Download (124 Seiten) - ZKS-Verlag
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dessen Erhebungsmethode er „Shadowing the social worker“ nannte und dabei<br />
SozialarbeiterInnen bei ihrer Arbeit begleitete, um so aus deren Erfahrungen<br />
Wissen darüber zu generieren, wie KlientInnen unterstützt werden können und,<br />
wie man mit Kindern gut in Kontakt kommt (vgl. Roessler/Gaiswinkler 2012:18).<br />
Für die österreichische Jugendwohlfahrt stellt Heimgartner 12 fest, dass es zwar<br />
vereinzelt sehr engagierte Forschungsinitiativen gibt, die sich mit Teilbereichen<br />
der Jugendwohlfahrt beschäftigen, eine umfassende Forschung und<br />
Auswertung der vorhandenen Daten jedoch nicht oder zu wenig erfolgt.<br />
(Heimgartner 2008:25) Er schlägt die „Etablierung eines zentralen<br />
Forschungsinstitutes bzw. – netzwerkes für JWF-Forschung in der Sozialen<br />
Arbeit in Österreich [...]“ vor. (Heimgartner 2008:26)<br />
5.1 Jugendwohlfahrt zwischen Partnerschaft mit Familien und<br />
Kinderschutzauftrag<br />
Anhand der folgenden Beispiele soll exemplarisch dargestellt werden, wie sich<br />
Jugendwohlfahrtssysteme in Europa seit den 1950-er Jahren bis heute,<br />
ursprünglich einem paternalistischen Paradigma folgend, in Richtung<br />
partnerschaftlicher, partizipativer Grundsätze entwickelt hat.<br />
5.1.1 Österreich - Beispiel Wiener Jugendwohlfahrt<br />
Wolfgruber 13<br />
stellt in ihrer Arbeit „Subjektive Beiträge zur Entwicklung des<br />
Professionalitätsverständnisses in der Sozialen Arbeit am Beispiel der Wiener<br />
Jugendwohlfahrt zwischen den 1920-er und 1990-er Jahren“ für die sie<br />
SozialarbeiterInnen interviewte, entscheidende Brüche und Kontinuitäten in<br />
Theorie und Praxis der Jugendwohlfahrt in Wien dar. In der vorliegenden Arbeit<br />
wird auf die Entwicklung seit 1945 Bezug genommen.<br />
Nach 1945 war die gesetzliche Grundlage weiterhin die Jugendwohlfahrtsver-<br />
12<br />
Arno Heimgartner ist Assistenzprofessor im Arbeitsbereich Sozialpädagogik des Institutes für<br />
Erziehungs – und Bildungswissenschaften an der Karl-Franzens-Universität Graz.<br />
13<br />
Gudrun Wolfgruber ist Historikerin und freie Wissenschafterin. Forschungsschwerpunkte und<br />
Publikationen zu Fragen der Gender Studies, Geschichte der Theorie und Praxis der Fürsorge und<br />
Sozialarbeit, insbesondere der Kinder- und Jugendwohlfahrt; wohlfahrtsstaatlichen Entwicklungen,<br />
Reproduktionspolitiken (Sozial- und Familienpolitik), Geschichte der Psychoanalyse. Doktoratsstudium an<br />
der Universität Wien, Titel der Dissertation: Zwischen Auftrag und „Eigensinn“: Gedächtnis- und<br />
Erinnerungskultur von Fürsorgerinnen und SozialarbeiterInnen in der Wiener Jugendwohlfahrt (1921-<br />
1998); Theodor-Körner-Förderpreis 2008.<br />
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