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rEdaktionEllEs vom hEidt - Heidter Bürgerverein

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EdaktionEllEs <strong>vom</strong> <strong>hEidt</strong><br />

Denkmalgeschütztes<br />

Toilettenhaus am<br />

Toelleturm vor dem<br />

Abriss<br />

(kgc). Vis­a­vis <strong>vom</strong> Toelleturm steht am<br />

Eingang in den Barmer Wald ein freistehender,<br />

zwischen 1910 und 1913 erbauter<br />

Pavillon in Fachwerkbauweise mit Krüppelwalmdach.<br />

An den Schmalseiten liegen<br />

die Eingänge für die Toilettenräume. Das<br />

hübsche WC­Häuschen wurde 1997 mit der<br />

Nummer D 4040 in die Denkmalschutzliste<br />

eingetragen, um es damit vor dem Abriss<br />

zu bewahren. Inzwischen ist es wieder ausgetragen<br />

worden, weil ein Erhalt angeblich<br />

nicht möglich oder der Stadt die Sanierungskosten<br />

nicht zuzumuten sind.<br />

Den Denkmalschutz wollte die Bezirksvertretung<br />

Heckinghausen nicht so hoch<br />

wissen, weil auf den Eigentümer, die Stadt,<br />

hohe Sanierungskosten (2004: 140.000 €)<br />

zukommen: „Es gibt Abrissbeispiele, wenn<br />

eine Erhaltung wirtschaftlich nicht vertretbar<br />

ist“, so einige BV­Mitglieder. Zuletzt<br />

wurde in der Elias­Eller­Straße in Ronsdorf<br />

die historische Stützmauer der reformierten<br />

Kirche aus Verkehrssicherungsgründen<br />

abgerissen. Mittlerweile summieren sich<br />

die Verluste.<br />

Die Stadt wollte das Toilettenhäuschen<br />

seit Jahren schließen, um die Unterhaltungskosten<br />

zu sparen. Dagegen stand der<br />

Nutzen für Besucher der Barmer Anlagen<br />

und des Barmer Waldes, die sonst keine<br />

öffentliche Bedürfnisanstalt fanden. Dabei<br />

wurden die rund 100 Hektar großen Anlagen<br />

erst vor wenigen Jahren für Besucher<br />

attraktiver gestaltet.<br />

Das Häuschen ist 1980 restauriert worden<br />

und hat im Inneren eine neue sanitäre Ein­<br />

Bald nur noch Geschichte: Toiletten im Fachwerkleid.<br />

Foto: Conrads<br />

richtung erhalten, veranschaulicht aber dennoch<br />

die charakteristischen Merkmale eines<br />

historischen Gebäudes um die Jahrhundertwende.<br />

Plastische Dekorationselemente<br />

greifen traditionelle Gestaltungs­ und herrschaftliche<br />

Repräsentationsmerkmale auf,<br />

wobei die bergische Fachwerkbauweise zeittypische<br />

Jugendstilornamente aufgreift. Mit<br />

diesen wesentlichen Gestaltungselementen<br />

bildet das Gebäude ein eindruckvolles<br />

Zeugnis der Architekturepoche. Mit dem<br />

Anlegen von öffentlichen Erholungsanlagen<br />

musste Anfang des 20. Jahrhunderts auch<br />

Sorge für öffentliche Bedürfnisanlagen<br />

getragen werden. 2007 wurde das Toilettenhaus<br />

am Toelleturm erstmals nach einer<br />

bautechnischen Prüfung wegen mangelnder<br />

Standsicherheit geschlossen, später<br />

aber wieder geöffnet.<br />

Die Bezirksvertretung Heckinghausen, in<br />

deren Zuständigkeitsbereich das Toilettenhaus<br />

steht, während das sonstige Toelleturmviertel<br />

zu Barmen („Hochbarmen“)<br />

gehört, hat sich von der Stadtverwaltung<br />

über die Pläne und Kosten informieren lassen.<br />

Ohne eine öffentliche Diskussion, wie<br />

sie um den Erhalt der Adlerbrücke stattgefunden<br />

hat, und die Initiative von Bürgern<br />

oder eines Vereins als Lokomotive, konnten<br />

Erhalt und Sanierung nicht gelingen. Gegenwärtig<br />

wird geprüft, unter welchen Bedingungen<br />

eine Toilette aus Fertigmodulen<br />

aufgestellt werden kann.<br />

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