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Operationalisierung der regionalen Verwundbarkeit der ...

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Peak Oil nicht <strong>der</strong> Fall ist (denn zumindest c steigt) -, die Profitrate p’ steigt. Diese Strategie<br />

ist übrigens auch abgesehen von sozialen Wi<strong>der</strong>ständen grundsätzlich begrenzt.<br />

Eine weitere Tendenz besteht im Druck auf die Löhne. Dieser Druck müsste, um den Fall <strong>der</strong><br />

Profitrate aufzuhalten, die Verteuerung des konstanten Kapitals c wettmachen. Eine<br />

dreifache Absenkung des Lebensstandards, erstens durch einen Rückgang des Reallohns<br />

aufgrund <strong>der</strong> Verteuerung von Konsumgütern, zweitens durch die zusätzliche Absenkung <strong>der</strong><br />

Löhne, drittens durch (weiteren) Sozialabbau verschärft soziale Konflikte. Soziale Konflikte<br />

haben in <strong>der</strong> Regel einen negativen Effekt auf die Profitrate durch Störungen <strong>der</strong> Produktion.<br />

Reduziert eine fallende Profitrate die Rate <strong>der</strong> Akkumulation, so werden die<br />

wettbewerbsschwächsten Kapitalien infolge um sich greifen<strong>der</strong> Zahlungsunfähigkeit<br />

entwertet. Sinken die Energiepreise in Folge, weil die Nachfrage nachlässt, so könnte die<br />

Profitrate steigen und die Kapitalakkumulation wie<strong>der</strong> in Gang kommen, sofern die<br />

Investoren sich veranlasst sehen von einer steigenden Profitrate auszugehen. Dies gilt<br />

jedoch nur bis zum nächsten deutlichen Preisanstieg. Je weiter Peak Oil zurückliegt, desto<br />

stärker fällt <strong>der</strong> Umstand steigen<strong>der</strong> Arbeitszeitaufwendung zur Gewinnung einer bestimmten<br />

Energiemenge ins Gewicht und desto weniger bedeutend wird wahrscheinlich <strong>der</strong> Umstand,<br />

dass das Angebot nicht alle zahlungsfähigen Nachfrager befriedigen kann.<br />

Im Unterschied zu einer normalen kapitalistischen Krise verbessert die Entwertung von<br />

Kapitalien die Verwertungsbedingungen nicht, wenn physische Grenzen wirksam werden.<br />

Bei einer Verknappung <strong>der</strong> Ressourcenbasis ist ein Teil <strong>der</strong> auf fossile Inputs angewiesenen<br />

Produktionsanlagen dauerhaft stillgelegt und wird nicht deshalb wie<strong>der</strong> in Nutzung<br />

genommen, weil ihr Preis stark abgesunken ist. Sie sind physisch unbrauchbar geworden.<br />

GELDGRÖßEN<br />

In einem Artikel aus dem Jahr 2007 analysiert Li den Effekt einer Verknappung fossiler<br />

Ressourcen mithilfe einer Profitratenformel in Geldgrößen (Li 2007). Dabei wird die Profitrate<br />

R, das heißt das Verhältnis von Profit P zu eingesetztem Kapital K (R = P/K), als zentrale<br />

Steuerungsgröße <strong>der</strong> Kapitalakkumulation und damit <strong>der</strong> kapitalistischen Produktionsweise<br />

insgesamt verstanden. Die Profitrate kann auch an<strong>der</strong>s formuliert werden: Sie ergibt sich aus<br />

dem Anteil des Profits am Gesamtprodukt Y (P/Y) und dem Verhältnis von Gesamtprodukt<br />

zu eingesetztem Kapital (Y/K). Beide Verhältnisse multipliziert ergibt die Profitrate in<br />

Abhängigkeit von Profitquote und Kapitalintensität:<br />

R = (P/Y) * (Y/K)<br />

Langfristig hängt die Kapitalintensität von <strong>der</strong> marginalen Kapitalintensität ab:<br />

Lim t unendlich (Y/K) = ∆Y/∆K<br />

Wäre ∆Y/∆K > Y/K, dann stiege Y/K bis ∆Y/∆K = Y/K und umgekehrt.<br />

Somit gilt:<br />

Lim t unendlich R = (P/Y) * (∆Y/∆K) = (∆Y/Y) / (∆K/P)<br />

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