Ausgabe 08-9/2012 - Webway
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48 TIROL | AUS DEN BUNDESLÄNDERN, STÄDTEN UND GEMEINDEN<br />
Innsbruck:<br />
Aktion „Wir schauen<br />
aufeinander“<br />
Im Rahmen der Aktion „Wir<br />
schauen aufeinander“ leisten die<br />
Innsbrucker Verkehrsbetriebe<br />
(IVB) gemeinsam mit der Stadt<br />
Innsbruck einen Beitrag zur Verkehrssicherheit.<br />
Bis Ende August<br />
werden fünf digitale Geschwindigkeitsmessanlagen<br />
an ausgewählten<br />
Standorten in Innsbruck<br />
aufgestellt, an denen eine maximale<br />
Geschwindigkeit von 30<br />
km/h erlaubt ist.<br />
Der Start in der Weingartner<br />
Straße wurde schon gemacht.<br />
Nun folgen die Geyrstraße,<br />
Tschiggfreystraße, Höttinger Gasse<br />
und die Nebenfahrbahn der<br />
Kranebitter Allee.<br />
IVB-Geschäftsführer DI Martin<br />
Baltes: „Mit dieser Maßnahme<br />
können wir diese Bereiche entschärfen<br />
und sicherer gestalten.<br />
Gleichzeitig ist es uns ein großes<br />
Anliegen, dass sich auch unser<br />
Fahrpersonal an die vorgegebene<br />
Aufregung über Patent<br />
auf „Griaß di“<br />
Der bei der Tiroler Bevölkerung gängige<br />
Gruß „Griaß di“ hat einen Einheimischen<br />
beinahe rechtliche Schwierigkeiten gebracht,<br />
nachdem er T-Shirts mit der Formel bedruckt<br />
und sie im Internet auf einer Online-Plattform<br />
vertrieben hat. Eine Firma aus Deutschland<br />
hat nämlich laut einem ORF-Bericht die<br />
zwei Wörter 2011 für 900 Euro patentieren<br />
lassen. Bei den Tirolern sorgt dies für Unmut.<br />
Laut dem Bericht von „ORF Radio Tirol“ ist<br />
„Griaß die nun als geschützte Wortmarke für<br />
die nächsten zehn Jahre in deutscher Hand.<br />
Der Widerstand ließ nicht lange auf sich warten:<br />
„Es kann doch nicht sein, dass plötzlich<br />
Grußformeln von den EU-Markenschützern<br />
registriert werden“, meinte Martin Reiter von<br />
der Tiroler Versicherung, die bereits 2004 eine<br />
„Griaß di“-PR-Kampagne gestartet habe.<br />
Dadurch wollte man die Bevölkerung wieder<br />
mehr zum Grüßen animieren. „Wenn es jetzt<br />
nach der EU gehe, dann werde man wohl in<br />
Bürgermeister Zeitung 8-9/<strong>2012</strong><br />
Geschwindigkeit hält – gerade<br />
weil uns durch die Größe unserer<br />
Fahrzeuge immer wieder Gegenteiliges<br />
vorgeworfen wird.“<br />
Die Wartung der fünf Tempomessanlagen<br />
übernimmt der IVB-<br />
Partner ARBÖ.<br />
Land unterstützt Kanaluntersuchungen<br />
Das Kanalnetz ist einer der<br />
größten Vermögenswerte einer<br />
Gemeinde. „Der Erhalt und die<br />
rechtzeitige Sanierung von<br />
Kanälen ist eine wichtige wasserwirtschaftliche<br />
Zielsetzung“, erklärt<br />
Landesrat Erich Schwärzler,<br />
„die dazu notwendigen Untersuchungen<br />
werden vom Land finanziell<br />
unterstützt.“<br />
Um den Leitungsbestand einer<br />
Gemeinde systematisch erfassen,<br />
warten sowie bedarfsgerecht und<br />
wirtschaftlich sanieren zu können,<br />
wird ein sogenannter Kanalkataster<br />
erstellt. Er dient der Erfassung<br />
von Lage, Tiefe und<br />
Durchmesser der Kanäle, aber<br />
auch des baulichen Zustands.<br />
Nach Vermessung und Reinigung<br />
der Kanäle erfolgt eine Kamerabefahrung,<br />
um vorhandene Schäden<br />
zu dokumentieren. Durch<br />
Auswertung der Schadensbilder<br />
können notwendige Sanierungen<br />
geplant und nach Prioritäten gereiht<br />
werden. Bei rechtzeitigem<br />
Erkennen von Schäden kann in<br />
vielen Fällen eine Reparatur des<br />
Kanals erfolgen, dies ist deutlich<br />
kostengünstiger als eine Erneue-<br />
Zukunft nur noch gegen Entgelt<br />
grüßen dürfen“, kritisierte<br />
er in einer Aussendung.<br />
Der Innsbrucker Patentanwalt<br />
Paul Torggler erklärte<br />
gegenüber dem Radiosender,<br />
dass die Marke nicht den<br />
abstrakten Begriff an sich,<br />
