Geschaeftsbericht 2002 (pdf, 1421K) - WestLB
Geschaeftsbericht 2002 (pdf, 1421K) - WestLB
Geschaeftsbericht 2002 (pdf, 1421K) - WestLB
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Bericht des <strong>WestLB</strong>-Konzerns<br />
zum Geschäftsjahr <strong>2002</strong><br />
Kennzahlen<br />
WESTLB-KONZERN<br />
<strong>2002</strong> 2001*<br />
in Mio € €<br />
Bilanzsumme 265.601 264.049<br />
Geschäftsvolumen 396.916 416.216<br />
Kreditvolumen 261.342 274.217<br />
Verbriefte Verbindlichkeiten 58.148 54.423<br />
Fremde Gelder 182.594 181.555<br />
Eigene Mittel 12.861 15.184<br />
Nominalvolumen der Derivate 2.258.257 2.066.932<br />
Zinsüberschuss 1.541 1.995<br />
Provisionsüberschuss 692 773<br />
Nettoertrag aus Finanzgeschäften 177 185<br />
Personalaufwand 1.218 1.354<br />
Andere Verwaltungsaufwendungen 1.056 1.260<br />
Betriebsergebnis nach Risikovorsorge – 1.580 178<br />
Jahresergebnis vor Steuern – 1.668 143<br />
Mitarbeiter (Bankkonzern**) 8.779 9.465<br />
* Nach Spaltung und Übergangskonsolidierung der Landesbanken Rheinland-Pfalz und Schleswig-Holstein;<br />
ermittelte Werte für den <strong>WestLB</strong> AG-Konzern<br />
** ohne Gemeinschaftsunternehmen<br />
BIZ-Eigenmittelquote 10,1%<br />
BIZ-Kernkapitalquote 5,8%<br />
Gesamtkennziffer gemäß Grundsatz I 10,5%<br />
Eigenkapitalrentabilität – 27,9%<br />
Cost/Income-Ratio 86,1%<br />
Ratings kurzfristig langfristig<br />
Moody’s P-1 Aa1<br />
Standard & Poor’s A-1+ AA+<br />
FITCH Ratings F1+ AAA
Inhalt<br />
1 Mission Statement<br />
2 Das Unternehmen<br />
4 Mit neuer Kraft im Markt<br />
7 Milestones <strong>2002</strong><br />
8 Brief des Vorstandsvorsitzenden<br />
12 Ziele<br />
14 Vorstand<br />
16 Menschen und Märkte<br />
18 Fokus auf Lösungen<br />
20 Kreditgeschäft<br />
22 Spezialfinanzierungsgeschäft<br />
28 Handel<br />
34 Dienstleistungsgeschäft<br />
38 Beteiligungen<br />
41 Landesbanken<br />
42 Sparkassen<br />
44 Öffentliche Kunden<br />
46 Menschen zusammenbringen<br />
50 Der Finanzreport<br />
52 Lagebericht<br />
104 Bilanz<br />
108 Gewinn- und Verlustrechnung<br />
110 Eigenkapitalspiegel<br />
111 Anhang<br />
162 Bericht des Aufsichtsrates<br />
166 Namen und Standorte<br />
168 Organe<br />
174 Adressen<br />
178 Geschäftsbereiche<br />
180 Glossar
UNTERNEHMENSBEREICH KUNDEN<br />
Sparkassen/Öffentliche Kunden<br />
Sparkassen/Öffentliche Kunden<br />
Corporates<br />
Western Europe<br />
Central-/Eastern Europe<br />
Americas<br />
Asia/Pacific<br />
UNTERNEHMENSBEREICH PRODUKTE<br />
Finanzierungen<br />
Zentrales Kreditmanagement<br />
Kredite Deutschland/Europa<br />
Kredite Amerika<br />
Kredite Asia/Pacific<br />
Finanzmärkte<br />
Global Financial Markets<br />
<strong>WestLB</strong> International, Luxemburg<br />
Corporate Finance<br />
Global Specialised Finance<br />
Principal Finance<br />
<strong>WestLB</strong> Panmure<br />
<strong>WestLB</strong> Research<br />
WSP Equities<br />
Equity Investments<br />
Equity Investments<br />
Immobilienkunden<br />
Immobilienkunden<br />
Financial Institutions<br />
Europe/Middle East/Africa<br />
Americas<br />
Asia/Pacific<br />
Asset Management<br />
Global Asset Management<br />
Banque d’Orsay<br />
Dienstleistungen<br />
Payments, CashManagement<br />
& Card Services<br />
Global Back Office
Der Sprung in eine neue Zeit.<br />
Die <strong>WestLB</strong> AG ist Wirklichkeit.<br />
Die <strong>WestLB</strong> AG ist eine international operierende, fokussierte Geschäftsbank, die als innovativer,<br />
kraftvoller Akteur in den wettbewerbsintensiven europäischen und internationalen<br />
Märkten arbeitet. Die Fähigkeit, Veränderungen und neue Anforderungen der Märkte mit<br />
Weitblick in alternative Geschäftsstrategien, Produkte und Dienstleistungen zu überführen,<br />
gehört zu ihren wesentlichen Stärken. In neuer Struktur, die den Vorgaben des europäischen<br />
Wettbewerbsrechts entspricht, konzentriert die <strong>WestLB</strong> AG ihre Leistung und ihre Innovationskraft<br />
auf die Lösung komplexer Finanzierungsaufgaben für professionelle Kunden und<br />
Geschäftspartner. Unternehmen, Institutionelle, öffentliche Kunden, Banken und Sparkassen<br />
haben in der <strong>WestLB</strong> AG einen Bankpartner, der Klarheit und Transparenz zur Grundlage<br />
seines Handelns gemacht hat. Exzellent ausgebildete Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />
machen die <strong>WestLB</strong> AG zu einem national wie international anerkannten Anbieter hochwertiger<br />
Finanzprodukte und Dienstleistungen, auf die die Kunden ihre eigene geschäftliche<br />
Perspektive aufbauen können.
Weitblick<br />
Weitblick eröffnet Freiheiten. Raum, die Zukunft zu denken.<br />
Und die Chance für ein Unternehmen, den Markt auch<br />
künftig aktiv zu gestalten.
Das Unternehmen Ein bewegendes, ein<br />
forderndes Jahr für die <strong>WestLB</strong>. Mit neuem Profil im<br />
Markt, ein Aufbruch in schwieriger Zeit. Das folgende<br />
Kapitel fasst die wesentlichen Eckpunkte des Jahres <strong>2002</strong><br />
aus dem Blickwinkel des neuen Unternehmens zusammen.
4<br />
Mit neuer Kraft im Markt — Privatrechtlich<br />
organisiert, führt die <strong>WestLB</strong> AG<br />
das gesamte Wettbewerbsgeschäft der<br />
ehemaligen Westdeutschen Landesbank<br />
Girozentrale fort.<br />
Struktur für die Zukunft<br />
Am 30. August <strong>2002</strong> ist aus der Westdeutschen<br />
Landesbank Girozentrale die <strong>WestLB</strong> AG hervorgegangen.<br />
Eine international operierende,<br />
fokussierte Geschäftsbank, die in einer neuen,<br />
marktgerechten und mit den europäischen<br />
Wettbewerbsregeln konformen Struktur die<br />
Aufgaben der Zukunft angeht. Die <strong>WestLB</strong> AG<br />
ist eine 100-prozentige Tochtergesellschaft der<br />
öffentlich-rechtlichen Landesbank NRW. Über<br />
die Landesbank NRW hält das Land Nordrhein-<br />
Westfalen 43,2% der Anteile an der <strong>WestLB</strong>.<br />
Weitere Anteilseigner sind die Landschaftsverbände<br />
Rheinland und Westfalen mit jeweils<br />
11,7% sowie der Rheinische Sparkassen- und<br />
Giroverband und der Westfälisch-Lippische<br />
Sparkassen- und Giroverband, die jeweils 16,7%<br />
halten. Mit einer Konzern-Bilanzsumme von<br />
rund 266 Mrd € ist die <strong>WestLB</strong> eine der größten<br />
international operierenden deutschen<br />
Geschäftsbanken.<br />
Die neue Struktur der <strong>WestLB</strong> berücksichtigt<br />
bereits die Auswirkungen der Verständigung<br />
zwischen Bundesregierung und Europäischer<br />
Kommission zu den öffentlich-rechtlichen<br />
Kreditinstituten in Deutschland. Indem alle bislang<br />
im öffentlichen Auftrag wahrgenommenen<br />
Aufgaben künftig von der Landesbank NRW<br />
erbracht werden, sind die Weichen für eine<br />
langfristige strategische Ausrichtung der <strong>WestLB</strong><br />
nach dem Wegfall von Anstaltslast und<br />
Gewährträgerhaftung im Jahr 2005 gestellt.<br />
Auf diese Weise ist die Bank im Einklang mit<br />
den veränderten Rahmenbedingungen der<br />
europäischen Wirtschaftspolitik und kann sich<br />
bereits jetzt für Kunden, Geschäftspartner,<br />
Investoren sowie Analysten nachvollziehbar<br />
auf die Herausforderungen der Märkte konzentrieren.<br />
Anspruchsvolle Beratung und<br />
Betreuung<br />
Professionelle Partnerschaft und unmittelbare<br />
Präsenz an den wichtigsten Finanzplätzen der<br />
Welt sind die Grundlagen eines lösungsorientierten<br />
Produkt- und Dienstleistungsangebotes<br />
der <strong>WestLB</strong>. Sie sichern der Bank in vielen<br />
Geschäftsfeldern die Marktführerschaft, so bei<br />
den weltweiten Projektfinanzierungen und im<br />
Bereich International Trade & Commodity<br />
Finance. Auch die Position eines bedeutenden<br />
europäischen Aktien- und Bondhauses sowie<br />
die Spitzenstellung im europäischen Principal<br />
Finance- und Securitisations-Geschäft gründen<br />
auf dem Anspruch, durch Leistung und Innovation<br />
immer die beste Lösung für die Bedürfnisse<br />
der Kunden zu finden. Die Kompetenzen der
Unternehmen Menschen und Märkte Finanzreport Namen und Standorte<br />
<strong>WestLB</strong> sind fokussiert auf die Bereiche<br />
Financial Structuring, Equity Solutions, Credit<br />
Products, Treasury & Fixed Income und Asset<br />
Management für Unternehmen, Institutionelle,<br />
Sparkassen, Banken sowie öffentliche Kunden.<br />
Weltweit regional ausgerichtet, stellt die <strong>WestLB</strong><br />
umfassendes Branchen-Know-how durch eine<br />
sektorale Organisation in der Kundenbetreuung<br />
sowie global aufgestellte Produkt-Kompetenzcenter<br />
sicher. Damit bietet die <strong>WestLB</strong> ihren<br />
Kunden eine gleichbleibend anspruchsvolle<br />
Beratungs- und Betreuungsqualität bei allen<br />
Finanzierungs- und Investmentanforderungen –<br />
von der umfassenden One-Stop-Begleitung aus<br />
einer Hand bis zur projektbezogenen Einzelfinanzierung.<br />
Gute Marktperformance und konsequente<br />
Ressourcensteuerung sind für die <strong>WestLB</strong><br />
die maßgeblichen Instrumente einer zukunftsweisenden<br />
Geschäftspolitik. Von der damit<br />
einhergehenden Wertsteigerung des Unternehmens<br />
profitieren Kunden, Mitarbeiter und<br />
Eigentümer. Denn mit dem Erfolg des eigenen<br />
Unternehmens verbindet die <strong>WestLB</strong> fortlaufende<br />
Investitionen in die strukturelle und<br />
| Sybille Enzweiler Financial Institutions<br />
Eine gute Bank macht Spaß. Dem Kunden, wenn die Leistung stimmt<br />
und den Mitarbeitern, wenn man gemeinsam etwas Neues schafft, wenn<br />
die Perspektive stimmt. In der <strong>WestLB</strong> AG trifft alles zusammen: das<br />
Neue und die Leistung, die Perspektive und der Spaß am Erfolg. Deshalb<br />
arbeite ich gern hier. MYBANK<br />
technische Verbesserung der Rahmenbedingungen<br />
für die Entwicklung innovativer Finanzdienstleistungen<br />
und der kontinuierlichen<br />
Mitarbeiterqualifizierung. So tragen die<br />
Beratungsleistungen und Finanzprodukte der<br />
<strong>WestLB</strong> zu einem nachhaltigen Nutzen für<br />
Kunden und Geschäftspartner bei.<br />
Teil einer starken Gruppe<br />
Als Teil der Sparkassen-Finanzgruppe partizipiert<br />
die <strong>WestLB</strong> an einer Arbeitsteilung und Zusammenarbeit,<br />
die nach einem einfachen Prinzip<br />
organisiert ist: Aufgaben werden dort wahrgenommen,<br />
wo es ökonomisch und strukturell<br />
am sinnvollsten ist. Auf dieser Basis ist die<br />
<strong>WestLB</strong> Zentralbank und Produktlieferant für<br />
die Sparkassen in Nordrhein-Westfalen und<br />
Brandenburg und stellt deren Zugang zu den<br />
internationalen Kapitalmärkten sicher. Bei ihren<br />
Kooperationen und Beteiligungen in der Sparkassen-Finanzgruppe<br />
strebt die <strong>WestLB</strong> stets nach<br />
einer effizienzsteigernden Bündelung der Kräfte.<br />
Die <strong>WestLB</strong> ist Mitglied des Deutschen Sparkassen-<br />
und Giroverbandes (DSGV) und des<br />
Bundesverbandes Öffentlicher Banken (VÖB).<br />
5
6<br />
Good Corporate Governance<br />
Verantwortliches und transparentes Handeln<br />
gegenüber Kunden, Aktionären, Mitarbeitern<br />
und der Öffentlichkeit ist eine weitere Säule des<br />
unternehmerischen Erfolgs der <strong>WestLB</strong>. Denn<br />
nachhaltiges und ertragsorientiertes Wachstum<br />
sind für ein weltweit tätiges Unternehmen ohne<br />
das Vertrauen der nationalen und internationalen<br />
Märkte nicht realisierbar.<br />
Mit ihren Regeln für Corporate Governance ist<br />
die <strong>WestLB</strong> eine freiwillige Selbstverpflichtung<br />
eingegangen, die maßgeblich auf den für nicht<br />
börsenorientierte Unternehmen relevanten<br />
Vorgaben des deutschen Corporate Governance-<br />
Kodex basiert. Aufsichtsrat, Vorstand und Mitarbeiter<br />
der Bank identifizieren sich in vollem<br />
Umfang mit diesen Regeln, denn sie festigen<br />
eine unternehmerische Leitung und Kontrolle<br />
der <strong>WestLB</strong>, die den nationalen und internationalen<br />
Standards guter Unternehmensführung<br />
in gleichem Maße verpflichtet ist wie dem<br />
Ziel einer langfristigen Steigerung des Unternehmenswertes.<br />
Um eine hohe Konsistenz über<br />
das gesamte Steuerungs- und Kontrollsystem<br />
der Bank sicherzustellen, finden sich die Regeln<br />
für Corporate Governance auch in den Geschäftsordnungen<br />
des Aufsichtsrates und des Vorstandes<br />
wieder.<br />
Gesellschaftliche Verantwortung praktiziert die<br />
<strong>WestLB</strong> aktiv und hat hierfür ihr Handeln an<br />
den Zielen einer nachhaltigen wirtschaftlichen<br />
Entwicklung ausgerichtet. Das soziale, kulturelle<br />
und wissenschaftliche Engagement der <strong>WestLB</strong><br />
zielt auf die Förderung der geistigen und<br />
künstlerischen Vielfalt sowie des gesellschaftlichen<br />
Zusammenhalts insbesondere in Nordrhein-Westfalen,<br />
dem Stammland der Bank.<br />
Auch mit der Unterzeichnung der Umweltschutzerklärung<br />
für Finanzinstitute der Umweltorganisation<br />
der Vereinten Nationen (UNEP) hat sich<br />
die <strong>WestLB</strong> den Bemühungen zur Förderung<br />
einer nachhaltigen Entwicklung angeschlossen.<br />
Sie beinhaltet unter anderem die Verpflichtung,<br />
alle auf ihre Geschäftstätigkeit und Dienstleistungen<br />
anwendbaren regionalen, nationalen<br />
und internationalen Umweltauflagen zu erfüllen.<br />
So unterliegen Finanzengagements bei umweltrelevanten<br />
Projekten einer umfassenden Prüfung<br />
hinsichtlich der Einhaltung vorgeschriebener<br />
Umweltschutzanforderungen. Ökologische Kriterien<br />
finden sowohl in der Kreditrisikostrategie<br />
der Bank als auch bei den Kreditratings für<br />
Kunden Anwendung; bei internationalen Energieprojekten<br />
ist beispielsweise über die länderspezifischen<br />
Gesetze hinaus die Berücksichtigung<br />
der von der Weltbank aufgestellten Umweltund<br />
Sozialauflagen Finanzierungsvoraussetzung.
Milestones<br />
002<br />
30. 8. <strong>2002</strong> – Mit dem Eintrag in<br />
die Handelsregister von Düsseldorf<br />
und Münster ist die <strong>WestLB</strong> AG<br />
etabliert.<br />
Januar – Die Landesregierung bringt die Novellierung des nordrhein-westfälischen Sparkassengesetzes auf<br />
den Weg. Es regelt die Neustrukturierung der Westdeutschen Landesbank Girozentrale nach dem Mutter-<br />
Tochter-Modell. Februar – Bundesregierung und Europäische Kommission vereinbaren, dass bis zum Wegfall<br />
von Anstaltslast und Gewährträgerhaftung Mitte 2005 beide Haftungsinstitute uneingeschränkt weitergelten.<br />
April – Die <strong>WestLB</strong> veräußert im Rahmen ihrer Fokussierung auf Kerngeschäftsaktivitäten den Geschäftsbereich<br />
Private Banking. Auch der 25-prozentige Anteil an den Westfälischen Provinzial-Versicherungen<br />
wird verkauft. Mai – Die Europäische Kommission bestätigt die Konformität des Mutter-Tochter-Modells mit<br />
dem europäischen Wettbewerbsrecht. Juni – Der Landtag NRW verabschiedet mit klarer Mehrheit das neue<br />
Sparkassengesetz. August – Das novellierte Sparkassengesetz des Landes NRW tritt in Kraft. Mit ihm wird<br />
die Landesbank NRW gegründet. Die <strong>WestLB</strong> AG wird durch den Eintrag in die Handelsregister etabliert.<br />
Die LBS wird abgespalten und geht in den Besitz der Sparkassen über. September – Die neuen Gremien<br />
der <strong>WestLB</strong> AG nehmen ihre Arbeit auf. Die Bedeutung der Sparkassen für die Geschäftspolitik der <strong>WestLB</strong><br />
wird durch eine neue Rahmenvereinbarung unterstrichen. Oktober – Mit der Gründung der <strong>WestLB</strong><br />
Covered Bond Bank stärkt die <strong>WestLB</strong> ihre Position im Wachstumsmarkt für europäische gedeckte Anleihen.<br />
Der Ausbau von leistungsstarken Geschäftsfeldern wird gestützt durch die schnelle Realisierung von<br />
Kosteneinsparungen. Dezember – Die Hauptversammlung der <strong>WestLB</strong> AG beschließt eine Kapitalerhöhung<br />
in Höhe von 1,25 Mrd €. Durch den vereinbarten Verkauf der WPS Bank (zum 1. Januar 2003) wird die<br />
konsequente Fokussierung auf Kerngeschäftsfelder fortgesetzt.
Brief des Vorstandsvorsitzenden<br />
„<br />
Um sich frühzeitig auf die Zeit nach dem Wegfall der staatlichen<br />
Haftungsgrundlagen einzustellen, hat die Bank im abgelaufenen<br />
Geschäftsjahr umfangreiche Maßnahmen zur Kostensenkung und<br />
Effizienzsteigerung ergriffen.<br />
das äußerst schwierige Marktumfeld hat das Ergebnis der <strong>WestLB</strong> AG im Jahr <strong>2002</strong> spürbar<br />
belastet. Gleichwohl haben wir wichtige strategische Weichen für die Zukunft gestellt<br />
und sind vor allem beim Kostenabbau gut vorangekommen.<br />
Das operative Ergebnis im <strong>WestLB</strong>-Konzern sank aufgrund der schwachen konjunkturellen<br />
Entwicklung und des Einbruchs an den Aktienmärkten auf 366 Mio €. Der<br />
Jahresfehlbetrag vor Steuern belief sich auf 1,668 Mrd €. Ursächlich hierfür war vor<br />
allem die deutlich gestiegene Risikovorsorge, die auf die schwache Konjunkturentwicklung<br />
sowie zu einem großen Teil auf Betrugsfälle und Bilanzmanipulationen zurückzuführen<br />
war. Darüber hinaus wurde eine Risikopauschale von über 200 Mio € eingestellt und<br />
damit zusätzliche Vorsorge getroffen. Hinzu kamen erhebliche Restrukturierungsaufwendungen.<br />
Der ausgewiesene Jahresfehlbetrag wird aus den Konzernrücklagen gedeckt.<br />
Mit der zeitgerechten Umsetzung des Mutter-Tochter-Modells ist eine große Herausforderung<br />
erfolgreich bewältigt worden. Aus der Westdeutschen Landesbank Girozentrale<br />
sind die drei selbstständigen Institute Landesbank NRW, LBS Westdeutsche Landesbausparkasse<br />
und <strong>WestLB</strong> AG hervorgegangen. Durch die Bündelung des Wettbewerbsgeschäftes<br />
in der <strong>WestLB</strong> AG hat sich die Bank klar positioniert und eine wesentliche<br />
Voraussetzung für die erfolgreiche Entwicklung auch für die Zeit nach Wegfall von<br />
Anstaltslast und Gewährträgerhaftung geschaffen.<br />
Nach wie vor ungeklärt ist die Auseinandersetzung mit der EU-Kommission über die<br />
angebliche Beihilfe durch die Eingliederung der Wohnungsbauförderungsanstalt (Wfa)<br />
in die <strong>WestLB</strong> im Jahr 1992. Das Europäische Gericht hob deren Beihilfeentscheidung<br />
wegen nicht ausreichender Begründung auf. Die Kommission muss nunmehr erneut<br />
“
Unternehmen Menschen und Märkte Finanzreport Namen und Standorte<br />
eine Entscheidung treffen. Besonders wichtig für die Bank ist in diesem Zusammenhang,<br />
dass nach dem Urteil des Europäischen Gerichtshofes vom 12. Dezember <strong>2002</strong> eine<br />
unbare Umsetzung der Entscheidung möglich ist.<br />
Um sich frühzeitig auf die Zeit nach dem Wegfall der staatlichen Haftungsgrundlagen<br />
einzustellen, hat die Bank im abgelaufenen Geschäftsjahr umfangreiche Maßnahmen<br />
zur Kostensenkung und Effizienzsteigerung ergriffen. Darüber hinaus wurde das Profil<br />
als fokussierte Geschäftsbank weiter geschärft, indem wir uns aus Geschäftsfeldern<br />
zurückgezogen haben, die nicht mehr im strategischen Fokus der Bank liegen. Hierzu<br />
zählen das inländische Private Banking-Geschäft, die Beteiligung an den Westfälischen<br />
Provinzial-Versicherungen sowie die Beteiligung an der WPS Bank, die wir zum 1. 1. 2003<br />
an die beiden nordrhein-westfälischen Sparkassenverbände veräußert haben.<br />
Auf der Kostenseite haben sich die eingeleiteten Sparmaßnahmen bereits spürbar niedergeschlagen.<br />
Mit der Verringerung des Personalbestandes um rund 1.000 Mitarbeiter<br />
ist die <strong>WestLB</strong> ihrem Ziel, bis Ende 2003 die Mitarbeiterzahl um mindestens 1.500<br />
abzubauen, ein erhebliches Stück nähergekommen. Durch die Straffung des in- und<br />
ausländischen Betriebsstellennetzes, unter anderem durch die Schließung der Niederlassungen<br />
in Bielefeld und Essen, Zentralisierungen im Back Office und die Neuausrichtung<br />
der inländischen Kreditbearbeitung wurde die Kosteneffizienz deutlich<br />
verbessert.<br />
Aufgrund der anhaltenden Marktschwäche haben wir auch im Geschäftsbereich <strong>WestLB</strong><br />
Panmure umfangreiche Kostensenkungsmaßnahmen umgesetzt. Um den veränderten<br />
Bedingungen am Aktienmarkt Rechnung zu tragen, wird das Geschäft in Zukunft klar<br />
auf die Kernkompetenzen fokussiert, wobei die paneuropäische Ausrichtung fortgeführt<br />
wird. Die damit verbundenen Restrukturierungen, die einen zusätzlichen Personalabbau<br />
von ca. 300 Mitarbeitern umfassen, sollen zügig umgesetzt und bereits im Geschäftsjahr<br />
2003 wirksam werden.<br />
Die strategische Fokussierung auf zukunftsträchtige Geschäftsfelder hat sich im<br />
vergangenen Jahr ausgezahlt. Im Spezialfinanzierungsgeschäft mit strukturierten<br />
Finanzierungen, Principal Finance und Asset Backed-Transaktionen konnten wir aufgrund<br />
unserer anerkannten Expertise unsere Marktpositionen festigen. Die führende<br />
9
05<br />
Marktstellung in ausgewählten Geschäftsfeldern wurde erneut durch zahlreiche Auszeichnungen<br />
internationaler Fachzeitschriften bestätigt, beispielsweise bei Projektfinanzierungen,<br />
Commodity-Finanzierungen und für unsere Anleiheemissionen.<br />
Um die Marktposition in Kerngeschäftsfeldern zu stärken, haben wir unser Know-how<br />
weiter gebündelt und vor allem verschiedene Handelsbereiche mit dem Spezialfinanzierungsgeschäft<br />
verzahnt. So wurden die Bereiche strukturierte Finanzierungen und<br />
Asset Backed-Transaktionen in dem neuen Geschäftsbereich Global Specialised Finance<br />
zusammengeführt und die Expertise bei Kreditderivaten mit den Credit-Aktivitäten des<br />
Geschäftsbereiches Global Financial Markets verschmolzen. Mit diesen Maßnahmen<br />
erschließen wir nicht nur zusätzliche Synergiepotenziale, sondern verbessern zugleich<br />
den Produktzugang für die Kunden.<br />
Mit der Gründung der <strong>WestLB</strong> Covered Bond Bank in Dublin tragen wir dem schnellen<br />
Wachstum auf dem europäischen Markt für gedeckte Anleihen Rechnung. Irish Covered<br />
Bonds bieten sowohl für Investoren als auch für Emittenten eine interessante Alternative<br />
zum deutschen Pfandbrief.<br />
Als Sparkassenzentralbank werden wir die Zusammenarbeit im Verbund mit den<br />
Sparkassen künftig intensivieren. Dazu haben wir eine Rahmenvereinbarung mit den<br />
Sparkassen in Nordrhein-Westfalen abgeschlossen, in der die zukünftige Kooperation<br />
geregelt ist. Dadurch sollen die Potenziale des arbeitsteiligen Verbundes mit einem<br />
sich ergänzenden Produktangebot und gemeinsamen Akquisitionsaktivitäten noch<br />
stärker ausgeschöpft werden.
Unternehmen Menschen und Märkte Finanzreport Namen und Standorte<br />
„<br />
2003 wird nach <strong>2002</strong> ein weiteres Jahr der Restrukturierung; zudem bleibt<br />
die Wirtschaftslage schwierig. Dennoch sind wir zuversichtlich, ein deutlich<br />
verbessertes operatives Ergebnis vorzulegen.<br />
Die <strong>WestLB</strong> AG wird den Prozess der Kostenreduktion in 2003 konsequent fortsetzen.<br />
Darüber hinaus werden wir das künftige Geschäftsmodell festlegen. Um den geschäftspolitischen<br />
Spielraum der Bank auch nach Wegfall der öffentlichen Haftungsinstitute<br />
Mitte 2005 langfristig zu sichern, orientieren sich die weiteren Restrukturierungs- und<br />
Strategiemaßnahmen konsequent an den betriebswirtschaftlichen Zielen der Bank,<br />
einer Eigenkapitalrentabilität von 18% und einer Cost-Income-Ratio von 65%. Mit der<br />
zum Jahresbeginn erfolgten Kapitalerhöhung um 1,25 Mrd € hat die <strong>WestLB</strong> ihr Ziel einer<br />
Kernkapitalquote von 6,5% nahezu erreicht und zugleich einen klaren Vertrauensbeweis<br />
der Eigentümer in die Leistungsfähigkeit der Bank erhalten.<br />
2003 wird nach <strong>2002</strong> ein weiteres Jahr der Restrukturierung; zudem bleibt die<br />
Wirtschaftslage schwierig. Dennoch sind wir zuversichtlich, ein deutlich verbessertes<br />
operatives Ergebnis vorzulegen.<br />
Ihnen, verehrte Kunden, Geschäftspartner und Eigentümer, danken wir für das uns<br />
entgegengebrachte Vertrauen und die gute Zusammenarbeit.<br />
Mit freundlichen Grüßen<br />
Jürgen Sengera<br />
Vorsitzender des Vorstandes<br />
“<br />
11
12<br />
Ziele — Im Rahmen der ertrags- und<br />
rentabilitätsorientierten Geschäftspolitik<br />
werden Geschäftsfelder mit bislang schon<br />
überdurchschnittlichen Leistungen weiter<br />
ausgebaut.<br />
Auf dem Weg nach vorn<br />
Mit der Neustrukturierung hat die <strong>WestLB</strong> ein<br />
Programm zur Ertragssteigerung und strikten<br />
Kostenreduktion aufgelegt. Damit wird die Bank<br />
den Anforderungen an eine zukunftsfähige<br />
Entwicklung gerecht und schafft zugleich die<br />
Voraussetzungen für ein wettbewerbsfähiges<br />
Rating nach dem Wegfall von Anstaltslast und<br />
Gewährträgerhaftung im Jahr 2005. Damit<br />
mehrt sie auch den Spielraum, um ihren Kunden<br />
auch langfristig leistungsfähige und innovative<br />
Finanzlösungen bieten zu können.<br />
Die hierzu im Rahmen einer systematischen<br />
Kennziffernsteuerung der Bank formulierten<br />
Ziele sind anspruchsvoll und herausfordernd<br />
zugleich: die Eigenkapitalrentabilität soll auf<br />
18% steigen, die Cost/Income-Ratio auf einen<br />
Wert von 65% gedrückt und die Kernkapitalquote<br />
auf 6,5% erhöht werden.<br />
Auf dem Weg zu den selbst gesteckten Zielen<br />
ist die <strong>WestLB</strong> <strong>2002</strong> ein gutes Stück vorangekommen.<br />
Bei der Verbesserung der Kostenbasis<br />
wurden bereits erhebliche Fortschritte erzielt.<br />
Auch 2003 wird ein Jahr der Restrukturierung,<br />
in dem weiteres Einsparpotenzial gehoben wird.<br />
Gleichzeitig sollen die ertrags- und wachstumsstarken<br />
Geschäftsfelder, in denen die <strong>WestLB</strong><br />
über herausragende Marktpositionen verfügt,<br />
weiter ausgebaut werden.<br />
Bei der angestrebten Kernkapitalquote hat die<br />
<strong>WestLB</strong> ihr Ziel hingegen bereits weitgehend<br />
erreicht. Dank der Kapitalerhöhung der Eigentümer<br />
in Höhe von 1,25 Mrd € zum Jahresbeginn<br />
2003 wurde die Kapitalbasis deutlich<br />
gestärkt.
