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Ein Jahr Bildungsberatung der Dresdner Bildungsbahnen

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<strong>Ein</strong> <strong>Jahr</strong> <strong>Bildungsberatung</strong><br />

<strong>der</strong> <strong>Dresdner</strong> <strong>Bildungsbahnen</strong><br />

<strong>Dresdner</strong><br />

Bildungsba


<strong>Ein</strong> <strong>Jahr</strong> <strong>Bildungsberatung</strong><br />

<strong>der</strong> <strong>Dresdner</strong> <strong>Bildungsbahnen</strong><br />

Sebastián Merle<br />

und Holger Kehler<br />

»Mir ist vieles klarer geworden, ich weiß jetzt, was ich möchte«


Inhalt<br />

Vorwort 5<br />

1 <strong>Ein</strong>leitung 6<br />

2 Die <strong>Dresdner</strong> <strong>Bildungsbahnen</strong><br />

als Teil des Programms »Lernen vor Ort« 7<br />

2.1 Verankerung und Vernetzung im Programm »Lernen vor Ort« 7<br />

2.2 Wissenstransfer zwischen den »Lernen-vor-Ort«-Kommunen 7<br />

2.3 Die Entwicklungsgruppe »Professionalisierung und Qualifizierung« 8<br />

2.4 Wissenstransfer zwischen Bildungsberatern 9<br />

2.5 Wozu <strong>Bildungsberatung</strong>? 10<br />

2.5.1 Bildung als strategisches Ziel <strong>der</strong> Europäischen Union 10<br />

2.5.2 Bedarf an <strong>Bildungsberatung</strong> 10<br />

2.5.3 Ansprüche an <strong>Bildungsberatung</strong> 12<br />

2.5.4 Ziele <strong>der</strong> <strong>Dresdner</strong> Bildungshaltestellen 13<br />

3 Die <strong>Bildungsberatung</strong> <strong>der</strong> <strong>Dresdner</strong><br />

<strong>Bildungsbahnen</strong> 14<br />

3.1 Beratung in den Bildungshaltestellen 14<br />

3.2 Beratung im Bildungsbus 15<br />

3.3 Bildungshotline 16<br />

3.3.1 Ziel 16<br />

3.3.2 Organisation 16<br />

3.3.3 Aufgaben 16<br />

3.3.4 Dokumentation <strong>der</strong> Anrufe 17<br />

3.3.5 Metadatenbank <strong>der</strong> Bildungsangebote<br />

als Grundlage <strong>der</strong> Hotline-Arbeit 17<br />

3.4 Die Bildungsberater 18<br />

3.4.1. Allgemeines 18<br />

3.4.2 Die Psychologen 20<br />

3.4.3 Das Mobile Team 20<br />

3.5 Die <strong>Bildungsbahnen</strong> im Internet 21<br />

3.6 Kooperationen 22<br />

3.7 Bildungsmarketing im Rahmen <strong>der</strong> <strong>Bildungsberatung</strong> 23<br />

4 Qualitätsentwicklung und -sicherung 24<br />

4.1 Leitbild und Beratungsverständnis für die <strong>Bildungsberatung</strong> 24<br />

4.2 <strong>Ein</strong>führung eines Qualitätsmanagementsystems 25<br />

4.3 Weiterbildung <strong>der</strong> Bildungsberater 27<br />

4.4 Kollegiale Fallberatung 28<br />

4.5 Bewertung <strong>der</strong> Beratungsarbeit 30<br />

5 Statistische Parameter <strong>der</strong> bisherigen<br />

Beratungsarbeit 33<br />

5.1 KES-Software als Grundlage <strong>der</strong> Datenerhebung 33<br />

5.2 Formelle und inhaltliche Kennwerte 33<br />

5.2.1 Anzahl <strong>der</strong> Ratsuchenden und Anzahl <strong>der</strong> Beratungsgespräche 33<br />

5.2.2 Zugang zu den Bildungshaltestellen 35<br />

5.2.3 Beratungswege 36<br />

5.2.4 Beratungsarten und Dauer <strong>der</strong> Beratungsgespräche 37<br />

5.2.5 Beratungsschwerpunkte 37<br />

5.3 Kennwerte <strong>der</strong> Ratsuchenden 39<br />

5.3.1 Geschlechterverteilung <strong>der</strong> Ratsuchenden 39<br />

5.3.2 Schulabschluss <strong>der</strong> Ratsuchenden 40<br />

5.4 Erfahrungen mit <strong>der</strong> Bildungshotline 41<br />

6 Die <strong>Dresdner</strong> <strong>Bildungsberatung</strong> –<br />

eine Standortbestimmung 43<br />

6.1 Vergleich <strong>der</strong> <strong>Dresdner</strong> <strong>Bildungsberatung</strong><br />

mit ähnlichen Beratungsangeboten 43<br />

6.2 Auslastung <strong>der</strong> Bildungshaltestellen 46<br />

7 Ziele für die <strong>Jahr</strong>e 2011 und 2012 48<br />

7.1 Ausbau von Kooperation und Vernetzung 48<br />

7.2 Erschließen weiterer Zielgruppen 49<br />

7.3 Entwicklung tragfähiger Geschäftsmodelle 50<br />

Anhang 52<br />

A 1 Bildungshaltestellen – Mitarbeiterinnen und Kontaktdaten 52<br />

A 2 Wissensmanagement – Themen und Verantwortlichkeiten 52<br />

A 3 Definitionen <strong>der</strong> Beratung 53<br />

A 4 Fallbeispiel informative Beratung 53<br />

A 5 Fallbeispiel situative Beratung 54<br />

A 6 Fallbeispiel biografieorientierte Beratung 55<br />

A 7 Feedbackbogen 57<br />

A 8 Fragebogen zur Evaluation <strong>der</strong> Beratung 57<br />

A 9 Schwerpunkte <strong>der</strong> Dokumentationssoftware KES 59<br />

A 10 Vergleich einiger statistischer Daten, Berlin – Dresden 60<br />

A 11 Adressen <strong>der</strong> Bildungshaltestellen 62<br />

Literatur 63<br />

Impressum 64


Vorwort<br />

Vor einem <strong>Jahr</strong>, am 7. April 2010, wurde im Ortsamt Altstadt die erste Bildungshaltestelle Dresdens<br />

eröffnet und damit eine neue städtische Dienstleistung angeboten: die <strong>Bildungsberatung</strong>.<br />

Nun, ein <strong>Jahr</strong> danach, können wir auf eine Zeit intensiver Arbeit zurückblicken, ermutigende Zwischenergebnisse<br />

präsentieren und den Blick in die Zukunft richten.<br />

Inzwischen gibt es in Dresden fünf sehr gut angenommene Bildungshaltestellen mit qualifiziertem<br />

Beratungsangebot. Mehr als 1700 Beratungen wurden bisher durchgeführt. <strong>Ein</strong>e Zahl, die von<br />

wachsendem Interesse zeugt. Auf diesem Erfolg ruht sich die <strong>Dresdner</strong> <strong>Bildungsberatung</strong> aber nicht<br />

aus. In Zukunft wird mit dem sogenannten »Bildungsbus« eine umfassende Navigationshilfe für den<br />

Weg durch den Bildungsdschungel direkt vor <strong>der</strong> Haustür <strong>der</strong> Bürgerinnen und Bürger angeboten.<br />

Im Kontext Lebenslangen Lernens ist die <strong>Bildungsberatung</strong> ein bedeutendes Bindeglied zwischen<br />

den Anliegen <strong>der</strong> Bürgerinnen und Bürger und den Erfor<strong>der</strong>nissen des Arbeits- und Bildungsmarktes.<br />

Gerade für ihre Bildungs- und Erwerbsbiografie benötigen Menschen Beratung. So können sie<br />

ihre individuellen Potentiale besser erschließen und ausbauen und damit langfristig die eigene Beschäftigungsfähigkeit<br />

erhalten.<br />

Die <strong>Bildungsberatung</strong> trägt dazu bei, dass Dresdens Charakter als Wissenschafts- und Bildungsstadt<br />

noch mehr im Alltag sichtbar wird. Diese Absicht verfolgt und unterstützt die Oberbürgermeisterin<br />

Helma Orosz beständig. Denn um im internationalen Wettbewerb bestehen zu können, ist auch<br />

eine Vernetzung zwischen den Bildungseinrichtungen und dem städtischen Leben notwendig. So<br />

wird die <strong>Dresdner</strong> <strong>Bildungsberatung</strong> die Landeshauptstadt ihrem Ziel näher bringen: »Dresden ist<br />

2025 ein Ort des Wissens und Könnens.«<br />

Dirk Hilbert<br />

Erster Bürgermeister <strong>der</strong> Landeshauptstadt Dresden<br />

Dr. Nadja Naumann<br />

Direktorin <strong>der</strong> Volkshochschule Dresden e. V.<br />

5


1 <strong>Ein</strong>leitung<br />

Nach einem <strong>Jahr</strong> <strong>Bildungsberatung</strong> können die <strong>Dresdner</strong> <strong>Bildungsbahnen</strong> viele neue Erfahrungen,<br />

bewältigte Herausfor<strong>der</strong>ungen und belegbare Erfolge vorweisen. Auf dieser Basis wird die Beratungsarbeit<br />

in den <strong>Jahr</strong>en 2011 und 2012 noch weiter verbessert.<br />

Inhalt des <strong>Jahr</strong>esberichts<br />

Kooperation mit <strong>der</strong> Volkshochschule Dresden<br />

.<br />

Bildungsbüro für die strategische Arbeit<br />

Der erste <strong>Jahr</strong>esbericht <strong>der</strong> <strong>Dresdner</strong> Bildungs beratung schil<strong>der</strong>t die Beson<strong>der</strong>heiten, die sich aus<br />

<strong>der</strong> <strong>Ein</strong>bindung in das bundesweite Modellprojekt »Lernen vor Ort« ergeben und legt die stadtspezifische<br />

Umsetzung des Vorhabens sowie die Entwicklung <strong>der</strong> <strong>Bildungsberatung</strong> seit April 2010 dar.<br />

Um in Zukunft beste Arbeit zu leisten, sind die <strong>Dresdner</strong> <strong>Bildungsbahnen</strong> eine Kooperation mit <strong>der</strong><br />

größten Weiterbildungseinrichtung Sachsens, <strong>der</strong> Volkshochschule Dresden (VHS), eingegangen.<br />

Als Verbundpartner hat die VHS die inhaltliche und organisatorische Verantwortung für die <strong>Bildungsberatung</strong><br />

übernommen. Wie kaum eine an<strong>der</strong>e Institution ist sie als eine <strong>der</strong> ältesten und<br />

tradi tionsreichsten Volkshochschulen Deutschlands geeignet, diese Aufgabe zu erfüllen.<br />

Die strategische Ebene in <strong>der</strong> Umsetzung des Projekts wird nach wie vor durch das Bildungs büro,<br />

das als Stabsstelle direkt <strong>der</strong> Oberbürgermeisterin zugeordnet ist, repräsentiert und umgesetzt.<br />

6


2 Die <strong>Dresdner</strong> <strong>Bildungsbahnen</strong><br />

als Teil des Programms »Lernen vor Ort«<br />

■■<br />

2.1 Verankerung und Vernetzung im Programm »Lernen vor Ort«<br />

Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) und ein Verbund aus 140 Stiftungen haben<br />

im Herbst 2009 das Programm »Lernen vor Ort« (LvO) initiiert. Ziel ist es, in den geför<strong>der</strong>ten<br />

Kommunen ein Bildungsmanagement zu entwickeln. Mit Rücksicht auf die regionalen Gegebenheiten<br />

soll allen Bürgern 1 eine erfolgreiche Bildungsbiografie im Sinne des lebenslangen und lebensweiten<br />

Lernens ermöglicht werden.<br />

65 Millionen Euro für 40 Kommunen<br />

Der Projektträger im Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (PT-DLR) und die Geschäftsstelle<br />

des Stiftungsverbundes koordinieren im Auftrag des BMBF alle Aktivitäten im Programm. Mit einem<br />

Gesamtvolumen von 65 Millionen Euro werden bundesweit 40 Kommunen geför<strong>der</strong>t.<br />

Kernthemen<br />

<strong>Bildungsberatung</strong> und Koordination<br />

von Beratungsangeboten<br />

1,5 Millionen Euro für die <strong>Dresdner</strong> <strong>Bildungsbahnen</strong><br />

In Sachsen nehmen neben Dresden zwei weitere Kommunen an diesem Programm teil: <strong>der</strong> Landkreis<br />

Görlitz und die Stadt Leipzig. Das <strong>Dresdner</strong> Projekt trägt den Titel »<strong>Dresdner</strong> <strong>Bildungsbahnen</strong>«.<br />

Es wird mit 1,5 Millionen Euro geför<strong>der</strong>t und inhaltlich von <strong>der</strong> Deutschen Kin<strong>der</strong>- und Jugendstiftung<br />

begleitet. <strong>Ein</strong> Kernthema (Aktionsfeld) in Dresden ist, wie auch in allen an<strong>der</strong>en »Lernenvor-Ort«-Kommunen,<br />

die Etablierung einer <strong>Bildungsberatung</strong> und die Koordination von Beratungsangeboten<br />

zu Bildung, Beruf und Beschäftigung innerhalb <strong>der</strong> lokalen Bildungslandschaft. Die<br />

Landeshauptstadt Dresden hat sich von Anfang an dazu bekannt, im Zusammenwirken mit ihrem<br />

Verbundpartner ein nie<strong>der</strong>schwelliges, qualitativ hochwertiges, unabhängiges und kostenfreies Beratungsangebot<br />

in <strong>der</strong> Stadt zu etablieren.<br />

■■<br />

2.2 Wissenstransfer zwischen den »Lernen-vor-Ort«-Kommunen<br />

Regelmäßiger Informationsund<br />

Erfahrungsaustausch bringt die<br />

einzelnen Projekte schneller voran<br />

Forschungs- und Entwicklungsprojekte schaffen Innovationen. Um Erkenntnisse und Entwicklungen<br />

<strong>der</strong> bundesweit 40 teilnehmenden Kommunen auszutauschen sowie zugänglich und übertragbar<br />

zu machen, finden regelmäßig Fachforen und Treffen <strong>der</strong> Entwicklungsgruppen statt. Die<br />

Ergebnisse <strong>der</strong> bisherigen Arbeit wurden in einer Statuskonferenz im November 2010 in Berlin zusammengetragen.<br />

Fachforen<br />

In den Fachforen zur <strong>Bildungsberatung</strong> stehen folgende Themen im Mittelpunkt:<br />

■■<br />

Bestandsaufnahme von Bildungsangeboten<br />

■■<br />

Professionalisierung / Qualifizierung von Bildungsberatern<br />

■■<br />

Instrumente und Verfahren des Qualitätsmanagements<br />

1 Der besseren Lesbarkeit wegen wird <strong>der</strong> männlichen Form Vorzug gegeben und auf die geschlechtsspezifische Unterteilung<br />

<strong>der</strong> Personenbenennung verzichtet. Dies beinhaltet keine Wertung. Dies gilt auch für Passagen zur <strong>Bildungsberatung</strong>,<br />

in <strong>der</strong> ein Beratungsleiter und momentan zwölf Beraterinnen arbeiten. Im ersten <strong>Jahr</strong> <strong>der</strong> <strong>Bildungsberatung</strong> gehörte auch ein<br />

Berater zum Team.<br />

7


Entwicklungsgruppen<br />

Mit den eingerichteten Entwicklungsgruppen werden vertiefend folgende Themengebiete bearbeitet:<br />

■■<br />

Organisationsmodelle<br />

■■<br />

Bestandsaufnahme von Bildungs- und Beratungsangeboten<br />

■■<br />

Instrumente und Verfahren des Qualitätsmanagements in <strong>der</strong> <strong>Bildungsberatung</strong><br />

■■<br />

Professionalisierung und Qualifizierung <strong>der</strong> Berater und <strong>der</strong> Beratungskoordinatoren<br />

■■<br />

Bildungsmarketing<br />

Die Fachforen und Entwicklungsgruppen treffen sich bundesweit an »Lernen-vor-Ort«-Standorten.<br />

Im Mai 2011 findet das inzwischen fünfte Fachforum in Dresden statt. Die <strong>Dresdner</strong> <strong>Bildungsbahnen</strong><br />

arbeiten in den obligatorischen Fachforen mit und beteiligen sich intensiv an <strong>der</strong> Entwicklungsgruppe<br />

»Professionalisierung und Qualifizierung«.<br />

■■<br />

2.3 Die Entwicklungsgruppe »Professionalisierung und Qualifizierung«<br />

Die Entwicklungsgruppe »Professionalisierung und Qualifizierung« untersucht, welche Kompetenzen<br />

für die <strong>Bildungsberatung</strong> und für die erfolgreiche Koordination von <strong>Bildungsberatung</strong>sangeboten<br />

innerhalb einer lokalen Bildungslandschaft nötig sind.<br />

Qualifizierung <strong>der</strong> Bildungsberater<br />

Für Bildungsberater gibt es über die Regionalen Qualifizierungszentren (RQZ) sowie im Rahmen von<br />

Aufbaustudiengängen Angebote zur Professionalisierung (vgl. Kapitel 4.3).<br />

Qualifizierung <strong>der</strong> Bildungskoordinatoren<br />

Für die Koordinatoren gibt es momentan keine Professionalisierungsangebote. Basierend auf einer<br />

Umfrage in den »Lernen-vor-Ort«-Kommunen generiert die Entwicklungsgruppe ein entsprechendes<br />

Fortbildungscurriculum. Der Schwerpunkt liegt auf <strong>der</strong> Weiterbildung in:<br />

■■<br />

Organisationsberatung,<br />

■■<br />

Qualität in <strong>der</strong> <strong>Bildungsberatung</strong>,<br />

■■<br />

Kompetenzen in Sach- und Fachfragen,<br />

■■<br />

Bestandserhebung und Dokumentation von Beratungsangeboten und -leistungen,<br />

■■<br />

Kommunikationsfähigkeit.<br />

8


■■<br />

2.4 Wissenstransfer zwischen Bildungsberatern<br />

Neben <strong>der</strong> bundesweiten Zusammenarbeit tauschen sich die sieben »Lernen-vor-Ort«-Kommunen<br />

und Landkreise <strong>der</strong> neuen Bundeslän<strong>der</strong> (Dessau-Roßlau, Dresden, Elbe-Elster, Erfurt, Görlitz,<br />

Leipzig, Ostvorpommern) intensiv zur praktischen <strong>Bildungsberatung</strong> aus. Auf bisher drei Regionaltreffen<br />

wurden folgende Themen diskutiert:<br />

■■<br />

Nachhaltigkeit<br />

■■<br />

Eigenmittelakquise<br />

■■<br />

Wissensmanagement<br />

■■<br />

Datenbanken<br />

Zielgruppen und Argumente finden<br />

Finanzierungswege und -modalitäten definieren<br />

Datenerhebung durchdenken<br />

Ergebnisse aus drei Regionaltreffen<br />

Nachhaltigkeit und Eigenmittelakquise sind untrennbar verbunden mit <strong>der</strong> Darstellung des Nutzens<br />

von <strong>Bildungsberatung</strong>sangeboten für unterschiedliche Zielgruppen. Als Zielgruppen wurden neben<br />

Unternehmen und Bürgern bzw. Steuerzahlern auch die Agentur für Arbeit, die Jobcenter sowie die<br />

Kommunen identifiziert. Während Bürger davon profitieren, passgenaue Bildungsangebote zu erkennen<br />

und zu finden, sind für Institutionen bzw. Kommunen die Reduzierung von Betreuungszeiten<br />

sowie die Schaffung eines Standortvorteils nachvollziehbare Argumente.<br />

Bei <strong>der</strong> Erörterung möglicher Geschäftsmodelle wurden verschiedene Finanzierungswege und<br />

-modalitäten zusammengetragen und abgewogen. Von entscheiden<strong>der</strong> Bedeutung sind dabei die<br />

formaljuristischen Zuständigkeitsbereiche <strong>der</strong> Beratungsanbieter sowie die Rechtsform des Verantwortlichen<br />

für die Abrechnung erbrachter Beratungsleistungen. Unabhängig davon, wer diese<br />

Kosten zu tragen hat, ist grundsätzlich zu entscheiden, welche Abrechnungsmodalität angewendet<br />

werden soll.<br />

Herausfor<strong>der</strong>ungen an die Datenerhebung, zu (Bildungs-)Beratungsstellen in den jeweiligen Kommunen:<br />

■■<br />

Finden einheitlicher Systematik für die Erfassung <strong>der</strong> Anbieter und Leistungen<br />

■■<br />

regelmäßiges Aktualisieren des Datenbestands<br />

■■<br />

Kategorisieren und Aufbereiten <strong>der</strong> Daten sowohl für die Beratungsanbieter als auch für die<br />

Ratsuchenden<br />

Wissensmanagement etablieren<br />

Matrix <strong>der</strong> Expertise<br />

Gemeinsame Arbeit in einem Blog<br />

Zurzeit entwickelt eine Arbeitsgruppe Vorschläge für praktikable und effektive Möglichkeiten <strong>der</strong><br />

Datenerhebung und -erfassung.<br />

Nur mit einer nachhaltigen Aufbereitung von Feldwissen kann <strong>Bildungsberatung</strong> laufend verbessert<br />

werden. Das Wissen und die Erfahrungen <strong>Ein</strong>zelner müssen für alle abrufbar sein. Momentan entwickeln<br />

zwei Arbeitsgruppen praktische Lösungen für das Wissensmanagement.<br />

Es wird eine Matrix erstellt, in <strong>der</strong> die »Lernen-vor-Ort«-Kommunen sowie die Aktionsfel<strong>der</strong>, in denen<br />

sie Expertisen sammeln, abgebildet sind. Das ermöglicht einen noch gezielteren Erfahrungsaustausch.<br />

Über einen Blog erhalten alle Interessenten unkompliziert Zugang zu den Wissensbeständen. <strong>Ein</strong><br />

solches Portal erlaubt die gemeinsame Arbeit an Artikeln, sowie Verlinkungen und Verschlagwortungen.<br />

9


■■<br />

2.5 Wozu <strong>Bildungsberatung</strong>?<br />

2.5.1 Bildung als strategisches Ziel <strong>der</strong> Europäischen Union<br />

Europa soll wettbewerbsfähigster<br />

und dynamischster wissensbasierter<br />

Wirtschaftsraum in <strong>der</strong> Welt werden<br />

Investitionen in die Bildung zahlen sich sowohl für den <strong>Ein</strong>zelnen als auch für die Gesamtgesellschaft<br />

aus. Besser ausgebildete Erwachsene sind mit größerer Wahrscheinlichkeit erwerbstätig und<br />

haben ein höheres Durchschnittseinkommen. Auf dieser Erkenntnis baut die Lissabon-Strategie aus<br />

dem <strong>Jahr</strong> 2000 auf, die Ziele für die weitere Entwicklung in Europa formulierte. Sie wurde im <strong>Jahr</strong><br />

2006 erneuert. Die Zielvorgabe war, dass die EU »zum wettbewerbsfähigsten und dynamischsten<br />

wissensbasierten Wirtschaftsraum in <strong>der</strong> Welt würde – einem Wirtschaftsraum, <strong>der</strong> fähig ist, ein<br />

dauerhaftes Wirtschaftswachstum mit mehr und besseren Arbeitsplätzen und einem größeren sozialen<br />

Zusammenhalt zu erzielen«.<br />

Der Fortschritt wird bewertet im Hinblick auf vier wesentliche Eckpfeiler:<br />

■■<br />

Investieren in Wissen und Innovation<br />

■■<br />

Erschließen des Unternehmenspotenzials<br />

■■<br />

Investieren in Menschen und Mo<strong>der</strong>nisierung <strong>der</strong> Arbeitsmärkte<br />

■■<br />

Klimawandel und Energie<br />

2.5.2 Bedarf an <strong>Bildungsberatung</strong><br />

<strong>Bildungsberatung</strong> gehört zur<br />

Grundversorgung <strong>der</strong> Bürger<br />

Der Deutsche Städte- und Gemeindetag postuliert, dass <strong>der</strong> Zugang zur Bildungs- und Weiterbildungsberatung<br />

ein Recht für alle sei und damit eine Aufgabe, die in öffentlicher Verantwortung zu<br />

realisieren ist. Allerdings ist ihre Institutionalisierung nirgends gesetzlich festgeschrieben.<br />

Dieter Schütz hat es so formuliert: »Angesichts <strong>der</strong> sich rasant verän<strong>der</strong>nden Lebens- und Arbeitsbedingungen<br />

und des damit einhergehenden steigenden Bedarfs an Orientierungsberatung ist unsere<br />

Arbeit <strong>der</strong> Weiterbildungsberatung ein unerlässlicher Bestandteil <strong>der</strong> öffentlichen Daseinsvorsorge.«<br />

(Schütz, 2003)<br />

Die <strong>Dresdner</strong> <strong>Bildungsbahnen</strong> sind ein Weg, diese Daseinsvorsorge in <strong>der</strong> Kommune anzubieten.<br />

Berufliche Weiterbildung und Trainings -<br />

maßnahmen erhöhen Arbeitsmarktchancen<br />

Das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung <strong>der</strong> Bundesanstalt für Arbeit (IAB) hat im Februar<br />

2011 einen Bericht vorgelegt, in welchem die Instrumente <strong>der</strong> Arbeitsmarktpolitik evaluiert werden.<br />

Es zeigt sich, dass die För<strong>der</strong>ung beruflicher Weiterbildung und Trainingsmaßnahmen die Arbeitsmarktchancen<br />

<strong>der</strong> Teilnehmenden erhöhen.<br />

Bei beruflicher Weiterbildung tritt eine positive Wirkung für die Teilnehmenden bei kürzeren Maßnahmen<br />

schneller ein als bei längerdauernden. Langfristig ist jedoch davon auszugehen, dass Maßnahmen,<br />

die auf den Abschluss in einem anerkannten Ausbildungsberuf abzielen, die Beschäftigungschancen<br />

deutlich erhöhen. So erzielten diese in Westdeutschland positive Effekte auf die<br />

Beschäftigungsquoten von bis zu 20 Prozent.<br />

10


Bei Trainingsmaßnahmen, die weniger als drei Monate dauern, treten <strong>Ein</strong>glie<strong>der</strong>ungswirkungen bereits<br />

innerhalb <strong>der</strong> ersten zwei <strong>Jahr</strong>e und teils sogar wenige Monate nach Teilnahmebeginn auf.<br />

Abbruch von Weiterbildungen ist ungünstig<br />

für alle Beteiligten<br />

Abbruch von Ausbildung und Bildungsmaßnahmen<br />

verursacht Kosten<br />

Geringqualifizierte haben überdurchschnittlich<br />

schlechte Chancen auf einen Arbeitsplatz<br />

Passende Qualifikation<br />

schützt vor Arbeitslosigkeit<br />

Wird eine Weiterbildung abgebrochen, ist das ungünstig für alle Beteiligten. Zum einen wurde ein<br />

Weiterbildungsplatz blockiert, zum an<strong>der</strong>en kommt <strong>der</strong> Abbrecher in seiner beruflichen Laufbahn<br />

nicht weiter. Finanzielle Mittel wurden nicht nutzbringend investiert. <strong>Ein</strong> Sachstandsbericht des<br />

Bundesministeriums für Arbeit und Soziales (BMAS, 2011) zeigt, dass etwa ein Fünftel <strong>der</strong> Teilnehmenden<br />

eine Weiterbildungsmaßnahme vorzeitig beendete. Weniger als die Hälfte <strong>der</strong> Abbrecher<br />

nahm innerhalb eines Monats eine Erwerbstätigkeit auf. Die Wahrscheinlichkeit des Abbruchs einer<br />

Umschulungsmaßnahme o<strong>der</strong> einer berufsbezogenen übergreifenden Weiterbildung ist bei Personen<br />

ohne o<strong>der</strong> mit vergleichsweise niedrigem Schulabschluss etwa 20 Prozent höher. <strong>Bildungsberatung</strong><br />

kann mit passgenauer Vermittlung die Wahrscheinlichkeit eines Abbruchs vermeiden.<br />

Wenn eine Ausbildung o<strong>der</strong> eine an<strong>der</strong>e Bildungsmaßnahme abgebrochen wird, entstehen Kosten:<br />

das Unternehmen muss einen neuen Auszubildenden suchen und neu einarbeiten, <strong>der</strong> Abbrecher ist<br />

vermutlich eine Zeit lang arbeitslos und muss eine neue Ausbildungsstelle suchen.<br />

Im Schnitt brechen etwa 20 Prozent <strong>der</strong> Auszubildenden ab, wie eine Studie des Bundesinstituts für<br />

Berufsbildung (BIBB) aus dem <strong>Jahr</strong> 2003 darstellt. Die Abbruchquote ist jedoch von Beruf zu Beruf<br />

sehr unterschiedlich. Häufig geht die Initiative zur Vertragsauflösung von den Auszubildenden aus:<br />

In rund 33 Prozent <strong>der</strong> Fälle wurde die Ausbildung abgebrochen, weil <strong>der</strong> Auszubildende unglücklich<br />

mit <strong>der</strong> Berufswahl war. Oft war <strong>der</strong> Ausbildungsberuf nicht <strong>der</strong> Wunschberuf o<strong>der</strong> <strong>der</strong> Auszubildende<br />

hatte sich den Beruf ganz an<strong>der</strong>s vorgestellt.<br />

Wie bei <strong>der</strong> För<strong>der</strong>ung beruflicher Weiterbildung gilt auch für die Ausbildung, dass vor dem Start<br />

eine umfassende Orientierung über Inhalte und Ziele die Gefahr eines Abbruchs reduziert. Die <strong>Bildungsberatung</strong><br />

hilft bei dieser Orientierung. So sinkt die Gefahr, dass die gewählte Maßnahme o<strong>der</strong><br />

Ausbildung erst während <strong>der</strong> Teilnahme als unpassend erkannt wird.<br />

Im <strong>Jahr</strong> 2009 lag in Deutschland die Arbeitslosenquote bei Personen ohne Berufsabschluss bei<br />

21,9 Prozent, bei Hochschulabsolventen dagegen bei nur 2,5 Prozent.<br />

Zwar erleichtert <strong>der</strong> Konjunkturaufschwung <strong>der</strong>zeit die Stellensuche auch für Geringqualifizierte.<br />