sondern nur im Zusammenhang<br />
mit Waren und Dienstleistungen,<br />
für die sie eingetragen<br />
sei, schütze. Die Marke<br />
„Griaß di“ sei in diesem Fall<br />
für Papierwaren, Bekleidungsstücke<br />
und noch andere<br />
Warenklassen geschützt.<br />
Würde die Grußformel beispielsweise<br />
auf Fahrrädern<br />
appliziert, würde der Markenschutz<br />
nicht gelten.<br />
Torggler sah diesbezüglich<br />
auch die Chance gegeben,<br />
„Griaß di“ wieder vom Mar-<br />
rung. Bereits in 37 Gemeinden ist<br />
ein Kanalkataster in Ausarbeitung<br />
oder fertig gestellt.<br />
Aktuelles Beispiel ist die Marktgemeinde<br />
Rankweil: Bisher wurden<br />
Vermessungen durchgeführt<br />
und die Abflusskapazität des Kanalnetzes<br />
berechnet. In einem<br />
weiteren Schritt wird für rund die<br />
Hälfte des Kanalnetzes der bauliche<br />
Zustand erhoben und ein<br />
Maßnahmenkonzept erarbeitet.<br />
Die Gesamtkosten belaufen sich<br />
auf 550.000 Euro, die vom Land<br />
mit 20 Prozent (110.000 Euro) gefördert<br />
werden.<br />
Schuldenstand der<br />
Gemeinden gesunken<br />
Am 1. August wurde der aktuelle<br />
Bericht zur Finanzlage der<br />
Tiroler Gemeinden 2011 veröffentlicht.<br />
Die von der Gemeindeabteilung<br />
herausgegebene Analyse<br />
informiert umfassend und<br />
transparent über die finanzielle<br />
Situation der Kommunen, über<br />
den Grad der Verschuldung sowie<br />
über die Verwendung der<br />
Bedarfszuweisungen aus dem<br />
Gemeindeausgleichsfonds (GAF).<br />
„Der Schuldenstand der Tiroler<br />
Gemeinden ist von 806 Millionen<br />
Euro im Jahr 2010 auf knapp 784<br />
Millionen Euro im Jahr 2011 gesunken.<br />
Auch der Anteil der überschuldeten<br />
Gemeinden liegt<br />
deutlich unter dem Vergleichswert<br />
des Jahres 2010“, so der zuständige<br />
LR Johannes Tratter.<br />
Ebenfalls erfreulich ist, dass<br />
immer mehr Gemeinden bei<br />
wichtigen und kostenintensiven<br />
Projekten zusammenarbeiten.<br />
„Die Gemeindekooperationen<br />
werden künftig noch weiter an<br />
Bedeutung gewinnen. Die Landesregierung<br />
wird daher ihre Förderungen<br />
noch gezielter darauf<br />
ausrichten und die ressourcensparende<br />
Zusammenarbeit von<br />
Gemeinden verstärkt unterstützen“,<br />
stellt LR Tratter in Aussicht.<br />
Die Ergebnisse im Detail:<br />
Verschuldung der Tiroler Gemeinden<br />
2011<br />
• Verschuldungsgrad 0 bis 20<br />
Prozent (d.h.: Gemeinden ohne<br />
Schulden oder mit geringer Verschuldung):<br />
46 Gemeinden (17<br />
Prozent).<br />
• Verschuldungsgrad 21 bis 50<br />
Prozent (Gemeinden mit mittlerer<br />
Verschuldung): 123 Gemeinden<br />
(44 Prozent).<br />
• Verschuldungsgrad 51 bis 80<br />
Prozent (Gemeinden mit starker<br />
Verschuldung): 72 Gemeinden<br />
(26 Prozent).<br />
• Verschuldungsgrad über 80<br />
Prozent (voll bzw. überschuldete<br />
Gemeinden): 37 Gemeinden (13<br />
Prozent).<br />
• Erfreulich: 2010 waren noch<br />
60 Gemeinden in dieser Gruppe,<br />
2011 sind es 37.<br />
• Entwicklung der Abgabenertragsanteile:<br />
2010: 565.040.840 Euro.<br />
2011: 622.872.226 Euro (plus<br />
10,23 Prozent).<br />
kenschutz zu befreien.<br />
Immerhin gebe<br />
es seiner Aussage<br />
nach eine Entscheidung<br />
des Deutschen<br />
Bundespatentgerichts<br />
über einen<br />
Markenschutz für<br />
„Bonsoir“ (französisch<br />
„Guten Abend“, Anm.),<br />
worin frühere Entscheidungen<br />
zu „Hallo“, „Hey“<br />
oder „Ciao“ und damit ähnlich<br />
wie „Griaß di“ zitiert<br />
würden. „Ich glaube, wenn<br />
man die Marke ‘Griaß di’ anfechten<br />
würde mit einem Löschungsantrag,<br />
hätte man wegen<br />
mangelnder Unterscheidungskraft<br />
gute Erfolgsaussichten“,<br />
sagte der Patentanwalt.<br />
Grußformel-Patent in deutscher<br />
Hand Foto: Daniel Rennen/pixelio.de