65%<br />
Es ist das erklärte Ziel des Vorstandes,<br />
die Aufwands/Ertrags-Relation auf<br />
65% zu reduzieren.<br />
18%<br />
Wesentliches Ziel im Rahmen der<br />
systematischen Kennziffernsteuerung<br />
ist die Steigerung der Eigenkapitalrentabilität<br />
auf 18%.<br />
6,5%<br />
Eigentümer und Vorstand der<br />
<strong>WestLB</strong> sind sich in dem Ziel einig,<br />
die Kernkapitalquote auf 6,5% zu<br />
erhöhen.
14<br />
Der Vorstand<br />
Jürgen Sengera<br />
Vorsitzender des Vorstandes seit 2001<br />
Zuständig für die Geschäftsbereiche Konzernstrategie/Controlling,<br />
Konzernrevision, Kommunikation/Volkswirtschaft;<br />
seit 1984 Mitglied<br />
des Vorstandes, zuvor Leiter Organisation/EDV<br />
und Tätigkeiten in der Volkswirtschaftlichen<br />
Abteilung sowie im Vorstandsstab; Leiter Unternehmensplanung<br />
bei der Nord/LB; Diplom-<br />
Volkswirt, Industriekaufmann; 60 Jahre<br />
Robert Restani<br />
Stellvertretendes Vorstandsmitglied seit <strong>2002</strong><br />
Zuständig für die Geschäftsbereiche Sparkassen/<br />
Öffentliche Kunden, Immobilienkunden; zuvor<br />
Mitglied des Vorstandes der TaunusSparkasse,<br />
Tätigkeiten bei der Deutschen Bank AG in den<br />
Bereichen Vertriebsunterstützung und -steuerung,<br />
Deutsche Bank Bauspar AG sowie Privat- und<br />
Geschäftskunden; Diplom-Kaufmann; 45 Jahre<br />
Dr. Adolf Franke<br />
Mitglied des Vorstandes seit 1994<br />
Corporate Risk Officer; zuständig unter anderem<br />
für die Geschäftsbereiche Kreditgeschäft, Group<br />
Finance, Risk Management Support & Control;<br />
seit 1973 tätig bei der <strong>WestLB</strong> in den Bereichen<br />
Internationales Geschäft, Planung/Controlling/<br />
Bilanz, Personal, Konzernsteuerung; Diplom-<br />
Kaufmann, Dr. rer. pol., Bankkaufmann; 61 Jahre<br />
Dr. Johannes Ringel<br />
Mitglied des Vorstandes seit 1987<br />
Zuständig unter anderem für die Geschäftsbereiche<br />
Corporates, Equity Investments,<br />
Principal Finance; seit 1969 tätig bei der<br />
<strong>WestLB</strong> in den Bereichen Volkswirtschaftliche<br />
Abteilung, Planung, Controlling; Diplom-<br />
Volkswirt, Dr. rer. pol.; 62 Jahre
Unternehmen Menschen und Märkte Finanzreport Namen und Standorte<br />
Klaus-Michael Geiger<br />
Mitglied des Vorstandes seit 2003<br />
Chief Information Officer, zuständig unter<br />
anderem für die Geschäftsbereiche Global Back<br />
Office, Payments, CashManagement & Card<br />
Services, Chief Information Office; zuvor bei<br />
der Dresdner Bank AG Mitglied des Vorstandes<br />
und Chief Information and Technology Officer<br />
sowie Tätigkeiten in den Bereichen Zentrale<br />
Geschäftsabwicklung und als Global Chief<br />
Operating Officer; Bankkaufmann; 41 Jahre<br />
Gerhard Roggemann<br />
Mitglied des Vorstandes seit 1996<br />
Zuständig unter anderem für die Geschäftsbereiche<br />
Asset Management, Financial Institutions,<br />
<strong>WestLB</strong> International, Luxemburg; zuvor<br />
Vorstandsmitglied der Nord/LB, Tätigkeiten bei<br />
J.P. Morgan & Co. im Managementausschuss für<br />
das Asien/Pazifik-Geschäft, Regional Treasurer<br />
Tokio, Corporate Finance; Jurist; 55 Jahre<br />
Dr. Manfred Puffer<br />
Mitglied des Vorstandes seit <strong>2002</strong><br />
Zuständig unter anderem für die Geschäftsbereiche<br />
Global Financial Markets, <strong>WestLB</strong><br />
Panmure, <strong>WestLB</strong> Research; zuvor Tätigkeiten<br />
als CFO der Kirch Vermögensverwaltungs<br />
GmbH, CEO bei Kirch Pay-TV sowie in den<br />
Handelsbereichen der HypoVereinsbank AG,<br />
Bayerischen Vereinsbank AG, J. Aron & Co<br />
(UK)/Goldman Sachs International und MG<br />
Commodity Corp.; Magister/Doktor der Sozialund<br />
Wirtschaftswissenschaften; 39 Jahre<br />
Andreas Seibert<br />
Mitglied des Vorstandes seit 2001<br />
Arbeitsdirektor; zuständig für die Geschäftsbereiche<br />
Global Specialised Finance, <strong>WestLB</strong><br />
do Brasil, BEAL Brüssel, Personal; zuvor<br />
Tätigkeiten bei der <strong>WestLB</strong> in den Bereichen<br />
Strukturierte Finanzierungen, Firmenkunden,<br />
Internationales Geschäft Südeuropa sowie Kredite<br />
bei der <strong>WestLB</strong> International, Luxemburg;<br />
Betriebswirt (VWA), Kaufmann im Groß- und<br />
Außenhandel; 55 Jahre<br />
15
Leistung<br />
Gutes noch besser machen. Ein Anspruch, der dem<br />
Einzelnen viel abverlangt. Aber ohne den kein<br />
Unternehmen die Zukunft erfolgreich meistern kann.
Menschen und Märkte Der Fokus auf<br />
Lösungen zeichnet die <strong>WestLB</strong> aus. Für die Kunden, für das<br />
Unternehmen selbst. Das folgende Kapitel gibt eine Übersicht<br />
über den Geschäftsverlauf im Jahr <strong>2002</strong> sowie das Leistungsspektrum<br />
der einzelnen Marktsegmente.
18<br />
Fokus auf Lösungen — Mit einer innovativen,<br />
lösungsorientierten Kompetenz stellt die<br />
<strong>WestLB</strong> AG vorausschauend angelegte,<br />
moderne Finanzdienstleistungen und<br />
Finanzprodukte für ihre Kunden bereit.<br />
Marktposition in Kerngeschäftsfeldern<br />
gefestigt<br />
In einem äußerst schwierigen Marktumfeld<br />
stand die <strong>WestLB</strong> AG auch <strong>2002</strong> ihren Kunden<br />
– Firmenkunden, Finanzinstitutionen, Sparkassen<br />
und öffentliche Kunden – mit maßgeschneiderten<br />
Finanzlösungen zur Seite. Gestützt auf<br />
unsere breite Produkt- und Branchenkompetenz<br />
wurden wir damit den veränderten Markt- und<br />
Kundenanforderungen auf der Finanzierungsund<br />
Anlageseite gerecht.<br />
Im Zuge der schwachen Konjunkturentwicklung<br />
verringerte sich die Kreditnachfrage spürbar.<br />
Das klassische Kreditgeschäft werden wir in<br />
Zukunft noch stärker auf Risiko- und Rentabilitätsaspekte<br />
und auf seine Zuträgerfunktion für<br />
Mehrwertprodukte ausrichten. Die anhaltende<br />
Schwäche am Aktienmarkt belastete unser<br />
aktienbezogenes Geschäft sowohl im Primärals<br />
auch im Sekundärmarkt. Die veränderten<br />
Bedingungen am Aktienmarkt greifen wir auf<br />
und fokussieren unser Geschäft neu. Auch die<br />
Anleihe-, Geld- und Devisenmärkte konnten<br />
sich von der allgemeinen Unsicherheit nicht<br />
abkoppeln; so sank das Emissionsvolumen am<br />
Euroanleihemarkt spürbar. Dennoch verbesserten<br />
wir unsere Position im Segment Unternehmensanleihen<br />
ebenso wie bei Emissionen öffentlicher<br />
Kunden. Auch auf dem deutlich gewachsenen<br />
Euromarkt für syndizierte Kredite konnten wir<br />
unsere führende Marktposition stärken.<br />
Vor dem Hintergrund einer deutlichen Konsolidierung<br />
im Beteiligungsmarkt führten auch wir<br />
eine weitgehende Bereinigung unseres Beteiligungsportfolios<br />
durch. Darüber hinaus tätigten<br />
wir eine Reihe von Neuengagements im Mittelstand<br />
und bei Großunternehmen. Mit unserer<br />
breiten Palette von Eigenkapitalprodukten und<br />
unserer fundierten Branchenexpertise wollen wir<br />
die wachsenden Chancen insbesondere auf dem<br />
deutschen Private Equity-Markt künftig nutzen.<br />
Auch die Geschäftsfelder im Bereich Spezialfinanzierungen<br />
waren von der schwachen Wirtschaftsentwicklung<br />
beeinträchtigt. Auf der Basis<br />
unserer anerkannten Expertise konnten wir die<br />
Marktposition in unseren Kerngeschäftsfeldern<br />
dennoch festigen. Dazu gehört auch das Geschäft<br />
mit der Verbriefung von Forderungen, in dem<br />
wir zu den führenden Anbietern in Europa<br />
zählen. Das Emissionsvolumen auf dem europäischen<br />
Asset Securitisation-Markt konnten<br />
wir kräftig steigern und damit unseren Marktanteil<br />
weiter erhöhen. Das erfolgreiche<br />
Geschäftsfeld Principal Finance haben wir zum<br />
1. Januar 2003 als eigenständigen Geschäftsbereich<br />
etabliert.
Unternehmen Menschen und Märkte Finanzreport Namen und Standorte<br />
Durch das deutlich verringerte Weltmarktvolumen<br />
ging auch unser Projektfinanzierungsgeschäft<br />
zurück. Dennoch konnten wir unsere herausgehobene<br />
Stellung unter den globalen Arrangeuren<br />
behaupten. Im Geschäft mit strukturierten<br />
Commodity- und Commodity Trade-Finanzierungen,<br />
die auch in konjunkturschwachen<br />
Zeiten für einen stabilen Ertragsstrom sorgen,<br />
gewannen wir <strong>2002</strong> Marktanteile hinzu; unsere<br />
Position als weltweiter Marktführer bestätigten<br />
wir im Geschäftsfeld Forfaitierungen.<br />
Hohe Beratungs- und<br />
Produktkompetenz bewiesen<br />
Der geringeren Risikoneigung und dem erhöhten<br />
Beratungsbedarf institutioneller Investoren im<br />
Asset Management wurden wir unter anderem<br />
mit der Entwicklung von Produkten mit absoluten<br />
Renditezielen gerecht; zudem weiteten wir<br />
unser Beratungsangebot im Bereich Asset<br />
Allocation deutlich aus. Bei aktienbezogenen<br />
Anlagen entsprachen wir dem erhöhten Sicherheitsbedürfnis<br />
durch die verstärkte Entwicklung<br />
strukturierter und vor allem kapitalgarantierter<br />
Produkte, die nicht zuletzt bei den Kunden der<br />
Sparkassen auf rege Nachfrage stießen.<br />
| Dr. Holger Horn Konzernstrategie<br />
Konzepte brauchen die fundierte Analyse, Strategien brauchen Mut. Den hat die <strong>WestLB</strong> in der<br />
Vergangenheit schon oft bewiesen. Und auch bei der neuen Ausrichtung der Bank hieß die Devise:<br />
Gegen die Strömung schwimmen ist erlaubt, alles darf gedacht werden, bevor man sich für einen<br />
Weg entscheidet. Das steht für eine klare Linie. MYBANK<br />
Der Erfolg in diesem Segment trug maßgeblich<br />
zum deutlichen Anstieg im Wertpapierkundengeschäft<br />
mit den Sparkassen bei. Die arbeitsteilige<br />
Zusammenarbeit mit den Sparkassen<br />
werden wir künftig auf der Grundlage der im<br />
Jahr <strong>2002</strong> getroffenen Rahmenvereinbarung mit<br />
den Instituten in Nordrhein-Westfalen weiter<br />
intensivieren.<br />
Produktzugang für die Kunden<br />
verbessert<br />
Durch die weitere Bündelung unserer Expertise,<br />
etwa im Bereich der Spezialfinanzierungen oder<br />
im Handelsbereich, erschließen wir nicht nur<br />
Synergiepotenziale, sondern verbessern auch<br />
den Produktzugang für unsere Kunden. So haben<br />
wir unsere Kompetenz bei Spezialfinanzierungen<br />
innerhalb der Bank weiter gebündelt und das<br />
Geschäft mit strukturierten Finanzierungen,<br />
Asset Securitisation, Commodity-Finanzierungen<br />
und Forfaitierungen im neuen Geschäftsbereich<br />
Global Specialised Finance zusammengefasst.<br />
Zudem haben wir die Expertise für Credit-<br />
Produkte im Geschäftsbereich Global Financial<br />
Markets durch die Integration des Kreditderivategeschäftes<br />
gestärkt.<br />
19
20<br />
Kreditgeschäft<br />
Das klassische Kreditgeschäft (ohne Spezialfinanzierungen)<br />
gehört zu den wesentlichen<br />
Geschäftsfeldern der <strong>WestLB</strong> AG, stand <strong>2002</strong><br />
jedoch unter dem Einfluss der schwachen<br />
Konjunkturentwicklung und einer gestiegenen<br />
Anzahl von Unternehmensinsolvenzen. Vor<br />
diesem Hintergrund und mit Blick auf eine verstärkte<br />
Risiko- und Rentabilitätsorientierung<br />
reduzierte sich das Kreditvolumen selektiv und<br />
betrug <strong>2002</strong> (ohne den auf die Landesbank NRW<br />
entfallenden Anteil) im Jahresdurchschnitt<br />
42,9 Mrd €. Das entspricht einem Rückgang<br />
von rund 7% gegenüber 2001. Im Inland verringerte<br />
sich das Kreditvolumen um rund 11%,<br />
im Ausland um rund 5%. Eine Reihe von Insolvenzen,<br />
aber auch Betrugsfälle und Bilanzmanipulationen<br />
(u.a. ENRON, Worldcom) schlugen<br />
sich in einer deutlich erhöhten Risikovorsorge<br />
im Kreditgeschäft nieder.<br />
Portfoliosteuerung weiterentwickelt<br />
Die bereits in den Vorjahren eingeleitete verstärkte<br />
Risiko- und Rentabilitätsorientierung im<br />
Kreditgeschäft haben wir <strong>2002</strong> weiterentwickelt.<br />
Neben der Einzelkreditentscheidung ist die<br />
Kreditportfoliosteuerung stärker in den Fokus<br />
gerückt. Die neu geschaffene zentrale operative<br />
Kreditportfolio-Managementfunktion wurde in<br />
das Kreditrisiko-Geschäftsmodell (Origination,<br />
Portfoliomanagement und Platzierung) integriert<br />
und berichtet dem Credit Portfolio Committee,<br />
das sich aus dem Risiko-, Kunden- sowie einem<br />
Produktvorstand zusammensetzt. Der Portfoliomanagementbereich<br />
hat die Aufgabe, die Kreditbestände<br />
der <strong>WestLB</strong> AG in bezug auf Größenkonzentrationen<br />
bei Einzel- und Branchenrisiken<br />
zu analysieren, zu limitieren und entsprechende<br />
Steuerungsmaßnahmen einzuleiten. Bei Kredit-<br />
neugeschäften liefert der Bereich Benchmarkinformationen<br />
zum Pricing bzw. zur Rentabilität,<br />
beurteilt die Auswirkungen auf das Gesamtportfolio<br />
und gibt Empfehlungen für die<br />
Strukturierung der Einzelgeschäfte. Hinzu<br />
kommt die Optimierung der regulativen und<br />
ökonomischen Kapitalbindung im Kreditgeschäft<br />
aus Gesamtbanksicht durch Anlage von freigesetztem<br />
Eigenkapital im Sekundärmarkt-Assetportfolio.<br />
In diesem Zusammenhang sind seit<br />
Oktober <strong>2002</strong> mehrere Maßnahmen durchgeführt<br />
worden mit dem Ziel einer substanziellen Eigenkapitalfreisetzung<br />
und Rentabilitätssteigerung.<br />
Im Rahmen der Anforderungen des Basel-II-<br />
Akkords haben interne Ratingsysteme eine hohe<br />
Bedeutung gewonnen und werden ein entscheidender<br />
Faktor für die Wettbewerbsfähigkeit<br />
einer internationalen Bank sein. Die <strong>WestLB</strong><br />
verfügt seit mehr als 13 Jahren über ein internes<br />
Rating für Firmenkunden, weitere Ratingverfahren<br />
für die großen Portfolien der Bank<br />
sind im Laufe der Jahre hinzugekommen. Die<br />
Ratingvergabe ist ein integraler Bestandteil des<br />
Kreditanalyseprozesses. Darüber hinaus spielen<br />
Ratings eine wichtige Rolle in der Risikoertragssteuerung<br />
der Bank. Die vorhandenen<br />
Verfahren werden zurzeit weiterentwickelt und<br />
gleichzeitig Ratingsysteme für kleinere Kundenund<br />
Spezialportfolien ergänzt. Entscheidend ist<br />
hierbei, ein differenziertes Rating zu erzielen,<br />
das Ausfälle prognostizieren kann. Im Laufe<br />
des Jahres 2003 werden die neuen und überarbeiteten<br />
Verfahren sukzessive in der Bank<br />
eingeführt. Gleichzeitig wird eine Ratingdatenbank<br />
als technische Plattform etabliert, die auch<br />
die historische Entwicklung sämtlicher Ratings<br />
für alle Geschäftsfälle ermöglicht. Ziel ist es,<br />
ab 2004 eine komplette Ratingabdeckung des<br />
Gesamtbankportfolios zu erreichen.
Unternehmen Menschen und Märkte Finanzreport Namen und Standorte<br />
| Inge Becker Sparkassen/Öffentliche Kunden<br />
Den Markt kennen heißt, ein Gefühl für den Kunden haben. Fühlen, was er denkt, wohin er will,<br />
was er braucht. Denn der eigene Erfolg ist zuallererst der des Kunden. In der <strong>WestLB</strong> ist das eine<br />
Grundüberzeugung. Die einen sagen Relationship Management dazu, bei mir heißt das: Zuhören<br />
und Mitdenken. Das kann ich hier. MYBANK<br />
IMMOBILIENGESCHÄFT: RENDITEN IM NEUGESCHÄFT<br />
KONSEQUENT GESTEIGERT<br />
8,7<br />
12,6<br />
13,9<br />
2000 2001 <strong>2002</strong><br />
Return on Equity<br />
(bezogen auf<br />
G-I-Kapital, in %)<br />
Komplexe Finanzlösungen im<br />
Immobiliengeschäft<br />
Im Immobiliengeschäft haben wir die im Vorjahr<br />
eingeleitete rentabilitäts- und risikoorientierte,<br />
auf individuelle gewerbliche Kunden ausgerichtete<br />
Strategie fortgesetzt. Bei einem weiter<br />
reduzierten Kreditvolumen wurden die Margen<br />
im Neugeschäft den gestiegenen Renditeerwartungen<br />
gerecht; die Rentabilität verbesserte<br />
sich gegenüber dem Vorjahr von durchschnittlich<br />
12,6% auf 13,9%.<br />
Die Bedürfnisse von Immobilienkunden unterliegen<br />
einem tiefgreifenden Wandel. Vor allem<br />
große Unternehmen der Immobilienwirtschaft<br />
erwarten von ihren Finanzpartnern mehr als nur<br />
die Finanzierung einzelner Objekte. Zunehmend<br />
werden Lösungen für das Management gesamter<br />
Immobilienportfolien verlangt. Die klassische<br />
objektbezogene Finanzierung verliert damit<br />
an Bedeutung. Verstärkt gefragt sind dagegen<br />
komplex strukturierte, maßgeschneiderte Finanzlösungen,<br />
die einen relativ hohen Beratungsbedarf<br />
aufweisen. Dazu gehört beispielsweise<br />
das Management nicht benötigter Immobilienaktiva,<br />
die in Folge der Konzentration vieler<br />
Unternehmen auf Kerngeschäftsfelder freigesetzt<br />
werden, die Verbriefung von Forderungsbeständen<br />
und die Begleitung beim Zugang<br />
zum Kapitalmarkt – im aktuellen Börsenumfeld<br />
vor allem die Begebung und Platzierung von<br />
Anleihen. In Zukunft wird die Stärkung der<br />
Eigenkapitalbasis durch Beteiligungen oder die<br />
Bereitstellung von Mezzanine-Kapital wachsende<br />
Bedeutung erhalten.<br />
Die <strong>WestLB</strong> trägt diesem Trend Rechnung und<br />
fokussiert ihr Immobiliengeschäft zunehmend<br />
auf die Entwicklung maßgeschneiderter Finanzlösungen.<br />
Dabei profitieren die Kunden von<br />
unserem sektoralen Betreuungsansatz, der<br />
ein besseres Verständnis für die individuellen<br />
Kundenbedürfnisse ermöglicht, und unserer<br />
umfassenden Expertise für Corporate Finance-<br />
Lösungen.<br />
In Zukunft werden wir unsere Immobilienaktivitäten<br />
noch stärker bündeln und damit den<br />
Produktzugang für unsere Kunden weiter verbessern.<br />
In diesem Zusammenhang soll die<br />
Westdeutsche ImmobilienBank, die wir im Laufe<br />
des Jahres 2003 zu 100% übernehmen werden,<br />
als Kompetenzzentrum für das Fundinggeschäft,<br />
für Kredit- und kreditnahe Finanzierungen sowie<br />
Immobilien-Beratungsleistungen ausgebaut<br />
werden.<br />
21
22<br />
Spezialfinanzierungsgeschäft<br />
PROJEKTFINANZIERUNGEN: FÜHRENDE POSITION AUF<br />
DEM WELTMARKT BEHAUPTET<br />
5,7<br />
3,4<br />
4,9<br />
5,0<br />
2000 2001 <strong>2002</strong><br />
Quelle: Capital DATA<br />
Projectware<br />
2,0<br />
Kreditvolumen (Mrd €)<br />
4,2<br />
Weltmarktanteil (%)<br />
Das Spezialfinanzierungsgeschäft, das zu den<br />
strategischen Geschäftsfeldern der <strong>WestLB</strong><br />
gehört, war <strong>2002</strong> durch wachsende Risiken<br />
in den wichtigsten Industriesektoren gekennzeichnet.<br />
Dank einer optimierten Risikostruktur<br />
konnten wir unsere starke Marktposition in<br />
zahlreichen Geschäftsfeldern festigen oder<br />
sogar ausbauen. Darüber hinaus haben wir<br />
unsere Kompetenz bei Spezialfinanzierungen<br />
innerhalb der Bank weiter gebündelt und unsere<br />
Expertise auch personell gestärkt; im Geschäftsbereich<br />
Global Specialised Finance stellen wir<br />
unseren Kunden neben Projektfinanzierungen,<br />
Leveraged Finance, strukturierten Leasing-,<br />
Export- und Transportfinanzierungen nun auch<br />
Asset Securitisation-Produkte, Commodity-<br />
Finanzierungen und Forfaitierungen bereit.<br />
Marktposition bei<br />
Projektfinanzierungen behauptet<br />
Der globale Markt für Projektfinanzierungen<br />
war <strong>2002</strong> durch rückläufige Investitionen<br />
besonders im US-amerikanischen Energiesektor<br />
gekennzeichnet. Bei einem Weltmarktvolumen<br />
von 48,3 (i.V. 96,6) Mrd € arrangierten wir Projektfinanzierungen<br />
im Umfang von 2,0 (i.V. 4,9) Mrd €<br />
und behaupteten damit unsere herausgehobene<br />
Stellung unter den globalen Arrangeuren. Dabei<br />
konzentrierten wir uns auf Führungsmandate<br />
und engagierten uns weltweit auf allen Teilmärkten<br />
mit den Schwerpunkten Europa und<br />
Asien/Pazifik. Mit einem weltweiten Marktanteil<br />
von 4,2% (i.V. 5,0%) belegten wir den vierten<br />
Platz in den League Tables der Fachzeitschrift<br />
Project Finance. Darüber hinaus bestätigten<br />
zahlreiche Auszeichnungen unsere Spitzenstellung<br />
im Markt, etwa als Best Global Oil &
Unternehmen Menschen und Märkte Finanzreport Namen und Standorte<br />
| Evelyn Maria Bodenmeier Global Specialised Finance<br />
Ideen haben, Ideen umsetzen. In keiner anderen Bank genießt das<br />
Innovative so viele Freiheiten wie in der <strong>WestLB</strong>. Das fordert und<br />
wird gefördert. Und führt zu Ergebnissen, die die Märkte prägen. In<br />
so einem Umfeld kann ich mich gut entfalten. Was will man mehr<br />
von seiner Bank? MYBANK<br />
Gas Bank, Best Bank in Latin America durch<br />
das Global Finance Magazine und – besonders<br />
anmerkenswert – als Global Arranger of the<br />
Year durch das Infrastructure Journal.<br />
Schwerpunkt Infrastruktur<br />
Der Schwerpunkt unseres Projektfinanzierungsgeschäftes<br />
in Europa lag im Infrastruktur- und<br />
Energiesektor. Dabei ragten besonders zwei<br />
Transaktionen in Großbritannien heraus: die<br />
Finanzierungen für den Neubau des Wembleystadions<br />
mit einem Volumen von 426 Mio £<br />
sowie für die Modernisierung der Londoner<br />
Untergrundbahn. Darüber hinaus erhielten wir<br />
für die Finanzierung zum Bau und zur Inbetriebnahme<br />
von zwei Anlagen zur Verflüssigung<br />
von Gas in Nigeria die Auszeichnung EMEA<br />
Project Finance Loan von der Fachzeitschrift<br />
International Finance Review (IFR).<br />
In der Region Asien/Pazifik bestätigten wir als<br />
Lead Arranger bei zahlreichen bedeutenden<br />
Transaktionen unsere regionale Marktstellung.<br />
So arrangierten wir die Finanzierung des<br />
Logistikzentrums Tradeport am Flughafen von<br />
Hongkong mit einem Volumen von 300 Mio HK$,<br />
die als Asia Pacific Transport Deal of the Year<br />
von der Fachzeitschrift Project Finance ausgezeichnet<br />
wurde. Darüber hinaus festigten wir<br />
mit der Akquisitionsfinanzierung des Flughafens<br />
in Sydney – die ein Volumen von 5,6 Mrd A$<br />
umfasst – unsere Marktposition im Infrastrukturbereich.<br />
Zum Asia Pacific Telecoms Deal<br />
of the Year avancierte die von uns arrangierte<br />
603 Mio US$-Akquisitionsfinanzierung für<br />
Maxis, den führenden Mobilfunkanbieter in<br />
Malaysia.<br />
Restrukturierung in Amerika<br />
Das Projektfinanzierungsgeschäft in den USA<br />
stand im Zeichen einer fortlaufenden Marktbereinigung<br />
im Telekommunikationssektor sowie<br />
den wachsenden Schwierigkeiten in der Energiewirtschaft.<br />
Hinzu kam, dass viele Unternehmen<br />
im Gefolge der Korrektur der Bilanzierungsrichtlinien<br />
weniger komplexen Finanzierungsstrukturen<br />
den Vorzug gaben. Das Neugeschäft<br />
blieb daher begrenzt; der Schwerpunkt lag<br />
vielmehr auf der Restrukturierung zahlreicher<br />
Transaktionen vor allem in der Energiewirt-<br />
23
24<br />
Jeder Tag birgt eine neue Chance für dich, sagt ein asiatisches Sprichwort. Du musst nur vor ihr aufstehen.<br />
Das gilt auch für den Handel: Früher als andere erkennen, was das Richtige ist. Schneller sein,<br />
zwei Schritte vorausdenken. In der <strong>WestLB</strong> wird die eigene Intuition durch eine Vielzahl professioneller<br />
Instrumente unterstützt. Beste Voraussetzungen, um Chancen zu ergreifen. MY BANK<br />
ASSET BACKED SECURITIES: MARKTPOSITION IN EUROPA<br />
KRÄFTIG AUSGEBAUT<br />
946,5<br />
587,6<br />
1,0 0,4 Quelle: Asset-backed Alert<br />
2000 2001 <strong>2002</strong><br />
| Jing Min Li Equity Finance<br />
3.790<br />
Emissionsvolumen<br />
(Mio US$)<br />
2,8<br />
Marktanteil (%)<br />
schaft. In der Telekommunikation begegneten<br />
wir der schwierigen Lage der Industrie für<br />
unterseeische und subterrestrische Glasfasernetze<br />
mit einer umfangreichen Risikovorsorge;<br />
Transaktionen im Mobilfunk waren dagegen nur<br />
vereinzelt betroffen.<br />
In Lateinamerika sorgten die Wirtschaftskrise in<br />
Argentinien und die Wahlen in Brasilien für ein<br />
instabiles Marktumfeld. Der Schwerpunkt unseres<br />
Geschäfts lag auf exportorientierten Projektfinanzierungen,<br />
die mit Besicherungsmodellen<br />
von US-Rückversicherern kombiniert wurden.<br />
Asset Securitisation:<br />
Marktprofil gestärkt<br />
Im Asset Securitisation-Geschäft konnten wir<br />
unsere Marktposition als eine der führenden<br />
Banken ausbauen. So schärften wir unser Profil<br />
im Term Securitisation-Markt, auf dem wir<br />
das Transaktionsvolumen im vergangenen Jahr<br />
deutlich erhöhten, und steigerten unseren<br />
Marktanteil von 0,4% im Vorjahr auf 2,8%.<br />
Herausragend war die Transaktion mit der<br />
Banque Misr, der zweitgrößten Geschäftsbank<br />
Ägyptens: Das Geschäft mit einem Volumen<br />
von 250 Mio US$ war die erste Asset Backed-<br />
Transaktion in Ägypten, Nordafrika und dem
Unternehmen Menschen und Märkte Finanzreport Namen und Standorte<br />
Mittleren Osten und zugleich das erste Geschäft<br />
in dieser Region, das über die Ausgabe von<br />
Commercial Paper refinanziert wurde. Um das<br />
Engagement im asiatisch-pazifischen Raum auszubauen,<br />
haben wir unsere Präsenz in Tokio<br />
weiter verstärkt und sind darüber hinaus künftig<br />
auch auf dem australischen Markt aktiv.<br />
Leveraged Finance weiter auf<br />
Wachstumspfad<br />
Unsere Position im Leveraged Finance-Geschäft<br />
haben wir <strong>2002</strong> deutlich ausgebaut. Bei bedeutenden<br />
Transaktionen in Europa spielten wir eine<br />
maßgebliche Rolle als Arranger sowie Underwriter<br />
und arrangierten eine Reihe von Transaktionen<br />
für führende Private Equity-Investoren.<br />
Besonders hervorzuheben sind zwei Führungsmandate.<br />
Zum einen unterstützten wir J.P. Morgan<br />
Partners bei der Akquisition von Siteco, einem<br />
führenden Hersteller im industriellen Leuchtensektor,<br />
indem wir die gesamte Fremdfinanzierung<br />
strukturierten und unterschrieben. Zum<br />
anderen mandatierte uns Trader Classified<br />
Media, der Weltmarktführer im Kleinanzeigengeschäft,<br />
für eine Refinanzierung und Akquisitionsfinanzierung<br />
in Höhe von insgesamt<br />
380 Mio €. Unsere gestärkte Marktstellung<br />
zeigt sich auch daran, dass wir im laufenden<br />
Geschäftsjahr 2003 bei allen wichtigen bisher<br />
bekannten Transaktionen im Bietungsprozess<br />
involviert sind.<br />
Flugzeugfinanzierung in<br />
schwierigem Umfeld<br />
Aufgrund der weltweit anhaltenden Schwäche<br />
im Flugverkehr gab es im vergangenen Jahr<br />
noch keine Erholungszeichen bei Flugzeug-<br />
finanzierungen. Wir haben unsere Aktivitäten<br />
strategisch der Marktschwäche angepasst und<br />
Wachstum nur in guten Qualitätssegmenten<br />
gesucht. So wurde unsere Leasingfinanzierung<br />
von Flugzeugen für Southwest Airlines als US<br />
Debt Deal of the Year <strong>2002</strong> Award vom Jane’s<br />
Transport Finance-Magazin ausgezeichnet.<br />
Zudem erhielten wir den Aircraft Finance<br />
Innovator of the Year <strong>2002</strong> für die Finanzierung<br />
von vier Flugzeugen für Scandinavian Airlines<br />
Systems. Mit japanischen Leveraged Leasing-<br />
Finanzierungen für Fluggesellschaften festigten<br />
wir unsere internationale Marktposition. Unsere<br />
Flugzeugleasinggesellschaft Boullioun Aviation<br />
Services Inc. hat sich angesichts der schwierigen<br />
Marktverhältnisse gut behauptet; nur eines<br />
von 77 Flugzeugen konnte per Jahresende <strong>2002</strong><br />
nicht verleast werden. Im Bereich Schiffsfinanzierungen<br />
tätigten wir profitable Neuabschlüsse;<br />
dieses Geschäftsfeld werden wir im Jahr 2003<br />
weiter ausbauen.<br />
Starker Partner bei strukturierten<br />
Leasing-Finanzierungen<br />
Mit zahlreichen Mandaten als Darlehensgeber,<br />
Schuldenübernehmer für Darlehen und für<br />
Eigenkapital (Defeasancebank) stärkten wir<br />
<strong>2002</strong> unsere Position unter den führenden<br />
deutschen Banken im US Cross Border Leasing-<br />
Markt und zugleich unsere Rolle als Partner der<br />
Kommunen. Ein weiterer Schwerpunkt war der<br />
Ausbau unseres Filmfinanzierungsgeschäftes<br />
in Deutschland, wobei wir uns auch in diesem<br />
Markt als eine der ersten Adressen positioniert<br />
haben. Bei Laufzeiten der Transaktionen<br />
zwischen 25 und 30 Jahren verdeutlichen die<br />
zahlreichen Mandate, dass die <strong>WestLB</strong> trotz des<br />
bevorstehenden Wegfalls der Gewährträgerhaftung<br />
eine starke Stellung im Markt einnimmt.<br />
25
26<br />
Commodity-Finanzierungen<br />
stark nachgefragt<br />
Commodity-Finanzierungen sind als antizyklische<br />
Produkte auch in Zeiten schwacher Konjunktur<br />
eine verlässliche Ertragsquelle. Bei strukturierten<br />
Commodity- und Commodity Trade-Finanzierungen<br />
gewannen wir <strong>2002</strong> Marktanteile hinzu<br />
und tätigten besonders in den GUS-Staaten<br />
und in Südamerika Geschäfte in erheblichem<br />
Umfang. Für unsere intelligenten Lösungen<br />
erhielten wir seit 1997 jedes Jahr ununterbrochen<br />
die Auszeichnung Deal of the Year von dem<br />
Branchenmagazin Trade Finance. Unsere<br />
weltweite Präsenz in diesem Geschäft haben<br />
wir in den vergangenen Jahren besonders in<br />
Lateinamerika und Asien sowie in London<br />
kontinuierlich ausgebaut. Durch die Kooperation<br />
mit der südafrikanischen ABSA-Bank, die zu den<br />
Marktführern für Commodity-Finanzierungen in<br />
Afrika zählt, erschließen wir parallel dazu den<br />
afrikanischen Markt.<br />
Besonders die starke Nachfrage nach<br />
Commodity-Finanzierungen im Sektor Energy<br />
und Metals in Russland und in einigen zentralund<br />
osteuropäischen Ländern übertraf unsere<br />
Erwartungen; ähnlich verhielt es sich im krisengeschüttelten<br />
Argentinien, einem der größten<br />
Commodity-Produzenten Lateinamerikas.<br />
Während viele internationale Banken nach der<br />
Wahl in Brasilien den Markt verließen, gewannen<br />
wir Mandate in den Sektoren Metals & Mining<br />
sowie Soft Commodities.<br />
Exportfinanzierung: Verändertes<br />
Akquisitionsverhalten trägt Früchte<br />
Der Trend zu einem veränderten Akquisitionsverhalten<br />
im Investitionsgütermarkt hat sich im<br />
vergangenen Jahr weiter verstärkt. Neue Kunden<br />
gewannen wir zunehmend durch intensives<br />
Marketing in den Liefer- oder Bestellerländern.<br />
In Ländern mit hohem Investitionsgüterbedarf<br />
führten wir selektiv Verhandlungen über<br />
Rahmenvereinbarungen. So schlossen wir mit<br />
neun iranischen Banken eine Multi-Sourcing-<br />
Rahmenvereinbarung für ECA(Export Credit<br />
Agency)-gedecktes Geschäft mit einem<br />
Gesamtvolumen von 500 Mio € ab. Im Iran<br />
gewannen wir ein weiteres Mandat als<br />
Financial Advisor für ein 900 Megawatt-Kraftwerk,<br />
das erstmals auf Basis einer kombinierten<br />
Export- und Projektfinanzierung strukturiert<br />
werden soll.<br />
Weltweiter Marktführer bei<br />
Forfaitierungen<br />
Trotz weltweit rückläufiger Handelsströme behaupten<br />
wir uns im Geschäftsfeld Forfaitierungen.<br />
Als weltweiter Marktführer wurden wir bereits<br />
zum vierten Mal in Folge von dem Fachmagazin<br />
Euromoney zum Best Forfaiting House gekürt.<br />
Erfolgreiche Produkte wie der Forfaiting Fund<br />
und Forfaiting Securitations, die wir <strong>2002</strong> weiter<br />
ausbauten, werden auch in den nächsten<br />
Jahren eine Quelle für stetige Erträge sein.
