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Marketingforschung - auf den Seiten von Frau Prof. Dr. Andrea Raab!

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Studiengang Betriebswirtschaftslehre: Marketing (M2 - Teil 1)<br />

Marktforschung und Marketingstrategie (M2), Hochschule Ingolstadt: <strong>Prof</strong>. <strong>Dr</strong>. <strong>Andrea</strong> E. <strong>Raab</strong>


Agenda<br />

Die Rolle der Information im Marketing / Definition <strong>Marketingforschung</strong><br />

Der <strong>Marketingforschung</strong>sprozess im Überblick<br />

Untersuchungsziel erkennen und definieren - Phase 1<br />

Forschungsplan erstellen und Daten erheben - Phase 2<br />

Erhobene Daten analysieren und interpretieren - Phase 3<br />

Ergebnisse präsentieren und kommunizieren - Phase 4<br />

Klausurbeilage<br />

Basis für dieses Skript: - <strong>Raab</strong>, A., Poost, A., Eichhorn, S.: <strong>Marketingforschung</strong> – Ein praxisorientierter Leitfa<strong>den</strong>, 2009<br />

- Kotler Ph., Keller K.: Marketing Management 13th ed., 2009<br />

- Berekhoven, E., Eckert, W., Ellenrieder, P.: Marktforschung, 2006<br />

© <strong>Prof</strong>. <strong>Dr</strong>. <strong>Andrea</strong> E. <strong>Raab</strong><br />

Hochschule Ingolstadt<br />

- 2 -


Agenda<br />

Die Rolle der Information im Marketing / Definition <strong>Marketingforschung</strong><br />

Der <strong>Marketingforschung</strong>sprozess im Überblick<br />

Untersuchungsziel erkennen und definieren - Phase 1<br />

Forschungsplan erstellen und Daten erheben - Phase 2<br />

Erhobene Daten analysieren und interpretieren - Phase 3<br />

Ergebnisse präsentieren und kommunizieren - Phase 4<br />

Klausurbeilage<br />

© <strong>Prof</strong>. <strong>Dr</strong>. <strong>Andrea</strong> E. <strong>Raab</strong><br />

Hochschule Ingolstadt<br />

- 3 -


Die Rolle der Information im Marketing / Definition <strong>Marketingforschung</strong>: Lernziele<br />

• Lernziele<br />

• Warum wer<strong>den</strong> Informationen heutzutage immer wichtiger?<br />

• Welche Marketinginformationen sollte ein Unternehmen besitzen?<br />

• Welche Elemente sollte ein modernes Marketing Informationssystem enthalten?<br />

• Was ist <strong>Marketingforschung</strong> und was sind die Ziele?<br />

Der Erfolgreichste im Leben ist der,<br />

der am besten informiert wird.<br />

Benjamin Disraeli<br />

© <strong>Prof</strong>. <strong>Dr</strong>. <strong>Andrea</strong> E. <strong>Raab</strong><br />

Hochschule Ingolstadt<br />

- 4 -


<strong>Marketingforschung</strong>: die Rolle der Information im Marketing (1)<br />

• “Die Märkte sind einem radikalen Wandel unterworfen!”<br />

Durch bedeutende Veränderungen im Makroumfeld entstehen neue Verhaltensweisen bei<br />

Kun<strong>den</strong>, die zu neuen Chancen und Herausforderungen bei Unternehmen führen.<br />

• Einflussfaktoren<br />

• Technologischer Wandel<br />

• Globalisierung<br />

• Deregulierung der Märkte<br />

• Privatisierung<br />

• Zunehmende Anzahl an Käufermärkten<br />

• Customization<br />

• Verschmelzung <strong>von</strong> Industrienzweigen<br />

• Transformation des traditionellen Einzelhandels<br />

• Disintermediation<br />

BRAINSTORMING ZU<br />

EINFLUSSFAKTOREN<br />

C. Kolumbus: “Zuverlässige Informationen sind unbedingt nötig für das<br />

Gelingen eines Unternehmens.”<br />

© <strong>Prof</strong>. <strong>Dr</strong>. <strong>Andrea</strong> E. <strong>Raab</strong><br />

Hochschule Ingolstadt<br />

- 5 -


<strong>Marketingforschung</strong>: die Rolle der Information im Marketing (2)<br />

• Marketinginformationen - Informationsbereiche<br />

Informationsbereich<br />

Informationen über die<br />

Unternehmensumwelt<br />

Informationen über<br />

betriebsinterne Tatbestände<br />

Dateninformationen<br />

Instrumentalinformationen<br />

wirtschaftliche Daten<br />

nichtwirtschaftliche Daten<br />

Informationen<br />

über gesamtwirtschaftliche<br />

Größen<br />

Nachfragerinformationen<br />

Bedarfsinformationen<br />

K<strong>auf</strong>kraftinformationen<br />

Informationen über<br />

die betriebliche<br />

Marktlage und die<br />

Marktentwicklung<br />

Konkurrenzinformationen<br />

Zahl der<br />

Konkurrenten<br />

Konkurrenzintensität<br />

rechtliche<br />

Daten<br />

technische<br />

Daten<br />

Brancheninformationen<br />

gesellschaftliche<br />

Daten<br />

Informationen über die<br />

Unternehmensreaktionen <strong>auf</strong><br />

Aktivitäten der Umwelt<br />

Reaktionsinformation in bezug<br />

<strong>auf</strong> Abnehmermaßnahmen<br />

Reaktionsinformation in bezug<br />

<strong>auf</strong> Konkurrenzmaßnahmen<br />

Informationen über<br />

Umweltreaktionen <strong>auf</strong><br />

marketingpolititsche<br />

Maßnahmen<br />

Zahl der<br />

Bedarfsträger<br />

Bedarfsintensität<br />

Informationen<br />

über Abnehmerreaktionen<br />

Informationen<br />

über Konkurrenzreaktionen<br />

Informationen über<br />

Reaktionen staatlicher<br />

Instanzen<br />

Quelle: Bindlingmaier, 1983, S. 35<br />

© <strong>Prof</strong>. <strong>Dr</strong>. <strong>Andrea</strong> E. <strong>Raab</strong><br />

Hochschule Ingolstadt<br />

- 6 -


<strong>Marketingforschung</strong>: die Rolle der Information im Marketing (3)<br />

• Informationsmanagement mit Hilfe eines Marketing Informationssystems (MIS) (1):<br />

• Hilfreiche Fragen zur Erfassung des internen Informationsbedarfs<br />

• Welche Entscheidungen haben Sie für gewöhnlich zu treffen?<br />

• Welche Informationen brauchen Sie für diese Entscheidungen?<br />

• Welchen Informationen wer<strong>den</strong> Ihnen üblicherweise geliefert?<br />

• Welche Sonderberichte fordern Sie in welchen Zeitintervallen an?<br />

• Welches Informationsmaterial, das Sie eigentlich gerne hätten, erhalten Sie gegenwärtig nicht?<br />

• Welche Informationen benötigen Sie täglich, wöchentlich, monatlich oder jährlich?<br />

• Über welche spezifischen Themenbereiche wollen Sie stets <strong>auf</strong> dem l<strong>auf</strong>en<strong>den</strong> gehalten wer<strong>den</strong>?<br />

• Welche Datenanalyseprogramme sollte man Ihnen zur Verfügung stellen?<br />

• Welches wären nach Ihrer Meinung die vier nützlichsten Änderungen, die am gegenwärtigen Marketing-<br />

Informationssystem vorgenommen wer<strong>den</strong> könnten?<br />

© <strong>Prof</strong>. <strong>Dr</strong>. <strong>Andrea</strong> E. <strong>Raab</strong><br />

Hochschule Ingolstadt<br />

- 7 -


<strong>Marketingforschung</strong>: die Rolle der Information im Marketing (4)<br />

• Informationsmanagement mit Hilfe eines Marketing Informationssystems (MIS) (2):<br />

• Definition: A MIS consists of people, equipment, and procedures to gather, sort, analyze, evaluate,<br />

and distribute needed, timely, and accurate information to marketing decision makers.<br />

• Klassifizierung eines MIS (Marketing Informationssystems)<br />

• Vertriebsinformationssystem: stellt Verk<strong>auf</strong>sdaten (Bestellungen, Umsätze, Preise etc.) aus dem<br />

internen Berichtswesen (z.B. SFA, EDI) zur Verfügung<br />

• Datenbanken, Data Warehousing und Data Mining: Daten wer<strong>den</strong> in unterschiedlichen Datenbanken<br />

abgelegt (z.B. Kun<strong>den</strong>datenbank, Produktdatenbank) und datenbankübergreifende Abfragen erstellt<br />

• Marketing Intelligence System: Prozesse und Quellen, die <strong>von</strong> Managern genutzt wer<strong>den</strong>, um aktuelle<br />

Informationen über Entwicklungen im Marketing Umfeld zu erhalten (z.B. Kun<strong>den</strong>-, Handelspanel).<br />

• <strong>Marketingforschung</strong>ssystem: Marketinguntersuchungen zu speziellen Marketing Problemen.<br />

Erfolgreiche Unternehmen erfassen kontinuierlich ihren Informationsbedarf und<br />

bauen entsprechende Marketing Informationssysteme (MIS) <strong>auf</strong>, um diesen Bedarf zu<br />

decken.<br />

© <strong>Prof</strong>. <strong>Dr</strong>. <strong>Andrea</strong> E. <strong>Raab</strong><br />

Hochschule Ingolstadt<br />

- 8 -


<strong>Marketingforschung</strong>: Warum und was ist das?? (1)<br />

• <strong>Marketingforschung</strong><br />

• Um beispielsweise Antworten <strong>auf</strong> die folgen<strong>den</strong> Fragen zu fin<strong>den</strong>:<br />

• Wie hoch ist das gegenwärtige Marktpotenzial / Marktvolumen und die momentane<br />

Marktwachstumsrate?<br />

• Wie lassen sich aktuelle und potenzielle Kun<strong>den</strong> eines Unternehmens charakterisieren? Wie, wann,<br />

wo und warum k<strong>auf</strong>en sie die Produkte des Unternehmens bzw. Produkte der Wettbewerber?<br />

• Welche Kun<strong>den</strong>segmente können vom Unternehmen profitabel bedient wer<strong>den</strong>?<br />

• Welche gegenwärtigen / potenziellen Wettbewerber gibt es? Welche Stärken und Schwächen haben<br />

die stärksten Wettbewerber des betrachteten Unternehmens, welche Strategien verfolgen diese?<br />

• Wie reagiert der Markt <strong>auf</strong> die Kommunikationsaktivitäten des Unternehmens?<br />

• Definition <strong>Marketingforschung</strong> (Quelle: Kotler Ph., Keller K.: Marketing Management 13e, 2009, S. 130)<br />

Marketing research is the systematic<br />

• design,<br />

• collection,<br />

• analysis, and<br />

reporting of data and findings relevant to a specific marketing situation facing the company.<br />

© <strong>Prof</strong>. <strong>Dr</strong>. <strong>Andrea</strong> E. <strong>Raab</strong><br />

Hochschule Ingolstadt<br />

- 9 -


<strong>Marketingforschung</strong>: Warum und was ist das?? (2)<br />

• Marktforschung versus <strong>Marketingforschung</strong><br />

• Der Begriff „Marktforschung“ bezieht sich schwerpunktmäßig <strong>auf</strong> die Untersuchung <strong>von</strong><br />

Sachverhalten außerhalb des Unternehmens (z. B. Arbeitsmarkt, Absatzmarkt, Rohstoffmarkt,<br />

Kapitalmarkt). Im Speziellen wer<strong>den</strong> die Absatz- und Beschaffungsmöglichkeiten eines<br />

Unternehmens sowie deren Potenziale und Risiken untersucht.<br />

• Der Begriff „<strong>Marketingforschung</strong>“ hingegen betrachtet außerbetriebliche und innerbetriebliche<br />

Informationen. Dies bedeutet, dass sowohl die Wirkung <strong>von</strong> Marketingaktivitäten wie z. B.<br />

Distributions-, Produkt-, Kommunikations- und Preispolitik als auch innerbetriebliche Sachverhalte<br />

untersucht wer<strong>den</strong> wie z. B. Vertriebskosten oder Lagerprobleme. Hinsichtlich der außerbetrieblichen<br />

Informationsbeschaffung ist der Begriff „<strong>Marketingforschung</strong>“ weniger umfassend, da die<br />

Beschaffungsmärkte keine Berücksichtigung fin<strong>den</strong>.<br />

© <strong>Prof</strong>. <strong>Dr</strong>. <strong>Andrea</strong> E. <strong>Raab</strong><br />

Hochschule Ingolstadt<br />

- 10 -


<strong>Marketingforschung</strong>: Ziele (1)<br />

• Die <strong>Marketingforschung</strong> erfüllt im Unternehmen folgende Funktionen:<br />

• Anregungsfunktion: Generierung <strong>von</strong> Impulsen für die Initiierung neuer Marketingaktivitäten,<br />

beispiels-weise die Bearbeitung neuer Märkte, die Entwicklung neuer Produkte oder<br />

Produktverbesserungen, die Durchführung <strong>von</strong> Preisanpassungen.<br />

• Prognosefunktion: Einschätzung der Veränderungen marketingrelevanter Faktoren in <strong>den</strong><br />

Bereichen Markt, Kun<strong>den</strong>, Lieferanten, Handel, Konkurrenz und Umfeld sowie deren Auswirkungen<br />

<strong>auf</strong> das eigene Geschäft.<br />

• Bewertungsfunktion: Unterstützung bei der Bewertung und Auswahl <strong>von</strong> Entscheidungsalternativen,<br />

z. B. bei Neuprodukten, Preisanpassungen, der Bearbeitung <strong>von</strong> Vertriebskanälen.<br />

• Kontrollfunktion: Systematische Suche/Sammlung marketingrelevanter Informationen über die<br />

aktuelle Marktstellung des eigenen Unternehmens sowie die Wirksamkeit einzelner<br />

Marketinginstrumente.<br />

• Bestätigungsfunktion: Erforschung <strong>von</strong> Ursachen des Erfolgs/Misserfolgs <strong>von</strong><br />

Marketingentscheidungen.<br />

© <strong>Prof</strong>. <strong>Dr</strong>. <strong>Andrea</strong> E. <strong>Raab</strong><br />

Hochschule Ingolstadt<br />

- 11 -


<strong>Marketingforschung</strong>: Mögliche Untersuchungsgegenstände (1)<br />

• Beispiele für Untersuchungsfragen<br />

• Fall 1: Ermittlung der Absatzchancen für ein neues UMTS-Handy<br />

Untersuchungsziel: Ermittlung des Absatzpotenzials?<br />

• Datenquellen? Primäre, sekundäre?<br />

• Einstieg in die Primäruntersuchung durch Expertenbefragung? Welche?<br />

• Operationalisierung (Variablen): K<strong>auf</strong>absichten (eigenes Produkt / Wettbewerb), K<strong>auf</strong>häufigkeit,<br />

Durchschnittspreis …<br />

• Formulieren <strong>von</strong> Thesen?<br />

• Erhebungsmethode: Befragung, Beobachtung, Experiment?<br />

• Erhebungsinstrument?<br />

• Untersuchungseinheiten / Grundgesamheit?<br />

• Auswahlverfahren?<br />

• Auswertung/Analyse Daten (händisch, elektronisch, Tabellen, Graphen; deskriptive Statistik [univariat,<br />

bivariat, multivariat]; induktive Statistik: Hypothesen)<br />

• Interpretation<br />

• Bericht und Präsentation: Darstellungsform; Handlungsempfehlungen<br />

• Fall 2: Untersuchung der Käuferschicht eines Handy-Herstellers hinsichtlich soziodemographischer<br />

Merkmale, K<strong>auf</strong>verhalten-, und Einstellungsmerkmale;<br />

Untersuchungsziel: gezieltere Ausrichtung der Marketingaktivitäten<br />

• Untersuchungsziel?<br />

© <strong>Prof</strong>. <strong>Dr</strong>. <strong>Andrea</strong> E. <strong>Raab</strong><br />

Hochschule Ingolstadt<br />

- 12 -


Agenda<br />

Die Rolle der Information im Marketing / Definition <strong>Marketingforschung</strong><br />

Der <strong>Marketingforschung</strong>sprozess im Überblick<br />

Untersuchungsziel erkennen und definieren - Phase 1<br />

Forschungsplan erstellen und Daten erheben - Phase 2<br />

Erhobene Daten analysieren und interpretieren - Phase 3<br />

Ergebnisse präsentieren und kommunizieren - Phase 4<br />

Klausurbeilage<br />

© <strong>Prof</strong>. <strong>Dr</strong>. <strong>Andrea</strong> E. <strong>Raab</strong><br />

