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Albert Einstein: Intelligent? Klug? Kreativ? Oder Begabt

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WISSEN CARL<br />

rik, dem germanischen Fruchtbarkeitskult oder der ägyptischen Mythologie zusammengesetzt,<br />

ganz nach dem Motto: „Was mein Gott ist, bestimme ich.“<br />

Pfarrer Hermann: Seit meiner Priesterweihe begleitet mich als persönliches Leitwort<br />

der Vers 16 aus dem Kapitel 15 des Johannesevangeliums. Ein Wort Jesu an seine<br />

Jünger: „Nicht ihr habt mich erwählt, sondern ich habe euch erwählt und dazu bestimmt,<br />

dass ihr euch aufmacht und Frucht bringt und dass eure Frucht bleibt. Dann<br />

wird euch der Vater alles geben, um was ihr ihn in meinem Namen bittet".<br />

Heute wie damals bewegt mich die Frage: Was soll das für ein Gott sein, den ich<br />

gebrauchen will? Und ich sage mir: Gott braucht mich für seine Welt!<br />

Nicht ich nehme Gott, sondern er nimmt mich in die Pflicht. Nicht ich ziehe Gott in<br />

mich hinein, sondern er führt mich aus mir heraus.<br />

Zu glauben könnte man deshalb auch als ein Ringen mit Gott verstehen. Ich glaube<br />

nicht an einen Gott für die Westentasche!<br />

CARL: Lässt sich der Glaube an den allwissenden, allmächtigen, allliebenden christlichen<br />

Gott angesichts unserer schlechten, von Terror und Katastrophen geprägten<br />

Welt überhaupt rechtfertigen?<br />

Pfarrer Hermann: Die Welt heute ist so gut und so schlecht wie wir Menschen gut<br />

und schlecht sind. Terror, ja selbst bestimmte Katastrophen - denken wir nur an die<br />

Folgen menschlicher Eingriffe in das natürliche Gleichgewicht - sind zunächst einmal<br />

eine Frage an den Menschen.<br />

„Warum lässt Gott das zu?", ist also das eine; das andere aber ist: „Warum handeln<br />

wir Menschen zuweilen wider besseres Wissen?", „Warum sind wir oft so träge und<br />

ist uns so vieles gleichgültig?", „Warum lassen wir es nicht selten an Aufmerksamkeit<br />

und Feingefühl fehlen?"<br />

Es ist deshalb gerade der Glaube an Gott, der uns auch an den Menschen glauben<br />

lässt!<br />

CARL: Nach der Auffassung zahlreicher Neurobiologen ist der freie Wille einzig „eine<br />

nützliche Illusion“, eine nachträgliche Begründung für Zustandsveränderungen, die<br />

ohnehin erfolgt wären. Wenn der Mensch wirklich „willenlos“ von seiner Umgebung<br />

abhängig wäre, wie eine Art Automat, dann wäre der Mensch auch nicht mehr für<br />

sein Handeln verantwortlich – es gäbe kein Gut und Böse mehr, keine Schuld und<br />

keine Einsicht. Somit wäre jede Ethik und jede Religion hinfällig. Was würden Sie<br />

einem solchen Neurobiologen entgegnen?<br />

Pfarrer Hermann: Sollte der freie Wille tatsächlich eine "nützliche Illusion" sein und<br />

menschliches Fühlen und Denken nichts weiter als das willkürliche Ereignis biochemischer<br />

Prozesse, dann müsste es doch gehörig verwundern, wie sich aus solchen<br />

Prozessen in der Summe der Kosmos menschlicher Genialität hat entwickeln können.<br />

Hätte dann vielleicht gerade auch hier nicht derjenige seine Finger im Spiel, den wir<br />

als Schöpfer der Welt kennen?<br />

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