Unternehmen Menschen und Märkte Finanzreport Namen und Standorte<br />
Mit der Entwicklung einer Handelsplattform für<br />
Forfaitierungen/Trade Finance Assets festigten<br />
wir unsere marktführende Rolle. Elektronische<br />
Plattformen werden in Zukunft unsere Produkte<br />
und die Geschäftsabwicklung entscheidend<br />
beeinflussen.<br />
Principal Finance: Corporate<br />
Finance-Produkte aus einer Hand<br />
Zum 1. Januar 2003 haben wir das erfolgreiche<br />
Geschäftsfeld Principal Finance als eigenständigen<br />
Geschäftsbereich etabliert. Damit<br />
bieten wir künftig die gesamte Palette an<br />
Corporate Finance-Produkten aus einer Hand;<br />
unser Grundsatz ist der Equity-led Approach,<br />
das heißt, im Geschäftsbereich Principal<br />
Finance arrangieren und strukturieren wir<br />
den Finanzierungsbedarf unserer Kunden<br />
sowohl auf der Aktiv- als auch auf der<br />
Passivseite der Bilanz.<br />
Principal Finance eignet sich für Unternehmen,<br />
die einen stabilen Cashflow aufweisen, der zur<br />
Verbriefung und damit zur Optimierung der<br />
Aktiva/Passiva-Struktur der Bilanz verwendet<br />
werden kann. Wir nutzen diese Finanzierungstechnik<br />
bei einer breiten Palette von Corporate<br />
Finance-Lösungen, beispielsweise bei Management-Buy-outs<br />
(MBOs), Management-Buy-ins<br />
(MBIs), Leveraged-Buy-outs (LBOs) oder bei<br />
der Veräußerung von Randgeschäftsfeldern.<br />
| John Howroyd Kommunikation/Volkswirtschaft<br />
Wie viele Identitäten passen unter einen Hut? Als AG hat die <strong>WestLB</strong><br />
diese Frage für sich eindeutig entschieden: eine. Die der fokussierten<br />
Geschäftsbank. Diese Klarheit und Transparenz gibt der Bank ein noch<br />
schärferes Profil im intensiven Wettbewerbsgeschäft. Eine überzeugende<br />
Art, Veränderungen entschlossen anzupacken, ohne gleich abzuheben.<br />
Das hat was. MYBANK<br />
Konsolidierung des Portfolios<br />
Die Konsolidierung des bestehenden Investmentportfolios<br />
bildete den Schwerpunkt unseres<br />
Geschäfts im Jahr <strong>2002</strong>. So führten wir im<br />
Februar <strong>2002</strong> eine Folgetransaktion für die<br />
Pubmaster Group durch, die dem Kunden den<br />
Erwerb weiterer Lokale und die Rückzahlung<br />
jener Mittel ermöglichte, die wir im Rahmen<br />
eines Management-Buy-outs zwei Jahre zuvor<br />
bereitgestellt hatten.<br />
Ende <strong>2002</strong> arrangierten wir eine dritte Refinanzierung<br />
für Swan Capital, die Holdinggesellschaft<br />
von Mid Kent Water. Die damit zusammenhängende<br />
Emission, die zur Rückzahlung der<br />
vorangehenden Akquisitionsfinanzierung verwendet<br />
wurde, stieß bei den Investoren auf<br />
großes Interesse und war stark überzeichnet.<br />
Lebhafte Nachfrage nach<br />
Principal Finance erwartet<br />
Die anhaltende Aktienbaisse und die für viele<br />
Unternehmen wachsende Notwendigkeit, das<br />
Geschäft auf die Kernkompetenzen zu fokussieren,<br />
lassen für das Jahr 2003 eine lebhafte Nachfrage<br />
nach Principal Finance-Lösungen erwarten.<br />
Mit der anerkannten Marktexpertise und der<br />
neuen Struktur in unserem Principal Finance-<br />
Geschäft sind wir gut gerüstet, um an den<br />
künftigen Marktchancen zu partizipieren.<br />
27
28<br />
Handel<br />
ATEMPAUSE AM PRIMÄRMARKT FÜR EUROANLEIHEN<br />
79,4<br />
36,9<br />
43,8<br />
270,8<br />
499,5<br />
136,7<br />
52,2<br />
32,7<br />
389,9<br />
509,3<br />
2000 2001 <strong>2002</strong><br />
152,2<br />
Sonstige<br />
35,8<br />
Öffentliche Kunden<br />
41,6<br />
Supras<br />
246,1<br />
Unternehmen<br />
430,5<br />
Banken/<br />
Finanzinstitute<br />
(Mrd €)<br />
Quelle: Capital<br />
DATA Bondware<br />
Das Handels- und Primärmarktgeschäft in Zins-,<br />
Währungs- und Kapitalmarktprodukten, das wir<br />
im Geschäftsbereich Global Financial Markets<br />
gebündelt haben, war <strong>2002</strong> wiederum einer der<br />
wesentlichen Ergebnisträger der Bank. Trotz<br />
der weltweiten Konjunkturschwäche und der<br />
Unsicherheit an den Märkten stärkten wir in zahlreichen<br />
Geschäftsfeldern unsere Marktposition.<br />
Bei syndizierten Krediten, der Emission von<br />
Unternehmensanleihen und strukturierten<br />
Produkten konnten wir uns weiter verbessern.<br />
Gleichwohl erschwerten die Marktbedingungen<br />
das Geschäft beispielsweise in einzelnen Devisenmärkten<br />
oder im Sekundärmarkt für Credit-<br />
Produkte.<br />
Im vergangenen Jahr nahmen wir wichtige<br />
strategische Weichenstellungen vor: So haben<br />
wir die Expertise für Credit-Produkte im<br />
Geschäftsbereich Global Financial Markets<br />
durch die Integration des Kreditderivategeschäftes<br />
gestärkt. Ein strategisch bedeutsamer<br />
Schritt war zudem die Gründung der Covered<br />
Bond Bank in Dublin, über die wir die Chancen<br />
des irischen Pfandbriefmarktes nutzen und<br />
zugleich neue Refinanzierungswege erschließen<br />
wollen.<br />
Zins- und Währungsgeschäft im<br />
Geldmarkt<br />
Das Geschäft mit kurzfristigen Zinsprodukten<br />
war <strong>2002</strong> durch unklare Zinstrends und geringe<br />
Volatilität in den Kernmärkten geprägt. Die im<br />
Vergleich zum Vorjahr eingeschränkten Handelsmöglichkeiten<br />
belasteten auch unser Geschäft<br />
mit den Hauptprodukten Liquidität, FX Forwards,<br />
kurzfristige Derivate und Wertpapiere sowie<br />
Repos. Gleichwohl stellten wir unsere Kernkompetenzen<br />
im Geldmarkt – ein proaktives<br />
Risikomanagement und eine klare Positionierung<br />
in den Märkten – erneut unter Beweis. Im
Unternehmen Menschen und Märkte Finanzreport Namen und Standorte<br />
| Jennifer King Global Asset Management<br />
Die Welt ist kompliziert genug. Deshalb liebe ich einfache Lösungen,<br />
die passen. In der <strong>WestLB</strong> wird hart gearbeitet, bis eine solche Lösung<br />
für jedes einzelne Anliegen der Kunden steht. Immer einfach und<br />
immer überzeugend. Ich habe selten so viele Menschen unter einem<br />
Dach versammelt erlebt, die diese Herausforderung täglich so<br />
engagiert annehmen. MYBANK<br />
Devisenmarkt führten rückläufige grenzüberschreitende<br />
Transaktionen zu einer spürbar<br />
reduzierten Hedgingnachfrage und verstärkten<br />
den Konsolidierungsdruck.<br />
Gezügelter Risikoappetit in den<br />
Emerging Markets<br />
Die Finanzkrise in den beiden Hauptmärkten<br />
Brasilien und Türkei sowie der gezügelte Risikoappetit<br />
der Investoren prägten das Geschäft mit<br />
Zins- und Währungsprodukten in den Emerging<br />
Markets. In den traditionellen Märkten fokussierten<br />
wir unser Geschäft daher auf strukturierte<br />
Lösungen mit relativ geringem Risiko. In den<br />
Märkten Zentral- und Osteuropas stieg die<br />
Nachfrage nach Hedgingprodukten spürbar an;<br />
hier konnten wir unsere Marktdurchdringung<br />
mit hochwertigen Lösungen weiter verbessern.<br />
Fixed Income-Geschäft durch<br />
niedrige Zinsen geprägt<br />
Der europäische Fixed Income-Handel war <strong>2002</strong><br />
durch ein niedriges Zinsniveau, eine steilere<br />
Zinskurve und einen verstärkten Trend zur<br />
Euro/Pfund Sterling-Konvergenz gekennzeichnet.<br />
Vor dem Hintergrund wachsender Haushaltsdefizite<br />
in den Eurostaaten verringerten sich<br />
zudem im Laufe des Jahres die Spreads zwischen<br />
Euro und britischem Pfund.<br />
Unsere Marktposition stärkten wir im Handel<br />
mit deutschen Staatsanleihen mit einem Transaktionsvolumen<br />
von 5,6 Mrd € und im Jumbo-<br />
Pfandbriefmarkt mit einem Handelsvolumen von<br />
109 Mrd €.<br />
Im Geschäft mit strukturierten Zinsderivaten<br />
war besonders im deutschen Versicherungsmarkt<br />
rege Aktivität zu verzeichnen. Im Blickpunkt<br />
standen dabei vor allem kündbare langfristige<br />
Nullcoupon-Anleihen sowie Bonds mit<br />
variablen Spreads, mit denen die niedrigen<br />
Zinsen am langen Ende und der Trend zur<br />
Euro/Pfund Sterling-Konvergenz ausgenutzt<br />
wurden.<br />
Expertise für Credit-Produkte<br />
gebündelt<br />
Stark gestiegene Unternehmensrisiken und<br />
die anhaltende Schwäche am Aktienmarkt, die<br />
sich auch in den Anleihekursen widerspiegelte,<br />
belasteten den Handel mit Credit-Produkten<br />
wie beispielsweise Unternehmensanleihen. Bei<br />
strukturierten Credit-Produkten erzielten wir<br />
dagegen mit einer Reihe von Collateralised Debt<br />
Obligations erhebliche Erträge. Im Rahmen dieser<br />
Programme (z.B. Blue Heron, DUKE, European<br />
Dream), die sich starker Nachfrage erfreuten,<br />
strukturierten wir Portfolios unter anderem aus<br />
Mortgage Backed Securities, Wohnungsbaudarlehen<br />
und Kreditderivaten.<br />
29
30<br />
In einem weiterhin schwierigen Marktumfeld<br />
für Credit-Produkte sehen wir für das Jahr 2003<br />
durchaus positive Signale. Das hieraus erwachsende<br />
Geschäftspotenzial wollen wir nutzen;<br />
die Voraussetzungen dazu haben wir durch die<br />
Integration des Geschäfts mit Kreditderivaten<br />
und die damit verbundenen Synergien verbessert.<br />
Emission von Euroanleihen:<br />
Platzierungskraft bewiesen<br />
Nach dem Rekordjahr 2001 sank das Emissionsvolumen<br />
am Primärmarkt für Euroanleihen <strong>2002</strong><br />
um rund 20% auf 900 Mrd €. Bei Unternehmensanleihen<br />
betrug der Rückgang 35%,<br />
bei Bankanleihen rund 15%. Dagegen setzten<br />
die Emissionen öffentlicher Kunden ihren<br />
Aufwärtstrend fort.<br />
Für rund 100 Emissionen namhafter deutscher<br />
und internationaler Kunden errangen wir<br />
Mandate als Lead Manager. Mit der Platzierung<br />
einiger sehr umfangreicher Emissionen stellten<br />
wir zudem unseren besonderen Zugang zu<br />
einem großen Investorenkreis unter Beweis.<br />
Herausragend waren dabei die Multitranche-<br />
Anleihen über 6,4 Mrd € für RWE AG sowie die<br />
3 Mrd €-Emission für Household Finance Corp.<br />
Zudem bestätigten wir durch die erfolgreiche<br />
Platzierung maßgeschneiderter Schuldscheindarlehen<br />
– darunter die 100 Mio €-Transaktion<br />
für den deutschen Generikahersteller Hexal AG –<br />
unsere führende Rolle in diesem für Firmenkunden<br />
noch jungen Markt. Auch im Segment<br />
Bankanleihen erhielten wir zahlreiche Mandate;<br />
dazu zählen die Debut-Benchmarkanleihe der<br />
Landesbank Schleswig-Holstein, gedeckte<br />
Anleihen von Caja Madrid und AHBR sowie<br />
diverse Floating Rate Notes.<br />
Bei Emissionen öffentlicher Kunden erzielten<br />
wir wie im Vorjahr einen Platz unter den Top<br />
fünf der Bookrunner für Regional Authorities.<br />
Erfolgreiche Transaktionen waren beispielsweise<br />
die internationale Benchmarkanleihe des Landes<br />
Brandenburg und eine Portfoliotransaktion für<br />
drei britische Regionen. Darüber hinaus wurde<br />
die vierte von uns geführte 2 Mrd €-Benchmarkanleihe<br />
des Landes Nordrhein-Westfalen<br />
mit dem IFR Award <strong>2002</strong> in der Kategorie<br />
Regional Authorities in Euro ausgezeichnet.<br />
Internationale Präsenz im Funding<br />
gestärkt<br />
<strong>2002</strong> stärkten wir durch eigene Emissionen in<br />
verschiedenen Währungen unsere Präsenz auf den<br />
internationalen Anleihemärkten. Neben unserer<br />
1 Mrd US$-Anleihe, die auf besonders starke<br />
Resonanz bei den Investoren stieß, präsentierten<br />
wir uns mit maßgeschneiderten Produkten als<br />
flexibler Emittent im strukturierten Segment.<br />
Durch umfassende Kundeninformationen<br />
begleiteten wir den reibungslosen Übergang<br />
in die Rechtsform der AG; auch in Zukunft<br />
rechnen wir daher mit guten Platzierungschancen<br />
für unsere Emissionen. Bestätigt wird diese<br />
Aussicht durch die starke Resonanz auf unsere<br />
1,25 Mrd €-Benchmarkanleihe, die wir Anfang<br />
2003 emittiert und mit der wir unsere eigene<br />
Renditekurve in Euro ausgebaut haben. In der<br />
Zwischenzeit wurde diese Anleihe aufgrund der<br />
großen Nachfrage um weitere 500 Mio € aufgestockt.
Unternehmen Menschen und Märkte Finanzreport Namen und Standorte<br />
| Alex Verbov Leveraged Finance<br />
Präzision ist der Schlüssel zum Erfolg. Um diesem Anspruch gerecht zu<br />
werden, haben wir in der <strong>WestLB</strong> immer schon etwas intensiver hinter die<br />
Dinge geschaut. Denn Fehler bestraft der Markt sofort. Nur wer die Märkte<br />
im Detail versteht, kann ihre Prinzipien für sich nutzen, kann die Risiken<br />
kontrollieren. Deshalb hat die <strong>WestLB</strong> schon lange vor der neuen Rechtsform<br />
wie eine AG gearbeitet. Und das mit Erfolg. MYBANK<br />
SYNDIZIERTE EUROKREDITE: HÖHERES MARKTVOLUMEN<br />
BEI WENIGER TRANSAKTIONEN<br />
551,9<br />
1.459<br />
2001 <strong>2002</strong><br />
599,3<br />
Marktvolumen (Mrd €)<br />
1.366<br />
Transaktionen<br />
Quelle:<br />
Capital DATA Loanware<br />
Im kurzen Laufzeitbereich setzte das im Vorjahr<br />
aufgelegte globale Commercial Paper-Programm<br />
der <strong>WestLB</strong> AG seine Erfolgsgeschichte fort<br />
und wurde <strong>2002</strong> auf ein Volumen von nahezu<br />
9,0 (i.V. 5,0) Mrd € ausgeweitet. Aufgrund<br />
der starken Diversifizierung nach Investoren,<br />
Regionen und Währungen haben wir damit<br />
unsere kurzfristige Refinanzierungsbasis deutlich<br />
erweitert.<br />
Chancen bei irischen Pfandbriefen<br />
nutzen<br />
Der europäische Markt für gedeckte Anleihen<br />
ist in den letzten Jahren stark expandiert; vor<br />
allem in Frankreich und Spanien haben sich<br />
erfolgreiche Alternativen zum traditionellen<br />
deutschen Pfandbrief etabliert. Um die Chancen<br />
des Marktes für irische Pfandbriefe (Irish<br />
Covered Bonds) zu nutzen, haben wir am<br />
1. Oktober <strong>2002</strong> die <strong>WestLB</strong> Covered Bond<br />
Bank in Dublin gegründet. Auf der Basis eines<br />
erstklassigen Ratings und eines qualitativ hochwertigen<br />
Portfolios soll bereits in der ersten<br />
Jahreshälfte 2003 der erste Pfandbrief über<br />
1 Mrd € aufgelegt werden. Die Gründung der<br />
<strong>WestLB</strong> Covered Bond Bank ist ein wichtiger<br />
strategischer Schritt: traditionell stark im Pfandbriefsegment,<br />
dehnen wir unser Engagement<br />
auf den expandierenden europäischen Pfandbriefmarkt<br />
aus und erschließen uns und unseren<br />
Kunden damit neue Refinanzierungswege.<br />
Kräftiges Wachstum bei<br />
syndizierten Krediten<br />
Der Euromarkt für syndizierte Kredite zeigte<br />
sich <strong>2002</strong> in einer robusten Verfassung. Das<br />
Marktvolumen stieg gegenüber dem Vorjahr<br />
um 8,6% auf nahezu 600 Mrd US$, wobei ein<br />
Trend zu weniger Transaktionen mit größeren<br />
Volumen erkennbar war.<br />
Die <strong>WestLB</strong> erhielt im vergangenen Jahr 65<br />
Finanzierungsmandate mit einem Transaktionsvolumen<br />
von 72 Mrd US$, womit wir den Vorjahreswert<br />
um 35,5% übertrafen und deutlich<br />
stärker als der Gesamtmarkt zulegten. Der<br />
Schwerpunkt unserer Mandate lag auf den<br />
Sektoren Telekommunikation, Transport/Logistik,<br />
Finanzinstitute und Versorger; in regionaler<br />
31
32<br />
| William C. Schier Corporate Clients<br />
Wer seinen Kunden zu kennen glaubt, hat ihn längst verloren. Denn wie in keinem<br />
anderen Verhältnis ist in der Kundenbeziehung Stillstand Rückschritt. Aktuelle<br />
Entwicklungen, neue Projekte, veränderte Ziele: Sie schaffen ständig veränderte<br />
Konstellationen, in denen die Kunden von ihrer Bank neue Lösungen einfordern.<br />
Deshalb sagen wir in der <strong>WestLB</strong> auch gern: Beraten ist Begleiten. MYBANK<br />
Hinsicht waren wir vor allem in Großbritannien<br />
– hier belegten wir als Arrangeur den ausgezeichneten<br />
siebten Rang – sowie in Frankreich<br />
und Deutschland engagiert. Besonders hervorzuheben<br />
sind die Jumbo-Transaktionen für<br />
Vodafone AirTouch und Network Rail in Großbritannien,<br />
der erneute Gewinn des Refinanzierungsmandates<br />
für France Telecom sowie<br />
Transaktionen für namhafte deutsche Unternehmen<br />
wie TUI, ThyssenKrupp oder Energie<br />
Baden-Württemberg (EnBW). Hinzu kam die<br />
Syndizierung strukturierter Finanzierungen,<br />
unter anderem für Wembley Stadium, Tube<br />
Lines London Underground und H3G Italia.<br />
Unsere führende Rolle im Markt bestätigten wir<br />
<strong>2002</strong> durch gute Platzierungen in internationalen<br />
Ranglisten. So belegten wir in den IFR-League<br />
Tables der führenden Banken den hervorragenden<br />
elften Rang in der Kategorie Mandatierte<br />
Arrangeure, Europa/Mittlerer Osten/Afrika;<br />
in der Kategorie Banken, Euromarkt von<br />
Dealogic/Loanware erreichten wir Platz drei.<br />
Erfolg mit Kreditsekundärmarkt-<br />
Assets in Luxemburg<br />
Unsere Tochtergesellschaft <strong>WestLB</strong> International<br />
S.A., Luxemburg, erzielte <strong>2002</strong> wie<br />
im Vorjahr einen Gewinn nach Steuern von<br />
30 Mio €. Dabei entwickelte sich besonders das<br />
Investmentgeschäft mit Kreditsekundärmarkt-<br />
Assets erfolgreich. Der Bereich Private Banking<br />
konnte sich zwar nicht vollständig von den<br />
schlechten Bedingungen an den Aktienmärkten<br />
abkoppeln, erzielte aber wiederum einen nachhaltig<br />
positiven Ergebnisbeitrag. Die Handelsbereiche<br />
Capital Markets und Treasury haben<br />
in einem unsicheren Marktumfeld einen<br />
wesentlichen Beitrag zum Ergebnis der Bank<br />
erbracht und erfolgreich über Budget abgeschlossen.<br />
Neuausrichtung im Aktiengeschäft<br />
Der anhaltenden Talfahrt an den Börsen konnte<br />
sich das Aktien- und Investmentbanking-Geschäft<br />
von <strong>WestLB</strong> Panmure nicht entziehen. Vor diesem<br />
Hintergrund nahmen wir eine umfassende<br />
Restrukturierung mit einem spürbaren Personalabbau<br />
insbesondere am Standort London vor.<br />
Dennoch erhielten wir das gesamte Produktund<br />
Serviceangebot in gewohnt hoher Qualität<br />
aufrecht und bauten es in wichtigen Bereichen<br />
sogar aus. Beispielsweise stellten wir mit der<br />
Corporate Equity Solution Group ein Team von<br />
Spezialisten auf, das Firmenkunden maßgeschneiderte<br />
Equitylösungen aus einer Hand bietet.<br />
Reputation im Aktienresearch<br />
weiter gestärkt<br />
Die hohe Reputation unserer paneuropäischen<br />
Researchprodukte ist nach Kundenbefragungen<br />
durch unabhängige Institute weiter gestiegen.<br />
In Rankings belegen wir vorderste Plätze mit<br />
unseren Researchprodukten zu deutschen Large<br />
Cap-Unternehmen. Auch unser Mid & Small<br />
Cap-Research hat besonders in Großbritannien
Unternehmen Menschen und Märkte Finanzreport Namen und Standorte<br />
an Beachtung gewonnen. Zudem haben wir als<br />
eines der ersten Brokerhäuser in Europa den<br />
neuen Investmentansatz Socially Responsible<br />
Investments (SRI) analytisch aufgearbeitet.<br />
Sowohl unsere Analysen als auch die von uns<br />
organisierten Investorenkonferenzen zum<br />
Thema Nachhaltigkeit stießen auf starke<br />
Resonanz.<br />
Rege Nachfrage nach Derivaten<br />
Das Geschäft mit derivativen Aktienprodukten<br />
verlief <strong>2002</strong> sehr erfolgreich. Bei kapitalgarantierten<br />
Produkten wie z.B. den besonders stark<br />
nachgefragten W-I-N-Zertifikaten und PLUS-<br />
Bonds avancierten wir sogar zum Marktführer<br />
an der EUWAX in Stuttgart. Die deutlich gestiegene<br />
Nachfrage institutioneller Kunden nach<br />
strukturierten Equity-linked-Produkten nutzten<br />
wir zum Ausbau unserer Marktstellung auch<br />
außerhalb Deutschlands. Unter einer Vielzahl<br />
von Transaktionen ragte das Arrangeurmandat<br />
für den kapitalgarantierten DEKA WorldGarant<br />
Fonds heraus. In einer Reihe von Workshops<br />
informierten wir unsere Kunden darüber<br />
hinaus umfassend über die Bilanzierung und<br />
Verbuchung von Derivaten.<br />
Private Equity im Blickpunkt<br />
Da der Finanzierungsweg über einen Börsengang<br />
für Wachstumsunternehmen <strong>2002</strong> weitgehend<br />
verschlossen blieb, gewann die Kapitalbeschaffung<br />
im vorbörslichen Bereich an<br />
Bedeutung. Wir begleiteten unter anderem die<br />
GFKL Financial Services AG, einen der führenden<br />
Finanzleasing-Anbieter in Deutschland,<br />
bei der Beschaffung von rund 32 Mio €. Hinzu<br />
kamen ein Private Placement für das französische<br />