Hochschule Ingolstadt<br />

- 13 -


Der <strong>Marketingforschung</strong>sprozess im Überblick: Lernziele<br />

• Lernziele<br />

• Welche Prozessschritte umfasst der <strong>Marketingforschung</strong>sprozess?<br />

• In welchem Zusammenhang wird die explorative, deskriptive oder kausalanalytische<br />

<strong>Marketingforschung</strong> eingesetzt?<br />

• Wann wählt man welchen Forschungsansatz?<br />

• Wie gehe ich bei der Durchführung einer Primärforschung vor?<br />

• Wie finde ich <strong>den</strong> Einstieg in die Thematik?<br />

• Wie kann das Untersuchungsproblem operationalisiert wer<strong>den</strong>?<br />

© <strong>Prof</strong>. <strong>Dr</strong>. <strong>Andrea</strong> E. <strong>Raab</strong><br />

Hochschule Ingolstadt<br />

- 14 -


<strong>Marketingforschung</strong>: Der <strong>Marketingforschung</strong>sprozess im Überblick (1)<br />

• Der <strong>Marketingforschung</strong>sprozess (1)<br />

<br />

Untersuchungsziel<br />

erkennen<br />

und<br />

definieren<br />

<br />

Forschungsplan erstellen und Daten erheben<br />

a) Sekundärforschung - vorhan<strong>den</strong>e Daten erheben<br />

• Interne<br />

Daten<br />

b) Primärforschung – neue Daten erheben<br />

• Externe<br />

Daten<br />

<br />

Erhobene<br />

Daten<br />

analysieren<br />

und interpretieren<br />

<br />

Ergebnisse<br />

präsentieren<br />

und<br />

kommunizieren<br />

Projekte effizient steuern<br />

Für eine erfolgreiche <strong>Marketingforschung</strong> müssen einige Entscheidungen getroffen und<br />

Barrieren überwun<strong>den</strong> wer<strong>den</strong>, um letztendlich Marktchancen i<strong>den</strong>tifizieren zu können.<br />

© <strong>Prof</strong>. <strong>Dr</strong>. <strong>Andrea</strong> E. <strong>Raab</strong><br />

Hochschule Ingolstadt<br />

- 15 -


<strong>Marketingforschung</strong>: Der <strong>Marketingforschung</strong>sprozess im Überblick (2)<br />

• Der <strong>Marketingforschung</strong>sprozess (2)<br />

<br />

Untersuchungsziel<br />

erkennen<br />

und<br />

definieren<br />

<br />

Forschungsplan erstellen und Daten erheben<br />

a) Sekundärforschung - vorhan<strong>den</strong>e Daten erheben<br />

• Interne<br />

Daten<br />

b) Primärforschung – neue Daten erheben<br />

• Externe<br />

Daten<br />

<br />

Erhobene<br />

Daten<br />

analysieren<br />

und interpretieren<br />

<br />

Ergebnisse<br />

präsentieren<br />

und<br />

kommunizieren<br />

Projekte effizient steuern<br />

Definition der<br />

Problemstellung<br />

• Ausgangssituation:<br />

- Burning Platform<br />

• Zielsetzung:<br />

- In Scope<br />

- Out of Scope<br />

• Forschungsansatz:<br />

- explorativ<br />

- deskriptiv<br />

- kausalanalytisch<br />

© <strong>Prof</strong>. <strong>Dr</strong>. <strong>Andrea</strong> E. <strong>Raab</strong><br />

Hochschule Ingolstadt<br />

- 16 -


<strong>Marketingforschung</strong>: Der <strong>Marketingforschung</strong>sprozess im Überblick (3)<br />

• Der <strong>Marketingforschung</strong>sprozess (3)<br />

<br />

Untersuchungsziel<br />

erkennen<br />

und<br />

definieren<br />

<br />

Forschungsplan erstellen und Daten erheben<br />

a) Sekundärforschung - vorhan<strong>den</strong>e Daten erheben<br />

• Interne<br />

Daten<br />

b) Primärforschung – neue Daten erheben<br />

• Externe<br />

Daten<br />

<br />

Erhobene<br />

Daten<br />

analysieren<br />

und interpretieren<br />

<br />

Ergebnisse<br />

präsentieren<br />

und<br />

kommunizieren<br />

Projekte effizient steuern<br />

Forschungsplan erstellen<br />

und Daten erheben<br />

• Beginn der<br />

Informationssammlung<br />

a) Sekundärforschung<br />

• Interne Datenquellen<br />

• Externe Datenquellen<br />

© <strong>Prof</strong>. <strong>Dr</strong>. <strong>Andrea</strong> E. <strong>Raab</strong><br />

Hochschule Ingolstadt<br />

- 17 -


<strong>Marketingforschung</strong>: Der <strong>Marketingforschung</strong>sprozess im Überblick (4)<br />

• Der <strong>Marketingforschung</strong>sprozess (4)<br />

<br />

Untersuchungsziel<br />

erkennen<br />

und<br />

definieren<br />

<br />

Forschungsplan erstellen und Daten erheben<br />

a) Sekundärforschung - vorhan<strong>den</strong>e Daten erheben<br />

• Interne<br />

Daten<br />

b) Primärforschung – neue Daten erheben<br />

• Externe<br />

Daten<br />

<br />

Erhobene<br />

Daten<br />

analysieren<br />

und interpretieren<br />

<br />

Ergebnisse<br />

präsentieren<br />

und<br />

kommunizieren<br />

b) Primärforschung<br />

Projekte effizient steuern<br />

a) Wie erfolgt der Einstieg in die Thematik der Untersuchung?<br />

b) Welche Annahmen sollen geprüft wer<strong>den</strong>?<br />

c) Wie kann das Untersuchungsproblem messbar gemacht<br />

wer<strong>den</strong>?<br />

d) Auf welche Weise wer<strong>den</strong> Untersuchungen in der Praxis am<br />

häufigsten durchgeführt?<br />

e) Welche Instrumente können eingesetzt wer<strong>den</strong>?<br />

f) Über welche Wege können die Proban<strong>den</strong> kontaktiert wer<strong>den</strong>?<br />

g) Welche und wie viele Personen sollen in die Stichprobe mit<br />

einbezogen wer<strong>den</strong>?<br />

h) Wie wird eine Befragung durchgeführt (4 Hauptprobleme)?<br />

© <strong>Prof</strong>. <strong>Dr</strong>. <strong>Andrea</strong> E. <strong>Raab</strong><br />

Hochschule Ingolstadt<br />

- 18 -


<strong>Marketingforschung</strong>: Der <strong>Marketingforschung</strong>sprozess im Überblick (5)<br />

• Der <strong>Marketingforschung</strong>sprozess (5)<br />

<br />

Untersuchungsziel<br />

erkennen<br />

und<br />

definieren<br />

<br />

Forschungsplan erstellen und Daten erheben<br />

a) Sekundärforschung - vorhan<strong>den</strong>e Daten erheben<br />

• Interne<br />

Daten<br />

b) Primärforschung – neue Daten erheben<br />

• Externe<br />

Daten<br />

<br />

Erhobene<br />

Daten<br />

analysieren<br />

und interpretieren<br />

<br />

Ergebnisse<br />

präsentieren<br />

und<br />

kommunizieren<br />

Projekte effizient steuern<br />

erhobene Daten analysieren und<br />

interpretieren<br />

• Daten tabellarisieren<br />

• Erstellung der Häufigkeitsverteilungen<br />

und Errechnung der<br />

Mittel- und Streuwerte<br />

(univariate Auswertungen)<br />

• Anwendung <strong>von</strong> höheren<br />

statistischen Auswertungsmetho<strong>den</strong><br />

und -modellen<br />

(multivariate Auswertungen)<br />

• Interpretation /<br />

Handlungsempfehlungen<br />

© <strong>Prof</strong>. <strong>Dr</strong>. <strong>Andrea</strong> E. <strong>Raab</strong><br />

Hochschule Ingolstadt<br />

- 19 -


<strong>Marketingforschung</strong>: Der <strong>Marketingforschung</strong>sprozess im Überblick (6)<br />

• Der <strong>Marketingforschung</strong>sprozess (6)<br />

<br />

Untersuchungsziel<br />

erkennen<br />

und<br />

definieren<br />

<br />

Forschungsplan erstellen und Daten erheben<br />

a) Sekundärforschung - vorhan<strong>den</strong>e Daten erheben<br />

• Interne<br />

Daten<br />

b) Primärforschung – neue Daten erheben<br />

• Externe<br />

Daten<br />

<br />

Erhobene<br />

Daten<br />

analysieren<br />

und interpretieren<br />

<br />

Ergebnisse<br />

präsentieren<br />

und<br />

kommunizieren<br />

Projekte effizient steuern<br />

Die für die Problemstellung<br />

relevanten Ergebnisse<br />

wer<strong>den</strong> <strong>den</strong> Entscheidungsträgern<br />

präsentiert und<br />

kommuniziert<br />

• Präsentation /<br />

Dokumentation<br />

• Kommunikation<br />

© <strong>Prof</strong>. <strong>Dr</strong>. <strong>Andrea</strong> E. <strong>Raab</strong><br />

Hochschule Ingolstadt<br />

- 20 -


<strong>Marketingforschung</strong>: Der <strong>Marketingforschung</strong>sprozess im Überblick (7)<br />

• Der <strong>Marketingforschung</strong>sprozess (7)<br />

<br />

Untersuchungsziel<br />

erkennen<br />

und<br />

definieren<br />

<br />

Forschungsplan erstellen und Daten erheben<br />

a) Sekundärforschung - vorhan<strong>den</strong>e Daten erheben<br />

• Interne<br />

Daten<br />

b) Primärforschung – neue Daten erheben<br />

• Externe<br />

Daten<br />

<br />

Erhobene<br />

Daten<br />

analysieren<br />

und interpretieren<br />

<br />

Ergebnisse<br />

präsentieren<br />

und<br />

kommunizieren<br />

Projekte effizient steuern<br />

Projektmanagement<br />

• Projektadministration<br />

• Projektorganisation<br />

• Projektcontrolling<br />

© <strong>Prof</strong>. <strong>Dr</strong>. <strong>Andrea</strong> E. <strong>Raab</strong><br />

Hochschule Ingolstadt<br />

- 21 -


Agenda<br />

Die Rolle der Information im Marketing / Definition <strong>Marketingforschung</strong><br />

Der <strong>Marketingforschung</strong>sprozess im Überblick<br />

Untersuchungsziel erkennen und definieren - Phase 1<br />

Forschungsplan erstellen und Daten erheben - Phase 2<br />

Erhobene Daten analysieren und interpretieren - Phase 3<br />

Ergebnisse präsentieren und kommunizieren - Phase 4<br />

Klausurbeilage<br />

© <strong>Prof</strong>. <strong>Dr</strong>. <strong>Andrea</strong> E. <strong>Raab</strong><br />

Hochschule Ingolstadt<br />

- 22 -


Untersuchungsziel erkennen und definieren (1)<br />

• Untersuchungsziel erkennen und definieren<br />

• Ausgangssituation<br />

Konkretisierung der Problemstellung durch die Beschreibung des Ist-Zustandes und des<br />

Projektumfeldes (Einflussfaktoren, Interessensgruppen, Projektrisiken, Chancen und Potenziale).<br />

Metho<strong>den</strong>: Projektumfeldanalyse, Kreativitätstechniken, Issue Based Problem Solving, „Burning<br />

Plattform“<br />

Die exakte Beschreibung der Ausgangssituation ist <strong>von</strong> hoher Bedeutung, weil es durch eine<br />

unpräzise Definition im schlimmsten Fall passieren kann, dass an der grundlegen<strong>den</strong><br />

Fragestellung vorbeigeforscht wird.<br />

• Definition der Zielsetzung<br />

Ableitung der Projektziele und deren Unterziele. Die Ziele beschreiben<br />

jenen Zustand, der am Ende des Projektes vorliegen soll.<br />

• In Scope – Bestandteil des Projektes<br />

• Out of Scope – kein Bestandteil des Projektes<br />

• Wahl des Forschungsansatzes<br />

• explorativ<br />

• deskriptiv<br />

• kausalanalytisch<br />

Nur durch im Vorfeld definierte Ziele ist es möglich, <strong>den</strong> Erfolg eines Projektes<br />

nachzuvollziehen und zu messen.<br />

© <strong>Prof</strong>. <strong>Dr</strong>. <strong>Andrea</strong> E. <strong>Raab</strong><br />

Hochschule Ingolstadt<br />

- 23 -


Untersuchungsziel erkennen und definieren (2)<br />

• Beispiel für die Ausgangssituation eines <strong>Marketingforschung</strong>sprojektes:<br />

Im Frühjahr 2010 möchte das Unternehmen XYZ ein neues Produkt <strong>auf</strong> <strong>den</strong> Markt bringen. Es handelt<br />

sich um eine Innovation aus dem Bereich Audio- und Multimedia, die bisher <strong>von</strong> keinem Unternehmen im<br />

Markt angeboten wird. Die Zielgruppe für das Produkt sind Personen im Alter <strong>von</strong> 30 - 50 Jahren mit<br />

einem gehobenen Haushaltsnettoeinkommen. Der Preis des Produktes soll zwischen 700 und 1.000 €<br />

angesiedelt sein. Das Produkt wird über eine exklusive Vertriebsschiene angeboten, über die auch<br />

andere Hersteller ihre Produkte vertreiben. Das Unternehmen XYZ ist sich nicht sicher, ob der<br />

Hauptwettbewerber ein ähnliches Produkt entwickelt. Da es sich um eine Innovation handelt, existieren<br />

<strong>auf</strong> dem Markt bisher keine technischen Standards für dieses Produkt. Durch die hohen prognostizieren<br />

Marketing<strong>auf</strong>wendungen, die nötig sind, um das Produkt in <strong>den</strong> Markt einzuführen, droht das Projekt aus<br />

dem Budget zu l<strong>auf</strong>en.<br />

• Beispiel einer Problemdefinition für das oben genannte Beispiel:<br />

Für das Unternehmen XYZ stellt sich nun die Frage, ob die Investition in das neue Produkt profitabel ist.<br />

Kann am Markt eine ausreichend hohe Stückzahl abgesetzt wer<strong>den</strong>, um in Anbetracht der hohen<br />

Einführungs<strong>auf</strong>wendungen einen Gewinn zu erzielen? Welche Maßnahmen sind vom Wettbewerb zu<br />

erwarten? Welche Bedeutung hat das Fehlen <strong>von</strong> technischen Standards für die Kun<strong>den</strong>?<br />

© <strong>Prof</strong>. <strong>Dr</strong>. <strong>Andrea</strong> E. <strong>Raab</strong><br />

Hochschule Ingolstadt<br />

- 24 -


Agenda<br />

Die Rolle der Information im Marketing / Definition <strong>Marketingforschung</strong><br />

Der <strong>Marketingforschung</strong>sprozess im Überblick<br />

Untersuchungsziel erkennen und definieren - Phase 1<br />

Forschungsplan erstellen und Daten erheben - Phase 2<br />

Erhobene Daten analysieren und interpretieren - Phase 3<br />

Ergebnisse präsentieren und kommunizieren - Phase 4<br />

Klausurbeilage<br />

© <strong>Prof</strong>. <strong>Dr</strong>. <strong>Andrea</strong> E. <strong>Raab</strong><br />

Hochschule Ingolstadt<br />

- 25 -


Forschungsplan erstellen und Daten erheben: Lernziele<br />

• Lernziele<br />

• Welche Erhebungsmetho<strong>den</strong> und -instrumente gibt es?<br />

• Wie sieht ein “guter” Fragebogen aus?<br />

• Welche Beobachtungsmetho<strong>den</strong> gibt es? Wann wählt man welche Methode und warum?<br />

• Wie sieht ein experimentelles Design aus? Welche Testmetho<strong>den</strong> gibt es? Wann wählt man welche<br />

Methode und warum?<br />

• Welche Skalierungsverfahren gibt es? Wann skaliert man wie und warum?<br />

• Welche Stichprobenverfahren gibt es?<br />

• Fähigkeit der eigenständigen Berechnung <strong>von</strong> Stichprobenfehler und Stichprobenumfang<br />

© <strong>Prof</strong>. <strong>Dr</strong>. <strong>Andrea</strong> E. <strong>Raab</strong><br />

