Download (PDF; 3,6 MB) - Öffentlicher Gesundheitsdienst
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7 Wie wird der Handlungsbedarf<br />
einer Kommune ermittelt?<br />
JEDE KOMMuNE ist durch individuelle Rahmenbedingungen<br />
und Zielgruppen gekennzeichnet. Sowohl Städte und Gemeinden<br />
als auch Stadtteile besitzen spezifische Eigenschaften<br />
und weisen individuelle Problemkonstellationen sowie<br />
Potentiale und Ressourcen für Entwicklungsmöglichkeiten<br />
auf. Erfolgreiche Angebote zur Förderung der Gesundheit gehen<br />
daher auf die Ausgangslage und den Handlungsbedarf<br />
vor Ort ein 50 . Zudem sind diese dann besonders wirkungsvoll,<br />
wenn sie auf einzelne Zielgruppen zugeschnitten sind. Eine<br />
Bestands- und Bedarfsanalyse ermöglicht,<br />
• einen Überblick über die Angebotslandschaft<br />
in der Kommune zu erstellen,<br />
• Über- und unterversorgung zu erkennen,<br />
• Angebote an den Bedarf vor Ort und an die Lebensbedingungen,<br />
Wünsche und Einstellungen der<br />
identifizierten Zielgruppen anzupassen,<br />
• Angebote der Öffentlichkeit besser zugänglich<br />
zu machen und<br />
• den Erfolg kommunaler Gesundheitsförderung<br />
zu messen.<br />
7.1 Bestandsanalyse<br />
Eine Bestandsanalyse umfasst die Analyse von vorhandenen<br />
Struktur- und Sozialdaten und Lebensbedingungen sowie<br />
Angeboten hinsichtlich der Handlungsfelder Ernährung, Bewegung,<br />
Lebenskompetenz, geistige Aktivität und soziale<br />
teilhabe (z. B. für Kinder und Jugendliche oder ältere Menschen).<br />
Struktur- und Sozialdaten analysieren<br />
Bei der Analyse von Struktur- und Sozialdaten (tab. 7) geht es<br />
vor allem darum, dass vor Ort spezielle Zielgruppen identifiziert<br />
werden, auf welche in der Maßnahmenplanung besonders<br />
einzugehen ist. Dies können z. B. sozial benachteiligte<br />
Menschen sein, welchen aufgrund geringer finanzieller Möglichkeiten<br />
kaum Angebote zur Verfügung stehen. Leitende<br />
Fragen der Analyse können z. B. sein:<br />
• Wie viele Kinder leben in der Kommune?<br />
• Wie viele alleinerziehende Mütter / Väter gibt es in<br />
der Kommune?<br />
30 Gesund aufwachsen und leben in Baden-Württemberg<br />
• Wie viele Arbeitslose gibt es in der Kommune?<br />
• Wie hoch ist der Anteil der älteren Menschen<br />
(nach Altersgruppen)?<br />
• Wie groß ist der Anteil der Menschen mit Migrationshintergrund<br />
in der Bevölkerung?<br />
• Gibt es spezielle Stadtteile, in denen diese Gruppen<br />
besonders stark vertreten sind?<br />
Lebensbedingungen und bestehende Angebote<br />
erheben<br />
Ein wichtiges Element kommunaler Gesundheitsförderungsplanung<br />
ist, die Lebensbedingungen in allen Lebenswelten<br />
so zu gestalten, dass diese den Kindern, Jugendlichen und<br />
älteren Menschen Anreize für eine ausgewogene Ernährung<br />
und regelmäßige Bewegung bieten. Daher sollten die Partner<br />
der Initiative gemeinsam zusammentragen, welche Lebensbedingungen<br />
in der Kommune vorherrschen (z. B. Zustand<br />
der Rad- und Schulwege, bewegungsfreundliche Schulhöfe,