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Operationalisierung der regionalen Verwundbarkeit der ...

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eng miteinan<strong>der</strong> zusammen. (3) ist das Energiesystem kein Selbstzweck, son<strong>der</strong>n ein Mittel<br />

für Lebensqualität. Diese kann auch mit geringem Energieverbrauch erhalten o<strong>der</strong> gesteigert<br />

werden - sofern an<strong>der</strong>e, nicht-technische Voraussetzungen gegeben sind.<br />

Eine Region (verstanden als geographisch bestimmter Ausschnitt einer Gesellschaft 30 ), die<br />

nicht resilient ist, kann kaum ein resilientes Energiesystem aufbauen o<strong>der</strong> sicherstellen,<br />

insbeson<strong>der</strong>e nicht unter <strong>der</strong> großen und mehrdimensionalen Herausfor<strong>der</strong>ung Peak Oil.<br />

Umgekehrt kann die Resilienz einer Region nicht bestehen ohne eine technisch resiliente<br />

Energieversorgung. Der Resilienz-Begriff, <strong>der</strong> dieses Bedingungsverhältnis zwischen<br />

Technik, Natur und Gesellschaft abbildet, ist die Community-Resilienz <strong>der</strong> Lebensqualität.<br />

Cutter et al. (2008, S. 604, Tab. 1) resümieren folgende Dimensionen, die in <strong>der</strong> Community-<br />

Resilienz Literatur gegenüber Disastern häufig verwendet werden: ecological, social,<br />

economic, institutional, infrastructure, community competence. Davon betreffen alle außer<br />

<strong>der</strong> ökologischen und <strong>der</strong> infrastrukturellen Komponente Eigenschaften von Gesellschaft,<br />

Politik und Ökonomie. Community-Resilienz wird in maßgeblicher wissenschaftlicher<br />

Literatur zur Resilienz als inklusives Konzept verstanden, das eine rein technisch gefasste<br />

Resilienz (z.B. Erdbebensicherheit von Häusern o<strong>der</strong> die Störungssicherheit von<br />

Stromleitungen) o<strong>der</strong> eine bloß ökologische Resilienz (z.B. von Wäl<strong>der</strong>n gegenüber dem<br />

Klimawandel) um nicht-technische Faktoren erweitert und die gesellschaftliche Bedingtheit<br />

und Wirkung technischer Faktoren berücksichtigt. Ein solches Verständnis ist auch für das<br />

vorliegende Projekt nach Maßgabe <strong>der</strong> Ausschreibung und das Antrags erfor<strong>der</strong>lich.<br />

Der häufig zitierte Schlüsselartikel Norris et al. (2008), <strong>der</strong> die bis dahin vorgelegene<br />

Resilienzliteratur fachübergreifend synthetisiert, hält fest: "Communities have the potential to<br />

function effectively and adapt successfully in the aftermath of disasters. Drawing upon<br />

literatures in several disciplines, we present a theory of resilience that encompasses<br />

contemporary un<strong>der</strong>standings of stress, adaptation, wellness, and resource dynamics.<br />

Community resilience is a process linking a network of adaptive capacities (resources with<br />

dynamic attributes) to adaptation after a disturbance or adversity. Community adaptation is<br />

manifest in population wellness, defined as high and non-disparate levels of mental and<br />

behavioral health, functioning, and quality of life. Community resilience emerges from four<br />

primary sets of adaptive capacities - Economic Development, Social Capital, Information and<br />

Communication, and Community Competence - that together provide a strategy for disaster<br />

readiness. To build collective resilience, communities must reduce risk and resource<br />

inequities, engage local people in mitigation, create organizational linkages, boost and<br />

protect social supports, and plan for not having a plan, which requires flexibility, decisionmaking<br />

skills, and trusted sources of information that function in the face of unknowns."<br />

(Norris et al. 2008, S. 127)<br />

30<br />

Das englische "community" lässt sich im Deutschen nicht adäquat wie<strong>der</strong>geben; <strong>der</strong> in <strong>der</strong> deutschsprachigen<br />

Soziologie maßgebliche Unterschied zwischen "Gemeinschaft" und "Gesellschaft" deckt sich nicht zur Gänze mit<br />

<strong>der</strong> englischsprachigen Differenzierung von "community" und "society".<br />

29

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