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Operationalisierung der regionalen Verwundbarkeit der ...

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einer normativen Diskussion unterliegen. Wie eine Analyse österreichischer För<strong>der</strong>schienen,<br />

Strategien und Programme zur Unterstützung <strong>der</strong> Energiewende ergibt, sind für diese vor<br />

allem Wettbewerbsfähigkeit und wirtschaftliches Wachstum ausschlaggebend (Exner et al.<br />

2013a, b). Einer so konzipierten Energiewende mangelt eine menschenrechtliche<br />

Fundierung sowie <strong>der</strong> Bezug auf emanzipatorische Normen und sie ist folglich kritisch zu<br />

sehen.<br />

Resilienz als solche ist, wie bereits dargestellt, kein normatives Konzept. Hochgradig<br />

resiliente Systeme <strong>der</strong> Energieversorgung können schwerwiegende ökologische Probleme<br />

aufwerfen, das bislang ausgesprochen krisenfeste fossile Energiesystem ist das bekannteste<br />

Beispiel. Resilienz kann also, ganz entgegen <strong>der</strong> assoziativen Bedeutungsaura des Begriffs,<br />

die an Elastizität gemahnt, durchaus die Form verkrusteter Managementstrukturen,<br />

verhärteter Institutionen und des toten Gewichts <strong>der</strong> Vergangenheit in Gestalt versunkener<br />

Kosten annehmen, das heißt von Kapitalinvestitionen, die sich amortisieren sollen, und<br />

Entwicklungspfade, auch wenn sie auf Fehlentscheidungen beruhen, damit für lange<br />

Zeiträume festschreiben.<br />

Aus diesen Gründen definiert das vorliegende Projekt Resilienz mit Bezug zur Lebensqualität<br />

– ein Ansatz, den auch die Übersichtsarbeit von Norris et al. (2008) vorschlägt und Wilson<br />

(2012) bekräftigt. Lebensqualität erschöpft sich nicht in subjektiven Wahrnehmungen, zu<br />

<strong>der</strong>en künftiger Entwicklung zudem grundsätzlich keine Voraussagen gemacht werden<br />

können. Sie kann durchaus auch mit Hilfe von objektiven Indikatoren des Gesundheits- und<br />

Sozialzustands einer Gesellschaft ausgehend von Common Sense-Kriterien „guten Lebens“<br />

gemessen werden – wenngleich eine solche Messung immer normative Urteile voraussetzt<br />

und daher Gegenstand von Diskussionen bleiben muss. Zudem muss Lebensqualität die<br />

Einhaltung von Menschenrechten integral berücksichtigen. Eine Durchschnittsbildung <strong>der</strong><br />

Qualitäten individueller Lebenszusammenhänge ergibt noch kein zureichendes Bild von<br />

Lebensqualität in einer Gesellschaft.<br />

Ein Beispiel für einen objektivierten Index für Lebensqualität geben Wilkinson et Pickett<br />

(2009a: 19). Sie verwenden einen Index für die Gesundheits- und Sozialprobleme eines<br />

Landes, <strong>der</strong> alle international vergleichbaren Daten dazu aggregiert. Der Index setzt sich<br />

zusammen aus:<br />

• Niveau des Vertrauens<br />

• Anteil von psychisch Kranken (inkl. Alkohol- und Drogensucht)<br />

• Höhe von Lebenserwartung und Kin<strong>der</strong>sterblichkeit<br />

• Anteil fettleibiger Menschen<br />

• Schulisches Leistungsniveau von Kin<strong>der</strong>n<br />

• Anteil an Geburten von Teenagern<br />

• Mordrate<br />

• Inhaftierungsrate<br />

• Soziale Mobilität<br />

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