Hochschule Ingolstadt<br />

- 26 -


Forschungsplan erstellen und Daten erheben (1)<br />

• Forschungsplan erstellen und Daten erheben<br />

• Man unterscheidet zwischen Sekundär- und Primärdaten.<br />

Die Auswahlentscheidung, welche Quellen zur Informationssammlung verwendet wer<strong>den</strong>, wird <strong>von</strong><br />

• der Qualität der zu erwarten<strong>den</strong> Ergebnisse,<br />

• dem mutmaßlichen Zeit- und Kosten<strong>auf</strong>wand sowie<br />

• der personellen Kapazität bestimmt.<br />

• Ein professioneller Forschungsplan beschreibt die einzelnen Schritte der<br />

Informationssammlung.<br />

• Er formuliert im Falle der Primärforschung Hypothesen aus der Problemstellung, zerlegt diese in<br />

empirisch untersuchbare Einzelteile, legt die Erhebungsmethode, das Erhebungsinstrument, <strong>den</strong><br />

Sampling-Plan (Stichprobenplan) und die Kontaktmethode fest.<br />

© <strong>Prof</strong>. <strong>Dr</strong>. <strong>Andrea</strong> E. <strong>Raab</strong><br />

Hochschule Ingolstadt<br />

- 27 -


Sekundär vs. Primärforschung (1)<br />

Beobachtung<br />

(teilnehmend, nicht<br />

teilnehmend)<br />

Befragung<br />

Fokusgruppe<br />

Experiment<br />

(Feld-/<br />

Laborexperiment)<br />

Marktanalyse<br />

(Zeitpunktbetrachtung)<br />

Marktbeobachtung<br />

(Zeitraumbetrachtung)<br />

Verhaltensdaten<br />

(“Panels”)<br />

Primärforschung<br />

Sekundärforschung<br />

• Interne Quellen<br />

• Öffentliche<br />

Quellen<br />

• Zeitschriften /<br />

Bücher<br />

• Kommerzielle<br />

Quellen<br />

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Hochschule Ingolstadt<br />

- 28 -


Sekundärforschung (1)<br />

• Sekundärforschung<br />

• Def. Informationsgewinnung aus bereits vorhan<strong>den</strong>em<br />

und erhobenem Datenmaterial, das<br />

in der Regel für einen anderen Zweck<br />

zusammengetragen wurde.<br />

Sekundärforschung<br />

• Datenquellen<br />

• Interne Datenquellen: Daten, die innerhalb des Unternehmens zur Verfügung stehen<br />

• Unterlagen aus Kostenrechnung / Controlling (z.B. Absatz- und Vertriebskosten, Deckungsbeiträge)<br />

• Statistiken (z.B. Absatz-, Umsatz- und Kun<strong>den</strong>statistik)<br />

• Außendienstberichte (z.B. Besuchsberichte)<br />

• Berichte aus früheren Sekundär- und Primärforschungen<br />

• Externe Datenquellen: Daten die außerhalb des Unternehmens zur Verfügung stehen<br />

• Berichte <strong>von</strong> öffentlichen Stellen und Wirtschaftsverbän<strong>den</strong> (amtliche Quellen, Verbände und Organisationen)<br />

• Veröffentlichungen spezieller Institute und Marktforschungsdienstleister<br />

• Wirtschaftspresse, Fachzeitschriften, Bücher<br />

• Firmenveröffentlichungen<br />

• Interne Quellen<br />

• Öffentliche<br />

Quellen<br />

• Zeitschriften /<br />

Bücher<br />

• Kommerzielle<br />

Quellen<br />

• Neuere Datenquellen: Elektronische Datenbanken, -vermittlungsorganisationen und „Information-<br />

Broker“<br />

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- 29 -


Primärforschung (1)<br />

• Primärforschung<br />

• Def. Informationsgewinnung durch die Erhebung <strong>von</strong> neuen, noch nicht vorhan<strong>den</strong>en Daten, die<br />

speziell <strong>auf</strong> die Problemstellung zugeschnitten sind.<br />

<br />

Forschungsplan erstellen und Daten erheben<br />

a) Sekundärforschung - vorhan<strong>den</strong>e Daten erheben<br />

• Interne<br />

Daten<br />

• Externe<br />

Daten<br />

Experten<br />

befragen<br />

b) Primärforschung – neue Daten erheben<br />

Hypothesen<br />

bil<strong>den</strong><br />

definieren<br />

Erhebungsmethode<br />

Erhebungsinstrument<br />

wählen<br />

Operationalisierung<br />

erstellen<br />

Kontaktmethode<br />

wählen<br />

Sampling<br />

Plan<br />

erstellen<br />

Daten<br />

erheben<br />

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- 30 -


Primärforschung - Experten befragen (1)<br />

• Expertenbefragung<br />

• Def. Befragung <strong>von</strong> Personen, die mit der Thematik / Problemstellung bereits vertraut bzw.<br />

Spezialisten oder Sachverständige <strong>auf</strong> diesem Gebiet sind, um durch deren Wissen, Erfahrung und<br />

Meinung relativ schnell einen tieferen Einblick in die Thematik zu erhalten.<br />

• Klassifikation<br />

• Einzelbefragung<br />

• Gruppenbefragung (Expertenrunde / Fokusgruppe)<br />

• Methode<br />

• Vorzugsweise persönliche oder telefonische Interviews<br />

• Befragung mittels eines Interviewleitfa<strong>den</strong>s<br />

• Verwendung <strong>von</strong> offenen Fragestellungen<br />

• Ziele<br />

• Gewinnung <strong>von</strong> zusätzlichen Informationen zu der Thematik / Problemstellung.<br />

• Beleuchtung des Themas aus <strong>den</strong> unterschiedlichen Blickwinkeln der Experten.<br />

• Validierung der Informationen aus der Sekundärforschung und Klärung <strong>von</strong> offenen Fragen.<br />

• Bildung <strong>von</strong> ersten Hypothesen für die Problemstellung.<br />

• Sammlung <strong>von</strong> Informationen zu möglichen Lösungsansätzen, Chancen und Risiken.<br />

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- 31 -


Primärforschung - Hypothesen bil<strong>den</strong> (1)<br />

• Hypothesenbildung (1)<br />

• Hypothesen sind allgemeine Aussagen über Zusammenhänge zwischen empirischen oder logischen<br />

Sachverhalten (z. B. „Je älter die Käufer, desto höher die Akzeptanz <strong>von</strong> Produkt X“).<br />

• Ziel einer <strong>Marketingforschung</strong>suntersuchung ist es, die <strong>auf</strong>gestellten Ausgangshypothesen mit Hilfe der<br />

gesammelten Daten beantworten zu können.<br />

• Als Ergebnis wer<strong>den</strong> die Hypothesen entweder bestätigt (nicht falsifiziert) oder abgelehnt (falsifiziert).<br />

• Die Prüfung <strong>von</strong> Hypothesen gehört in jede fundierte <strong>Marketingforschung</strong>suntersuchung zur<br />

Entscheidungsfindung.<br />

Im Wesentlichen gelten für Hypothesen folgende Richtlinien. Hypothesen müssen: 1<br />

• Operationalisierbar sein, d.h. mess- und prüfbar gemacht wer<strong>den</strong> können.<br />

• Mindestens zwei Begriffe (meist Merkmale bzw. Variablen) enthalten.<br />

• Falsifizierbar sein, d. h. es muss ein Fall existieren, bei dem die Hypothesen abgelehnt wer<strong>den</strong> können.<br />

• Realitätsnah formuliert sein, d. h. die Begriffe sind <strong>auf</strong> Wirklichkeitsphänomene hin operationalisierbar.<br />

• Möglichst exakt und eng an der Problemstellung angelehnt sein.<br />

• Frei <strong>von</strong> Redundanzen sein, d. h. ein Begriff deckt <strong>den</strong> anderen semantisch nicht ab.<br />

• Widerspruchsfrei sein, d. h. ein Begriff schließt <strong>den</strong> anderen semantisch nicht aus.<br />

• Aussagen und keine Fragen darstellen.<br />

• Die empirischen Geltungsbereiche implizit oder explizit <strong>auf</strong>zählen.<br />

1<br />

Vgl. Kamenz, U.: Marktforschung: Einführung mit Fallbeispielen, 2. Aufl., 2001<br />

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- 32 -


Primärforschung - Hypothesen bil<strong>den</strong> (2)<br />

• Hypothesenbildung (2)<br />

• Klassifikation <strong>von</strong> Hypothesen nach der Richtung<br />

• Einseitige (gerichtete) Hypothesen<br />

• Geben die Richtung des Unterschieds/Zusammenhangs an.<br />

Bsp.: „Je höher die Akzeptanz, desto höher der Absatz des Produktes X.“<br />

• Zweiseitige (ungerichtete) Hypothesen<br />

Sagen nichts über die Richtung des Unterschieds/Zusammenhangs aus.<br />

Bsp.: „Das Produkt X wird <strong>von</strong> <strong>den</strong> Käufergruppen unterschiedlich akzeptiert .“<br />

• Klassifikation <strong>von</strong> Hypothesen nach Art<br />

3. Verteilungshypothesen<br />

Sie betrachten nur die Verteilung eines Merkmals (Variable). Bsp.: „An der Fachhochschule Ingolstadt<br />

gibt es mehr männliche Stu<strong>den</strong>ten als weibliche.“<br />

2. Zusammenhangshypothesen<br />

Sie beinhaltet eine Aussage über <strong>den</strong> erwarteten Zusammenhang (Kovariation) zwischen mindestens<br />

zwei Variablen.<br />

Bsp.: „Die Erhöhung des Preises führt zu einer Verminderung des Absatzes.“<br />

3. Unterschiedshypothesen<br />

Sie beinhaltet Aussagen über systematische Unterschiede innerhalb <strong>von</strong> oder zwischen zwei und mehr<br />

Gruppen <strong>von</strong> Merkmalsträgern.<br />

Bsp.: „Männer k<strong>auf</strong>en häufiger das Produkt X als <strong>Frau</strong>en .“<br />

4. Veränderungshypothesen<br />

Sie beinhaltet Aussagen über erwartete oder sich der derzeit vollziehende Veränderungsprozesse.<br />

Bsp: „In <strong>den</strong> letzten 10 Jahren hat sich der Absatz des Produktes X jedes Jahr erhöht.“<br />

Vgl. Huber, O. (2000). Das psychologische Experiment: Eine Einführung (3.Aufl).<br />

Bern: Huber.<br />

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- 33 -


Primärforschung - Operationalisierung erstellen (1)<br />

• Operationalisierung (1)<br />

Theoretische<br />

Begriffe<br />

Dimension<br />

(Abgeleitete Begriffe)<br />

Indikatoren<br />

(Variablen)<br />

Messinstrument<br />

Variable 1<br />

gefällt mir<br />

sehr<br />

gefällt mir<br />

gar nicht<br />

Abgeleiteter<br />

Begriff 1<br />

Variable 2<br />

Variable 3<br />

1 2 3 4 5 6<br />

Begriff 1<br />

Abgeleiteter<br />

Begriff 2<br />

Variable 4<br />

Variable 5<br />

Begriff 2<br />

Abgeleiteter<br />

Begriff 3<br />

Variable 6<br />

Variable 7<br />

Variable 8<br />

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- 34 -


Primärforschung - Operationalisierung erstellen (2)<br />

• Operationalisierung (2)<br />

Ausgangshypothese: „Das Produkt X wird <strong>von</strong> <strong>den</strong> Käufergruppen unterschiedlich akzeptiert.“<br />

Theoretische<br />

Begriffe<br />

Dimensionen<br />

Indikatoren<br />

(Variablen)<br />

Messinstrument<br />

Alter<br />

Jahre<br />

demografische Daten<br />

Geschlecht<br />

männlich/weiblich<br />

Familienstand<br />

ledig, verheiratet,<br />

geschie<strong>den</strong>…<br />

Käufergruppe<br />

Beruf<br />

…<br />

Akzeptanz<br />

psychografische Daten<br />

Kosten<br />

Nutzen<br />

Bekanntheitsgrad der<br />

Marke<br />

……<br />

……<br />

……<br />

Einkommen<br />

… …<br />

Bekanntheit<br />

des Produktes<br />

ist mir<br />

bekannt<br />

habe ich noch<br />

nie gehört<br />

1 2 3 4<br />

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- 35 -


Primärforschung - Operationalisierung erstellen (3)<br />

• Operationalisierung (3)<br />

Die Operationalisierung stellt die konkreten Messgrößen übersichtlich dar. Durch die Kombination der<br />

einzelnen Indikatoren können sich noch zusätzliche Hypothesen ergeben<br />

Hypothesen, die Zusammenhänge zwischen einem theoretischen Begriff und<br />

dessen untergeordneten Dimensionen bzw. Indikatoren darstellen, sind nicht<br />

sinnvoll.<br />

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- 36 -


Primärforschung -<br />

Erhebungsmethode definieren und Erhebungsinstrument wählen (1)<br />

• Befragung<br />

• Befragungssubjekt, Untersuchungsgegenstand, Befragungshäufigkeit<br />

• Einzelbefragung / Gruppenbefragung<br />

• Einthemenbefragung / Mehrthemen- oder Omnibusbefragung<br />

• Adhoc / Tracking-Forschung<br />

• Art des Fragebogens<br />

• direkte / indirekte Fragen<br />

• Standardisierungsgrad des Fragebogens<br />

• hochstandardisiert (festes Befragungsschema<br />

ohne Variationsmöglichkeit)<br />

• teilstandardisiert (Interviewerleitfa<strong>den</strong>)<br />

• nicht-standardisiert (Fragestellung ist dem Interviewer frei überlassen)<br />

• offene Fragen / geschlossene Fragen<br />

Möglichkeiten für geschlossenen Fragen:<br />

• Auswahlfragen (nominales Skalenniveau)<br />

• Alternativfragen (einfache Auswahl)<br />

• Selektivfragen (mehrfache Auswahl)<br />

• Skalenfragen (ordinales / metrisches Skalenniveau)<br />

Marktanalyse<br />

(Zeitpunktbetrachtung)<br />

Befragung<br />

Hochstandardisiert Teilstandardisiert Nicht-Standardisiert<br />

• Panelbefragung<br />

• Online-Befragung<br />

• telefonische Befragung<br />

• schriftliche Befragung<br />

• Expertenbefragung<br />

• Gruppenbefragung<br />

• Leitfa<strong>den</strong>gespräch<br />

• Fokusgruppe<br />

• Expertenbefragung<br />

• informelles Gespräch<br />

• Gruppendiskussion<br />

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- 37 -


Primärforschung -<br />

Erhebungsmethode definieren und Erhebungsinstrument wählen (2)<br />

• Befragung - Beispiele<br />

zweideutiger Frageformulierung (1)<br />

• In der nächsten Dekade wird der PC zu einer Ubiquität am<br />

Arbeitsplatz wer<strong>den</strong>. Was prognostizieren Sie? Wird Ihr<br />

Unternehmen bei der raschen Implementierung reüssieren?<br />

Ja<br />

Nein<br />

Weiß nicht<br />

Marktanalyse<br />

(Zeitpunktbetrachtung)<br />

Befragung<br />

• Worin sehen Sie die Bedeutung computergestützter Systeme in der Praxis?<br />

• Sind Sie mit <strong>den</strong> Kosten und der Qualität des Kun<strong>den</strong>dienstes zufrie<strong>den</strong>?<br />