Trotzdem sind ihre Chancen auf einen Arbeitsplatz auch in Zukunft unverhältnismäßig schlecht.<br />

Auch unter Berücksichtigung weiterer Faktoren wie Region, Geschlecht o<strong>der</strong> Alter zeigt sich: Immer<br />

liegen die Arbeitslosenquoten <strong>der</strong> Geringqualifizierten deutlich über denen <strong>der</strong> beruflich Qualifizierten<br />

und erst recht über dem Niveau <strong>der</strong> Akademiker.<br />

Investitionen im Bildungsbereich dürfen keinesfalls länger vernachlässigt werden. Bildungsför<strong>der</strong>ung<br />

ist langfristig die beste Arbeitsmarkt- und Sozialpolitik. Auch in Zukunft bleibt eine zur Person<br />

passende Qualifikation <strong>der</strong> beste Schutz gegen Arbeitsmarktrisiken. Professionelle Hilfe beim Finden<br />

dieser passenden Qualifikation ist die Kompetenz einer guten <strong>Bildungsberatung</strong>.<br />

11


Kosten für Ausbildung und Studium<br />

Gegenüberstellung Nutzen und Kosten<br />

Laut einer Studie des Forschungsinstituts für Bildungs- und Sozialökonomie (FiBS) investiert <strong>der</strong><br />

Staat insgesamt rund 7000 Euro pro Auszubildendem in die Berufsschulzeit, wogegen ein Studieren<strong>der</strong><br />

bis zum Studienabschluss mit durchschnittlich 45000 Euro (einschließlich Kin<strong>der</strong>geld) staatlich<br />

geför<strong>der</strong>t wird. Auf lange Sicht, so betonen die Forscher, lohne sich die Investition wegen <strong>der</strong><br />

geringeren Arbeitslosenquote bei höher Qualifizierten. »Wer nur drei <strong>Jahr</strong>e arbeitslos ist, kostet den<br />

Staat so viel wie die gymnasiale Oberstufe und das Studium zusammen«, rechnet FiBS-Direktor<br />

Dieter Dohnen vor.<br />

Im Durchschnitt investieren die Betriebe in Deutschland in jeden Auszubildenden etwa 15300 Euro<br />

brutto pro <strong>Jahr</strong>. Davon refinanzieren sich im Schnitt jährlich 11700 Euro pro Auszubildendem durch<br />

dessen Arbeit.<br />

Davon ausgehend, dass etwa ein Drittel <strong>der</strong> Abbrüche in <strong>der</strong> Ausbildung aus Unzufriedenheit mit <strong>der</strong><br />

Berufswahl entstehen, und implizierend, dass ein ähnliches Verhältnis bei beruflichen Weiterbildungen<br />

auftritt, liegt <strong>der</strong> volkswirtschaftliche Nutzen auf <strong>der</strong> Hand.<br />

Je<strong>der</strong> vermiedene Ausbildungsabbruch<br />

spart mindestens 7 000 Euro pro <strong>Jahr</strong><br />

Belege aus <strong>der</strong> Forschung<br />

An dieser Stelle kann und muss gute <strong>Bildungsberatung</strong> ansetzen. Es ist davon auszugehen, dass<br />

sich die Abbruchquoten durch bessere Orientierung und bewussteres Entscheiden verringern lassen.<br />

Je<strong>der</strong> vermiedene Abbruch spart mindestens 7000 Euro pro <strong>Jahr</strong>. Jedes Arbeitsverhältnis, das<br />

mittels Qualifizierung aufrechterhalten werden kann, spart mindestens 15000 Euro pro <strong>Jahr</strong> durch<br />

Vermeidung von Arbeitslosigkeit.<br />

Da Entscheidungen zum Berufsweg sehr komplexe Prozesse mit statistisch schwer fassbaren Variablen<br />

sind, lässt sich <strong>der</strong> Nutzen von Bildungs- und Berufsberatung nur schwer belegen. So legte<br />

Career Scotland eine Berechnung vor, wonach <strong>der</strong> volkswirtschaftliche Nutzen fünfmal höher ist als<br />

die Kosten für die eigene Beratungsorganisation. Berechnungen für ein Beratungsprojekt in Ungarn<br />

führten zu ähnlichen Ergebnissen, nämlich zu einem return on investment von 1:4,77.<br />

2.5.3 Ansprüche an <strong>Bildungsberatung</strong><br />

Öffentlich verantwortete <strong>Bildungsberatung</strong> wird zunehmend von Politik und Medien thematisiert.<br />

Dabei stellen diese oft die Frage nach Nutzen und Wirksamkeit. Die Diskussion ist schwierig, da es<br />

nur wenige empirische Daten gibt, die den Nutzen beschreiben und belegen. Bei Beantwortung <strong>der</strong><br />

Frage nach <strong>der</strong> Wirksamkeit gilt es auch für die <strong>Dresdner</strong> <strong>Bildungsbahnen</strong>, unterschiedliche Perspektiven<br />

zu berücksichtigen:<br />

Die Sicht <strong>der</strong> Bürger<br />

Die Sicht <strong>der</strong> Beratungseinrichtung<br />

Bürger als Nutzer / Klienten / Kunden erwarten von <strong>der</strong> Beratung in <strong>der</strong> Regel einen wertschätzenden<br />

und kompetenten Umgang mit ihrem Anliegen sowie persönliche Vorteile für ihre Lebensgestaltung.<br />

An <strong>der</strong> Erfüllung dieser Erwartungen messen sie den Nutzen bzw. Erfolg eines Beratungsangebotes.<br />

Die Beratungseinrichtungen selbst fokussieren demgegenüber häufig Aspekte, die Rahmenbedingungen,<br />

Ressourcen und die fachliche Qualifikation <strong>der</strong> eigenen Mitarbeiter berücksichtigen. Sie<br />

sehen Qualität und Wirksamkeit in einem engen Zusammenhang.<br />

12


Die Sicht <strong>der</strong> Politik<br />

Aus Sicht <strong>der</strong> Politik wie<strong>der</strong>um interessieren in erster Linie die gesamtgesellschaftlichen Effekte:<br />

Bildungs- und Berufsberatung wird dann als wirksam gesehen, wenn sie zum Beispiel einen signifikanten<br />

Beitrag zu Beschäftigung und wirtschaftlicher Entwicklung leistet.<br />

2.5.4 Ziele <strong>der</strong> <strong>Dresdner</strong> Bildungshaltestellen<br />

Der Arbeitsmarkt ist eine unberechenbare Größe. Deshalb ist auch Weiterbildung immer in eine unvorhersehbare<br />

Zukunft gerichtet. Elke Gruber, Inhaberin des Lehrstuhls für Berufs- und Erwachsenenbildung<br />

an <strong>der</strong> Universität Klagenfurt, meinte schon 2001, Weiterbildung müsse Menschen<br />

dazu befähigen, Anpassungsprozesse an nicht Vorhersagbares zum Angelpunkt <strong>der</strong> Entscheidungen<br />

werden zu lassen (Gruber, 2001). Diesem Anspruch fühlen sich die Berater <strong>der</strong> <strong>Dresdner</strong> <strong>Bildungsbahnen</strong><br />

verpflichtet.<br />

Kompetenzen stärken, Spielraum erweitern,<br />

Ratsuchende motivieren<br />

Aufgabe <strong>der</strong> <strong>Dresdner</strong> Bildungshaltestellen ist es, mit den vorhandenen Ressourcen und Kompetenzen<br />

Beratungsprozesse so zu gestalten, dass damit Ergebnisse erreicht werden, die<br />

■■<br />

die Ratsuchenden in ihren Handlungskompetenzen stärken,<br />

■■<br />

ihren Handlungsspielraum erweitern,<br />

■■<br />

dazu führen, dass <strong>der</strong> Ratsuchende sich in seiner individuellen Situation angenommen und so<br />

begleitet fühlt, dass er nach <strong>der</strong> Beratung über eine bessere Orientierung in seiner Situation verfügt<br />

und motiviert ist, die neuen Erkenntnisse in Handlungen umzusetzen.<br />

Das kann zum Beispiel durch gezielte Informationen o<strong>der</strong> Bekräftigungen für die Ratsuchenden erreicht<br />

werden. Wenn dies gelingt, wird eine Beratung als erfolgreich betrachtet.<br />

Nachhaltige Effekte<br />

Diese unmittelbaren Ergebnisse von Beratung sagen aber noch nichts darüber aus, welche nachhaltigen<br />

Effekte sich in weiterer Folge ergeben. Studien zur Wirksamkeit von Bildungs- und Berufsberatung<br />

(Hughes & Gration, 2009) kommen zu folgenden Ergebnissen:<br />

Bildungs- und Berufsberatung führt zu:<br />

■■<br />

mehr Selbstvertrauen,<br />

■■<br />

besserer Orientierungs- und Entscheidungsfähigkeit,<br />

■■<br />

höherer Bildungsbeteiligung,<br />

■■<br />

Verkürzung <strong>der</strong> Zeiten für Arbeitssuche,<br />

■■<br />

höherer Arbeitszufriedenheit bzw. größerer Zuversicht, einen zufriedenstellenden Arbeitsplatz<br />

zu finden.<br />

Diese Ergebnisse decken sich mit den Erfahrungen <strong>der</strong> Bildungshaltestellen, wie aus <strong>der</strong> Erhebung<br />

mittels Onlinefragebogen (vgl. Kapitel 4.5) deutlich wird.<br />

13


Die <strong>Dresdner</strong> <strong>Bildungsbahnen</strong> sind ein Projekt <strong>der</strong> Landeshauptstadt Dresden in Kooperation mit <strong>der</strong> Qualifizierungs- und Arbeitsför<strong>der</strong>ungsgesellschaft Dresden mbH (QAD) und <strong>der</strong> Deutschen<br />

Kin<strong>der</strong>- und Jugendstiftung (DKJS). Dieses Vorhaben wird aus Mitteln des Bundesministeriums für Bildung und Forschung und aus dem Europäischen Sozialfonds <strong>der</strong> Europäischen Union geför<strong>der</strong>t.<br />

152405005-BB_Plakat_allg_A4quer.indd 1 09.11.10 15:31<br />

Aushang bis<br />

25.11. 2010<br />

3 Die <strong>Bildungsberatung</strong> <strong>der</strong> <strong>Dresdner</strong><br />

<strong>Bildungsbahnen</strong><br />

■■<br />

3.1 Beratung in den Bildungshaltestellen<br />

Bildungslandschaft mitgestalten<br />

Das Anliegen <strong>der</strong> <strong>Dresdner</strong> <strong>Bildungsbahnen</strong> ist die Entwicklung einer kohärenten Bildungslandschaft<br />

in und für Dresden. Die Bildungsberater unterstützen dieses Anliegen, indem sie ihre Erfahrungen<br />

aus <strong>der</strong> Beratungs- und <strong>der</strong> Netzwerkarbeit systematisieren, aufbereiten und in die Arbeitsfel<strong>der</strong><br />

des Bildungsbüros einbringen. Das betrifft beispielsweise Fragen zur Gestaltung von<br />

Übergängen in die nachberufliche Lebensphase o<strong>der</strong> die Tatsache, dass ein hoher Anteil von Akademikern<br />

die Beratungseinrichtungen aufsucht. Gleichzeitig transportieren die Bildungsberater in<br />

ihren Netzwerken auch das Projektanliegen insgesamt. Auf fachlicher Ebene verstehen sie sich als<br />

Multiplikatoren für einen an <strong>der</strong> Biografie des Ratsuchenden orientierten Beratungsansatz.<br />

In fünf Beratungsstellen, sogenannten Bildungshaltestellen in Ortsämtern <strong>der</strong> Landeshauptstadt<br />

Dresden, erhalten Interessierte unabhängige und kostenfreie Beratung rund um Bildung, Beruf und<br />

Beschäftigung.<br />

Finden Sie Ihren Weg!<br />

Termine für die kostenfreie<br />

<strong>Bildungsberatung</strong>:<br />

(03 51) 4 88 84 84<br />

www.bildungsbahnen.de<br />

<strong>Dresdner</strong><br />

<strong>Bildungsbahnen</strong><br />

Grundsatz:<br />

Kein vorhandenes Angebot ersetzen<br />

Unter Berücksichtigung <strong>der</strong> getroffenen Kooperationsvereinbarungen und orientiert an dem Grundsatz,<br />

dass kein vorhandenes Angebot ersetzt werden soll, unterstützen die Berater jene Ratsuchenden,<br />

für die kein geeignetes Beratungsangebot zur Verfügung steht. Wenn sich im Gespräch herausstellt,<br />

dass es ein Beratungsangebot doch schon gibt o<strong>der</strong> das Anliegen im nächsten Schritt ein<br />

an<strong>der</strong>er Ansprechpartner übernehmen kann, werden die Ratsuchenden an die zuständigen Stellen<br />

weitervermittelt.<br />

Öffnungszeiten und Kontaktmöglichkeiten<br />

Vorrangig findet die Beratung als <strong>Ein</strong>zelfallberatung in den Bildungshaltestellen statt. Hierfür werden<br />

an zwei Tagen in <strong>der</strong> Woche freie Öffnungszeiten angeboten, in denen es möglich ist, die Bildungshaltestellen<br />

ohne Termin aufzusuchen und eine Beratung wahrzunehmen. Jeweils dienstags<br />

und donnerstags in <strong>der</strong> Zeit von 9 bis 12 Uhr sowie von 13 bis 18 Uhr sind die Bildungshaltestellen<br />

in jedem Falle besetzt (Adressen in Anlage A 11). Darüber hinaus ist es selbstverständlich möglich,<br />

telefonisch über die Bildungshotline, per E-Mail o<strong>der</strong> auch persönlich einen Beratungstermin<br />

zu vereinbaren. Die Terminvergabe ermöglicht es, auch an den an<strong>der</strong>en Wochentagen zu beraten.<br />

Ablauf<br />

Nach Klärung <strong>der</strong> Formalitäten, wie dem Datenschutz, eruieren die Berater gemeinsam mit dem<br />

Ratsuchenden die individuelle Situation und das konkrete Anliegen. Jede Beratung folgt dem Grundverständnis<br />

<strong>der</strong> <strong>Dresdner</strong> <strong>Bildungsbahnen</strong> (siehe Kapitel 4.1). Maßgeblich ist dabei, dass die Ziele<br />

des Ratsuchenden im Mittelpunkt stehen und <strong>der</strong> Berater keine Entscheidungen für den Ratsuchenden<br />

trifft. Im Gespräch werden Lösungsansätze gesucht und es wird das weitere Vorgehen abgesprochen.<br />

14


■■<br />

3.2 Beratung im Bildungsbus<br />

Ab Mai 2011 kommt <strong>der</strong> Bildungsbus als weiteres Angebot für Bürger aller Altersstufen in Dresden<br />

und möglicherweise auch in seinem Umland hinzu. Ziel ist es,<br />

■■<br />

auf die stadtweiten <strong>Bildungsberatung</strong>sangebote in den Bildungshaltestellen hinzuweisen,<br />

■■<br />

Beratung zu Bildung, Beruf und Beschäftigung an variablen Orten anzubieten,<br />

■■<br />

ungewöhnliche Zugänge zu Bildung, Wissenschaft, Forschung und Kultur zu eröffnen,<br />

■■<br />

auf die unterschiedlichsten Formen, Orte und Inhalte des Lernens neugierig zu machen,<br />

■■<br />

die Relevanz Lebenslangen Lernens zu verdeutlichen und Chancen und Perspektiven<br />

aufzuzeigen, die sich daraus für jeden <strong>Ein</strong>zelnen ergeben,<br />

■■<br />

Bildungsangebote und Beratungsakteure vor Ort vorzustellen.<br />

<strong>Bildungsberatung</strong> vor Ort<br />

<strong>Ein</strong>satzvarianten<br />

Drei <strong>Ein</strong>satzvarianten sind vorbereitet. Diese Varianten werden wechselweise eingesetzt, um die<br />

ganze Bandbreite <strong>der</strong> Möglichkeiten des Bildungsbusses nutzen zu können.<br />

Im Mittelpunkt <strong>der</strong> <strong>Ein</strong>sätze stehen Standorte im Bereich des Stadtgebiets, die durch die Bildungshaltestellen<br />

in den Ortsämtern nicht erschlossen sind. Es werden sowohl informative Kurzberatungen<br />

als auch Erstberatungen durchgeführt, Letztere dann mit möglicher Folgeberatung in den Bildungshaltestellen.<br />

Für Ratsuchende, die nicht in <strong>der</strong> Nähe einer Bildungshaltestelle leben, kann eine<br />

<strong>Bildungsberatung</strong> an den festen Stationen des Bildungsbusses vereinbart werden. <strong>Ein</strong> Fahrplan des<br />

Bildungsbusses (www.bildung.dresden.de) mit einer Auflistung aller Stationen (ähnlich dem <strong>der</strong><br />

Fahrbibliothek) informiert Bürger über die Möglichkeit, vor Ort beraten zu werden.<br />

PR-Aktionen bei Veranstaltungen<br />

Informationsveranstaltungen<br />

zu relevanten Themen<br />

Im Bildungsbus gibt es Informationen zum Projekt und zu den Angeboten <strong>der</strong> Bildungshalte stellen,<br />

zu Beratungsangeboten an<strong>der</strong>er Institutionen sowie Mitmach-Aktionen, ggf. auch mit weiteren<br />

Partnern. Solche Aktivitäten haben die Mitarbeiter bereits mehrfach durchgeführt.<br />

Passend zu Ort und <strong>Jahr</strong>eszeit und idealerweise mit einem Kooperationspartner werden informative<br />

Gespräche zu bestimmten Themen angeboten. Mit Kooperationspartnern aus den jeweiligen Stadtteilen<br />

wird zu Beratungsthemen und -angeboten informiert.<br />

15


■■<br />

3.3 Bildungshotline<br />

3.3.1 Ziel<br />

Serviceangebot für den Erstkontakt<br />

Die Bildungshotline ist eine Erweiterung des Angebots <strong>der</strong> <strong>Dresdner</strong> <strong>Bildungsbahnen</strong>. Sie ermöglicht<br />

Bürgern, die keinen konkreten Bildungsanbieter ansprechen wollen, einen unkomplizierten Zugang<br />

zu bildungsrelevanten Themen. <strong>Ein</strong>gerichtet wurde die Hotline über eine städtische Nummer, da sie<br />

auch als Serviceangebot <strong>der</strong> Stadt verstanden werden soll. Anrufer zahlen den üblichen Tarif ihrer<br />

Anbieter. Mit <strong>der</strong> Ziffernfolge 4 88 84 84 ist die Nummer <strong>der</strong> Hotline sehr einprägsam.<br />

3.3.2 Organisation<br />

Die Hotline ist montags bis freitags in <strong>der</strong> Zeit von 9 bis 18 Uhr besetzt. Anrufer <strong>der</strong> Bildungshotline<br />

werden an die für ihr Anliegen zuständige Stelle vermittelt. Dabei muss es sich nicht zwangsläufig<br />

um eine Bildungshaltestelle handeln. Je nach Anliegen kann auch zu einem an<strong>der</strong>en Beratungso<strong>der</strong><br />

Bildungsangebot in <strong>der</strong> Stadt weitervermittelt werden. In jedem Fall erleichtert die telefonische<br />

Kontaktaufnahme den Beginn eines Beratungsprozesses. Die Bildungshotline überbrückt Schließzeiten<br />

<strong>der</strong> Bildungshaltestellen. In bestimmtem Umfang können über die Hotline auch die Auslastungen<br />

<strong>der</strong> Bildungshaltestellen gesteuert werden, da <strong>der</strong> Hotline-Mitarbeiter Zugriff auf den Terminkalen<strong>der</strong><br />

aller Bildungshaltestellen hat.<br />

Rotieren<strong>der</strong> Dienstplan<br />

Anrufbeantworter<br />

Produktivität in Ruhezeiten<br />

Über Anrufweiterleitungen können unterschiedliche Bildungshaltestellen den Hotline-Dienst übernehmen.<br />

Dadurch werden die Beratungskapazitäten gleichmäßig genutzt und Konflikte, die sich<br />

aus Telefongesprächen und persönlichen Beratungen innerhalb eines Raumes ergeben, vermieden.<br />

In allen Bildungshaltestellen wurde <strong>der</strong> Anrufbeantworter mit dem Verweis auf die Hotline besprochen.<br />

Die Ratsuchenden nutzen die Hotline fast ausschließlich für den Erstkontakt, für alle weiteren<br />

Absprachen wie Terminän<strong>der</strong>ungen o<strong>der</strong> Ähnliches setzen sie sich mit dem ihnen bekannten<br />

Berater in Verbindung.<br />

Für den Hotline-Dienst sind insgesamt 45 Beratungsstunden pro Woche eingeplant. Falls diese<br />

nicht durchgängig mit Hotline-Anrufen gefüllt sind, nutzen die diensthabenden Hotline-Mitarbeiter<br />

die Zeit für die Vor- und Nachbereitung <strong>der</strong> Beratungen, für Recherchen und Dokumentationen.<br />

3.3.3 Aufgaben<br />

Erstinformationen und Terminvereinbarung<br />

An <strong>der</strong> Hotline können Erstinformationen zu Angeboten <strong>der</strong> Bildungshaltestellen gegeben werden;<br />

Erstberatungen und vor allem auch eine fallabschließende Bearbeitung sind aus fachlicher Perspektive<br />

nicht vertretbar. Des Weiteren können über die Hotline Termine für die <strong>Bildungsberatung</strong> vereinbart<br />

werden. Im Zuge dessen klärt <strong>der</strong> Hotline-Mitarbeiter das Beratungsanliegen des Anrufers und<br />

entscheidet, ob die Bildungshaltestellen die richtigen Ansprechpartner für das formulierte Anliegen<br />

sind o<strong>der</strong> ob ein in <strong>der</strong> Stadt etabliertes Angebot passen<strong>der</strong> ist.<br />

16


3.3.4 Dokumentation <strong>der</strong> Anrufe<br />

Um den Beratungsbedarf in <strong>der</strong> Stadt zu erheben und die Arbeit <strong>der</strong> Hotline nachzuvollziehen, werden<br />

die Gespräche dokumentiert. Dabei werden folgende Informationen erfasst:<br />

1. Angaben zur Person: Name, Vorname, Geschlecht, Geburtstag, Ortsamtsbereich des Wohnsitzes<br />

Grund: Erfor<strong>der</strong>lich, um von Anfang an eine individuelle Beratung anzubahnen. Die Anrufenden<br />

werden nicht als Fall, son<strong>der</strong>n als Person weitergegeben. Das Geburtsdatum entscheidet darüber,<br />

ob Angebote des Jugendamtes, <strong>der</strong> Kompetenzagenturen etc. vorrangig sind. Der Ortsamtsbereich<br />

erleichtert die Empfehlung für einen Ansprechpartner – mit möglichst kurzen Wegen für<br />

den Ratsuchenden. Selbstverständlich werden auch Ratsuchende informativ beraten, die keine<br />

Angaben zu ihrer Person machen möchten.<br />

2. Kontaktdaten: Telefon, E-Mail<br />

Grund: Terminverschiebungen können rechtzeitig mitgeteilt werden<br />

3. Anliegen<br />

Grund: Erstinformationen für den künftigen Ansprechpartner<br />

4. Stelle, die Ratsuchenden empfohlen wurde und ggf. Termin<br />

Grund: Feedback-Möglichkeit innerhalb <strong>der</strong> <strong>Bildungsberatung</strong><br />

5. Datum und Kürzel des Hotline-Mitarbeiters<br />

Grund: Rückverfolgung<br />

6. Art <strong>der</strong> Information an die Stelle, an die vermittelt wurde<br />

7. Raum für weitere Bemerkungen<br />

Für die Speicherung und die Weitergabe <strong>der</strong> Informationen zu Beratungszwecken werden die Ratsuchenden<br />

um Erlaubnis gebeten.<br />

Die Angaben <strong>der</strong> Punkte 1, 3 und 4 sind als anonymisierte Daten die Grundlage statistischer Auswertungen.<br />

Außerdem macht die Anruf-Dokumentation die Arbeitsweise <strong>der</strong> <strong>Dresdner</strong> <strong>Bildungsbahnen</strong><br />

für Netzwerkpartner transparenter.<br />

3.3.5 Metadatenbank <strong>der</strong> Bildungsangebote als Grundlage <strong>der</strong> Hotline-Arbeit<br />

Die Hotline-Arbeit bedarf eines breiten Wissens zu Beratungs- und Bildungsangeboten in <strong>der</strong> Stadt.<br />

Dafür hat die <strong>Dresdner</strong> <strong>Bildungsberatung</strong> eine umfangreiche Datenbank angelegt.<br />

1000 Akteure <strong>der</strong> <strong>Dresdner</strong> Bildungslandschaft<br />

sind erfasst<br />

Ziel: Alle <strong>Dresdner</strong> Bildungsakteure an einem Ort<br />

Im Rahmen <strong>der</strong> Vernetzungsarbeit wurden seit November 2009 zunächst ortsamtsspezifische Datenbanken<br />

angelegt, die in Vorbereitung auf die Hotline in eine übergreifende Metadatenbank eingepflegt<br />

wurden. Derzeit enthält die Metadatenbank etwa 1000 Akteure <strong>der</strong> <strong>Dresdner</strong> Bildungslandschaft.<br />

Die Sammlung ist eine wichtige Ressource für das interne Wissensmanagement <strong>der</strong><br />

<strong>Bildungsberatung</strong>. Die Informationen werden ständig erweitert, um nach und nach alle <strong>Dresdner</strong><br />

Bildungsakteure möglichst vollständig zu erfassen.<br />

17


Systematische Aufbereitung<br />

für die Hotline-Arbeit<br />

Um an <strong>der</strong> Hotline über passende Beratungsangebote informieren zu können, wurde aus <strong>der</strong> Metadatenbank<br />

eine Liste mit Beratungsangeboten erstellt. Dabei mussten folgende Komponenten berücksichtigt<br />

werden: breit gefächerter Informationsbedarf <strong>der</strong> Ratsuchenden, unkompliziertes<br />

Handling für den Hotline-Mitarbeiter, Akteure mit eigenem Beratungsangebot. Folgende Kategorien<br />

wurden entwickelt:<br />

1. Erziehungs- und Familienberatung<br />

2. Begegnungszentrum<br />

3. Psychosoziale Beratung<br />

4. Seniorenberatung<br />

5. Wirtschaftsberatung<br />

6. Berufsberatung<br />

7. Jugendarbeit<br />

8. soziale Beratung<br />

9. Suchtberatung<br />

10. Gesundheitsberatung<br />

11. Schwangerenberatung<br />

12. Geschlechtsspezifische Hilfen und Beratung<br />

13. Selbsthilfeverein<br />

Bei <strong>Ein</strong>führung <strong>der</strong> Hotline im Oktober des vergangenen <strong>Jahr</strong>es umfasste die Liste über 200 beratende<br />

Akteure. Sie wurde allen aufgeführten Akteuren zur Kontrolle und Qualitätssicherung übermittelt.<br />

■■<br />

3.4 Die Bildungsberater<br />

3.4.1. Allgemeines<br />

Schnelle Professionalisierung<br />

Unterschiedliche Vorerfahrungen – gleiches Beratungsniveau<br />

Die zwölf Berater kommen aus unterschiedlichen Berufsrichtungen und haben hauptsächlich einen<br />

sozialwissenschaftlichen Hintergrund. Die unterschiedlichen Beratungserfahrungen im Bildungsbereich<br />

haben sich durch Informationsaustausch, Praxis und Weiterbildung schnell auf einem gleichhohen<br />

Level eingepegelt.<br />

Wissensmanagement<br />

Die unterschiedlichen Vorerfahrungen sind sehr nützlich. Mit ihrer thematisch breiten Expertise haben<br />

sich die Berater ein gemeinsames Wissensmanagement erarbeitet, von dem die Arbeit aller profitiert.<br />

Rechercheaufwand verringert sich<br />

Die ständig wachsende Zahl <strong>der</strong> Informationen wird fortlaufend aktualisiert und steht allen zur Verfügung.<br />

Nennenswert sind hier neben grundlegenden Informationen und Verfahrensweisen auch Erkenntnisse<br />

aus den Recherchen für spezielle Fälle <strong>der</strong> Beratungspraxis. So verringert sich mit zunehmen<strong>der</strong><br />

Erfahrung <strong>der</strong> Rechercheaufwand im <strong>Ein</strong>zelfall, gleichzeitig steigt <strong>der</strong> Bedarf an Pflege<br />

und Strukturierung <strong>der</strong> verfügbaren Informationen. Um diesem Erfor<strong>der</strong>nis gerecht zu werden, werden<br />

wichtige Internetseiten als Lesezeichen über ein gemeinsames Portal verwaltet.<br />

18


Digitale Beratungsbibliothek und<br />

Themenpatenschaften<br />

<strong>Ein</strong>e gemeinsame digitale Beratungsbibliothek stellt allen Mitarbeitern wichtige Dokumente, Hintergrundinformationen<br />

und beispielhafte Erkenntnisse aus <strong>der</strong> <strong>Ein</strong>zelfallarbeit zur Verfügung. Zur Pflege<br />

des Pools haben alle Berater die Patenschaft für ein o<strong>der</strong> mehrere Themen übernommen und<br />

aktualisieren die jeweiligen Informationen. Damit werden einzelne Mitarbeiter zu Spezialisten und<br />

können von Kollegen zurate gezogen werden. Folgend ein Überblick über die thematische Expertise:<br />

