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Landtag von Baden-Württemberg

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(Oelmayer)<br />

7992<br />

<strong>Landtag</strong> <strong>von</strong> <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong> – 12. Wahlperiode – 102. Sitzung – Mittwoch, 31. Januar 2001<br />

PLENUM-Projekt <strong>von</strong> der Landesregierung nur so zögerlich<br />

vorangetrieben?<br />

(Abg. Drautz FDP/DVP: In welchem Land leben<br />

Sie?)<br />

Ein weiterer Punkt, zu dem ich Sie an dieser Stelle fragen<br />

möchte, betrifft Widersprüchlichkeiten, die sich einfach in<br />

Ihrer Antwort auf die Große Anfrage befinden. Sie sagen<br />

auf der einen Seite, die Bedeutung kleinräumiger landwirtschaftlicher<br />

Strukturen sei für den Erhalt der Kulturlandschaft<br />

wichtig.<br />

(Abg. Traub CDU: Sie wollten eine Frage stellen!)<br />

Auf der anderen Seite sagen Sie, in Zeiten der Globalisierung<br />

komme es auch auf die Fusion <strong>von</strong> landwirtschaftlichen<br />

Betrieben an. Wo ist da das Konzept, Frau Ministerin?<br />

Wie sollen sich ländlicher Raum in <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong><br />

und insbesondere die Landwirtschaft entwickeln?<br />

Ministerin für den ländlichen Raum Gerdi Staiblin:<br />

Herr Oelmayer, jetzt warten Sie einmal, bis ich mit meinen<br />

Ausführungen fertig bin. Dann können Sie die Fragen stellen,<br />

wenn Sie nicht zufrieden sind.<br />

(Beifall bei der CDU)<br />

Ich komme jetzt zum Bereich der Hochtechnologie. Anscheinend<br />

haben Sie bis heute noch nicht mitbekommen,<br />

dass die Landesregierung in Riedhausen ein Modellprojekt<br />

mit dem Ziel fördert, dass eine ganze Gemeinde bzw. die<br />

Gemarkung gemeinsam mithilfe des GPS bewirtschaftet<br />

wird. Ich denke, es ist ein zukunftsorientierter, wichtiger<br />

Ansatz,<br />

(Abg. Teßmer SPD: Zehn Jahre zu spät! Das gibt<br />

es in Rheinland-Pfalz schon seit zehn Jahren!)<br />

dass mit wenigen Praktikern, mit Landwirtschaftsmeistern,<br />

mit dem ortsansässigen Landmaschinenmechaniker und mit<br />

ein paar wenigen sonstigen Personen eine ganze Gemarkung<br />

mithilfe der modernen Technik über die Flurgrenzen<br />

hinaus bewirtschaftet wird. Diese Technik ermöglicht es,<br />

die Düngung haarscharf auszubringen, auch die Ernte haarscharf<br />

zu erfassen. Dies wird für viele Gemeinden und viele<br />

Bereiche in <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong> eine Möglichkeit sein,<br />

die Landschaft künftig weiterhin zu pflegen, und es wird<br />

auch noch Produktion ermöglichen.<br />

Ich weise auf ein zweites Projekt hin, auf das ich seit Beginn<br />

der Legislaturperiode den Schwerpunkt gelegt habe,<br />

nämlich auf Kooperationen. Wir haben hierfür hervorragende<br />

Beispiele, dass sich unterschiedliche Familienstrukturen<br />

zusammentun können. Da gibt es das Altenteilerehepaar<br />

ohne Hofnachfolge, das seine Fläche einbringt; da<br />

gibt es den unverheirateten Steuerberater, der sich dann<br />

insbesondere mit der Buchführung beschäftigt; da gibt es<br />

den allein erziehenden Ehegatten; da gibt es die Frau, die<br />

im Betrieb nur halbtags beschäftigt sein kann; da gibt es<br />

den Vollerwerbsbetrieb. Ich denke, diese Integration ist genau<br />

der Ansatz, den auch Sie, Herr Teßmer, angesprochen<br />

haben.<br />

(Abg. Schonath REP: Das ist <strong>von</strong> „Big Brother“!)<br />

Das bietet eine Möglichkeit, zu verhindern, dass vor allem<br />

die Bäuerinnen ständig überbelastet sind.<br />

Ich erinnere auch an Holzhackschnitzelheizanlagen. Wir<br />

haben bis jetzt 110 Anlagen in <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong> im<br />

Einsatz und für die Produktion freigegeben. Damit sind wir<br />

bundesweit beispielhaft. Wir haben bis heute 150 Biogasanlagen<br />

gefördert. Und warten Sie doch einmal ab, was<br />

noch aus Boxberg wird.<br />

(Abg. Oelmayer Bündnis 90/Die Grünen: Wir warten<br />

schon die ganze Zeit, Frau Ministerin! Es<br />

kommt nichts! – Zurufe <strong>von</strong> der SPD)<br />

Ich denke, die Ansätze sind richtig. Boxberg wurde politisch<br />

entschieden und soll auch so schnell wie möglich verwirklicht<br />

werden.<br />

(Abg. Dagenbach REP: Das soll es seit zehn Jahren!)<br />

Dort bietet sich auch die Möglichkeit, mit neuen Techniken<br />

zukunftsweisende Maßnahmen zu treffen.<br />

Nun haben Sie, Herr Oelmayer, hier das Beispiel Nordrhein-Westfalen<br />

gebracht. Das war das absolut schlechteste<br />

Beispiel. Wir können über den Maßnahmen- und Entwicklungsplan<br />

in den Jahren 2000 bis einschließlich 2006, also<br />

sieben Jahre lang, in Brüssel 1,5 Milliarden DM für genau<br />

die Maßnahmen, die Sie angesprochen haben, abrufen.<br />

(Beifall bei Abgeordneten der CDU)<br />

Meine Kollegin Höhn holt – –<br />

(Abg. Oelmayer Bündnis 90/Die Grünen: Das ist<br />

doch kein Verdienst der Landesregierung!)<br />

– Wieso nicht?<br />

(Abg. Oelmayer Bündnis 90/Die Grünen: Aber<br />

Frau Ministerin!)<br />

– Das ist deswegen ein Verdienst der Landesregierung,<br />

weil die Landesregierung bereit ist, 1,5 Milliarden DM dazuzulegen.<br />

Deswegen ist es ein Verdienst der Landesregierung!<br />

(Beifall bei der CDU und Abgeordneten der FDP/<br />

DVP – Zuruf des Abg. Oelmayer Bündnis 90/Die<br />

Grünen)<br />

Weil die Kollegin Höhn in Nordrhein-Westfalen aus ihrem<br />

Haushalt nur 500 Millionen DM hierfür bereitstellen kann,<br />

kann sie im gleichen Zeitraum nur 500 Millionen DM abrufen,<br />

also nur ein Drittel dessen, was wir erhalten können.<br />

(Abg. Oelmayer Bündnis 90/Die Grünen: Aber das<br />

Abrufen <strong>von</strong> Mitteln ist doch kein Konzept! – Zuruf<br />

<strong>von</strong> der CDU: Wir sind Ihnen dankbar, Herr<br />

Oelmayer!)<br />

Um dieses Geld abrufen zu können, brauche ich ein Konzept,<br />

Herr Oelmayer. Wenn kein Konzept vorliegt, bekomme<br />

ich auch kein Geld.

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