Verhaltensbiologie
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Vögel sind in der Regel deshalb monogam, weil die Eiablage meist kurz nach der Befruchtung<br />
erfolgt. Das Männchen muß sich mit dem Weibchen beim Bebrüten der Eier abwechseln und<br />
das Weibchen, sowie später die Jungen, mit Nahrung versorgen. Es wäre mit mehreren<br />
Weibchen überfordert. Polygamie wäre nur bei sehr guten Nahrungsangebot möglich und das<br />
Weibchen müßte vom Männchen angelockt werden. Seitensprünge nur dann möglich, wenn<br />
eine Kolonie nicht zeitgleich mit dem Brüten beginnt. Bei der Polygymie stellt sich das<br />
Problem, daß sich das Männchen bei plötzlicher Nahrungsknappheit nur noch dem Weibchen<br />
zuwendet, das es zuletzt begattet hat. Die anderen würden in dieser Situation verhungern.<br />
Säugetiere haben eine viel längere Tragzeit, in der sich das Weibchen auch selbst versorgen<br />
kann.<br />
2. Polygamie<br />
2.1. Polygymie fi ein Männchen mit mehreren Weibchen<br />
Dadurch kann das Männchen seine Nachkommenzahl erhöhen, geht aber dabei kein Risiko ein.<br />
Falls die Nahrung knapp wird, wendet es sich nur noch ausschließlich dem Erstweibchen zu.<br />
Die anderen Weibchen haben nur bei einem sehr guten Männchen und/oder bei konstant gutem<br />
Nahrungsangebot keinen Nachteil. Vorteile für das Männchen überwiegen.<br />
Die Polygymie kann in folgenden Formen auftreten:<br />
n Ressourcen-Verteidigungs-Polygymie<br />
Das Männchen verteidigt bestimmtes Nahrungsgebiet und lockt damit Weibchen an. Diese<br />
kommen um Nahrung zu hohlen und verpaaren sich dabei mit dem Männchen.<br />
Bsp.: Bienen / Kohlibries<br />
n Weibchen-Verteidigungs-Polygymie<br />
Männchen schart einen Harem um sich herum und verteidigt diesen gegenüber von<br />
Konkurrenten.<br />
n Opportunistische Polygymie<br />
Männchen, ohne festes Revier, streifen umher auf der Suche nach Weibchen.<br />
n Leck-Polygymie<br />
Tritt beim Arena-Balzverhalten auf. Weibchen paaren sich bevorzugt mit dem Männchen in<br />
der Mitte der Arena. Ziel der Männchen ist es in die Mitte zu kommen. Das Männchen in der<br />
Mitte paart sich mit mehreren Weibchen.<br />
Bsp.: Birkhühner<br />
2.2. Polyandrie<br />
Ein Weibchen hat mehrere Männchen. Es können dabei folgende Formen auftreten:<br />
n Spermaersatzpolyandrie<br />
Dabei speichert das Weibchen den Samen, da die Menge einer einmaligen Begattung nicht<br />
ausreicht. Durch die mehrfache Verpaarung steigt die Nachkommenzahl.<br />
Bsp.: Fliegen<br />
n Ressourcenverteidigungspolyandrie<br />
Weibchen verteidigt ein Revier und lockt damit Männchen an. Nach der Paarung überläßt das<br />
Weibchen dem Männchen die Aufzucht der Brut. Strategie ist besonders sinnvoll, wenn die<br />
Verlustrate der Gelege sehr hoch ist.<br />
Bsp.: Indischer Wasserfasan<br />
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