■■<br />

AGH<br />

■■<br />

Aufstiegsstipendium<br />

■■<br />

Auslandspraktika<br />

■■<br />

BAB<br />

■■<br />

BAföG (Schüler, Studenten)<br />

■■<br />

Benachteiligtenför<strong>der</strong>ung Jugendliche<br />

■■<br />

Berufsausbildung (schulisch, dual)<br />

■■<br />

Berufsvorbereitung (BVJ)<br />

■■<br />

Berufsorientierung<br />

■■<br />

Berufliche Bildung für Benachteiligte<br />

■■<br />

Bildungsgutschein<br />

■■<br />

Bildungskredit<br />

■■<br />

Bildungsprämie<br />

■■<br />

Bildungssystem<br />

■■<br />

Diagnostik<br />

■■<br />

Ehrenamt<br />

■■<br />

Existenzgründung<br />

■■<br />

ESF-För<strong>der</strong>ung<br />

■■<br />

Fernunterricht<br />

■■<br />

För<strong>der</strong>schule<br />

■■<br />

Grundschule<br />

■■<br />

GTA<br />

■■<br />

Gymnasium<br />

■■<br />

Jugendberufshilfe<br />

■■<br />

MeisterBAföG (AufstiegsBAföG)<br />

■■<br />

Migranten<br />

■■<br />

Mittelschule<br />

■■<br />

Netzwerkarbeit (stadtweit)<br />

■■<br />

Reha Erwachsene<br />

■■<br />

Reha Jugendliche<br />

■■<br />

Schulgel<strong>der</strong>lass<br />

■■<br />

Senioren (50plus, Seniorenakademie etc.)<br />

■■<br />

Stipendien<br />

■■<br />

Studienberatung<br />

■■<br />

Telefonhotline<br />

■■<br />

TU Dresden (Studienangebot)<br />

■■<br />

Vorschulbildung<br />

■■<br />

Weiterbildung<br />

■■<br />

Weiterbildungsstipendium<br />

19


Auf dem Laufenden bleiben<br />

Zusätzlich zur systematischen Erhebung von Fachinformationen etwa über Newsletter halten die<br />

Berater Kontakt zu den Bildungsanbietern selbst. Mit den lokalen Bildungs- o<strong>der</strong> Beratungsanbietern<br />

werden die bestehenden Angebote und Informationsmaterialien ausgetauscht. Ziel ist es, stets<br />

über die aktuellen Angebote und Entwicklungen informiert zu sein und diese Informationen in die<br />

Beratungsprozesse einfließen zu lassen.<br />

3.4.2 Die Psychologen<br />

Die <strong>Bildungsberatung</strong> <strong>der</strong> <strong>Dresdner</strong> <strong>Bildungsbahnen</strong> bietet Ratsuchenden auch kostenlose Kompetenzfeststellungen<br />

an.<br />

Mit den Ratsuchenden zusätzliche<br />

Erkenntnisse erarbeiten<br />

Übergabe <strong>der</strong> Informationen<br />

Zweck und Ablauf einer Kompetenzfeststellung<br />

Bedarf ist zum Beispiel dann gegeben, wenn es Ratsuchenden im Falle einer beruflichen Neuorientierung<br />

schwerfällt, Themenfel<strong>der</strong> o<strong>der</strong> Tätigkeiten zu benennen, die sie interessieren o<strong>der</strong> die ihnen<br />

Freude bereiten. Auch die Frage, ob eine angestrebte Qualifizierung von den kognitiven Anfor<strong>der</strong>ungen<br />

her zu bewältigen ist, lässt sich nicht immer aus den vorliegenden Bildungswegen und<br />

Abschlüssen beantworten und bedarf gegebenenfalls einer eingehen<strong>der</strong>en Diagnostik. Um diesen<br />

Fragestellungen adäquat begegnen zu können, wurden drei Diplompsychologen eingestellt. Mit ihrem<br />

fachlichen und methodischen Wissen können sie sich vorübergehend in den ins Stocken geratenen<br />

Beratungsprozess einklinken und mit den Ratsuchenden zusätzliche Erkenntnisse erarbeiten.<br />

Dazu kann zusätzlich zu den allgemeinen diagnostischen Verfahren, den Zielgruppen und Anliegen<br />

<strong>der</strong> <strong>Bildungsberatung</strong> entsprechend, auf unterschiedliche standardisierte psychologische Testverfahren<br />

zurückgegriffen werden.<br />

Der Unterstützungsprozess ist so gestaltet, dass <strong>der</strong> fe<strong>der</strong>führende Berater mit einer konkreten Fragestellung<br />

an den Psychologen herantritt. Um zu verdeutlichen, in welchen Fällen psychologische<br />

Unterstützung den Beratungsprozess weiterbringen kann, wurde eine Liste möglicher Fragestellungen<br />

erarbeitet, die allen Beratern zur Verfügung steht. Ist eine Unterstützung sinnvoll, so findet ein<br />

Übergabegespräch statt, in dem <strong>der</strong> bisherige Beratungsstand zusammengefasst wird. Zudem wird<br />

dem Ratsuchenden <strong>der</strong> Wechsel <strong>der</strong> Bezugsperson erklärt und gemeinsam das weitere Vorgehen<br />

besprochen. Den anschließenden diagnostischen Prozess gestaltet <strong>der</strong> Psychologe mit den Ratsuchenden<br />

bis zur Rückübergabe an den Berater.<br />

3.4.3 Das Mobile Team<br />

Zwei <strong>der</strong> zwölf Bildungsberater sind als Mobiles Team in Dresden unterwegs.<br />

Öffentlichkeits- und Netzwerkarbeit<br />

<strong>Ein</strong> Team mit vielen Funktionen<br />

Das Mobile Team macht die <strong>Dresdner</strong> <strong>Bildungsbahnen</strong> und das Beratungsangebot in Dresden bekannt<br />

und thematisiert dabei den Gedanken des »Lebenslangen Lernens«. Den Bekanntheitsgrad<br />

<strong>der</strong> Bildungshaltestellen steigert das Team durch Teilnahme an stadtweiten Veranstaltungen eben-<br />

20


so wie durch Informationsveranstaltungen in einzelnen <strong>Ein</strong>richtungen. Auch das Verteilen von Flyern<br />

im gesamten Stadtgebiet trägt dazu bei. Die Mitarbeiter unterstützen auch die Pflege <strong>der</strong> Netzwerke<br />

und die Gewinnung neuer Kontakte.<br />

Unterstützung des Bildungsbüros<br />

Ausstattung<br />

Schließlich unterstützt das Mobile Team auch das Bildungsbüro in seiner Arbeit, sodass es für das<br />

gesamte Projekt tätig ist. Deutlich wurde dies unter an<strong>der</strong>em im Vorfeld <strong>der</strong> Bildungskonferenzen.<br />

Diese vom Bildungsbüro organisierten Veranstaltungen hatten zum Ziel, Schwerpunktthemen aus<br />

dem Bereich Bildung in einzelnen Stadtbereichen unter Mitwirkung zahlreicher Akteure zu thematisieren<br />

und Lösungsansätze zu erarbeiten. Um auch berücksichtigen zu können, welchen Bedarf die<br />

Bürger in den jeweiligen Gebieten sehen, und um diese Meinungen in die Veranstaltungen mit einfließen<br />

zu lassen, führte das Mobile Team beispielsweise Umfragen durch, in denen <strong>der</strong> Bedarf aus<br />

Sicht <strong>der</strong> Bürger erhoben wurde.<br />

Um seinem breit gefächerten Auftrag gerecht werden zu können, ist das Mobile Team mit Arbeitskleidung,<br />

Werbe- und Veranstaltungsmaterial (Flyer, Plakate, Infocounter, Gewinnspiel mit Preisen<br />

usw.) im Corporate Design <strong>der</strong> <strong>Dresdner</strong> <strong>Bildungsbahnen</strong> ausgestattet.<br />

■■<br />

3.5 Die <strong>Bildungsbahnen</strong> im Internet<br />

21


Themenportal bildung.dresden.de<br />

Das Themenportal ist ein niedrigschwelliges Angebot für Bürger aller Altersstufen und Lebenslagen<br />

in Dresden und dem Umland. Es bietet zudem die Möglichkeit, die Potenziale <strong>der</strong> Stadt Dresden<br />

als innovativem Bildungs- und Wissensstandort sowie als Kulturmetropole öffentlichkeitswirksam<br />

zu transportieren.<br />

Ziel von bildung.dresden.de ist es,<br />

■■<br />

einen nutzerfreundlichen und themenbezogenen Zugang zu bestehenden, bildungsrelevanten Inhalten<br />

und Angeboten unter dresden.de zu schaffen,<br />

■■<br />

eine größtmögliche Anzahl von Akteuren, Vermittlern und Anbietern von Bildung in Dresden zu<br />

vereinen,<br />

■■<br />

dadurch eine größtmögliche Transparenz und Orientierung für Bürger zu schaffen,<br />

■■<br />

über zeitgemäße Wege und Ansprache (Newsletter, Web 2.0, apps und an<strong>der</strong>es) einer größtmöglichen<br />

Anzahl von Bürgern Zugang zu bildungsrelevanten Informationen und Angeboten zu ermöglichen<br />

und<br />

■■<br />

die zentrale Kommunikationsplattform zu allen Belangen von Bildung und lebenslangem Lernen<br />

in Dresden zu werden.<br />

Themenstadtplan<br />

Basierend auf <strong>der</strong> Datenbank zu den Beratungsanbietern in <strong>der</strong> Stadt Dresden wurde <strong>der</strong> vorhandene<br />

Themenstadtplan (http://stadtplan.dresden.de) in <strong>der</strong> Kategorie »Leben, Arbeiten, Wohnen« um<br />

den Punkt »Beratung« ergänzt. Zu finden sind Bildungs- und Beratungsangebote in <strong>der</strong> Stadt Dresden.<br />

Die thematisch geglie<strong>der</strong>ten Angebote können auf diese Art und Weise mitsamt zusätzlicher<br />

Information und Verlinkung auch geografisch abgebildet werden.<br />

■■<br />

3.6 Kooperationen<br />

Bildungslandschaft beleben<br />

Abstimmung <strong>der</strong> Arbeitsweise<br />

Mithilfe von Netzwerken kann die Anzahl <strong>der</strong> Ratsuchenden gesteigert, die Zahl an Ansprechpartnern<br />

zum Wissensgewinn erhöht und <strong>der</strong> individuelle Aktionsradius <strong>der</strong> einzelnen Akteure vergrößert<br />

werden.<br />

Getreu dem Grundsatz »Kein vorhandenes Angebot ersetzen« wurde mit dem Jugendamt <strong>der</strong> Landeshauptstadt<br />

Dresden frühzeitig die Zusammenarbeit mit den fünf Jugendberatungsstellen im<br />

Stadtgebiet formal verankert. Darin sind Verfahrensweisen wie auch Zielgruppenabgrenzungen geregelt.<br />

Formalisiert wurde auch die Zusammenarbeit mit dem Jobcenter <strong>der</strong> Landeshauptstadt. Darin<br />

sind die Erwartungshaltungen ebenso fixiert wie das Prinzip <strong>der</strong> Freiwilligkeit und Sanktionsfreiheit,<br />

wenn in <strong>der</strong> <strong>Ein</strong>glie<strong>der</strong>ungsvereinbarung die Nutzung des Beratungsangebots empfohlen wird.<br />

22


Vernetzung mit Beratungs- und Bildungsanbietern<br />

Netzwerkarbeit des Mobilen Teams<br />

Die Zusammenarbeit mit den Beratungs- und Bildungsanbietern trägt wesentlich dazu bei, sich gegenseitig<br />

für die unterschiedlichen Angebote und Beratungsansätze, aber auch für <strong>der</strong>en gezielte<br />

Inanspruchnahme durch die Ratsuchenden zu sensibilisieren. Zu den Partnern in <strong>der</strong> unmittelbaren<br />

Beratungstätigkeit zählen neben den Bildungsanbietern zum Beispiel die Agentur für Arbeit Dresden,<br />

die Koordinierungsstelle Alphabetisierung im Freistaat Sachsen (KoAlpha) o<strong>der</strong> das Projekt<br />

»Sächsische Qualifizierungsinitiative zur modular gestalteten abschlussbezogenen Nachqualifizierung<br />

für junge Erwachsene« (SQN) <strong>der</strong> Handwerkskammer Dresden.<br />

Die Kontakte im Stadtgebiet wurden zunächst auf die Ortsamtsbereiche konzentriert, in denen auch<br />

Bildungshaltestellen angesiedelt sind. Im Verlauf des vergangenen <strong>Jahr</strong>es wurden die Kontakte erweitert<br />

und das Netzwerk beständig ausgebaut. Das Mobile Team hat seine Arbeit unabhängig von<br />

den Ortsamtsbereichen gestaltet (siehe Kapitel 3.4.2) und ist stadtweit auf Akteure wie auf soziale<br />

<strong>Ein</strong>richtungen o<strong>der</strong> Institutionen zugegangen. So kann das Team viele in <strong>der</strong> Stadt existierende Fäden<br />

aufnehmen und weiter miteinan<strong>der</strong> verknüpfen. Innerhalb <strong>der</strong> Ortsamtsbereiche mit Bildungshaltestelle<br />

arbeiten das Mobile Team und das Team <strong>der</strong> jeweiligen Bildungshaltestelle eng zusammen.<br />

Sie nehmen gemeinsam o<strong>der</strong> abgestimmt Kontakt zu Akteuren <strong>der</strong> Bereiche Bildung, Kultur<br />

und Gesellschaft auf.<br />

■■<br />

3.7 Bildungsmarketing im Rahmen <strong>der</strong> <strong>Bildungsberatung</strong><br />

Um das Vorhaben <strong>der</strong> <strong>Dresdner</strong> <strong>Bildungsbahnen</strong> allen Interessierten zu vermitteln, ist es wichtig,<br />

das Angebot in <strong>der</strong> Stadt bekannt zu machen. Hierfür sind nicht nur die Inhalte entscheidend, auch<br />

die Form muss auf die Angesprochenen zugeschnitten sein, damit Interesse geweckt und <strong>der</strong> potenzielle<br />

Nutzen für den <strong>Ein</strong>zelnen erkennbar wird. Aus <strong>der</strong> Erfahrung <strong>der</strong> Beratung heraus und abgeleitet<br />

aus den bisherigen Kontakten, tragen alle zwölf Mitarbeiter dazu bei, dass <strong>der</strong> Bekanntheitsgrad<br />

<strong>der</strong> <strong>Dresdner</strong> <strong>Bildungsbahnen</strong> zunimmt und dass gleichzeitig wahrgenommen wird, bei<br />

welchen Themen die Bildungshaltestellen als Ansprechpartner zur Verfügung stehen.<br />

Veranstaltungsmarketing<br />

Sensibilisierung für das Lebenslange Lernen<br />

Bei Messen und Informationsveranstaltungen (z. B. KarriereStart, Fraueninfobörse, Lange Nacht <strong>der</strong><br />

Wissenschaften) kann das Projekt sehr gut bekannt gemacht werden. Menschen, die hier Zugang<br />

suchen, sind grundsätzlich an Angeboten interessiert und suchen Informationen. Bei diesen Gelegenheiten<br />

können die Mitarbeiter effektiv potenzielle Ratsuchende gewinnen.<br />

<strong>Ein</strong>e weitere Gelegenheit, auf das Projekt aufmerksam zu machen, sind Veranstaltungen, die eher<br />

Freizeit und Unterhaltung in den Mittelpunkt stellen. Im Gegensatz zu Messen trifft man bei Festen<br />

auf ein breites Spektrum von Teilnehmern. Vorrangiges Motiv, an einem Fest (z. B. Stadtfest, Bad-<br />

Fest) teilzunehmen, dürfte das Interesse an kurzweiliger Unterhaltung sein. Daher steht bei solchen<br />

Veranstaltungen die Sensibilisierung für Lernen, auch und gerade im informellen Kontext, und somit<br />

für ein Bildungsbedürfnis im Vor<strong>der</strong>grund. Die Mitarbeiter orientieren sich bei diesen Veranstaltungen<br />

am jeweiligen Motto und bereiten eigene Aktionen vor. Geplant und vorbereitet wird die Teilnahme<br />

an solchen Veranstaltungen in erster Linie durch das Mobile Team (siehe Kapitel 3.4.2), bei<br />

<strong>der</strong> Durchführung wird es in <strong>der</strong> Regel durch die Mitarbeiter <strong>der</strong> Bildungshaltestellen unterstützt.<br />

23


4 Qualitätsentwicklung und -sicherung<br />

■■<br />

4.1 Leitbild und Beratungsverständnis für die <strong>Bildungsberatung</strong><br />

Grundsätze für die Beratungsarbeit festlegen<br />

Um in <strong>der</strong> Beratung hohe Qualität bieten zu können und in allen Bildungshaltestellen vergleichbare<br />

Beratungen zu gewährleisten, nahmen alle Berater bereits zu Beginn ihrer Tätigkeit an einem Workshop<br />

teil, in dem sie die Grundsätze für die Beratungsarbeit festlegten.<br />

Beratungsverständnis<br />

Der extern mo<strong>der</strong>ierte Workshop legte die Basis für die <strong>der</strong>zeit laufende Entwicklung des Leitbildes.<br />

Maßgebliche Inhalte des gemeinsam erarbeiteten Beratungsverständnisses sind:<br />

■■<br />

eine neutrale Beratung, in <strong>der</strong> keine Empfehlungen für konkrete Bildungsanbieter ausgesprochen<br />

werden,<br />

■■<br />

die Orientierung an den bisherigen Erfahrungen, Fähigkeiten und Interessen <strong>der</strong> Ratsuchenden –<br />

<strong>der</strong> Ratsuchende ist <strong>der</strong> Experte in eigener Sache,<br />

■■<br />

die Unterstützung <strong>der</strong> Ratsuchenden bei <strong>der</strong> aktiven Gestaltung des individuell zielführenden Bildungsweges<br />

– die Beraterin trifft keine Entscheidungen, sie ist für den Bildungsweg des Ratsuchenden<br />

nicht verantwortlich,<br />

■■<br />

die Erhöhung <strong>der</strong> Handlungskompetenz des Ratsuchenden, sodass er nach <strong>der</strong> Beratung besser<br />

mit ähnlichen Situationen umgehen kann und in einem ähnlichen Fall nicht mehr zwangsläufig<br />

auf eine Beratung angewiesen ist – die Berater geben Hilfe zur Selbsthilfe.<br />

In mehreren Beratungsphasen zum Ziel<br />

Umfangreiches <strong>Dresdner</strong><br />

Bildungsnetzwerk nutzen<br />

Beratungsprozess<br />

Der Beratungsprozess glie<strong>der</strong>t sich formell in mehrere Phasen. Abhängig vom jeweiligen Anliegen <strong>der</strong><br />

Ratsuchenden können diese unterschiedlich schnell und bei Bedarf auch mehrfach durchlaufen werden.<br />

In einem vertrauensvollen Erstgespräch lernen sich Berater und Ratsuchen<strong>der</strong> zunächst kennen,<br />

bevor sie die Rahmenbedingungen klären, das Anliegen ermitteln und gemeinsam das Beratungsziel<br />

festlegen. Anschließend folgt die Problemanalyse. Hierbei kommt es darauf an, die individuelle Situation<br />

des Ratsuchenden zu erfassen: Wo liegen seine Interessen und Kompetenzen? Wie sieht sein<br />

bisheriger Bildungsweg aus? Wie steht es um seine Motivation? Was waren die Gründe dafür, die <strong>Bildungsberatung</strong><br />

aufzusuchen? Auf Basis dieser Informationen gilt es, den Prozess <strong>der</strong> Beratung zu planen<br />

und zu steuern. Ziel ist es, dass <strong>der</strong> Ratsuchende selbstständig zu einer Lösung für sein Anliegen<br />

findet. Um dies zu erreichen, erhalten die Ratsuchenden Aufträge; ergänzend o<strong>der</strong> zur Unterstützung<br />

des Prozesses übernehmen auch die Berater Rechercheaufgaben. Ist es im Beratungsprozess gelungen,<br />

einen o<strong>der</strong> mehrere Wege zu identifizieren, wie <strong>der</strong> Ratsuchende sein Anliegen bearbeiten und<br />

letztlich sein Ziel erreichen kann, so werden gemeinsam erste Umsetzungsschritte erarbeitet.<br />

Bildungsnetzwerk<br />

Die Berater stützen sich in ihrer Arbeit auf das umfangreiche, etablierte Netzwerk von Bildungsinstitutionen<br />

und Beratungsanbietern Dresdens. Die <strong>Bildungsberatung</strong> ist oft mehr als eine reine Informationsvermittlung<br />

(= informativ). In den meisten Fällen erfor<strong>der</strong>t sie entwe<strong>der</strong> ein gemeinsames Klären <strong>der</strong><br />

angestrebten Ziele (= situativ), um passgenaue Wege zu erarbeiten, o<strong>der</strong> es müssen zusätzlich diverse<br />

persönliche Problemlagen berücksichtigt werden (= biografieorientiert, Definitionen nach Gieseke et al.,<br />

2004, vgl. Anhang A 3). Drei Fallbeispiele in den Anhängen A 4 bis A 6 sollen die unterschiedlichen Erfor<strong>der</strong>nisse<br />

in Abhängigkeit von <strong>der</strong> individuellen Situation <strong>der</strong> Ratsuchenden veranschaulichen.<br />

24


■■<br />

4.2 <strong>Ein</strong>führung eines Qualitätsmanagementsystems<br />

Beson<strong>der</strong>e Anfor<strong>der</strong>ungen für das Qualitätsmanagement<br />

im Bildungsbereich<br />

Qualitätsentwicklung und -testierung in <strong>der</strong> Beratung müssen auf die beson<strong>der</strong>en Anfor<strong>der</strong>ungen<br />

im Bildungs- und Sozialbereich eingehen. Um diesen Anfor<strong>der</strong>ungen gerecht zu werden, durchlaufen<br />

die <strong>Dresdner</strong> Bildungshaltestellen seit März 2011 die Kundenorientierte Qualitätstestierung für<br />

Beratungsorganisationen (KQB). KQB ist ein kunden- und lernerorientiertes Qualitätsmanagementsystem,<br />

welches seinen Ausgangs- und Bezugspunkt im konkreten Beratungsprozess hat und somit<br />

für den Bereich <strong>der</strong> <strong>Bildungsberatung</strong> <strong>der</strong> <strong>Dresdner</strong> <strong>Bildungsbahnen</strong> optimal anwendbar ist.<br />

Die KQB ist:<br />

■■<br />

ein Qualitätsentwicklungsverfahren, bei dem die Kunden mit ihrem Interesse an einer gelungenen<br />

Beratung im Mittelpunkt stehen. Das heißt: Die gesamte Qualität <strong>der</strong> Organisation wird auf<br />

die Kunden ausgerichtet.<br />

■■<br />

ein anerkanntes Qualitätsmanagementsystem mit externer Testierung. Das heißt: Die Qualität<br />

<strong>der</strong> Organisation wird in einem anerkannten Verfahren überprüft und neutral bestätigt.<br />

■■<br />

ein frei zugängliches Qualitätsmanagementsystem mit vielen praktischen Arbeitshilfen. Das<br />

heißt: Alle Nutzer erhalten kostenlos eine Auswahl an Qualitätswerkzeugen für ihre praktische<br />

Qualitätsarbeit, auch ohne sich für eine Testierung anzumelden.<br />

■■<br />

eine Qualitätsgemeinschaft im Beratungsbereich mit Vernetzung zur Bildung und zu sozialer<br />

Dienstleistung. Das heißt: Die Organisation ist Teil eines Netzwerks von Gleichgesinnten mit <strong>der</strong><br />

Möglichkeit kollegialer Beratung.<br />

Ziel des Qualitätsmanagements ist eine<br />

lernende Organisation<br />

Qualitätsbereiche<br />

Durch die <strong>Ein</strong>führung eines kontinuierlichen Qualitätskreislaufes und die Ausrichtung an strategischen<br />

Entwicklungszielen führt KQB zu einer (selbst-)lernenden Organisation. Zu diesem Zweck ist<br />

das Verfahren in mehrere Qualitätsbereiche unterteilt:<br />

1. Leitbild<br />

2. Bedarfserschließung<br />

3. Schlüsselprozesse<br />

4. Beratungsprozess<br />

5. Evaluation <strong>der</strong> Beratungsprozesse<br />

6. Infrastruktur<br />

7. Führung<br />

8. Personal<br />

9. Controlling<br />

10. Kundenkommunikation<br />

11. Strategische Entwicklungsziele<br />

In genau diesen Bereichen werden im Rahmen des KQB-Verfahrens Qualitätsmaßstäbe für die <strong>Bildungsberatung</strong><br />

<strong>der</strong> <strong>Dresdner</strong> <strong>Bildungsbahnen</strong> entwickelt und anschließend durch ArtSet testiert.<br />

25


Dabei folgen die elf Qualitätsbereiche des KQB-Modells im Prinzip dem Beratungsprozess. Dieser<br />

geht aus von einer Selbstbeschreibung des Anbieters (entspricht dem Qualitätsbereich (QB) 1: Leitbild).<br />

Darauf folgt die Analyse <strong>der</strong> Zielgruppenbedürfnisse (QB 2: Bedarfserschließung), die Organisation<br />

des Bildungsangebots (QB 3: Schlüsselprozesse), die Durchführung <strong>der</strong> Beratung (QB 4: Beratungsprozesse)<br />

und ihre Auswertung (QB 5: Evaluation <strong>der</strong> Beratungsprozesse). Hieran schließen<br />

sich die organisationalen Rahmenbedingungen (QB 6: Infrastruktur) und das generelle Management<br />

(QB 7 bis 9: Führung, Personal und Controlling) an. Grundlegend ist die systematische Kommunikation<br />

mit den Kunden (QB 10: Kundenkommunikation). Der Prozess endet mit dem Ausblick in die Zukunft<br />

<strong>der</strong> Beratungseinrichtung (QB 11: Strategische Entwicklungsziele).<br />

Direktes Feedback und Erfahrungsaustausch<br />

Selbstreport<br />

Dass die definierten Anfor<strong>der</strong>ungen in diesen Qualitätsbereichen erfüllt werden, müssen die teilnehmenden<br />

Beratungsorganisationen in einem Selbstreport nachweisen und sich anschließend<br />

durch eine Visitation bestätigen lassen. Die Bildungshaltestellen haben sich das Ziel gesetzt, den<br />

Selbstreport Ende November 2011 einzureichen und die dementsprechende Testierung im März<br />

2012 zu erlangen.<br />

In selbstbestimmten optionalen Qualitätsbereichen können die Organisationen auf Spezifika ihrer Ausrichtung<br />

o<strong>der</strong> auf beson<strong>der</strong>e Stärken hinweisen. Bei <strong>der</strong> Visitation bekommen die Organisationen direktes<br />

Feedback von den Gutachtern. Außerdem werden in einem Abschlussworkshop strategische<br />

Entwicklungsziele für die nächste Qualitätsentwicklungsperiode vereinbart. Die Beratungseinrichtungen<br />

berichten über ihre Erfahrungen in <strong>der</strong> Arbeit mit dem Qualitätsverfahren, die für zukünftige Modellrevisionen<br />

genutzt werden. Das Qualitätsverfahren lernt also selbst aus <strong>der</strong> Praxis.<br />

Von <strong>der</strong> Erfahrung <strong>der</strong> k.o.s. GmbH profitieren<br />

Professionelle Begleitung<br />

Die Berater <strong>der</strong> Bildungshaltestellen lassen sich während des gesamten Prozesses – also von <strong>der</strong><br />

<strong>Ein</strong>führung des beschriebenen Qualitätskonzepts bis zur abschließenden Testierung – von <strong>der</strong> k.o.s<br />

GmbH (www.kos-qualitaet.de) unterstützen, mo<strong>der</strong>ieren und beraten. Dabei kommen den Bildungshaltestellen<br />

jene Erfahrungen zugute, die die k.o.s GmbH im Rahmen des »Berliner Modells« sammeln<br />

konnte: Sie hat bereits bei Berliner <strong>Ein</strong>richtungen <strong>der</strong> <strong>Bildungsberatung</strong>, zu denen auch die<br />

Berliner LernLäden gehören, ein Qualitätsmanagementsystem eingeführt und umgesetzt.<br />

Erste Workshops<br />

In den ersten Workshops, die im März 2011 stattfanden, setzten sich die Bildungshaltestellen mit<br />

folgenden Aspekten auseinan<strong>der</strong>:<br />

■■<br />

Grundannahmen des Qualitätskonzepts – gelungenes Lernen als Ausgangs- und Zielgröße <strong>der</strong><br />

Qualitätsentwicklung (Reflexivität),<br />

■■<br />

Vertiefen des Selbstverständnisses anhand <strong>der</strong> Spezifikationen des Leitbildes,<br />

■■<br />

Erläutern und Bearbeiten <strong>der</strong> einzelnen Elemente des Qualitätskonzepts »Beratungsqualität« in<br />

Ausrichtung auf das zugrunde liegende Qualitätsmanagementsystem,<br />

■■<br />

Erläutern und Bearbeiten <strong>der</strong> weiteren Anfor<strong>der</strong>ungen des anerkannten Qualitätsmanagementsystems<br />

»Organisationsqualität«.<br />

26


■■<br />

4.3 Weiterbildung <strong>der</strong> Bildungsberater<br />

Die Qualität <strong>der</strong> Beratungen weiter erhöhen<br />

Kompetenzen erweitern und fachlichen<br />

Austausch för<strong>der</strong>n<br />

Um die Qualität <strong>der</strong> geführten Beratungsgespräche sicherzustellen, strebt die <strong>Bildungsberatung</strong> <strong>der</strong><br />

<strong>Dresdner</strong> <strong>Bildungsbahnen</strong> neben <strong>der</strong> Zertifizierung <strong>der</strong> Bildungshaltestellen als Organisationseinheit<br />

auch die individuelle Qualifizierung <strong>der</strong> Berater an.<br />

Der »Verbund regionaler Qualifizierungszentren« (RQZ) bietet die Weiterbildung »Professionalisierung<br />

<strong>der</strong> regionalen <strong>Bildungsberatung</strong> in Deutschland« an. Diese entstand im Rahmen des seit dem<br />

<strong>Jahr</strong> 2000 laufenden Bundesprogramms »Lernende Regionen – För<strong>der</strong>ung von Netzwerken« und<br />

wurde von verschiedenen Universitäten in <strong>der</strong> Entwicklung wissenschaftlich begleitet.<br />

Die zwölf Berater <strong>der</strong> <strong>Dresdner</strong> <strong>Bildungsbahnen</strong> absolvieren die Weiterbildung im Zeitraum von September<br />

2010 bis Mai 2011 gemeinsam mit fünf Mitarbeitern an<strong>der</strong>er »Lernen-vor-Ort«-Projekte und<br />

von Netzwerkpartnern.<br />

Ziel und Ablauf <strong>der</strong> Weiterbildung<br />

Ziel <strong>der</strong> Weiterbildung ist es, die im Kontext <strong>der</strong> <strong>Bildungsberatung</strong> relevanten Kenntnisse und Fähigkeiten<br />

