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SOGAFLASH 2012 27<br />

Drei Generationen Artillerie<br />

am Artillerietag in Schaffhausen<br />

Ausgabe, wenn es zum Beispiel darum<br />

geht, die genaue Aufgabenteilung der<br />

verschiedenen Chargen an einer 7,5-cm-<br />

Kanone zu verstehen.<br />

Martin Huber *<br />

Am Artillerietag vom Samstag, 1. September<br />

2012, präsentiert das Museum im<br />

Zeughaus Schaffhausen drei Generationen<br />

der Schweizer Artillerie: Die pferdegezogene<br />

Artillerie der 1920er-Jahre, die<br />

motorisierte Artillerie der 1970er-Jahre<br />

und die heutige mechanisierte Artillerie<br />

der Schweizer Armee. Auf dem Programm<br />

stehen attraktive, kommentierte<br />

Vorführungen, eine grosse Fahrzeug- und<br />

Materialschau und die aktuelle Sonderausstellung<br />

«Neues Ziel! Die Schweizer<br />

Artillerie im Wandel der Zeit».<br />

Schon bei den Vorbereitungen zur<br />

Sonderausstellung «Neues Ziel!» entstand<br />

die Idee, die Schweizer Artillerie nicht<br />

nur möglichst lebendig mit Originalmaterial<br />

und zeitgenössischen Dokumenten in<br />

einer umfassenden Ausstellung darzustellen,<br />

sondern diese gelegentlich auch im<br />

Massstab 1:1 in vollem Einsatz zu zeigen.<br />

Am 4. Juni 2011 setzte der originalgetreue<br />

Pferde-Korso durch die Schaffhauser<br />

Altstadt einen ersten Glanzpunkt: Zur<br />

Mittagszeit fuhren, angeführt von drei<br />

berittenen Artilleristen, eine sechsspännig<br />

gefahrene, historische 7,5-cm-Kanone<br />

(Jahrgang 1903/1922) mit der zugehörigen<br />

Protze, ein zweispänniger Fourgon<br />

und eine historische Fahrküche, total<br />

14 Pferde und fast 20 Soldaten aus den<br />

1920er-Jahren durch die Fussgängerzone<br />

von Schaffhausen und fanden dort ein begeistertes<br />

Publikum.<br />

Am Artillerietag werden<br />

die Geschütze in Fahrt und im<br />

Einsatz gezeigt<br />

und die Ausbildung der am Artillerietag<br />

beteiligten Artilleristen besonders anspruchsvoll<br />

gemacht.<br />

Material und Know-how zur pferdegezogenen<br />

Artillerie sind rar<br />

Abgesehen von der Rekrutierung der<br />

Mannschaft und der Pferde galt es für<br />

die pferdegezogene Artillerie zunächst<br />

einmal, genügend Originalbeschirrungen<br />

zu organisieren. Die Uniformen aus den<br />

1920er-Jahren wurden glücklicherweise<br />

durch den Leihpool in Aarau zur Verfügung<br />

gestellt, mussten aber zum Teil auf<br />

die heutigen Körpergrössen angepasst<br />

werden. Reiter zu finden, welche das<br />

sechsspännige Fahren mit einer Kanone<br />

Die Darstellung der motorisierten<br />

Artillerie – Material und Mannschaft<br />

werden älter<br />

Für die Darstellung der motorisierten Artillerie<br />

war das Bereitstellen von Motorfahrzeugen<br />

und Geschütz kein Problem.<br />

Das passende Zubehör zu beschaffen war<br />

schon schwieriger. Besonders schwierig<br />

wurde es zum Beispiel, eine funktionierende<br />

Geschützlautsprecheranlage zu<br />

finden bzw. diese überhaupt wieder zum<br />

Laufen zu bringen. Funkgeräte SE-227<br />

aus den 1970er-Jahren sind an sich keine<br />

Rarität, die Batterien dazu schon eher.<br />

Diese Funkgeräte zusammen mit der entsprechenden<br />

Fernbesprechungsausrüstung<br />

zum Leben zu erwecken, braucht<br />

viel Geduld. Im Gegensatz zur pferdege-<br />

Am Artillerietag geht es nicht nur darum,<br />

das Fahren mit alten Geschützen zu<br />

zeigen, sondern den Besuchern auch die<br />

Unterschiede zwischen den drei Generationen<br />

der Artillerie zu erklären. Dazu<br />

gehören der Stellungsbezug des Einzelgeschützes,<br />

die Feuerleitung und der Einsatz<br />

der Kommunikationsmittel. Das hat die<br />

materiellen Vorbereitungen aufwendig<br />

* Oberst Martin Huber, Dipl. Ing. ETH, lic. iur., war<br />

früher Art Chef F Div 6. Er ist Präsident der Stiftung<br />

Museum im Zeughaus in Schaffhausen.<br />

Reaktivierte Artilleristen-Haudegen unter dem Tarnnetz<br />

beherrschen, ist nicht einfach, und das<br />

Befahren von belebten Strassen ist eine<br />

besondere Herausforderung. Beim Stellungsbezug<br />

und bei der Handhabung des<br />

Geschützes selbst konnte nicht mehr auf<br />

das Wissen jener Kanoniere und Fahrer<br />

zurückgegriffen werden, welche vor mehr<br />

als 60 Jahren das Handwerk im Umgang<br />

mit pferdegezogenen Geschützen noch<br />

von Grund auf gelernt haben. Vieles<br />

musste deshalb aus alten Reglementen<br />

erarbeitet werden. Eine anspruchsvolle<br />

zogenen Artillerie gibt es aber hier noch<br />

viele Artillerieoffiziere, Kanoniere und<br />

Motorfahrer, welche das Handwerk im<br />

Umgang mit dem Saurer M4 und der 10,5<br />

cm Hb in der Rekrutenschule von Grund<br />

auf gelernt haben. Allerdings liegt auch<br />

das mittlerweile schon mindestens 30 Jahre<br />

zurück. Bei den Vorbereitungen hat es<br />

den ehemaligen Artilleristen aber offensichtlich<br />

Spass gemacht, sich wieder an<br />

den Kampfanzug 70 gewöhnen und sich<br />

mit der Arbeit auf der Feuerleitstelle und

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