter<br />
Kinder und ihrer Familien sowie älterer Menschen weiterzuentwickeln,<br />
so dass soziale und gesundheitliche Chancengerechtigkeit<br />
verbessert wird 108 . Diese politische Aufgabe ist<br />
dem Arbeitsfeld Gesundheitsförderung vorgelagert und kann<br />
durch die Arbeit der Fachleute nicht ersetzt werden.<br />
Kapitel 4 19