Ja<br />

Nein<br />

• In welchem Zeitraum sind Sie zur Schule gegangen?<br />

Von ____________<br />

Bis ____________<br />

• Eine große Zahl <strong>von</strong> Wissenschaftlern hat <strong>auf</strong> die Gefahren der Kernenergie hingewiesen. Teilen Sie<br />

diese Be<strong>den</strong>ken?<br />

Ja<br />

Nein<br />

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Hochschule Ingolstadt<br />

- 38 -


Primärforschung -<br />

Erhebungsmethode definieren und Erhebungsinstrument wählen (3)<br />

• Befragung - Beispiele<br />

zweideutiger Frageformulierung (2)<br />

• Was meinen Sie? Wäre es nicht besser, wenn es weniger<br />

Werbung gäbe?<br />

Ja<br />

Nein<br />

Marktanalyse<br />

(Zeitpunktbetrachtung)<br />

Befragung<br />

• Kreuzen Sie <strong>von</strong> <strong>den</strong> <strong>von</strong> Ihnen als zutreffend erachteten Eigenschaften<br />

jeweils doppelt an, die Sie als besonders wichtig erachten, und bringen Sie<br />

sie in eine Rangreihe der Wichtigkeit<br />

• Wie oft waren Sie in <strong>den</strong> letzten fünf Jahren beim Zahnarzt? (Durchschnitt<br />

genügt!)<br />

___________ mal<br />

• Stimmen Sie folgender Aussage zu: Je mehr Weißkraft ein Vollwaschmittel<br />

besitzt, desto stärker greift es das Gewebe an?<br />

Stimme zu<br />

Stimme nicht zu<br />

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- 39 -


Primärforschung -<br />

Erhebungsmethode definieren und Erhebungsinstrument wählen (4)<br />

• Befragung - Beispiele<br />

zweideutiger Frageformulierung (3)<br />

• Sie haben mit unserem Unternehmen in verschie<strong>den</strong>en<br />

Bereichen Kontakt. Bitte geben Sie an, wie wichtig Ihnen<br />

die einzelnen Bereiche sind und wie zufrie<strong>den</strong> Sie damit<br />

sind?<br />

Marktanalyse<br />

(Zeitpunktbetrachtung)<br />

Befragung<br />

sehr wichtig/<br />

sehr zufrie<strong>den</strong><br />

total unwichtig/<br />

sehr unzufrie<strong>den</strong><br />

Schnelligkeit<br />

Beratung durch Außendienst<br />

Lieferzeit<br />

Reklamationsabwicklung<br />

Qualität der Produkte<br />

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- 40 -


Primärforschung -<br />

Erhebungsmethode definieren und Erhebungsinstrument wählen (5)<br />

• Befragung – Checkliste für die<br />

Durchführung einer<br />

Befragung<br />

Marktanalyse<br />

(Zeitpunktbetrachtung)<br />

Phasen der Fragebogenentwicklung<br />

1) Präzisierung, Einengung<br />

des Themas, Klärung<br />

der zu erfragen<strong>den</strong> Inhalte,<br />

geordnet nach<br />

ihrer Bedeutsamkeit<br />

Gesichtspunkte / Kriterien<br />

• Entscheidung über Ausmaß der Standardisierung: ob<br />

schriftliche oder mündliche Befragung (Interview)<br />

• Entscheidung über die zu wählende Sprache<br />

(Zielgruppenspezifisch)<br />

• Intensives Erfragen eines Bereichs oder oberflächliches<br />

Abfragen verschie<strong>den</strong>er Bereiche<br />

Befragung<br />

2) Formulierung <strong>von</strong> Fragen<br />

zu interessieren<strong>den</strong> Bereichen<br />

/ zu <strong>den</strong> Hypothesen<br />

3) Ordnung der Fragen in<br />

eine Reihenfolge<br />

4) Überprüfung des Fragebogens<br />

5) Vorbereitung der Hauptuntersuchung:<br />

Interviewerschulung<br />

• Balance der Fragen, Konkretheit, Verständlichkeit,<br />

Eindeutigkeit<br />

• Trennung <strong>von</strong> unabhängigen und abhängigen Variablen<br />

• Mischung geschlossener und offener Fragen (Adressatenkreis,<br />

Monotonie des Fragebogens, Präzision und objektive<br />

Auswertbarkeit der Fragen)<br />

• Einleitung: Allgemeine Information, Motivation, Zusicherung<br />

der Anonymität<br />

• Aufwärmfragen<br />

• Peinliche Fragen nicht an <strong>den</strong> Anfang<br />

• Abhängigkeit <strong>von</strong> Fragekontext: Kontrollgruppen<br />

• Vortest an ca. 20 Befragten<br />

• Fragen an Unebenheiten der Frageformulierung<br />

• Statistische Auswertung (wenn nur eine Antwort <strong>auf</strong> eine<br />

Frage vorkommt, dann ist Frage nicht informativ)<br />

• Versuchsplanung: Ist eine Variation der unabhängigen<br />

Variablen durch die Auswahl der Stichprobe möglich<br />

• Interviewerschulung<br />

• Organisation <strong>von</strong> Adresslisten, usw.<br />

Schema für das Erstellen eines Fragebogens (Wellenreuther, 1982, S. 179)<br />

© <strong>Prof</strong>. <strong>Dr</strong>. <strong>Andrea</strong> E. <strong>Raab</strong><br />

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- 41 -


Primärforschung -<br />

Erhebungsmethode definieren und Erhebungsinstrument wählen (6)<br />

• Beobachtung<br />

• Klassifikation der Beobachtung nach<br />

• Bewusstseinsgrad des Beobachteten<br />

• offene Beobachtung (Achtung: Gefahr des Beobachtungseffektes)<br />

• verdeckte Beobachtung<br />

• Partizipationsgrad des Beobachters<br />

• Teilnehmend (La<strong>den</strong>- oder Gaststättentest)<br />

• nicht-teilnehmend (Messung der Fernseheinschaltquote mit Telemeter)<br />

• Strukturierungsgrad<br />

• standardisiert<br />

• nicht-standardisiert<br />

• Wahrnehmungs- und Registrierungsform<br />

• visuell<br />

Marktanalyse<br />

(Zeitpunktbetrachtung)<br />

• andere Sinnesmodalitäten (instrumentell mithilfe v. Kameras, elektronischen Zähleinrichtungen)<br />

Beobachtung<br />

(teilnehmend / nicht<br />

teilnehmend)<br />

• Ziele:<br />

• Eink<strong>auf</strong>sverhalten<br />

• Verwendungsverhalten (Handhabung, Nutzung)<br />

• Informationsverhalten<br />

• Beispiele:<br />

• Berichte des Außendienstes, marktbezogene Daten des betriebl. Rechnungswesens<br />

• Zählung der Kun<strong>den</strong> in Einzelhandelsgeschäften mittels <strong>Dr</strong>ehkreuz mit Zähleinrichtungen<br />

• Kun<strong>den</strong>l<strong>auf</strong>studien<br />

Die Beobachtung im Unterschied zur Befragung ist dadurch charakterisiert, dass die<br />

Untersuchungssubjekte zum Untersuchungsgegenstand keine Erklärungen abgeben, die<br />

einen Rückschluss <strong>auf</strong> ihr Verhalten zulassen.<br />

© <strong>Prof</strong>. <strong>Dr</strong>. <strong>Andrea</strong> E. <strong>Raab</strong><br />

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- 42 -


Primärforschung -<br />

Erhebungsmethode definieren und Erhebungsinstrument wählen (7)<br />

• Fokusgruppe (Gruppendiskussion)<br />

• Die Fokusgruppe ist eine Methode, die man im Rahmen einer beurteilen<strong>den</strong> oder explorativen<br />

Gruppendiskussion über ein bestimmtes Thema durchführt, um in relativ kurzer Zeit ein<br />

breites Spektrum <strong>von</strong> Meinungen und Einstellungen zu erheben.<br />

• i. d. R. 6 bis 10 Teilnehmer + erfahrener Moderator<br />

• oft Vorstufe für eine repräsentative Untersuchung<br />

• Auswahl der Teilnehmer über ein sog. „convenient sample“, d. h. es wer<strong>den</strong> Personen befragt, die am<br />

leichtesten erreichbar sind.<br />

• Ziele:<br />

• Diskussion <strong>von</strong> Fragen zu einem Thema<br />

• Einholung <strong>von</strong> verschie<strong>den</strong>en Meinungen<br />

• Treffen <strong>von</strong> Einschätzungen<br />

• Entwicklung <strong>von</strong> Hypothesen<br />

• Beispiele:<br />

• Expertenrun<strong>den</strong> (z. B. Wissenschaftler, Journalisten etc.)<br />

Marktanalyse<br />

(Zeitpunktbetrachtung)<br />

Fokusgruppe<br />

Von der Quantifizierung (in Form <strong>von</strong> Prozentangaben) der Untersuchungsergebnisse, die aus<br />

einer Fokusgruppe resultieren, sollte i. d. R. Abstand genommen wer<strong>den</strong>, da die Teilnehmer<br />

über ein „convenient sample“ ausgewählt wer<strong>den</strong>.<br />

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- 43 -


Primärforschung -<br />

Erhebungsmethode definieren und Erhebungsinstrument wählen (8)<br />

• Experiment<br />

• Def.: Keine gesonderte Erhebungsmethode, da Datengewinnung durch (apparative) Beobachtung<br />

oder durch Befragung <strong>auf</strong> der Basis einer Versuchsanordnung<br />

• Zielsetzung: Aufdeckung <strong>von</strong> Ursache-Wirkungszusammenhängen (kausalanalytische Studie)<br />

• Voraussetzungen:<br />

• Kontrolle der Störvariablen<br />

• aktive Manipulation der interessieren<strong>den</strong> unabhängigen Variable (=Ursache, z. B. Verpackung, Preis)<br />

• genaue Messung evtl. Veränderungen der abhängigen Variablen (=Wirkung, z. B. K<strong>auf</strong>bereitschaft,<br />

Image)<br />

Marktanalyse<br />

Experiment<br />

• Klassifikation nach:<br />

(Zeitpunktbetrachtung)<br />

(Feld- / Laborexperiment)<br />

• Experimentellem Umfeld:<br />

• Laborexperiment<br />

• Feldexperiment<br />

• Zeitpunkt des Auftretens der abhängigen<br />

Variablen:<br />

• Projektives Experiment<br />

• Ex-post-facto-Experiment<br />

• Versuchsanordnung; Kombination<br />

folgender Merkmale:<br />

Beispiele:<br />

• Kennzeichnung der Versuchsgruppe: Experimental group / Control group<br />

• Zeitpunkt der Messung: before /after<br />

• Konzepttest Testmarkt-Ersatzverfahren<br />

• Warentest (Minimarkttest, Testmarktsimulation)<br />

• Produkttest Werbetest<br />

• Storetest<br />

• Markttest<br />

© <strong>Prof</strong>. <strong>Dr</strong>. <strong>Andrea</strong> E. <strong>Raab</strong><br />

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- 44 -


Primärforschung -<br />

Erhebungsmethode definieren und Erhebungsinstrument wählen (9)<br />

• Produkttest<br />

• Def.: Experimentelle Untersuchung, bei der zunächst nach bestimmten Merkmalen ausgewählten<br />

Testpersonen unentgeltlich bereitgestellte Produkte, probeweise ge- oder verbrauchen und<br />

anschließend nach ihren subjektiven Wahrnehmungen und / oder Beurteilungen bezüglich der<br />

getesteten Produkte als Ganzes bzw. einzelner Produktbestandteile gefragt wer<strong>den</strong><br />

• Testobjekte:<br />

• eigene bereits im Markt befindliche Produkte<br />

• Prototypen<br />

• Konkurrenzprodukte<br />

• Ziel:<br />

• Ermittlung v. Produktalternativen<br />

Marktanalyse<br />

(Zeitpunktbetrachtung)<br />

• Aussagen über die optimale Gestaltung der Produkteigenschaften<br />

(Packung, Preis, Name, Imagewirkung)<br />

• Ausprägungen:<br />

• Volltest<br />

• Partialtest (Preistest, Packungstest, Geschmackstest, Namenstest)<br />

• Blindtest<br />

• Testverfahren der Praxis:<br />

• Tachistoskop<br />

• Schnellgreifbühne<br />

Experiment<br />

(Feld- / Laborexperiment)<br />

© <strong>Prof</strong>. <strong>Dr</strong>. <strong>Andrea</strong> E. <strong>Raab</strong><br />

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- 45 -


Primärforschung -<br />

Erhebungsmethode definieren und Erhebungsinstrument wählen (10)<br />

• Storetest<br />

• Def.: Probeweiser Produktverk<strong>auf</strong> unter kontrollierten Bedingungen in ausgewählten<br />

Einzelhandelsgeschäften<br />

• Ziel: Test der Verk<strong>auf</strong>sfähigkeit neuer / geänderter Produkte, insbesondere<br />

• Verk<strong>auf</strong>schancen<br />

• Eignung der Verpackung<br />

• Eignung des Verk<strong>auf</strong>spreises<br />

• Wirkung <strong>von</strong> Verk<strong>auf</strong>sförderungsmaßnahmen<br />

• Wirkung <strong>von</strong> Sonderplazierungen<br />

• Anwendung:<br />

• oft im Anschluss an einen Produkttest<br />

• unter marktrealen Bedingungen<br />

Marktanalyse<br />

(Zeitpunktbetrachtung)<br />

Experiment<br />

(Feld- / Laborexperiment)<br />

© <strong>Prof</strong>. <strong>Dr</strong>. <strong>Andrea</strong> E. <strong>Raab</strong><br />

Hochschule Ingolstadt<br />

- 46 -


Primärforschung -<br />

Erhebungsmethode definieren und Erhebungsinstrument wählen (11)<br />

• Markttest<br />

• Def.: umfassendes Feldexperiment in einem räumlich begrenzten Gebiet, welches die Gesamtheit<br />

vorgesehener Marketingmaßnahmen simuliert und deren Erfolg misst<br />

• Ziel: Test einer geänderten Marketingkonzeption für<br />

• ein bereits eingeführtes / geändertes Produkt<br />

• ein neues Produkt im Rahmen eines schon vorhan<strong>den</strong>en<br />

Produktprogramms<br />

• ein völlig neues Produkt<br />

Marktanalyse<br />

(Zeitpunktbetrachtung)<br />

Experiment<br />

(Feld- / Laborexperiment)<br />

• Vorgehen:<br />

Auswahl eines Testmarktes, in dem in einem geographisch genau<br />

abgegrenzten Teil des Gesamtmarktes der Markttest durchgeführt wird<br />

(Testmarkt soll in seiner Struktur hinsichtlich Struktur der<br />

Bevölkerung; Handelsstruktur entsprechen)<br />

© <strong>Prof</strong>. <strong>Dr</strong>. <strong>Andrea</strong> E. <strong>Raab</strong><br />

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- 47 -


Primärforschung -<br />

Erhebungsmethode definieren und Erhebungsinstrument wählen (12)<br />

• Tracking-Forschung (1)<br />

• Def.: Datengewinnung über schriftliche<br />

Befragung oder Beobachtung<br />

• Wesen: Langzeitstudien<br />

• Klassifikation:<br />

• Wellenerhebungen: gleiches Thema, gleiche Stichprobe<br />

• Panelerhebungen: gleiches Thema, i<strong>den</strong>tische Stichprobe<br />

• Anwendungsgebiete:<br />

Marktbeobachtung<br />

(Zeitraumbetrachtung)<br />

• Verbraucherpanel: schriftliche Erfragung der Konsumgewohnheiten der Verbraucher<br />

Verhaltensdaten<br />

(“Panels”)<br />

• Verk<strong>auf</strong>sdatenerfassung (durch Scanning)<br />

• Handelspanel (Retail Tracking): Beobachtung <strong>von</strong> Einzelhandelsgeschäften zu einem gleich<br />

bleiben<strong>den</strong> Untersuchungsgegenstand (Absatzmengen, Distributionsraten, Durchschnittspreise,<br />

Regalplatz, Verk<strong>auf</strong>saktivitäten)<br />

• Fernsehpanel: Beobachtung des Fernsehverhaltens mittels technischer Geräte<br />

© <strong>Prof</strong>. <strong>Dr</strong>. <strong>Andrea</strong> E. <strong>Raab</strong><br />

Hochschule Ingolstadt<br />

- 48 -


Primärforschung -<br />

Erhebungsmethode definieren und Erhebungsinstrument wählen (13)<br />

• Tracking-Forschung (2)<br />

• Brainstorming<br />

These: Panelauswertungen liefern eine Flut <strong>von</strong> Daten!!!<br />

Marktbeobachtung<br />

(Zeitraumbetrachtung)<br />

Verhaltensdaten<br />

(“Panels”)<br />

• Fragen<br />

• Wer benötigt die Daten?<br />

• Welche Ziele wer<strong>den</strong> mit einer Paneluntersuchung verfolgt?<br />

• Welche Informationen zieht man aus <strong>den</strong> Daten?<br />

• Verbraucherpanel<br />

• Handelspanel<br />

• Detaillierte Informationen zur Tracking-Forschung entnehmen Sie bitte <strong>den</strong> Unterlagen des<br />

Gastvortrages der GfK Panel Services Deutschland.<br />

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- 49 -


Primärforschung - Skalierung (1)<br />

• Skalierung*:<br />

• Def. Skalierung: Konstruktion <strong>von</strong> Maßskalen und Zuordnung <strong>von</strong> Zahlen zu Objekten (Messen)<br />

• Def. Skala: numerische Abbildung eines empirischen Merkmals<br />

• Skalenniveaus:<br />

*Definitionen entnommen aus: Berekhoven, Eckert, Ellenrieder, 2004, S.74 ff.<br />

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Primärforschung - Skalierung (2)<br />

