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Broschüre - Studienseminar Eschwege

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Erfolgreiches Unterrichten ist ohne angemessene Vorstellungen darüber,<br />

welche Lernangebote für eine Lerngruppe und verschiedene Lernniveaus einzelner<br />

Lernender förderlich und wie Wissen und Können in ihrer Struktur miteinander<br />

verknüpft sind, nicht möglich. Kompetenzentwicklungsmodelle können<br />

dabei helfen, den Blick für Lernstandsbeschreibungen und Lernfortschritte zu<br />

schärfen. „Wer in Kompetenzstufen denkt und während des Unterrichts gezielt<br />

beobachtet, wird nicht starr, sondern flexibel. Er kann schneller und sicherer umsteuern,<br />

wenn er erkennt, dass einzelne Schülerinnen und Schüler das bei der<br />

Planung zugrunde gelegte Kompetenzniveau noch nicht erreicht oder schon<br />

lange überschritten haben. In der großen internationalen Vergleichsstudie von<br />

John Hattie (...) („Visible Learning“ 2009) wurde sogar nachgewiesen, dass Lehrpersonen,<br />

die in Kompetenzstufen ihrer Schüler denken, auch besonders hohe<br />

Lernerfolge auslösen“ (Meyer 2010, S. 24).<br />

Noch bieten Fachdidaktiken und empirische Forschung insgesamt nur wenige<br />

Hilfen zur Beschreibung von Kompetenzerwerbsprozessen und -niveaustufen sowie,<br />

damit verbunden, zur individuellen Lernstandsfeststellung. Praktiker verfügen<br />

in dieser Hinsicht allerdings über reiches Erfahrungswissen. Eine Handlungsperspektive<br />

besteht darin, dieses in einem ersten Schritt zu nutzen und sich innerhalb<br />

einer Fachkonferenz und – bezogen auf überfachliche Kompetenzen – auch im schulischen<br />

Rahmen mit Unterstützung von<br />

außen zumindest exemplarisch über den<br />

kumulativen Aufbau der Kompetenzen<br />

und deren mögliche zeitliche Entwicklung<br />

zu verständigen (vgl. dazu die Überlegungen<br />

von Lersch zum „Kompetenzerwerbsschema“<br />

2007). Gleichzeitig ist jedoch zu<br />

berücksichtigen, dass es einen gradlinigen<br />

Kompetenzaufbau in einem weitgehend<br />

vereinheitlichten Lerntempo für eine<br />

Lerngruppe nicht geben kann und die<br />

Entwicklung selbstgesteuerten Lernens<br />

durch eine enge Ergebnisorientierung auf<br />

rein kognitiver Ebene entscheidend geschwächt<br />

würde (vgl. bereits die Kritik am<br />

lernzielorientierten Unterricht bei Terhart<br />

1997, S. 37f).<br />

Bei der Gestaltung von kompetenzfördernden<br />

Lernumgebungen geht es außerdem<br />

um die Herstellung von Transparenz<br />

hinsichtlich der Kompetenzerwartungen<br />

an die Lernenden.

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