Biotechnologie-Unternehmen Meristem Therapeutics<br />
S.A. und im Venture Capital-Bereich<br />
die erste Wachstumsfinanzierung für das<br />
Londoner Start-up-Unternehmen 21AccessUK.<br />
Bei Mergers & Acquisitions (M&A) begleiteten<br />
wir <strong>2002</strong> unter anderem die RWE Gas AG als<br />
finanzieller Berater bei der Privatisierung des<br />
tschechischen Gasversorgers Transgas a.s.<br />
und acht weiterer regionaler Gasversorger.<br />
Eine weitere wichtige Transaktion war die<br />
Akquisition von Inn Partnership durch die<br />
britische Pub-Kette Pubmaster, die damit<br />
zur drittgrößten Pub-Gruppe Großbritanniens<br />
aufstieg.<br />
Fokussierung auf Kernkompetenzen<br />
Angesichts der anhaltenden Schwäche an den<br />
Aktienmärkten werden wir das Aktien- und<br />
Investmentbanking-Geschäft im Jahr 2003 klar<br />
auf unsere Kernkompetenzen fokussieren. Das<br />
Aktienkerngeschäft mit europäischen Large Caps,<br />
deutschen Mid Caps und Aktienderivaten wird<br />
künftig zusammen mit den M&A-Beratungsleistungen<br />
unter der Marke <strong>WestLB</strong> geführt. Die<br />
Aktivitäten in London werden deutlich gestrafft.<br />
Der Bereich UK Mid Caps und Corporate Broking<br />
wird künftig unter der Marke Panmure U.K.<br />
fokussiert. Im Zuge der Neuausrichtung erzielen<br />
wir nicht nur erhebliche Einspar- und Synergieeffekte<br />
vor allem im Handels- und Back Office-<br />
Bereich, sondern bieten unseren Kunden auch<br />
in Zukunft einen maßgeschneiderten Service.<br />
33
34<br />
Dienstleistungsgeschäft<br />
VERWALTETES VERMÖGEN: MARKTBEDINGTE<br />
KONSOLIDIERUNG<br />
38,8<br />
40,8<br />
37,4<br />
2000 2001 <strong>2002</strong><br />
(Mrd €)<br />
WestAM: Absolute Return-Produkte<br />
und Beratungskompetenz gefragt<br />
Im Asset Management hat sich das Risikoprofil<br />
der Kunden aufgrund der schwierigen Marktsituation<br />
des Jahres <strong>2002</strong> spürbar verändert.<br />
Bei einer geringeren Risikoneigung und einem<br />
erhöhten Bedürfnis nach Absicherung der Anlagen<br />
stieg zugleich der Beratungsbedarf der<br />
Kunden im Hinblick auf ihre Asset Allocation.<br />
Vor diesem Hintergrund hat sich der Fokus im<br />
Asset Management – das wir über unsere global<br />
agierende Tochtergesellschaft <strong>WestLB</strong> Asset<br />
Management (WestAM) betreiben – im vergangenen<br />
Jahr verschoben. Wir haben die veränderten<br />
Kundenbedürfnisse aufgegriffen und<br />
beispielsweise mit dem WestAM Navigator Multi-<br />
Strategie-Fonds ein Produkt entwickelt, das<br />
absolute Return-Ziele verfolgt und durch eine<br />
breite Diversifikation ein optimiertes Risiko/<br />
Rendite-Profil sicherstellt. Darüber hinaus bieten<br />
wir unseren Kunden – beispielsweise im Rahmen<br />
von Kundenveranstaltungen – umfassende<br />
Beratungskompetenz in Fragen der Asset<br />
Allocation.<br />
Geldmarktfonds erfolgreich<br />
Nach dem starken Wachstum der vergangenen<br />
vier Jahre mit einer Verdoppelung des verwalteten<br />
Vermögens trat das Geschäft <strong>2002</strong> in eine Konsolidierungsphase<br />
ein; die Assets under Management<br />
beliefen sich auf 37,4 (i.V. 40,8) Mrd €.<br />
Mittelabflüsse waren vor allem bei Fonds mit<br />
einem hohem Aktienanteil zu verzeichnen. Sehr<br />
erfolgreich entwickelte sich dagegen der französische<br />
Geldmarktfonds WestAM Securité,<br />
dessen Volumen auf 2.918 (i.V. 1.729) Mio €<br />
anstieg. Erfreulich entwickelten sich auch die<br />
Familie der Compass Funds mit einem Volumen<br />
von 816 (i.V. 771) Mio € und der im Vorjahr<br />
aufgelegte COREplus Private Equity Partners<br />
mit 362 (i.V. 186) Mio €.<br />
Die Qualität unserer Produkte wurde auch im<br />
vergangenen Jahr durch zahlreiche Auszeichnungen<br />
bestätigt. Im Fondsrating von Standard<br />
& Poor’s erhielten wir die mit fünf Sternen<br />
höchste Bewertung für die Produkte WestAM
Unternehmen Menschen und Märkte Finanzreport Namen und Standorte<br />
| Susanne Dieling Equity Investments<br />
Wissen, was gut zusammenpasst. Verstehen, wer eine gemeinsame<br />
Perspektive besitzt. Und dann nicht zögern, das Notwendige zu tun. Das<br />
ist der Weg, der zur neuen <strong>WestLB</strong> geführt hat. Und es sind zentrale<br />
Stärken der Bank, die sie zu einer der ersten Adressen im Markt machen.<br />
Durchaus ein Grund, auch ein wenig stolz zu sein. MYBANK<br />
Securité, Compass Global Emerging Markets<br />
und Compass European Convertibles. Zudem<br />
erhielt der WestAM Convertibles Europe Auszeichnungen<br />
der französischen Fachzeitschriften<br />
Les Palmes und L’Agefi sowie des Financial<br />
Journal von Le Figaro. Der WestAM Global<br />
Emerging Markets Equity erreichte den ersten<br />
Platz bei den Standard & Poor’s Fund Awards.<br />
Profitabilität nachhaltig stärken<br />
In einem weiterhin anspruchsvollen Marktumfeld<br />
im Jahr 2003 sehen wir vor allem bei Absolute<br />
Return-Produkten, European Convertibles,<br />
Emerging Markets und European Credits/Bonds<br />
Wachstumspotenzial, das wir nutzen wollen.<br />
Auf der Basis eines Bottom-up-Ansatzes, der<br />
eine ausgewogene Chancen/Risiko-Struktur der<br />
Portfolien sicherstellt, sind unsere Produkte für<br />
dieses Marktumfeld gut aufgestellt. Gestützt auf<br />
die erwiesene Betreuungskompetenz und die<br />
breite Kundenbasis wollen wir unser Geschäft<br />
kontinuierlich ausbauen und die Profitabilität<br />
nachhaltig festigen.<br />
Angebot in der betrieblichen<br />
Altersvorsorge komplettiert<br />
Mit der im vergangenen Jahr erhaltenen<br />
Genehmigung für die West Pensionsfonds AG<br />
und die West Pensionskasse AG bietet die<br />
<strong>WestLB</strong> zusammen mit ihren Partnern nunmehr<br />
das komplette Produktspektrum der externen<br />
Durchführungswege in der betrieblichen<br />
Altersvorsorge an. Über unsere Beratungstochter<br />
West Pensions Consult GmbH erzielten wir <strong>2002</strong><br />
etliche Abschlüsse mit großen und mittelständischen<br />
Unternehmen. Dabei wurde die klassische<br />
Rentenversicherung stärker nachgefragt als<br />
fondsgebundene Produkte; als wichtigster Durchführungsweg<br />
kristallisierte sich die Pensionskasse<br />
heraus. Zudem nahm die Bedeutung<br />
unternehmensübergreifender Branchenlösungen<br />
der Tarifparteien stark zu. Hier zahlte sich unsere<br />
Beteiligung am Konsortium der Metall- und<br />
Elektroindustrie, der MetallRente, die inzwischen<br />
sogar als Benchmark im Markt gilt, im vergangenen<br />
Jahr aus.<br />
Der Stellenwert der externen Durchführungswege<br />
in der betrieblichen Altersvorsorge wird<br />
weiter wachsen. Neben administrativen Gründen<br />
sprechen dafür auch deutliche bilanzielle Vorteile<br />
für die Unternehmen. Um die Marktchancen zu<br />
nutzen, will die West Pensions Consult 2003<br />
vor allem neue Arbeitgeber für die angebotenen<br />
Produkte gewinnen sowie das Arbeitnehmerpotenzial<br />
bei bestehenden Kunden verstärkt<br />
ausschöpfen. Bei der Beratung der Mitarbeiter<br />
vor Ort wird die bereits im Vorjahr bewährte<br />
Zusammenarbeit mit den Sparkassen eine<br />
zentrale Rolle spielen.<br />
Zahlungsverkehr:<br />
Prozesse weiter optimiert<br />
Der Abbau des beleggebundenen Zahlungsverkehrs<br />
setzte sich im vergangenen Jahr fort;<br />
zugleich gewann die Bündelung und Optimierung<br />
der Abwicklungsprozesse an Bedeutung.<br />
Hier haben wir die Kooperation mit anderen<br />
35
36<br />
594,2<br />
| Stefan Esser Global Equity Derivatives<br />
INLANDSZAHLUNGSVERKEHR: NAHEZU VOLLSTÄNDIG<br />
AUTOMATISIERT<br />
781,0<br />
1.179,3<br />
1992 1997 <strong>2002</strong><br />
� beleggebundene Einreichungen<br />
� elektronische Einreichungen<br />
Täglich neue Herausforderungen suchen, immer wieder neue Ziele<br />
setzen – das reizt mich. Doch wer Geschäfte rund um den Globus macht,<br />
darf die Bodenhaftung nicht verlieren. Muss seinen Realitätssinn wahren.<br />
Die <strong>WestLB</strong> hat Wurzeln und Beine zugleich. Fest verankert in der Region,<br />
aktiv in allen Märkten der Welt. Eine optimale Kombination. MYBANK<br />
(Mio Transaktionen)<br />
Landesbanken – vor allem beim Ausbau des<br />
internetbasierten Angebotes – weiter vorangetrieben.<br />
Im Auslandszahlungsverkehr stärkten<br />
wir durch modernisierte Benutzeroberflächen<br />
und verbesserte Preissysteme unsere Marktführerschaft<br />
als Service-Provider für Sparkassen.<br />
Mit der Anbindung an die Systeme der <strong>WestLB</strong><br />
eröffnen wir den Sparkassen den Zugang zu<br />
den zentralen Clearing-Systemen in Europa.<br />
Durch eine konsequente Weiterentwicklung<br />
unserer Systeme wollen wir die <strong>WestLB</strong> künftig<br />
als zentrale Schnittstelle der Sparkassen-<br />
Finanzgruppe im Clearing-System der European<br />
Banking Association etablieren.<br />
Der Bedarf an Cash Management-Systemen ist<br />
weiter gestiegen; besonders bei international<br />
operierenden und kommunalen Unternehmen<br />
sowie als White Labelling-Lösung für Drittbanken<br />
haben wir unser Angebot im vergangenen Jahr<br />
verstärkt vermarktet.<br />
Card Services: Kooperation mit<br />
Netzbetreibern verstärkt<br />
Als attraktive Instrumente zur Kundenbindung<br />
setzten sich kartenorientierte Bezahlverfahren<br />
weiter durch. Im vergangenen Jahr verstärkten<br />
wir die Zusammenarbeit mit den Netzbetreibern<br />
bei der Entwicklung von EC-Cash-Terminals.<br />
Mit der Lidl GmbH & Co KG starteten wir ein<br />
EC-Cash-Verfahren; unser LTU-Eurocard-Portfolio<br />
veräußerten wir an die Santander Direkt<br />
Bank. Darüber hinaus waren wir am Aufbau<br />
der Betreibergesellschaft �-Points – einem<br />
Bonusprogramm für Sparkassenprodukte im<br />
Rheinland – maßgeblich beteiligt.
Unternehmen Menschen und Märkte Finanzreport Namen und Standorte<br />
Trade Finance-Geschäft integriert<br />
Um die Abwicklungsprozesse zu verschlanken<br />
und die Qualität weiter zu erhöhen, haben wir<br />
unser Transaction Banking im vergangenen Jahr<br />
gebündelt und das dokumentäre Trade Finance-<br />
Geschäft integriert. Die Kombination aus zentraler<br />
Bearbeitung und dezentraler Kundenbetreuung<br />
sowie Produktvertrieb gewährleistet dabei einen<br />
optimalen Service für unsere Firmenkunden und<br />
Partnerbanken. <strong>2002</strong> konzipierten wir erneut<br />
innovative grenzüberschreitende Absatzfinanzierungen<br />
und trieben die Entwicklung internetbasierter<br />
Lösungen voran. So stellten wir unseren<br />
ausländischen Partnerbanken ein vollständiges<br />
elektronisches Trade Finance-Angebot bereit.<br />
In Zusammenarbeit mit den Sparkassen werden<br />
wir künftig internetbasierte Lösungen erarbeiten,<br />
die zu einer weiteren Optimierung der Prozesse<br />
führen sollen.<br />
WPS Bank: Zentraler Wertpapierdienstleister<br />
der Sparkassen<br />
Die WPS WertpapierService Bank AG (WPS<br />
Bank) hat <strong>2002</strong> die Anzahl der von ihr betreuten<br />
Depots um 50% auf rund 1,8 Mio gesteigert<br />
und zugleich die Stabilität ihrer Abwicklungssysteme<br />
weiter gestärkt. Damit hat die WPS<br />
Bank ihre Position als einer der führenden<br />
Anbieter für Wertpapierdienstleistungen in<br />
Deutschland ausgebaut. Im Zuge der Neuausrichtung<br />
des Geschäfts der <strong>WestLB</strong> AG wurde<br />
die WPS Bank zum Jahreswechsel an die beiden<br />
Sparkassen- und Giroverbände Westfalen-Lippe<br />
und Rheinland veräußert.<br />
Das wichtigste Projekt des Jahres <strong>2002</strong> war die<br />
bereits im Vorjahr begonnene Überleitung der<br />
13 Großsparkassen aus dem Wertpapierverfahren<br />
der Sparkassen Informatik GmbH. Damit<br />
nutzen inzwischen alle Sparkassen in Nordrhein-<br />
Westfalen und Brandenburg das Abwicklungssystem<br />
WPServe. Dieses wird im Rahmen des<br />
Projekts MAEGASys um Funktionalitäten für<br />
institutionelle Anleger erweitert und in naher<br />
Zukunft das bisher für die Wholesale-Mandanten<br />
verwendete System BSP TRADE vollständig<br />
ablösen.<br />
Mit den bereits eingeleiteten Migrationsprojekten<br />
für weitere Sparkassenverbände (Nord-Verbund)<br />
sind die Weichen für die Akquisition zusätzlicher<br />
Mandantenkreise im Jahr 2003 gestellt. Auch<br />
außerhalb der Sparkassenorganisation – hier<br />
ist die Postbank EasyTrade.AG mit 450.000<br />
Depots der größte Mandant – wurde für 2003<br />
ein weiterer Potenzialkunde für Fondsdepots<br />
gewonnen. Beim angestrebten Ausbau der<br />
Marktposition dürfte sich die <strong>2002</strong> erneut<br />
unter Beweis gestellte Migrationsfähigkeit<br />
als entscheidender Wettbewerbsfaktor herausstellen.<br />
37
38<br />
Beteiligungen<br />
Der Beteiligungsmarkt war im Jahr <strong>2002</strong> vor<br />
dem Hintergrund schwacher Kapitalmärkte<br />
und der schwierigen konjunkturellen Lage von<br />
Konsolidierung und Portfoliobereinigung geprägt.<br />
Auch wir haben Teile unseres Portfolios bereinigt<br />
und damit den erhöhten Risiken Rechnung getragen.<br />
Dennoch bleibt der Markt insbesondere<br />
für Beteiligungen an mittelständischen und<br />
größeren Unternehmen attraktiv, da zum einen<br />
die Unternehmenswerte relativ niedrig sind<br />
und zum anderen der Eigenkapitalbedarf der<br />
Unternehmen groß ist. Neben weitreichenden<br />
Desinvestments tätigten wir eine Reihe von<br />
Neuengagements im Mittelstand und auch bei<br />
Großunternehmen.<br />
Im Zuge der Konzentration auf Kerngeschäftsfelder<br />
haben wir uns darüber hinaus von der<br />
WPS WertpapierService Bank AG und unseren<br />
Anteilen an den Westfälischen Provinzial-<br />
Versicherungen getrennt. Ende <strong>2002</strong> wies unser<br />
Beteiligungsportfolio ein Volumen von rund<br />
8,7 (i.V. 7,3) Mrd € auf, wovon 3,8 Mrd € auf<br />
investmentorientierte und 4,9 Mrd € auf strategische<br />
Beteiligungen entfallen.<br />
Bei den Beteiligungsfinanzierungen kam<br />
unsere umfassende Produktpalette zum Einsatz,<br />
mit der wir den gesamten Lebenszyklus eines<br />
Unternehmens abbilden. Dazu stellen wir<br />
Direktbeteiligungen, Mezzanine-Kapital und<br />
Eigenkapitalfinanzierungen mit besonderen<br />
Zusatzvereinbarungen bereit.<br />
Beteiligungspartner für den<br />
Mittelstand<br />
Über unsere Beteiligungsgesellschaften sind<br />
wir im Jahr <strong>2002</strong> neue Engagements in mittelständische<br />
Wachstumsunternehmen eingegangen.<br />
So beteiligten wir uns unter anderem über<br />
die WestKB Westdeutsche Kapitalbeteiligungsgesellschaft<br />
mbH im Rahmen eines Management-<br />
Buy-outs am Erwerb der Fernbach Financial<br />
Software S.A. in Luxemburg, die Software für<br />
Banken entwickelt und vermarktet. Zusammen<br />
mit der West STEAG Partners GmbH haben wir<br />
über unsere Tochtergesellschaft BWLB GmbH<br />
an einer Kapitalerhöhung für einen Produzenten<br />
der Halbleiterindustrie teilgenommen. Im<br />
Rahmen unserer Desinvestments veräußerten<br />
wir unsere Anteile an der Schuh-Union AG.<br />
Engagement in der Biotechnologie<br />
intensiviert<br />
Neben Engagements in eigenen Venture Capitalund<br />
Private Equity-Fonds – wie <strong>WestLB</strong> Equity<br />
Partners, <strong>WestLB</strong> Global Investor und dem <strong>2002</strong><br />
geschlossenen COREplus Private Equity Partners<br />
– erweitern wir unsere Branchenexpertise<br />
durch Investments in extern gemanagten Fonds.
Unternehmen Menschen und Märkte Finanzreport Namen und Standorte<br />
| Oliver Seuss Equity Marketing<br />
Die <strong>WestLB</strong> ist mit ihrer Rechtsform jetzt dort angekommen, wo sie dank ihrer professionellen<br />
Arbeit im Markt schon längst war. Das passt gut zum Pragmatismus der Bank und setzt neue<br />
Kräfte frei. Denn Kompetenz und Leistung haben jetzt einen auch von außen gut wahrnehmbaren<br />
klaren Rahmen. Das motiviert auch die Profis. MYBANK<br />
ENTWICKLUNG DES BETEILIGUNGSPORTFOLIOS<br />
DER WESTLB<br />
6,6<br />
7,3<br />
8,7<br />
2000 2001 <strong>2002</strong><br />
(Mrd €)<br />
So intensivierten wir im vergangenen Jahr<br />
die strategische Zusammenarbeit mit Merlin<br />
Biosciences Ltd., einer auf den Life Sciences-<br />
Sektor spezialisierten Venture Capital-Gesellschaft,<br />
die mittlerweile ein Fondsvolumen von<br />
500 Mio € verwaltet. Als Cornerstone Investor<br />
zeichneten wir 30 Mio € in dem Merlin<br />
Biosciences Fund III. Im Zuge der Übernahme<br />
von Rhein Biotech AG, deren Weiterentwicklung<br />
wir in den vergangenen Jahren maßgeblich<br />
begleiteten, durch das Schweizer Biotechnologieunternehmen<br />
Berna Biotech AG haben wir<br />
unser Engagement im vergangenen Jahr erfolgreich<br />
beendet.<br />
Private Equity für Großunternehmen<br />
ausgeweitet<br />
Unsere Kunden im Bereich Großunternehmen<br />
begleiteten wir im vergangenen Jahr insbesondere<br />
mit Mezzanine-Finanzierungen und bei<br />
Desinvestments. Im Zuge der Neuordnung unseres<br />
Beteiligungsportfolios veräußerten wir unter<br />
anderem unsere Anteile an Continental Can und<br />
n-tv. Darüber hinaus haben wir unsere Akquisitionsfinanzierung<br />
und das Direktinvestment<br />
unserer Tochtergesellschaft West Logistics an der<br />
Duisburger Klöckner & Co. AG neu strukturiert.<br />
Beteiligung am größten LBO Europas<br />
Mit einem Investment in Höhe von 200 Mio €<br />
beteiligten wir uns am Akquisitionskonsortium<br />
zur Übernahme des französischen Elektrokonzerns<br />
Legrand. Mit einem Gesamtumfang von<br />
4,8 Mrd € ist diese Private Equity-Transaktion der<br />
39
40<br />
| Sabine Bürgel Risk Management<br />
Risk Management ist die Diplomatie des Bankgewerbes. Schnelle Auffassungsgabe, taktisches<br />
Geschick, Überzeugungskraft nach allen Seiten und Durchsetzungsstärke sind die notwendigen<br />
Voraussetzungen, um einen Job gut zu machen, der vor allem im Hintergrund wirkt. Davon<br />
profitieren Kunden wie Eigentümer der <strong>WestLB</strong>. Heute und in Zukunft. MYBANK<br />
UMFASSENDE PALETTE VON EQUITY-PRODUKTEN<br />
Beteiligungskapital Mezzanine-Kapital<br />
Venture Capital Equity Mezzanine<br />
Incubator/Seed Capital atypische stille Beteiligung<br />
Bridge Capital Genussschein (i.d.R.)<br />
Private Equity<br />
Expansionsfinanzierung<br />
Buy-out/Buy-in (MBO, MBI)<br />
Mitarbeiterbeteiligung<br />
Public Equity Debt Mezzanine<br />
Amtlicher Markt stille Beteiligung<br />
Geregelter Markt Nachrangdarlehen<br />
Freiverkehr Gesellschafterdarlehen<br />
Internationale Börsenplatzierung partiarisches Darlehen<br />
Wandelanleihe<br />
Optionsanleihe<br />
größte Leveraged-Buy-out Kontinentaleuropas<br />
der vergangenen Jahre. Neben einem Eigenkapitalinvestment<br />
von insgesamt 1,8 Mrd € wurden<br />
3,0 Mrd € in Form von Bankkrediten und<br />
Mezzanine-Kapital zur Akquisitionsfinanzierung<br />
sowie zur Neustrukturierung der Legrand-<br />
Verschuldung aufgenommen.<br />
Künftige Chancen im<br />
Beteiligungsgeschäft nutzen<br />
Insbesondere dem deutschen Private Equity-<br />
Markt werden nach wie vor überproportionale<br />
Wachstumschancen eingeräumt, wobei größere<br />
Eigenkapitalfinanzierungen und Buy-outs (zum<br />
Beispiel im Rahmen von Nachfolgeregelungen,<br />
LBO, MBO und MBI) im Fokus stehen werden.<br />
Der günstige Marktausblick, der sich bereits in<br />
einer steigenden Nachfrage nach Mezzanine-<br />
Finanzierungen niederschlägt, beruht auf<br />
mehreren Faktoren: der weiterhin zu geringen<br />
Eigenkapitalausstattung mittelständischer<br />
Unternehmen, der anhaltenden Unsicherheit an<br />
den Aktienmärkten und der damit verbundenen<br />
Erschwernis zur Kapitalaufnahme sowie der<br />
wachsenden Zahl von Spin-offs im Zuge der<br />
Auflösung von Konzernstrukturen.<br />
Das Beteiligungsgeschäft, das wir im Unternehmensbereich<br />
Equity Investments gebündelt<br />
haben, ist ein Kerngeschäftsfeld der Bank. Die<br />
künftigen großen Chancen des Beteiligungsmarktes<br />
wollen wir durch unser professionelles<br />
Produktangebot nutzen und unser Engagement<br />
besonders im Private Equity-Bereich deutlich<br />
ausbauen. Dabei stützen wir uns vor allem auf<br />
unsere durch langjährige Erfahrung im Markt<br />
und durch strategische Partnerschaften aufgebaute<br />
Branchenexpertise.
