Download (124 Seiten) - ZKS-Verlag
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Bedingungen für die Beendigung des Kontakts (vgl. Kähler 2005:94).<br />
Professionalität in der Sozialarbeit drückt sich unter anderem dadurch aus, dass<br />
es Reflexions – und Evaluationsmethoden zur Kontrolle verdeckter<br />
Machtprozesse und willkürlicher Machtausübung auch in der Sozialarbeit gibt,<br />
auch durch die KlientInnen selbst, etwa durch das Fördern gemeinsamer<br />
Prozessreflexion (vgl. Bosshard 1999:73). Zwangskontexte bringen<br />
SozialarbeiterInnen an die Grenzen ihrer Überzeugungen und Denktraditionen,<br />
stellt Kähler fest. Eine radikal konstruktivistische Haltung ließe sich gegenüber<br />
fremdgefährdenden Menschen schwer rechtfertigen, würde inakzeptable<br />
Positionen von TäterInnen relativieren (vgl. Kähler 2005:110ff).<br />
Wagner/Russinger betonen, dass nicht ausgeschlossen sei, die<br />
unterschiedlichen Sichtweisen der beteiligten Personen zu ermitteln und<br />
einander gegenüberzustellen, ohne sie zu relativieren, darin könne der Beitrag<br />
konstruktivistischer Haltung gesehen werden (vgl. Wagner/Russinger 2002: 147<br />
zit. In Kähler 2005:111). Klare Positionen und Grenzziehungen sind dennoch<br />
sehr wichtig. Das Zeigen von empathischen Verhalten gegenüber KlientInnen<br />
mit Fremdgefährdungspotential muss sich auf jene Anteile beschränken, die<br />
sozial akzeptabel sind. Trotter fordert die konsequente Ablehnung und/oder<br />
Zurückweisung von Verantwortung abwehrenden Äußerungen oder<br />
Handlungen der KlientInnen auf <strong>Seiten</strong> der SozialarbeiterInnen. Etwa<br />
Rechtfertigungen oder Rationalisierungen unerwünschten Verhaltens dürften<br />
nicht empathisch beantwortet werden, wie wohl es vor dem Hintergrund der<br />
Lebensumstände der KlientIn nachvollzogen und/oder verstanden werden kann,<br />
eine Billigung darf jedoch nicht erfolgen (vgl. Trotter 2001:194).<br />
Zurückweisungen von Äußerungen und Verhaltensweisen sollen sich auf die<br />
Bereiche beschränken, wegen denen der Kontakt stattfindet (vgl.Trotter<br />
2001:204). Trotter (vgl. 2001:195) spricht sich für einen pro-sozialen Ansatz aus<br />
und empfiehlt missbilligenden zurückweisenden Äußerungen jedenfalls<br />
unterstützende Reaktionen erwünschter Verhaltensweisen folgen zu lassen.<br />
Lüssi (vgl. 2001:46) konstatiert, dass die Sozialarbeiterische Intervention<br />
immer Eingriffsmaßnahmen und Hilfeleistungen beinhaltet. Das Gelingen einer<br />
Kooperation nach dem Setzen einer Maßnahme hängt wesentlich von den<br />
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