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Verhaltensbiologie

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9.4 Altruismus<br />

Darunter versteht man uneigennützige Handlungen, die für das Tier selbst nachteilig, für die<br />

Artgenossen im sozialen Verband aber von Vorteil sind.<br />

Bsp.: Brutpflege- und Verteidigungsverhalten der sterilen Kasten im Insektenstaat<br />

Die Evolution von Altruismus ist nur aufgrund von Verwandtenselektion möglich. Es tritt am<br />

ausgeprägtesten bei staatsbildenden Insekten auf. Diese leben in einer großen Familie<br />

zusammen, die alle von der selben Mutter abstammen. Alle Tiere haben deshalb zu einem<br />

großen Teil gemeinsame Gene und das Verhalten kommt so indirekt den eigenen Genen zugute.<br />

Der direkten genetischen Eignung (Anzahl der eigenen Nachkommen) steht somit die indirekte<br />

genetische Eignung gegenüber, in der der Fortpflanzungserfolg der Verwanden, nach<br />

Verwandtschaftsgrad gewichtet, zum Ausdruck kommt.<br />

Den Altruismus zwischen Verwandten bezeichnet man als Nepotistischer Altruismus.<br />

Bsp.:<br />

n Verteidigt eine Mutter ihre Jungen, so kommt das auch den eigenen Genen zugute,<br />

da sie mit den Jungen 50% der Genen gemeinsam hat.<br />

n Arbeiterbiene hat mit der Königin mehr gemeinsame Gene als mit eigenen Jungen.<br />

fi Siehe auch Bestimmung desVerwandtschaftsgrades<br />

n Raupen leben in einer Gruppen, wenn eine Raupe einem Räuber zum Opfer fällt,<br />

dann steigert sie damit die Fitness der anderen Raupen aus dem Gelege.<br />

Als Reziproken Altruismus bezeichnet man den Altruismus zwischen Nicht-Verwandten.<br />

Es stellt sich dabei aber die Frage, ob sich der andere tatsächlich revangieren. Dieses<br />

Verhaltensform beschränkt sich deshalb auch auf Tiere die sich gut kennen.<br />

Bsp.: Vampirfledermaus gibt erfolglosem Tier Blut ab, da es nach 3 Tagen ohne Nahrung<br />

sterben würde.<br />

Dabei muß der, mit dem geteilt wird, in mindestens 60% der Fälle am gleichen<br />

Schlafplatz geschlafen haben oder verwandt sein.<br />

Nebenhenne schiebt der Haupthenne ein Ei unter. Für sie ist das die einzige<br />

Möglichkeit sich fortzupflanzen. Die Haupthenne legt diese Eier zum Schutz der eigenen an<br />

den Rand, wo sie Freßfeinden als erstes zum Opfer fallen.<br />

Bei Vögeln gibt es Bruthelfer, die selbst keine eigenen Eier haben.<br />

Bei Hausmäusen ziehen die Weibchen eines Männchens die Jungen gemeinsam in einem<br />

Nest auf. Alle Weibchen säugen die Jungen.<br />

Gesamtfitness = Direkte Fitness + Indirekte Fitness<br />

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