Unternehmen Menschen und Märkte Finanzreport Namen und Standorte<br />
Landesbanken<br />
Im Rahmen der Neustrukturierung des Beteiligungsportfolios<br />
der <strong>WestLB</strong> AG haben wir die<br />
Beteiligungen an der Landesbank Rheinland-Pfalz<br />
(37,5%) und an der Landesbank Schleswig-<br />
Holstein (39,9%) in die 100%ige Tochtergesellschaft<br />
<strong>WestLB</strong> Beteiligungsholding GmbH eingebracht.<br />
Im vergangenen Jahr wurden die<br />
Landesbankenbeteiligungen erstmals nicht mehr<br />
quotal in den Konzernabschluss einbezogen,<br />
sondern at equity bewertet.<br />
Die Landesbank Schleswig-Holstein und die<br />
Hamburgische Landesbank beabsichtigen, sich<br />
rückwirkend zum 1. Januar 2003 zur HSH<br />
Nordbank AG zusammenzuschließen. An der<br />
fusionierten Bank werden wir – entsprechend<br />
unserer Anteilsquote bei dem Kieler Institut –<br />
mit rund 26,9% beteiligt sein.<br />
Westdeutsche ImmobilienBank:<br />
Internationales Geschäft im Fokus<br />
Die Westdeutsche ImmobilienBank (Immobilien-<br />
Bank), an der wir bisher mit 50% beteiligt sind,<br />
werden wir im Jahr 2003 vollständig übernehmen.<br />
Im Zuge der verstärkten Bündelung unserer<br />
Immobilienaktivitäten soll die ImmobilienBank<br />
künftig als Spezialinstitut für die klassische<br />
Immobilienfinanzierung, Real Estate Consulting<br />
sowie das Funding der Immobilienfinanzierung<br />
fungieren.<br />
Im Geschäftsjahr <strong>2002</strong> hat die ImmobilienBank<br />
ihr Geschäft weiter auf das internationale Finanzierungsgeschäft<br />
fokussiert. In einem schwierigen<br />
Marktumfeld belief sich das Bewilligungsvolumen<br />
<strong>2002</strong> auf rund 3,9 (i.V. 4,2) Mrd €,<br />
wobei internationale Finanzierungen mit einem<br />
Anteil von 54% weiterhin überwogen. Erfreulich<br />
entwickelten sich Wohnungsbaufinanzierungen<br />
im Inland insbesondere über den Vertriebskanal<br />
ImmoBank direkt. Die Bewilligungen im<br />
Wohnungsbaugeschäft stiegen um 25% auf<br />
525 (i.V. 420) Mrd €.<br />
Die ImmobilienBank hat das Geschäftsjahr <strong>2002</strong><br />
mit einem auf 7,8 (i.V. 1,7) Mio € erhöhten Jahresüberschuss<br />
nach Ertragsteuern abgeschlossen.<br />
Das Betriebsergebnis nach Risikovorsorge und<br />
vor Steuern belief sich auf 11,3 (i.V. 14,9) Mio €.<br />
Innovative Refinanzierungswege<br />
Um die Geschäftsmöglichkeiten zu erweitern,<br />
verstärkte die ImmobilienBank im vergangenen<br />
Jahr ihre Verbriefungsaktivitäten. Zusammen<br />
mit der <strong>WestLB</strong> AG verbriefte sie ein global<br />
diversifiziertes Portfolio von gewerblichen<br />
Immobilienkrediten im Umfang von rund 1 Mrd €.<br />
Für Mitte 2003 ist die Verbriefung von Wohnungsbaukrediten<br />
in Höhe von rund 1 Mrd € geplant.<br />
Zur weiteren Verbesserung der Refinanzierungsmöglichkeiten<br />
ließ die ImmobilienBank eine<br />
Bewertung durch eine renommierte Ratingagentur<br />
vornehmen und erhielt für die öffentlichen<br />
und Hypothekenpfandbriefe die höchste<br />
Bonitätsstufe Triple A.<br />
Auch die Beteiligungsgesellschaften der<br />
ImmobilienBank haben ihre Ausrichtung auf<br />
das internationale Immobilien-Investmentbanking<br />
forciert. Dem Trend zu renditestarken<br />
Anlagen und zu Auslandsinvestments trug die<br />
WestFonds Immobilien-Anlagegesellschaft mbH<br />
mit den neu aufgelegten INTERRA-Fonds<br />
Rechnung. Das Neugeschäft verbesserte sich<br />
spürbar gegenüber dem Vorjahr. Die beiden<br />
offenen Immobilienfonds der WestInvest Gesellschaft<br />
für Investmentfonds mbH steigerten<br />
deutlich ihr Anlagevolumen und erzielten mit<br />
Renditen von 5% (WestInvest 1) und 6,1%<br />
(WestInvest Interselect) eine achtbare<br />
Performance.<br />
41
42<br />
Sparkassen<br />
WERTPAPIERKUNDENGESCHÄFT: UMSÄTZE NAHEZU<br />
VERDOPPELT<br />
23,5<br />
12,0<br />
22,3<br />
2000 2001 <strong>2002</strong><br />
(Mrd €)<br />
Als Zentralbank der Sparkassen in Nordrhein-<br />
Westfalen und Brandenburg hat die <strong>WestLB</strong> AG<br />
ihren Verbundpartnern auch im Jahr <strong>2002</strong> eine<br />
umfassende Palette von Dienstleistungen und<br />
Produkten im Eigen- und Kundengeschäft<br />
bereitgestellt. Dabei hat sich erneut gezeigt,<br />
dass der Verbund aus einer leistungsfähigen<br />
Zentralbank und den Sparkassen mit ihrem weit<br />
verzweigten Vertriebsnetz eine reibungslose<br />
und effiziente Abwicklung sämtlicher geschäftlicher<br />
Aktivitäten garantiert. Durch die verstärkte<br />
Bündelung der Kräfte ist es zudem gelungen,<br />
die Geschäftsabläufe weiter deutlich zu<br />
beschleunigen und deren Effizienz zu erhöhen.<br />
Lebhafte Nachfrage nach<br />
strukturierten Produkten<br />
Angesichts der schwachen gesamtwirtschaftlichen<br />
Lage entwickelte sich die Zusammenarbeit mit<br />
den Sparkassen in Nordrhein-Westfalen erfreulich.<br />
Im Wertpapiereigengeschäft ging der Umsatz<br />
zwar zurück, lag mit 11,2 (i.V. 14,3) Mrd €<br />
dennoch auf einem hohen Niveau. Im Wertpapierkundengeschäft<br />
stiegen die Umsätze<br />
sogar deutlich und verdoppelten sich nahezu<br />
auf 22,3 (i.V. 12,0) Mrd €. Besonders gut lief<br />
das Geschäft mit festverzinslichen Wertpapieren<br />
und Investmentzertifikaten, wobei die Umsätze<br />
mit Eigenprodukten der <strong>WestLB</strong> AG um mehr<br />
als 50% auf 75 (i.V. 45) Mio € hochschnellten.<br />
Hier kam unsere Expertise bei der Entwicklung<br />
strukturierter Produkte zum Tragen; kapitalgarantierte<br />
Produkte wie die W-I-N-Zertifikate<br />
oder die PLUS-Bonds waren bei den Kunden<br />
der Sparkassen besonders gefragt. Im Rahmen<br />
unserer Leistungen beim Bilanzstrukturmanagement<br />
der Sparkassen stellten wir strukturierte<br />
und derivative Produkte bereit, um die Optimierung<br />
der Portfolio- und Zinssteuerung zu unterstützen.<br />
Erfolgreiche Kooperation mit<br />
Brandenburger Sparkassen<br />
Die seit 1992 bestehende Zusammenarbeit<br />
mit den Brandenburger Sparkassen entwickelte<br />
sich im vergangenen Jahr in allen strategisch<br />
wichtigen Geschäftsfeldern weiter erfolgreich.<br />
Sowohl im Geldgeschäft als auch im Wert-
Unternehmen Menschen und Märkte Finanzreport Namen und Standorte<br />
| Peter Heider Global Financial Markets<br />
Übersichtliche Strukturen und kurze Entscheidungswege sind zentrale Assets der <strong>WestLB</strong>.<br />
Diese lassen sich ohne leistungsfähige IT-Netzwerke nicht voll zur Geltung bringen. Sie sichern<br />
Transparenz und Qualität in der Produktentwicklung und Beratung. Das hat einen hohen<br />
Stellenwert in der Bank. Völlig zurecht. MYBANK<br />
papiereigen- und -kundengeschäft wurde die<br />
Kooperation intensiviert. Im Mittelpunkt des<br />
Wertpapiergeschäftes standen auch hier festverzinsliche<br />
Wertpapiere und strukturierte<br />
Produkte mit Kapitalgarantie.<br />
Rahmenvereinbarung stärkt<br />
den Verbund<br />
Nach der Aufspaltung der Westdeutschen<br />
Landesbank Girozentrale erfüllt die <strong>WestLB</strong> AG<br />
die Funktion als Sparkassenzentralbank, was<br />
als Teil des Geschäftszweckes in ihrer Satzung<br />
verankert wurde. Damit erfolgen Produktentwicklung<br />
und Kundenbetreuung aus einer<br />
Hand, so dass eine effiziente Versorgung der<br />
Sparkassen mit innovativen und wettbewerbsfähigen<br />
Produkten und Dienstleistungen weiterhin<br />
sichergestellt ist.<br />
Um die Zusammenarbeit im Verbund zu<br />
konkretisieren, haben wir mit den Sparkassenverbänden<br />
im Rheinland und in Westfalen-<br />
Lippe im vergangenen Jahr eine Rahmenvereinbarung<br />
getroffen. Unsere Aufgabenstellung in<br />
Brandenburg sehen wir auf der Grundlage des<br />
bestehenden Kooperationsvertrages entsprechend<br />
unserem Engagement in Nordrhein-<br />
Westfalen.<br />
Umfangreicher Leistungskatalog<br />
vereinbart<br />
Die Rahmenvereinbarung enthält einen umfangreichen<br />
Katalog an Produkten und Dienstleistungen,<br />
die die <strong>WestLB</strong> AG für die Sparkassen<br />
bereitstellt. Die <strong>WestLB</strong> AG gilt dabei<br />
ausdrücklich als erster Partner der Sparkassen.<br />
Der Leistungskatalog umfasst das bisherige<br />
umfangreiche Angebot der <strong>WestLB</strong> AG sowie<br />
darüber hinaus auch weiterzuentwickelnde<br />
zukunftsträchtige Geschäftsfelder. Dazu gehören<br />
insbesondere gemeinsame Aktivitäten in den<br />
Bereichen Auslandsgeschäft, Investmentbanking<br />
und Corporate Finance.<br />
Die Rahmenvereinbarung ist eine wichtige<br />
Grundlage für eine zukunftsfähige Weiterentwicklung<br />
der partnerschaftlichen Zusammenarbeit<br />
zwischen der <strong>WestLB</strong> AG und den Sparkassen.<br />
Das sich ergänzende Produktangebot<br />
der Partner und gemeinsame Akquisitionsbemühungen<br />
werden dazu beitragen, die<br />
Leistungsfähigkeit von Sparkassen und <strong>WestLB</strong><br />
AG weiter zu stärken. Um die kontinuierliche<br />
Optimierung der Kooperation sicherzustellen,<br />
wurde mit dem Verbundbeirat eine zentrale<br />
Kommunikationsplattform ins Leben gerufen.<br />
Basis der Erörterungen sind unter anderem<br />
regelmäßige Sparkassenbefragungen.<br />
43
44<br />
Öffentliche Kunden<br />
Die Nachfrage von Bund, Ländern, Kommunen<br />
und deren Gesellschaften nach strukturierten<br />
Produkten bei der Finanzierung und auf der<br />
Vermögensseite ist weiter gewachsen. Hier<br />
stellte die <strong>WestLB</strong> AG ihre umfassende Expertise<br />
unter Beweis, die sich auf ihre Erfahrung mit<br />
den Bedürfnissen öffentlicher Kunden sowie den<br />
anspruchsvollen Produkten einer international<br />
erfolgreichen Geschäftsbank gründet.<br />
Spitzenposition bei<br />
Anleiheemissionen behauptet<br />
Die Bundesländer finanzieren ihre Haushalte<br />
aufgrund der Verteuerung am Pfandbriefmarkt<br />
zunehmend über die Begebung von Anleihen.<br />
Bei der Arrangierung und Platzierung dieser<br />
Emisssionen war die <strong>WestLB</strong> <strong>2002</strong> einer der<br />
Marktführer in Deutschland. Bei drei von insgesamt<br />
sieben Benchmarkanleihen des Jahres<br />
für Bundesländer waren wir federführend;<br />
damit erzielten wir erneut einen Spitzenplatz für<br />
Emissionen von Municipal Bonds im Ranking<br />
der Fachzeitschrift Euromoney. Im kommunalen<br />
Bereich dürften Stadt- oder Städtegemeinschaftsanleihen<br />
mittelfristig Potenzial bieten.<br />
Gefragter Partner bei PPP-Initiativen<br />
Im Zuge der sich verschlechternden Haushaltslage<br />
verstärken die Gebietskörperschaften ihre<br />
Bemühungen, private Kapitalgeber für die<br />
Infrastrukturfinanzierung zu gewinnen. Als<br />
einer der weltweit führenden Projektfinanzierer<br />
sind wir eng in Public Private Partnership<br />
(PPP)-Initiativen des Bundes und des Landes<br />
NRW eingebunden. Unsere Tochtergesellschaft<br />
Westdeutsche KommunalConsult erarbeitet<br />
beispielsweise die Grundlagen für ein Projekt,<br />
das alle Schulgebäude und Sporthallen der<br />
Stadt Monheim umfasst. Darüber hinaus stieß<br />
unsere PPP-Fachkonferenz auf sehr starke<br />
Resonanz.<br />
Innovative Leistungen im<br />
Schuldenmanagement<br />
Um die aus dem Schuldenbestand resultierende<br />
Zinsbelastung zu senken, übernehmen wir im<br />
Rahmen eines Portfolioansatzes das komplette<br />
Zinsmanagement für Kommunen (Liability<br />
Management). So lagerte die Stadt Bottrop<br />
als bundesweit erste Kommune ihr Schuldenmanagement<br />
aus und erteilte uns das Mandat.<br />
Im Verlauf des Jahres kamen weitere Mandate<br />
von Städten in NRW hinzu.<br />
Der Trend zum grenzüberschreitenden Leasing<br />
kommunaler Vermögensgegenstände (US Cross<br />
Border Leasing) setzte sich <strong>2002</strong> mit den<br />
Schwerpunkten Immobilien, Kanalnetze und<br />
Schieneninfrastruktur fort. Die Kommunen<br />
generieren Barwertvorteile, indem sie an<br />
Steuerpositionen US-amerikanischer Investoren<br />
partizipieren. Als Berater und Finanzdienstleister<br />
begleiteten wir zahlreiche komplexe Transaktionen<br />
für große deutsche Städte.<br />
Im internetbasierten Zahlungsverkehr ermöglicht<br />
unser Produkt <strong>WestLB</strong> CashManagement eine<br />
schnelle und aktuelle Übersicht über sämtliche<br />
Konten und Zahlungsströme. Anfang <strong>2002</strong> entschied<br />
sich die Stadt Neuss als bundesweit
Unternehmen Menschen und Märkte Finanzreport Namen und Standorte<br />
| Dr. Jean-Christophe Curtillet Markets Research<br />
Das Unmögliche wahr machen. Die Zukunft berechnen, vermessen, erahnen. Und<br />
Marktentwicklungen so realitätsnah vorwegnehmen, dass die Bank schneller als alle<br />
anderen Wettbewerber die passenden Finanzlösungen für ihre Kunden entwickeln<br />
kann. Eine spannende Aufgabe in einer spannenden Bank. MYBANK<br />
erste Kommune, zusammen mit der <strong>WestLB</strong><br />
eine Online-Liquiditätssteuerung einzuführen;<br />
im Laufe des Jahres erhielten wir weitere<br />
Mandate.<br />
Asset Management trotzt dem<br />
Markttrend<br />
Im Management der Geld- und Kapitalanlagen<br />
öffentlicher Kunden bauten wir unsere<br />
Marktposition deutlich aus und steigerten das<br />
gesamte Fondsvolumen auf rund 820 (i.V. 735)<br />
Mio €. Neben unseren Spezialfonds erfreute<br />
sich vor allem der erfolgreiche Geldmarktfonds<br />
WestAM Sécurité starker Nachfrage bei<br />
Kommunen. Darüber hinaus legten wir maßgeschneiderte<br />
neue Fonds auf, die auf die<br />
spezifischen Kundenbedürfnisse hinsichtlich<br />
Kapitalerhalt und Mindestrendite zugeschnitten<br />
sind.<br />
In der kommunalen Wirtschaft stießen besonders<br />
unsere Angebote zur Strategieberatung und<br />
bei Privatisierungen im Gesundheitswesen auf<br />
großes Interesse. So begleiten wir im Rahmen<br />
der derzeit größten Krankenhausprivatisierung<br />
Europas eine deutsche Großstadt bei der<br />
Privatisierung ihrer Kliniken. Um eine hochwertige<br />
Versorgung in diesem Bereich nachhaltig<br />
sicherzustellen, suchen Kommunen<br />
zunehmend private Investoren als Partner.<br />
VERWALTETES VERMÖGEN WÄCHST KONTINUIERLICH<br />
597<br />
735<br />
820<br />
2000 2001 <strong>2002</strong><br />
Gestützt auf die Beratungskompetenz von<br />
<strong>WestLB</strong> Panmure wollen wir diesen Trend<br />
künftig verstärkt nutzen.<br />
Fokussierung stärkt Kundennutzen<br />
(Mio €)<br />
Die Fokussierung der <strong>WestLB</strong> auf beratungsintensive<br />
Geschäftsfelder kommt den finanzwirtschaftlichen<br />
Bedürfnissen öffentlicher Kunden<br />
in hohem Maße entgegen. Unsere langjährige<br />
Erfahrung als Kommunalbank und das erwiesene<br />
Know-how für anspruchsvolle Finanzlösungen<br />
bilden sehr gute Voraussetzungen, um unsere<br />
öffentlichen Kunden auch in Zukunft vertrauensvoll<br />
und erfolgreich zu begleiten.<br />
45
46<br />
Menschen zusammenbringen —<br />
Schnelligkeit, Kompetenz und Kreativität<br />
bringen die Menschen in der <strong>WestLB</strong> AG<br />
ein, wenn es um den Erfolg für den<br />
Kunden geht.<br />
Mit Blick auf den Wegfall von Anstaltslast und<br />
Gewährträgerhaftung Mitte 2005 hat sich die<br />
Bank ein striktes Kostensenkungsprogramm verordnet.<br />
Hierzu zählt auch der Abbau von konzernweit<br />
1.500 Arbeitsplätzen. Mit innovativen<br />
personalwirtschaftlichen Instrumenten begleiten<br />
wir den notwendigen Arbeitsplatzabbau in der<br />
Bank. Das Tempo zur Umsetzung haben wir im<br />
abgelaufenen Geschäftsjahr erhöht und die<br />
Erreichung des Zieles von ursprünglich Ende<br />
2004 auf Ende 2003 vorgezogen. Durch ein mit<br />
der Arbeitnehmervertretung abgestimmtes<br />
Personalanpassungskonzept konnte im Jahr <strong>2002</strong><br />
die Zahl der Mitarbeiter bereits um 686 reduziert<br />
und unter Einsatz moderner Personalinstrumente<br />
ein sozialverträglicher Stellenabbau erreicht<br />
werden. Teilzeitvereinbarungen, Maßnahmen<br />
zur Mobilitätsförderung, Personaltransfers<br />
innerhalb des Konzerns sowie betriebliche Vorruhestandsmodelle<br />
werden gezielt angeboten<br />
und von den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern<br />
gut angenommen. So entfielen Anfang 2003<br />
weitere rund 200 Stellen durch zum Jahreswechsel<br />
wirksam gewordene Vereinbarungen.<br />
Darüber hinaus sind zum 1. Januar 2003 durch<br />
die Veräußerung der WPS Bank 593 Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeiter aus dem Konzern<br />
ausgeschieden.<br />
Im Geschäftsjahr <strong>2002</strong> ist die Zahl der<br />
Beschäftigten im Bankkonzern um 7,2% auf<br />
8.779 zurückgegangen. Der Personalaufwand<br />
im <strong>WestLB</strong>-Konzern sank um 10,0% auf<br />
1.218 (i.V. 1.354) Mio €.<br />
Personalentwicklungsmaßnahmen<br />
auf hohem Niveau<br />
Durch die erforderlichen Restrukturierungsmaßnahmen<br />
in der Bank sind die Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeiter in besonderer Weise gefordert.<br />
Vor diesem Hintergrund bieten wir ihnen im<br />
Rahmen unseres Personalentwicklungsprogramms<br />
2003 unter dem Motto Den Übergang meistern<br />
mit einem Drei-Säulen-Programm (Beratung,<br />
Training, Systeme/Instrumente) Unterstützung<br />
an. Durch Veränderungs-, Projekt- und Prozessmanagement<br />
unterstützen wir die Unternehmensbereiche<br />
mit speziellen Maßnahmenpaketen, die<br />
von der Workshopdurchführung über Qualifikationsmaßnahmen<br />
bis hin zur Projektsteuerung<br />
reichen. Mit gezielten Einzelberatungen und<br />
Coaching ergänzen wir diesen Qualifizierungsansatz.<br />
Unsere Trainingsmaßnahmen entwickeln sich<br />
in eine neue Dimension. Seit Dezember <strong>2002</strong><br />
steht für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />
die E-Learning-Applikation BEST@<strong>WestLB</strong><br />
zum weltweiten Roll-out in der Bank bereit.<br />
Im abgelaufenen Geschäftsjahr sind bereits<br />
Produkttrainings zu den Themen Investment-
Unternehmen Menschen und Märkte Finanzreport Namen und Standorte<br />
banking und Global Financial Markets erfolgreich<br />
verlaufen. Für das Jahr 2003 bauen wir<br />
weitere Produkttrainings auf.<br />
Neben den über unsere E-Learning-Applikation<br />
angebotenen Inhalten steht allen Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeitern unser bedarfsorientiertes<br />
und vor allem im Produkttrainingsbereich<br />
international ausgerichtetes Trainingsprogramm<br />
zur Verfügung. Durch weitere Maßnahmen<br />
wie Sprachen-, Verhaltens- und Managementtrainings<br />
sowie eine Vielzahl externer Trainings<br />
unterstützen wir sie in ihrer persönlichen<br />
Qualifizierung und Professionalisierung.<br />
Nachwuchsförderung und<br />
Weiterqualifizierung<br />
Die Förderung und Entwicklung unseres<br />
Nachwuchses ist ein festes und bedeutendes<br />
Instrument unserer Personalpolitik. Ende <strong>2002</strong><br />
bildeten wir 153 junge Menschen als Bankkaufleute,<br />
Kaufleute für Bürokommunikation,<br />
Dipl.-Betriebswirte (BA) und Informatikkaufleute<br />
aus. Unsere Tochtergesellschaft <strong>WestLB</strong><br />
Systems ist für die Entwicklung von Nachwuchs-<br />
| Petra Steck Global Web Support<br />
Was Technik in einer modernen Bank leisten kann, fällt erst<br />
auf den zweiten Blick ins Auge. Aber sie trägt an vorderster<br />
Stelle zu Sicherheit, Beratungsqualität und Effizienz bei. Denn<br />
Finanzinnovationen sind nur dann zukunftsgerecht, wenn sie<br />
für Bereiche der Bank adaptierbar sind. Eine Aufgabe, für die<br />
sich die <strong>WestLB</strong> mächtig ins Zeug legt. MYBANK<br />
kräften im IT-Bereich zuständig. Im Rahmen des<br />
berufsbegleitenden Studiums bei der <strong>WestLB</strong><br />
Systems wurden weitere 25 junge Menschen zu<br />
Fach- und Wirtschaftsinformatikern (BA) ausgebildet.<br />
Für das Jahr 2003 planen wir, etwa ebenso<br />
vielen jungen Leuten einen Ausbildungsplatz<br />
anzubieten wie im abgelaufenen Geschäftsjahr.<br />
Unsere Förderung berufsbegleitender Maßnahmen<br />
zur Weiterqualifizierung haben im Jahr<br />
<strong>2002</strong> 146 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wahrgenommen,<br />
das sind 6,5% mehr als im Jahr zuvor.<br />
Arbeitgeberbranding und<br />
Personalmarketing<br />
Unser Internetauftritt ist eine häufig genutzte<br />
Informationsquelle für Bewerber. Eine unabhängige<br />
Jury bewertete die Inhalte unserer<br />
Karriereseiten mit sehr gut. Wir nutzen ein<br />
internationales Netz von Hochschulkontakten,<br />
um die <strong>WestLB</strong> AG an den Universitäten zu<br />
präsentieren, Forschung und Lehre mit der Praxis<br />
zu verbinden und unsere Geschäftsbereiche<br />
mit Praktikanten und Hochschulabsolventen<br />
zu versorgen.<br />
47
48<br />
Unser Studentenbetreuungsprogramm Campus-<br />
Circle und das Bankenplanspiel bankmasters<br />
genießen im Bewerbermarkt ein hohes Ansehen.<br />
Derzeit befinden sich 295 Studentinnen und<br />
Studenten in dem CampusCircle-Programm.<br />
Alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer sind der<br />
<strong>WestLB</strong> AG verbunden, da sie vor Beginn ihres<br />
Studiums eine Ausbildung in unserem Haus<br />
durchlaufen haben oder nach einem erfolgreichen<br />
Praktikum in unserem Haus in das<br />
Programm aufgenommen wurden. Mehr als<br />
100 Studentinnen und Studenten besuchten im<br />
November <strong>2002</strong> den jährlichen Fallstudienworkshop<br />
im Rahmen des CampusCircle-Programms.<br />
Im Jahr <strong>2002</strong> haben wir insgesamt 87 Hochschulabsolventinnen<br />
und -absolventen neu eingestellt.<br />
Chancengleichheit und Diversity:<br />
Potenziale nutzen<br />
Die Chancengleichheit zwischen Frauen und<br />
Männern im Berufsleben zu fördern, ist ein<br />
wichtiges Ziel unserer Personalarbeit. Wir<br />
erhoffen uns davon eine bessere Nutzung des<br />
Potenzials an qualifizierten Nachwuchskräften.<br />
Nahezu die Hälfte unserer Beschäftigten sind<br />
Frauen, die jedoch in höherwertigen Positionen,<br />
insbesondere mit Führungsaufgaben, nach wie<br />
vor noch unterrepräsentiert sind. Wir haben<br />
daher ein Mentoring-Programm implementiert,<br />
das schwerpunktmäßig qualifizierten Frauen den<br />
Weg in Fach- und Führungspositionen ebnen<br />
soll. Grundsätzlich ist Ziel unserer Personalarbeit,<br />
die freien Positionen soweit wie möglich<br />
| Jörg Stendel Security, Safety, Environmental<br />
Lernen ist Zukunft. Die Anforderungen an eine Bank und ihre Mitarbeiter<br />
wachsen unaufhörlich. Mit neuen Programmen und Projekten stellen wir<br />
sicher, dass Gesetze und Auflagen unmittelbar in die Bankprozesse einfließen.<br />
So bleiben wir auf Ballhöhe. MYBANK<br />
mit eigenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern<br />
zu besetzen, um deren Know-how für die Bank<br />
zu erhalten und ihnen neue Perspektiven zu<br />
eröffnen.<br />
Ein weiteres Erfolgspotenzial für die Bank<br />
sehen wir in den persönlichen Fähigkeiten<br />
unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.<br />
Durch die nationale und kulturelle Vielfalt der<br />
Menschen in unserem Unternehmen können<br />
wir auf eine Vielzahl an unterschiedlichen<br />
Talenten zurückgreifen. Ziel unseres Diversity-<br />
Programms ist es, Bedingungen zu schaffen,<br />
unter denen alle Beschäftigten ihre Leistungsfähigkeit<br />
und Kreativität frei entwickeln und<br />
entfalten können – unabhängig von Geschlecht,<br />
Alter, Nationalität, Kultur etc. Wir gehen<br />
davon aus, dass vielfältige Sichtweisen zu<br />
kreativen und innovativen Lösungen führen –<br />
zum größtmöglichen Nutzen unserer Kunden,<br />
der Bank und der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.<br />
Private Altersvorsorge ausgebaut<br />
Seit mehreren Jahren bieten wir unseren<br />
Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern bereits die<br />
Umwandlung von künftigen Bezügen in betriebliche<br />
Altersversorgungsanwartschaften an. Das<br />
Angebot Deferred Compensation wird von<br />
den Beschäftigten rege genutzt. Im Jahr <strong>2002</strong><br />
wurden insgesamt Gehaltsbezüge in Höhe von<br />
ca. 600.000 € in Altersversorgungsanwartschaften<br />
umgewandelt.
Unternehmen Menschen und Märkte Finanzreport Namen und Standorte<br />
Neben Deferred Compensation nutzen unsere<br />
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter eine weitere<br />
Möglichkeit für ihr Alter vorzusorgen. Über<br />
unsere Tochtergesellschaft West Pensionfonds AG<br />
eröffnen wir allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern<br />
die Möglichkeit, Entgeltumwandlung<br />
sowie zulagenbegünstigte Altersversorgungsverträge<br />
(Riester-Förderung) für den Aufbau<br />
einer zusätzlichen, kapitalgedeckten Altersversorgung<br />
vorzunehmen. Das Interesse an<br />
dieser Form der zusätzlichen Altersvorsorge ist<br />
groß. Nahezu 400 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />
haben sich im abgelaufenen Geschäftsjahr<br />
entschieden, an diesem Programm teilzunehmen.<br />
Dank an die Mitarbeiterinnen und<br />
Mitarbeiter<br />
Das abgelaufene Geschäftsjahr war für uns<br />
alle ein Jahr der Herausforderungen mit grundlegenden<br />
Änderungen. Die Aufspaltung der<br />
Westdeutschen Landesbank Girozentrale in drei<br />
selbstständige Kreditinstitute, die Landesbank<br />
NRW, die Westdeutsche Landesbausparkasse<br />
(LBS) und die <strong>WestLB</strong> AG, hat die Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeiter unserer Bank zusätzlich<br />
gefordert. Mit eigenen Kräften haben wir<br />
den Umbau der Westdeutschen Landesbank<br />
Girozentrale bewältigt. Für den hohen Einsatz,<br />
den unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />
DATEN AUS DEM PERSONALBEREICH<br />
<strong>2002</strong> 2001<br />
Personalaufwand im<br />
<strong>WestLB</strong>-Konzern (Mio €)<br />
Mitarbeiter im <strong>WestLB</strong>-Konzern<br />
1.218 1.354<br />
(Jahresdurchschnitt) 9.910 10.506<br />
Mitarbeiter im Bankkonzern* 8.779 9.465<br />
– davon im Ausland 3.579 3.902<br />
– davon im Inland 5.200 5.563<br />
Mitarbeiter der <strong>WestLB</strong> AG 5.547 6.054<br />
– davon im Ausland 2.083 2.170<br />
– davon im Inland 3.464 3.884<br />
– Auszubildende und Trainees 178 203<br />
– Mitarbeiter männlich/weiblich (in %) 54,6/45,4 54,5/45,5<br />
* ohne Gemeinschaftsunternehmen<br />
im abgelaufenen Geschäftsjahr geleistet haben,<br />
sprechen wir ihnen unseren ganz besonderen<br />
Dank aus.<br />
Die Arbeitnehmervertretung hat den Umbau der<br />
Bank konstruktiv begleitet und unterstützt. Nur<br />
so war es möglich, den eng bemessenen Zeitrahmen<br />
einzuhalten. Auch bei den Restrukturierungsmaßnahmen<br />
konnten wir auf die konstruktive<br />
Mitarbeit der Arbeitnehmervertreter bauen.<br />
Hierzu zählt vor allem auch die Verabschiedung<br />
einer neuen Dienstvereinbarung. Wir danken<br />
der Arbeitnehmervertretung für die stets vertrauensvolle<br />
Zusammenarbeit.<br />
49
Klarheit<br />
Der Finanzreport fasst das Geschäftsjahr <strong>2002</strong><br />
für den <strong>WestLB</strong>-Konzern in seiner betriebswirtschaftlichen<br />
Dimension zusammen und beschreibt die wirtschaftlichen<br />
Rahmenbedingungen.
Inhalt<br />
52 Lagebericht<br />
104 Bilanz<br />
108 Gewinn- und Verlustrechnung<br />
110 Eigenkapitalspiegel<br />
111 Anhang<br />
162 Bericht des Aufsichtsrates
52<br />
<strong>WestLB</strong> AG Konzernlagebericht<br />
zum 31. Dezember <strong>2002</strong><br />
Der <strong>WestLB</strong>-Konzern<br />
Die <strong>WestLB</strong> AG Düsseldorf/Münster bildet zusammen mit ihren 242 verbundenen<br />
Unternehmen (davon 89 in den Konzernabschluss einbezogen) und einem Gemeinschaftsunternehmen<br />
mit 10 Tochterunternehmen den <strong>WestLB</strong>-Konzern.<br />
Die Geschäftstätigkeit des <strong>WestLB</strong>-Konzerns wird unverändert von der <strong>WestLB</strong> AG als<br />
Rechtsnachfolgerin der Westdeutschen Landesbank Girozentrale dominiert; gemessen<br />
am Bilanzvolumen des Konzerns vor Konsolidierung entfallen rund 82,7% auf die<br />
<strong>WestLB</strong> AG selbst und 2,3% auf das anteilige Bilanzvolumen des quotal konsolidierten<br />
Gemeinschaftsunternehmens; 15,0% entfallen auf im Mehrheitsbesitz der <strong>WestLB</strong> AG<br />
stehende Konzerntöchter.<br />
Erhebliche Auswirkung auf die Konzernbilanzsumme im Vergleich zum 31. 12. 2001 hatte<br />
einerseits die Spaltung der Westdeutschen Landesbank Girozentrale und andererseits<br />
die erstmalige Einbeziehung der im Vorjahr anteilig konsolidierten Konzerne der Landesbanken<br />
Rheinland-Pfalz und Schleswig-Holstein als assoziierte Unternehmen.<br />
Durch die Gründung der <strong>WestLB</strong> Covered Bond Bank plc, Dublin, wurde die Position<br />
des Konzerns im Bereich des Ankaufs von Forderungen und Wertpapieren öffentlichrechtlicher<br />
Schuldner sowie deren Refinanzierung durch die Emission gedeckter<br />
Anleihen gestärkt.<br />
Die Neuausrichtung der Geschäftstätigkeit des Konzerns in Lateinamerika schlug sich in<br />
der Reorganisation der BEAL-Gruppe, Brüssel, und der hieraus resultierenden Gründung<br />
der Banco <strong>WestLB</strong> do Brasil, São Paulo, nieder, über die das Brasilien-Geschäft der<br />
BEAL fortgeführt wird.<br />
Im Einzelnen entfallen die Anteile an der Bilanzsumme des <strong>WestLB</strong>-Konzerns auf die<br />
folgenden wesentlichen Konzernunternehmen:
Finanzreport Lagebericht Bilanz GuV Anhang Aufsichtsrat<br />
ZUSAMMENSETZUNG DES WESTLB-KONZERNS<br />
Bilanzsumme Bilanzsumme Veränderungen Bilanzsumme<br />
<strong>WestLB</strong>- <strong>WestLB</strong>- 31. 12. <strong>2002</strong> Konzern<br />
Konzern Konzern zu <strong>WestLB</strong> GZ<br />
31. 12. <strong>2002</strong> 1. 1. <strong>2002</strong> 1. 1. <strong>2002</strong> 31. 12. 2001<br />
Mrd € Mrd € in % Mrd €<br />
<strong>WestLB</strong> AG,<br />
Düsseldorf/Münster<br />
<strong>WestLB</strong> International,<br />
238,3 237,7 0,3 325,0<br />
Luxemburg<br />
Westdeutsche<br />
ImmobilienBank, Mainz<br />
15,3 15,4 – 0,6 15,4<br />
(Gruppe, quotal) 8,0 8,2 – 2,4 8,2<br />
<strong>WestLB</strong> Ireland, Dublin<br />
<strong>WestLB</strong> Covered Bond Bank,<br />
4,6 4,3 7,0 4,3<br />
Dublin 1,8 0,0 – 0,0<br />
BEAL, Brüssel<br />
<strong>WestLB</strong> (Italia) Finanziaria,<br />
1,6 4,2 – 61,9 4,2<br />
Mailand<br />
Banco <strong>WestLB</strong> do Brasil,<br />
1,4 1,2 16,7 1,2<br />
São Paulo<br />
Landesbank<br />
Schleswig-Holstein, Kiel<br />
(Gruppe, quotal; inkl.<br />
1,2 0,0 – 0,0<br />
Hamburgische Landesbank)<br />
Landesbank Rheinland-Pfalz,<br />
0,0 0,0 – 55,8<br />
Mainz (Gruppe, quotal)<br />
übrige Bankkonzern-<br />
0,0 0,0 – 26,2<br />
unternehmen 11,8 11,9 – 0,8 12,0<br />
Boullioun-Gruppe 2,8 2,7 3,7 2,7<br />
sonstige Konzernunternehmen 12,4 12,7 – 2,4 13,2<br />
Konsolidierungen – 33,6 – 34,2 – 1,8 – 36,3<br />
<strong>WestLB</strong>-Konzern 265,6 264,1 0,6 431,9<br />
53
54<br />
Die neue <strong>WestLB</strong> AG<br />
Durch Gründung am 1. August <strong>2002</strong> und mit Eintragung in die Handelsregister von<br />
Düsseldorf und Münster ist am 30. August <strong>2002</strong> die <strong>WestLB</strong> AG entstanden.<br />
Die Gründung der <strong>WestLB</strong> AG erfolgte im Wege der formwechselnden Umwandlung<br />
steuer- und handelsrechtlich rückwirkend zum 1. Januar <strong>2002</strong>.<br />
Ausgehend von dem Willen, eine klare Trennung zwischen öffentlichem Auftragsgeschäft<br />
und dem Wettbewerbsgeschäft der Westdeutschen Landesbank Girozentrale<br />
(<strong>WestLB</strong> GZ) zu realisieren und eine stärkere Fokussierung auf die jeweiligen Geschäftsfelder<br />
und Funktionen der Bank zu erreichen, teilte sich die <strong>WestLB</strong> mit Inkrafttreten<br />
des Gesetzes zur Neuregelung der Rechtsverhältnisse der öffentlich-rechtlichen<br />
Kreditinstitute in Nordrhein-Westfalen am 1. August <strong>2002</strong> in zwei rechtlich selbstständige<br />
Institute: die öffentlich-rechtliche Landesbank NRW und die privatrechtliche <strong>WestLB</strong><br />
AG. Die <strong>WestLB</strong> AG wurde dabei eine 100%ige Tochter der Landesbank NRW. Die<br />
LBS wurde als ein neues öffentlich-rechtliches Institut rechtlich verselbstständigt. Das<br />
Geschäftsfeld der LBS ist eine strategische Portfolioergänzung für die Sparkassen in<br />
Nordrhein-Westfalen. Daher haben die Sparkassenverbände die LBS nach erfolgter<br />
Abspaltung erworben.<br />
Ergänzend zu ihrer Funktion als Sparkassenzentralbank und Kommunalbank wird sich<br />
die <strong>WestLB</strong> auch in der neuen Struktur auf ihre Stärken als international operierende<br />
europäische Wholesalebank für Unternehmen, Banken und institutionelle Investoren<br />
konzentrieren.<br />
Hierfür wurden in der privatrechtlich organisierten <strong>WestLB</strong> AG mit Ausnahme des<br />
Pfandbriefgeschäftes sämtliche Geschäftsbankaktivitäten zusammengefasst. Dazu<br />
gehören das Commercial- und Investment Banking-Geschäft sowie die Beteiligungen<br />
an den Landesbanken Rheinland-Pfalz und Schleswig-Holstein und der Westdeutschen<br />
ImmobilienBank. Auch alle Auslandstöchter sowie die Niederlassungen und Repräsentanzen<br />
bleiben bei der <strong>WestLB</strong> AG. Darüber hinaus sind die Sparkassenzentral- und die<br />
Kommunalbankfunktion der <strong>WestLB</strong> AG zugeordnet und als Teil des Geschäftszweckes<br />
satzungsmäßig verankert. Ihren Sitz hat die <strong>WestLB</strong> AG in Düsseldorf und Münster.
