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Albert Einstein: Intelligent? Klug? Kreativ? Oder Begabt

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WISSEN CARL<br />

DAS ENDE DER DEMOKRATIE<br />

Am 24. Mai 1949 trat das Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland in Kraft.<br />

Zehn Jahre später kritisierte der deutsche Philosoph Theodor W. Adorno, dass das<br />

System der politischen Demokratie in Deutschland zwar als „ein Funktionierendes“<br />

akzeptiert werde, aber sich die Demokratie nicht derart eingebürgert habe, „dass sie<br />

die Menschen wirklich als ihre eigene Sache erfahren, sich selbst als Subjekte der<br />

politischen Prozesse wissen. Sie wird als ein System unter anderen empfunden, [...]<br />

nicht aber als identisch mit dem Volk selber, als Ausdruck seiner Mündigkeit.“ Laut<br />

einer Umfrage sind momentan 55% der Deutschen mit der Demokratie „eher unzufrieden“.<br />

Über 20% der wahlberechtigten Deutschen nahmen bei der letzten Bundestagswahl<br />

das Recht ihre Stimme abzugeben nicht war.<br />

Was ist diese Demokratie, die für Adorno eigentlich der Ausdruck der Mündigkeit<br />

des Volkes sein sollte?<br />

Zur Souveränität des Volkes<br />

Der Begriff Demokratie (griechisch für „Volksherrschaft“) wird erstmals im antiken<br />

Griechenland erwähnt, als die Bürger der Stadt Athen im fünften Jahrhundert vor<br />

Christus unmittelbar an den politischen Entscheidungen des Stadtstaates beteiligt<br />

wurden.<br />

Die moderne Demokratie heute unterscheidet sich wesentlich von der antiken Demokratie.<br />

Im 17. Jahrhundert wurden die Menschen von Fürsten und Königen regiert,<br />

welche ihre uneingeschränkte Souveränität mit der Ordnung des Gottesgnadentums<br />

rechtfertigten, wonach ein Herrscher von Gott eingesetzt sei.<br />

Durch die Reformation und die damit verbundenen Religions- und Bürgerkriege<br />

wurde die Macht des Fürsten in Frage gestellt. Die Forderung selbst entscheiden zu<br />

können, welcher Konfession man angehört, wurde die Grundlage des Kampfes für<br />

individuelle Freiheits- und Grundrechte. Auch die philosophische Bewegung der Aufklärung<br />

zwischen dem 16. und 18. Jahrhundert forderte die „Befreiung des Menschen<br />

aus seiner selbstverschuldeten Unmündigkeit“ (Immanuel Kant). Die Industrialisierung<br />

und das Bedürfnis der Menschen ihren durch Arbeit erlangten Besitz zu<br />

sichern trugen ebenfalls zum Untergang der Monarchie bei.<br />

Nach dem Ende des Gottesgnadentums musste jede politische Ordnung fortan den<br />

vernünftigen Grundsätzen der Aufklärung entsprechen, worunter die Prinzipien der<br />

Unveräußerlichkeit von Leben, Freiheit und Eigentum des Individuums fielen.<br />

Um den unterschiedlichen Interessen und Werten der Menschen gerecht zu werden,<br />

sollte die Macht des Herrschers eingeschränkt werden, die Staatsgewalt aufgeteilt<br />

werden und alle Souveränität vom Volke ausgehen. Durch Bürgerkriege und Revolutionen<br />

wurden diese Forderungen im 17. Jahrhundert zuerst in Großbritannien, später<br />

dann in den USA, in Frankreich und schließlich in Deutschland durchgesetzt.<br />

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