04.11.2014 Aufrufe

Tourismusmagazin „Zukunft auf Vorarlberger Art“

Zukunft auf Vorarlberger Art. In diesem Magazin finden Sie aktuelle Branchenthemen sowie Informationen über den derzeitigen Stand der Tourismusstrategie 2020.

Zukunft auf Vorarlberger Art. In diesem Magazin finden Sie aktuelle Branchenthemen sowie Informationen über den derzeitigen Stand der Tourismusstrategie 2020.

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Eine ähnliche Herangehensweise<br />

an bewusstes Kochen und Wirtschaften<br />

hat das Gastronomiepaar<br />

Franziska Gächter und Michael Mallin<br />

hinter sich. Die beiden ambitionierten<br />

Quereinsteiger<br />

betreiben mit der „Dorfmitte“<br />

sehr erfolgreich<br />

ein Café Bar Restaurant<br />

in Koblach.<br />

Einen Teil ihres Erfolges<br />

macht laut den Gastronomen<br />

die „richtige“ Einstellung<br />

zum Kochen aus. Die<br />

Küche orientiert sich an<br />

den Produkten der Region<br />

und an den Jahreszeiten.<br />

Beim Bewusstsein der<br />

Gäste musste am Anfang aber etwas<br />

nachgeholfen werden, „wobei<br />

das AMA Gastrosiegel als Beweis<br />

öfters hilfreich war“, erinnert sich<br />

Franziska Gächter. Die Gastronomin<br />

hatte in der Anfangszeit des<br />

Betriebes Erklärungsbedarf, wenn<br />

es um Saisonales ging. „Wenn es<br />

bei uns keine Tomaten gibt, dann<br />

gibt es derzeit einfach keine in Vorarlberg.<br />

Wir haben auch keinen<br />

Mais aus der Dose im Salat, dafür<br />

aber frische Produkte und die gibt<br />

es halt nicht immer alle.“ Ein Blick<br />

<strong>auf</strong> die Spezialitäten-Karte des<br />

Hauses lässt schmunzeln und erahnen,<br />

über was mit Gästen diskutiert<br />

wird, denn im Restaurant<br />

Dorfmitte kommt <strong>auf</strong> den Teller,<br />

was früher ganz normal war. „Wir<br />

servieren nicht nur das Filet, sondern<br />

das ganze Alpschwein. Unsere<br />

Gäste bekommen auch mal<br />

Schweinerüssel, weil wir ganze<br />

Tiere verarbeiten möchten, auch<br />

das ist Teil unserer Philosophie“,<br />

erklärt Michael Mallin.<br />

zum<br />

nachdenken<br />

anregen<br />

Heute schätzen die Gäste gerade<br />

diesen bewussten und rücksichtsvollen<br />

Umgang mit Lebensmitteln.<br />

Die Eink<strong>auf</strong>sgewohnheiten der<br />

Gastwirte beeinflussen das Essverhalten<br />

der Gäste. „Es rentiert sich<br />

<strong>auf</strong> jeden Fall“, so die Gastronomen.<br />

Die ausgezeichnete Qualität<br />

der Rohprodukte ist vielleicht teurer,<br />

aber die transparente Herkunft<br />

von Gerichten macht sicher auch<br />

etwas aus im Wettbewerb mit Betrieben,<br />

die weniger <strong>auf</strong> Regionalität<br />

in der Speisekarte setzen. Bio<br />

ist gut, aber Region ist wichtiger –<br />

dieser Leitfaden zieht sich durch<br />

die Küche des Betriebes, die <strong>auf</strong><br />

Lebensmittel verzichtet, die tausende<br />

Kilometer hinter sich haben.<br />

„Uns ist die Kuh ums Eck lieber,<br />

auch wenn sie mal kein Biofutter<br />

gefressen hat.“ Im „Dorfmitte“<br />

wird das umgesetzt, was die beiden<br />

jungen Menschen im Leben für<br />

wichtig halten, den Fokus <strong>auf</strong> Heimisches.<br />

In der Küche heißt das:<br />

Zuerst Vorarlberg und nur wenn<br />

gar nichts mehr geht, <strong>auf</strong> den Rest<br />

von Österreich ausweichen. Vor<br />

der Verleihung des Siegels musste<br />

trotzdem noch hie und da nachjustiert<br />

werden, auch die Dokumentation<br />

war gewöhnungsbedürftig.<br />

Anhand von Lieferscheinen muss<br />

ganz genau nachgewiesen werden,<br />

was wann und vor allem wo gek<strong>auf</strong>t<br />

wurde. Aber auch das hat in<br />

den Augen des Gastronomiepaares<br />

seine Berechtigung. Die Gastronomen<br />

kennen jeden einzelnen<br />

Lieferanten und trotzdem gehen<br />

sie in Ställe und <strong>auf</strong> Felder - Vertrauen<br />

ist gut, Kontrolle besser.<br />

Mag. Rebekka Moser<br />

46 zukunft <strong>auf</strong> vorarlberger art

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!