• Klassifikation <strong>von</strong> Skalierungsverfahren<br />

Skalierung i.w.S.<br />

Selbsteinstufung<br />

Fremdeinstufung<br />

subjektive<br />

Fremdeinstufung<br />

objektive<br />

Fremdeinstufung<br />

eindimensionale<br />

Skalierung<br />

eindimensionale<br />

Skalierung i.e.S.<br />

mehrdimensionale<br />

Skalierung<br />

einfache<br />

Rating-Skala<br />

Verfahren der<br />

Indexbildung<br />

•Likert-Skala<br />

•Thurstone-Skala<br />

•Guttmann-Skala<br />

semantisches<br />

Differenzial<br />

Multiattributmodelle:<br />

•Fishbein-Ansatz<br />

•Trommsdorff-Ansatz<br />

Multidimensionale<br />

Skalierung (MDS)<br />

* Beispiele entnommen aus: Berekhoven, Eckert, Ellenrieder, 2004, S.74 ff.<br />

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Primärforschung - Skalierung (3)<br />

• Skalierung - Klassifikation <strong>von</strong><br />

Skalierungsverfahren (1)<br />

• Selbsteinstufungsverfahren:<br />

• Rating-Skala (am häufigsten eingesetzte Skalierungsmethode)<br />

Befragte Person gibt ihre Position/Einstellung <strong>auf</strong> der interessieren<strong>den</strong> Merkmalsdimension selbst an.<br />

Rating-Skalen bil<strong>den</strong> „natürliche“ Rangfolgen ab und messen deshalb mit einem ordinalen Messniveau.<br />

Somit lassen sich nur kleiner- / größer-Beziehungen analysieren, wobei Angaben über die Abstände<br />

zwischen <strong>den</strong> einzelnen Antwortkategorien streng genommen nicht möglich sind.<br />

• Fremdeinstufungsverfahren<br />

Befragter wird mit einer Batterie <strong>von</strong> Items konfrontiert, die in der Regel als Skalafragen konstruiert<br />

sind; Untersuchungsleiter verknüpft die Einzelmesswerte zur Messskala, wor<strong>auf</strong> der Befragte<br />

positioniert wird.<br />

• subjektive Fremdeinschätzung (Verfahren der Indexbildung)<br />

Bildung einer einzigen Maßzahl aus mehreren Teildimensionen, deren Merkmalsausprägungen <strong>auf</strong><br />

Grundlage des subjektiven Empfin<strong>den</strong>s des Interviewers ermittelt wur<strong>den</strong>.<br />

• objektive Fremdeinschätzung<br />

Auf Grundlage eines streng standardisierten Verfahrens wird der Proband vom Interviewer positioniert.<br />

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Primärforschung - Skalierung (4)<br />

• Skalierung (2):<br />

Objektive Fremdeinschätzungsverfahren<br />

Eindimensional<br />

• Likert-Skala (Technik der summierten Einschätzung)<br />

Den Befragten wird eine Reihe <strong>von</strong> Statements vorgelegt, zu<br />

<strong>den</strong>en sie Zustimmung oder Ablehnung äußern können, und zwar<br />

in abgestufter Form. Die Befragten sollen beispielsweise<br />

angeben, ob sie der geäußerten Ansicht „völlig“ - „überwiegend“ -<br />

„teilweise“ - „eher nicht“ oder „gar nicht“ zustimmen.<br />

• Thurstone-Skala (Verfahren der gleich erscheinen<strong>den</strong><br />

Intervalle)<br />

Im Unterschied zur Likert-Skala wer<strong>den</strong> Statements zunächst <strong>von</strong><br />

Experten hinsichtlich der vermutlichen Ausprägung der<br />

intendierten Zielgruppe beurteilt. Die Skala wird in einem zweiten<br />

Schritt aus <strong>den</strong> eindeutig einer Ausprägung zugeordneten<br />

Statements gebildet.<br />

• Guttmann-Skala (Skalogramm-Verfahren)<br />

Den Befragten wer<strong>den</strong> einige Aussagen vorgelegt, die sie<br />

bejahen oder verneinen sollen. Es wird angenommen, dass die<br />

Aussagen einer Reihenfolge entsprechen (oder in eine<br />

Reihenfolge gebracht wer<strong>den</strong> können) derart, dass sie jeweils<br />

eine unterschiedlich „extreme“ Auffassung dem Objekt gegenüber<br />

ausdrücken.<br />

Mehrdimensional<br />

• Semantisches Differenzial (Polaritätenprofil):<br />

Beurteilung eines Untersuchungsgegenstandes durch wertende<br />

Assoziationen <strong>auf</strong> einer Anzahl bipolarer Ratingskalen.<br />

• Multiattributmodelle:<br />

a) Fishbein-Ansatz: Versucht kognitive und affektive<br />

Einstellungskomponente miteinander zu verknüpfen. Die<br />

Einstellung einer Person setzt sich aus mehreren<br />

Eindruckswerten zusammen. Eindruckswerte setzten sich aus<br />

der Multiplikation der kognitiven und affektiven Komponente<br />

zusammen.<br />

b) Trommsdorff-Ansatz: Die idealen Merkmalsausprägungen<br />

(affektive Komponente) wer<strong>den</strong> erfasst und die kognitiven<br />

Einstellungkomponenten durch Fragen direkt bestimmt. Der<br />

Eindruckswert ergibt sich aus der Differenz der kognitiven und<br />

affektiven Komponenten.<br />

• Multidimensionale Skalierung (MDS):<br />

Verfahren, das Objekte in einem mehrdimensionalen Raum<br />

räumlich positioniert; die Positionen der Objekte und ihre<br />

gegenseitigen Entfernungen stimmen mit <strong>den</strong> tatsächlichen<br />

Entfernungen bzw. Unterschie<strong>den</strong> überein.<br />

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Primärforschung - Skalierung (5)<br />

• Skalierungsverfahren – Beispiele (1)<br />

• Rating-Skala • Verfahren der Indexbildung<br />

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Primärforschung - Skalierung (6)<br />

• Skalierungsverfahren – Beispiele (2)<br />

• Likert-Skala<br />

1<br />

Vgl. Berekhoven, L.: Marktforschung: Methodische Grundlagen und<br />

praktische Anwendung, 12. Aufl., 2009 , S. 74<br />

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Primärforschung - Skalierung (6)<br />

• Skalierungsverfahren – Beispiele (2)<br />

• Thurstone-Skala<br />

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Primärforschung - Skalierung (6)<br />

• Skalierungsverfahren – Beispiele (2)<br />

• Guttmann-Skala<br />

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Primärforschung - Skalierung (7)<br />

• Skalierungsverfahren – Beispiele (3)<br />

• Semantisches Differenzial<br />

• Multiattributmodell: Fishbein-Ansatz<br />

• Multidimensionale Skalierung (MDS)<br />

• Multiattributmodell: Trommsdorff-Ansatz<br />

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Primärforschung - Kontaktmethode wählen (1)<br />

• Kontaktmethode<br />

• Schriftlich (z. B. per Post, Fax, E-Mail)<br />

• Große Datenmengen können zu relativ geringen Kosten gesammelt wer<strong>den</strong>.<br />

• Erfordert eine besonders einfache und klare Formulierung der Fragen.<br />

• Erfahrungsgemäß eine geringe Rückl<strong>auf</strong>quote.<br />

• Telefonisch<br />

• Beste Methode für eine schnelle Informationsgewinnung.<br />

• Interaktion zwischen Proband und Interviewer möglich (Flexibilität).<br />

• Interviewleitfa<strong>den</strong> darf nicht zu umfangreich sein und Fragen nicht zu persönlich.<br />

• Computergestützte Interviewführung möglich mit paralleler Dateneingabe.<br />

• Persönlich (face to face)<br />

• Klassifikation (Einzelinterview/Gruppengespräch)<br />

• Es können viele Fragen gestellt wer<strong>den</strong>.<br />

• Zusätzliche Informationsgewinnung durch das Erscheinungsbild und die Körpersprache des Proban<strong>den</strong>.<br />

• Hohe Kosten, sowie hoher administrativer und zeitlicher Aufwand.<br />

• Negative Beeinflussung durch <strong>den</strong> Interviewer möglich.<br />

• Online<br />

• Fragebogen ist über eine Internetadresse erreichbar oder steht zum Download zur Verfügung.<br />

• Proban<strong>den</strong> können <strong>den</strong> Fragebogen online ausfüllen.<br />

• Musik, Bilder und Videos können integriert wer<strong>den</strong>.<br />

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Primärforschung - Sampling Plan erstellen (1)<br />

• Definitionen:<br />

• Def. Stichprobe (Sample)<br />

Beschränkung der Untersuchung <strong>auf</strong> einen kleineren Teil der Grundgesamtheit [=Gesamtmasse]<br />

(Teilerhebung)<br />

• Def. Repräsentativität<br />

• Eine Teilmasse ist repräsentativ, wenn sie in der Verteilung aller interessieren<strong>den</strong> Merkmale der<br />

Gesamtmasse entspricht, d.h. ein zwar verkleinertes, aber sonst wirklichkeitsgetreues Abbild der<br />

Gesamtheit darstellt.<br />

• Nicht alle im folgen<strong>den</strong> <strong>auf</strong>geführten Verfahren genügen diesem Ideal, deshalb folgende<br />

Verallgemeinerung: --> Eine Teilmasse ist dann repräsentativ, wenn sie einen zutreffen<strong>den</strong><br />

Rückschluss <strong>auf</strong> die Grundgesamtheit zulässt.<br />

• Def. Zufallsauswahl (Random-Verfahren)<br />

• Jede Einheit hat dieselbe Wahrscheinlichkeit in die Stichprobe einbezogen zu wer<strong>den</strong><br />

• Der Stichprobenfehler lässt sich nach der Wahrscheinlichkeitstheorie berechnen<br />

--> Mit zunehmender Größe der Stichprobe steigt die Wahrscheinlichkeit, dass sich das Ergebnis der<br />

Teilerhebung einer Vollerhebung angleicht<br />

• Def. Verfahren der bewussten Auswahl<br />

Auswahl der zu untersuchen<strong>den</strong> Einheiten nach sachrelevanten Einheiten<br />

--> Auswahl ist so vorzunehmen, dass das Sample hinsichtlich der interessieren<strong>den</strong> Merkmale möglichst<br />

repräsentativ für die Grundgesamtheit ist<br />

Im Rahmen der Erstellung des Sampling-Plans sind die folgen<strong>den</strong> Entscheidungen zu treffen:<br />

1) Definition der Grundgesamtheit; 2) Festlegung des Auswahlverfahrens und der<br />

Stichprobengröße.<br />

* Definitionen entnommen aus: Berekhoven, Eckert, Ellenrieder, 2006, S. 55 ff.<br />

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Primärforschung - Sampling Plan erstellen (2)<br />

1. Definition der Grundgesamtheit<br />

• Ausgangsbasis für <strong>den</strong> Sampling-Plan ist die Grundgesamtheit der Untersuchung<br />

• Grundgesamtheit ist die Menge aller potenziellen Merkmalsträger, für die das Ergebnis der<br />

Untersuchung gültig sein soll.<br />

• Die Grundgesamtheit orientiert sich am Untersuchungsziel und schließt alle Merkmalsträger ein, die<br />

zur Untersuchung der Problemstellung herangezogen wer<strong>den</strong> könnten.<br />

• Sollen beispielsweise Kun<strong>den</strong> nach ihrer Zufrie<strong>den</strong>heit befragt wer<strong>den</strong>, ist es sinnvoll, nur Personen<br />

in die Untersuchung einzubeziehen, die das Produkt bereits gek<strong>auf</strong>t haben, da nur diese Personen<br />

Aussagen zur Problemstellung treffen können.<br />

• Die Grundgesamtheit wird im Allgemeinen anhand:<br />

• demografischer (z. B. Alter, Geschlecht),<br />

• geografischer (z. B. PLZ-Gebiet, Land),<br />

• psychografischer (z. B. Einstellung, Meinung) oder<br />

• verhaltensorientierter Merkmale (z. B. K<strong>auf</strong>verhalten)<br />

• definiert, wobei meistens eine Kombination aus mehreren Kriterien herangezogen wird.<br />

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Primärforschung - Sampling Plan erstellen (3)<br />

2. Festlegung des Auswahlverfahrens und<br />

der Stichprobengröße<br />

• Damit eine Stichprobe als repräsentativ angesehen wer<strong>den</strong> kann, wird in diesem Schritt des<br />

<strong>Marketingforschung</strong>sprozesses ein so genannter Sampling-Plan (Stichprobenplan) erstellt, der<br />

genau festlegt, welche Merkmalsträger aus der Grundgesamtheit ausgewählt wer<strong>den</strong> müssen, damit<br />

ein Repräsentationsrückschluss möglich ist.<br />

• Der Sampling-Plan stellt eine bin<strong>den</strong>de Richtlinie für das Untersuchungsteam dar und basiert <strong>auf</strong><br />

speziellen Auswahlverfahren, welche die Repräsentativität sicherstellen sollen.<br />

• Der Rückschluss <strong>von</strong> der Stichprobe <strong>auf</strong> die Grundgesamtheit ist mit Fehlern behaftet, da die<br />

Stichprobe lediglich einen Schätzwert für die Grundgesamtheit darstellt.<br />

• Bei <strong>den</strong> systematischen Fehlern handelt es sich um Non-Response- (z. B.<br />

Antwortverweigerungen, Testpersonen nicht erreichbar) oder Erfassungsfehler (z. B. Fehler im<br />

Auswahlverfahren, Verzerrung durch Interviewer, Auswertungsfehler)<br />

• Zufallsfehler sind solche Fehler, die in statistischen Massen <strong>auf</strong>treten und nach <strong>den</strong> Gesetzen der<br />

Wahrscheinlichkeit um einen „wahren Wert“ streuen, so dass sie sich per Saldo ausgleichen. Sie<br />

können nicht vermie<strong>den</strong>, sondern nur durch eine Vergrößerung der Stichprobe verkleinert wer<strong>den</strong>.<br />

Dies lässt sich dadurch erklären, dass sich die bei der Erfassung der einzelnen Merkmalsträger<br />

gemachten Fehler mit wachsender Zahl der Proban<strong>den</strong> ten<strong>den</strong>ziell ausgleichen.<br />

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Primärforschung - Sampling Plan erstellen (4)<br />

• Grundformen <strong>von</strong> Auswahlverfahren<br />

Auswahlverfahren<br />

Vollerhebung<br />

Teilerhebung<br />

repräsentative<br />

Auswahl<br />

willkürliche<br />

Auswahl<br />

Verfahren der<br />

zufallsorientierten<br />

Auswahl<br />

Verfahren der nicht<br />

zufallsorientierten<br />

(bewussten) Auswahl<br />

einfache<br />

Zufallsauswahl<br />

geschichtete<br />

Zufallsauswahl<br />

Klumpenauswahl<br />

Quotenverfahren<br />

Konzentrationsverfahren<br />

(cut-off)<br />

typisches<br />

Auswahlverfahren<br />

uneingeschränkte<br />

Zufallsauswahl:<br />

Lotterieprinzip<br />

Auswahltechniken:<br />

systematische<br />

Auswahl usw.<br />

proportional<br />

disproportional<br />

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Primärforschung - Sampling Plan erstellen (5)<br />

• Zufallsauswahl - Auswahltechniken<br />

• Systematische Auswahl<br />

Soll aus einer Grundgesamtheit mit 100.000 Merkmalsträgern (N) eine Stichprobe <strong>von</strong> 1.000<br />

Testpersonen (n) entnommen wer<strong>den</strong>, wird zunächst innerhalb der ersten 100 Elemente per Zufall ein<br />

Startpunkt festgelegt und <strong>von</strong> diesem Startpunkt ausgehend, jeder weitere 100ste Merkmalsträger<br />

einbezogen.<br />

• Schlussziffernauswahl<br />

Es wer<strong>den</strong> nur Merkmalsträger in die Stichprobe einbezogen, die in einer durchnummerierten Liste<br />

der Merkmalsträger eine bestimmte Endziffer <strong>auf</strong>weisen<br />

(z. B. alle Elemente mit der Endziffer „6“ wie 6, 16, 26, 36, 46 ...).<br />

• Geburtstags- oder Buchstabenauswahl<br />

Die Proban<strong>den</strong> wer<strong>den</strong> anhand ihres Geburtsdatums oder anhand des Anfangsbuchstabens der<br />