Finanzreport Lagebericht Bilanz GuV Anhang Aufsichtsrat<br />
DIE ZUKUNFTSSTRUKTUR DER WESTLB<br />
– Umsetzung des Mutter-Tochter-Modells –<br />
<strong>WestLB</strong><br />
Covered<br />
Bond Bank<br />
Landschaftsverband<br />
Rheinland<br />
11,7%<br />
„Anstaltslast/<br />
Gewährträgerhaftung“<br />
Westdeutsche<br />
Immobilien<br />
Bank<br />
Landschaftsverband<br />
Westfalen-Lippe<br />
11,7%<br />
Land<br />
Nordrhein-<br />
Westfalen<br />
43,2%<br />
Anstaltslast/Gewährträgerhaftung<br />
Landesbank NRW<br />
� INVESTITIONS-BANK NRW + Wfa<br />
� ÖPG<br />
� Beteiligungen (LEG, ILB Brandenburg,<br />
Spielbanken- und Lottobeteiligungen)<br />
100%<br />
<strong>WestLB</strong> AG<br />
� Geschäftsbankaktivitäten<br />
� Sparkassenzentralbank<br />
� Kommunalbankfunktion<br />
WestAM <strong>WestLB</strong><br />
Systems<br />
Rheinischer<br />
Sparkassen- und<br />
Giroverband<br />
16,7%<br />
<strong>WestLB</strong> Int.<br />
Luxemburg<br />
Westfälisch-<br />
Lippischer<br />
Sparkassen- und<br />
Giroverband<br />
16,7%<br />
LB Schleswig-<br />
Holstein<br />
In der Landesbank NRW werden alle bisher von der <strong>WestLB</strong> im öffentlichen Auftrag<br />
wahrgenommenen Aufgaben gebündelt; sie zählt zu den größten Banken ihrer Art in<br />
Deutschland. Eigner der Landesbank NRW sind die ehemaligen Träger der <strong>WestLB</strong> GZ,<br />
deren Anteilsquoten an der neuen Bank ihrem früheren Anteil an der <strong>WestLB</strong> GZ<br />
entsprechen.<br />
In ihrer Funktion als Staats- und Kommunalbank unterstützt die Landesbank NRW ihre<br />
Eigentümer bei wichtigen strukturpolitischen Aufgaben. Gebündelt werden die dahinter<br />
liegenden Aufgaben in den Bereichen INVESTITIONS-BANK NRW (IB NRW), Wohnungsbauförderungsanstalt<br />
NRW (Wfa) und dem Öffentlichen Pfandbriefgeschäft (ÖPG).<br />
Darüber hinaus werden die im öffentlichen Auftrag gehaltenen Beteiligungen in<br />
einem Geschäftsbereich Beteiligungen gebündelt. Hierzu gehören insbesondere die<br />
Investitionsbank des Landes Brandenburg (ILB), die Landesentwicklungsgesellschaft<br />
NRW (LEG) und die Spielbanken- und Lottobeteiligungen sowie strukturpolitisch<br />
motivierte Beteiligungen der INVESTITIONS-BANK NRW und die Beteiligung an der<br />
<strong>WestLB</strong> AG.<br />
LB Rheinland-Pfalz<br />
55
56<br />
EU-Verfahren<br />
Europäisches Gericht erklärt Entscheidung der EU-Kommission aus 1999 für nichtig<br />
Neben den Herausforderungen des Marktes hatte sich die <strong>WestLB</strong> in den letzten Jahren<br />
europarechtlichen Fragen im Zusammenhang mit der Wfa-Integration sowie den Haftungsinstituten<br />
Anstaltslast und Gewährträgerhaftung zu stellen. Als größte und am stärksten<br />
international ausgerichtete Landesbank stand sie in Deutschland – oft stellvertretend<br />
für den gesamten öffentlich-rechtlichen Finanzsektor – im Mittelpunkt, wenn es um die<br />
Klärung strittiger Grundsatzfragen im europäischen Bankenmarkt ging.<br />
Das Land NRW hatte 1992 die Wohnungsbauförderungsanstalt (Wfa) als Sacheinlage in<br />
die <strong>WestLB</strong> eingegliedert und damit zusätzliches Haftkapital in Höhe von rund 2 Mrd €<br />
in die Bank eingebracht. Dies war ein wesentlicher Faktor für das Wachstum und die<br />
nachhaltige Wertsteigerung der <strong>WestLB</strong> in den neunziger Jahren. Die Anerkennung<br />
des Wfa-Vermögens als solvabilitätsmäßiges Eigenkapital war dabei ausdrücklich vom<br />
Bundesaufsichtsamt für das Kreditwesen und der für Banken zuständigen Generaldirektion<br />
der EU-Kommission bestätigt worden. Einige Bundesländer ergriffen später<br />
vergleichbare Maßnahmen für ihre Landesbanken.<br />
Der Bundesverband der privaten Banken in Deutschland reichte 1994 bei der EU-<br />
Kommission Beschwerde gegen die Höhe der Vergütung für das Wfa-Kapital ein. Diese<br />
Beschwerde der Privatbanken mündete 1999 in der Entscheidung der Kommission,<br />
die Eingliederung der Wfa als unerlaubte Beihilfe zu bewerten. Die Begründung der<br />
Kommission zielte dabei ausschließlich auf eine angeblich zu geringe Vergütung für<br />
die Bereitstellung des Wfa-Vermögens.<br />
Gegen die Kommissionsentscheidung haben die Bundesregierung, das Land Nordrhein-<br />
Westfalen und die <strong>WestLB</strong> Klagen bei den Europäischen Gerichten eingereicht. Sie<br />
halten – gestützt auf eine Reihe wirtschaftswissenschaftlicher sowie steuerfachlicher<br />
Gutachten und Analysen – die Entscheidung aus formalrechtlichen, beihilferechtlichen<br />
und wirtschaftlichen Gründen für falsch.<br />
Ungeachtet der Klagen vor den Europäischen Gerichten musste die Bank dem europäischen<br />
Recht entsprechend die Entscheidung der Kommission zunächst umsetzen.<br />
Die Umsetzung der Kommissionsentscheidung erfolgte, indem dem Land ein zusätzlicher<br />
Anteil des seit der Wfa-Integration erzielten Wertzuwachses der Bank zugeordnet wurde.<br />
Die EU-Kommission hat diese Umsetzung nicht akzeptiert, sondern hat ein Vertragsverletzungsverfahren<br />
gegen die Bundesrepublik Deutschland wegen nicht ordnungsgemäßer<br />
Umsetzung vor dem Europäischen Gerichtshof angestrengt.<br />
Am 12. Dezember <strong>2002</strong> erging das Urteil hierzu; die Bundesrepublik Deutschland ist<br />
danach zwar formal unterlegen, jedoch wurde eine unbare Umsetzung grundsätzlich<br />
als mit dem Gemeinschaftsrecht vereinbar beurteilt. Der Europäische Gerichtshof hat<br />
sich in diesem wesentlichen Punkt der <strong>WestLB</strong>-Auffassung angeschlossen, nach der<br />
eine unbare Lösung vom EU-Recht abgedeckt ist.
Finanzreport Lagebericht Bilanz GuV Anhang Aufsichtsrat<br />
Der eigentliche Sachverhalt zur Einbringung der Wohnungsbauförderungsanstalt,<br />
nämlich, ob die Einbringung des Wfa-Kapitals bzw. die darauf gezahlte Vergütung<br />
als unerlaubte Beihilfe zu würdigen ist, wurde vom Europäischen Gericht in der am<br />
6. März 2003 verkündeten Entscheidung beurteilt.<br />
Das Europäische Gericht erklärte die Entscheidung der EU-Kommission aus dem Jahr<br />
1999 für nichtig, da die Kommission ihrer Begründungspflicht nicht im erforderlichen<br />
Umfang nachgekommen ist, und zwar sowohl hinsichtlich des für die Vergütung zugrunde<br />
gelegten Grundrenditesatzes von 12% als auch hinsichtlich des anwendbaren Risikoaufschlags<br />
von 1,5%.<br />
Da diese beiden Parameter ausschlaggebend für die ökonomische Bewertung des<br />
Kommissionsansatzes sind, hat das Gericht keine abschließende Beurteilung zur<br />
Angemessenheit des geforderten Wfa-Entgelts vornehmen können.<br />
Das Gericht hat jedoch auch klargestellt, dass es die wirtschaftliche Beurteilung der<br />
Kommission nicht durch eine eigene ersetzen darf. Aus dieser Klarstellung folgt das<br />
Zugeständnis eines weiten Ermessensspielraums der Kommission im Hinblick auf die<br />
ökonomischen Fragestellungen, die damit der richterlichen Beurteilung entzogen sind.<br />
Die Kommission wird voraussichtlich aufgrund der Nichtigkeit ihrer Entscheidung<br />
unter Beachtung der üblichen Verfahrensschritte eine neue Entscheidung erlassen.<br />
Wegfall von Anstaltslast und Gewährträgerhaftung<br />
Unabhängig von den beiden Verfahren reichte die Europäische Bankenvereinigung<br />
auch eine Beschwerde bei der EU-Kommission ein mit dem Ziel, Anstaltslast und<br />
Gewährträgerhaftung für öffentlich-rechtliche Kreditinstitute als staatliche Beihilfen<br />
und mit dem europäischen Wettbewerbsrecht nicht vereinbar einzustufen. Die EU-<br />
Kommission schloss sich dieser Auffassung an und forderte von der Bundesrepublik<br />
Deutschland, dass diese Haftungsinstitute abzuschaffen seien.<br />
Um die dauerhafte Belastung durch jahrelange Rechtsstreitigkeiten und eine damit verbundene<br />
Schwächung der öffentlich-rechtlichen Kreditinstitute im Markt zu vermeiden,<br />
wurde eine außergerichtliche Einigung mit der Kommission angestrebt und erzielt. Der<br />
Kompromiss sieht vor, dass die Rechtsform der öffentlich-rechtlichen Finanzinstitute<br />
unangetastet bleibt. Anstaltslast und Gewährträgerhaftung werden jedoch nach einer bis<br />
zum 18. Juli 2005 geltenden Übergangsphase abgeschafft. Dabei werden die Haftungsstrukturen<br />
dergestalt verändert, dass sie der Beziehung eines privaten Anteilseigners<br />
zu einer privatrechtlich organisierten Gesellschaft entsprechen.<br />
Die Träger öffentlich-rechtlicher Finanzinstitute können ihren Instituten selbstverständlich<br />
auch weiterhin Kapital zur Verfügung stellen. Entsprechende Maßnahmen müssen<br />
zu marktüblichen Konditionen erfolgen, um mit dem europäischen Beihilferecht in<br />
Einklang zu stehen.<br />
57
58<br />
Die in der Verständigung mit der Kommission festgehaltenen Regelungen und Übergangsfristen<br />
sehen vor:<br />
Alle Verbindlichkeiten, die zum Stichtag 18. Juli 2001 bereits vereinbart worden waren,<br />
sind bis zum Ende ihrer Laufzeit ohne Einschränkung durch die bisherigen Haftungsinstitute<br />
gedeckt. Für die Gläubiger eines von Anstaltslast und Gewährträgerhaftung<br />
erfassten Kreditinstitutes, also auch der <strong>WestLB</strong> AG, bedeutet dies, dass sich für die<br />
bereits am Stichtag 18. Juli 2001 vereinbarten Verbindlichkeiten keinerlei Veränderungen<br />
ergeben (Grandfathering).<br />
In der Übergangsfrist vom 19. Juli 2001 bis zum 18. Juli 2005 bleiben Anstaltslast und<br />
Gewährträgerhaftung in ihrer gegenwärtigen Form aufrechterhalten.<br />
Die in dieser Übergangszeit eingegangenen Verbindlichkeiten sind durch die Gewährträgerhaftung<br />
in vollem Umfang und unbefristet gesichert, sofern deren Laufzeit nicht<br />
über den 31. Dezember 2015 hinausgeht.<br />
Die Träger der Institute werden ihren Verpflichtungen aus der Gewährträgerhaftung<br />
bis zur Endfälligkeit der Positionen umgehend nachkommen, sobald sie bei Fälligkeit<br />
der jeweiligen Verbindlichkeit ordnungsgemäß und schriftlich festgestellt haben, dass<br />
die Gläubiger keine Befriedigung aus dem Vermögen des jeweiligen Instituts erhalten<br />
können. Dies schließt explizit die Möglichkeit ein, Verbindlichkeiten in unmittelbarem<br />
zeitlichem Zusammenhang mit der Fälligkeit zu bedienen. Eine beihilferechtliche<br />
Notifizierung ist dabei nicht erforderlich.<br />
Die erforderlichen Regelungen wurden in den zugrunde liegenden Landesgesetzen<br />
festgeschrieben.<br />
Entwicklung im abgelaufenen Geschäftsjahr<br />
Das operative Ergebnis des <strong>WestLB</strong>-Konzerns wurde im abgelaufenen Geschäftsjahr<br />
durch ein äußerst schwieriges Marktumfeld belastet und sank um 50,8% auf 366 Mio €.<br />
Die schwache Entwicklung an den Märkten zeigt sich vor allem in einem rückläufigen<br />
Zinsüberschuss. Bei den Personal- und Sachaufwendungen wurden deutliche Einsparungen<br />
erzielt. Das Ergebnis wurde allerdings durch erhebliche Restrukturierungskosten<br />
belastet.<br />
Das Risikovorsorge/Bewertungsergebnis verschlechterte sich aufgrund der schwachen<br />
Konjunkturentwicklung, wegen Schäden durch Bilanzmanipulationen und infolge des<br />
Einbruchs an den internationalen Finanzmärkten von – 566 Mio € auf – 1.946 Mio €;<br />
dabei wurde ein Anfang April 2003 evident gewordener, wesentlicher Risikofall bereits<br />
berücksichtigt. Der Jahresfehlbetrag von – 1.730 Mio € bei dem <strong>WestLB</strong>-Konzern<br />
wurde durch Entnahmen aus den Konzernrücklagen und Rücklagen der <strong>WestLB</strong> AG<br />
ausgeglichen.
Finanzreport Lagebericht Bilanz GuV Anhang Aufsichtsrat<br />
Wirtschaftliche Rahmenbedingungen<br />
Das Jahr <strong>2002</strong> war das zweite in Folge, das die Finanzwirtschaft vor erhebliche Herausforderungen<br />
stellte. Die Kreditwirtschaft in Deutschland und in Europa stand unter<br />
einem starken Konsolidierungsdruck. Vor allem bei international tätigen Wholesalebanken<br />
kam es zum Teil zu dramatischen Ertragseinbrüchen.<br />
Zwar hat sich die Weltwirtschaft von dem Wachstumseinbruch 2000/2001 schneller und<br />
zunächst auch stärker erholt, als nach den Terroranschlägen am 11. September 2001<br />
allgemein erwartet worden war. Eine breit fundierte, durchgreifende Konjunkturverbesserung<br />
stellte sich aber nicht ein. Stattdessen ließ die aufkeimende Dynamik<br />
im zweiten Halbjahr bereits wieder spürbar nach, und die Sorge vor einer weltweiten<br />
Rezession mit deflationären Tendenzen kam auf. Die Zuwachsrate des Weltsozialprodukts<br />
war mit jahresdurchschnittlich knapp 2,75% nur wenig höher als im Jahr<br />
davor. In Deutschland und im Euroraum blieben die Raten mit 0,2 bzw. 0,8% sogar<br />
noch hinter den mageren Ergebnissen des Jahres 2001 zurück.<br />
In den USA wurde die milde Rezession im Jahr <strong>2002</strong> zwar überwunden. Die Erholung vollzog<br />
sich aber auf schmaler Basis und verlief zudem sehr unstet. Phasen der Beschleunigung<br />
und der Abschwächung wechselten sich in rascher Folge ab. Gleichwohl war der jahresdurchschnittliche<br />
Zuwachs des Bruttoinlandsproduktes mit 2,4% erheblich höher als<br />
der in Westeuropa und in Japan. Dabei nahmen die gesamtwirtschaftlichen Ungleichgewichte<br />
merklich zu. Das Defizit im Staatshaushalt erhöhte sich auf mehr als 3,0%<br />
des BIP und das in der Leistungsbilanz auf 4,75%.<br />
Stark belastet wurde die Entwicklung durch den neuerlichen Kurseinbruch an den<br />
Aktienmärkten; die Vertrauenskrise an den Finanzmärkten, die inzwischen fast drei Jahre<br />
anhält und damit die längste und tiefste in der Nachkriegszeit ist, wurde einerseits<br />
durch Bekanntwerden von Bilanzmanipulationen einiger Unternehmen und andererseits<br />
durch die zunehmende Wahrscheinlichkeit einer militärischen Intervention im Irak verschärft.<br />
Schließlich wuchsen die Zweifel an der Wirksamkeit geldpolitischer Impulse.<br />
Dies alles legte sich wie Mehltau auf die Stimmung von Unternehmen und privaten<br />
Haushalten und lähmte die Wirtschaftsaktivitäten rund um den Globus.<br />
Die Notenbanken reagierten auf diese kritischen Entwicklungen mit weiteren Zinssenkungen.<br />
Sowohl in den USA als auch in Europa liegen die zentralen Leitzinsen<br />
inzwischen auf historisch niedrigem Niveau. Ähnliches gilt für die Renditen von Staatsanleihen,<br />
die von der „Flucht in sichere Häfen“ profitierten und merklich stärker<br />
zurückgingen als die von Unternehmensanleihen.<br />
Die weitere Entwicklung der Weltwirtschaft und der internationalen Finanzmärkte<br />
ist weitgehend davon abhängig, wie die Bewältigung des Irakkonflikts gelingt. Unter<br />
günstigen Bedingungen wird der Risikoaufschlag in den Rohölnotierungen schwinden<br />
und der Ölpreis auf 20 USD je Barrel oder auch darunter fallen. Dies würde nach Einschätzung<br />
der <strong>WestLB</strong> der Auslöser für eine Wende auf den Aktienmärkten sein und<br />
59
60<br />
damit eine merkliche Verbesserung des globalen Konjunkturklimas herbeiführen. In<br />
diesem Umfeld dürfte die weltweit ungewöhnlich expansiv angelegte Geldpolitik an<br />
Durchschlagskraft gewinnen. Eine durchgreifende Erholung der Weltwirtschaft wäre<br />
dann durchaus wahrscheinlich. Solange jedoch Ungewissheit hinsichtlich der politischen<br />
Entwicklung im Irak besteht, wird dies belastend für Konjunktur und Finanzmärkte<br />
wirken.<br />
Geschäftsentwicklung<br />
Die erfolgreiche Umsetzung der <strong>WestLB</strong>-Zukunftsstruktur mit Aufteilung der <strong>WestLB</strong><br />
GZ in die selbstständigen Institute Landesbank NRW, LBS Westdeutsche Landesbausparkasse<br />
und <strong>WestLB</strong> AG war <strong>2002</strong> die zentrale strategische Weichenstellung der Bank.<br />
Parallel zur Umstrukturierung der Bank ist ein umfassendes Programm zur rentabilitätsorientierten<br />
Neuausrichtung angelaufen, das mit Schwerpunkt in den Jahren <strong>2002</strong> und<br />
2003 abgearbeitet wird. Im abgelaufenen Geschäftsjahr standen vor allem Maßnahmen<br />
zur Kostensenkung und Effizienzsteigerung im Mittelpunkt. Darüber hinaus hat die<br />
<strong>WestLB</strong> entsprechend ihrer strategischen Ausrichtung als Sparkassenzentralbank und<br />
Kommunalbank ihre Zusammenarbeit mit den Sparkassen forciert und das Geschäftsmodell<br />
einer auf das Großkundengeschäft konzentrierten Geschäftsbank weiter vorangetrieben.<br />
Der Personalabbau wurde mit dem Wegfall von 1.500 Arbeitsplätzen forciert und der<br />
Abschluss der Umsetzung von 2004 auf 2003 vorgezogen. Im abgelaufenen Geschäftsjahr<br />
kam die <strong>WestLB</strong> ihrem Ziel bereits ein gutes Stück näher. Die Zahl der Mitarbeiter<br />
sank im Konzern um 596 auf 9.910, und der Personalaufwand verringerte sich im<br />
<strong>WestLB</strong>-Konzern um 10,0% auf 1.218 Mio €. Einsparungen bei den Sachaufwendungen<br />
konnten unter anderem im IT-Bereich realisiert werden. In Ergänzung zu den<br />
derzeitigen Kostensenkungsmaßnahmen hat die Bank ein Projekt zur Reduzierung der<br />
sonstigen Sachkosten eingeleitet, das zu weiteren signifikanten Einsparungen führen soll.<br />
Kostensenkungsmaßnahmen betrafen aufgrund der anhaltend schwachen Marktverfassung<br />
auch das Aktien- und Investment Banking-Geschäft von <strong>WestLB</strong> Panmure.<br />
Das Ziel, die Kostenbasis um 16% zu senken, wurde <strong>2002</strong> übertroffen. Die nach wie<br />
vor schwierige Marktlage macht allerdings weitere Maßnahmen notwendig, die 2003<br />
umgesetzt werden.<br />
Das inländische Betriebsstellennetz wurde durch die Schließung der Niederlassungen<br />
in Bielefeld und Essen gestrafft und durch die Zentralisierung von Back Office-Aufgaben<br />
sowie die Neuausrichtung der inländischen Kreditbearbeitung deutlich kosteneffizienter<br />
gestaltet. Die Überprüfung des ausländischen Betriebsstellenkonzeptes hat zur Schließung<br />
der Niederlassung in Izmir geführt, deren Aufgaben nun von der Niederlassung Istanbul<br />
wahrgenommen werden. Des Weiteren wurden Maßnahmen zur Zentralisierung verschiedener<br />
Funktionen, zum Beispiel bei bestimmten Handels- und Funding-Aktivitäten,<br />
umgesetzt.
Finanzreport Lagebericht Bilanz GuV Anhang Aufsichtsrat<br />
Die <strong>WestLB</strong> hat ihren Hauptsitz in Düsseldorf und Münster. In Deutschland betreibt die<br />
<strong>WestLB</strong> Zweigniederlassungen in Berlin, Dortmund, Frankfurt am Main, Hamburg und<br />
Köln. Als europäische Stützpunkte fungieren Istanbul, London, Madrid, Mailand und<br />
Paris. Außerhalb Europas wird das Kundengeschäft von den Niederlassungen in<br />
Hongkong, New York, Singapur, Shanghai, Sydney und Tokio und – seit Januar 2003 –<br />
Toronto betrieben. Darüber hinaus wird das weltweite Filialnetz durch Repräsentanzen<br />
und Vertriebsstellen in bedeutenden Wirtschaftszentren unterstützt.<br />
Das Südamerika-Geschäft hat die <strong>WestLB</strong> neu strukturiert und die Banco <strong>WestLB</strong> do<br />
Brasil S.A. von ihrer Tochtergesellschaft BEAL erworben. Der Betrieb des Argentinien-<br />
Geschäfts in einer Niederlassung der BEAL wird aufgegeben, die Kundenbetreuung<br />
erfolgt zukünftig über eine Repräsentanz in Buenos Aires.<br />
Der Unternehmensbereich Kunden wurde reorganisiert und nach Kundengruppen<br />
gebündelt. Das Konzept der sektoralen Marktbearbeitung bei westeuropäischen<br />
Firmenkunden bleibt davon unberührt und wird weitergeführt.<br />
Das inländische Private Banking-Geschäft wurde planmäßig zum 1. April <strong>2002</strong> an eine<br />
Privatbank veräußert. Im Rahmen ihrer strategischen Neuausrichtung hatte die <strong>WestLB</strong><br />
entschieden, sich aus dem Privatkundengeschäft zurückzuziehen. Das Depotgeschäft<br />
für sonstige Privatkunden wurde zum 31. Dezember <strong>2002</strong> geschlossen, die Kontoführung<br />
für Privatkunden wird zum 30. Juni 2003 eingestellt. Der Verkauf der WPS Bank an die<br />
beiden nordrhein-westfälischen Sparkassenverbände steht ebenfalls im Zusammenhang<br />
mit der strategischen Fokussierung der <strong>WestLB</strong> AG.<br />
Um ihre Marktposition in Kerngeschäftsfeldern zu stärken, hat die <strong>WestLB</strong> verschiedene<br />
Geschäftsbereiche mit dem Spezialfinanzierungsgeschäft verzahnt. Die Aktivitäten des<br />
Geschäftsbereichs Global Structured Finance sowie der Bereich Asset Backed Securities<br />
wurden in dem neuen Geschäftsbereich Global Specialised Finance zusammengefasst.<br />
Dem neuen Geschäftsbereich wurde außerdem das Commodity Finance- und das<br />
Forfaitierungsgeschäft zugeordnet. Das Geschäftsfeld Kreditderivate ist des Weiteren<br />
auf den Geschäftsbereich Global Financial Markets übertragen worden. Zudem wurde<br />
entschieden, das Principal Finance-Geschäft in einem eigenständigen Geschäftsbereich<br />
im Segment Beteiligungen zu bündeln. Durch diese organisatorischen Änderungen wird<br />
der Produktzugang für die Kunden verbessert und zusätzliches Potenzial für Synergien<br />
geschaffen.<br />
Dem schnellen Wachstum auf dem europäischen Markt für gedeckte Anleihen trägt die<br />
Gründung der <strong>WestLB</strong> Covered Bond Bank in Dublin Rechnung. Sie soll als Kompetenzcenter<br />
für das Funding öffentlich-rechtlich bzw. staatlich geprägter Forderungen, einschließlich<br />
der Sparkassenrefinanzierung, fungieren. Irish Covered Bonds bieten sowohl<br />
für Investoren als auch für Emittenten eine interessante Produktalternative zum deutschen<br />
Pfandbrief. In diesem sich dynamisch entwickelnden Marktsegment soll die erste<br />
Emission der neuen Bank voraussichtlich in der ersten Jahreshälfte 2003 erfolgen.<br />
61
62<br />
In ihrer Funktion als Sparkassenzentralbank wird die <strong>WestLB</strong> die Zusammenarbeit mit<br />
den Sparkassen intensivieren. Dazu hat die Bank eine Rahmenvereinbarung mit den<br />
Sparkassen in Nordrhein-Westfalen abgeschlossen, in der die künftige arbeitsteilige<br />
Zusammenarbeit mit einem sich ergänzenden Produktangebot und gemeinsamen<br />
Akquisitionsaktivitäten geregelt ist.<br />
Im Jahr 2003 soll der Restrukturierungs- und Strategieprozess fortgesetzt und die<br />
Entwicklung des geschäftspolitischen Konzeptes für die Zeit nach dem Wegfall von<br />
Anstaltslast und Gewährträgerhaftung abgeschlossen werden.<br />
Umweltschutz als Managementaufgabe<br />
Der <strong>WestLB</strong>-Konzern ist sich seiner gesellschaftlichen und umweltpolitischen Verantwortung<br />
bewusst und richtet sein unternehmerisches Handeln an den Zielen einer<br />
nachhaltigen Entwicklung aus (Sustainable Development). Mit der Unterzeichnung<br />
der Umweltschutzerklärung für Finanzinstitute der Umweltorganisation der Vereinten<br />
Nationen (UNEP) Anfang <strong>2002</strong> hat sich die <strong>WestLB</strong> unter anderem verpflichtet, alle auf<br />
ihre Geschäftstätigkeiten und Dienstleistungen anwendbaren regionalen, nationalen<br />
und internationalen Umweltauflagen zu erfüllen. So unterliegen Finanzengagements<br />
bei umweltrelevanten Projekten einer umfassenden Prüfung hinsichtlich der Einhaltung<br />
vorgeschriebener Umweltschutzanforderungen. Ökologische Kriterien finden sowohl in<br />
der Kreditrisikostrategie der Bank als auch bei Kreditratings für Kunden Anwendung.<br />
Finanzierungsvoraussetzung, beispielsweise für internationale Energieprojekte, ist über<br />
die Berücksichtigung der länderspezifischen Gesetze hinaus die Einhaltung der von der<br />
Weltbank aufgestellten Umwelt- und Sozialstandards.<br />
Die <strong>WestLB</strong> bietet ihren Kunden eigenentwickelte Produkte und Researchinformationen<br />
zu sozial- und umweltverantwortlichen Anlagestrategien. So hat die <strong>WestLB</strong> als erstes<br />
Emissionshaus im April <strong>2002</strong> Zertifikate auf den neu entwickelten Dow Jones Euro<br />
STOXX SM Sustainability-Index herausgegeben. In dem Index sind die führenden europäischen<br />
Unternehmen mit Sustainability-Grundsätzen (Prinzipien zur nachhaltigen<br />
Entwicklung in sozialer Verantwortung) abgebildet. Bei einem Vergleich der angebotenen<br />
Nachhaltigkeits- und Öko-Zertifikate durch die Zeitschrift ÖKO-TEST im Februar 2003<br />
errang die <strong>WestLB</strong> mit ihrem Produkt den ersten Platz.<br />
Mit gezielten Förderungen und Projekten für einen Strukturwandel, der vor allem auch<br />
Umweltentlastungsaspekte berücksichtigt, engagiert sich die <strong>WestLB</strong>-Stiftung Zukunft<br />
NRW. Ziel des Projekts AKWA 2100 – Alternativen der kommunalen Wasserver- und<br />
Abwasserentsorgung ist es, Entscheidungsträger und Betroffene für die Notwendigkeit<br />
einer langfristig orientierten Strategie zur öko-effizienten Weiterentwicklung urbaner<br />
Wasserinfrastruktursysteme zu sensibilisieren und konkrete Konzepte zu erarbeiten.<br />
Das Forschungs- und Entwicklungsprojekt Kälte aus Wärme hat die ressourcen- und<br />
umweltschonende Kälteerzeugung aus Abwärme oder solarthermisch gewonnener<br />
Wärme zum Gegenstand.
