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A Erweiterungen der elementaren Festigkeitslehre für die ... - Springer

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674 A <strong>Erweiterungen</strong> <strong>der</strong> <strong>elementaren</strong> <strong>Festigkeitslehre</strong><br />

ν L wird beispielsweise von Bertsche & Lechner [2004] beschrieben, auch<br />

mit Bezug auf Fahrzeuggetriebe.<br />

A.2.3 Relative Palmgren-Miner-Regel<br />

Umfangreiche Untersuchungen zur Prognosegenauigkeit <strong>der</strong> einfachen, linearen<br />

Palmgren-Miner-Regel zeigen, dass <strong>die</strong> Schadenssummen im Mittel nahe<br />

D = 1 liegen. Jedoch können auch beachtliche Abweichungen von <strong>die</strong>sem Wert<br />

in beide Richtungen auftreten, durch <strong>die</strong> entsprechende Unterschiede zwischen<br />

berechneter und tatsächlicher Lebensdauer im Experiment entstehen.<br />

An Aluminium-Legierungen und niedriglegierten Stählen wird eine Tendenz<br />

zu Werten D < 1 für das Bauteilversagen beobachtet. Bei Biegebeanspruchungen<br />

liegen <strong>die</strong> Schadenssummen meist unter 1, während <strong>die</strong> Schadenssumme<br />

nach (A.18) bei Axialbeanspruchungen im Mittel Werte um 1 einnehmen.<br />

Die Streuungen in den experimentell ermittelten Schadenssummen führen zu<br />

<strong>der</strong> Überlegung, anstelle des von Palmgren & Miner eingeführten Grenzwertes<br />

D = 1 an<strong>der</strong>e Grenzwerte D ≠ 1 zu verwenden. Umfangreiche Experimente<br />

haben gezeigt, dass 94 % aller mit dem Konzept von Palmgren &<br />

Miner berechneten Schadenssummen oberhalb D = 0, 3 liegen und dass <strong>die</strong><br />

Begrenzung <strong>der</strong> Schadenssumme auf D ≤ 0, 3 somit eine konservative Annahme<br />

darstellt. Gegenüber <strong>der</strong> ursprünglichen Annahme von D = 1 ergeben sich<br />

dann Überdimensionierungen von 16% bis 21% bezogen auf <strong>die</strong> im Bauteil wirkenden<br />

Spannungen, <strong>die</strong> als zusätzliche Sicherheitsreserve zu betrachten sind.<br />

Eine an<strong>der</strong>e Form <strong>der</strong> relativen linearen Schadensakkumulationshypothese basiert<br />

auf <strong>der</strong> Berechnung <strong>der</strong> Schädigungssumme nach <strong>der</strong> Originalform (A.18)<br />

<strong>der</strong> Palmgren-Miner-Regel für ein Bauteil, das in einem Betriebsfestigkeitsversuch<br />

mit einem bekannten Lastkollektiv ausgefallen ist. Vorausgesetzt wird<br />

ferner eine abgesicherte Wöhlerlinie für das betrachtete Bauteil aus <strong>der</strong> für <strong>die</strong><br />

Lasthorizonte <strong>die</strong> Ausfallschwingspielzahlen bei einstufiger Beanspruchung N i<br />

ermittelt werden können. Man errechnet also zunächst <strong>die</strong> Schadenssumme D ∗<br />

für das Kollektiv mit s 1 Stufen im Zeitfestigkeitsbereich und n i , i = 1, . . . , s 1 ,<br />

Schwingspielen in den einzelnen Stufen sowie <strong>die</strong> Ausfallschwingspielzahlen N i<br />

entsprechend <strong>der</strong> Bauteilwöhlerlinie nach (A.18). Dabei nimmt man an, dass<br />

<strong>die</strong>se Schadenssumme ungeachtet ihres absoluten Wertes auch für ein ähnliches<br />

Kollektiv mit s 2 Stufen im Zeitfestigkeitsbereich und n j , j = 1, . . . , s 2 ,<br />

Schwingspielen pro Lasthorizont und Ausfallschwingspielzahlen N j für ein<br />

ähnliches Bauteil zum Ausfall führt:<br />

∑s 2<br />

⎛<br />

n j /N j<br />

D<br />

D ∗ = j=1<br />

s∑<br />

∑s 1<br />

= ⎝<br />

n i /N i j=1<br />

i=1<br />

⎞<br />

( ) ( k s∑<br />

n j σa,j<br />

⎠/<br />

N D σ D<br />

i=1<br />

n i<br />

N D<br />

(<br />

σa,i<br />

σ D<br />

) k<br />

)<br />

≤ 1. (A.20)<br />

Umfassende Untersuchungen zur relativen linearen Schadensakkumulation<br />

nach (A.20) haben gezeigt, dass das Verfahren bei ähnlichen Kollektiven und

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