<strong>der</strong> Teilnehmer zu vertiefen und neue hinzuzugewinnen. Weiterhin sollen die Berater lernen,<br />

ihr eigenes Handeln stärker zu reflektieren. Und schließlich soll <strong>der</strong> regelmäßige fachliche Austausch<br />

mit Kollegen an<strong>der</strong>er Projekte unterstützt werden.<br />

Die Weiterbildung ist berufsbegleitend angelegt – in Form von fünf Präsenzseminaren, die durch<br />

Selbststudienphasen ergänzt werden. <strong>Ein</strong>e E-Learning-Plattform soll die Teilnehmer beim Selbststudium<br />

unterstützen. Zum Abschluss <strong>der</strong> Weiterbildung fertigen die Berater eine Falldokumentation und<br />

eine Abschlussarbeit mit anschließendem Kolloquium an, das <strong>der</strong> Auswertung <strong>der</strong> schriftlichen Ausarbeitungen<br />

dient. Der grundlegende Ablauf eines Moduls gestaltet sich wie nachfolgend beschrieben.<br />

Teilnehmer zum eigenständigen Lernen<br />

motivieren<br />

Theoretisches Wissen in <strong>Ein</strong>zel- und Gruppenarbeit<br />

anwenden<br />

Selbstlernphasen<br />

Auf <strong>der</strong> Online-Lernplattform stehen den Teilnehmern während <strong>der</strong> Selbststudienphasen Aufsätze<br />

zur Lektüre zur Verfügung. Diese dienen <strong>der</strong> theoretischen Vorbereitung auf die Inhalte des folgenden<br />

Moduls. Weiterhin werden über die Lernplattform Übungsaufgaben gestellt. Gegenstand solcher<br />

Hausaufgaben sind etwa Analysen (z. B. zum eigenen Netzwerk) o<strong>der</strong> ein Protokoll (z. B. zu einem<br />

Sachverhalt <strong>der</strong> eigenen Beratungspraxis). Zu den Selbstlernphasen gehört auch immer eine tutoriell<br />

mo<strong>der</strong>ierte kollegiale Fallberatung, die per E-Mail o<strong>der</strong> über Chatforen durchgeführt wird. Im Sinne <strong>der</strong><br />

Nachhaltigkeit übernehmen im Laufe <strong>der</strong> Zeit mehr und mehr die Teilnehmenden selbst die Organisation<br />

und Mo<strong>der</strong>ation des Peer Coachings (zur kollegialen Fallberatung vgl. auch Kapitel 4.4).<br />

Präsenzseminare<br />

<strong>Ein</strong> Präsenzseminar erstreckt sich üblicherweise über zwei Tage und beginnt meist mit einer Vorstellungsrunde,<br />

bei <strong>der</strong> auch die Erwartungen <strong>der</strong> Teilnehmer an das Seminar gesammelt werden.<br />

Anschließend folgt zunächst ein theoretischer Input, häufig in Form freier Vorträge. Diese werden<br />

begleitet von Fragen <strong>der</strong> Teilnehmer sowie von Gruppendiskussionen zu verschiedenen <strong>Ein</strong>zelaspekten<br />

des Themas.<br />

Danach setzen die Teilnehmer die theoretisch erarbeiteten Kenntnisse praktisch per <strong>Ein</strong>zel- und<br />

Kleingruppenarbeit um (methodisch angeregt z. B. durch World Café, Ideenkarussell, Triaden, Umfeldanalyse),<br />

meist mit einer anschließenden Präsentation <strong>der</strong> Ergebnisse vor <strong>der</strong> gesamten Gruppe.<br />

27


In <strong>der</strong> Bearbeitung <strong>der</strong> einzelnen Themen legen die Dozenten viel Wert darauf, direkte Bezüge zum<br />

Beratungsalltag <strong>der</strong> Teilnehmer herzustellen und vorhandene Erfahrungen und Kenntnisse zu integrieren.<br />

Außerdem beziehen sie auch die Hausaufgaben ein und nehmen Bezug auf die in den Vorbereitungstexten<br />

angesprochenen Themen. Den Schluss eines jeden Seminars bildet das Feedback.<br />

Dazu füllt je<strong>der</strong> Teilnehmer einen Fragebogen aus. Zur Nachbereitung <strong>der</strong> behandelten Themen stehen<br />

den Teilnehmern die Materialien und Vorträge des Moduls auf <strong>der</strong> Lernplattform zur Verfügung.<br />

Außerdem gibt es eine fotografische Dokumentation <strong>der</strong> Ergebnisse des Seminars. Über die Lernplattform<br />

können die Teilnehmer nochmals ein Feedback zum absolvierten Block geben.<br />

Gelerntes für den Beratungsalltag nutzen<br />

Modul »Gestaltung und Umsetzung <strong>der</strong> Beratung«<br />

Den überwiegenden Teil <strong>der</strong> Qualifizierung bestimmt inhaltlich <strong>der</strong> Bereich »Gestaltung und Umsetzung<br />

<strong>der</strong> Beratung«: Gegenstand und Ausprägung von <strong>Bildungsberatung</strong>, Beratungsansätze und -methoden,<br />

die Phasen des Beratungsprozesses, Kommunikation und Techniken <strong>der</strong> Gesprächsführung,<br />

Fragetechniken, Evaluation und Praxisreflexion, Grenzen <strong>der</strong> Beratung, die Rahmenbedingungen professioneller<br />

Beratung – all diese Themen spielen eine wesentliche Rolle. Erweitert wird das Spektrum<br />

<strong>der</strong> behandelten Inhalte durch Aspekte, die sich auf weitere, für Bildungsberater ebenso relevante<br />

Wissens- und Handlungsfel<strong>der</strong> beziehen. Dazu gehören Netzwerk- und Wissensmanagement und<br />

Bildungsmarketing ebenso wie rechtliche Grundlagen im Beratungskontext, Rahmenbedingungen des<br />

Arbeitsmarktes und des Bildungssystems o<strong>der</strong> gesellschaftliche Entwicklungen im Bildungssektor.<br />

Modul »Kompetenzbilanzierung und -messung«<br />

Das Modul »Kompetenzbilanzierung und -messung« ist <strong>der</strong> intensiven Arbeit mit dem Instrument<br />

»ProfilPASS« ® vorbehalten. Damit können die Berater die Kompetenzen <strong>der</strong> Ratsuchenden sichten,<br />

analysieren und gewichten – seien sie formal, nonformal o<strong>der</strong> informell erworben. In dieser Form<br />

kann <strong>der</strong> ProfilPASS ® ein geeignetes Mittel vor allem für Beratungen im Bereich »Berufliche Orientierung/<br />

Neuorientierung« sein.<br />

Abschluss <strong>der</strong> Weiterbildung<br />

Nach Abschluss aller Module beenden die Teilnehmer die Weiterbildung mit dem Zertifikat »<strong>Bildungsberatung</strong><br />

und Kompetenzentwicklung«. Der Abschluss des Moduls zum ProfilPASS ® beinhaltet<br />

außerdem die Zertifizierung zum »ProfilPASS ® -Beratenden«.<br />

■■<br />

4.4 Kollegiale Fallberatung<br />

Mit <strong>der</strong> Eröffnung <strong>der</strong> Bildungshaltestellen im April 2010 und dem darauf folgenden Beginn <strong>der</strong> operativen<br />

<strong>Bildungsberatung</strong> ergab sich die Notwendigkeit zur <strong>Ein</strong>führung beratungsbezogenen kollegialen<br />

Austauschs.<br />

Zielsetzungen waren:<br />

■■<br />

schnelle Hilfestellung für die Berater bei in <strong>der</strong> Beratungspraxis auftretenden Herausfor<strong>der</strong>ungen,<br />

■■<br />

aktiver Wissensaustausch und Verfügung über die im Kollegenkreis vorhandenen Expertisen,<br />

■■<br />

Erweiterung <strong>der</strong> Methodenkompetenz im Team über die gesamte Projektlaufzeit,<br />

■■<br />

örtlich flexibler <strong>Ein</strong>satz zur effektiven Nutzung von Personal- und Zeitressourcen.<br />

28


Flexible Termine und Gruppenkonstellationen<br />

bei Beratungsbedarf<br />

Von den Erfahrungen an<strong>der</strong>er profitieren<br />

Die Kollegiale Fallberatung hat sich etabliert<br />

Methode nach Tietze<br />

Daher fiel die Wahl auf die Methode <strong>der</strong> Kollegialen Fallberatung (KFB) nach Tietze (2003), welche<br />

im Rahmen eines internen Intensivworkshops im Frühjahr 2010 eingeführt wurde (siehe Abb. 1). Zunächst<br />

haben alle Beteiligten einen mehrwöchigen Rhythmus festgelegt, um ein festes Zeitfenster<br />

für die Kollegiale Fallberatung zu schaffen. Im laufenden Beratungsalltag wurde jedoch schnell klar,<br />

dass eine flexiblere Herangehensweise nötig ist. Seither wird <strong>der</strong> Beratungsbedarf per E-Mail kommuniziert<br />

und es bildet sich jeweils die Gruppe, die zum betreffenden Zeitpunkt den Termin in ihren<br />

Arbeitstag integrieren kann. Dies kommt den unterschiedlich gelagerten und teils gegeneinan<strong>der</strong><br />

verschobenen Hauptauslastungszeiten <strong>der</strong> Berater entgegen und nutzt die positiven Effekte jeweils<br />

neuer Gruppenkonstellationen, da Gewöhnungseffekte vermieden werden.<br />

Peer Coaching<br />

Im Rahmen <strong>der</strong> Qualifizierung <strong>der</strong> Berater durch das RQZ Dessau/Berlin/Brandenburg (vgl. Kapitel 4.3)<br />

ergänzte und bereicherte die Peer-Coaching-Methode die Kollegiale Fallberatung. So haben E-Mail-<br />

Peer-Coaching und Peer-Coaching-Chat sowie ein methodisch an<strong>der</strong>er Ablauf <strong>der</strong> KFB die internen<br />

Beratungsformen erweitert und ergänzt. Diese Beratungsformen ähneln in den Grundprinzipien <strong>der</strong><br />

Zeitbegrenzung, Rollenverteilung und Zielsetzung <strong>der</strong> Methode nach Tietze (2003) und erwiesen<br />

sich in <strong>der</strong> Praxis als ebenso hilfreich. Darüber hinaus ermöglichte die RQZ-Qualifizierung auch einen<br />

Wissensaustausch mit an<strong>der</strong>en LvO-Kommunen und damit einen Gewinn an Expertise für alle<br />

Teilnehmenden. Daher wurden auch die neuen Methoden umgehend in die KFB-Praxis des Teams<br />

integriert und seither immer wie<strong>der</strong> eingesetzt.<br />

Evaluation<br />

Um zu gewährleisten, dass die Kollegiale Fallberatung im Beratungsteam <strong>der</strong> <strong>Dresdner</strong> <strong>Bildungsbahnen</strong><br />

tatsächlich auch die Aufgabe von Qualitätsentwicklung und -sicherung erfüllen kann, wurde<br />

die Anwendung und Entwicklung <strong>der</strong> Methode teamintern begleitet. <strong>Ein</strong>e qualitative Evaluation ergab,<br />

dass die Bildungsberater hinsichtlich <strong>der</strong> zur Verfügung stehenden Methoden <strong>der</strong> KFB, <strong>der</strong> Methodenvielfalt<br />

und des zeitnahen <strong>Ein</strong>satzes ausnehmend zufrieden sind. Zudem wünschen sich die<br />

Berater, dass die Termine weiter verstetigt werden und die KFB beibehalten wird.<br />

3. Spontanerzählung<br />

2. Casting 4. Schlüsselfrage<br />

1. Auflösung 5. Methodenwahl<br />

8. Sharing 6. Beratung<br />

7. Abschluss<br />

Abb. 1: Kollegiale Fallberatung<br />

29


■■<br />

4.5 Bewertung <strong>der</strong> Beratungsarbeit<br />

Alle Befragten würden die <strong>Bildungsberatung</strong><br />

weiterempfehlen<br />

Zeitlicher Abstand zur Beratung<br />

als großer Vorteil<br />

Fragebogen erfasst Rahmenbedingungen,<br />

Beratungsprozess und Ergebnis <strong>der</strong> Beratung<br />

Für eine gelungene Qualitätsentwicklung und -sicherung in Organisationen bilden Meinungsumfragen<br />

eine wichtige Grundlage. Sie dienen dem Zweck, Angebote stetig zu optimieren. Die <strong>Dresdner</strong><br />

<strong>Bildungsbahnen</strong> haben bislang zwei Instrumente zur Erhebung von Kundenmeinungen erfolgreich<br />

etabliert. Zum einen werden alle Ratsuchenden am Ende eines Beratungsprozesses gebeten, einen<br />

kurzen Feedbackbogen (vgl. Anhang A 7) auszufüllen. Zum an<strong>der</strong>en fand im Februar 2011 die erste<br />

ausführliche Evaluation zum Beratungsangebot rückwirkend für das <strong>Jahr</strong> 2010 statt. Die Auswertung<br />

<strong>der</strong> kürzeren Feedbackbögen aus dem <strong>Jahr</strong> 2010 zeigte, dass die Befragten mit <strong>der</strong> Beratung<br />

in den Bildungshaltestellen mehrheitlich sehr zufrieden waren. Ausnahmslos alle Befragten würden<br />

demnach das Beratungsangebot <strong>der</strong> <strong>Dresdner</strong> <strong>Bildungsbahnen</strong> weiterempfehlen. Sämtliche Ratsuchenden<br />

waren darüber hinaus zufrieden bis sehr zufrieden mit den Inhalten und Ergebnissen <strong>der</strong><br />

Beratung sowie den Empfehlungen des Bildungsberaters.<br />

Jährliche Evaluation<br />

Detailliertere Rückmeldungen ziehen die <strong>Dresdner</strong> <strong>Bildungsbahnen</strong> aus den jährlich durchgeführten<br />

Evaluationen. Diese haben einen entscheidenden Vorteil gegenüber den unmittelbar nach Abschluss<br />

<strong>der</strong> Beratung stattfindenden Feedback-Befragungen: Durch den zeitlichen Abstand zur Beratung<br />

können die Befragten den Gesamtprozess besser reflektieren, wodurch sich <strong>der</strong> <strong>Ein</strong>fluss situationaler<br />

sozialer Erwünschtheit deutlich verringert. Außerdem lassen sich so mögliche Än<strong>der</strong>ungen<br />

im beruflichen Kontext zumindest tendenziell erfassen. Befragt wurden die Ratsuchenden überwiegend<br />

per Onlinefragebogen, auf Wunsch erhielten sie den Fragebogen auch in Papierform. Die Vorteile<br />

<strong>der</strong> Onlinebefragung liegen auf <strong>der</strong> Hand: 1. die niedrigen Kosten, 2. die einfache Handhabung<br />

für den Befragten und 3. die unkomplizierte Datenauswertung.<br />

Aufbau des Fragebogens<br />

Der Fragebogen besteht aus drei Teilen, die sich an den »klassischen Gesichtspunkten <strong>der</strong> Qualitätssicherung:<br />

Input/Prozess/Output« orientieren (vgl. <strong>Bildungsberatung</strong> im Dialog, Abruf 8. 3. 2011).<br />

<strong>Ein</strong> Beispiel zur Ansicht findet sich im Anhang A 8. Der dreigeteilte Fragebogen erhebt in genannter<br />

Reihenfolge die (zeitlichen, organisatorischen und sachlichen) Rahmenbedingungen <strong>der</strong> Beratung,<br />

den Beratungsprozess sowie das Ergebnis <strong>der</strong> Beratung. Der Fragebogenteil zum Ergebnis <strong>der</strong> Beratung<br />

erfasst Faktoren, die laut dem »Qualitätskonzept für die <strong>Bildungsberatung</strong>« <strong>der</strong> k.o.s GmbH<br />

(vgl. Kapitel 4.2) darüber entscheiden, ob in einer Beratung gelungenes Lernen stattgefunden hat<br />

o<strong>der</strong> nicht. Gelungenes Lernen zeichnet sich dadurch aus, dass <strong>der</strong> Ratsuchende im Anschluss an<br />

seine Beratung motivierter, orientierter, informierter und strukturierter mit seinem Beratungsanliegen<br />

umgehen kann als zuvor (vgl. k.o.s GmbH, Abruf 8. 3. 2011). Damit ist es gleichzeitig möglich,<br />

die Ergebnisse des dritten Fragebogenteils direkt im Qualitätsmanagement zu verwerten.<br />

Ergebnisse <strong>der</strong> Evaluation<br />

Insgesamt wurden 267 Personen kontaktiert. Von diesen nahmen 42 Prozent an <strong>der</strong> Befragung teil<br />

und füllten den Fragebogen aus. Die Ergebnisse decken sich hinsichtlich <strong>der</strong> Zufriedenheit mit <strong>der</strong> Beratung<br />

in den Bildungshaltestellen weitestgehend mit den Ergebnissen <strong>der</strong> kürzeren Feedbackbögen.<br />

30


7<br />

6<br />

3<br />

trifft zu<br />

trifft eher zu<br />

we<strong>der</strong> noch<br />

trifft eher nicht zu<br />

24<br />

trifft nicht zu<br />

59<br />

»Ich bin mir darüber im Klaren, was die nächsten Schritte sind.«<br />

11<br />

3<br />

trifft zu<br />

trifft eher zu<br />

7<br />

we<strong>der</strong> noch<br />

4<br />

trifft eher nicht zu<br />

trifft nicht zu<br />

13<br />

weiß nicht<br />

62<br />

»Ich weiß jetzt, was ich tun soll.«<br />

Abb 2: Ausgewählte Aussagen <strong>der</strong> Ratsuchenden zur Qualität <strong>der</strong> <strong>Bildungsberatung</strong>, Angaben in Prozent<br />

Erster Fragebogenteil<br />

Der erste Fragebogenteil (Input) belegt, dass die Befragten die aktuellen Öffnungszeiten, die Modalitäten<br />

zu Terminvereinbarungen und die Raumatmosphäre in den Bildungshaltestellen als stimmig wahrgenommen<br />

haben. Bisherige Vermutungen, die Bildungshaltestellen seien in den Ortsämtern möglicherweise<br />

ungünstig angesiedelt, ließen sich mit den Ergebnissen des Fragebogens eindeutig wi<strong>der</strong>legen: 81 Prozent<br />

<strong>der</strong> Befragten gaben an, sie seien mit <strong>der</strong> Ortswahl <strong>der</strong> Beratungsstellen zufrieden.<br />

31


Zweiter Fragebogenteil<br />

Der zweite Fragebogenteil (Prozess) wies auf eine überdurchschnittlich hohe Zufriedenheit <strong>der</strong> Befragten<br />

mit dem Beratungsangebot <strong>der</strong> <strong>Dresdner</strong> <strong>Bildungsbahnen</strong> hin. 90 Prozent <strong>der</strong> Befragten gaben<br />

an, mit dem Beratungsprozess sehr zufrieden bis zufrieden zu sein. Hierbei fanden die Kompetenzen<br />

des Beraters sowie die Wertschätzung und Prozessstrukturierung durch den Bildungsberater<br />

Berücksichtigung.<br />

Dritter Fragebogenteil<br />

Im dritten Fragebogenteil (Output) bestätigte sich, was auch schon die Feedbackbögen ergeben<br />

hatten: Die <strong>Dresdner</strong> <strong>Bildungsbahnen</strong> bieten Ratsuchenden eine gelungene <strong>Bildungsberatung</strong>. 80 Prozent<br />

<strong>der</strong> Befragten gaben an, dass sie seit <strong>der</strong> Beratung wüssten, wo sie weitere Informationen o<strong>der</strong><br />

Unterstützung einholen könnten und bekämen. 84 Prozent <strong>der</strong> Befragten schätzten ein, dass sie ihr<br />

Anliegen und ihre Ziele vor an<strong>der</strong>en Personen begründen könnten. Immerhin 61 Prozent <strong>der</strong> Befragten<br />

meinten, dass sie zukünftig mit ähnlichen Situationen besser umgehen könnten und 72 Prozent<br />

<strong>der</strong> Befragten äußerten, sie seien motiviert, die in <strong>der</strong> Beratung erarbeiteten Ziele in die Tat umzusetzen.<br />

Mit den genannten Ergebnissen lässt sich darlegen, dass sich <strong>der</strong> Großteil <strong>der</strong> Befragten im<br />

Anschluss an die Beratung informierter, orientierter, strukturierter und motivierter fühlt als im Vorfeld<br />

<strong>der</strong> Beratung. Krötzl (2011) spricht in diesem Zusammenhang auch von »positiven Wirkungen<br />

von […] Beratungsangeboten« und glie<strong>der</strong>t diese in unmittelbare, mittel- und langfristige Wirkungen.<br />

Unmittelbare und mittelfristige Wirkungen lassen sich nach seinen Ausführungen an einem erhöhten<br />

Grad an Information, Orientierung, Strukturierung und Motivation <strong>der</strong> Ratsuchenden messen.<br />

Diese ließen sich bereits durch den Fragebogen nachweisen. Längerfristige Wirkungen meinen<br />

konkrete Verän<strong>der</strong>ungen im Leben <strong>der</strong> Ratsuchenden im Zusammenhang mit den Themen Bildung,<br />

Beruf und Beschäftigung, zum Beispiel den Besuch einer Weiterbildung, eine verbesserte Beschäftigungssituation<br />

o<strong>der</strong> den gelungenen Wie<strong>der</strong>einstieg nach <strong>der</strong> Elternzeit (vgl. Hammerer, Kanelutti &<br />

Melter, 2010). Hier lässt die Auswertung <strong>der</strong> Fragebögen eine Tendenz erkennen, die dafür spricht,<br />

dass die Beratung auch langfristig positiv gewirkt hat: Knapp 70 Prozent <strong>der</strong> Befragten stimmten<br />

<strong>der</strong> Aussage »Durch die Beratung hat sich etwas an meiner Situation positiv verän<strong>der</strong>t« zu.<br />

32


5 Statistische Parameter <strong>der</strong> bisherigen<br />

Beratungsarbeit<br />

■■<br />

5.1 KES-Software als Grundlage <strong>der</strong> Datenerhebung<br />

Die »Koordinierungs- und EvaluierungsStelle für öffentlich finanzierte Weiterbildungsberatungsstellen<br />

im Land Berlin« (KES) bietet eine Software zur Dokumentation und Auswertung <strong>der</strong> <strong>Bildungsberatung</strong>.<br />

Sie bildet die technologische Grundlage für die Arbeitsplattform <strong>der</strong> <strong>Bildungsberatung</strong> in<br />

Dresden. Beratungsanbieter wie die Berliner LernLäden und die Jobassistenz Berlin (vgl. Kapitel 6.1)<br />

arbeiten ebenfalls mit <strong>der</strong> KES-Software. Vorteile:<br />

Leistung <strong>der</strong> Arbeitsplattform<br />

■■<br />

Systematische Auswertung <strong>der</strong> Beratungsgespräche<br />

■■<br />

<strong>Ein</strong>richtung unbegrenzter Anzahl von Beratungseinrichtungen (z. B.: fünf Haltestellen und vier<br />

Stationen des Bildungsbusses)<br />

■■<br />

An<strong>der</strong>e Beratungseinrichtungen in Dresden können kostenfrei diese Software benutzen<br />

■■<br />

Neue Punkte, die für die Beratung wichtig sind, können problemlos eingefügt werden<br />

■■<br />

Auswertungen sind monatlich, quartalsweise und jährlich möglich<br />

■■<br />

5.2 Formelle und inhaltliche Kennwerte<br />

5.2.1 Anzahl <strong>der</strong> Ratsuchenden und Anzahl <strong>der</strong> Beratungsgespräche<br />

Stetiger Zuwachs an Beratungen in Dresden<br />

300<br />

250<br />

Der Blick auf die Besucherzahlen bzw. die Anzahl <strong>der</strong> Beratungsgespräche im Zeitraum des ersten<br />

Beratungsjahres zeigt einen erfreulichen Trend. Sowohl die Anzahl <strong>der</strong> monatlichen Erstberatungen<br />

als auch die Gesamtzahl <strong>der</strong> monatlich geführten Gespräche wuchsen stetig an (Abb. 3). Die Anzahl<br />

<strong>der</strong> Erstberatungen stieg im Zeitraum von April 2010 bis März 2011 um rund 14 Prozent pro Monat,<br />

die Anzahl aller Beratungsgespräche monatlich um durchschnittlich 19,5 Prozent.<br />

– Erstratsuchende<br />

– Beratungsgespräche<br />

200<br />

150<br />

100<br />

50<br />

0<br />

Apr. Mai Juni Juli Aug. Sept. Okt. Nov. Dez. Jan. Febr. März<br />

Abb. 3: Anzahl <strong>der</strong> Beratungsgespräche und Erstberatungen pro Monat April 2010 bis März 2011 (absolut)<br />

33


Beratungsleistungen stadtteilbezogen unterschiedlich<br />

stark besucht<br />

35<br />

30<br />

Die Zahl an Erstberatungen sank in <strong>der</strong> Landeshauptstadt vor den Weihnachtsferien 2010, vergleichbar<br />

mit den Erfahrungen aus an<strong>der</strong>en Beratungseinrichtungen wie beispielsweise <strong>der</strong> Berliner<br />

LernLäden. Im ersten Monat <strong>der</strong> Sommerferien 2010 hingegen stieg die Anzahl <strong>der</strong> Erstberatungen<br />

mit 18 Ratsuchenden sogar um 41 Prozent im Vergleich zum Vormonat.<br />

Je nach Bildungshaltestelle waren deutliche Unterschiede in <strong>der</strong> Anzahl <strong>der</strong> Ratsuchenden zu verzeichnen<br />

(Abb. 4). Beispielsweise fiel in Cotta im Vergleich mit Pieschen trotz ähnlicher Frequentierung<br />

(monatlich rund 2500 bis 3500 Vorsprachen) die Nachfrage an Beratung geringer aus und blieb<br />

damit unter dem Durchschnitt <strong>der</strong> insgesamt fünf Bildungshaltestellen. Lediglich die Meldestelle in<br />

Altstadt weist mit rund 7000 bis 9000 Vorsprachen im Monat deutlich höhere Zahlen auf und lässt<br />

einen höheren Anteil an Laufkundschaft erwarten.<br />

–<br />

OA Pieschen<br />

OA Altstadt<br />

OA Cotta<br />

25<br />

20<br />

15<br />

10<br />

5<br />

0<br />

Apr. Mai Juni Juli Aug. Sept. Okt. Nov. Dez. Jan. Febr. März<br />

Abb. 4: Vergleich <strong>der</strong> Anzahl <strong>der</strong> Erstberatungen zwischen Bildungshaltestellen Cotta, Altstadt und Pieschen April 2010<br />

bis März 2011(absolut)<br />

Altstadt Neustadt Cotta Prohlis Pieschen<br />

Anzahl <strong>der</strong> Beratungen im <strong>Jahr</strong> 2010/2011 384 291 215 346 485<br />

<strong>Ein</strong>wohnerzahl 51360 43240 67431 54653 49657<br />

Fläche 17 km² 14,8 km² 19,4 km² 21,1 km² 16,2 km²<br />

∅ Alter 43,9 35,3 41,2 44,5 40,1<br />

Anteil Arbeitslose an allen Personen im<br />

10,1 8,0 9,5 10,2 10,3<br />

erwerbsfähigen Alter (in %)<br />

Anzahl <strong>der</strong> Beratungen pro 1000 EW/km² 0,44 0,45 0,16 0,30 0,60<br />

Tab. 1: Stadtteilbezogene Beratungszahlen, Quellen: <strong>Dresdner</strong> <strong>Bildungsbahnen</strong> (2011); Kommunale Statistikstelle (2008,<br />

2009, 2010); Sozialatlas Dresden (2008); Landeshauptstadt Dresden, Sozialraumprofile (2008)<br />

34


Diese Darstellung verdeutlicht in Ergänzung zu Abbildung 4 das Potenzial und den marketingseitigen<br />

Handlungsbedarf für die Entwicklung <strong>der</strong> <strong>Bildungsberatung</strong> in den Ortsamtsbereichen Cotta und<br />

Prohlis, wenn annähernd gleiche Beratungsbedarfe in den Stadtteilen vorausgesetzt werden. Die<br />

sozioökonomischen Rahmenbedingungen (z. B. Durchschnittsalter und Arbeitslosenquote scheinen<br />

keinen direkten <strong>Ein</strong>fluss auf den Beratungsbedarf zu haben.<br />

5.2.2 Zugang zu den Bildungshaltestellen<br />

Frühzeitige, stadtteilbezogene<br />

Vernetzung durch Bildungsberater trägt<br />

wesentlich zur erfolgreichen Beratung bei<br />

Im Beratungsalltag zeigt sich, dass die Ratsuchenden auf sehr unterschiedlichen Wegen vom Angebot<br />

<strong>der</strong> <strong>Dresdner</strong> <strong>Bildungsbahnen</strong> erfahren.<br />

<strong>Ein</strong>deutiger Vorteil in Dresden ist die schon vor <strong>der</strong> eigentlichen Beratungsleistung durch die Bildungsberater<br />

begonnene frühzeitige Vernetzung im Stadtgebiet (vgl. Kapitel 3.1). Gleichzeitig kommen<br />

beim Zugang <strong>der</strong> Ratsuchenden zur Beratung Kooperationen zum Tragen, die zum Beispiel mit<br />

dem Jobcenter und <strong>der</strong> Agentur für Arbeit Dresden geschlossen wurden. <strong>Ein</strong>e dritte, sehr erfolgreiche<br />

Möglichkeit, den Bekanntheitsgrad zu steigern, ist das Gespräch Ratsuchen<strong>der</strong> mit Freunden,<br />

Bekannten o<strong>der</strong> Kollegen.<br />

Abbildung 5 spiegelt den heterogenen Zugang zu den Bildungshaltestellen wi<strong>der</strong>. Die Grundlage bildet<br />

hierbei <strong>der</strong> gesamte Zeitraum, in dem Beratung in den Bildungshaltestellen angeboten wird. Im<br />