Nach- oder Vornamen ausgewählt (z. B. alle Personen, die am 06. April geboren sind; alle Personen,<br />

deren Nachname mit „M“ beginnt).<br />

• Auswahl mittels Zufallszahlen<br />

Jedem Element der Grundgesamtheit wird eine fortl<strong>auf</strong>ende Nummer zugewiesen. Danach wird durch<br />

ein Zufallsverfahren (z. B. per Zufallsgenerator) eine Zufallszahlentabelle generiert, die festlegt,<br />

welche Merkmalsträger in die Untersuchung einbezogen wer<strong>den</strong>.<br />

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Primärforschung - Sampling Plan erstellen (6)<br />

• Beispiele für Auswahlverfahren (1)<br />

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Primärforschung - Sampling Plan erstellen (7)<br />

• Beispiele für Auswahlverfahren (2)<br />

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Primärforschung - Sampling Plan erstellen (8)<br />

• Stichprobengröße<br />

Damit ein Repräsentationsrückschluss <strong>von</strong> der Stichprobe <strong>auf</strong> die Grundgesamtheit möglich<br />

ist, müssen die erhobenen Stichprobenwerte einer Normalverteilung folgen.<br />

Achtung:<br />

Ein Zufallsfehler kann nur für<br />

Verfahren der Zufallsauswahl<br />

berechnet wer<strong>den</strong>, nicht für<br />

Verfahren der bewussten<br />

Auswahl!<br />

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Primärforschung - Sampling Plan erstellen (9)<br />

• Stichprobengröße – Sicherheitsfaktor,<br />

Vertrauensbereich, Vertrauenswahrscheinlichkeit (1)<br />

• Die Streuung der Stichprobenmittelwerte um <strong>den</strong> wahren Wert der Grundgesamtheit wird mit der<br />

Varianz bzw. der Standardabweichung gemessen. Die Standardabweichung stellt die mittlere<br />

Abweichung vom Stich-probenmittelwert dar. Sie wird in der Einheit des Merkmals ausgedrückt,<br />

definiert <strong>den</strong> Vertrauensbereich (Konfi<strong>den</strong>zintervall) um <strong>den</strong> Stichprobenmittelwert und legt somit<br />

die Wahrscheinlichkeit (Vertrauenswahrscheinlichkeit) fest, mit welcher der wahre Wert der<br />

Grundgesamtheit in <strong>den</strong> Vertrauensbereich fällt.<br />

• Da es für die <strong>Marketingforschung</strong> nicht ausreichend ist, eine Aussage zu treffen, die nur für (68,3%)<br />

der theoretisch <strong>den</strong>kbaren Fälle in Frage kommt, wird der Vertrauensbereich erweitert, indem die<br />

Standardabweichung mit einem so genannten Sicherheitsfaktor multipliziert wird. Dadurch steigt zum<br />

einen die Vertrauenswahrscheinlichkeit und zum anderen vergrößert sich der Vertrauensbereich.<br />

• Um eine Vertrauenswahrscheinlichkeit <strong>von</strong> 99,7%<br />

zu erhalten, d. h. mit einer 99,7%igen Wahrscheinlichkeit<br />

sagen zu können, dass der wahre Wert der<br />

Grundgesamtheit in einen bestimmten Vertrauensbereich<br />

fällt, muss die Standardabweichung beispielsweise<br />

mit dem Sicherheitsfaktor 3 multipliziert wer<strong>den</strong>. Durch die Multiplikation mit dem<br />

Sicherheitsfaktor wird der Vertrauensbereich<br />

um das dreifache der Standardabweichung erweitert.<br />

Zusammenhang Sicherheitsfaktor - Vertrauensbereich -<br />

Vertrauenswahrscheinlichkeit<br />

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Primärforschung - Sampling Plan erstellen (10)<br />

• Stichprobengröße – Sicherheitsfaktor,<br />

Vertrauensbereich, Vertrauenswahrscheinlichkeit (2)<br />

• Die Irrtumswahrscheinlichkeit ist das Gegenstück zur Vertrauenswahrscheinlichkeit und gibt an, mit<br />

welcher Wahrscheinlichkeit der wahre Wert der Grundgesamtheit nicht im Vertrauensbereich liegt.<br />

• In der <strong>Marketingforschung</strong> wird versucht, ein möglichst genaues Schätzergebnis <strong>von</strong> der Stichprobe<br />

<strong>auf</strong> die Grundgesamtheit zu erzielen. Betrachtet man jedoch die Größen Vertrauensbereich<br />

(Stichprobenfehler) und Vertrauenswahrscheinlichkeit genauer, dann erkennt man, dass sie sich<br />

konträr verhalten. Erhöht man die Vertrauenswahrscheinlichkeit, erweitert sich automatisch der<br />

korrespondierende Stichprobenfehler.<br />

• Es gilt, je größer der Umfang einer Stichprobe, desto genauer kann der wahre Wert einer<br />

Grundgesamtheit <strong>auf</strong> Basis einer Stichprobe geschätzt wer<strong>den</strong>.<br />

• Allerdings nimmt die Güte der Stichprobe nicht proportional zu. Eine Vervierfachung der Stichprobe<br />

bedeutet beispielsweise nur eine Verdoppelung der Güte der Stichprobe.<br />

• Deshalb legt man in der <strong>Marketingforschung</strong>spraxis im Vorfeld der Stichprobenziehung die Qualität<br />

des Stichprobenergebnisses über <strong>den</strong> zulässigen Stichprobenfehler und die<br />

Vertrauenswahrscheinlichkeit fest und bestimmt <strong>auf</strong> dieser Basis <strong>den</strong> optimalen Umfang der<br />

Stichprobe. Man unterscheidet <strong>den</strong> heterogra<strong>den</strong> und <strong>den</strong> homogra<strong>den</strong> Fall.<br />

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Primärforschung - Sampling Plan erstellen (11)<br />

• Stichprobengröße – Sicherheitsfaktor,<br />

Vertrauensbereich, Vertrauenswahrscheinlichkeit (3)<br />

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Primärforschung - Sampling Plan erstellen (12)<br />

• Stichprobengröße – Heterograder Fall<br />

• Die Untersuchungsmerkmale sind quantitativ (z. B. Einkommen, Alter, Körpergröße) und sollen <strong>auf</strong><br />

ihren Mittelwert hin untersucht wer<strong>den</strong>.<br />

• Die Formel für die Berechnung des Stichprobenumfangs für quantitative Merkmale lautet:<br />

mit:<br />

n: Stichprobenumfang<br />

t: Sicherheitsfaktor<br />

2<br />

σ : Varianz<br />

e: größter zulässiger Fehler (Stichprobenfehler)<br />

• Während der Sicherheitsfaktor<br />

über die gewünschte Vertrauenswahrscheinlichkeit<br />

hergeleitet wird<br />

und der Stichprobenfehler vom<br />

Untersuchungsteam aus Erfahrungswerten<br />

geschätzt wird, ist die<br />

Varianz in der Regel nicht<br />

bekannt. Sie muss entweder in<br />

einem Pre-Test geschätzt oder<br />

vom Untersuchungsteam<br />

bestimmt wer<strong>den</strong>.<br />

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Primärforschung - Sampling Plan erstellen (13)<br />

• Stichprobengröße – Homograder Fall<br />

• Die Untersuchungsmerkmale sind qualitativ (z. B. Geschlecht, Familienstand, Beruf) und sollen <strong>auf</strong><br />

relative Häufigkeiten (Anteile) hin untersucht wer<strong>den</strong>.<br />

• Die Formel zur Errechnung des Stichprobenumfangs für qualitative Merkmale lautet wie folgt:<br />

• Wur<strong>den</strong> „q“ und „p“ nicht bereits im<br />

Vorfeld über einen Pre-Test<br />

erhoben, ist es üblich, <strong>den</strong> ungünstigsten<br />

Fall anzusetzen, nämlich<br />

jeweils 50% (p = 50; q = 50). Für die<br />

Festlegung <strong>von</strong> „t“ und „e“ können<br />

die Überlegungen für <strong>den</strong> heterogra<strong>den</strong><br />

Fall übernommen wer<strong>den</strong>.<br />

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Primärforschung - Daten erheben (1)<br />

• Daten erheben<br />

• Bekannte Probleme<br />

• Die Proban<strong>den</strong> sind nicht anzutreffen und müssen deshalb erneut kontaktiert wer<strong>den</strong> oder durch andere<br />

Testpersonen ersetzt wer<strong>den</strong>.<br />

• Die Proban<strong>den</strong> verweigern die Auskunft oder geben bewusst falsche Antworten.<br />

• Die Proban<strong>den</strong> haben Vorurteile gegenüber dem Untersuchungsinstrument oder der Thematik der<br />

Untersuchung.<br />

• Der Interviewer ist voreingenommen (z. B. suggestives Fragen) oder unehrlich<br />

(z. B. Selbstausfüllung durch <strong>den</strong> Interviewer bzw. Befragung <strong>von</strong> Bekannten).<br />

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Primärforschung - Daten erheben (2)<br />

• Daten erheben –<br />

mögliche Vorgehensweise für die Befragung <strong>von</strong> Unternehmen aus der Praxis<br />

Versendung des Fragebogens<br />

und des Anschreibens per Email<br />

Telefonische Kontakt<strong>auf</strong>nahme<br />

Absage<br />

Teilnahme<br />

Nachtelefonieren<br />

Befragung<br />

am Telefon<br />

Keine Zeit<br />

Endgültige<br />

Absage<br />

Neue<br />

Kontaktperson<br />

Teilnahme<br />

Terminvereinbarung<br />

Antwort per Post<br />

Antwort per Fax<br />

Endgültige<br />

Absage<br />

Teilnahme<br />

Befragung<br />

am Telefon<br />

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Agenda<br />

Die Rolle der Information im Marketing / Definition <strong>Marketingforschung</strong><br />

Der <strong>Marketingforschung</strong>sprozess im Überblick<br />

Untersuchungsziel erkennen und definieren - Phase 1<br />

Forschungsplan erstellen und Daten erheben - Phase 2<br />

Erhobene Daten analysieren und interpretieren - Phase 3<br />

Ergebnisse präsentieren und kommunizieren - Phase 4<br />

Klausurbeilage<br />

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Erhobene Daten Analysieren und Interpretieren: Lernziele<br />

• Lernziele<br />

• Überblick über die wichtigsten Datenanalyseverfahren und deren Anwendung in der Praxis<br />

• univariat<br />

• bivariat<br />

• multivariat<br />

• Fähigkeit der eigenständigen Berechnung einer einfachen Regressionsanalyse bzw. Erkenntnis,<br />

wann die einfache Regressionsanalyse in der Praxis wie zum Einsatz kommt<br />

• Fähigkeit der Durchführung bestimmter Hypothesentests<br />

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Erhobene Daten analysieren und interpretieren (1)<br />

• Computergestützte Datenanalyse<br />

• Tabellenkalkulationsprogramme (z. B. Microsoft Excel)<br />

• Werkzeug zur Datenerfassung und –verwaltung<br />

• Diverse statistische Auswertungsfunktionen (univariate Auswertungen, Korrelationen, Regressionen)<br />

• Schnelle und unkomplizierte Analyse <strong>von</strong> kleinen Datenmengen<br />

• Datenbanksysteme (z. B. Microsoft Access)<br />

• System zur elektronischen Datenverwaltung<br />

• Erstellung einer Datenbank ist in der Regel <strong>auf</strong>wändig<br />

• Ermittlung und Visualisierung <strong>von</strong> einfachen statistischen Kennzahlen und Zusammenhängen<br />

• Hoher Aufwand bei komplexen statistischen Auswertungen<br />

• Effizientes, widerspruchsfreies und dauerhaftes Speichern <strong>von</strong> großen Datenmengen<br />

• Statistische Auswertungsprogramme (z. B. SPSS, SAS)<br />

• Software speziell für die statistische Datenanalyse<br />

• Umfangreiche Datenmengen können verwaltet, transformiert und verarbeitet wer<strong>den</strong><br />

• Vielzahl <strong>von</strong> statistischen Funktionen und Prozeduren stehen zur Verfügung<br />

• Sowohl univariate (Mittelwertberechnung, Häufigkeitsauszählun-gen etc.) als auch komplexe<br />

multivariate Testverfahren (Faktorenanalyse, Conjoint-Analyse etc.) möglich<br />

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Erhobene Daten analysieren und interpretieren (2)<br />

• Klassifikation statistischer Verfahren<br />

• Deskriptive Statistik<br />

• Deskriptive = beschreibende Statistik<br />

• Sie beinhaltet Analyseverfahren die vorwiegend dazu dienen, die Verteilung der<br />

Merkmalsausprägungen durch eine grafische oder tabellarische Darstellung genauer zu beschreiben<br />

und statistische Kennzahlen (z. B. Häufigkeit, Mittelwert, Varianz) zu berechnen.<br />

• Verallgemeinerungen bzw. Schlüsse <strong>auf</strong> die Grundgesamtheit sind damit nicht möglich, sondern sind<br />

Gegenstand der noch zu behandeln<strong>den</strong> Verfahren der induktiven Statistik.<br />

• Induktive Statistik<br />

• Induktive Statistik = statistische Prüfverfahren<br />

• Die induktive Statistik beschäftigt sich mit der Frage, inwieweit die Ergebnisse einer Teilerhebung durch<br />

eine Stichprobe <strong>auf</strong> die Grundgesamtheit übertragen wer<strong>den</strong> können und verwendet dafür Metho<strong>den</strong><br />

wie z. B. <strong>den</strong> Chi-Quadrat-Test oder <strong>den</strong> T-Test.<br />

• Überprüfung <strong>von</strong> Annahmen oder zur Prüfung der Zulässigkeit des Schlusses <strong>von</strong> Werten der<br />

Stichprobe <strong>auf</strong> Werte der Grundgesamtheit.<br />

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Hochschule Ingolstadt<br />

- 78 -


Erhobene Daten analysieren und interpretieren (3)<br />

statistische<br />

Auswertungsverfahren<br />

Deskriptive Statistik<br />

Induktive Statistik<br />

Statistische Verfahren - univariat<br />

• Häufigkeiten<br />

• Mittelwerte<br />

• Streumaße<br />

Statistische Verfahren - bivariat<br />

• Kreuztabellierung<br />

• Korrelationsmaße<br />

• einfache Regressionsanalyse<br />

Statistische Verfahren - multivariat<br />

• Regressionsanalyse (mehrfach)<br />

• Varianzanalyse<br />

• Diskriminanzanalyse<br />

• Faktorenanalyse<br />

• Clusteranalyse<br />

• MDS<br />

• Conjoint Measurement<br />

Statistische Verfahren - Induktiv<br />

• Hypothesentests<br />

© <strong>Prof</strong>. <strong>Dr</strong>. <strong>Andrea</strong> E. <strong>Raab</strong><br />

Hochschule Ingolstadt<br />

- 79 -


Erhobene Daten analysieren und interpretieren (4)<br />

• Beispiel für uni-, bi- und multivariate Analysen<br />

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- 80 -


Erhobene Daten analysieren und interpretieren -<br />

Deskriptive Statistik / univariate Verfahren - Häufigkeiten (1)<br />

• Häufigkeiten<br />

• Absolute Häufigkeit:<br />

Ist die Anzahl der Elemente in der Grundgesamtheit<br />

mit genau dieser Merkmalsausprägung.<br />

Deskriptive<br />

Statistik<br />

Statistische Verfahren - univariat<br />

• Häufigkeiten<br />

• Mittelwerte<br />

• Streumaße<br />

• Relative Häufigkeit:<br />

Misst <strong>den</strong> prozentualen Anteil der Elemente<br />

mit genau dieser Merkmalsausprägung an<br />

der Grundgesamtheit.<br />

f<br />

i<br />

=<br />

hi<br />

N<br />

• Absolute Summenhäufigkeit:<br />

Gibt die Anzahl der Elemente an, die höchstens<br />

diese Merkmalsausprägung <strong>auf</strong>weisen.<br />

= i<br />

∑<br />

H i h j<br />

j = 1<br />

• Relative Summenhäufigkeit:<br />

Gibt <strong>den</strong> prozentualen Anteil der Elemente<br />

an der Grundgesamtheit an, die höchstens<br />

diese Merkmalsausprägung <strong>auf</strong>weisen.<br />

F<br />

i<br />

=<br />

i<br />

∑<br />

j=<br />

1<br />

f<br />

j<br />

=<br />

Hi<br />

N<br />

mit:<br />

N: Anzahl der Variablenwerte<br />

f i :: Relative Häufigkeit<br />

Hi :: Absolute Summenhäufigkeit<br />

F i : Relative Summenhäufigkeit<br />

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- 81 -


Erhobene Daten analysieren und interpretieren -<br />

Deskriptive Statistik / univariate Verfahren - Häufigkeiten (1)<br />

• Beispiele für Häufigkeiten (1)<br />

Deskriptive<br />

Statistik<br />

Statistische Verfahren - univariat<br />

• Häufigkeiten<br />

• Mittelwerte<br />

• Streumaße<br />

Beispiel – absolute/relative Häufigkeit sowie für absolute/relative Summenhäufigkeit<br />

