Verhaltensbiologie
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1.3.6 Doppelte Reaktionsketten<br />
Balzhandlungen treten in Form von doppelten Reaktionsketten auf. Eine Reaktion des<br />
Männchens löst eine Reaktionen des Weibchens aus, diese wiederum eine des Männchens,<br />
usw.<br />
Bsp.: Stichling<br />
Männchen Weibchen<br />
erscheint<br />
Zickzacktanz<br />
zeigt Nest<br />
besamt<br />
weist den Bauch<br />
1.3.7 Leerlaufhandlung<br />
folgt nach und leicht ab<br />
= eine Erbkoordination, die spontan und ohne sichtbaren Auslösereiz abläuft.<br />
Wird die Endhandlung lange nicht abgerufen, so kommt es zu einer Schwellenerniedrigung und<br />
damit zu einer erhöhten Handlungsbereitschaft. Das Verhalten kann dann schon durch einen<br />
nicht adäquaten Reiz oder sogar ohne diesen ausgelöst werden.<br />
Bsp.: Kanarienvogelweibchen zeigen in Abwesenheit von Nistmaterial und einem Nest die<br />
typ. Nestbaubewegung<br />
Stichlinge balzen dann auch ohne Weibchen<br />
Nach dem Prinzip von der Doppelten Quantifizierung (K.Lorenz) wird die<br />
Handlungsintensität von inneren und äußeren Faktoren beeinflußt. Die gleiche Stärke einer<br />
Reaktion kann entweder bei starkem auslösendem Reiz und niedriger Handlungsbereitschaft<br />
oder bei schwachem auslösendem Reiz und hoher Handlungsbereitschaft auftreten.<br />
Eine mögliche Erklärung für das Auftreten von Übersprungshandlungen gibt K. Lorenz in<br />
seinem Psychohydraulischen Modell.<br />
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