Laufe <strong>der</strong> Zeit gab es eine Verschiebung <strong>der</strong> Zugangswege. Im April und Mai des <strong>Jahr</strong>es 2010 kamen<br />

die Ratsuchenden hauptsächlich aufgrund von Hinweisen aus dem Freundeskreis (38 Prozent<br />

aller Ratsuchenden im April bzw. rund 35 Prozent aller Ratsuchenden im Mai) bzw. <strong>der</strong> Empfehlungen<br />

von Netzwerkpartnern, die im Vorfeld <strong>der</strong> Eröffnung <strong>der</strong> Bildungshaltestellen bereits kontaktiert<br />

wurden (jeweils etwa 16 Prozent aller Ratsuchenden in den beiden Monaten). Ab Juni 2010<br />

war die Zusammenarbeit mit <strong>der</strong> Agentur für Arbeit und <strong>der</strong> ARGE (inzwischen Jobcenter) als <strong>Ein</strong>flussfaktor<br />

deutlich spürbar.<br />

15<br />

16<br />

12<br />

22<br />

8<br />

28<br />

38<br />

Marketinginstrumente (Flyer/Internet)<br />

Empfehlungen von Freunden und Kollegen<br />

Jobcenter und Agentur für Arbeit Dresden<br />

Veranstaltungen und Mobiles Team<br />

Laufkundschaft<br />

Netzwerkpartner<br />

Sonstige<br />

Abb. 5: Anteil an ausgewählten Zugangswegen zu den Bildungshaltestellen, April 2010 bis März 2011, (Mehrfachnennungen<br />

möglich), Angaben in Prozent<br />

35


Zugang über Externe<br />

Der Anteil an Ratsuchenden, die in den vergangenen zwölf Monaten über die Agentur für Arbeit und<br />

das Jobcenter Dresden zu den Bildungshaltestellen gelangten, lag bei einem Durchschnittswert von<br />

etwa 22 Prozent. Zu Beginn dieses <strong>Jahr</strong>es erhöhte sich <strong>der</strong> Anteil <strong>der</strong> Ratsuchenden, die über Marketinginstrumente<br />

o<strong>der</strong> Veranstaltungen wie die Messe »KarriereStart« von den Bildungshaltestellen<br />

erfuhren, sprunghaft. Diese Zugangswege nahmen an Bedeutung zu.<br />

Klassische Öffentlichkeitsarbeit<br />

wird wahrgenommen<br />

Mund-zu-Mund-Propaganda im Zusammenspiel<br />

mit Werbemitteln sehr erfolgreich<br />

<strong>Ein</strong>satz von Werbemitteln<br />

Trotz entsprechen<strong>der</strong> Öffentlichkeitsarbeit blieb <strong>der</strong> Anteil <strong>der</strong> Laufkundschaft an allen Ratsuchenden<br />

mit durchschnittlich etwa 15 Prozent im gesamten Zeitraum gering. Über die verschiedenen<br />

Marketinginstrumente wie Internet, Zeitungen, Flyer und das Fahrgast-TV im öffentlichen Personennahverkehr<br />

<strong>der</strong> Stadt Dresden erreichte das Angebot <strong>der</strong> Bildungshaltestellen bislang die Aufmerksamkeit<br />

von ca. 38 Prozent aller Ratsuchenden.<br />

Nach einem <strong>Jahr</strong> Beratung vor Ort zeigen sich zwei wichtige, fast gleichbedeutende Zugangswege<br />

zu den Bildungshaltestellen: Zum einen hat die Empfehlung von Freunden und Bekannten enorme<br />

Bedeutung. Rund 28 Prozent <strong>der</strong> Ratsuchenden geben diesen Zugangsweg an, was gleichzeitig auf<br />

einen hohen Zufriedenheitsgrad <strong>der</strong> Ratsuchenden schließen lässt. Zum an<strong>der</strong>en macht sich mittlerweile<br />

die verstärkte Öffentlichkeitsarbeit mit Flyer, Internet und weiteren Publikationen bemerkbar<br />

(38 Prozent <strong>der</strong> Ratsuchenden).<br />

82<br />

5.2.3 Beratungswege<br />

Persönliche, ausführliche und zeitintensive<br />

Beratung steht im Vor<strong>der</strong>grund<br />

Vier von fünf Ratsuchenden entschieden sich für eine persönliche Beratung in einer Bildungshaltestelle<br />

(vgl. Abb. 6). Dabei handelte es sich bei fast allen Beratungen um ausführliche und zeitintensive<br />

Gespräche. <strong>Ein</strong> Fünftel <strong>der</strong> beratenen Personen wählte eine an<strong>der</strong>e Form <strong>der</strong> Beratung: Zu annähernd<br />

gleichen Teilen entschieden sie sich für den telefonischen bzw. für den elektronischen Weg<br />

per E-Mail. Die Beratungen, die nicht persönlich geführt wurden, hatten hauptsächlich informativen<br />

Charakter. Dabei holten die Ratsuchenden gezielte Informationen ein.<br />

9<br />

10<br />

Persönlich<br />

Telefonisch<br />

E-Mail<br />

82<br />

Abb. 6: Verteilung <strong>der</strong> von den Ratsuchenden gewählten Beratungsformen April 2010 bis März 2011, Angaben in Prozent<br />

36


5.2.4 Beratungsarten und Dauer <strong>der</strong> Beratungsgespräche<br />

Suche nach Wegen zu einem bereits<br />

bekannten Ziel<br />

Starke Nachfrage nach zeitintensiver Beratung<br />

Die meisten Beratungsgespräche hatten situativen Charakter (vgl. Kapitel 4.1 sowie Anhang A 3). In<br />

den vergangenen zwölf Monaten stand bei mehr als zwei von fünf Beratungsgesprächen (42 Prozent)<br />

die Suche nach Wegen zu einem bereits bekannten Ziel im Vor<strong>der</strong>grund. Biografieorientierte<br />

und informative Beratungen waren mit 26 Prozent bzw. 32 Prozent fast gleich häufig vertreten. Damit<br />

wurden zu gleichen Teilen Ratsuchende in ihrem gesamten Orientierungsprozess begleitet wie<br />

auch Informationen zu ganz konkreten Anliegen gegeben. Die Berater in den Bildungshaltestellen<br />

boten damit vor allem zeitlich umfangreiche bis sehr umfangreiche Beratungen (situativ und biografieorientiert)<br />

an.<br />

Diese intensive Beratung schlägt sich in <strong>der</strong> Dauer aller Beratungsgespräche nie<strong>der</strong>. Drei Viertel aller<br />

Beratungsgespräche (74 Prozent) dauerten länger als 30 Minuten. Über die Hälfte aller Beratungsgespräche<br />

(57 Prozent) waren länger als 45 Minuten (vgl. Abb. 7). Deutlich wird dabei <strong>der</strong> vorhandene<br />

Bedarf an zeitlich intensiven <strong>Ein</strong>zelfallberatungen, um auf die sehr spezifischen Fragen <strong>der</strong><br />

Ratsuchenden zufriedenstellend eingehen zu können.<br />

25<br />

20<br />

15<br />

10<br />

5<br />

0<br />

weniger als<br />

15 Min.<br />

15 – 30<br />

Min.<br />

30 – 45<br />

Min.<br />

45 – 60<br />

Min.<br />

60 – 75<br />

Min.<br />

75 – 90<br />

Min.<br />

mehr als<br />

90 Min.<br />

Abb. 7: Dauer <strong>der</strong> Beratungsgespräche, Angaben in Prozent<br />

5.2.5 Beratungsschwerpunkte<br />

Mit <strong>der</strong> Dokumentation <strong>der</strong> geführten Beratungsgespräche über die Software KES (siehe Kurzübersicht<br />

im Anhang A 9) können Schwerpunktthemen <strong>der</strong> geführten Beratungen abgeleitet werden. Die<br />

Software bietet neben <strong>der</strong> Erfassung demografischer Daten wie Alter, Geschlecht, Wohnort o<strong>der</strong><br />

Bildungsniveau <strong>der</strong> Ratsuchenden die Möglichkeit, ganz gezielt den Beratungsschwerpunkt <strong>der</strong> Gespräche<br />

anhand vorgegebener Kategorien festzuhalten. Bei Auswertung <strong>der</strong> Beratungsschwerpunkte<br />

zeigt sich, dass die große Mehrheit aller Ratsuchenden Fragen zu Beruf und Beschäftigung hatte<br />

(vgl. Abb. 8). Dabei waren Mehrfachnennungen möglich, wenn es mehrere Schwerpunkte in einem<br />

Gespräch gab.<br />

37


Nonformelle/informelle Bildung<br />

Sonstiges<br />

–<br />

25 – 54<br />

unter 25<br />

alle Alterskohorten<br />

Interessen und Kompetenzen<br />

Laufbahn-/Karriereplanung, Existenzgründung<br />

Abschlüsse<br />

Finanzen (Finanzierung, Sozialleistungen)<br />

Berufspraktika, Praktika<br />

Beruflicher (Wie<strong>der</strong>-)<strong>Ein</strong>stieg<br />

Weiterbildung<br />

Berufliche Orientierung<br />

0 5 10 15 20 25 30 35 40 45<br />

Abb. 8: Inhaltliche Schwerpunkte <strong>der</strong> Beratung, insgesamt 1 721 Ratsuchende, Mehrfachnennungen möglich,<br />

Angaben in Prozent<br />

Beratungsschwerpunkt: Beruf und Beschäftigung<br />

Fehlende Wahrnehmung im Bereich<br />

nonformeller/informeller Bildung<br />

Abschlüsse und Berufsbildung/Praktika<br />

spielen bei unter 25-Jährigen eine große Rolle<br />

Die Themen Weiterbildung und Berufliche Orientierung dominierten mit Abstand (insgesamt 30 Prozent)<br />

die meisten Gespräche. Das Thema Beruflicher (Wie<strong>der</strong>-) <strong>Ein</strong>stieg kam in 23 Prozent aller Beratungen<br />

zur Sprache. Fast gleichauf thematisierten etwa 22 Prozent aller Beratungen die Bereiche<br />

Berufsausbildung/Praktika bzw. Finanzen. Fragen zu Karriere- und Laufbahnberatung und/o<strong>der</strong> Abschlüssen<br />

führten etwa 15 Prozent <strong>der</strong> Ratsuchenden in die Bildungshaltestellen.<br />

Trotz umfangreicher Beratungstätigkeit werden die Bildungshaltestellen noch immer nicht als Beratungseinrichtung<br />

zu nonformeller/informeller Bildung wahrgenommen (vgl. Zwischenbericht). Nur<br />

etwa vier Prozent aller Beratungen befassten sich in den vergangenen zwölf Monaten mit diesem<br />

Schwerpunkt. Noch immer hängen die Schwerpunkte in den Gesprächen sehr vom Alter <strong>der</strong> Ratsuchenden<br />

ab.<br />

Gruppe <strong>der</strong> unter 25-Jährigen<br />

Abbildung acht spiegelt den thematischen Bezug zwischen <strong>der</strong> Gruppe <strong>der</strong> unter 25-Jährigen (U 25),<br />

die 16 Prozent aller Ratsuchenden entspricht, und den Beratungsschwerpunkten wi<strong>der</strong>. Das Thema<br />

Abschlüsse beschäftigte etwa 41 Prozent, Berufsausbildung/Praktika thematisierten 33 Prozent aller<br />

Ratsuchenden dieser Altersgruppe. Fast ein Viertel <strong>der</strong> Gespräche mit jungen Ratsuchenden fokussierte<br />

auf berufliche Orientierung und/o<strong>der</strong> Finanzierung. Mit elf Prozent <strong>der</strong> Beratungen wurde<br />

<strong>der</strong> Schwerpunkt Laufbahn-/ Karriereplanung, Existenzgründung in dieser Altersgruppe fast so häufig<br />

thematisiert wie in <strong>der</strong> Gesamtgruppe aller Ratsuchenden. Von untergeordneter Bedeutung waren<br />

in dieser Altersgruppe Beratungsschwerpunkte wie nonformelle/informelle Bildung und Lernberatung.<br />

38


Weiterbildung, berufliche Orientierung<br />

sowie beruflicher (Wie<strong>der</strong>-)<strong>Ein</strong>stieg spielen bei<br />

25- bis 54-Jährigen eine große Rolle<br />

Gruppe <strong>der</strong> 25- bis 54-Jährigen<br />

Im Vergleich dazu kommt es in <strong>der</strong> Gruppe <strong>der</strong> Ratsuchenden im Alter von 25 bis 54 <strong>Jahr</strong>en zu einer<br />

deutlichen Verschiebung <strong>der</strong> Beratungsschwerpunkte. Fast ein Drittel aller Beratungsgespräche in<br />

<strong>der</strong> Altersgruppe thematisierte die Themen Weiterbildung, berufliche Orientierung (31 Prozent) und/<br />

o<strong>der</strong> beruflicher (Wie<strong>der</strong>-)<strong>Ein</strong>stieg (25 Prozent). Abbildung 8 zeigt diese Entwicklung. 21 Prozent <strong>der</strong><br />

Beratungen in dieser Altersgruppe hatten Themen aus dem Bereich Berufsausbildung, Praktika zum<br />

Gegenstand. Ebenso erwiesen sich die Schwerpunkte Finanzierung (17 Prozent aller Beratungen)<br />

und Laufbahn-/ Karriereplanung (15 Prozent) für die betrachtete Altersgruppe als relevant. Das Thema<br />

nonformelle/informelle Bildung beschäftigte nur drei Prozent <strong>der</strong> Ratsuchenden dieses Alters.<br />

■■<br />

5.3 Kennwerte <strong>der</strong> Ratsuchenden<br />

5.3.1 Geschlechterverteilung <strong>der</strong> Ratsuchenden<br />

Frauen nutzen Beratungsangebot häufiger<br />

und intensiver als Männer<br />

Das Beratungsangebot <strong>der</strong> Bildungshaltestellen wurde von Anfang an eher von Frauen als von Männern<br />

genutzt. Das Verhältnis <strong>der</strong> Geschlechter zeigt sich mit 65 Prozent weiblichen und 35 Prozent<br />

männlichen Ratsuchenden jedoch ausgewogener, als es zunächst erwartet worden war (vgl. Abb. 9).<br />

Auch an<strong>der</strong>e Beratungseinrichtungen wie die LernLäden in Berlin verzeichnen die Tendenz, dass bei<br />

Männern die Hemmschwelle zur Wahrnehmung eines Beratungsangebotes höher ist als bei Frauen<br />

(Quelle: LernNetz Berlin-Brandenburg e. V., 2009).<br />

Frauen<br />

Männer<br />

35<br />

65<br />

Abb. 9: Anteil <strong>der</strong> Ratsuchenden nach Geschlecht, Angaben in Prozent<br />

Geschlechtsspezifische Unterschiede zeigten sich auch bei <strong>der</strong> Beratungsdauer. Weibliche Ratsuchende<br />

tendierten eher dazu, sich länger beraten zu lassen. Ihr Anteil an den Beratungsgesprächen<br />

über 45 Minuten lag bei 60 Prozent. Das Angebot <strong>der</strong> Bildungshaltestellen wurde demnach bislang<br />

von Frauen häufiger und zeitlich intensiver genutzt als von Männern.<br />

39


Beratungsangebot nutzen vor allem<br />

25- bis 54-Jährige<br />

Altersverteilung <strong>der</strong> Ratsuchenden<br />

Bei <strong>der</strong> Altersstruktur <strong>der</strong> Ratsuchenden in den <strong>Dresdner</strong> Bildungshaltestellen ist die Altersgruppe<br />

von 25 bis 54 <strong>Jahr</strong>en nach wie vor am häufigsten (rund 76 Prozent aller Ratsuchenden) vertreten.<br />

Im Vergleich dazu suchten, sicherlich auch Dank <strong>der</strong> zahlreichen Jugendberatungsstellen, die unter<br />

25-Jährigen mit rund 16 Prozent sowie die über 65-Jährigen mit lediglich fünf Prozent die Bildungshaltestellen<br />

deutlich seltener auf (vgl. Abb. 10).<br />

Die Altersgruppe mit den meisten Ratsuchenden (25 bis 54 <strong>Jahr</strong>e) ist in sich nicht homogen. Zwei<br />

Drittel dieser Gruppe waren im Alter von 25 bis 39 <strong>Jahr</strong>en, rund ein Drittel zwischen 40 und 54 <strong>Jahr</strong>en alt.<br />

80<br />

70<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

0 – 14 J. 15 – 25 J. 25 – 54 J. 54 – 65 J. 65 + J.<br />

Abb. 10: Altersstruktur <strong>der</strong> Ratsuchenden in den <strong>Dresdner</strong> Bildungshaltestellen, April 2010 bis März 2011 gesamt,<br />

insgesamt 825 Ratsuchende, Angaben in Prozent<br />

5.3.2 Schulabschluss <strong>der</strong> Ratsuchenden<br />

Ratsuchende haben hohes Bildungsniveau<br />

Betrachtet man das Bildungsniveau <strong>der</strong> Ratsuchenden, dann unterscheiden sich die <strong>Dresdner</strong> Erfahrungen<br />

bislang stark von denen <strong>der</strong> Berliner LernLäden. Dort hat einer von fünf Ratsuchenden<br />

keinen Schulabschluss (LernNetz Berlin-Brandenburg e. V., 2009). In Dresden hingegen erlangten<br />

über drei Viertel (77 Prozent) aller Ratsuchenden das Abitur o<strong>der</strong> einen mittleren Abschluss (vgl.<br />

Abb. 11). <strong>Ein</strong> sehr geringer Anteil <strong>der</strong> Ratsuchenden hat einen Hauptschul- o<strong>der</strong> keinen schulischen<br />

Abschluss (acht bzw. ein Prozent).<br />

40


36<br />

1 2 11<br />

41<br />

Abitur/Hochschulreife<br />

Mittlerer Abschluss<br />

Hauptschulabschluss<br />

kein Abschluss<br />

Sonstiges<br />

keine Angaben<br />

36<br />

Abb. 11: Schulabschlüsse <strong>der</strong> Ratsuchenden in den <strong>Dresdner</strong> Bildungshaltestellen, Angaben in Prozent<br />

■■<br />

5.4 Erfahrungen mit <strong>der</strong> Bildungshotline<br />

Die montags bis freitags in <strong>der</strong> Zeit von 9 bis 18 Uhr aktive Hotline wird zunehmend als Kontaktmöglichkeit<br />

bei Fragen rund um Bildung, Beruf und Beschäftigung erkannt und genutzt. Vom 1. Oktober<br />

2010 bis zum 15. März 2011 kontaktierten insgesamt 131 Ratsuchende die Hotline. Auch dieses<br />

Angebot wird überwiegend von Frauen genutzt.<br />

Hotline als Kontakt- und Informationsmittel<br />

vor allem von Frauen genutzt<br />

Die Anrufer nutzen die Hotline aus unterschiedlichen Gründen. Neben dem Angebot <strong>der</strong> <strong>Bildungsberatung</strong><br />

werden auch an<strong>der</strong>e Themen angesprochen (vgl. Abb. 12). Mehr als die Hälfte <strong>der</strong> Anrufer<br />

vereinbarte einen Termin bei den Bildungshaltestellen, je<strong>der</strong> fünfte Anrufer wollte sich später bei einer<br />

Haltestelle vorstellen. Etwa ebenso viele Anrufer wurden an Netzwerkpartner bzw. an<strong>der</strong>e <strong>Ein</strong>richtungen<br />

vermittelt (s. Abb. 13). <strong>Ein</strong>e erfolgreiche und fachgerechte Vermittlung setzt eine hohe<br />

Kenntnis zur städtischen Bildungsinfrastruktur wie auch ein schnelles Identifizieren von Anliegen<br />

<strong>der</strong> Anrufenden voraus. Die Fachkompetenz und Kommunikationsfähigkeit <strong>der</strong> Hotline-Mitarbeiter<br />

entscheidet, ob <strong>der</strong> Anrufende den nächsten Schritt zur empfohlenen Beratung geht.<br />

1<br />

5<br />

18<br />

Angebot <strong>der</strong> <strong>Bildungsberatung</strong> nutzen<br />

Anfrage Bildungsbüro<br />

Berufsorientierung U 25<br />

an<strong>der</strong>e Leistungen in <strong>der</strong> Stadt nutzen<br />

76<br />

Abb. 12: Inhalte <strong>der</strong> Beratungsgespräche über die Bildungshotline, Angaben in Prozent<br />

41


2<br />

5<br />

8<br />

4<br />

5<br />

Bildungshaltestellen mit Termin<br />

Bildungshaltestellen ohne Termin<br />

Bildungsbüro<br />

Netzwerkpartner U 25<br />

an<strong>der</strong>e Netzwerkpartner<br />

an<strong>der</strong>e <strong>Ein</strong>richtungen <strong>der</strong> Stadt<br />

17<br />

59<br />

Sonstige<br />

Abb. 13: Weitervermittlung von Anrufern über die Bildungshotline, Angaben in Prozent<br />

42


6 Die <strong>Dresdner</strong> <strong>Bildungsberatung</strong> –<br />

eine Standortbestimmung<br />

■■<br />

6.1 Vergleich <strong>der</strong> <strong>Dresdner</strong> <strong>Bildungsberatung</strong> mit ähnlichen Beratungsangeboten<br />

Blick auf an<strong>der</strong>e <strong>Ein</strong>richtungen und<br />

die Auslastungsdaten<br />

Wie wird das Beratungsangebot <strong>der</strong> <strong>Dresdner</strong> <strong>Bildungsbahnen</strong> angenommen und welche Kapazitäten<br />

sind noch nicht ausgeschöpft? Für die Standortbestimmung haben wir zwei Parameter herangezogen:<br />

Zum einen den Vergleich mit an<strong>der</strong>en <strong>Ein</strong>richtungen, die ähnliche Leistungen anbieten und<br />

die sich bereits etablieren konnten. Zum an<strong>der</strong>en die Auslastung in den Haltestellen.<br />

Vergleichseinrichtung LernLaden Pankow<br />

Im LernLaden Pankow gelangt man vom zentralen Hauptraum, <strong>der</strong> sowohl Recherchemöglichkeiten<br />

an frei zugänglichen Computern bietet wie Informationen anhand ausliegen<strong>der</strong> Materialien, in diverse<br />

kleinere Räume. Hier können in vertraulicher Atmosphäre Beratungen o<strong>der</strong> Coachings angeboten<br />

werden. Dieser LernLaden soll als Vergleichseinrichtung betrachtet werden, da das Beratungsverständnis<br />

<strong>der</strong> Berliner LernLäden, koordiniert vom LernNetz Berlin-Brandenburg (LNBB), dem <strong>der</strong><br />

<strong>Dresdner</strong> <strong>Bildungsberatung</strong> ähnelt. Außerdem gibt es Parallelen in den Beratungskonzepten, die<br />

beide das Beratungsanliegen des Lebenslangen Lernens verfolgen, demnach für Kin<strong>der</strong> bis Senioren<br />

in allen Bildungsfragen Ansprechpartner sein wollen.<br />

Ähnlichkeiten<br />

Unterschied: Beratungsatmosphäre<br />

Unterschied: Höhere <strong>Ein</strong>wohnerdichte<br />

Anzahl <strong>der</strong> Berater steigt, Anzahl <strong>der</strong><br />

Beratungen bleibt gleich<br />

Für die Arbeit <strong>der</strong> LernLäden ist die sozialräumliche Vernetzung ebenso wichtig, wie für die <strong>Dresdner</strong><br />

<strong>Bildungsberatung</strong>: Auch sie unterscheiden ihre Beratungen je nach Inhalt anhand <strong>der</strong> Kriterien<br />

von Gieseke und Mitarbeitern (2004, vgl. Kapitel 4.1). Zur Dokumentation <strong>der</strong> Gespräche verwenden<br />

die Berliner LernLäden ebenso die Software KES, sodass auch hier vergleichbare Aussagen ermöglicht<br />

werden.<br />

<strong>Ein</strong> bedeuten<strong>der</strong> Unterschied liegt jedoch im Charakter <strong>der</strong> Beratungsstelle. Während die <strong>Dresdner</strong><br />

Bildungshaltestellen in Ortsämtern angesiedelt sind und damit als behördennah erlebt werden<br />

könnten, sind die LernLäden als Angebot mit ladenähnlichem Charakter konzipiert. Bürger können<br />

im Vorbeigehen die Tür öffnen – ähnlich wie beim <strong>Ein</strong>kaufsbummel – und unverbindlich ihre Anliegen<br />

vorbringen bzw. Informationen einholen.<br />

Um die Vergleichbarkeit einschätzen zu können, sei an dieser Stelle Folgendes vermerkt: Der Prenzlauer<br />

Berg und damit <strong>der</strong> Ortsteil innerhalb des Stadtbezirkes Pankow, in dem sich <strong>der</strong> LernLaden<br />

befindet, weist eine deutlich höhere <strong>Ein</strong>wohnerdichte auf als die <strong>Ein</strong>zugsgebiete <strong>der</strong> fünf <strong>Dresdner</strong><br />

Ortsämter mit <strong>Bildungsberatung</strong>sangebot. Mit 13 054 <strong>Ein</strong>wohnern je Quadratkilometer liegt diese<br />

bei etwa dem Zehnfachen des <strong>Dresdner</strong> Wertes, insgesamt hat allein <strong>der</strong> Prenzlauer Berg eine <strong>Ein</strong>wohnerzahl,<br />

die fast einem Fünftel <strong>der</strong> Gesamtbevölkerung Dresdens entspricht (vgl. Anhang A 10).<br />

Das Beratungsangebot des LernLadens Pankow gibt es seit 2003. Aus dieser Anfangszeit liegen<br />

keine statistisch verwertbaren Daten über die Anzahl <strong>der</strong> Beratungsgespräche vor. Folgende Beratungszahlen<br />

konnte Pankow in den <strong>Jahr</strong>en 2006 und 2009 verbuchen:<br />

43


2006<br />

3268 Beratungen<br />

durch 3 Berater<br />

2009<br />

3179<br />

Beratungen<br />

durch 7 Berater und<br />

1 Servicekraft<br />

Abb. 14: Vergleich Beratungszahlen in Bezug zur Anzahl <strong>der</strong> Berater<br />

In <strong>der</strong> nachfolgenden Tabelle wurde ein Vergleich <strong>der</strong> Beratungszahlen in Bezug zur Anzahl <strong>der</strong> Berater,<br />

<strong>der</strong> Bevölkerungsdichte und <strong>der</strong> Entwicklung <strong>der</strong> Beratungszahlen seit dem Bestehen <strong>der</strong> Beratungseinrichtungen<br />

angestrebt, um die <strong>Dresdner</strong> Zahlen besser einordnen und einschätzen zu<br />

können. Zudem findet sich darin die Angabe einer Prognose für die <strong>Dresdner</strong> Beratungseinrichtungen<br />

für das <strong>Jahr</strong> 2012. Der Vergleich zeigt, dass die <strong>Dresdner</strong> Bildungshaltestellen ein <strong>Jahr</strong> nach ihrer<br />

<strong>Ein</strong>richtung im Beratungsaufkommen anschlussfähig an die Berliner <strong>Ein</strong>richtungen sind.<br />

Tiefgründige Gespräche<br />

Vergleich <strong>der</strong> Beratungszahlen<br />

Ähnlichkeiten<br />

Unterschied: Soziale Zusammensetzung<br />

Netzwerkaufbau<br />

Von den Beratungen dauerten etwa 70 Prozent länger als 45 Minuten, was dem Trend zu eher langen<br />

Beratungen in den <strong>Dresdner</strong> Bildungshaltestellen entspricht (vgl. Kapitel 5.2.4). Da sich das<br />

Beratungsverständnis des LernLadens zwischenzeitlich weiterentwickelt hatte, wurden 2009 nur<br />

noch jene Gespräche als »Beratung« registriert, die ein intensiveres Beschäftigen mit dem Anliegen<br />

des Ratsuchenden erfor<strong>der</strong>lich machten. Handelte es sich jedoch nur um ein kurzes Aufsuchen, beispielsweise<br />

um Informationen anhand <strong>der</strong> ausliegenden Materialien o<strong>der</strong> durch eigene Computerrecherche<br />

einzuholen, so wurde dies lediglich als »Besuch« eingestuft.<br />

Im <strong>Jahr</strong> 2009 wurden im LernLaden Pankow bei 3179 Beratungen insgesamt 5177 Besucher gezählt,<br />

was ein großes Interesse am Angebot wi<strong>der</strong>spiegelt. Mit insgesamt 1721 Beratungen decken<br />

die Bildungshaltestellen nach nur einem <strong>Jahr</strong> (April 2010 bis März 2011) und bei geringerer <strong>Ein</strong>wohnerdichte<br />

bereits die Hälfte des jährlichen Beratungsaufkommens des LernLadens Pankow ab.<br />

Vergleichseinrichtung Jobassistenz Friedrichshain-Kreuzberg<br />

Auch die Jobassistenz Friedrichshain-Kreuzberg folgt einem Beratungsverständnis, das dem <strong>der</strong><br />

Bildungshaltestellen ähnelt. Auch sie berät neutral und sanktionsfrei unter <strong>Ein</strong>beziehung <strong>der</strong> persönlichen<br />

Rahmenbedingungen des <strong>Ein</strong>zelnen mit dem Ziel, die Eigeninitiative zu för<strong>der</strong>n.<br />

Die Jobassistenz ist ein Beratungsangebot, das den Fokus auf den Bereich Arbeit/Beruf legt. Dieser<br />

Schwerpunkt in <strong>der</strong> Arbeit ergibt sich zum Teil aus <strong>der</strong> Struktur, die hinsichtlich <strong>der</strong> Arbeitslosigkeit<br />

aber auch <strong>der</strong> sozialen Probleme in Berlin bzw. Kreuzberg von <strong>der</strong>jenigen Dresdens deutlich abweicht.<br />

Im Gegensatz zu den Bildungshaltestellen, die ihre Kooperationen und Netzwerke selbstständig und<br />

sukzessive aufbauten, bestand jedoch für die Jobassistenz von Beginn an eine Kooperation mit <strong>der</strong><br />