Finanzreport Lagebericht Bilanz GuV Anhang Aufsichtsrat<br />
Die konzernweit eingeführten Leitlinien zur umweltgerechten und nachhaltigen<br />
Entwicklung sind Ausdruck der unternehmerischen Verantwortung und Basis für das<br />
beschlossene Umweltmanagementsystem im Konzern. Ein Schwerpunkt liegt dabei auf<br />
dem innerbetrieblichen Umweltschutz. Bereits seit 1997 werden regelmäßig betriebliche<br />
Umweltberichte erstellt; sie informieren über sämtliche umweltrelevanten Daten der<br />
<strong>WestLB</strong>, die nach einer einheitlichen Systematik erfasst, dokumentiert und ausgewertet<br />
werden. Darüber hinaus werden Betriebsabläufe nach ökologischen Kriterien bewertet<br />
und darauf aufbauend Ziele und Maßnahmen zur weiteren Verringerung des Ressourcenverbrauchs<br />
abgeleitet. Der im Jahr <strong>2002</strong> veröffentlichte Ökoreport 2001 entspricht den<br />
Anforderungen des Bundesumweltministeriums an qualifizierte Umweltberichte und<br />
wird fortgeschrieben. Zur Weiterentwicklung des betrieblichen Umweltschutzes fördert<br />
die <strong>WestLB</strong> das Umweltbewusstsein ihrer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter durch<br />
Information und Schulung.<br />
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />
Basis des Erfolgs des <strong>WestLB</strong>-Konzerns sind qualifizierte Mitarbeiterinnen und<br />
Mitarbeiter, die mit Engagement und Kreativität die anspruchsvollen Aufgaben einer<br />
international tätigen Bank lösen. Um sie dabei zu unterstützen, stellt die <strong>WestLB</strong> ein<br />
breites Angebot an Personalentwicklungsmaßnahmen zur Verfügung.<br />
Personalentwicklungsmaßnahmen<br />
Vor dem Hintergrund der Restrukturierung bietet die <strong>WestLB</strong> ihren Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeitern im Rahmen ihres Personalentwicklungsprogramms unter dem Motto<br />
Den Übergang meistern mit einem Drei-Säulen-Programm (Beratung, Training, Systeme/<br />
Instrumente) Unterstützung an. Durch Veränderungs-, Projekt- und Prozessmanagement<br />
werden die Unternehmensbereiche mit speziellen Maßnahmenpaketen, die von der<br />
Workshop-Durchführung über Qualifikationsmaßnahmen bis hin zur Projektsteuerung<br />
reichen, unterstützt.<br />
Seit Dezember <strong>2002</strong> steht die E-Learning-Applikation BEST@<strong>WestLB</strong> nach ihrem<br />
weltweiten Roll-out in der Bank bereit; im abgelaufenen Geschäftsjahr sind bereits<br />
Produkttrainings zu den Themen Investment Banking und Global Financial Markets<br />
erfolgreich verlaufen. Für das Jahr 2003 werden weitere Produkttrainings aufgebaut.<br />
Neben den über die E-Learning-Applikation angebotenen Inhalten steht allen Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeitern ein bedarfsorientiertes und vor allem im Produkttrainingsbereich<br />
international ausgerichtetes Trainingsprogramm zur Verfügung. Durch eine<br />
Vielzahl weiterer interner und externer Seminare, z.B. Fremdsprachen-, Verhaltensund<br />
Managementtrainings, unterstützt die <strong>WestLB</strong> die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />
in ihrer persönlichen Qualifizierung und Professionalisierung.<br />
63
64<br />
Nachwuchsförderung und Weiterqualifizierung<br />
Die Förderung und Entwicklung von Nachwuchskräften ist ein festes und bedeutendes<br />
Instrument der Personalpolitik der <strong>WestLB</strong>. Ende <strong>2002</strong> wurden 153 junge Menschen<br />
als Bankkaufleute, Kaufleute für Bürokommunikation, Dipl.-Betriebswirte (BA) bzw.<br />
Informatikkaufleute ausgebildet. Für das Jahr 2003 ist geplant, etwa ebenso vielen jungen<br />
Leuten einen Ausbildungsplatz anzubieten wie im abgelaufenen Geschäftsjahr.<br />
Die Förderung berufsbegleitender Maßnahmen zur Weiterqualifizierung haben im Jahr<br />
<strong>2002</strong> 146 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Anspruch genommen, das sind 6,5%<br />
mehr als im Jahr zuvor.<br />
Chancengleichheit und Diversity: Potenziale nutzen<br />
Die Chancengleichheit zwischen Frauen und Männern im Berufsleben zu fördern, ist<br />
ein wichtiges Ziel der Personalarbeit der <strong>WestLB</strong>. Das Potenzial an qualifizierten Nachwuchskräften<br />
soll dadurch besser genutzt werden. Nahezu die Hälfte der Beschäftigten<br />
sind Frauen, die jedoch in höherwertigen Positionen, insbesondere mit Führungsaufgaben,<br />
nach wie vor noch unterrepräsentiert sind. Daher soll das <strong>2002</strong> eingeführte<br />
Mentoring-Programm schwerpunktmäßig qualifizierten Frauen den Weg in Fach- und<br />
Führungspositionen ebnen.<br />
Ein weiteres Erfolgspotenzial bieten die persönlichen Fähigkeiten unserer Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeiter des <strong>WestLB</strong>-Konzerns. Durch die nationale und kulturelle Vielfalt ihrer<br />
Mitarbeiter kann der Konzern auf eine Vielzahl an unterschiedlichen Talenten zurückgreifen.<br />
Ziel des Diversity-Programms ist es, Bedingungen zu schaffen, unter denen<br />
alle Beschäftigten ihre Leistungsfähigkeit und Kreativität frei entwickeln und entfalten<br />
können – unabhängig von Geschlecht, Alter, Nationalität oder Kultur.<br />
Sozialverträglicher Stellenabbau<br />
Die Bank hat sich ein striktes Kostensenkungsprogramm verordnet, das auch den Abbau<br />
von konzernweit 1.500 Arbeitsplätzen vorsieht. Unter Einsatz moderner Personalinstrumente<br />
konnte im abgelaufenen Geschäftsjahr im Rahmen eines mit der Arbeitnehmervertretung<br />
abgestimmten Personalanpassungskonzeptes ein sozialverträglicher<br />
Stellenabbau erreicht werden.<br />
Im Berichtsjahr ist die Zahl der Beschäftigten insgesamt um 5,7% zurückgegangen.<br />
Der durchschnittliche Mitarbeiterbestand lag im abgelaufenen Geschäftsjahr bei 9.910.<br />
Die genaue Aufgliederung der durchschnittlichen Mitarbeiterzahlen enthält der<br />
Anhang.
Finanzreport Lagebericht Bilanz GuV Anhang Aufsichtsrat<br />
Bilanzierungsmethoden und Berichtsstandards<br />
Die Angaben zur Bilanz und zur Gewinn- und Verlustrechnung wurden nach den Vorschriften<br />
des Handelsgesetzbuches (HGB), des Aktiengesetzes (AktG), der Verordnung<br />
über die Rechnungslegung der Kreditinstitute und Finanzdienstleistungsinstitute<br />
(RechKredV) und den maßgeblichen Standards bzw. Stellungnahmen des Instituts der<br />
Wirtschaftsprüfer zusammengestellt. Hinsichtlich des Risikoberichts orientiert sich die<br />
<strong>WestLB</strong> am Rechnungslegungsstandard 5–10 des Deutschen Standardisierungsrates (DSR).<br />
Aufgrund der im Laufe des Jahres <strong>2002</strong> vollzogenen Teilung der <strong>WestLB</strong> GZ und der<br />
rückwirkenden Gründung der <strong>WestLB</strong> AG zum 1. Januar <strong>2002</strong> liegen originäre Vorjahreszahlen<br />
nicht vor. In den folgenden Erläuterungen zur Bilanz und zur Gewinn- und<br />
Verlustrechnung sind die Vorjahreswerte aus den um die Spaltungseffekte bereinigten<br />
Vergleichsdaten des Konzerns der <strong>WestLB</strong> GZ rechnerisch ermittelt.<br />
Gewinn- und Verlustrechnung<br />
Die Ergebnisentwicklung des <strong>WestLB</strong>-Konzerns wurde im abgelaufenen Geschäftsjahr<br />
besonders durch zwei Faktoren beeinflusst:<br />
Einerseits entwickelte sich die Konjunktur weltweit weiterhin schwach. Dies führte in<br />
Verbindung mit der anhaltenden Unsicherheit an den Kapitalmärkten und zunehmender<br />
Zurückhaltung der Anleger zu deutlich geringeren Geschäftsmöglichkeiten und<br />
damit zu Einbußen auf der Ertragsseite; außerdem musste der <strong>WestLB</strong>-Konzern der<br />
konjunkturbedingten Bonitätsverschlechterung zahlreicher Unternehmen und einer<br />
Reihe von Betrugsfällen durch einen deutlich höheren Risikoaufwand im Kreditgeschäft<br />
Rechnung tragen.<br />
Andererseits hat der <strong>WestLB</strong>-Konzern seine bereits im Vorjahr eingeleiteten Maßnahmen<br />
zur rentabilitätsorientierten Neuausrichtung konsequent fortgesetzt und forciert;<br />
hierdurch konnten die laufenden Aufwendungen im Vorjahresvergleich deutlich reduziert<br />
werden. Allerdings waren zur dauerhaften Entlastung der zukünftigen operativen<br />
Ergebnisse in erheblichem Umfang Aufwendungen mit Einmalcharakter zu verkraften,<br />
die das Gesamtergebnis beeinträchtigten.<br />
Der sich ergebende Jahresfehlbetrag von 1.730 Mio € wird durch die Auflösung von<br />
Konzernrücklagen und Rücklagen der <strong>WestLB</strong> AG ausgeglichen; daher erfolgt die vertragsgemäße<br />
Bedienung der Verpflichtungen aus Genussscheinen wie vorgesehen.<br />
Die Zahlen der Gewinn- und Verlustrechnung 2001 wurden aus Gründen der Vergleichbarkeit<br />
um die Effekte aus Ent- und Übergangskonsolidierung sowie Abspaltungsdifferenzen<br />
angepasst. Dabei wurde der Konsolidierungskreis des Jahres <strong>2002</strong> als Grundlage<br />
zur Ermittlung der angepassten Zahlen 2001 verwendet.<br />
65
66<br />
ERGEBNISPOSITIONEN<br />
Zinsüberschuss<br />
Der Rückgang des operativen Ergebnisses auf 366 Mio € wird wesentlich durch eine<br />
rückläufige Entwicklung beim Zinsüberschuss bestimmt. Dieser hatte im vergangenen<br />
Geschäftsjahr 1.995 Mio € betragen und liegt nunmehr bei 1.541 Mio €. Hier wirkten<br />
sich geringere Möglichkeiten zur Zinsarbitrage und rückläufige Beiträge aus Asset<br />
Backed-Transaktionen aus.<br />
Provisionsüberschuss<br />
Der Provisionsüberschuss ging im Vergleich zum Vorjahr um 10,5% zurück. Marktbedingt<br />
waren erneut niedrigere Erträge aus dem Wertpapier- und dem Wertpapierkonsortialgeschäft<br />
zu verzeichnen.<br />
Nettoertrag aus Finanzgeschäften<br />
<strong>2002</strong> 2001 Veränderung<br />
Mio € Mio € Mio € in v.H.<br />
Zinsüberschuss 1.541 1.995 – 454 – 22,8<br />
Provisionsüberschuss 692 773 – 81 – 10,5<br />
Nettoertrag aus Finanzgeschäften 177 185 – 8 – 4,3<br />
Personalaufwand – 1.218 – 1.354 136 – 10,0<br />
Andere Verwaltungsaufwendungen – 1.056 – 1.260 204 – 16,2<br />
Sonstige betriebliche Aufwendungen/Erträge<br />
Betriebsergebnis vor Risikovorsorge/<br />
230 405 – 175 – 43,2<br />
Bewertungsergebnis 366 744 – 378 – 50,8<br />
Risikovorsorge/Bewertungsergebnis<br />
Betriebsergebnis nach Risikovorsorge/<br />
– 1.946 – 566 – 1.380 –<br />
Bewertungsergebnis – 1.580 178 – 1.758 –<br />
Außerordentliche Rechnung – 88 – 35 – 53 151,4<br />
Jahresergebnis vor Steuern – 1.668 143 – 1.811 –<br />
Die Entwicklung des Nettoertrags aus Finanzgeschäften ist durch gegenläufige Effekte<br />
gekennzeichnet. Zum einen konnten in der <strong>WestLB</strong> AG Ertragssteigerungen vor allem<br />
im Devisenergebnis und im Handelsergebnis aus Zinsprodukten erzielt werden. Zum<br />
anderen führte die Schwäche der Aktienmärkte und die Belastung der lateinamerikanischen<br />
Kapitalmärkte durch die Argentinienkrise zu einer Belastung des Konzernergebnisses,<br />
das um 8 Mio € auf 177 Mio € zurückging.
Finanzreport Lagebericht Bilanz GuV Anhang Aufsichtsrat<br />
Verwaltungsaufwand<br />
Zur Senkung des Verwaltungsaufwands hat der <strong>WestLB</strong>-Konzern umfangreiche<br />
Maßnahmen eingeleitet; die systematische Überprüfung der Kostenstrukturen schlug<br />
sich in einer deutlichen Reduktion sowohl des Personalaufwands als auch der anderen<br />
Verwaltungsaufwendungen nieder.<br />
Der Personalaufwand ging besonders deutlich zurück und liegt bei 1.218 Mio €<br />
(i.V. 1.354 Mio €); dies ist neben Einsparungen bei den laufenden Gehaltszahlungen,<br />
die auf die Reduzierung des Mitarbeiterbestandes zurückzuführen sind, vor allem durch<br />
eine angesichts der Ergebnislage wesentlich geringere Dotierung der Rückstellungen<br />
für erfolgsabhängige Vergütungen erzielt worden.<br />
Die anderen Verwaltungsaufwendungen konnten gegenüber dem Vorjahr ebenfalls<br />
deutlich um 204 Mio € auf 1.056 Mio € gesenkt werden. Dabei wirkten sich unter<br />
anderem geringere Aufwendungen für in Anspruch genommene IT-Leistungen aus.<br />
Gleichwohl hat der <strong>WestLB</strong>-Konzern im vergangenen Jahr verschiedene Projekte zur<br />
Erhaltung und Erweiterung der Leistungsfähigkeit seiner IT-Landschaft durchgeführt;<br />
dabei wurde auch in so genannte Bureau Solutions investiert, wodurch für die kommenden<br />
Jahre eine weitere Entlastung bei den EDV-bezogenen Fixkosten zu erwarten ist.<br />
Sonstiger betrieblicher Überschuss<br />
Der Rückgang des Sonstigen betrieblichen Überschusses um 175 Mio € auf 230 Mio € ist<br />
im Wesentlichen auf den Wegfall der Erträge zurückzuführen, die im Zuge der im Jahr<br />
2001 vorgenommenen Neuausrichtung der Immobilienstrategie vereinnahmt werden<br />
konnten.<br />
Risikovorsorge/Bewertungsergebnis<br />
Das Risikovorsorge/Bewertungsergebnis setzt sich aus folgenden Positionen des<br />
Formblattes für die Gewinn- und Verlustrechnung des <strong>WestLB</strong>-Konzerns zusammen:<br />
� Erträge aus der Auflösung des Sonderposten mit Rücklageanteil bzw. korrespondierende<br />
Aufwandsposition<br />
� Abschreibungen und Wertberichtigungen auf Forderungen und bestimmte Wertpapiere<br />
sowie Zuführungen zu Rückstellungen im Kreditgeschäft bzw. korrespondierende<br />
Ertragsposition<br />
� Erträge aus Zuschreibung zu Beteiligungen, Anteilen an verbundenen Unternehmen und<br />
wie Anlagevermögen behandelten Wertpapieren bzw. korrespondierende Aufwandsposition<br />
� Aufwendungen aus Verlustübernahme<br />
Das Risikovorsorge/Bewertungsergebnis beträgt – 1.946 Mio € und liegt um – 1.380 Mio €<br />
über dem Vorjahr:<br />
67
68<br />
RISIKOVORSORGE/BEWERTUNGSERGEBNIS<br />
Das Netto-Risikoergebnis im Kreditgeschäft beträgt – 1.985 Mio € und liegt um – 1.216 Mio €<br />
über dem Vorjahreswert. Ausschlaggebend für diese Steigerung sind die auf 1.835 Mio €<br />
gestiegenen Wertberichtigungen für Bonitätsrisiken, die durch die schwache Konjunkturentwicklung,<br />
Betrugsfälle und Bilanzskandale bedingt sind. Schwerpunkte der Risikovorsorgebildung<br />
waren vor allem nordamerikanische und britische Unternehmen überwiegend<br />
aus den Branchen Energieversorgung und Telekommunikation. Zur Abdeckung<br />
der latenten Kreditrisiken wurden den Vorsorgereserven/Pauschalwertberichtigungen mehr<br />
als 200 Mio € zugeführt; zudem wurde ein Anfang April 2003 offensichtlich gewordener,<br />
wesentlicher Risikofall bei der Risikovorsorgebildung berücksichtigt.<br />
Das Risikoergebnis aus Beteiligungen liegt mit 178 Mio € leicht über dem Vorjahresniveau.<br />
Das Ergebnis ist durch Veräußerungsgewinne und Reservenrealisierung im<br />
Beteiligungsportfolio sowie durch Abschreibungen auf Beteiligungen geprägt, deren<br />
Werte der schwachen Verfassung der Börsen angepasst werden mussten.<br />
Das Risikoergebnis aus Wertpapieren liegt mit – 139 Mio € deutlich unter dem Vorjahreswert.<br />
Hier schlugen sich vor allem Abschreibungen auf inländische Aktien, nordamerikanische<br />
Rentenbestände des Finanzanlagebestandes und Fondsinvestments nieder.<br />
Außerordentliches Ergebnis<br />
Der durch organisatorische Maßnahmen und die geschäftsstrategische Ausrichtung auf<br />
Kerngeschäftsfelder erreichte Personalabbau führte zu erheblichen Einmalaufwendungen,<br />
die auch die absehbaren Kosten für noch ausstehende Restrukturierungsmaßnahmen<br />
enthalten. Darüber hinaus hat sich die <strong>WestLB</strong> an der Fluthilfe im Rahmen der Solidaraktion<br />
des DSGV beteiligt.<br />
Der Verkauf des Private Banking-Geschäftes, der im Zuge der strategischen Fokussierung<br />
erfolgte, führte zu einem außerordentlichen Ertrag.<br />
Steuern vom Einkommen und Ertrag<br />
<strong>2002</strong> 2001 Veränderung<br />
Mio € Mio € Mio € in v.H.<br />
Risikoergebnis Kreditgeschäft – 1.985 – 769 – 1.216 158,1<br />
Risikoergebnis Beteiligungen 178 141 37 26,2<br />
Risikoergebnis Wertpapiere – 139 62 – 201 –<br />
Risikovorsorge/Bewertungsergebnis – 1.946 – 566 – 1.380 243,8<br />
Trotz der unbefriedigenden marktbedingten Gesamtergebnisentwicklung wurden an<br />
einigen ausländischen Lokationen deutlich positive Ergebnisse erzielt. Dadurch entstanden<br />
ertragsabhängige Steuern in Höhe von 62 Mio €.
Finanzreport Lagebericht Bilanz GuV Anhang Aufsichtsrat<br />
Segmentergebnisse<br />
Ergebnisplanung und -steuerung des <strong>WestLB</strong>-Konzerns erfolgen auf Basis einer Profitcenterrechnung.<br />
Die Ergebnisse der einzelnen Profitcenter sind hier zu Segmenten<br />
zusammengefasst, die die wesentlichen Geschäfts- und Tätigkeitsfelder des <strong>WestLB</strong>-<br />
Konzerns darstellen.<br />
In der Steuerungssystematik des <strong>WestLB</strong>-Konzerns wird unterschieden zwischen dem<br />
Bankkonzern, der alle Unternehmen mit kredit- und finanzwirtschaftlicher Geschäftsausrichtung<br />
sowie mit dazu unterstützender Geschäftstätigkeit umfasst, und den übrigen<br />
Konzernunternehmen, die aus Sicht einer Bank in Geschäftsfeldern tätig sind, die nicht<br />
in der originären Banksteuerung direkt zu fassen sind. Während die Ergebnisbeiträge<br />
dieser Unternehmen in der Segmentberichterstattung gesondert ausgewiesen werden,<br />
sind die Ergebnisse der Unternehmen, die dem Bankkonzern zugerechnet werden, den<br />
einzelnen Segmenten zugeordnet.<br />
Die Segmente sind unter Berücksichtigung der geschäftlichen Ausrichtung und des<br />
Marktauftritts von Geschäftsbereichen bzw. aufgrund des funktionalen Zusammenwirkens<br />
von Organisationseinheiten gebildet und setzen sich wie folgt zusammen:<br />
SEGMENTE IM BANKKONZERN<br />
Kreditgeschäft Spezialfinanzierungsgeschäft<br />
Zentrales Kreditmanagement Global Specialised Finance<br />
Kredite Deutschland/Europa International Trade & Commodity Finance<br />
Westdeutsche ImmobilienBank (WIB)<br />
Kredite Amerika<br />
Kredite Asia/Pacific<br />
Handel Dienstleistungsgeschäft<br />
<strong>WestLB</strong> Panmure Global Asset Management<br />
Global Financial Markets Banque d’Orsay<br />
<strong>WestLB</strong> International, Luxemburg Payments, CashManagement & Card Services<br />
Global Back Office<br />
Risk Management Support & Control<br />
Sonstige Geschäftsbereiche<br />
Beteiligungen Interne Dienstebereiche<br />
Equity Investments Kommunikation/Volkswirtschaft<br />
Landesbank Rheinland-Pfalz Konzernentwicklung<br />
Landesbank Schleswig-Holstein Konzernorganisation<br />
Group Finance<br />
Sonstige Bereiche Personal<br />
Disposition Interner Service<br />
Kundengeschäftsbereiche Konzerninformationsmanagement<br />
Sonstige Geschäftsbereiche <strong>WestLB</strong> Systems/EDV<br />
Konsolidierungen Sonstige Geschäftsbereiche<br />
69
70<br />
SEGMENTERGEBNISSE<br />
Der Beitrag der einzelnen Segmente zum Konzernergebnis ist im Überblick in der<br />
nachfolgenden Tabelle dargestellt. Die als Erträge ausgewiesenen Werte umfassen<br />
Zinsüberschuss, Provisionsüberschuss, den Nettoertrag aus Finanzgeschäften sowie<br />
den Sonstigen betrieblichen Überschuss (inkl. der ertragsunabhängigen Steuern). Der<br />
Nettoertrag aus Finanzgeschäften ist dabei in dem für die Erträge des Segments Handel<br />
ausgewiesenen Wert auf einer Mark-to-Market-Basis enthalten; die Überleitung zum<br />
handelsrechtlichen Ergebnis ist als Anpassung im Segment Sonstige Bereiche erfasst.<br />
Die Aufwendungen beinhalten den Personalaufwand und die anderen Verwaltungsaufwendungen.<br />
in Mio € Erträge Aufwendungen Risikovorsorge/ Jahresergebnis<br />
Bewertungsergebnis zzgl.<br />
a. o. Ergebnis<br />
vor Steuern<br />
<strong>2002</strong> 2001 <strong>2002</strong> 2001 <strong>2002</strong> 2001 <strong>2002</strong> 2001<br />
Kreditgeschäft 477,8 515,4 – 197,2 – 208,6 – 625,6 – 174,3 – 344,9 132,5<br />
Spezialfinanzierungsgeschäft 804,7 904,0 – 200,9 – 256,1 – 1.065,2 – 130,5 – 461,4 517,4<br />
Handel 1.010,3 1.262,5 – 1.030,6 – 1.064,1 – 348,3 – 106,3 – 368,6 92,1<br />
Dienstleistungsgeschäft 178,1 170,9 – 187,6 – 221,9 – 26,5 37,0 – 36,0 – 14,0<br />
Beteiligungen – 51,2 28,3 – 19,2 – 16,4 386,3 142,1 316,0 154,0<br />
Interne Dienstebereiche 908,4 1.036,9 – 1.183,4 – 1.283,7 – 31,2 4,9 – 306,3 – 241,9<br />
Sonstige Bereiche – 633,0 – 649,9 598,1 488,2 – 275,4 – 365,0 – 310,3 – 526,7<br />
Bankkonzern 2.695,1 3.268,1 – 2.220,8 – 2.562,6 – 1.985,9 – 592,1 – 1.511,5 113,4<br />
Übrige Konzernunternehmen 293,5 380,3 – 212,0 – 260,9 – 112,6 – 30,0 – 31,0 89,4<br />
Konsolidierungen (Konzern) – 348,9 – 290,4 158,9 209,5 65,1 21,1 – 125,0 – 59,8<br />
Konzern 2.639,7 3.358,0 – 2.273,9 – 2.614,0 – 2.033,4 – 601,0 – 1.667,5 143,0<br />
Das Ergebnis der Segmente ist im operativen Bereich durch einen Rückgang der Erträge,<br />
der durch zum Teil beachtliche Kosteneinsparungen nicht aufgefangen werden konnte,<br />
gekennzeichnet. Für das Ergebnis <strong>2002</strong> prägend waren die im Vorjahresvergleich deutlich<br />
erhöhten Risikovorsorgeaufwendungen, die einen Jahresfehlbetrag vor Steuern von<br />
– 1.668 Mio € verursachten. Auch die Einmalaufwendungen im Zusammenhang mit<br />
den eingeleiteten Restrukturierungsmaßnahmen wirkten belastend.<br />
Trotz des widrigen gesamtwirtschaftlichen Umfeldes konnte im Segment Kreditgeschäft<br />
ein knapp über den Erwartungen liegendes Betriebsergebnis vor Risikovorsorge erzielt<br />
werden. Allerdings waren in erheblichem Umfang Forderungsausfälle hinzunehmen,<br />
denen Rechnung getragen werden musste; darüber hinaus wurde für wahrscheinliche,<br />
aber noch nicht eingetretene Risikofälle in nennenswertem Umfang Vorsorge getroffen.<br />
Die im Geschäftsjahr fortgeführten Maßnahmen zur Ausrichtung des Kreditgeschäfts<br />
auf eine unterstützende Funktion für Mehrproduktbeziehungen führten volumenbedingt<br />
zu einer zusätzlichen Ergebnisminderung, waren aber erneut mit Fortschritten bei der<br />
Reduzierung der Eigenmittelbindung in diesem Segment verbunden.
