ASO! Augsburg Süd-Ost - November 2014
Stadtteilmagazin für Augsburg-Hochzoll, -Herrenbach, -Spickel, -Textilviertel und Friedberg-West
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A S O ! <strong>November</strong> <strong>2014</strong><br />
Deutsch-chinesischer Musikgenuss bei den Hochzoller Kulturtagen<br />
Auf Geige und Cello den Klang und die<br />
Spielweise einer chinesischen Erhu nachzuahmen,<br />
ist gar nicht so einfach. Und beim<br />
Klavierspiel darauf zu achten, wie sich europäischer<br />
Einfluss und chinesische Musiktraditionen<br />
mischen, war auch ungewohnt.<br />
Zahlreiche Hochzoller hatten sich im Holzerbau<br />
eingefunden, um bei der Veranstaltung<br />
„Mehr als drei Chinesen, nicht nur<br />
Kontrabass – Europäischer Einfluss auf<br />
die chinesische Musik“ einen Eindruck von<br />
diesen interkulturellen Verbindungslinien<br />
zu bekommen. Die Pianistin Chong Liao<br />
und die Geigerin Xiaoyuan Zhao-Wimmer,<br />
beide mit deutschen Männern verheiratet,<br />
entführten das Publikum in das musikalische<br />
China, unterstützt von Sabine Rinkel,<br />
Gerhard Geyer und Gerd Wimmer. Durch<br />
das Programm führte Michael Friedrichs.<br />
Es war der Großvater von Chong Liao, der<br />
Komponist Qing Zhu, der nach einem Studium<br />
in Berlin um die Zeit des Ersten Weltkrieges<br />
nach China zurückging und in seinen<br />
Kompositionen westliche und östliche<br />
Traditionen miteinander verschmolz. Seine<br />
Lieder, von denen einige heute in China Teil<br />
des Standardrepertoires der Musikausbildung<br />
sind, wurden mit Klavier und Geige<br />
dargeboten.<br />
Ein weiterer Glanzpunkt des Musikprogramms<br />
war „Butterfly Lovers“, die romantische<br />
Erzählung von dem Jungen Liang<br />
Shanbo und dem Mädchen Zhu Ying-tai,<br />
als Violinkonzert komponiert 1959, hier als<br />
Streichquartett gespielt. Das Stück beruht<br />
auf einem Roman über eine komplizierte<br />
7<br />
Beziehung vor etwa 1600 Jahren. Ein Mädchen<br />
verkleidet sich als Junge, um zur Schule<br />
gehen zu können, und verliebt sich dort.<br />
Die beiden jungen Leute dürfen aber nicht<br />
heiraten, beide sterben und entschweben<br />
dem Grab als zwei anmutige Schmetterlinge.<br />
Auch eine Nummer aus einer revolutionären<br />
Pekingoper aus den sechziger Jahren<br />
war zu hören: Die Rote Signallaterne. Und<br />
am Ende war zu erfahren, dass Puccini sich<br />
für seine Oper Turandot einer chinesischen<br />
Melodie bediente, die er bei einem Freund<br />
auf einer Schweizer Spieluhr hörte: Mo<br />
Li Hua. So gab es auch bemerkenswerte<br />
Einflüsse der chinesischen Musik auf Europa.<br />
Das Publikum dankte den engagierten<br />
Künstlern mit viel Applaus.<br />
mf<br />
Im Rahmen der 8. Hochzoller Kulturtage<br />
fand am Mittwoch, 22.10.<strong>2014</strong> ein Orientalischer<br />
Abend im Kinder- und Jugendhaus<br />
Lehmbau der Evang.- Luth. Kirche statt.<br />
Rund 50 begeisterte (große und kleine)<br />
Gäste ließen sich nach einem Aperitiv aus<br />
Sekt mit Rosenwasser oder Granatapfellimonade<br />
von der Märchen- und Geschichtenerzählerin<br />
„Aisha“, dem Gitarrist Ali<br />
Sanli Hizal sowie der Bauchtänzerin „Scheherazade“,<br />
ihrer Jugendbauchtanzgruppe<br />
„Nefretitis“ sowie Trommler Ibrahim Parlak<br />
verzaubern. Nebenbei gab es ein köstliches<br />
Buffet aus 1001 Nacht mit Spezialitäten z. B.<br />
Alle Künstler des Orientabends inkl. Initiatoren Fr. Hörr<br />
(Lehmbau), Hr. Stumpf + Gregor Lang (Vorstände Hochzoller<br />
Kulturtage).<br />
aus der Türkei, Persien und Marokko. Gegen<br />
Ende des Abends befanden sich alle Gäste<br />
mit „Scheherazade“ auf die Tanzfläche. Der<br />
Abend wird uns als eine sehr schöne, generationsübergreifende<br />
Veranstaltung im<br />
Gedächtnis bleiben, bei der Menschen jeglichen<br />
Alters und Herkunft aus Hochzoll und<br />
darüber hinaus im Kinder- und Jugendhaus<br />
zusammen kamen um gemeinsam zu essen,<br />
trinken, singen, erzählen und zu feiern.<br />
Der Westafrikanische Trommelworkshop<br />
am Freitag, 24.10.<strong>2014</strong> unter Leitung von<br />
Petra Eichenseer fand ebenfalls regen<br />
Anlauf: Rund 25 begeisterte Kinder und<br />
Erwachsene erlernten während des Workshops<br />
neben rhythmischen Übungen einen<br />
traditionellen Rhythmus aus Westafrika.<br />
Highlight war u.a. aber das Verkosten eines<br />
typischen afrikanischen Imbiss: Süßkartoffelsuppe,<br />
Kichererbsenaufstrich und Couscoussalat<br />
sättigten die hungrigen Trommler.<br />
Petra Eichenseer ist neben ihrer Tätigkeit als<br />
Grundschullehrerin als Mutter einer Tochter<br />
dem Lehmbau verbunden. S. Hörr