ARGE/dem Jobcenter, was sich unter an<strong>der</strong>em darin nie<strong>der</strong>schlägt, dass zwei Mitarbeiter des Jobcenters<br />

ihren Arbeitsplatz direkt in <strong>der</strong> Jobassistenz haben und dort beraten. Dadurch und durch<br />

die damit verbundene Kofinanzierung ist natürlich auch eine engere Verknüpfung gegeben, was<br />

sich in den Besucherzahlen und den Anliegen <strong>der</strong> Ratsuchenden von Anfang an bemerkbar machte.<br />

44


LernLaden Berlin<br />

Pankow<br />

(Zahlen 2009)<br />

Jobassistenz Berlin<br />

Friedrichshain-Kreuzberg<br />

(Zahlen 2009)<br />

Bildungshaltstelle<br />

Dresden<br />

(Zahlen 2010/2011)<br />

Bildungshaltstelle<br />

Dresden<br />

(Ziel 2012)<br />

Beratungsanliegen<br />

Lebenslanges Lernen:<br />

Kind – Senior<br />

Schwerpunkt:<br />

Arbeit und Beruf<br />

Lebenslanges Lernen:<br />

Kind – Senior, inkl.<br />

Kompetenzfeststellungen<br />

Lebenslanges Lernen:<br />

Kind – Senior, inkl.<br />

Kompetenzfeststellungen<br />

Besteht seit Eröffnung: 2003 2007 2010 2010<br />

Anzahl <strong>der</strong> Beratungsstellen 1 1 5 5 + 1<br />

Beson<strong>der</strong>heit Ladencharakter Kombiniert mit weiteren<br />

Beratungsangeboten<br />

Ortsämter<br />

Ortsämter, Zweigstellen,<br />

Bildungsbus<br />

Fläche 103 km² 20,2 km² 278,4 km² * 328,3 km²<br />

Bevölkerungsdichte 3597 <strong>Ein</strong>wohner / km² 13389 <strong>Ein</strong>wohner / km² 1574 <strong>Ein</strong>wohner / km² –<br />

Anzahl <strong>der</strong> Berater<br />

8 (7 Berater, 1 Servicekraft;<br />

4 10<br />

10<br />

3 Berater im <strong>Jahr</strong><br />

2003)<br />

(7 Berater, 3 Psychologen)<br />

Anzahl <strong>der</strong> Beratungsgespräche 3179 2160 1721 steigend auf 4200 – 5400<br />

jährlich<br />

∅ Anzahl <strong>der</strong> Beratungsgespräche 264 180 143 Mai 2012: 430<br />

monatlich<br />

∅ Anzahl <strong>der</strong> Beratungsgespräche<br />

gesamt und monatlich pro Berater<br />

im <strong>Jahr</strong> 1**<br />

ca. 500<br />

ca. 13<br />

ca. 400<br />

ca. 8<br />

143<br />

14<br />

430<br />

42<br />

Tab. 2: Vergleich LernLaden Berlin Pankow, Jobassistenz Friedrichshain-Kreuzberg und Bildungshaltstellen Dresden<br />

Quellen: <strong>Dresdner</strong> <strong>Bildungsbahnen</strong> (2011); LernLaden Berlin (2009); Jobassistenz Berlin Friedrichshain-Kreuzberg (2009)<br />

* Im ersten <strong>Jahr</strong> werden die fünf Ortsamtsbereiche als Kerngebiet des Vergleiches herangezogen. Netzwerkarbeit,<br />

Marketingaktivitäten, <strong>der</strong> Bewegungsradius des Mobilen Teams und die Bildungskonferenzen konzentrierten sich im ersten<br />

<strong>Jahr</strong> auf dieses Gebiet. Zukünftig wird, insbeson<strong>der</strong>e mit dem <strong>Ein</strong>satz des Bildungsbusses ab Mai 2011, das gesamte<br />

<strong>Dresdner</strong> Stadtgebiet angestrebt.<br />

** Da hier nicht zu allen Beratungseinrichtungen Daten aus dem ersten <strong>Jahr</strong> vorlagen, beruhen die dargestellten Zahlen<br />

auf geschätzten Annahmen <strong>der</strong> Beratungszahlen über ein <strong>Jahr</strong> und Erfahrungswerten aus Expertengesprächen.<br />

Unterschied: Tätigkeitsfel<strong>der</strong> <strong>der</strong> Mitarbeiter<br />

Unterschied: Höhere <strong>Ein</strong>wohnerdichte<br />

Weitere Unterschiede sind die Beschäftigung von Mitarbeitern im Rahmen einer Arbeitsgelegenheit<br />

mit Mehraufwandsentschädigung (AGH), die bei administrativen Tätigkeiten wie Dateneingabe<br />

und -auswertung, Telefondiensten, Empfang o<strong>der</strong> <strong>der</strong> Unterstützung von Kunden bei <strong>der</strong> Arbeit am<br />

Computer eingesetzt werden, und die kontinuierliche Kooperation mit diversen an<strong>der</strong>en Beratungsangeboten<br />

wie Schuldnerberatung, Rechtsberatung, Sozialberatung, Kompetenzagenturen o<strong>der</strong> Angeboten<br />

für Migranten. Diese Beratungsangebote stehen den Ratsuchenden regelmäßig, zum Teil<br />

mehrmals wöchentlich in den Räumen <strong>der</strong> Jobassistenz zur Verfügung und unterstreichen den im<br />

Vergleich zu den Bildungshaltestellen etwas verlagerten Fokus.<br />

Allein Kreuzberg, wo sich die Jobassistenz befindet (Ortsteil innerhalb des großen Stadtbezirks<br />

Friedrichshain-Kreuzberg), hat etwa ein Drittel <strong>der</strong> <strong>Ein</strong>wohner von ganz Dresden. Die Bevölkerungsdichte<br />

beträgt etwa das Neunfache des <strong>Dresdner</strong> Wertes (vgl. Daten im Anhang A 10).<br />

45


Vergleich <strong>der</strong> Beratungszahlen<br />

Die Anzahl <strong>der</strong> monatlichen Beratungsgespräche <strong>der</strong> vier Bildungsberater in <strong>der</strong> Jobassistenz Friedrichshain-Kreuzberg<br />

belief sich für das <strong>Jahr</strong> 2009 durchschnittlich auf etwa 180 pro Monat. Das<br />

heißt, nachdem sich das Angebot nach drei <strong>Jahr</strong>en kontinuierlicher Arbeit etabliert hatte, führte ein<br />

Berater etwa 45 Beratungsgespräche pro Monat. Im Vergleich dazu führte ein <strong>Dresdner</strong> Berater im<br />

ersten <strong>Jahr</strong> durchschnittlich etwa 14 Gespräche pro Monat.<br />

Dabei ist zu berücksichtigen, dass die Jobassistenz Friedrichshain-Kreuzberg eine steigende Nachfrage<br />

von Kunden aus an<strong>der</strong>en Bezirken verzeichnet, sodass die Zahl potenzieller Kunden nicht allein<br />

auf die Zahlen Kreuzbergs bzw. des Stadtbezirks Friedrichshain-Kreuzberg beschränkt ist.<br />

LernLaden Berlin<br />

Pankow<br />

(Bezirk)<br />

Jobassistenz Berlin<br />

Friedrichshain-<br />

Kreuzberg (Bezirk)<br />

Bildungshaltstelle<br />

Dresden<br />

(5 Ortsamtsbereiche)<br />

Ziel 2012<br />

gleiche Rahmenbedingungen<br />

Ziel 2012<br />

Verbesserte Rahmenbedingungen<br />

<strong>Ein</strong>wohner 370488 269924 266341 524 233 524233<br />

Anzahl <strong>der</strong> Beratungen jährlich 3179 2160 1721 4 200 5400<br />

Beratungsgespräche<br />

je 1000 <strong>Ein</strong>wohner<br />

9 8 6 8 10,3<br />

Tabelle 3: Beratungsgespräche auf 1000 <strong>Ein</strong>wohner<br />

Quellen: www.dresden.de, Kommunale Statistikstelle (2009); <strong>Dresdner</strong> <strong>Bildungsbahnen</strong> (2011);<br />

www.berlin.de, Amt für Statistik Berlin-Brandenburg (2010)<br />

Warum die volle Arbeitskapazität erst im nächsten <strong>Jahr</strong> erreicht werden wird und wie die Auslastung<br />

verbessert werden kann, wird im folgenden Kapitel dargelegt.<br />

■■<br />

6.2 Auslastung <strong>der</strong> Bildungshaltestellen<br />

Kapazitäten <strong>der</strong> <strong>Bildungsberatung</strong><br />

Bei <strong>der</strong> <strong>Ein</strong>schätzung <strong>der</strong> Leistungsfähigkeit und Auslastung <strong>der</strong> <strong>Dresdner</strong> <strong>Bildungsberatung</strong> müssen<br />

Faktoren wie <strong>der</strong> Aufbauprozess, <strong>der</strong> hohe Qualitätsanspruch (vgl. Kapitel 4.1), die Aufgabenvielfalt<br />

(vgl. Kapitel 3.3.2) und <strong>der</strong> spezielle Projektcharakter berücksichtigt werden.<br />

Theoretische und praktische Arbeitskapazität<br />

Momentan belaufen sich die Arbeitsstunden <strong>der</strong> Berater auf 380 wöchentlich. Etwa 40 Prozent dieser<br />

Zeit kann für Beratungen in den Bildungshaltestellen genutzt werden. Demnach stehen wöchentlich<br />

etwa 152 Stunden für Gespräche mit Ratsuchenden zur Verfügung. Je nach Art <strong>der</strong> Beratung<br />

variiert dabei die absolute Anzahl <strong>der</strong> Beratungsgespräche, da informative Anfragen schneller<br />

bearbeitet werden können als ein biografieorientiertes Anliegen. Etwa 60 Prozent <strong>der</strong> Arbeitsstunden<br />

wenden die Berater <strong>der</strong>zeit, wie im Folgenden detailliert beschrieben, unter an<strong>der</strong>em für Hotline-<br />

und Netzwerkarbeit sowie Qualitätssicherung auf.<br />

46


Aufbau des Beratungsteams<br />

und <strong>der</strong> Räumlichkeiten<br />

Qualität statt Quantität<br />

Erweitertes Aufgabenspektrum: Kompetenzfeststellung,<br />

Bildungshotline und Netzwerkarbeit<br />

Über die oben genannte Zahl von 380 Arbeitsstunden pro Woche konnte nicht in jedem Monat des<br />

ersten Projektjahres verfügt werden. Das Personal wurde sukzessive eingestellt und eine Stelle war<br />

zeitweilig nicht besetzt. Zwei Bildungshaltestellen sind mit nur einem Arbeitsplatz ausgestattet,<br />

was zu Engpässen in <strong>der</strong> Terminvergabe führen kann.<br />

Die Bildungshaltestellen verfolgen explizit einen Ansatz, <strong>der</strong> auf Qualität und weniger auf Quantität<br />

beruht. Biografieorientierte Beratungen sind oft mit Rechercheaufträgen und damit Vor- und Nachbereitung<br />

<strong>der</strong> Gespräche verbunden. Nur ein geringer Anteil <strong>der</strong> Beratungen hat rein informativen<br />

Charakter.<br />

Beratung ist nur ein Teil <strong>der</strong> Arbeit in den Bildungshaltestellen. Drei Mitarbeiter sind als Psychologen<br />

in das Projekt integriert und bieten Kompetenzfeststellungen an. Das ist mit einer klassischen<br />

Beratung nicht vergleichbar. Pro Kompetenzfeststellung sind für Gesprächsvor- und -aufbereitung,<br />

Testauswertungen sowie das Verfassen einer Stellungnahme etwa 15 Stunden kalkuliert.<br />

Für die Besetzung <strong>der</strong> Bildungshotline sind insgesamt 45 Stunden pro Woche eingeplant. In <strong>der</strong> Zeit<br />

können die Mitarbeiter nicht beraten. Trotzdem führen sie zwischen den Anrufen Recherchen für<br />

bereits erfolgte Beratungsgespräche durch.<br />

Zu den Aufgaben aller Mitarbeiter zählen auch die Kontaktaufnahme und -pflege zu den bestehenden<br />

Netzwerkpartnern, das heißt, dass die Berater an Stadtteilrunden, Bildungs konferenzen usw.<br />

teilnehmen.<br />

Beson<strong>der</strong>e Anfor<strong>der</strong>ungen im Rahmen<br />

eines Modellprojektes<br />

Der Austausch zwischen <strong>Bildungsberatung</strong> und Bildungsbüro – als Teil <strong>der</strong> Stadtverwaltung die<br />

strategische Ebene des Projektes – ist unabdingbar. Nur so können beide Seiten von <strong>der</strong> Arbeit und<br />

den Erkenntnissen <strong>der</strong> jeweils an<strong>der</strong>en profitieren und diese für ihre Arbeit nutzen. Wichtig, aber<br />

auch verpflichtend für das Gelingen des Projektes ist die Teilnahme an Konferenzen, Tagungen und<br />

Treffen mit an<strong>der</strong>en Kommunen zum Informationsaustausch im Rahmen von »Lernen vor Ort« und<br />

die damit verbundenen Berichte o<strong>der</strong> Dokumentationen.<br />

Auch in die Qualitätssicherung <strong>der</strong> Beratungen, in den Zertifizierungsprozess (RQZ, vgl. Kapitel 4.3)<br />

und den begonnenen Qualitätssicherungsprozess (KQB, vgl. Kapitel 4.2) wurde und wird Zeit investiert.<br />

47


7 Ziele für die <strong>Jahr</strong>e 2011 und 2012<br />

■■<br />

7.1 Ausbau von Kooperation und Vernetzung<br />

Die qualitative und quantitative Weiterentwicklung des Beratungsangebots <strong>der</strong> <strong>Dresdner</strong> <strong>Bildungsbahnen</strong><br />

beruht auf den Erkenntnissen <strong>der</strong> Arbeit des vergangenen <strong>Jahr</strong>es. Deutlich wird dabei die<br />

Zufriedenheit <strong>der</strong> Bürger mit <strong>der</strong> Qualität <strong>der</strong> Beratungsleistung, die sie entsprechend bewerten. Zudem<br />

haben rund ein Drittel aller Ratsuchenden auf Empfehlung von Freunden und Bekannten den<br />

Weg zur Beratung gefunden. Damit steht die Qualität <strong>der</strong> eigenen Leistung für ein freiwillig nutzbares<br />

Angebot im direkten Zusammenhang zur angestrebten weiteren Erhöhung <strong>der</strong> Nutzerzahlen und<br />

<strong>der</strong> nachhaltigen Etablierung des Angebots über den För<strong>der</strong>zeitraum hinaus.<br />

Die daraus entwickelte Strategie für die künftige Ausrichtung des Beratungsangebots umfasst im<br />

Wesentlichen drei Schwerpunkte:<br />

■■<br />

Ausbau von Kooperation und Vernetzung<br />

■■<br />

Erschließen weiterer Zielgruppen<br />

■■<br />

Entwicklung tragfähiger Geschäftsmodelle<br />

Volkshochschulen und Städtische Bibliotheken<br />

künftig noch stärker mit dabei<br />

Ursachensuche für die geringen<br />

Beratungszahlen in Cotta<br />

Engere Zusammenarbeit mit Jugendberatungseinrichtungen<br />

Auch im kommenden <strong>Jahr</strong> werden die <strong>Dresdner</strong> <strong>Bildungsbahnen</strong> und ihre Bildungshaltestellen die<br />

Zusammenarbeit und weitere Vernetzung intensivieren. Zusätzlich zur Kooperation mit den Jugendberatungsstellen<br />

und Beratern <strong>der</strong> Agentur für Arbeit bzw. dem Jobcenter Dresden werden mithilfe<br />

von RQZ-orientierten Aufbauqualifizierungen (vgl. Kapitel 4.3) rund 25 Mitarbeiter von Volkshochschule<br />

und Städtischen Bibliotheken für die Beratung zu Fragen von Bildung, Beruf und Beschäftigung<br />

sensibilisiert. An den zahlreichen Standorten bei<strong>der</strong> <strong>Ein</strong>richtungen werden die Mitarbeiter<br />

Erstauskunft zu Beratungsanliegen geben können. Das Netz <strong>der</strong> Bildungshaltestellen erweitert sich<br />

in diesem Sinne um mehr als 20 »Bedarfshaltestellen«, die als Zweigstellen den Bürgern einen weiteren<br />

nie<strong>der</strong>schwelligen Zugang bieten. Aus Marketingperspektive verspricht das weitgefächerte<br />

Netz <strong>der</strong> Städtischen Bibliotheken mit seinem ohnehin bürgernahen Bildungsangebot eine ideale<br />

Kombination mit <strong>der</strong> eindeutig fachlich-beraterisch geprägten Ausrichtung <strong>der</strong> Bildungshalte stellen<br />

in den Ortsämtern.<br />

Sozialräumlich betrachtet hat sich gerade das Ortsamtgebiet Cotta (mit Cotta, Löbtau-Nord, Löbtau-Süd,<br />

Naußlitz, Gorbitz-Süd, Gorbitz-Ost, Gorbitz-Nord und Briesnitz) als schwierig in Bezug auf<br />

die Anzahl <strong>der</strong> Ratsuchenden in <strong>der</strong> Bildungshaltestelle erwiesen (vgl. Kapitel 5.2.1, Abb. 3). Daher<br />

tritt in diesen Stadtteilen seit Februar 2011 das Mobile Team verstärkt in Erscheinung. In enger Zusammenarbeit<br />

mit den Beratern <strong>der</strong> Bildungshaltestelle im Ortsamtsbereich intensivieren die beiden<br />

Mitarbeiter ihre Marketingarbeit. Gleichzeitig loten sie die Gründe für die geringere Inanspruchnahme<br />

des Beratungsangebots aus.<br />

Bei <strong>der</strong> Altersgruppe <strong>der</strong> 15- bis 25-Jährigen wird künftig eine noch engere Abstimmung und Zusammenarbeit<br />

mit den Jugendberatungseinrichtungen angestrebt, um mögliche Doppelstrukturen<br />

zu vermeiden o<strong>der</strong> an<strong>der</strong>e Beratungsangebote nicht zu ersetzen. Für diese Zielgruppe existieren seit<br />

Langem etablierte Angebotsformen mit <strong>der</strong> entsprechenden Expertise und Zielgruppenkenntnis.<br />

Über die gemeinsame Nutzung des Bildungsbusses lassen sich beispielsweise abgestimmte Marketingaktivitäten<br />

realisieren und neue Wege zum gemeinsamen Erreichen <strong>der</strong> Zielgruppe etablieren.<br />

48


■■<br />

7.2 Erschließen weiterer Zielgruppen<br />

Bei <strong>der</strong> Darstellung <strong>der</strong> statistischen Kennwerte (vgl. Kapitel 5) wurden diverse Potenziale bei <strong>der</strong><br />

Erschließung weiterer Zielgruppen deutlich. So ist beispielsweise <strong>der</strong> geringe Grad an Laufkundschaft<br />

auffällig.<br />

Zielgruppen »Kin<strong>der</strong> und <strong>der</strong>en Begleiter«<br />

sowie »Generation plus« stärker berücksichtigen<br />

Eher unterrepräsentiert sind die Zielgruppen »Kin<strong>der</strong> und <strong>der</strong>en Begleiter« sowie die »Generation<br />

55 plus« <strong>der</strong> über 55-Jährigen. Für beide Gruppen müssen in Zukunft die konkreten Beratungsbedarfe<br />

und die möglichen Beratungsanlässe ausgelotet werden. Aktivitäten wie beispielsweise das<br />

entsprechende Marketing werden sowohl anlass- als auch themenbezogen verfolgt.<br />

Anlassbezogene Ansätze ergeben sich beispielsweise aus <strong>der</strong> Umsetzung des Bildungs- und Teilhabepakets<br />

für Kin<strong>der</strong> und Jugendliche. Hier werden die Berater <strong>der</strong> <strong>Dresdner</strong> <strong>Bildungsbahnen</strong><br />

die sinnvolle und stimmige Nutzung <strong>der</strong> sich neu ergebenden Möglichkeiten unterstützen. <strong>Ein</strong> entsprechend<br />

begleitendes Marketing wird die Zielgruppe unabhängig von den konkreten Finanzierungsmöglichkeiten<br />

ansprechen und die Inanspruchnahme <strong>der</strong> vielfältigen insbeson<strong>der</strong>e auch nonformellen<br />

Bildungsmöglichkeiten beför<strong>der</strong>n.<br />

Senioren stärker berücksichtigen<br />

Menschen mit Mobilitätseinschränkungen<br />

aufsuchen<br />

Verstärkt öffentlichwirksam auftreten<br />

Zu den themenbezogenen Anlässen gehört beispielsweise <strong>der</strong> Übergang in die nachberufliche Lebensphase.<br />

Seitens des mobilen Teams und in Zusammenarbeit mit dem Seniorenbeirat <strong>der</strong> Landeshauptstadt<br />

Dresden bzw. dem SeniorExpertenService werden zum Beispiel aufsuchende Wege erschlossen<br />

und geeignete Instrumente entwickelt. Sie tragen dazu bei, diese Lebensphase für sich<br />

selbst als ebenso bereichernd zu erleben. Zugleich gilt es, den Erfahrungsschatz, das Wissen und<br />

die Kompetenzen dieser Menschen für zivilgesellschaftliches Engagement nutzbar zu machen.<br />

Menschen mit Mobilitätseinschränkungen können künftig mit aufsuchenden Beratungseinsätzen<br />

des Mobilen Teams erreicht werden. Nach aktuellen Angaben des Sächsischen Landesamtes für<br />

Statistik wird <strong>der</strong> Anteil aller <strong>Dresdner</strong> über 65 <strong>Jahr</strong>e im <strong>Jahr</strong> 2025 um rund sechs Prozent auf insgesamt<br />

30,5 Prozent wachsen. <strong>Ein</strong>e <strong>der</strong> Herausfor<strong>der</strong>ungen des nächsten <strong>Jahr</strong>es besteht darin, <strong>der</strong><br />

stetig wachsenden Zielgruppe <strong>der</strong> älteren Menschen ein lebensalter- und bedarfsgerechtes Beratungsangebot<br />

zu Fragen von Bildung und Beschäftigung zu unterbreiten. Aufgrund <strong>der</strong> bisherigen<br />

Erfahrungen (vgl. Kap. 5.2.1.) wird hiermit im Ortsamtsbereich Cotta begonnen.<br />

<strong>Ein</strong>e stärkere visuelle Präsenz ergibt sich neben den weiterzuführenden grundständigen Marketingaktivitäten<br />

konkret durch:<br />

■■<br />

den <strong>Ein</strong>satz des Bildungsbusses sowohl an den Haltestellen als auch bei öffentlichen Veranstaltungen,<br />

■■<br />

die Etablierung von weiteren Anlaufpunkten zur <strong>Bildungsberatung</strong> an den Standorten <strong>der</strong> Städtischen<br />

Bibliotheken und <strong>der</strong> Volkshochschule inklusive den für die Möglichkeiten einer <strong>Bildungsberatung</strong><br />

sensibilisierten Mitarbeitern,<br />

■■<br />

die Durchführung von bzw. Beteiligung an Veranstaltungs- und Vortragsreihen zu bürgernahen<br />

Bildungsthemen in Stätten <strong>der</strong> Kultur- o<strong>der</strong> Seniorenarbeit.<br />

49


Zusätzlich wird weiterhin die Etablierung eines zentrumsnahen Beratungsortes mit ladentypischem<br />

und entsprechend nie<strong>der</strong>schwelligem Charakter vorangetrieben. Idealerweise in Verbindung mit an<strong>der</strong>en<br />

kommunalen Beratungsangeboten (z. B. für Jugendliche) und <strong>der</strong> öffentlichkeitswirksamen<br />

Präsentation kommunaler Angebote und Anliegen soll auf diesem Weg vor allem <strong>der</strong> Anteil an Laufkunden<br />

erhöht werden.<br />

Optimierte Beratungskapazitäten<br />

<strong>Ein</strong> weiteres Ziel <strong>der</strong> gemeinsamen Arbeit ist das Optimieren <strong>der</strong> Beratungskapazitäten <strong>der</strong> Mitarbeiter,<br />

damit unter Berücksichtigung <strong>der</strong> technischen und finanziellen Aspekte bei gleichzeitiger<br />

Abdeckung <strong>der</strong> Serviceangebote (bspw. Bildungsbus, Bildungshotline) ausreichend geeignete Beratungsräume<br />

zur Verfügung stehen.<br />

Auf Grundlage dieser Maßnahmen und unter Berücksichtigung des <strong>der</strong>zeitigen Qualitätsanspruchs<br />

sowie des entsprechenden Bedarfs lässt sich eine monatliche Anzahl von mindestens 400 Beratungen<br />

zum April 2012 prognostizieren.<br />

■■<br />

7.3 Entwicklung tragfähiger Geschäftsmodelle<br />

Die nachhaltige Etablierung einer unabhängigen und kostenfreien Beratung zu Fragen von Bildung,<br />

Beruf und Beschäftigung wird von mehreren Faktoren getragen:<br />

■■<br />

Die Etablierung eines zeitgemäßen und qualitativ angemessenen Beratungsangebotes für die<br />

Bürger ist Bestandteil <strong>der</strong> seitens <strong>der</strong> Bundesregierung getragenen EU-Politik zum Lebenslangen<br />

Lernen.<br />

■■<br />

Art und Umfang <strong>der</strong> Beratungsangebote, -anbieter und -leistungen in <strong>der</strong> Landeshauptstadt<br />

Dresden sollten dem konkreten Bedarf <strong>der</strong> Bürger entsprechen.<br />

■■<br />

Die Finanzierung dieser Angebote sollte die vielfältigen Interessenslagen <strong>der</strong> unterschiedlichen<br />

Anspruchsträger von Bund (z. B. Agentur für Arbeit), dem Land (Sächsische Ministerien), <strong>der</strong><br />

Kommune (z. B. Kommunalverwaltung, Jobcenter), den lokal wirkenden Interessensvertretungen<br />

aus Bildung und Wirtschaft (Kammern, Bildungsdienstleister) sowie <strong>der</strong> Zivilgesellschaft (z. B.<br />

auch Stiftungen) Rechnung tragen.<br />

Die Bildungshaltestellen <strong>der</strong> <strong>Dresdner</strong> <strong>Bildungsbahnen</strong> stehen in Kontakt mit dem Nationalen Forum<br />

Beratung, das innerhalb des Europäischen Netzwerks für eine Politik lebensbegleiten<strong>der</strong> Beratung<br />

(ELGPN) im Auftrag des BMBF unter an<strong>der</strong>em Fragen zur (1) Qualitätssicherung und (2) empirisch<br />

fundierten Beratungspolitik und -praxis bearbeitet. Das ELGPN repräsentiert dabei die Interessen<br />

<strong>der</strong> Mitgliedsstaaten bei <strong>der</strong> Entwicklung von Programmen und Systemen für lebenslange Beratung<br />

auf europäischer Ebene. Die Entwicklung hochwertiger Beratungsdienste ist aus dieser Perspektive<br />

ein gemeinsames Ziel <strong>der</strong> Mitgliedstaaten.<br />

Entsprechend stehen die <strong>Dresdner</strong> <strong>Bildungsbahnen</strong> für:<br />

■■<br />

eine verbesserte Qualität <strong>der</strong> Informationen und <strong>der</strong> Beratung über berufliche Laufbahnen und<br />

die Gewährleistung von <strong>der</strong>en Objektivität, wobei den Erwartungen <strong>der</strong> Nutzer und den Gegebenheiten<br />

auf dem Arbeitsmarkt Rechnung getragen wird,<br />

50


■■<br />

die Gewährleistung, dass Information, Beratung und Hilfe auf die Bedürfnisse <strong>der</strong> jeweiligen<br />

Adressaten zugeschnitten sind,<br />

■■<br />

eine Verbesserung des Berufsprofils und <strong>der</strong> Standardqualifikation des Beratungspersonals<br />

durch die angebotenen Aus- und Fortbildungsmaßnahmen im Rahmen <strong>der</strong> RQZ-Schulungen,<br />

■■<br />

die Überprüfung <strong>der</strong> Wirksamkeit <strong>der</strong> Beratung durch systematische Qualitätssicherung,<br />

■■<br />

die Festlegung und Sicherstellung von Qualitätsstandards über die Zertifizierung nach KQB, in<br />

denen das Angebot definiert und sowohl auf die Ziele und Ergebnisse für die Empfänger als auch<br />

auf die Methoden und Verfahren eingegangen wird.<br />

Entlastung <strong>der</strong> Agentur für Arbeit<br />

und von Jobcentern<br />

Das breite Leistungsspektrum <strong>der</strong> <strong>Dresdner</strong> <strong>Bildungsbahnen</strong>, kombiniert mit <strong>der</strong> zunehmenden Vernetzung<br />

und <strong>der</strong> Etablierung fester Kooperationen und <strong>der</strong> detaillierten Dokumentation <strong>der</strong> Beratungen<br />

ermöglicht im kommenden <strong>Jahr</strong> präzise Analysen hinsichtlich <strong>der</strong> weiteren Ausgestaltung<br />

<strong>der</strong> <strong>Dresdner</strong> <strong>Bildungsberatung</strong>slandschaft. Das betrifft sowohl das Leistungsspektrum im Sinne<br />

des konkreten Bedarfs aufseiten <strong>der</strong> Bürger als auch die Qualität <strong>der</strong> angebotenen Dienstleistungen.<br />

Die Erfahrungen <strong>der</strong> bisherigen Arbeit, insbeson<strong>der</strong>e aber die Rückmeldungen <strong>der</strong> Ratsuchenden<br />

weisen darauf hin, dass sich die Beratung <strong>der</strong> <strong>Dresdner</strong> <strong>Bildungsbahnen</strong> mit den Zielen <strong>der</strong> Orientierung/<br />

Strukturierung/ Motivation <strong>der</strong> Ratsuchenden positiv entlastend auf die Beratungsarbeit<br />

<strong>der</strong> Agentur für Arbeit bzw. des Jobcenters auswirkt. Die ergänzende Beratung bei den <strong>Dresdner</strong><br />

<strong>Bildungsbahnen</strong> ermöglicht beispielsweise eine schnellere und effektivere Betreuung durch die Arbeitsvermittler.<br />

Für die Diskussion auf Landes-, Bundes- und kommunaler Ebene wie auch für den Transfer im Rahmen<br />

von »Lernen vor Ort« bieten die <strong>Dresdner</strong> <strong>Bildungsbahnen</strong> verlässliche Daten, Anregungen zu<br />

