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informieren. Im Fall des Verdachts auf sexuellen Missbrauch kann diese Phase<br />

länger dauern, in der Zwischenzeit muss jedoch die Sicherheit des Kindes vor<br />

weiteren sexuellen Übergriffen sicher gestellt sein. Nach der Abklärung, bei<br />

Feststellen einer Gefährdung gilt es, Verständnis für die Notwendigkeit von<br />

Veränderungen bei den verantwortlichen Obsorgeberechtigten zu wecken und<br />

sie in Kooperation zu bringen. Grundsätzlich gilt in der Jugendwohlfahrt immer<br />

die Wahl des gelindesten Mittels „Hilfen zur Erziehung sind im Einzelfall als<br />

Unterstützung der Erziehung oder als volle Erziehung, als freiwillige<br />

Erziehungshilfe oder als Erziehungshilfe gegen den Willen der<br />

Erziehungsberechtigen zu gewähren. Es ist jeweils die gelindeste, noch zum<br />

Ziel führende, Maßnahme zu treffen.“ (Jugendwohlfahrtsgesetz 1989, § 26)<br />

Sollte jedoch keine oder eine nicht ausreichende Kooperation zustande<br />

kommen, wird je nach Gefährdungsgrad des Kindes sehr schnell oder nach<br />

einem längeren Zeitraum eine Maßnahme gesetzt. Sollte eine Gefährdung<br />

eines Kindes festgestellt werden und eine Unterstützung der Erziehung<br />

notwendig sein, kann diese auch vom Pflegschaftsgericht angeordnet werden<br />

oder auch unter Androhung stärker in die Autonomie einer Familie eingreifender<br />

Maßnahmen (wie z.B.: Fremdunterbringung) eine Vereinbarung zur<br />

Unterstützung der Erziehung zustande kommen. Das Pflegschaftsgericht als<br />

rechtliche Instanz spielt hier eine wesentliche Rolle und Obsorgeberechtigte<br />

haben die Möglichkeiten, Rechtsmittel gegen die Entscheidung des Gerichtes<br />

zu ergreifen. Das Gericht kann Sachverständige einschalten oder aber auch die<br />

Jugendgerichtshilfe zu Rate ziehen (vgl. Qualitätshandbuch der MAGELF).<br />

2 Jugendwohlfahrt als Feld Klinischer Sozialarbeit<br />

Die Klinische Sozialarbeit als Vertiefungsrichtung der Sozialarbeit wird dem<br />

Handlungsfeld Gesundheit zugeordnet, nicht wegen der Bezeichnung „klinisch“,<br />

sondern durch ihren methodischen Zugang (vgl. Bosshard, 2008:153). Die<br />

Wiederentdeckung der sozialen Aspekte und ihrer Bedeutung für den<br />

Menschen als biopsychosoziales Wesen Anfang des 20. Jahrhunderts wirkte<br />

sich auch auf das Verständnis und den methodischen Zugang in der<br />

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