Im folgen<strong>den</strong> Beispiel soll eine Personengruppe bzgl. ihrer Altersstruktur genauer analysiert<br />

wer<strong>den</strong>. Bei einer Befragung gaben 20 Personen ihr Alter an.<br />

Nr. des Befragten Alter<br />

1 35<br />

2 25<br />

3 30<br />

4 35<br />

5 18<br />

6 21<br />

7 29<br />

8 39<br />

9 25<br />

10 33<br />

11 34<br />

12 36<br />

13 38<br />

14 46<br />

15 29<br />

16 48<br />

17 18<br />

18 30<br />

19 28<br />

20 37<br />

Nr. des Befragten Alter<br />

17 18<br />

5 18<br />

6 21<br />

9 25<br />

2 25<br />

19 28<br />

15 29<br />

7 29<br />

3 29<br />

18 30<br />

10 33<br />

11 34<br />

1 35<br />

4 35<br />

12 36<br />

20 37<br />

13 38<br />

8 39<br />

14 46<br />

16 48<br />

Datensatz unsortiert<br />

Datensatz sortiert nach Alter, <strong>auf</strong>steigend<br />

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- 82 -


Erhobene Daten analysieren und interpretieren -<br />

Deskriptive Statistik / univariate Verfahren - Häufigkeiten (1)<br />

• Beispiele für Häufigkeiten (2)<br />

Deskriptive<br />

Statistik<br />

Statistische Verfahren - univariat<br />

• Häufigkeiten<br />

• Mittelwerte<br />

• Streumaße<br />

Beispiel – absolute/relative Häufigkeit sowie für absolute/relative Summenhäufigkeit<br />

Aus diesem Datensatz ergeben sich folgende absolute/relative Häufigkeiten sowie absolute/relative<br />

Summenhäufigkeiten:<br />

Alter 18-21 22-25 26-30 31-35 36-40 41-45 46-50<br />

Absolute Häufigkeit 3 2 5 4 4 0 2<br />

Relative Häufigkeit 15% 10% 25% 20% 20% 0% 10%<br />

Alter 18-21 18-25 18-30 18-35 18-40 18-45 18-50<br />

Absolute Summenhäufigkeit 3 5 10 14 18 18 20<br />

Relative Summenhäufigkeit 15% 25% 50% 70% 90% 90% 100%<br />

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- 83 -


Erhobene Daten analysieren und interpretieren -<br />

Deskriptive Statistik / univariate Verfahren - Mittelwerte (1)<br />

• Mittelwerte (Lagemaße): wohin tendiert<br />

eine Verteilung?<br />

• Arithmetisches Mittel AM<br />

• gewogenes AM:<br />

x<br />

=<br />

1<br />

N<br />

N<br />

N<br />

∑ x i<br />

i=<br />

1<br />

Deskriptive<br />

Statistik<br />

mit: N: Anzahl der Variablenwerte<br />

xi : Variablenwert an der Stelle „n“<br />

Statistische Verfahren - univariat<br />

• Häufigkeiten<br />

• Mittelwerte<br />

• Streumaße<br />

• ungewogenes AM: x = ∑ f i x i<br />

x : Mittelwert aller Merkmalswerte xi<br />

i=<br />

1<br />

f : Gewichtungsfaktor<br />

• Modus<br />

• Der Modus einer Reihe <strong>von</strong> Merkmalsausprägungen ist der Wert, der in dieser Reihe am<br />

häufigsten vorkommt.<br />

• ( in einer Reihe <strong>von</strong> Merkmalsausprägungen kann es mehrere Modi geben!)<br />

• Median (= Zentralwert, wobei die Merkmalsausprägungen der Reihe nach geordnet sind)<br />

• N ist eine ungerade Zahl: Me(x) = x N +1<br />

2<br />

• N ist eine gerade Zahl: Me(x) =<br />

1<br />

2<br />

⎡<br />

⎢x N<br />

+ x N<br />

⎣ 2 2<br />

+1<br />

⎤<br />

⎥<br />

⎦<br />

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- 84 -


Erhobene Daten analysieren und interpretieren -<br />

Deskriptive Statistik / univariate Verfahren - Mittelwerte (2)<br />

• Beispiele für Mittelwerte (1)<br />

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- 85 -


Erhobene Daten analysieren und interpretieren -<br />

Deskriptive Statistik / univariate Verfahren - Mittelwerte (3)<br />

• Beispiele für Mittelwerte (2)<br />

© <strong>Prof</strong>. <strong>Dr</strong>. <strong>Andrea</strong> E. <strong>Raab</strong><br />

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- 86 -


Erhobene Daten analysieren und interpretieren -<br />

Deskriptive Statistik / univariate Verfahren - Streumaße (1)<br />

• Streumaße: wie variabel ist eine Verteilung?<br />

• Spannweite SW<br />

Ist die Differenz aus der größten Merkmalsausprägung<br />

und der kleinsten Merkmalsausprägung.<br />

SW(x) = xN - x1<br />

• Interquartilspanne IQS<br />

Ist die Spannweite einer Reihe, nachdem 25% der geringsten und 25% der größten<br />

Merkmalsausprägungen ausgeschlossen wur<strong>den</strong>.<br />

IQS(x) = Q3 – Q1<br />

mit: Q1: erstes Quartil<br />

• Empirische Varianz VAR<br />

Grundidee der Varianz ist es, eine Art durchschnittliche<br />

Abweichung vom Mittelwert zu bestimmen<br />

N<br />

N<br />

1<br />

2<br />

⎡ 1 ⎛ 2 ⎞⎤<br />

2<br />

VAR(x) = ∑(<br />

xi<br />

− x)<br />

= ⎢ ⎜∑<br />

xi<br />

⎟⎥<br />

− ( x)<br />

xi<br />

N i=<br />

1 ⎣ N ⎝ i=<br />

1 ⎠⎦<br />

x<br />

Q3: drittes Quartil<br />

mit: N: Anzahl der Variablenwerte<br />

Deskriptive<br />

Statistik<br />

: Variablenwert an der Stelle „n“<br />

: Mittelwert aller Merkmalswerte<br />

Statistische Verfahren - univariat<br />

• Häufigkeiten<br />

• Mittelwerte<br />

• Streumaße<br />

• Empirische Standardabweichung SAW<br />

Ermöglicht die Vergleichbarkeit mit Mittelwerten (Varianz hat Einheit zum Quadrat, daher nicht<br />

geeignet zum Vergleich) SAW(x) = VAR(x)<br />

xi<br />

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- 87 -


Erhobene Daten analysieren und interpretieren -<br />

Deskriptive Statistik / univariate Verfahren - Streumaße (2)<br />

• Beispiele für Streumaße<br />

© <strong>Prof</strong>. <strong>Dr</strong>. <strong>Andrea</strong> E. <strong>Raab</strong><br />

Hochschule Ingolstadt<br />

- 88 -


Erhobene Daten analysieren und interpretieren -<br />

Deskriptive Statistik / univariate Verfahren - Streumaße (2)<br />

• Beispiele für Streumaße<br />

© <strong>Prof</strong>. <strong>Dr</strong>. <strong>Andrea</strong> E. <strong>Raab</strong><br />

Hochschule Ingolstadt<br />

- 89 -


Erhobene Daten analysieren und interpretieren - Deskriptive Statistik /<br />

bivariate Verfahren - Kreuztabellen und Korrelationsmaße (1)<br />

• Kreuztabellierung:<br />

• Einfachstes Verfahren, Zusammenhänge zu ermitteln und zu veranschaulichen.<br />

Statistische Verfahren - bivariat<br />

• Kreuztabellierung<br />

• Korrelationsmaße<br />

• einfache Regressionsanalyse<br />

• Hierbei wer<strong>den</strong> alle möglichen Kombinationen <strong>von</strong> Merkmalsausprägungen bezüglich zweier<br />

Variablen anhand einer Matrix, der sog. Kreuztabelle, dargestellt.<br />

• Die Häufigkeit, mit der jede Kombination <strong>auf</strong>tritt, wird anschließend in die Matrix eingetragen.<br />

• Korrelationsmaße:<br />

• Wie gleichgerichtet sind zwei verschie<strong>den</strong>e Verteilungen?<br />

• Empirische Kovarianz KOV<br />

Quantifiziert das Ausmaß des ”Gleichl<strong>auf</strong>ens” zweier Merkmale<br />

N<br />

1<br />

N<br />

1<br />

KOV(x;y)= ∑[<br />

xi<br />

− x][<br />

yi<br />

− y ∑ xi<br />

* yi<br />

− x * y<br />

N 1<br />

• Korrelationskoeffizient r<br />

Ein Korrelationskoeffizient <strong>von</strong> +1 drückt eine perfekte<br />

Gleichläufigkeit, ein Wert <strong>von</strong> –1 dagegen eine perfekte<br />

Gegenläufigkeit zweier<br />

Merkmale aus.<br />

N 1<br />

]<br />

i=<br />

r ( x;<br />

y)<br />

=<br />

i=<br />

KOV ( x;<br />

y)<br />

SAW ( x)*<br />

SAW ( y)<br />

Deskriptive<br />

Statistik<br />

mit: N: Anzahl der Variablenwerte<br />

x: Variable x<br />

y: Variable y<br />

x: Mittelwert aller Merkmalswerte xi<br />

y:<br />

Mittelwert aller Merkmalswerte yi<br />

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- 90 -


Erhobene Daten analysieren und interpretieren - Deskriptive Statistik /<br />

bivariate Verfahren - Kreuztabellen und Korrelationsmaße (3)<br />

• Beispiel für eine lineare Korrelation (1)<br />

Beispiel - Zusammenhang zwischen Gewicht und Größe (1)<br />

Deskriptive<br />

Statistik<br />

Statistische Verfahren - bivariat<br />

• Kreuztabellierung<br />

• Korrelationsmaße<br />

• einfache Regressionsanalyse<br />

Gehen wir vom einfachsten Fall zweier Messwertreihen X (z.B. Gewicht) und Y (z.B. Körpergröße) aus. Dann<br />

gibt der Korrelationskoeffizient Auskunft darüber, wie gut sich durch die bei<strong>den</strong> Messwertreihen jeweils eine<br />

Gerade legen lässt, so dass die Quadrate der Abstände der Messwerte <strong>von</strong> der Gera<strong>den</strong> minimal wer<strong>den</strong>.<br />

x y x*y x² y²<br />

1 65 166 10.790 4.225 27.556<br />

2 76 177 13.452 5.776 31.329<br />

3 98 185 18.130 9.604 34.225<br />

4 52 161 8.372 2.704 25.921<br />

5 46 165 7.590 2.116 27.225<br />

6 51 158 8.058 2.601 24.964<br />

7 61 164 10.004 3.721 26.896<br />

8 65 167 10.855 4.225 27.889<br />

9 67 174 11.658 4.489 30.276<br />

10 74 172 12.728 5.476 29.584<br />

11 72 181 13.032 5.184 32.761<br />

12 74 162 11.988 5.476 26.244<br />

13 76 175 13.300 5.776 30.625<br />

14 81 181 14.661 6.561 32.761<br />

15 85 182 15.470 7.225 33.124<br />

16 58 155 8.990 3.364 24.025<br />

17 55 165 9.075 3.025 27.225<br />

18 63 169 10.647 3.969 28.561<br />

19 92 179 16.468 8.464 32.041<br />

20 87 185 16.095 7.569 34.225<br />

Summe 1.398 3.423 241.363 101.550 587.457<br />

x: Variable „Gewicht“<br />

y: Variable „Körpergröße“<br />

x<br />

y<br />

= 69,90<br />

= 171,15<br />

Beispiel entnommen aus:<br />

http://www.sgipt.org/wisms/statm/kor/kurkor.htm#Der%20Korrelationskoeffizient;<br />

abgerufen am 29.09.2008<br />

© <strong>Prof</strong>. <strong>Dr</strong>. <strong>Andrea</strong> E. <strong>Raab</strong><br />

Hochschule Ingolstadt<br />

- 91 -


Erhobene Daten analysieren und interpretieren - Deskriptive Statistik /<br />

bivariate Verfahren - Kreuztabellen und Korrelationsmaße (2)<br />

• Beispiel für eine lineare Korrelation (2)<br />

Deskriptive<br />

Statistik<br />

Statistische Verfahren - bivariat<br />

• Kreuztabellierung<br />

• Korrelationsmaße<br />

• einfache Regressionsanalyse<br />

Beispiel - Zusammenhang zwischen Gewicht und Größe (2)<br />

KOV ( x;<br />

y)<br />

=<br />

1<br />

N<br />

N<br />

∑ xi * yi<br />

− x * y<br />

i=<br />

1<br />

=<br />

241.363<br />

− 69,9*171,15 = 104,76<br />

20<br />

r(<br />

x;<br />

y)<br />

=<br />

KOV ( x;<br />

y)<br />

SAW ( x)*<br />

SAW ( y)<br />

⇒<br />

241.363<br />

− (69,9*171,15)<br />

20<br />

191,49 * 80,5<br />

⇒<br />

12.068,15 −11.963,34<br />

13,83*8,972<br />

⇒<br />

104,76<br />

124,08<br />

⇒ 0,843817<br />

Im folgen<strong>den</strong> Beispiel ergibt sich zwischen dem Körpergewicht<br />

und dem Körpergröße ein Korrelationskoeffizient r = 0,84.<br />

Beispiel entnommen aus:<br />

http://www.sgipt.org/wisms/statm/kor/kurkor.htm#Der%20Korrelationskoeffizient.;<br />

abgerufen am 29.09.2008<br />

© <strong>Prof</strong>. <strong>Dr</strong>. <strong>Andrea</strong> E. <strong>Raab</strong><br />

Hochschule Ingolstadt<br />

- 92 -


Erhobene Daten analysieren und interpretieren - Deskriptive Statistik /<br />

bivariate Verfahren - einfache Regressionsanalyse (1)<br />

• Einfache Regressionsanalyse<br />

Ermittlung eines Zusammenhangs zwischen<br />

zwei Merkmalen<br />

• Regressionsgerade: yˆ 1<br />

= a + b*<br />

x1<br />

yˆ<br />

Deskriptive<br />

Statistik<br />

mit: a: Regressionskonstante (Schnittpunkt der Regressionsgerade mit der Y-Achse)<br />

b: Regressionskoeffizient (Steigung der Regressionsgera<strong>den</strong>)<br />

x: unabhängige Variable<br />

y: abhängige Variable<br />

Statistische Verfahren - bivariat<br />

• Kreuztabellierung<br />

• Korrelationsmaße<br />

• einfache Regressionsanalyse<br />

• Die einfache Regressionsanalyse baut <strong>auf</strong> der Korrelationsanalyse <strong>auf</strong> und untersucht nicht <strong>den</strong><br />

wechselseitigen Zusammenhang zwischen zwei Variablen, sondern die einseitige Beziehung<br />

zwischen einer abhängigen und einer unabhängigen Variablen.<br />

• Ziel der Regression ist es, die Koeffizienten a und b der Regressionsgera<strong>den</strong> so zu bestimmen, daß<br />

die Summe der quadrierten Abstände zwischen <strong>den</strong> Schätzwerten und <strong>den</strong> wahren Werten y 1<br />

minimiert wird. (“Kleinste-Quadrate-Schätzung”)<br />

• Die Regression versucht also eine Gerade zu bestimmen, <strong>von</strong> der alle Punkte gleich weit entfernt<br />

sind im Mittel. (→Regressionsgerade)<br />

© <strong>Prof</strong>. <strong>Dr</strong>. <strong>Andrea</strong> E. <strong>Raab</strong><br />

Hochschule Ingolstadt<br />

- 93 -


Erhobene Daten analysieren und interpretieren - Deskriptive Statistik /<br />

bivariate Verfahren - einfache Regressionsanalyse (2)<br />

• Beispiel für eine Regressionsanalyse (1)<br />

Deskriptive<br />

Statistik<br />

Statistische Verfahren - bivariat<br />

• Kreuztabellierung<br />

• Korrelationsmaße<br />

• einfache Regressionsanalyse<br />

© <strong>Prof</strong>. <strong>Dr</strong>. <strong>Andrea</strong> E. <strong>Raab</strong><br />

