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sicher & gesund<br />
Nur in den wenigsten Fällen werden im<br />
Anschluss an den Unfall technische Maßnahmen<br />
gesetzt, mit dem Alter zunehmend<br />
an Gewicht gewinnt hingegen der Einsatz<br />
von Schutzausrüstung. Auf Unfälle von 3-<br />
bis 10-jährigen Kindern wird in erster Linie<br />
mit verhaltensorientierten Maßnahmen<br />
reagiert, die bei ab 10-Jährigen deutlich an<br />
Gewicht verlieren. In allen Altersbereichen<br />
werden in den meisten Fällen nach Unfällen<br />
gar keine Maßnahmen gesetzt, besonders<br />
bei ab 11-Jährigen (Tabelle 10).<br />
Gesundheitsverhalten und<br />
Unfallwahrscheinlichkeit<br />
bei 15- bis 18-Jährigen<br />
Für die Gruppe der 15- bis 18-Jährigen<br />
wurde mittels logistischer Regressionsanalyse<br />
der Zusammenhang zwischen der<br />
Unfallwahrscheinlichkeit und individuellen<br />
Faktoren (Alter, Geschlecht) sowie verschiedenen<br />
Dimensionen des Gesundheitsverhaltens<br />
(Substanzkonsum, Bewegungsverhalten,<br />
Risikoeinstellung im Sport) model-<br />
liert. Die Erstellung der Indizes zu Bewegungsverhalten<br />
und Substanzkonsum wird<br />
in den betreffenden Kapiteln (Seite 12, 16)<br />
näher erläutert. Die erklärenden Variablen<br />
wurden schrittweise aufgenommen, in der<br />
untenstehenden Tabelle sind die resultierenden<br />
fünf Modelle dargestellt. Im Folgenden<br />
werden die verschiedenen Einflussgrößen<br />
vorgestellt.<br />
Alter: Die Unfallwahrscheinlichkeit sinkt<br />
mit dem 18. Lebensjahr signifikant. Dieser<br />
Befund verstärkt sich bei Hinzunahme<br />
der Verhaltensvariablen Substanzkonsum,<br />
Bewegungsaffinität und Risiko im Sport<br />
(Modelle 3 bis 5) und wird hochsignifikant.<br />
Das bedeutet, dass 18-Jährige nicht deshalb<br />
weniger Unfälle haben, weil sie weniger<br />
Sport betreiben oder weniger Alkohol<br />
trinken, sondern aus anderen im Modell<br />
nicht berücksichtigten Gründen. Zu denken<br />
ist etwa an ein gestiegenes allgemeines<br />
Risikobewusstsein oder an zunehmendes<br />
Geschick im Umgang mit potenziell riskanten<br />
Situationen (Handhabung von Maschinen,<br />
Straßenverkehr, etc.). Insgesamt ist<br />
bei 18-Jährigen das Risiko, einen Unfall zu<br />
Tabelle 10: Hypothetische und faktische Maßnahmen zur Unfallverhinderung<br />
bei Kindern und Jugendlichen aus landwirtschaftlichen Haushalten<br />
Alter Geschlecht (15+)<br />
3 bis 5 6 bis 10 11 bis 14 15 bis 18 Burschen Mädchen<br />
Wahrscheinlichkeit für mind. einen Unfall im vergangenen Jahr 19% 14% 33% 32% 40% 25%<br />
Hypothetisch:<br />
Unfall hätte verhindert werden können durch ...<br />
(Mehrfachantworten)<br />
Höhere Aufmerksamkeit (z. B. durch mehr Schlaf, weniger Stress) 19% 15% 21% 33% 34% 31%<br />
Bessere Reaktionszeit (z. B. Reaktionstraining) 12% 16% 26% 28% 29% 28%<br />
Verwendung von Schutzausrüstung (z. B. Helm) 13% 8% 9% 13% 16% 9%<br />
Anwesenheit einer weiteren Person 22% 11% 8% 11% 13% 8%<br />
Bessere Koordinationsfähigkeit (z. B. Koordinationstraining) 0% 11% 18% 8% 6% 11%<br />
Bessere Kommunikation (z. B. Besprechen von Arbeitsabläufen) 4% 4% 8% 6% 8% 3%<br />
Ausreichendes Wissen (z. B. Schulung) 1% 6% 11% 6% 6% 7%<br />
Bau einer technischen Absicherung (z. B. Geländer) 5% 4% 6% 5% 6% 2%<br />
Keine der genannten Maßnahmen 41% 41% 31% 23% 19% 31%<br />
Faktisch:<br />
wichtigste Maßnahme zur Unfallverhinderung nach der letzten Verletzung<br />
(keine Mehrfachantworten)<br />
Technische Maßnahmen (z. B. Geländer montiert) 0% 3% 5% 3% 4% 3%<br />
Verwendung von Schutzausrüstung 0% 5% 6% 10% 10% 5%<br />
Verhaltensorienterte Maßnahmen (z. B. Nachbesprechung) 57% 35% 9% 11% 12% 6%<br />
Andere Maßnahmen 0% 10% 4% 10% 6% 9%<br />
Es wurden keine Maßnahmen getroffen 43% 48% 77% 67% 68% 77%<br />
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