Verfahrensweisen und konkrete Erfahrungen in <strong>der</strong> systematischen und qualitätsvollen Etablierung<br />

einer neutralen <strong>Bildungsberatung</strong>.<br />

<strong>Ein</strong>ladung zur Netzwerkerweiterung<br />

Darüber hinaus werden die <strong>Dresdner</strong> <strong>Bildungsbahnen</strong> im Rahmen <strong>der</strong> Umsetzung des Arbeitsfeldes<br />

»<strong>Bildungsberatung</strong>« im kommenden <strong>Jahr</strong> die Weiterentwicklung <strong>der</strong> <strong>Dresdner</strong> Beratungslandschaft<br />

im Dialog vorantreiben. Neben den bestehenden Kooperationspartnern sind alle weiteren interessierten<br />

Akteure herzlichst eingeladen, sich an diesem Prozess aktiv zu beteiligen.<br />

51


Anhang<br />

■■<br />

A 1 Bildungshaltestellen – Mitarbeiterinnen und Kontaktdaten<br />

Büro Telefon MitarbeiterInnen<br />

Projektleitung 4 81 29 78 Sebastián Merle<br />

Bildungshaltestelle<br />

Altstadt<br />

Bildungshaltestelle<br />

Cotta<br />

Bildungshaltestelle<br />

Neustadt<br />

Bildungshaltestelle<br />

Pieschen<br />

Bildungshaltestelle<br />

Prohlis<br />

79 62 56 99 Anja Jäpel-Nestler<br />

Susanne Birkner<br />

(in Altstadt u. Neustadt)<br />

Christiane Buhle<br />

(in Altstadt u. Pieschen)<br />

79 62 56 93 Inge Kirchmaier<br />

Franziska Schrammel<br />

79 67 69 05 Andrea Puschmann<br />

Susanne Birkner<br />

(in Altstadt u. Neustadt)<br />

79 62 56 96 Beatrix Linge<br />

Patricia Rä<strong>der</strong><br />

Christiane Buhle<br />

(in Altstadt u. Pieschen)<br />

2 70 90 11 Claudia Lustig<br />

Anna Wakke<br />

Mobiles Team 0151-54 41 31 48 Melanie Ducke<br />

0151-54 41 31 47 Cornelia Eichner<br />

Bildungshotline 4 88 84 84<br />

■■<br />

A 2 Wissensmanagement – Themen und Verantwortlichkeiten<br />

Inhaltlicher Schwerpunkt hauptverantwortlich mitwirkend<br />

AGH<br />

Melanie Ducke<br />

Aufstiegsstipendium Anja Jäpel-Nestler<br />

Auslandspraktika Patricia Rä<strong>der</strong><br />

BAB<br />

Anja Jäpel-Nestler<br />

BAföG (Schüler,<br />

Claudia Lustig<br />

Studenten)<br />

Benachteiligtenför<strong>der</strong>ung Inge Kirchmaier<br />

Jugendliche<br />

Berufsausbildung Anja Jäpel-Nestler<br />

(schulisch, dual)<br />

Berufsvorbereitung (BVJ) Patricia Rä<strong>der</strong><br />

Berufsorientierung Franziska Schrammel<br />

Berufliche Bildung Susanne Birkner<br />

für Benachteiligte<br />

Bildungsgutschein Patricia Rä<strong>der</strong><br />

Bildungskredit<br />

Anja Jäpel-Nestler<br />

Bildungsprämie<br />

Anja Jäpel-Nestler<br />

Bildungssystem<br />

Inge Kirchmaier<br />

Diagnostik<br />

Susanne Birkner,<br />

Franziska Schrammel,<br />

Christiane Buhle<br />

Ehrenamt<br />

Patricia Rä<strong>der</strong><br />

Existenzgründung Melanie Ducke<br />

ESF-För<strong>der</strong>ung<br />

Andrea Puschmann<br />

Fernunterricht<br />

Inge Kirchmaier<br />

För<strong>der</strong>schule<br />

Beatrix Linge<br />

Grundschule<br />

Anna Wakke<br />

GTA Claudia Lustig Melanie Ducke<br />

Gymnasium<br />

Franziska Schrammel<br />

Jugendberufshilfe Inge Kirchmaier<br />

MeisterBAföG<br />

Anja Jäpel-Nestler<br />

(AufstiegsBAföG)<br />

Migranten<br />

Beatrix Linge<br />

Mittelschule<br />

Franziska Schrammel<br />

52


Inhaltlicher Schwerpunkt hauptverantwortlich mitwirkend<br />

Netzwerkarbeit<br />

(stadtweit)<br />

Melanie Ducke<br />

Reha Erwachsene Anna Wakke Susanne Birkner,<br />

Andrea Puschmann,<br />

Beatrix<br />

Linge<br />

Reha Jugendliche Inge Kirchmaier<br />

Schulgel<strong>der</strong>lass Anja Jäpel-Nestler<br />

Senioren (50plus, Andrea Puschmann Cornelia Eichner<br />

Seniorenakademie etc.)<br />

Stipendien<br />

Inge Kirchmaier<br />

Studienberatung Andrea Puschmann Franziska<br />

Schrammel<br />

Telefonhotline<br />

Christiane Buhle<br />

TU Dresden<br />

Andrea Puschmann<br />

(Studienangebot)<br />

Vorschulbildung Susanne Birkner<br />

Weiterbildung<br />

Anja Jäpel-Nestler<br />

Weiterbildungsstipendium<br />

Anja Jäpel-Nestler<br />

■■<br />

A 3 Definitionen <strong>der</strong> Beratung, zitiert nach Gieseke<br />

et al. (2004), S. 37 ff.<br />

Informative Beratung<br />

»Bei <strong>der</strong> informativen Beratung geht es aus <strong>der</strong> Sicht <strong>der</strong> BeraterInnen<br />

um die Bereitstellung von Informationen für die Ratsuchenden, damit diese<br />

aus <strong>der</strong> Perspektive ihrer Interessen und Bedingungen zwischen alternativen<br />

Weiterbildungsmöglichkeiten wählen und entscheiden können.<br />

Risiken bei diesem Typ von Beratung entstehen nur dann, wenn die Daten<br />

<strong>der</strong> Weiterbildungsdatenbank unvollständig sind und wenn die Ratsuchenden<br />

nicht mit den Rahmenbedingungen des Weiterbildungsangebotes<br />

übereinstimmen«.<br />

Situative Beratung<br />

»Bei <strong>der</strong> situativen Beratung gilt, dass die Beschreibung <strong>der</strong> Situation von<br />

den Ratsuchenden Ausgangspunkt <strong>der</strong> Beratung ist. Die Situation ist mit<br />

einem Bedürfnis nach Weiterbildung verbunden, wobei aber <strong>der</strong> Weiterbildungswunsch<br />

noch diffus ist«.<br />

Biografieorientierte Beratung<br />

»Biografieorientierte Beratung konzentriert sich darauf, Wi<strong>der</strong>sprüche<br />

aufzuklären, nach verschütteten Weiterbildungsinteressen, häufig auch<br />

Berufsinteressen auf die Suche zu gehen und darüber neue o<strong>der</strong> variierte<br />

Lebenslaufentwürfe […] zu erschließen. Die Ratsuchenden nehmen einen<br />

scheinbar verlorenen ›Lebensfaden‹ neu auf und sind dadurch in <strong>der</strong><br />

Lage, ihre Ausgangsituation wie<strong>der</strong> zu benennen. Weiterbildungsinteressen<br />

können sich verankern und durch Informationen zu einer bestimmten<br />

Weiterbildungsentscheidung führen. Risiken <strong>der</strong> biografieorientierten Beratung<br />

bestehen in <strong>der</strong> Grenzziehung zur Therapie, in nicht erkenntnisfähigen<br />

Selbstauslegungen des Ratsuchenden, aber auch in interpretativen<br />

Übergriffen des Beraters«.<br />

■■<br />

A 4 Fallbeispiel informative Beratung<br />

Profil<br />

Frau Richter, 67 <strong>Jahr</strong>e, verheiratet, zwei erwachsene Kin<strong>der</strong>, Rentnerin<br />

aus Prohlis<br />

Anliegen<br />

Ich möchte gern ehrenamtlich arbeiten. Ich war viele <strong>Jahr</strong>e als Bürohilfe<br />

tätig. Mir fehlt die Arbeit seitdem ich Rentnerin bin. Gibt es Möglichkeiten<br />

auf ehrenamtlicher Basis Büroarbeiten zu verrichten?<br />

Beratungsverlauf<br />

■■<br />

Erstberatung (30 Minuten)<br />

■■<br />

Klärung Rahmenbedingungen (Beratungsablauf, Aufgaben <strong>der</strong> <strong>Bildungsberatung</strong>)<br />

■■<br />

Ermittlung Anliegen (s. o.)<br />

■■<br />

Klärung Rahmenbedingungen <strong>der</strong> ehrenamtlichen Tätigkeit:<br />

Kein vor<strong>der</strong>gründiges Interesse an finanzieller Gegenleistung für<br />

verrichtete Tätigkeiten<br />

favorisiert wird ein Ehrenamt im Ortsamtsbereich Prohlis<br />

Zeitlicher <strong>Ein</strong>satz: nicht länger als zehn Stunden pro Woche<br />

keine Präferenzen bezüglich des Arbeitsumfeldes (Sozial, Sport,<br />

kulturell)<br />

Konkrete Vorstellungen <strong>der</strong> Arbeitsinhalte: Buchhaltung, Mitwirkung<br />

bei <strong>der</strong> Vorbereitung von Veranstaltungen, Verwaltung <strong>der</strong> Vereinsmitglie<strong>der</strong>,<br />

Koordinierung von Terminen, Schreiben aufsetzen<br />

Längerfristiger <strong>Ein</strong>satz gewünscht<br />

53


■■<br />

Folgeberatung (30 Minuten)<br />

■■<br />

Vom Bildungsberater recherchierte Angebote werden gemeinsam<br />

besprochen<br />

■■<br />

Frau Richter entscheidet, welche Angebote zu ihr und ihren<br />

Lebensumständen passen und welche weniger<br />

■■<br />

Ergebnis<br />

■■<br />

Frau Richter nimmt Kontakt zu den gewünschten Stellen auf<br />

■■<br />

Sie erkundigt sich über die nächsten Schritte und das weitere<br />

Vorgehen<br />

■■<br />

A 5 Fallbeispiel situative Beratung<br />

Profil<br />

Herr Naumann, 38 <strong>Jahr</strong>e, ledig, zwei Kin<strong>der</strong>, Mitarbeiter im User Help Desk<br />

(Anwen<strong>der</strong>unterstützung) einer sächsischen IT Firma (an- bzw. ungelernte<br />

Tätigkeit)<br />

Lebenslauf<br />

■■<br />

Gymnasium: Abitur (Allgemeine Hochschulreife)<br />

■■<br />

Universität: Studium Philosophie und Kommunikationswissenschaft<br />

(Magister), vier Semester, abgebrochen<br />

■■<br />

Fachhochschule: Studium Kommunikationstechnik (Diplom),<br />

sieben Semester, abgebrochen<br />

■■<br />

Studienabbruch durch geringe Selbstorganisation – Wunsch nach<br />

praxisorientierter Ausbildung bzw. Studium<br />

■■<br />

Berufserfahrung in den Bereichen:<br />

■■<br />

IT Support (User Help Desk)<br />

■■<br />

Softwareberatung<br />

■■<br />

Seit 2003 im IT Support tätig (ungelernt)<br />

Anliegen<br />

Ausbildung o<strong>der</strong> Studium – ich möchte einen Berufsabschluss erlangen.<br />

Welche Wege stehen mir offen? Welche Finanzierung?<br />

Hintergrund: von Arbeitslosigkeit bedroht; durch fehlenden Abschluss,<br />

keine äquivalente Arbeitsvergütung, dadurch wie<strong>der</strong>um persönlich mit<br />

<strong>der</strong> Gesamtsituation unzufrieden. RS ist durch die Familie (Lebenspartnerin<br />

und Kin<strong>der</strong>) regional gebunden.<br />

Beratungsverlauf<br />

■■<br />

Erstgespräch, Dauer ca. 70 Minuten<br />

■■<br />

Klärung Rahmenbedingungen (Beratungsablauf, Aufgaben <strong>der</strong> <strong>Bildungsberatung</strong>)<br />

■■<br />

Ermittlung des Anliegens (s. o.)<br />

■■<br />

Problemanalyse und Erfassung Berufsbiografie, Klärung von Interessen<br />

und Kompetenzen (Berufserfahrung in verschiedenen Bereichen,<br />

RS findet den <strong>der</strong>zeitigen Arbeitsbereich sehr interessant,<br />

könnte sich allerdings auch vorstellen, in einem völlig neuen Berufsfeld<br />

zu arbeiten, eine Konkretisierung ist noch nicht möglich)<br />

■■<br />

Festlegung des Beratungsziels<br />

■■<br />

Hausaufgaben:<br />

Herr Naumann: Reflexion des Gesprächs<br />

Bildungsberater: Zusammenfassung des Erstgesprächs, Visualisierung<br />

<strong>der</strong> zusammengetragenen Möglichkeiten und Zusendung per<br />

E-Mail<br />

■■<br />

1. Folgeberatung, Dauer ca. 90 Minuten<br />

■■<br />

Prüfung des aktuellen Stands – »Was hat das Erstgespräch ausgelöst<br />

…« (<strong>der</strong> Wunsch nach beruflichem »Ankommen« hat sich verstärkt;<br />

allerdings wird eine Ausbildung, Aufstiegsfortbildung bzw.<br />

Weiterbildung im <strong>der</strong>zeitigen Unternehmen von Herrn Naumann aus<br />

persönlichen Gründen ausgeschlossen; im Gespräch mit <strong>der</strong> Lebenspartnerin<br />

konnten erste Rahmenbedingungen für die berufliche<br />

Verän<strong>der</strong>ung ausgehandelt werden Absicherung <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong>betreuung)<br />

■■<br />

Aufzeigen <strong>der</strong> Möglichkeiten auf Basis <strong>der</strong> Interessen und fachlichen/sozialen<br />

Kompetenzen (1. auf den beruflichen Erfahrungen<br />

aufbauen, d. h. Ausbildung o<strong>der</strong> Studium in bekannten Berufsbereichen;<br />

2. Neuorientierung durch Praktika – ausprobieren in völlig<br />

neuen Arbeitsbereichen, daran anknüpfend dann Ausbildung o<strong>der</strong><br />

Studium)<br />

■■<br />

Vor- und Nachteile werden im Gespräch erörtert<br />

■■<br />

Konkretisierung <strong>der</strong> Möglichkeiten, fachlicher Input, Empfehlung<br />

von Ansprechpartnern (Anfrage zur BAföG-Berechtigung; Anfrage<br />

Zulassungsmöglichkeiten zur Fachschule ohne Berufsabschluss)<br />

■■<br />

Hausaufgaben:<br />

Herr Naumann: Recherche zu folgenden Berufen: Ausbildungsberufe:<br />

Fachberater (Integrierte Systeme und Softwaretechniken) und<br />

IT-System-Kaufmann/-frau; Studienberufe: im Bereich Kommunikations-<br />

und Informationstechnologie<br />

Bildungsberater: Recherche Zulassungsmöglichkeiten Fachschule<br />

(ohne Berufsabschluss), Anrechnung von bisherigen Studienzeiten<br />

auf neues Studium, Analyse regionaler Arbeitsmarkt bezugnehmend<br />

auf die festgelegten Berufsbereiche<br />

■■<br />

2. Folgeberatung, Dauer ca. 50 Minuten<br />

■■<br />

Prüfung des aktuellen Stands – »Welche Rechercheergebnisse liegen<br />

vor? Gibt es bereits Entscheidungen?« (bei <strong>der</strong> Recherche zu<br />

54


den ausgewählten Berufen fühlte sich Herr Naumann beson<strong>der</strong>s<br />

von den Tätigkeitsbeschreibungen, Kompetenzanfor<strong>der</strong>ungen und<br />

Beschäftigungsmöglichkeiten <strong>der</strong> Studienberufe im Bereich <strong>der</strong> Informations-<br />

und Kommunikationstechnologie angesprochen; allerdings<br />

befürchtet er aufgrund <strong>der</strong> zurückliegenden Studienerfahrungen,<br />

mit <strong>der</strong> Selbstorganisation im Studium Schwierigkeiten zu<br />

haben, außerdem wäre die Finanzierung des Studiums fraglich, da<br />

die Anfrage beim Amt für Ausbildungsför<strong>der</strong>ung keine erneute Finanzierung<br />

in Aussicht stellt)<br />

■■<br />

Erneute Konkretisierung <strong>der</strong> Möglichkeiten (Anknüpfend an die Erfahrungen<br />

im Studium könnte auch ein praxisorientiertes Studium<br />

an einer Berufsakademie bzw. ein duales Studium an einer Fachhochschule<br />

in Frage kommen, durch die Möglichkeit das Studium<br />

mit einem Unternehmen (Praxispartner) zu verknüpfen, erhält <strong>der</strong><br />

Student eine s.g. Ausbildungsvergütung – Mitgabe <strong>der</strong> Infobroschüre<br />

<strong>der</strong> Berufsakademien in Sachsen)<br />

■■<br />

Hausaufgabe:<br />

Herr Naumann: Reflexion <strong>der</strong> Möglichkeiten, Abprüfen familiärer<br />

Rahmenbedingungen, ggf. Recherche zu geeigneten Praxispartnern<br />

Bildungsberater: Recherche zu Bewerbungszeiten und Studienmodalitäten<br />

■■<br />

3. Folgeberatung, Dauer ca. 40 Minuten<br />

■■<br />

Prüfung des aktuellen Stands – »Haben Sie Klarheit über die Auswirkungen<br />

<strong>der</strong> jeweiligen Wege bekommen? Wie positionieren Sie<br />

sich innerhalb <strong>der</strong> Möglichkeiten. Was spricht Sie an? Was lehnen<br />

Sie ab?« (Angeregt durch die zugesagte familiäre Unterstützung<br />

möchte Herr Naumann noch in diesem <strong>Jahr</strong> nach einem geeigneten<br />

Praxispartner für ein Studium an <strong>der</strong> Berufsakademie suchen, dabei<br />

waren die inhaltliche Ausrichtung des Studiums, die räumlich /<br />

zeitlichen Rahmenbedingungen (Studium hier in Dresden), die finanzielle<br />

Absicherung des Studiums durch einen Praxispartner und<br />

die damit verbundene Unternehmensintegration ab dem ersten Semester<br />

entscheidungsleitend)<br />

Herr Naumann betrachtete seine bisherige Berufsbiografie sehr reflektiert<br />

und brachte eine hohe Motivation zur Än<strong>der</strong>ung mit. Aus diesem<br />

Grund wurde ihm im Beratungsprozess eigenes aktives Handeln durch<br />

sogenannte Hausaufgaben zugemutet. Neben dieser Aktivierung des RS<br />

wurde im Beratungsprozess die gesamte Lebensperspektive einbezogen.<br />

D. h. seine Biografie und die <strong>Ein</strong>gebundenheit in unterschiedliche soziale<br />

Kontexte (familiäre Situation) wurden im Beratungsverlauf berücksichtigt.<br />

■■<br />

A 6 Fallbeispiel biografieorientierte Beratung<br />

Profil<br />

Frau Lehmann, 26 <strong>Jahr</strong>e, ledig, keine Kin<strong>der</strong>, Auszubildende, bei Eltern<br />

wohnend<br />

Lebenslauf<br />

■■<br />

Allgemeinbildende Schule in Baden-Württemberg und Sachsen<br />

(Schulwechsel mit zwölf, Wie<strong>der</strong>holung Klassenstufen sechs und sieben),<br />

Abschluss Mittlere Reife<br />

■■<br />

Zwei <strong>Jahr</strong>e Fachoberschule, Fachhochschulreife<br />

■■<br />

Au-Pair in Kanada mit anschließendem Work and Travel in USA, insgesamt<br />

zwei <strong>Jahr</strong>e<br />

■■<br />

Verschiedene ungelernte Tätigkeiten in Deutschland (u. a. Bereich<br />

<strong>Ein</strong>zelhandel), zwei <strong>Jahr</strong>e<br />

■■<br />

Ausbildung zur Immobilienkauffrau (<strong>der</strong>zeit im 2. Lehrjahr)<br />

Anliegen<br />

■■<br />

Ich möchte vielleicht meine Lehre abbrechen. Welche beruflichen<br />

Alternativen/ Möglichkeiten bestehen für mich, um diesen Schritt zu<br />

wagen?<br />

■■<br />

Hintergrund: persönliche Unzufriedenheit, Probleme mit Vorgesetzten;<br />

klärende Gespräche haben nichts gebracht, schlechtes Arbeitsklima<br />

■■<br />

Unentschieden, da Ausbildungsinhalte interessant sind und sie gute<br />

Leistungen nachweisen kann<br />

Beratungsverlauf:<br />

■■<br />

Erstberatung (60 Minuten)<br />

■■<br />

Klärung Rahmenbedingungen (Beratungsablauf, Aufgaben <strong>der</strong> <strong>Bildungsberatung</strong>)<br />

■■<br />

Ermittlung Anliegen (s. o.) und Beratungsziel<br />

■■<br />

Problemanalyse und Erfassung Berufsbiografie (s. o. Lebenslauf),<br />

Klärung von Interessen und Kompetenzen (Fachhochschulreife,<br />

sehr gute Englischkenntnisse, interkulturelle Kompetenzen, erste<br />

praktische Erfahrungen durch Praktika und Jobs, erste theoretische<br />

und praktische Berufskenntnisse durch Ausbildung, Hobby:<br />

Sportverein)<br />

■■<br />

Hausaufgaben:<br />

Frau Lehmann: Reflektion des Gesprächs (Notizen für Folgeberatung)<br />

Berater: Zusammenfassung des Erstgesprächs, Vorbereitung von<br />

Möglichkeiten<br />

55


■■<br />

1. Folgeberatung (nach einer Woche, 90 Minuten)<br />

■■<br />

Prüfung des aktuellen Stands – »Was hat das Erstgespräch ausgelöst<br />

…« (keine Verän<strong>der</strong>ung des Anliegens)<br />

■■<br />

Aufzeigen <strong>der</strong> Möglichkeiten auf Basis <strong>der</strong> Interessen und fachlichen/sozialen<br />

Kompetenzen (Ausbildungsbetrieb wechseln und<br />

Ausbildung fortführen, neue Ausbildung beginnen, Studium an <strong>der</strong><br />

Fachhochschule)<br />

■■<br />

Vor- und Nachteile werden im Gespräch erörtert (Gegenüberstellung<br />

<strong>der</strong> Möglichkeiten in Bezug auf drei Perspektiven (Ich, Arbeitgeber,<br />

Arbeitsmarkt))<br />

■■<br />

Konkretisierung <strong>der</strong> Möglichkeiten, fachliche Inputs, Empfehlung<br />

von Ansprechpartnern (Welche inhaltlichen Möglichkeiten bieten<br />

die Studienfächer o<strong>der</strong> Ausbildungen entsprechend dem Profil von<br />

Frau Lehmann? Welche Modalitäten sind damit verbunden? Welche<br />

Möglichkeiten <strong>der</strong> finanziellen Unterstützung gibt es? Empfehlung<br />

von Ansprechpartnern <strong>der</strong> Ausbildungs- und Studienberatung)<br />

■■<br />

Hausaufgabe:<br />

Frau Lehmann: Information bei Ausbildungs- und Studienberatung<br />

einholen, erste Orientierungstests bei den Internetangeboten <strong>der</strong><br />

Arbeitsagentur und Studierendenforen<br />

■■<br />

2. Folgegespräch (zwei Wochen nach Erstberatung, 45 Minuten)<br />

■■<br />

Prüfung des aktuellen Stands – »Welche Rechercheergebnisse liegen<br />

vor? Gibt es bereits Entscheidungen?« (Ratsuchende ist we<strong>der</strong><br />

in Art <strong>der</strong> Ausbildung noch in fachlichen Richtung sicherer geworden;<br />

auf Nachfrage informierte sich die Ratsuchende lediglich im<br />

Internet und nicht vor Ort an <strong>der</strong> Hochschule o<strong>der</strong> bei <strong>der</strong> zuständigen<br />

Stelle, obwohl die Neigungen fixiert wurden; vermittelt die<br />

Ratsuchende weiter Unsicherheit, sie scheint durch die schlechte<br />

Arbeitsatmosphäre in ihrem jetzigen Ausbildungsbetrieb antriebslos,<br />

es stellt sich die Frage; ob die Ratsuchende ein Studium an <strong>der</strong><br />

Fachhochschule bewältigen kann)<br />

■■<br />

Vorschlag einer professionelle Kompetenzfeststellung durch einen<br />

Psychologen <strong>der</strong> <strong>Dresdner</strong> <strong>Bildungsbahnen</strong>, <strong>Ein</strong>verständnis <strong>der</strong><br />

Ratsuchenden<br />

■■<br />

Hausaufgabe:<br />

Berater: Vorbereitung Übergabegespräch Ratsuchende an Psychologen<br />

■■<br />

Übergabegespräch (zweieinhalb Wochen nach Erstberatung,<br />

30 Minuten)<br />

■■<br />

Zu dritt: Gegenseitiges Kennen lernen, Vorstellung Berufsbiografie,<br />

Anliegen sowie Stand <strong>der</strong> Beratung<br />

■■<br />

Zu zweit (Frau Lehmann, Psychologin): Aufzeigen <strong>der</strong> Möglichkeiten<br />

<strong>der</strong> Kompetenzfeststellung, <strong>Ein</strong>schätzung des Ratsuchenden<br />

■■<br />

Hausaufgabe<br />

Psychologin: Auswahl Tests auf Basis des Gesprächs, Wahrnehmung<br />

im Folgetermin<br />

■■<br />

Kompetenzfeststellung (drei Wochen nach Erstberatung, 120 Minuten)<br />

■■<br />

Durchführung eines Interessens- und eines Intelligenztests sowie<br />

eines diagnostischen Gesprächs<br />

■■<br />

Hausaufgabe<br />

Psychologin: Auswertung <strong>der</strong> Tests<br />

■■<br />

Rückübergabegespräch (vier Wochen nach Erstberatung, 60 Minuten)<br />

■■<br />

Zu zweit (Frau Lehmann, Psychologin): Erklärung <strong>der</strong> Testergebnisse<br />

sowie Integration mit den in <strong>der</strong> Beratung festgestellten Kompetenzen<br />

(Die Testergebnisse stützen und erweitern das vorhandene Bild; die<br />

überwiegend durchschnittlich bis überdurchschnittlichen Ergebnisse<br />

im Intelligenztest belegen, dass Frau Lehmann die intellektuellen<br />

Voraussetzungen für ein Studium erfüllt. Außerdem verfügt<br />

Sie über überdurchschnittliches Wissen im Bereich <strong>der</strong> Wirtschaft.<br />

Im Interessenstest äußerte Frau Lehmann ausgeprägte unternehmerisch-wirtschaftliche<br />

sowie praktisch-technische Interessen.<br />

Im Gespräch zeigte sich außerdem, dass sich Frau Lehmann bei<br />

<strong>der</strong> Bewältigung anstehen<strong>der</strong> Aufgaben über einen längeren Zeitraum<br />

gut konzentrieren kann. Bei Aufgaben, <strong>der</strong>en Bedeutung sie<br />

als hoch einstuft, verfügt sie über einen strukturierten Arbeitsstil.<br />

Im Umgang mit an<strong>der</strong>en beschrieb sie sich als kommunikativ und<br />

durchsetzungsfähig.)<br />

■■<br />

Nochmaliges Aufzeigen von Vor- und Nachteilen zwischen Studium<br />

und Ausbildung (aufgrund <strong>der</strong> Testergebnisse und den inhaltlichen<br />

Informationen fühlt sich Frau Lehmann bestärkt, ein Studium aufzunehmen,<br />

sie tendiert zum Wirtschaftsingenieurwesen)<br />

■■<br />

Zu dritt: Austausch neuer Erkenntnisse, Skizzierung <strong>der</strong> Entwicklung<br />

<strong>der</strong> Beratung (Frau Lehmann ist motiviert an einer Studienorientierungsveranstaltung<br />

teilzunehmen, informiert sich bereits wegen<br />

<strong>der</strong> Zeitplanung)<br />

■■<br />

Abschlussgespräch (telefon., sechs Wochen nach Erstberatung,<br />

15 Minuten)<br />

■■<br />

Bericht von Ratsuchenden über Veranstaltung zur Studienorientierung<br />

und Termin bei Studienberatung (Frau Lehmann hat den Entschluss<br />

gefasst, Wirtschaftsingenieurwesen an <strong>der</strong> HTW Dresden<br />

zu studieren)<br />

56


Ergebnis<br />

■■<br />

Frau Lehmen ließ sich bei <strong>der</strong> Studienberatung und Studienfachberatung<br />

<strong>der</strong> HTW Dresden ausführlicher zum Studiengang Wirtschaftsingenieurwesen<br />

beraten<br />

■■<br />

Zu den sozialen Belangen des Studium wie z. B. Ausbildungsför<strong>der</strong>ung<br />

(BAföG, Bildungskredit) und Wohnheim nahm sie die Beratung<br />

des Studentenwerks Dresden wahr<br />

■■<br />

Frau Lehmann immatrikulierte an <strong>der</strong> HTW Dresden für die Fachrichtung<br />

Wirtschaftsingenieurwesen im Wintersemester 2010/11 und<br />

nahm am Mathe-Vorbereitungskurs <strong>der</strong> HTW Dresden teil<br />

■■<br />

A 8 Fragebogen zur Evaluation <strong>der</strong> Beratung,<br />

Versand vorrangig per E-Mail<br />

1<br />

Bewertung <strong>der</strong> Beratung in den Bildungshaltestellen<br />

Bewertung <strong>der</strong> Beratung in den Bildungshaltestellen<br />

Bitte nehmen Sie sich 5-10 Minuten Zeit, Ihre Beratung in den Bildungshaltestellen<br />

einzuschätzen und zu bewerten. Innerhalb des Fragebogens sind die Anweisungen<br />

stets kursiv geschrieben, alles an<strong>der</strong>e gerade. Wir danken Ihnen für Ihre<br />

