1-2012
Zeitschrift für Elektro-, Gebäude- und Sicherheitstechnik, Smart Home
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Elektroinstallation<br />
Differenzstromanalyse<br />
Bild 3: Erdverbindung einer Anlage im TN-C-S-System<br />
so kurz als möglich verlegen.<br />
Ein rechteckiger, flacher Querschnitt<br />
ist besser als ein runder.<br />
Das hängt mit dem Wechselstromwiderstand<br />
(Blindwiderstand)<br />
zusammen. Bei der Querschnittsfläche<br />
sollte man nicht<br />
sparen, wie bei der Länge kommt<br />
es hier direkt zu einer ohmschen<br />
Widerstandsbeeinflussung. Es<br />
stehen EMV-Flachbanderder<br />
zur Verfügung.<br />
Sofern möglich, trenne man<br />
störende und störempfindliche<br />
Komponenten räumlich. Ein<br />
Potentialausgleich von Kabelschirmen<br />
ist gut zu durchdenken;<br />
die Wirkung eventuell zu<br />
prüfen. Kosten zwingen hier leider<br />
zu Kompromissen.<br />
Hochgeschwindigkeits-Netzwerke<br />
Quellen:<br />
[1] Herbert Schmolke: Elektroinstallation und EMV, als pdf<br />
im Internet<br />
[2] Hans-Joachim Otto, LonMark: Grundlagen einer EMVgeeigneten<br />
Installation – EMV-Probleme bei Bus-Systemen<br />
und deren Behebung, als pdf im Internet<br />
[3] M. Holtenhoff: Hochgeschwindigkeitsnetzwerke schützen,<br />
Elektropraktiker, 2/2010<br />
[4] EMV-gerechte Installation und Konfiguration von Vahleelektronikteilen,<br />
als pdf im Internet<br />
Galvanische, induktive oder<br />
kapazitive Verkopplungen können<br />
diese „Lebensadern“ der meisten<br />
Unternehmen empfindlich<br />
stören. Ursachen können Überspannungen<br />
durch Blitzeinschläge<br />
auch in der entfernten<br />
Nachbarschaft, unerwünschte<br />
Netzkopplungen oder gar Netzberührungen<br />
sein. Diese Störeffekte<br />
beruhen fast immer auf<br />
einer ungeeigneten oder fehlerbehafteten<br />
Elektroinstallation.<br />
Speziell ist hier zu verzeichnen,<br />
dass Arbeitsströme im Erdungsund<br />
Potentialausgleichsystem<br />
(PE/PA) auftreten.<br />
Diese Ströme haben dort grundsätzlich<br />
nichts zu suchen, fallen<br />
aber erst beim genauen Messen<br />
auf. Man spricht von „vagabundierenden<br />
Strömen“. Man kann<br />
diese Ströme nicht wegfiltern<br />
oder anders eliminieren, wenn<br />
man nicht an die Ursache des<br />
Problems herangeht.<br />
Aber auch der Überspannungsschutz<br />
gestaltet sich oft schwierig,<br />
da dies inzwischen ein komplexes,<br />
möglicherweise verwirrendes<br />
Feld geworden ist.<br />
„Ein funktionierendes Blitzund<br />
Überspannungs-Schutzkonzept<br />
kann nur greifen, wenn<br />
Energie- und Datenleitungen mit<br />
in das Blitzschutzzonen-Konzept<br />
nach IEC 62305 Teil 4 eingebunden<br />
werden.“ [3] Hier gilt<br />
es u.a., Folgendes zu beachten:<br />
Passt das Anschluss-Steckersystem<br />
zu dem zu schützenden<br />
Gerät? Stimmen die gewählten<br />
Parameter, wie höchster Signalpegel<br />
oder maximaler Schutzpegel?<br />
Sind die Auswirkungen<br />
des Schutzgeräts auf das Nutzsignal<br />
tolerierbar?<br />
Eine weitere Hilfe stellen die<br />
Standardisierungen von Verkabelungen<br />
nach ISO/IEC dar.<br />
Hier werden Mindestanforderungen<br />
in sogenannten Klassen<br />
definiert. So definiert die Edition<br />
2.0 der ISO/IEC 1180 neue<br />
Klassen für Anwendungen bis<br />
10 Gbit/s. Bei Einhaltung dieser<br />
Standards kann es nicht zu<br />
erheblichen Beeinträchtigungen,<br />
wie dem sogenannten Nahnebensprechen<br />
infolge paralleler<br />
Verlegung von Leitungen kommen.<br />
Es gilt, einen Mindestabstand<br />
zwischen Leitungen verschiedener<br />
Klassen einzuhalten.<br />
Kreuzungen gestalte man möglichst<br />
rechtwinkelig. „Ist nicht<br />
genügend Platz vorhanden, um<br />
einen Abstand zwischen den<br />
einzelnen Kategorien einzuhalten,<br />
so müssen die Leitungen,<br />
nach Kategorien geordnet, in<br />
getrennten, metallisch leitenden<br />
Kanälen verlegt werden. Diese<br />
Kanäle können dann unmittelbar<br />
nebeneinander angeordnet<br />
werden.“ [4]<br />
FS<br />
Eine zuverlässige Messung<br />
und Auswertung von Fehlerströmen<br />
liefert das Messsystem<br />
DRCA 1 von Doepke.<br />
Die Differenzstromanalyse<br />
erlaubt eine genaue Bewertung<br />
des Fehlerstroms und<br />
des Ableitstroms in einem<br />
Frequenzbereich von 10 Hz<br />
bis 100 kHz.<br />
Diese hohen Frequenzen<br />
treten auf, wenn Frequenzumrichter<br />
für die Drehzahlveränderung<br />
am Motor verwendet<br />
werden Das DRCA-<br />
1-Messsystem wurde speziell<br />
für Elektroinstallateure<br />
und Antriebsspezialisten<br />
entwickelt. Die klar strukturierte<br />
Menüführung der<br />
Software des DRCA 1 erlaubt<br />
eine einfache Handhabung.<br />
Frequenzumrichter mit<br />
EMV-Filtern und allstromsensitiven<br />
Fehlerstromschutzschaltern<br />
generieren<br />
oft hohe Ableitströme, die<br />
für den RCCB von Fehlerströmen<br />
in der elektrischen<br />
Anlage nicht zu unterscheiden<br />
sind. Deshalb reagieren<br />
die Schutzschalter und schalten<br />
bei einer bestimmten<br />
Höhe des Ableitstroms die<br />
Anlage ab. Das DRCA 1 ermöglicht<br />
eine genaue Analyse<br />
der Differenzströme und<br />
hilft bei der Wahl des passenden<br />
Fehlerstromschutzschalters,<br />
um zukünftige<br />
Fehlauslösungen zu vermeiden.<br />
• Doepke Schaltgeräte<br />
GmbH<br />
www.doepke.de<br />
10 Haus + Elektronik 1/<strong>2012</strong>