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Verhaltensbiologie

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Psychohydraulisches Modell (K. Lorenz)<br />

Ein Reservoir wird allmählich mit Wasser gefüllt, das normalerweise nur durch die Betätigung<br />

eines Ventils abfließen kann. Das Öffnen des Ventils wird sowohl durch die Menge an Wasser<br />

im Reservoir (aktionsspezifische Energie), als auch durch den Außenreiz (Öffnen des Ventils)<br />

beeinflußt. Ist das Reservoir leer, können keine Reaktionen ausgelöst werden. Je mehr Wasser<br />

im Reservoir ist, um so schwächer muß die Kraft zum Öffnen des Ventils sein. (Je größer die<br />

Handlungsbereitschaft, um so geringer muß die Stärke des Auslösereizes sein.)<br />

Endhandlungen führen demnach zu einer Schwellenerhöhung für den Auslösereiz; nach einiger<br />

Zeit sinkt dieses Niveau dann wieder ab (Nach Begattung Bereitschaft zum nochmaligen<br />

Begatten sehr gering)<br />

Kritik: Auch sensorische Rückkopplung (z.B. der Füllungszustand des Magens bei Hunden<br />

mit Halsfistel) führt zum Absinken der Handlungsbereitschaft. Nach Kopulation mit sterilem<br />

Männchen steigt die Bereitschaft zur nochmaligen Kopulation schneller an.<br />

Auch die Beendigung der Nahrungsaufnahme ist von der sensorischen Rückkopplung über den<br />

Füllungszustand des Magens beeinflußt (ebenfalls Versuch mit Hund mit Halsfistel)<br />

1.3.8 Endogene und exogene Kontrolle der Handlungsbereitschaft<br />

Dazu wurden Untersuchungen von Tinbergen (bot nacheinander versch. Starke Reize an /<br />

schlechte Methode, da sich das Tier verändert) und Lorenz (ließ das Tier zwischen mehreren<br />

unterschiedlich starken Reizen wählen) durchgeführt. fiPsychohydraulisches Modell.<br />

Handlungsbereitschaften sind hierarchisch strukturiert. Auf der untersten Ebene kann jeder<br />

einzelnen Erbkoordination eine eigene Handlungsbereitschaft zugeordnet werden.<br />

Bsp.: Stichling, Erhöhung der Wassertemperatur erhöht die Fortpflanzungsbereitschaft.<br />

Fortpflanzungsbereitschaftfi besteht aus: Kampf fiVerfolgen/Beißen/Androhen<br />

Nestbau fiGraben/Zusammenkleben<br />

Sexualität fiZickZackTanz/Zum Nest führen/Eier<br />

besamen.<br />

Brutpflege fiWasser zufächeln/Eier sammeln<br />

(höhere Ebene) (untere Ebene) (Verhaltensweisen)<br />

Handlungsbereitschaft wird beeinflußt von:<br />

• Grad der Adaptation und Ermüdung (Reizt man in gleicher Weise mehrfach<br />

hintereinander / Hand in heißem Wasser<br />

gewöhnt sich an die Temperatur )<br />

• Bestimmten Jahreszeiten (Fortpflanzung nicht das ganze Jahr möglich)<br />

• Reiz löst die Reaktion oft nicht gleich in voller Höhe aus, sondern steigert zunächst nur<br />

die Handlungsbereitschaft. (Bsp.: Alarmruf des Buchfinks aufgrund einer<br />

Eulenattrappe löst nicht sofort Flucht aus, sonder erhöht zunächst nur die<br />

Handlungsbereitschaft bei den Artgenossen zur Flucht<br />

• Verhaltensweisen können zeitlich begrenzten Außenreiz überdauern.<br />

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