Teilnahme.<br />

■■<br />

A 7 Feedbackbogen, zur Bewertung unmittelbar<br />

nach dem Beratungsprozess<br />

Wie war Ihre Beratung?<br />

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, das Beratungsangebot<br />

in den Bildungshaltestellen einzuschätzen und kreuzen () Sie auf<br />

<strong>der</strong> Zielscheibe an, wie Sie die einzelnen Aspekte bewerten.<br />

(1 = sehr zufrieden; 2 = zufrieden; 3 = eher zufrieden; 4 = eher unzufrieden; 5 =<br />

unzufrieden; 6 = sehr unzufrieden)<br />

Wie zufrieden sind Sie mit :<br />

dem Beratungsergebnis<br />

<br />

1 2 3 4 5 6<br />

<strong>der</strong> Person des Beraters<br />

Sie sind:<br />

weiblich<br />

männlich<br />

<br />

<br />

0 - 14 <strong>Jahr</strong>e 15-24 <strong>Jahr</strong>e <br />

25 - 54 <strong>Jahr</strong>e 55-65 <strong>Jahr</strong>e <br />

über 65 <br />

Erwerbstätig/<br />

nicht Erwerbstätig<br />

<br />

<br />

Ob Lob o<strong>der</strong> Kritik - Welche Anmerkungen<br />

haben Sie noch für uns?<br />

………………………………………………………………<br />

…….…………………………………………………………<br />

………………………………………………………………<br />

………………………………………………………………<br />

………………………………………………………………<br />

……………………………………………………………….<br />

Würden Sie unser Angebot weiter<br />

empfehlen?<br />

Ja<br />

<br />

Nein <br />

1. Fragen zu den Rahmenbedingungen <strong>der</strong> Beratung<br />

Machen Sie bitte bei je<strong>der</strong> Aussage durch ein Kreuz in das entsprechende Kästchen kenntlich, wie<br />

weit Ihrer Meinung nach das Gesagte für die Beratung zutrifft o<strong>der</strong> nicht zutrifft.<br />

trifft zu<br />

trifft<br />

eher zu<br />

we<strong>der</strong><br />

noch<br />

trifft<br />

eher<br />

nicht zu<br />

trifft<br />

nicht zu<br />

weiß<br />

nicht<br />

Ich habe den Raum <strong>der</strong><br />

Bildungshaltestelle schnell<br />

gefunden.<br />

Ο Ο Ο Ο Ο Ο<br />

Die räumliche Umgebung<br />

ermöglichte eine angenehme<br />

Beratungsatmosphäre.<br />

Ο Ο Ο Ο Ο Ο<br />

Telefonate während <strong>der</strong> Beratung<br />

störten mich. Ο Ο Ο Ο Ο Ο<br />

Ich vereinbare lieber telefonisch<br />

einen Termin als einen offenen<br />

Sprechtag zu nutzen.<br />

Ο Ο Ο Ο Ο Ο<br />

An den offenen Sprechtagen<br />

sollen die Bildungshaltestellen<br />

länger als 18.00Uhr geöffnet sein.<br />

Ο Ο Ο Ο Ο Ο<br />

Die Bildungshaltestellen sind in<br />

den Ortsämtern gut angesiedelt. Ο Ο Ο Ο Ο Ο<br />

Ich musste nicht lange auf einen<br />

Beratungstermin warten. Ο Ο Ο Ο Ο Ο<br />

Ich finde es gut, dass die <strong>Dresdner</strong><br />

<strong>Bildungsbahnen</strong> über eine Hotline<br />

zu den üblichen Geschäftszeiten<br />

erreichbar sind.<br />

Ο Ο Ο Ο Ο Ο<br />

57


2<br />

Bewertung <strong>der</strong> Beratung in den Bildungshaltestellen<br />

3<br />

Bewertung <strong>der</strong> Beratung in den Bildungshaltestellen<br />

2. Fragen zur Beratung<br />

3. Fragen zum Ergebnis <strong>der</strong> Beratung<br />

Machen Sie bitte bei je<strong>der</strong> Aussage durch ein Kreuz in das entsprechende Kästchen kenntlich, wie<br />

weit Ihrer Meinung nach das Gesagte für die Beratung zutrifft o<strong>der</strong> nicht zutrifft.<br />

Machen Sie bitte bei je<strong>der</strong> Aussage durch ein Kreuz in das entsprechende Kästchen kenntlich, wie<br />

weit Ihrer Meinung nach das Gesagte für die Beratung zutrifft o<strong>der</strong> nicht zutrifft.<br />

trifft zu<br />

trifft<br />

eher zu<br />

we<strong>der</strong><br />

noch<br />

trifft<br />

eher<br />

nicht zu<br />

trifft<br />

nicht zu<br />

weiß<br />

nicht<br />

Ich habe mich während <strong>der</strong><br />

Beratung(en) überwiegend wohl<br />

gefühlt.<br />

Ο Ο Ο Ο Ο Ο<br />

Der Berater hat mein Anliegen<br />

verstanden. Ο Ο Ο Ο Ο Ο<br />

Ich konnte den Gedanken und<br />

Äußerungen meines Beraters<br />

folgen.<br />

Ο Ο Ο Ο Ο Ο<br />

trifft zu<br />

trifft<br />

eher zu<br />

we<strong>der</strong><br />

noch<br />

trifft<br />

eher<br />

nicht zu<br />

trifft<br />

nicht zu<br />

weiß<br />

nicht<br />

Ich gehe mit einem guten Gefühl<br />

aus <strong>der</strong> Beratung. Ο Ο Ο Ο Ο Ο<br />

Ich bin mir darüber im Klaren, was<br />

für mich die nächsten Schritte sind. Ο Ο Ο Ο Ο Ο<br />

Ich habe alle wichtigen Fragen vom<br />

Berater beantwortet bekommen. Ο Ο Ο Ο Ο Ο<br />

Ich fühle mich bestärkt, weitere<br />

Schritte alleine zu gehen. Ο Ο Ο Ο Ο Ο<br />

Der Berater interessierte sich für<br />

mein Anliegen. Ο Ο Ο Ο Ο Ο<br />

Ich kann zukünftig besser mit<br />

ähnlichen Situationen umgehen. Ο Ο Ο Ο Ο Ο<br />

Der Berater drängte mich in eine<br />

bestimmte Richtung. Ο Ο Ο Ο Ο Ο<br />

Ich weiß, wo ich weitere<br />

Unterstützung bekomme. Ο Ο Ο Ο Ο Ο<br />

Mein Berater konnte mir fachliche<br />

Informationen verständlich<br />

vermitteln.<br />

Ο Ο Ο Ο Ο Ο<br />

Der Berater hörte mir aufmerksam<br />

zu. Ο Ο Ο Ο Ο Ο<br />

Ich weiß nach wie vor nicht, was ich<br />

tun soll. Ο Ο Ο Ο Ο Ο<br />

Ich kann mein Anliegen und meine<br />

Ziele vor an<strong>der</strong>en begründen. Ο Ο Ο Ο Ο Ο<br />

Der Berater ließ mich ausreden,<br />

wenn ich etwas sagte Ο Ο Ο Ο Ο Ο<br />

Ich werde die erarbeiteten Ziele <strong>der</strong><br />

Beratung in die Tat umsetzen. Ο Ο Ο Ο Ο Ο<br />

Ist ihr Beratungsprozess bereits abgeschlossen?<br />

Zutreffendes bitte ankreuzen.<br />

ja<br />

Ο<br />

Bitte beantworten Sie die Fragen auf Seite 3.<br />

Die Fragen des Beraters haben<br />

mich zu neuen Gedanken angeregt. Ο Ο Ο Ο Ο Ο<br />

Die Informationen und<br />

mitgegebenen Materialien haben<br />

mir geholfen.<br />

Ο Ο Ο Ο Ο Ο<br />

Ich werde die Bildungshaltestellen<br />

in meinem Umfeld weiter<br />

empfehlen.<br />

Ο Ο Ο Ο Ο Ο<br />

nein<br />

Ο<br />

Der Fragebogen ist für Sie an dieser Stelle abgeschlossen.<br />

Durch die Beratung hat sich etwas<br />

an meiner Situation positiv<br />

verän<strong>der</strong>t.<br />

Ο Ο Ο Ο Ο Ο<br />

Ich werde mich mit an<strong>der</strong>en<br />

Bildungsfragen wie<strong>der</strong> an die<br />

Bildungshaltestelle wenden.<br />

Ο Ο Ο Ο Ο Ο<br />

58


■■<br />

A 9 Schwerpunkte <strong>der</strong> Dokumentationssoftware KES,<br />

Kurzüberblick/Auszug<br />

<br />

<br />

□ Folgeberatung: ….. □ Laufkundschaft □ Bildungsträger □ Bekannte □ Kollegen/innen □ Zeitung / Zeitschrift<br />

□ Flyer / Plakat □ Internet □ FahrgastTV □ Ämter / Behörden □ Agentur für Arbeit □ ARGE<br />

□ Frauenbeauftragte / Beauftragte für Chancengleichheit □ Messe / Infoveranstaltungen □ Mobile Beratung □ Psychosoz./Med. Beratungsstellen<br />

□ Schulen □ Sonstiges: ……………………...□ keine Angabe<br />

□ Erstkontakt älter als ________(12,18,24 Monate)<br />

<br />

□ persönlich □ telefonisch □ EMail/Internet □ Fax □ Brief □ Chat □ keine Angabe<br />

<br />

□ weiblich □ männlich <br />

□ deutsch □ Aussiedler/in □ Abkömmling □ an<strong>der</strong>e und zwar: ....................... □ keine Angabe<br />

□ ja, Herkunftsland <strong>der</strong> Familie: ........................................ □ nein □ keine Angabe<br />

Wohnort / Bezirk / Bundesland: .........................................................................<br />

□ keine Angabe<br />

<br />

<br />

□ ohne Hauptschulabschluss<br />

□ Hauptschulabschluss (ohne mittleren Abschluss)<br />

□ mittlerer Abschluss (ohne FHReife)<br />

□ Fachhochschulreife (ohne allgemeine Hochschulreife)<br />

□ Abitur bzw. Hochschulreife<br />

□ Nicht zuzuordnen<br />

□ Sonstiges<br />

□ keine Angabe<br />

□ ja □ nein □ keine Angabe (wenn ja: )<br />

□ ja, Klassenstufe …… □ nein<br />

□ beantragt □ nicht beantragt □ gleichwertig anerkannt □ abgestuft anerkannt □ keine Angabe<br />

<br />

□ Duale Ausbildung □ begonnen □ abgeschlossen □ abgebrochen □ Lehrjahre: …......□ Beruf: ……………….....................<br />

□ Fachschule □ begonnen □ abgeschlossen □ abgebrochen □ Semester: .........□ Beruf: ……………….....................<br />

□ Berufsfachschule □ begonnen □ abgeschlossen □ abgebrochen □ Lehrjahre: …......□ Beruf: …………………………<br />

□ BerufsAkademie □ begonnen □ abgeschlossen □ abgebrochen □ Semester: …......□ Studienrichtung: ………………<br />

□ FH Uni □ begonnen □ abgeschlossen □ abgebrochen □ Semester: …......□ Studienrichtung: ………………….<br />

□ keine Ausbildung □ mehr als eine Berufs/Ausbildung in einer Kategorie □ Berufsabschluss im Herkunftsland<br />

□ ja: ………………………□ nein<br />

□ wann ………..................□ Dauer <strong>der</strong> Maßnahme..................<br />

<br />

□ erwerbstätig: Stellung im Beruf: ………………………… als: …………………………………. in: ………………………………….<br />

□ an / ungelernte Tätigkeit □ ABM □ Reha □ Kurzarbeit □ Zeitarbeit / befristete Tätigkeit<br />

□ Mehrfachbeschäftigung □ Praktikum □ von Arbeitslosigkeit bedroht □ geringfügig beschäftigt<br />

□ Tätigkeit im erlernten Beruf □ Beschäftigung mit Entgeltersatzleistungen □ Teilzeit<br />

□ nicht erwerbstätig<br />

□ ja □ nein<br />

□ wenn nein<br />

<br />

□ Schüler/in □ Umschulung □ berufliche Weiterbildung □ Ausbildung □ Studium □ Familientätigkeit<br />

□ Arbeitslosigkeit □ Nachholen des Schulabschlusses □ Elternzeit □ Pension / Rente / Vorruhestand<br />

□ langwierige Erkrankung □ Sonstiges □ keine Angabe<br />

....................................<br />

<br />

<br />

□ MAE/AGH □ <strong>Ein</strong>kommen von Partner/in □ Elterneinkommen □ ALG I □ ALG II □ Unterhaltsgeld □ BAFÖG/BAB<br />

□ Sozialgeld □ Krankengeld □Grundsicherung □ Erziehungsgeld □ EURente □ Rente<br />

□ Rente von Partner/in □ Bedarfsgemeinschaft □ sonstige <strong>Ein</strong>kommen □ Elterngeld □ keine Angabe<br />

□ keine □ bis 1 <strong>Jahr</strong> □ bis 3 <strong>Jahr</strong>e □ 35 <strong>Jahr</strong>e □ mehr als 5 <strong>Jahr</strong>e □ keine Angabe<br />

□ ja, als ……………………………… in Branche: ………………………..<br />

□ nein □ unklar □ keine Angabe<br />

<br />

□ Betriebsübergang □ Branchenbedingter Stress □ Wunsch nach beruflicher Verän<strong>der</strong>ung □ Krankheit □ Berufsunfähigkeit<br />

□ Karriereplanung □ Ortswechsel □ Verän<strong>der</strong>ung in <strong>der</strong> Lebenssituation □ Unvereinbarkeit von Lebens und Arbeitszeit<br />

□ Arbeitsbedingungen □ <strong>Ein</strong>kommensbedingungen □ Sonstiges: ..................................................□ keine Angabe<br />

<br />

□ persönlich □ telefonisch □ EMail □ online / Forum □ Chat □ keine Angabe<br />

□ ja ...........................................□ nein □ keine Angabe<br />

<br />

□ Schulabschluss □ Hochschulabschluss □ Berufliche Weiterbildung □ Berufsausbildung □ Allgemeine Weiterbildung<br />

□ Beruflicher Wie<strong>der</strong>einstieg □ <strong>Ein</strong>stiegswege □ Berufliche (Neu)Orientierung □ Weiterbildung/Praktika/Tätigkeit im Ausland<br />

□ Existenzgründung □ Bewerbungsberatung □ Lernberatung □ Karriereberatung □ Berufswegeplanung<br />

□ Berufliche Entscheidungsfindung □ Laufbahnberatung □ Sozialleistungen / Existenzsicherung<br />

□ Sprachstandserhebung<br />

□ Erkunden von Interessen und Kompetenzen □ sonstige Beratungsthemen ............................................... □ Finanzierung<br />

□ Elternbildung □ Hobbys/Freizeit □ Tätigkeit im Ehrenamt □ Praktikumsberatung □ Kompetenzbilanzierung<br />

(wenn Beratungsschwerpunkt Schulabschluss):………………………………………………..<br />

<br />

□ EDV (Anwendung/Programmierung) □ Grafik/Werbung/Multimedia □ Büro/Personal/Buchhaltung □ Marketing/Vertrieb<br />

□ Handel/<strong>Ein</strong>zelhandel □ Handel/Großhandel □ Banken/Versicherungen □ HoGa<br />

□ Tourismus □ Dienstleistung □ Gesundheit □ Soziales<br />

□ Lager/Logistik □ Sicherheit □ Management □ Handwerk<br />

□ Sprachen □ Bau □ Recht □ Kultur<br />

□ Persönlichkeitsbezogene Trainings □ Sonstiges ....................................................<br />

<br />

□ Fortbildung □ Umschulung □ Trainingsmaßnahme □ Zusatzqualifikation □ Meister/in □ Sonstiges: ............................<br />

<br />

□ berufsbegleitend □ Vollzeit □ Teilzeit □ modulare Weiterbildung □ Fernunterricht □ Fernstudium □ elearning/ blended learning<br />

□ Lernen im Selbstlernzentrum □ arbeitsplatzbezogenes Lernen □ außerhalb <strong>der</strong> Arbeitszeit □ Sonstiges: ............................<br />

□ bis 100 € □ 100200 € □ 200400 € □ 400600 € □ 600800 € □ mehr als 800 €<br />

□ Eigenfinanzierung □ Teilfinanzierung □ gar nicht möglich □ kein Interesse an Selbstfinanzierung □ k.A.<br />

□ öffentlich mit BGS □ öffentlich mit Bildungsprämie □ öffentlich Bildungssparen<br />

□ öffentlichan<strong>der</strong>es □ privat □ betrieblich □ keine Angabe<br />

□ ja □ nein □ ARGE hat beraten □ ARGE hat nicht beraten □ keine Angabe<br />

□ ja □ nein <br />

□ informativ □ situativ □ biographieorientiert□ k.A.<br />

□ ja □ nein welche?...................................................................................................<br />

(Entsprechendes unterstreichen) □ ja (persönlich, telefonisch, per EMail) am ......................... □ nein<br />

□ ja ...........................................□ nein □ keine Angabe<br />

□ ja ........................................... □ nein...................................□ keine Angabe<br />

59


■■<br />

A 10 Vergleich einiger statistischer Daten, Berlin – Dresden<br />

1. Vergleichbarkeiten <strong>der</strong> Berliner Stadtbezirke mit Dresden<br />

(in Klammern: Zahlen des jeweils unmittelbaren Ortsteils innerhalb<br />

<strong>der</strong> – recht großen – Berliner Stadtbezirke)<br />

1. Friedrichshain-Kreuzberg 1 (Jobassistenz) – Dresden 2<br />

(Bildungshaltestellen)<br />

<strong>Ein</strong>wohnerzahlen: 268307929 – 517052<br />

(Kreuzberg: 145234)<br />

Fläche: 20,2 km 2 – 328,31 km 2<br />

(Kreuzberg: 10,4 km 2 )<br />

<strong>Ein</strong>wohnerdichte: 13309 EW/ km 2 – 1575 EW/ km 2<br />

(Kreuzberg: 13965)<br />

2. Pankow 3 (LernLaden) – Dresden 4 (Bildungshaltestellen)<br />

<strong>Ein</strong>wohnerzahlen: 367929 – 517052<br />

(Prenzlauer Berg: 143590)<br />

Fläche: 103 km 2 – 328,31 km 2<br />

(Prenzlauer Berg: 11 km 2 )<br />

<strong>Ein</strong>wohnerdichte: 3572 EW/ km 2 – 1575 EW/ km 2<br />

(Prenzlauer Berg: 13054)<br />

1 http://de.wikipedia.org/wiki/Bezirk_Friedrichshain-Kreuzberg<br />

2 http://de.wikipedia.org/wiki/Dresden<br />

3 http://de.wikipedia.org/wiki/Bezirk_Pankow<br />

4 http://de.wikipedia.org/wiki/Dresden<br />

2. Kennwerte zur <strong>Ein</strong>kommenssituation<br />

Dresden<br />

(Dez. 2009)<br />

Berlin<br />

(Dez. 2009)<br />

Anzahl <strong>der</strong> Bewohner 517052 5 3442630 6<br />

Sozialversicherungs pflichtig Beschäftigte 219104 1099788<br />

(Arbeitsort)<br />

Arbeitslosenzahlen 29918 227367<br />

Arbeitslosenquote 7 11,4 % 13,5 %<br />

SGB III 3,1 % 2,6 %<br />

SGB II 8,3 % 10,9 %<br />

5 www.statistik.sachsen.de/21/02_02/02_02_06g_tabelle.pdf<br />

6 www.statistik-berlin-brandenburg.de//<br />

Publikationen/OTab/2010/OT_A01-02-00_124_200911_BE.pdf<br />

7 www.pub.arbeitsagentur.de/hst/services/statistik/detail/q.html?call=l<br />

60


3. Erwerbsquote; Grunddaten zur Qualifikation <strong>der</strong> Arbeitslosen in Berlin (Dezember 2009) 8<br />

Arbeitslosigkeit ausgewählter Personengruppen, Strukturen in den Rechtskreisen SGB III und SGB II in %<br />

Männer<br />

Frauen<br />

18,2<br />

20,4<br />

79,6<br />

81,8<br />

■ SGB III<br />

■ SGB II<br />

ohne abgeschlossene<br />

Ausbildung<br />

8,2<br />

91,8<br />

15 bis unter 25 <strong>Jahr</strong>e<br />

23,0<br />

77,0<br />

50 bis unter 65 <strong>Jahr</strong>e<br />

26,4<br />

73,6<br />

Langzeitarbeitslose<br />

7,9<br />

92,1<br />

Schwerbehin<strong>der</strong>te<br />

81,8<br />

81,8<br />

Auslän<strong>der</strong><br />

10,3<br />

89,7<br />

4. Erwerbsquote; Grunddaten zur Qualifikation <strong>der</strong> Arbeitslosen in Dresden (Dezember 2009) 9<br />

Arbeitslosigkeit ausgewählter Personengruppen Strukturen in den Rechtskreisen SGB III und SGB II in %<br />

Männer<br />

Frauen<br />

27,4<br />

27,2<br />

72,6<br />

72,8<br />

■ SGB III<br />

■ SGB II<br />

ohne abgeschlossene<br />

Ausbildung<br />

9,0<br />

91,0<br />

15 bis unter 25 <strong>Jahr</strong>e<br />

31,8<br />

68,2<br />

50 bis unter 65 <strong>Jahr</strong>e<br />

38,6<br />

61,4<br />

Langzeitarbeitslose<br />

11,6<br />

88,4<br />

Schwerbehin<strong>der</strong>te<br />

31,1<br />

68,9<br />

Auslän<strong>der</strong><br />

18,8<br />

81,2<br />

8 www.pub.arbeitsagentur.de/hst/services/statistik/detail/q.html?call=l<br />

9 ebd.<br />

61


■■<br />

A 11 Adressen <strong>der</strong> Bildungshaltestellen<br />

Ortsamt Neustadt<br />

Hoyerswerdaer Straße 3 (Raum 115)<br />

01099 Dresden<br />

(03 51) 79 67 69 05<br />

Ortsamt Altstadt<br />

Theaterstraße 11 – 15 (Raum 218)<br />

01067 Dresden<br />

(03 51) 79 62 56 99<br />

Ortsamt Prohlis<br />

Prohliser Allee 10<br />

(Raum 106)<br />

01239 Dresden<br />

(03 51) 2 70 90 11<br />

Ortsamt Cotta<br />

Lübecker Straße 121 (Raum 104)<br />

01157 Dresden<br />

(03 51) 79 62 56 93<br />

Ortsamt Pieschen<br />

Bürgerstraße 63, (Raum 305)<br />

01127 Dresden<br />

(03 51) 79 62 56 96<br />

62


■■<br />

Literatur<br />

Wissenschaftliche Literatur<br />

■■<br />

<strong>Dresdner</strong> <strong>Bildungsbahnen</strong> – <strong>Bildungsberatung</strong>: Zwischenbericht<br />

I / 2010.<br />

■■<br />

Gieseke, W., Opelt, K. (2004): Weiterbildungsberatung II. Studienbrief<br />

Nr. 2001 des Fernstudienganges Erwachsenenbildung <strong>der</strong> TU Kaiserslautern.<br />

Unveröffentlichtes Manuskript. Kaiserslautern.<br />

■■<br />

Hammerer, M., Kanelutti, E & Melter, I. (Hrsg.). (2010). Zukunftsfeld<br />

Bildungs- und Berufsberatung. Neue Entwicklungen aus Wissenschaft<br />

und Praxis. Bielefeld: Bertelsmann Verlag. Frankfurt a. M.:<br />

Fischer.<br />

■■<br />

Krötzl, G. (2010). Bildungs- und Berufsberatung – Wirksamkeit<br />

evident machen. In: Hammerer, Marika, Kanelutti, E. & Melter,<br />

I. Zukunftsfeld Bildungs- und Berufsberatung. Neue Entwicklungen<br />

aus Wissenschaft und Praxis.<br />

■■<br />

LernNetz Berlin-Brandenburg e.V.: Berliner LernLäden: Quartalsbericht<br />

IV / 2009.<br />

■■<br />

Schütz, Dieter (2003): Geschäftsbericht <strong>der</strong> Walter-Kolb-Stiftung e.V.<br />

Frankfurt/Main (Seite 10)<br />

■■<br />

Tietze, K. (2003). Kollegiale Beratung. Problemlösungen gemeinsam<br />

entwickeln. Reinbek bei Hamburg: Rowohlt Taschenbuch Verlag.<br />

■■<br />

k.o.s GmbH (Abruf 8. 3. 2011): Leistungen. Qualität in <strong>der</strong> <strong>Bildungsberatung</strong>.<br />

In: Website <strong>der</strong> k.o.s GmbH, http://www.kos-qualitaet.de/<br />

media/de/QKonzept%20<strong>Bildungsberatung</strong>.pdf<br />

■■<br />

Statistisches Landesamt Sachsen (Abruf 10. 2. 2011), http://www.<br />

statistik.sachsen.de/21/02_02/02_02_06g_tabelle.pdf<br />

■■<br />

Statistisches Landesamt Sachsen (Abruf 31. 3. 2011): 5. Regionalisierte<br />

Bevölkerungsprognose des Freistaates Sachsen. In: Website<br />

Statistisches Landesamt Sachsen, http://www.statistik.sachsen.de/<br />

bevprog/<br />

■■<br />

Wikipedia (Abruf 15. 3. 2011), http://de.wikipedia.org/wiki/Bezirk_<br />

Friedrichshain-Kreuzberg<br />

■■<br />

Wikipedia (Abruf 15. 3. 2011), http://de.wikipedia.org/wiki/Bezirk_<br />

Pankow<br />

■■<br />

Wikipedia (Abruf 15. 3. 2011), http://de.wikipedia.org/wiki/Dresden<br />

Internetquellen<br />

■■<br />

Amt für Statistik Berlin-Brandenburg (Abruf 10. 2. 2011),<br />

http://www.statistik-berlin-brandenburg.de//Publikationen/<br />

OTab/2010/OT_A01-02-00_124_200911_BE.pdf<br />

■■<br />

<strong>Bildungsberatung</strong> im Dialog (Abruf 08.03.2011): Praxis. Tools. In:<br />

Website <strong>Bildungsberatung</strong> im Dialog, http://www.bb-dialog.de/<br />

userfiles/file/ToolBBDialog_EvaluationFragebogen.pdf<br />

■■<br />

BMAS & IAB (2011): Sachstandsbericht <strong>der</strong> Evaluation <strong>der</strong> Instrumente.<br />

Im Internet: http://doku.iab.de/grauepap/2011/Sachstandsbericht_<br />

Evaluation_Arbeitsmarktinstrumente.pdf (Zugriff: 15. 4. 2011) S. 11<br />

■■<br />

Bundesagentur für Arbeit (Abruf 10. 2. 2011): Arbeitsmarkt im Überblick.<br />

In: Website <strong>der</strong> Bundesagentur für Arbeit, http://www.pub.<br />

arbeitsagentur.de/hst/services/statistik/detail/q.html?call=l<br />

■■<br />

Deutsches Institut für Erwachsenenbildung (Abruf 31. 3. 2011): Wolf<br />

Gunter Brügmann. Weiterbildungsberatung für Lebenslanges Lernen.<br />

Anfor<strong>der</strong>ungen an Qualität – Vision und Wirklichkeit. In: Website des<br />

Deutschen Instituts für Erwachsenenbildung, http://www.die-bonn.<br />

de/esprid/dokumente/doc-2005/bruegmann05_01.pdf<br />

■■<br />

EU-Kommission (2008): Rechtstext: Entschließung des Rates zu einer<br />

besseren Integration lebensumspannen<strong>der</strong> Beratung in die Strategien<br />

für lebenslanges Lernen (November 2008) http://eur-lex.europa.eu/<br />

LexUriServ/LexUriServ.do?uri=OJ:C:2008:319:0004:0007:DE:PDF<br />

63


Die <strong>Dresdner</strong> <strong>Bildungsbahnen</strong> sind ein Projekt <strong>der</strong> Landeshauptstadt Dresden in Kooperation mit <strong>der</strong> Volkshochschule Dresden e.V. (VHS) und <strong>der</strong> Deutschen Kin<strong>der</strong>- und Jugendstiftung (DKJS).<br />

Dieses Vorhaben wird aus Mitteln des Bundesministeriums für Bildung und Forschung und aus dem Europäischen Sozialfonds <strong>der</strong> Europäischen Union geför<strong>der</strong>t.<br />

Geför<strong>der</strong>t vom<br />

www.bildung.dresden.de<br />

Impressum<br />

Herausgeberin:<br />

Landeshauptstadt Dresden<br />

Die Oberbürgermeisterin<br />

Bildungsbüro »<strong>Dresdner</strong> <strong>Bildungsbahnen</strong>«<br />

Telefon (03 51) 4 88 20 30<br />

Telefax (03 51) 4 88 99 20 30<br />

E-Mail bildung@dresden.de<br />

Internet www.bildung.dresden.de<br />

Öffentlichkeitsarbeit<br />

Telefon (03 51) 4 88 23 90<br />

Telefax (03 51) 4 88 22 38<br />

E-Mail presse@dresden.de<br />

Postfach 12 00 20<br />

01001 Dresden<br />

www.dresden.de<br />

Zentraler Behördenruf 115 – Wir lieben Fragen<br />

Redaktion:<br />

Holger Kehler, Sebastián Merle<br />

Fotonachweis Titel: Hylas Trickfilm, <strong>Dresdner</strong> <strong>Bildungsbahnen</strong><br />

Gesamtherstellung:<br />

Sandstein Kommunikation GmbH<br />

Mai 2011<br />

Kein Zugang für elektronisch signierte und verschlüsselte Dokumente. Verfahrensanträge<br />

o<strong>der</strong> Schriftsätze können elektronisch, insbeson<strong>der</strong>e per E-Mail, nicht rechtswirksam eingereicht<br />

werden. Dieses Informationsmaterial ist Teil <strong>der</strong> Öffentlichkeitsarbeit <strong>der</strong> Landeshauptstadt<br />

Dresden. Es darf nicht zur Wahlwerbung benutzt werden. Parteien können es jedoch zur<br />

Unterrichtung ihrer Mitglie<strong>der</strong> verwenden.<br />

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