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Verhaltensbiologie

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n Eintägige Küken treffen beim Picken schlechter als ältere Artgenossen. Durch Aufsetzen<br />

einer Prismenbrille läßt sich Lernen am Erfolg verhindern. Trotzdem picken diese Küken<br />

nach 4 Tagen genauso gut wie die ohne Brille.<br />

6.4 Ontogenetischer Funktionswechsel und Regression<br />

n Kainogenese Sonderanpassungen von Jungtieren an die Lebensbedingungen<br />

Bsp.: Schmetterling, der vor der Verpuppung als Raupe völlig<br />

anders lebt.<br />

n Funktionswechsel Verhaltensweisen von Juntieren treten bei erwachsenen Tieren<br />

mit anderer Bedeutung wieder auf.<br />

Bsp.: Milchtritt junger Hunde wird zu Pfötchengeben als<br />

Beschwichtigungssignal im Erwachsenenalter / Sperren von<br />

Jungvögeln wird später Element des Balzverhaltens<br />

n Verhaltensregression Kindliche Verhaltensweisen treten zu späteren Zeitpunkten<br />

aufgrund von Altersschwäche oder mangelnder Fürsorge<br />

wieder auf<br />

Bsp.: Alzheimer / Hospitalismus<br />

n Retardierung Stillstand der Entwicklung durch Unfall oder übertriebene<br />

Fürsorge<br />

6.5 Neugier und Spielverhalten<br />

6.5.1 Neugierverhalten<br />

Das Neugierverhalten wird gezeigt, wenn ein neues Objekt/Reiz aus der Umwelt auftaucht. Es<br />

ermöglicht dem Tier eine Verbesserung seiner Überlebensaussichten und ein Kennenlernen<br />

seiner Umwelt.<br />

Die Auslöser für Neugierverhalten sind unspezifisch. Es erfolgt eine schnelle Habituation, d.h.<br />

schon nach kurzer Zeit wird der Gegenstand nicht mehr beobachtet.<br />

6.5.2 Spielverhalten<br />

Spielverhalten zeigt die folgenden Merkmale:<br />

1. Dem Spiel fehlt der spezifische Ernstbezug, es ist häufig auf Ersatzobjekte<br />

ausgerichtet<br />

Bsp.: Katze spielt mit Wollknäuel / Jungfüchse wechseln beim Kampfspiel<br />

von der dominierenden zu der unterlegenen Rolle, die Beißbereitschaft ist<br />

dabei gehemmt<br />

2. Einzelelemente, auch von unterschiedlichen Verhaltensweisen sind freier<br />

kombinierbar als im Ernstfall / Übertreibungen / Wdhs<br />

3. Lebenswichtige Handlungsbereitschaften hemmen das Spielverhalten<br />

Bsp.: Tiere spielen nicht bei Hunger oder Gefahr<br />

4. Spielverhalten bedarf keiner Endhandlung<br />

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