Hochschule Ingolstadt<br />

- 94 -


Erhobene Daten analysieren und interpretieren - Deskriptive Statistik /<br />

bivariate Verfahren - einfache Regressionsanalyse (3)<br />

• Beispiel für eine Regressionsanalyse (2)<br />

Deskriptive<br />

Statistik<br />

Streudiagramm für die Variablen „Werbeausgaben“ und „Absatzmenge“<br />

Statistische Verfahren - bivariat<br />

• Kreuztabellierung<br />

• Korrelationsmaße<br />

• einfache Regressionsanalyse<br />

© <strong>Prof</strong>. <strong>Dr</strong>. <strong>Andrea</strong> E. <strong>Raab</strong><br />

Hochschule Ingolstadt<br />

- 95 -


Erhobene Daten analysieren und interpretieren - Deskriptive Statistik /<br />

bivariate i Verfahren - einfache Regressionsanalyse (4)<br />

• Beispiel für eine Regressionsanalyse (3)<br />

Deskriptive<br />

Statistik<br />

Statistische Verfahren - bivariat<br />

• Kreuztabellierung<br />

• Korrelationsmaße<br />

• einfache Regressionsanalyse<br />

© <strong>Prof</strong>. <strong>Dr</strong>. <strong>Andrea</strong> E. <strong>Raab</strong><br />

Hochschule Ingolstadt<br />

- 96 -


Erhobene Daten analysieren und interpretieren - Deskriptive Statistik /<br />

bivariate Verfahren - einfache Regressionsanalyse (5)<br />

• Beispiel für eine Regressionsanalyse (4)<br />

Deskriptive<br />

Statistik<br />

Statistische Verfahren - bivariat<br />

• Kreuztabellierung<br />

• Korrelationsmaße<br />

• einfache Regressionsanalyse<br />

© <strong>Prof</strong>. <strong>Dr</strong>. <strong>Andrea</strong> E. <strong>Raab</strong><br />

Hochschule Ingolstadt<br />

- 97 -


Erhobene Daten analysieren und interpretieren - Deskriptive Statistik /<br />

bivariate Verfahren - einfache Regressionsanalyse (6)<br />

• Beispiel für eine Regressionsanalyse (5)<br />

Erklärte und nicht erklärte Abweichung<br />

Deskriptive<br />

Statistik<br />

Statistische Verfahren - bivariat<br />

• Kreuztabellierung<br />

• Korrelationsmaße<br />

• einfache Regressionsanalyse<br />

© <strong>Prof</strong>. <strong>Dr</strong>. <strong>Andrea</strong> E. <strong>Raab</strong><br />

Hochschule Ingolstadt<br />

- 98 -


Erhobene Daten analysieren und interpretieren - Deskriptive Statistik /<br />

multivariate Verfahren - Kriterien zur Auswahl eines mulitvariaten Verfahrens (1)<br />

• Kriterien zur Auswahl eines multivariaten Verfahrens:<br />

• Untersuchungsgegenstand /<br />

Art der Untersuchungsobjekte<br />

Deskriptive<br />

Statistik<br />

Statistische Verfahren - multivariat<br />

• Kontigenzanalyse<br />

• Diskriminanzanalyse<br />

• Varianzanalyse<br />

• Regressionsanalyse (mehrfach)<br />

• Faktorenanalyse<br />

• Clusteranalyse<br />

• MDS<br />

• Conjoint Measurement<br />

• Anzahl der Variablen<br />

• Abhängigkeit zwischen <strong>den</strong> Variablen<br />

• Daten- und Messniveau<br />

• (Untersuchungszeitpunkt /<br />

Untersuchungszeitraum)<br />

© <strong>Prof</strong>. <strong>Dr</strong>. <strong>Andrea</strong> E. <strong>Raab</strong><br />

Hochschule Ingolstadt<br />

- 99 -


Erhobene Daten analysieren und interpretieren - Deskriptive Statistik / multivariate Verfahren (1)<br />

• Unterteilung<br />

• Depen<strong>den</strong>zanalyse:<br />

Deskriptive<br />

Statistik<br />

Statistische Verfahren - multivariat<br />

• Kontigenzanalyse<br />

• Diskriminanzanalyse<br />

• Varianzanalyse<br />

• Regressionsanalyse (mehrfach)<br />

• Faktorenanalyse<br />

• Clusteranalyse<br />

• MDS<br />

• Conjoint Measurement<br />

• Eine bzw. mehrere Variablen (abhängige Var. bzw.<br />

Kriteriumsvariablen) hängen <strong>von</strong> anderen Variablen (unabhängige Var. bzw. Prediktoren) ab.<br />

• Einsatz nur wenn ein kausaler Zusammenhang zwischen <strong>den</strong> Variablen vermutet wer<strong>den</strong> kann.<br />

• Wichtigste Verfahren: Kontingenzanalyse, Diskriminanzanalyse, Varianzanalyse und<br />

multiple Regressionsanalyse<br />

• Interdepen<strong>den</strong>zanalyse:<br />

• Es erfolgt keine Unterscheidung zwischen abhängiger und unabhängiger Variablen<br />

• Wichtigste Verfahren: Clusteranalyse, Faktorenanalyse, multidimensionale Skalierung und Conjoint<br />

Analyse<br />

© <strong>Prof</strong>. <strong>Dr</strong>. <strong>Andrea</strong> E. <strong>Raab</strong><br />

Hochschule Ingolstadt<br />

- 100 -


Erhobene Daten analysieren und interpretieren -<br />

Deskriptive Statistik / multivariate Verfahren (2)<br />

• Depen<strong>den</strong>zanalysen<br />

Deskriptive<br />

Statistik<br />

Statistische Verfahren - multivariat<br />

• Kontigenzanalyse<br />

• Diskriminanzanalyse<br />

• Varianzanalyse<br />

• Regressionsanalyse (mehrfach)<br />

• Faktorenanalyse<br />

• Clusteranalyse<br />

• MDS<br />

• Conjoint Measurement<br />

unabhängige Variable<br />

nicht metrisch<br />

metrisch<br />

abhängige Variable<br />

metrisch nicht metrisch<br />

Kontigenzanalyse<br />

Varianzanalyse<br />

Diskriminanzanalyse<br />

Regressionsanalyse<br />

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Hochschule Ingolstadt<br />

- 101 -


Erhobene Daten analysieren und interpretieren -<br />

Deskriptive Statistik / multivariate Verfahren (3)<br />

• Interdepen<strong>den</strong>zanalysen<br />

Deskriptive<br />

Statistik<br />

Statistische Verfahren - multivariat<br />

• Kontigenzanalyse<br />

• Diskriminanzanalyse<br />

• Varianzanalyse<br />

• Regressionsanalyse (mehrfach)<br />

• Faktorenanalyse<br />

• Clusteranalyse<br />

• MDS<br />

• Conjoint Measurement<br />

© <strong>Prof</strong>. <strong>Dr</strong>. <strong>Andrea</strong> E. <strong>Raab</strong><br />

Hochschule Ingolstadt<br />

- 102 -


Erhobene Daten analysieren und interpretieren: Induktive Statistik (1)<br />

• Hypothesentests:<br />

• Ausgangspunkt ist die Nullhypothese H 0<br />

• Gegenstück ist die Alternativhypothese H 1<br />

Induktive<br />

Statistik<br />

Statistische Verfahren - Induktiv<br />

• Hypothesentests<br />

• Es gibt i.d.R. zwei Fragestellungen beim Hypothesentest:<br />

• Mit welcher Wahrscheinlichkeit wird die Nullhypothese abgelehnt, obwohl sie richtig ist?<br />

• Wieviel Treffer müssen <strong>auf</strong> einem bestimmten Signifikanzniveau „gelandet“ wer<strong>den</strong>, damit die<br />

Nullhypothese angenommen wer<strong>den</strong> kann?<br />

• Termini:<br />

• α-Fehler = Fehler 1.Art = H 0 richtig aber abgelehnt (Irrtumswahrscheinlichkeit)<br />

• β-Fehler = Fehler 2.Art = H 0 falsch aber angenommen<br />

• übliche Werte für α:<br />

≤0,01 hochsignifikant (d.h. zu 99% ist H 0 richtig und wird angenommen)<br />

≤0,05 signifikant<br />

• Gesamtfehler = p*α + (1-p)*β<br />

• 1-α = Sicherheitswahrsch. bzw. statist. Sicherheit<br />

• Vergrößerung des Annahmebereichs bewirkt eine Verkleinerung des α-Fehlers<br />

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Hochschule Ingolstadt<br />

- 103 -


Erhobene Daten analysieren und interpretieren: Induktive Statistik (2)<br />

• Beispiel Hypothesentest:<br />

Induktive<br />

Statistik<br />

Statistische Verfahren - Induktiv<br />

• Hypothesentests<br />

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- 104 -


Erhobene Daten analysieren und interpretieren: Induktive Statistik (3)<br />

• Verteilungstests:<br />

Induktive<br />

Statistik<br />

Statistische Verfahren - Induktiv<br />

• Hypothesentests<br />

Verteilungstest<br />

Art des<br />

Tests<br />

Nullhypothese<br />

Skalenniveau<br />

Voraussetzungen<br />

Prüffunktion<br />

Verteilung der<br />

Prüffunktion<br />

Anpassungstest<br />

V(x) = V 0 (x)<br />

(V 0 (x) ist eine<br />

genau spezifizierte<br />

Verteilung<br />

der<br />

Grundgesamtheit)<br />

mindestens<br />

nominalskalierte<br />

Daten<br />

E j > 5 für alle j = 1,…,m<br />

(bei Gültigkeit der Nullhypothese<br />

zu erwartende<br />

Häufigkeit in <strong>den</strong><br />

einzelnen Ausprägungsklassen)<br />

χ 2 ∑<br />

m<br />

=<br />

emp<br />

j=1<br />

(n j – E j ) 2<br />

E j<br />

m = Anzahl der Ausprägungsklassen<br />

(Intervalle)<br />

n j = tatsächliche Anzahl<br />

der Beobachtungen im<br />

j-ten Intervall<br />

χ 2 –Verteilung mit<br />

v = m – 1<br />

Freiheitsgra<strong>den</strong><br />

Unabhängigkeitstest<br />

x, y sind <strong>von</strong>einander<br />

unabhängig<br />

mindestens<br />

nominalskalierte<br />

Daten<br />

E ij > 5 für alle i = 1,…,k<br />

und j = 1,…., l<br />

(bei Unabhängigkeit zu<br />

erwartende Häufigkeit<br />

der einzelnen Merkmalskombinationen)<br />

χ 2 ∑<br />

k<br />

=<br />

emp<br />

i=1<br />

∑ l<br />

j=1<br />

(n ij – E ij ) 2<br />

E ij<br />

n ij = tatsächliche Häufigkeit<br />

der Merkmalskombinationen<br />

(x i , y j )<br />

χ 2 –Verteilung mit<br />

v = (k – 1) * (l – 1)<br />

Freiheitsgra<strong>den</strong><br />

• Weitere Ausgewählte Testverfahren (Parametertest) siehe Nieschlag, Dichtl, Hörschgen, 1997, S. 770<br />

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- 105 -


Erhobene Daten analysieren und interpretieren (1)<br />

• Daten interpretieren<br />

• Erläuterung der Zusammenhänge und Begutachtung der erhobenen, <strong>auf</strong>bereiteten und<br />

ausgewerteten Daten<br />

• Beantwortung der dem Projekt zugrunde liegen<strong>den</strong> Problemstellung<br />

• Formulierung Handlungsempfehlungen zur Unterstützung der Entscheidungsfindung<br />

• komprimieren – > die wichtigsten Erkenntnisse zusammenfassen<br />

• pointieren – > aussagekräftige Ergebnisse hervorheben<br />

• kombinieren – > Gesetzmäßigkeiten ableiten und herausstellen<br />

• begutachten – > Aussage und Signifikanz der Ergebnisse bewerten<br />

• formulieren – > Ergebnisse <strong>auf</strong> konkrete Problemstellung übertragen<br />

© <strong>Prof</strong>. <strong>Dr</strong>. <strong>Andrea</strong> E. <strong>Raab</strong><br />

Hochschule Ingolstadt<br />

- 106 -


Agenda<br />

Die Rolle der Information im Marketing / Definition <strong>Marketingforschung</strong><br />

Der <strong>Marketingforschung</strong>sprozess im Überblick<br />

Untersuchungsziel erkennen und definieren - Phase 1<br />

Forschungsplan erstellen und Daten erheben - Phase 2<br />

Erhobene Daten analysieren und interpretieren - Phase 3<br />

Ergebnisse präsentieren und kommunizieren - Phase 4<br />

Klausurbeilage<br />

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- 107 -


Ergebnisse präsentieren und kommunizieren (1)<br />

• Ergebnisse präsentieren und kommunizieren<br />

• Erstellung eines Ergebnisdokumentes (Ausrichtung an der Problemstellung und <strong>den</strong> Zielen des<br />

Auftraggebers)<br />

• Elemente eines Ergebnisdokumentes:<br />

• Inhaltsverzeichnis<br />

• Projektplan und Projektrahmenbedingungen<br />

• Problemstellung, Burning Platform (Ausgangssituation) und Untersuchungsziele<br />

• Management Summary (wichtigste Ergebnisse der Untersuchung zusammengefasst)<br />

• Methodik der Untersuchung<br />

• <strong>Marketingforschung</strong>splan<br />

• Darstellung und Interpretation der Untersuchungsergebnisse<br />

• Schlussfolgerungen und Handlungsempfehlungen<br />

• Anhang<br />

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- 108 -


Agenda<br />

Die Rolle der Information im Marketing / Definition <strong>Marketingforschung</strong><br />

Der <strong>Marketingforschung</strong>sprozess im Überblick<br />

Untersuchungsziel erkennen und definieren - Phase 1<br />

Forschungsplan erstellen und Daten erheben - Phase 2<br />

Erhobene Daten analysieren und interpretieren - Phase 3<br />

Ergebnisse präsentieren und kommunizieren - Phase 4<br />

Klausurbeilage<br />

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- 109 -


Klausurbeilage<br />

• Korrelationsmaße:<br />

N<br />

1<br />

KOV(x;y)= ∑[<br />

xi<br />

− x][<br />

yi<br />

− y]<br />

N i=<br />

1<br />

• Einfache lineare Regression:<br />

yˆ 1<br />

+<br />

1<br />

b =<br />

= a b*<br />

x yˆ<br />

y = a + b*<br />

x<br />

n(<br />

∑<br />

x<br />

n(<br />

i<br />

y ) − (<br />

∑<br />

i<br />

x<br />

2<br />

i<br />

∑ xi<br />

∑<br />

) − (<br />

)(<br />

x<br />

i<br />

∑<br />

)<br />

2<br />

y ⎛<br />

i<br />

)<br />

⎜=<br />

⎝<br />

r ( x;<br />

y)<br />

=<br />

∑ xi<br />

∑<br />

y<br />

x<br />

i<br />

2<br />

i<br />

KOV ( x;<br />

y)<br />

SAW ( x)*<br />

SAW ( y)<br />

− n*<br />

x * y ⎞<br />

⎟<br />

2<br />

− n*<br />

x<br />

⎠<br />

• Stichprobenberechnungen:<br />

t * σ<br />

e = t * σ x = = t<br />

n<br />

σ<br />

n<br />

Sicherheitskoeffizient<br />

1,00<br />

1,96<br />

2,00<br />

2,58<br />

3,00<br />

3,29<br />

2<br />

Heterograder Fall<br />

2<br />

2<br />

t ⋅σ<br />

⇒ n ≥<br />

2<br />

e<br />

Homograder Fall<br />

t<br />

⇒ n ≥<br />

Korrespondierende<br />

Irrtumswahrscheinlichkeit (in %)<br />

31,73<br />

5,00<br />

4,55<br />

1,00<br />

0,27<br />

0,10<br />

2<br />

⋅ p ⋅ q<br />

2<br />

e<br />

mit: n: Stichprobenumfang<br />

t: Sicherheitsfaktor<br />

p: Anteil der Merkmalsträger in der<br />

Stichprobe, welche die gesuchte<br />

Merkmalsausprägung <strong>auf</strong>weisen.<br />

q: Anteil der Merkmalsträger in der<br />

Stichprobe, welche die gesuchte<br />

Merkmalsausprägung nicht<br />

<strong>auf</strong>weisen.<br />

e: größter zulässiger Fehler<br />

(Stichprobenfehler)<br />

σ x : Standardabweichung<br />

2<br />

σ : Varianz<br />

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