Tiro Alto - SOGART SSOART SSUART
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SOGAFLASH 2012 41<br />
<strong>SOGART</strong>-Herbsttagung 2011:<br />
Grosserfolg in Schaffhausen<br />
Viele Fragestellungen der Schweizer wie der deutschen Artillerie<br />
seien in der heutigen Zeit vergleichbar, erklärte der deutsche<br />
General der Artillerie und Kommandeur der Artillerieschule Idar-<br />
Oberstein, Brigadier Heribert Hupka, den über 100 Gästen im<br />
Schaffhauser Restaurant Sommerlust. Nach einem wuchtigen Auftakt<br />
mit Böllerschüssen der Munotkanonen und dem Marsch über<br />
die Zinnen des Munots gab Hupka einen spannenden Überblick<br />
über die deutsche Artillerie, welche sich ebenfalls in einem grundlegenden<br />
Wandel befindet. Nach dem Mittagessen ging es dann<br />
zur Artillerieausstellung im Museum im Zeughaus.<br />
Kdt Heer und Kdt Luftwaffe aD: zufälliges Treffen<br />
vor dem Museum<br />
Kevin Guerrero *<br />
«Es tut gut, Sie alle zu sehen», freute sich<br />
der Chef Heer, Korpskommandant Dominique<br />
Andrey, welcher selber Mitgründer<br />
der damaligen SOGAF und langjähriges<br />
Vorstandsmitglied war. Er betonte<br />
die Notwendigkeit der Artillerie in der<br />
Schweizer Armee, wies aber auch darauf<br />
hin, dass noch einige Veränderungen anstünden.<br />
Die Schaffhauser Regierungsrätin<br />
Rosmarie Widmer Gysel begrüsste<br />
über 100 Teilnehmende der Herbsttagung<br />
auf dem Munot. Als grosse Ehre wurde<br />
der <strong>SOGART</strong> das Abfeuern der Munotkanonen<br />
erlaubt.<br />
* Major Kevin Guerrero ist Redaktor des SOGA-<br />
FLASH und Leiter Informatik im Schul- und<br />
Sportdepartement der Stadt Zürich. In seiner Milizfunktion<br />
ist er Presse- und Informationsoffizier im<br />
Lehrverband Panzer und Artillerie.<br />
neten und verfügbaren nationalen oder<br />
multinationalen Wirkmitteln», erklärte<br />
Hupka, denn die Erkenntnisse aus den<br />
Irak-Kriegen zeigten, dass «der Erfolg<br />
der ‹Wirkung gegen Ziele am Boden› als<br />
streitkräftegemeinsame Aufgabe im Wesentlichen<br />
eine Folge der Fähigkeit zur<br />
engen und verzugslosen Koordination<br />
des massiven Feuers zwischen Artillerie,<br />
Hubschraubern, Luft- und Seestreitkräf-<br />
Der Zustand der deutschen Artillerie<br />
heute und ihre Zukunft standen im Mittelpunkt<br />
des Vortrags von Brigadegeneral<br />
Heribert Hupka. Darin wurde ebenfalls<br />
der Einsatz in Afghanistan thematisiert.<br />
Ziel sei immer eine streitkräftegemeinsame<br />
taktische Feuerunterstützung (SFT).<br />
«Ziel ist die unmittelbare und reaktionsschnelle<br />
Feuerunterstützung der taktischen<br />
Ebene mit den am besten geeigten<br />
war.» Das System Artillerie sei dabei<br />
immer ein Teil der SFT. Wichtig seien vor<br />
allem die Elemente der Koordination zwischen<br />
den einzelnen Akteuren.<br />
Hupka zeigte die Gliederung der Artillerie<br />
im Einsatz auf. Dabei fiel den Gästen<br />
der <strong>SOGART</strong> auf, dass die deutsche<br />
Artillerie schon heute einzelne Module,<br />
wie Kleinfluggerät Zielortung (KZO),<br />
JFST Fennek oder die Panzerhaubitze<br />
2000, zum Einsatz in Afghanistan bringt.<br />
Die Haubitzen hätten dabei schon etliche<br />
Schuss Sprenggeschosse DM111, Leuchtgeschosse<br />
DM 116 und auch Nebelgeschosse<br />
DM115 mit Zeit- und Multifunktionszünder<br />
verschossen. Für Hupka ist<br />
der Einsatz der Beobachtungsfahrzeuge<br />
Fennek überaus wichtig, denn nur diese<br />
böten den notwendigen Schutz für die<br />
Besatzung, was er anhand von Beispielen<br />
aufzeigen konnte. «Dies ist ein Ernstfalleinsatz»,<br />
betonte er.<br />
Die Artillerie im Heer der Zukunft<br />
wird ebenfalls modular aufgebaut sein.<br />
Je nach Anforderung werden die Module<br />
bedarfsgerecht zusammengesetzt. Die<br />
Zeit der fixen Struktur scheine vorbei zu<br />
sein. Zusammenfassend könne aber gesagt<br />
werden:<br />
• streitkräftegemeinsame taktische Feuerunterstützung<br />
(STF) bleibt das Leuchtturmprojekt<br />
des deutschen Heeres.<br />
• Die deutsche Artillerietruppe und damit<br />
auch STF sind im Einsatz etabliert.<br />
• Präzisionsfähigkeit ist conditio sine<br />
qua non für künftige Einsatzszenarien.<br />
• Die künftige Struktur berücksichtigt<br />
die Artillerietruppe in angemessenem<br />
Umfang.<br />
Nach dem Mittagessen stand dann der<br />
Besuch der Artillerieausstellung «Neues<br />
Ziel» im Museum im Zeughaus auf dem<br />
Programm. Umfassend und interessant<br />
wurde dabei die Geschichte der Schweizer<br />
Artillerie aufgezeigt und dargestellt.<br />
Dass sich am Rande der Ausstellung der<br />
heutige Kommandant Heer, KKdt Dominique<br />
Andrey, und der Kommandant der<br />
Luftwaffe KKdt aD Hans-Rudolf Fehrlin<br />
trafen, war nur noch reiner Zufall. •