Finanzreport Lagebericht Bilanz GuV Anhang Aufsichtsrat<br />
Segment Gebundenes Grundsatz I Cost/Income-Ratio Mitarbeiter (VAK)<br />
G I-Kapital Rentabilität<br />
in Mio € in % in %<br />
<strong>2002</strong> 2001 <strong>2002</strong> 2001 <strong>2002</strong> 2001 <strong>2002</strong> 2001<br />
Kreditgeschäft 3.316,7 3.841,0 – 9,6 3,4 41,3 40,5 702 828<br />
Spezialfinanzierungsgeschäft 1.903,1 2.543,7 – 21,5 21,3 25,0 28,3 671 626<br />
Handel 3.086,6 3.704,5 – 8,2 2,4 102,0 84,3 2.170 2.433<br />
Dienstleistungsgeschäft 199,5 183,8 – 18,9 – 7,2 105,3 129,8 794 953<br />
Beteiligungen 4.389,2 3.910,4 7,7 4,2 – 37,4 58,0 82 78<br />
Interne Dienstebereiche 57,2 42,0 > – 100 > – 100 130,3 123,8 2.914 3.048<br />
Sonstige Bereiche 490,6 575,4 > – 100 – 68,6 94,5 75,1 1.155 1.255<br />
Bankkonzern 13.442,9 14.800,8 – 10,2 0,8 82,4 78,4 8.488 9.221<br />
Ähnlich wie im Kreditgeschäft verlief die Entwicklung im Segment Spezialfinanzierungen.<br />
Hier wurde sogar ein um rund 9% über dem Planwert liegendes operatives Ergebnis<br />
erreicht. Der Risikoaufwand, der unter anderem auf Betrugsfälle zurückging, war jedoch<br />
immens. Ungeachtet dessen bleibt die strategische Priorität dieses Geschäftsfeldes<br />
erhalten, was sich auch in der erhöhten Anzahl der dort beschäftigten Mitarbeiter ausdrückt.<br />
Die Erreichung der Zielvorgaben beim Ausbau der Geschäftsaktivitäten und die<br />
günstige Relation von laufenden Aufwendungen und Erträgen (25%) bestätigen, dass<br />
die <strong>WestLB</strong> das bestehende Marktpotenzial effizient nutzen kann.<br />
Das Segment Handel sah sich weiterhin einer äußerst ungünstigen Stimmung an den<br />
Geld- und Kapitalmärkten ausgesetzt. Der <strong>WestLB</strong>-Konzern reagierte auf die anhaltende<br />
Marktschwäche unter anderem, indem der in diesem Segment geplante Mitarbeiterabbau<br />
forciert wurde. Darüber hinaus wurde die Bemessung der erfolgsabhängigen<br />
Vergütungen der Ergebnisentwicklung angepasst. Dies konnte jedoch den Einbruch bei<br />
den Erträgen sowie ein im Vorjahresvergleich erheblich verschlechtertes Risiko- und<br />
Bewertungsergebnis nicht ausgleichen.<br />
Die Entwicklung im Dienstleistungsgeschäft verlief unbefriedigend. Insbesondere sind<br />
die Aktivitäten des Bereichs Global Asset Management, die im Vorjahr unter der<br />
WestAM Holding GmbH gebündelt wurden, weiterhin aufgrund von Anlaufverlusten<br />
und wegen der unverändert schwierigen Marktlage defizitär. Der Bereich Payments,<br />
CashManagement & Card Services hätte ohne die zu verkraftenden Restrukturierungsaufwendungen<br />
ein positives Ergebnis auf Vorjahresniveau erreicht, trägt unter den<br />
gegebenen Bedingungen jedoch zum Verlust des Segments Dienstleistungsgeschäft bei.<br />
Mit 316 Mio € liegt das Jahresergebnis des Segments Beteiligungen deutlich über<br />
dem im Vorjahr erzielten Wert. Die Entwicklung dieses Segments ist einerseits durch<br />
umfangreiche Veräußerungsgewinne und andererseits durch marktbedingt hohe<br />
Risikoaufwendungen geprägt. Erstmals werden die Landesbanken Rheinland-Pfalz und<br />
Schleswig-Holstein mit ihren Ergebnissen in diesem Segment ausgewiesen. Damit wird<br />
der Tatsache Rechnung getragen, dass die Konzerneinbeziehung der beiden Landesbank-<br />
Konzerne nicht mehr quotal, sondern at-equity erfolgt.<br />
71
72<br />
Die Internen Dienstebereiche erbringen Serviceleistungen für Kunden- und Produktbereiche<br />
im Konzern, die auf Basis intern festgelegter Verrechnungspreise an die<br />
serviceabnehmenden Bereiche weiterverrechnet werden. Die zur konzerninternen<br />
Verrechnung verwendeten Preise entsprechen Marktpreisen; sofern solche nicht konkret<br />
ermittelbar sind, orientieren sie sich an analogen Marktpreisen. Durch dieses Verfahren<br />
wird die wirtschaftlich sinnvolle Allokation der benötigten Ressourcen sichergestellt, das<br />
Kostenbewusstsein gefördert und ein Anreiz zur kostengünstigeren Leistungserbringung<br />
geschaffen. Im Ergebnis des Segments spiegeln sich überwiegend die Aufwendungen<br />
wider, die nicht auf andere Bereiche verrechenbar waren (Overhead-Kosten). Im abgelaufenen<br />
Geschäftsjahr war das Ergebnis darüber hinaus durch spaltungsbedingte<br />
Effekte und Belastungen aus Restrukturierungsmaßnahmen gekennzeichnet.<br />
Im Segment Sonstige Bereiche werden als wesentliche Posten die Konsolidierungen<br />
auf der Ebene des Bankkonzerns berücksichtigt. Hierunter fallen Ertrags- und Aufwandskonsolidierungen,<br />
Zwischenergebnis- und Kapitalkonsolidierungen sowie die<br />
Konsolidierungen aus internen Leistungsverrechnungen, die zur betriebswirtschaftlich<br />
zutreffenden Abbildung der Profitcenterergebnisse erfolgen. Auch die Aufwendungen<br />
der Kundengeschäftsbereiche, die die Vertriebskosten des Konzerns darstellen, sind<br />
im Segmentergebnis enthalten. Daneben beinhaltet das Ergebnis dieses Segments die<br />
Angleichung der auf Mark-to-Market-Basis dargestellten Segmentergebnisse an die<br />
Bewertungsvorschriften des Handelsgesetzbuches (HGB). Die Zuführung zu den<br />
Vorsorgereserven gemäß § 340 f HGB, GuV-Effekte aus der Länderrisikovorsorge sowie<br />
sonstige Ergebnisse, die keinem der anderen Segmente zutreffend zugeordnet werden<br />
können, werden ebenfalls hier erfasst.<br />
Bilanzbestände<br />
Die Bilanzbestände des Konzerns der <strong>WestLB</strong> AG veränderten sich im Jahr <strong>2002</strong> nur<br />
geringfügig. Die Struktur der investierten Mittel veränderte sich insofern, dass die<br />
liquiden Mittel (Barreserve, Schuldtitel und Wechsel) sowie Forderungen an Kreditinstitute<br />
zunahmen, während Forderungen an Kunden sowie Wertpapiere/Ausgleichsforderungen<br />
abnahmen. Als Refinanzierungsquelle wurde verstärkt die Emission von<br />
Schuldverschreibungen genutzt.<br />
Im Überblick stellt sich die Bilanz nach Spaltung und Übergangskonsolidierung der<br />
Landesbanken Rheinland-Pfalz und Schleswig-Holstein wie folgt dar:
Finanzreport Lagebericht Bilanz GuV Anhang Aufsichtsrat<br />
BILANZPOSITIONEN AKTIVA<br />
31. 12. <strong>2002</strong> 1. 1. <strong>2002</strong> Veränderung<br />
Mrd € Mrd € Mrd € in v.H.<br />
Barreserve/Liquide Schuldtitel und Wechsel 10,7 6,4 4,3 67,2<br />
Forderungen an Kreditinstitute 77,0 68,3 8,7 12,7<br />
Forderungen an Kunden 88,8 93,4 – 4,6 – 4,9<br />
Wertpapiere/Ausgleichsforderungen<br />
Beteiligungen, assoziierte und<br />
72,8 77,5 – 4,7 – 6,1<br />
verbundene Unternehmen 6,4 6,1 0,3 4,9<br />
Treuhandvermögen 0,5 0,5 0,0 0,0<br />
Sachanlagen 2,8 2,7 0,1 3,7<br />
Sonstige Aktiva 6,6 9,1 – 2,5 – 27,5<br />
Bilanzsumme 265,6 264,1 1,5 0,6<br />
BILANZPOSITIONEN PASSIVA<br />
31. 12. <strong>2002</strong> 1. 1. <strong>2002</strong> Veränderung<br />
Mrd € Mrd € Mrd € in v.H.<br />
Verbindlichkeiten gegenüber<br />
Kreditinstituten 118,8 108,3 10,5 9,7<br />
Verbindlichkeiten gegenüber Kunden 63,8 73,2 – 9,4 – 12,8<br />
Verbriefte Verbindlichkeiten 58,1 54,4 3,7 6,8<br />
Treuhandverbindlichkeiten 0,5 0,5 0,0 0,0<br />
Sonstige Passiva<br />
Nachrangige Verbindlichkeiten/<br />
11,5 12,5 – 1,0 – 8,0<br />
Genussrechtskapital 7,6 8,0 – 0,4 – 5,0<br />
Eigenkapital/Fonds für allg. Bankrisiken 5,3 7,2 – 1,9 – 26,4<br />
Bilanzsumme 265,6 264,1 1,5 0,6<br />
Eventualverbindlichkeiten 17,3 18,2 – 0,9 – 4,9<br />
Andere Verpflichtungen/Kreditzusagen 78,2 94,2 – 16,0 – 17,0<br />
Verwaltungsvermögen 35,8 39,7 – 3,9 – 9,8<br />
Geschäftsvolumen 396,9 416,2 – 19,3 – 4,6<br />
Das Kreditvolumen betrug zum 31. Dezember <strong>2002</strong> rund 261,3 Mrd €. Insgesamt wurden<br />
die Risikoaktiva leicht zurückgeführt. Bei den Forderungen ergaben sich geringfügige<br />
Zuwächse; die unwiderruflichen Kreditzusagen nahmen deutlich ab.<br />
73
74<br />
Die <strong>WestLB</strong> hat ihre Marktpositionierung im Bereich der Spezial- und Projektfinanzierungen<br />
weiter gefestigt. Je nach Region dominieren hierbei unterschiedliche<br />
Finanzierungsobjekte. In Asien liegt der Fokus auf dem Hafen- und Kraftwerksbau, in<br />
Nordamerika sind es überwiegend die Energiemärkte, in Europa ist es vor allem der<br />
Telekommunikationssektor. Weitere Schwerpunkte bilden Infrastrukturprojekte und<br />
Flugzeugfinanzierungen bzw. Flugzeugleasing.<br />
Im Laufe des Jahres <strong>2002</strong> konnte die <strong>WestLB</strong> AG erneut Finanzdienstleistungen bei<br />
Cross Border Leasing-Geschäften erbringen. Zuletzt vermieteten die Städte Dortmund<br />
und Essen ihre Schieneninfrastruktur an US-Investoren-Trusts. Mit einem Volumen von<br />
1,8 Mrd US-Dollar bzw. 1,4 Mrd US-Dollar zählen diese US-Lease-Transaktionen zu den<br />
größten, die <strong>2002</strong> mit einer deutschen Stadt getätigt wurden. Die <strong>WestLB</strong> traf Zahlungsübernahmevereinbarungen<br />
(Payment Undertaking) für die Städte Dortmund und Essen.<br />
KREDITVOLUMEN<br />
Im Kreditvolumen sind Wertpapierpensionsgeschäfte in Höhe von 49,6 Mrd € enthalten.<br />
Hiervon entfallen 24,1 Mrd € auf Kreditinstitute. Vor dem Hintergrund des voraussichtlichen<br />
Inkrafttretens von Basel II im Jahr 2007 haben auch die Kreditsicherheiten<br />
weiter an Bedeutung gewonnen.<br />
Wertpapierbestände<br />
31. 12. <strong>2002</strong> 1. 1. <strong>2002</strong> Veränderung<br />
Mio € Mio € Mio € in v.H.<br />
Forderungen an Kreditinstitute 77.039 68.315 8.724 12,8<br />
Forderungen an Kunden 88.762 93.440 – 4.678 – 5,0<br />
Eventualverbindlichkeiten 17.341 18.231 – 890 – 4,9<br />
Unwiderrufliche Kreditzusagen 78.200 94.231 – 16.031 – 17,0<br />
Bilanzielles Kreditvolumen<br />
Derivative Geschäfte<br />
261.342 274.217 – 12.875 – 4,7<br />
(Kreditrisikoäquivalente) 7.554 7.178 376 5,2<br />
Kreditvolumen insgesamt 268.896 281.395 12.499 – 4,4<br />
Der Gesamtbestand von 67,6 Mrd € an Schuldverschreibungen und anderen festverzinslichen<br />
Wertpapieren setzt sich aus 1,9 Mrd € Geldmarktpapieren, 64,6 Mrd € Anleihen<br />
und Schuldverschreibungen sowie 1,1 Mrd € eigenen Schuldverschreibungen, die zur<br />
Kurspflege gehalten werden, zusammen. Die Geldmarktpapiere lauten überwiegend auf<br />
Fremdwährung.<br />
Vom Anleihebestand führte der Konzern 36,1 Mrd € als Handelsbestand, 28,8 Mrd €<br />
als Finanzanlagebestand und 2,7 Mrd € als Liquiditätsreserve.
Finanzreport Lagebericht Bilanz GuV Anhang Aufsichtsrat<br />
Der Finanzanlagebestand ist Teil des Anlagevermögens und fast vollständig endfälligkeits-<br />
und währungskongruent refinanziert; bei den als Liquiditätsreserve geführten<br />
Beständen ist dies überwiegend der Fall.<br />
Zum 31. Dezember <strong>2002</strong> belaufen sich die Buchwerte der Aktien und anderen nicht<br />
festverzinslichen Wertpapiere auf rund 4,8 Mrd €. Das Volumen der darin enthaltenen<br />
Investmentfondsanteile, die überwiegend von Konzernunternehmen der <strong>WestLB</strong> aufgelegt<br />
wurden und der Eigenanlage dienen, betrug unverändert rund 2,7 Mrd €.<br />
Beteiligungen und Anteile an assoziierten und verbundenen Unternehmen<br />
Der Bilanzwert der Beteiligungen und der Anteile an assoziierten und verbundenen<br />
Unternehmen beläuft sich am 31. Dezember <strong>2002</strong> auf insgesamt 6,4 Mrd €, der sich<br />
auf Kreditinstitute, Finanzdienstleister und sonstige Unternehmen aufteilt. Im Bereich<br />
der sonstigen Unternehmen hält die <strong>WestLB</strong> innerhalb ihres Beteiligungsportfolios<br />
sowohl Anteile an namhaften Industrieunternehmen als auch Anteile an Mittelstandsunternehmen.<br />
Die Erhöhung des Beteiligungsportfolios um rund 0,2 Mrd € gegenüber dem<br />
1. Januar <strong>2002</strong> resultiert aus der im abgelaufenen Geschäftsjahr vorgenommenen<br />
Neuordnung und Umstrukturierung des Beteiligungsportfolios.<br />
Nennenswerte Zugänge bei den Beteiligungen betreffen unter anderem die RWE AG<br />
aufgrund der Veränderung der Beteiligungsstruktur, die GLB GmbH & Co. OHG, in die<br />
von fast allen Landesbanken, so auch von der <strong>WestLB</strong>, die Anteile der DekaBank<br />
Deutsche Girozentrale eingebracht wurden, und die GOH Grundstücksverwaltungsgesellschaft<br />
& Co. KG. Das Beteiligungsengagement an der West STEAG Partners GmbH und<br />
an der HeidelbergCement South-East Asia GmbH wurde aufgestockt.<br />
Die Abgänge bei den Beteiligungen resultieren unter anderem daraus, dass sich die<br />
<strong>WestLB</strong> von ihren Beteiligungen an der Österreichischen Kontrollbank AG und der<br />
Westfälischen Provinzial-Versicherung getrennt hat. Auf die börsennotierten Beteiligungen<br />
an der HypoVereinsbank, ThyssenKrupp AG, Nordex AG und anderen wurden<br />
Abschreibungen vorgenommen, die dem massiven Kursverfall an den Aktienbörsen<br />
teilweise Rechnung tragen. Im Hinblick auf die aktuell außerordentlich niedrigen<br />
Börsennotierungen sind die Buchwerte von Teilen des Beteiligungsportfolios höher<br />
als die Börsenbewertungen; angesichts der anzusetzenden Gesamtunternehmenswerte<br />
liegt der Wert des Beteiligungsportfolios jedoch weiterhin über den Bilanzansätzen.<br />
Die Zunahme der assoziierten Unternehmen resultiert aus den Equity-Werten der Landesbank<br />
Schleswig-Holstein und der Landesbank Rheinland-Pfalz. Außerdem erfolgte eine<br />
weitere Erhöhung durch die erstmalige Einbeziehung der MIG Immobiliengesellschaft mbH.<br />
Der Effekt aus der erstmaligen Einbeziehung der im Vorjahr anteilig konsolidierten<br />
Landesbanken Rheinland-Pfalz und Schleswig-Holstein als assoziierte Unternehmen ist<br />
bereits in den Angaben per 1. Januar <strong>2002</strong> enthalten.<br />
75
76<br />
Bei den Anteilen an verbundenen Unternehmen ist bei den Neuzugängen auf den<br />
Erwerb des französischen Elektroherstellers Legrand S.A. im Rahmen einer Leverage<br />
Buy-out-Struktur hinzuweisen.<br />
Einlagen von Kreditinstituten und Kunden<br />
Mit 118,8 Mrd € stellen die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten die größte<br />
Refinanzierungsquelle dar. Bei den Kundenverbindlichkeiten ist ein Rückgang um<br />
12,9% auf nunmehr 63,8 Mrd € zu verzeichnen. In den Verbindlichkeiten gegenüber<br />
Kreditinstituten und Kunden sind 47,4 Mrd € aus Wertpapierpensionsgeschäften<br />
enthalten.<br />
Emissionsgeschäft<br />
Auch in Zeiten schwieriger Märkte zeigte der <strong>WestLB</strong>-Konzern starke Präsenz auf den<br />
internationalen Rentenmärkten. Besonders hervorzuheben ist die im Rahmen des Debt<br />
Issuance Programms von der <strong>WestLB</strong> begebene und selbst geführte 1 Milliarde US-<br />
Dollar-Anleihe, die bei einer breiten Investorenbasis auf starkes Interesse stieß und<br />
erfolgreich platziert werden konnte. Darüber hinaus zeigte sich die <strong>WestLB</strong> auf dem<br />
internationalen Rentenmarkt mit zahlreichen Emissionen in unterschiedlichsten<br />
Währungen – wie USD, PLN, JPY, GBP, NOK und HKD. Insbesondere im strukturierten<br />
Segment konnte sich die <strong>WestLB</strong> als flexibler Emittent präsentieren, der jederzeit in<br />
der Lage ist, Investoren maßgeschneiderte Produkte anzubieten.<br />
STRUKTUR DER REFINANZIERUNG PER 31. 12. <strong>2002</strong> (IN PROZENT)<br />
26%<br />
Verbindlichkeiten<br />
gegenüber Kunden<br />
50%<br />
Verbindlichkeiten<br />
gegenüber Kreditinstituten<br />
24%<br />
Verbriefte Verbindlichkeiten<br />
Im kürzerfristigen Bereich nutzt die <strong>WestLB</strong> AG ihr globales Commercial Paper-Programm<br />
(CP-Programm), dessen Emissionsvolumen sich im Jahre <strong>2002</strong> sehr erfreulich entwickelt<br />
hat. Die CPs der <strong>WestLB</strong> AG sind mit einem Rating von A1+ (Moody's) bzw. P1 (Standard<br />
& Poor’s) ausgestattet.
Finanzreport Lagebericht Bilanz GuV Anhang Aufsichtsrat<br />
Mit einem ausstehenden CP-Volumen von ca. 6,75 Mrd € Gegenwert per 30. November<br />
<strong>2002</strong> rangierte das globale <strong>WestLB</strong>-CP-Programm laut CP Ware – einem internationalen<br />
Informationsmedium für Marktdaten – an sechster Stelle unter den 50 größten CP-<br />
Emittenten im europäischen Commercial Paper(ECP)-Markt. CP-Emissionen wurden<br />
in den Währungen EUR, USD, GBP, CHF, JPY und CZK begeben. Sowohl der ECP- als<br />
auch der CP-Markt in den Vereinigten Staaten von Amerika wurden zur CP-Emission<br />
eingesetzt.<br />
Insgesamt belief sich der Bestand an Verbrieften Verbindlichkeiten per 31. Dezember<br />
<strong>2002</strong> auf 58,1 Mrd €.<br />
Eigene Mittel<br />
Die eigenen Mittel des Konzerns setzen sich wie folgt zusammen:<br />
<strong>WestLB</strong>-Konzern Konzern <strong>WestLB</strong> GZ<br />
31. 12. <strong>2002</strong> 31. 12. 2001<br />
Mio € Mio €<br />
Stammkapital 950,5 1.183,8<br />
Kapitalrücklage<br />
davon:<br />
– Sonderrücklage<br />
2.034,8 3.318,1<br />
Wohnungsbauförderung<br />
Gewinnrücklagen<br />
– 3.016,6<br />
– satzungsmäßige 409,3 529,5<br />
– andere 973,9 1.359,9<br />
Konzernrücklagen<br />
Ausgleichsposten für Anteile<br />
625,8 2.398,0<br />
anderer Gesellschafter 2,5 62,1<br />
Handelsrechtliches Eigenkapital 4.996,8 8.851,4<br />
Fonds für allgemeine Bankrisiken 261,9 597,3<br />
Nachrangige Verbindlichkeiten 5.067,0 6.829,6<br />
Genussrechtskapital 2.535,2 3.421,3<br />
Übrige Eigenmittel 7.864,1 10.848,2<br />
Eigene Mittel insgesamt 12.860,9 19.699,6<br />
Das gezeichnete Kapital der <strong>WestLB</strong> AG betrug zum 31. Dezember <strong>2002</strong> 950,5 Mio €.<br />
Alleiniger Aktionär ist die Landesbank NRW.<br />
Als Kapitalrücklage werden im Wesentlichen Agiobeträge aus der im Rahmen der<br />
Umsetzung des Mutter-Tochter-Modells (Teilung der <strong>WestLB</strong> GZ in die öffentlichrechtliche<br />
Landesbank NRW und die privatrechtliche <strong>WestLB</strong> AG) zum 1. August <strong>2002</strong><br />
durchgeführten Kapitalerhöhung über insgesamt 2.000 Mio € (davon 266,7 Mio € =<br />
gezeichnetes Kapital) ausgewiesen.<br />
77
78<br />
Gegenläufig wirkten sich im Zuge der Abspaltung die Abgabe von Eigenkapitalien an<br />
die Landesbank NRW (500 Mio € Grundkapital und 3.016,6 Mio € Sonderrücklage<br />
Wohnungsbauförderung) und an die LBS (225 Mio € Gewinnrücklagen) aus.<br />
Die Gewinnrücklagen untergliedern sich in satzungsmäßige und andere Rücklagen. Im<br />
Jahr <strong>2002</strong> wurden den Gewinnrücklagen 610 Mio € zur Abdeckung des Jahresfehlbetrages<br />
entnommen.<br />
Die Konzernrücklagen belaufen sich auf 625,8 Mio € (i.V. 2.398 Mio €); neben<br />
Entnahmen von 1.120,4 Mio € im Rahmen des Konzernabschlusses hat vor allem die<br />
Übergangskonsolidierung der Konzerne der Landesbank Schleswig-Holstein und<br />
Rheinland-Pfalz die Verminderung bewirkt.<br />
Die Einzelkomponenten sowie die Entwicklung des Eigenkapitals des Konzerns im<br />
Geschäftsjahr <strong>2002</strong> ist in der Eigenkapitalveränderungsrechnung detailliert dargestellt.<br />
Die nachrangigen Verbindlichkeiten und das Genussrechtskapital der <strong>WestLB</strong> AG sind<br />
im Geschäftsjahr <strong>2002</strong> um 371 Mio € auf 7.401,9 Mio € zurückgegangen.<br />
Zur Verstärkung der Kapitalbasis beschlossen die ehemaligen Eigentümer der <strong>WestLB</strong><br />
GZ im Jahr <strong>2002</strong> eine Kapitalerhöhung bei der <strong>WestLB</strong> AG in Höhe von 1,25 Mrd €, die<br />
zum 2. Januar 2003 in Form einer Stillen Einlage durchgeführt wurde. Die Rückzahlung<br />
der Stillen Einlage erfolgt in fünf gleichen Teilbeträgen durch Wandlung in Aktien der<br />
<strong>WestLB</strong> AG. Die Hauptversammlung der Bank hat deshalb den Vorstand ermächtigt, mit<br />
Zustimmung des Aufsichtsrates das Grundkapital bis zum 31. Dezember 2007 durch<br />
Ausgabe neuer Aktien gegen Sach- oder Bareinlagen zu erhöhen. Die Stille Einlage<br />
entspricht den gesetzlichen Anforderungen als Kernkapital gemäß § 10 KWG sowie der<br />
Baseler Eigenkapitalübereinkunft.<br />
Gemäß § 10 Kreditwesengesetz bzw. Grundsatz I hat die <strong>WestLB</strong> ihre Geschäftstätigkeit<br />
in angemessener Höhe mit Eigenmitteln zu unterlegen. Im Einzelnen darf die Relation<br />
zwischen Eigenmitteln einerseits und der Summe aus den gewichteten Risikoaktiva und<br />
dem 12,5fachen Anrechnungsbetrag der Marktrisikopositionen (Währungs-, Rohwaren-,<br />
Handelsbuch- und Optionsrisiken) andererseits 8% nicht unterschreiten. Zusätzlich ist<br />
eine Eigenkapitalquote (Verhältnis des haftenden Eigenkapitals zu den gewichteten<br />
Risikoaktiva) von mindestens 8% einzuhalten. Die geforderte Eigenmittelunterlegung<br />
wurde vom Teilkonzern <strong>WestLB</strong> AG im Jahr <strong>2002</strong> jederzeit übertroffen.<br />
Die bankaufsichtsrechtlich anerkannten Eigenmittel setzen sich aus dem haftenden<br />
Eigenkapital (Kern- und Ergänzungskapital) sowie den Drittrangmitteln zusammen<br />
und betragen zum 31. Dezember <strong>2002</strong> für den <strong>WestLB</strong>-Teilkonzern 16.252 Mio €. Im<br />
Einzelnen gliedern sich die gemäß KWG anerkannten haftenden Eigenmittel wie folgt:
Finanzreport Lagebericht Bilanz GuV Anhang Aufsichtsrat<br />
<strong>WestLB</strong>- <strong>WestLB</strong>- <strong>WestLB</strong><br />
Teilkonzern Teilkonzern Gruppe<br />
2. 1. 2003 31. 12. <strong>2002</strong> 31. 12. 2001<br />
Mio € Mio € Mio €<br />
Kernkapital 9.063 7.813 8.396<br />
Eingezahltes Kapital 6.473 6.473 5.263<br />
Offene Rücklagen 9.439 9.439 7.819<br />
Zwischengewinn 12 12 0<br />
Vermögenseinlagen stiller Gesellschafter<br />
Sonderposten für allgemeine<br />
2.781 1.531 1.023<br />
Bankrisiken nach § 340 g HGB 397 397 556<br />
Bilanzverlust – 324 – 324 – 198<br />
Immaterielle Vermögensgegenstände<br />
Buchwerte der auf die gruppenangehörigen<br />
– 54 – 54 – 71<br />
Unternehmen entfallenden Kapitalanteile<br />
Aktivischer Unterschiedsbetrag<br />
– 10.441 – 10.441 – 6.184<br />
gemäß § 10 a Abs. 6 Satz 6 und 7 KWG 780 780 188<br />
Ergänzungskapital<br />
Abzugsposten vom Kern- und<br />
7.423 6.798 7.777<br />
Ergänzungskapital – 191 – 109 – 97<br />
Haftendes Eigenkapital 16.295 14.502 16.076<br />
Drittrangmittel 2.418 1.760 1.955<br />
Eigenmittel gesamt 18.713 16.262 18.031<br />
ungenutzte Drittrangmittel<br />
Eigenmittel bei Anwendung<br />
– 668 – 10 0<br />
von § 2 Abs. 2 und 3 Grundsatz I 18.045 16.252 18.031<br />
Die Teilung der <strong>WestLB</strong> GZ in die Landesbank NRW und die <strong>WestLB</strong> AG erfolgte für<br />
bilanzielle und steuerliche Zwecke rückwirkend zum 1. Januar <strong>2002</strong>, aufsichtsrechtliche<br />
Kennzahlen wurden jedoch für die beiden neuen Institute sowie den <strong>WestLB</strong>-Teilkonzern<br />
erstmals zum Monatsultimo August <strong>2002</strong> ermittelt. Daher werden zwecks Jahresvergleich<br />
die Zahlen der ehemaligen <strong>WestLB</strong>-Gruppe zum 31. Dezember 2001 gegenübergestellt.<br />
Abweichend ist ebenfalls die Behandlung der Beteiligungen an den Landesbanken<br />
Rheinland-Pfalz und Schleswig-Holstein. Diese werden aufsichtsrechtlich mit ihren<br />
quotalen Anteilen einbezogen.<br />
79
80<br />
Die in die regulatorischen Eigenmittel einbezogenen Genussrechte und nachrangigen<br />
Verbindlichkeiten des <strong>WestLB</strong>-Teilkonzerns erfüllen die Voraussetzungen des<br />
§ 10 Abs. 5, 5 a und 7 KWG. Für die nachrangigen Verbindlichkeiten kann eine vorzeitige<br />
Rückzahlungsverpflichtung nicht entstehen. Im Falle des Konkurses oder der Liquidation<br />
werden Genussrechte und nachrangige Verbindlichkeiten erst nach Befriedigung aller<br />
nicht nachrangigen Gläubiger zurückgezahlt. Nach Fälligkeiten gegliedert stellt sich<br />
das Ergänzungskapital zum 31. Dezember <strong>2002</strong> in den bankaufsichtsrechtlich anrechenbaren<br />
Volumen wie folgt dar:<br />
WESTLB-TEILKONZERN LAUFZEITSTRUKTUR<br />
Fälligkeitszeitraum Genussrechtskapital nachrangige Verbindlichkeiten<br />
31. 12. <strong>2002</strong> 31. 12. <strong>2002</strong><br />
Mio € Mio €<br />
2003 – 419<br />
2004 35 98<br />
2005 138 521<br />
2006 257 170<br />
2007 580 386<br />
2008 386 495<br />
2009 750 1.461<br />
2010 370 328<br />
2011–2015 614 720<br />
2016–2030 25 710<br />
2031–2040 – 280<br />
2041–2050 – 78<br />
Gesamt 3.155 5.666<br />
Auf Basis der aufsichtsrechtlich anerkannten Eigenmittel wurden zum 31. Dezember <strong>2002</strong><br />
die folgenden Grundsatz I-Kennziffern ermittelt:<br />
RISIKOAKTIVA UND EIGENMITTELUNTERLEGUNG GEMÄSS KWG<br />
<strong>WestLB</strong>- <strong>WestLB</strong><br />
Teilkonzern Gruppe<br />
31. 12. <strong>2002</strong> 31. 12. 2001<br />
Mio € Mio €<br />
Risikoaktiva des Anlagebuches 124.557 144.398<br />
12,5facher Anrechnungsbetrag für Marktrisikopositionen 30.625 42.875<br />
Gesamt 155.182 187.273<br />
Eigenkapitalquote 11,6 11,1<br />
Gesamtkennziffer 10,5 9,6<br />
Kernkapitalquote 5,7 5,1
Finanzreport Lagebericht Bilanz GuV Anhang Aufsichtsrat<br />
Grundsatz I kennt anders als die BIZ-Ratio keine Kernkapitalquote. Die für den<br />
Grundsatz I angegebene Quote ist eine kalkulatorische Ziffer und errechnet sich wie<br />
folgt: Kernkapital minus Kernkapitalbindung des Handelsbuches, dividiert durch die<br />
Risikoaktiva des Anlagebuches multipliziert mit 100.<br />
Die gemäß den Vorgaben der BIZ ermittelten Kennziffern stellen sich wie folgt dar:<br />
RISIKOAKTIVA UND EIGENMITTELUNTERLEGUNG GEMÄSS BIZ<br />
<strong>WestLB</strong>- <strong>WestLB</strong><br />
Teilkonzern Gruppe<br />
31. 12. <strong>2002</strong> 31. 12. 2001<br />
Mio € Mio €<br />
Risikoaktiva des Anlagebuches 135.135 158.057<br />
12,5facher Anrechnungsbetrag für Marktrisikopositionen 23.625 33.725<br />
Gesamt 158.760 191.782<br />
Gesamtkennziffer 10,1 9,3<br />
Kernkapitalquote 5,8 5,0<br />
Die BIZ-Ratio ist aufsichtsrechtlich grundsätzlich nur für den Gesamtkonzern zu ermitteln.<br />
Die Ermittlung und Kontrolle dieser Norm für den <strong>WestLB</strong>-Teilkonzern dient vor allem<br />
internen Zwecken.<br />
Der deutliche Rückgang der Mittelbindung für Marktrisikopositionen ist auf die erstmalige<br />
Anwendung des internen Modells für die allgemeinen Zinsänderungsrisiken<br />
zum 31. Dezember <strong>2002</strong> zurückzuführen. Dieser Effekt hat die moderate Geschäftsausweitung<br />
überkompensiert und im Wesentlichen die erkennbare Verbesserung der<br />
Kapitalquoten bewirkt.<br />
Bereits vor Beendigung des Konsultationsprozesses hat die <strong>WestLB</strong> AG im Jahr <strong>2002</strong><br />
zur Umsetzung der neuen Baseler Eigenmittelempfehlungen (Basel II) mehrere aufeinander<br />
abgestimmte Teilprojekte (insbesondere Aufbau einer Rating- und Sicherheitendatenbank,<br />
Ermittlung der nach Basel II geforderten Risikoparameter, Erfassung der<br />
Operationalen Risiken, Marktdisziplin sowie Anpassung der IT-Systeme) begonnen. Der<br />
frühzeitige Projektstart ermöglicht die notwendige Datenhistorisierung und gewährleistet<br />
die Einhaltung der zeitlichen Vorgaben der neuen Eigenmittel-Übereinkunft.<br />
81
82<br />
Risikobericht<br />
Der verantwortungsbewusste und gleichzeitig renditeorientierte Umgang mit Risiken<br />
ist ein wesentliches Prinzip der Geschäftspolitik des <strong>WestLB</strong>-Konzerns. Um die<br />
Ertragspotenziale der vielfach innovativen Geschäftsfelder im Rahmen des Risiko/<br />
Ertrags-Kalküls bewerten und entsprechend ausschöpfen zu können, müssen die damit<br />
verbundenen Risiken identifiziert, adäquat gemessen und fortlaufend überwacht werden.<br />
Demgemäß richtet sich die Risikosteuerung in ihrer organisatorischen Struktur und<br />
den eingesetzten Risikomessinstrumenten primär an den Produktlinien sowie deren<br />
inhärenten spezifischen Risiken aus. In ihrer Gesamtheit bilden die einzelnen Elemente<br />
des Risikocontrollings und -managements ein umfassendes und effektives Risikosteuerungssystem,<br />
das die risikorelevanten Steuerungsinformationen für die täglichen<br />
und die strategischen Geschäftsentscheidungen des <strong>WestLB</strong>-Konzerns generiert.<br />
Organisatorische Verankerung der Risikosteuerung im <strong>WestLB</strong>-Konzern<br />
Die Risikosteuerung und Risikoüberwachung erfolgt im Konzern der <strong>WestLB</strong> AG im<br />
Wesentlichen einheitlich über die zuständigen Fachbereiche der <strong>WestLB</strong> AG. Ausgenommen<br />
hiervon sind lediglich die (Teil-)Konzerne der Westdeutschen ImmobilienBank<br />
und der Bouillioun-Gruppe, die die Steuerung ihrer Risiken eigenständig wahrnehmen.<br />
Die Risikosteuerung aus Sicht der <strong>WestLB</strong> erfolgt insoweit im Zuge des Beteiligungscontrollings.<br />
Gemessen am Bilanzvolumen werden damit bei rund 96% der Geschäftsaktivitäten im<br />
<strong>WestLB</strong>-Konzern die Risiken nach gleichen Verfahren aus einer Hand überwacht und<br />
gesteuert.<br />
Im Bereich Zentrales Kreditmanagement wird die Überwachung der Adressenausfallrisiken<br />
im Kreditgeschäft durchgeführt. Demgegenüber liegt das Monitoring der Marktpreisrisiken<br />
der Handels- und Anlagebestände sowie der Kontrahentenrisiken im Handelsgeschäft<br />
in der Zuständigkeit des Bereichs Risk Management Support & Control. Das<br />
Management des Liquiditätsrisikos in seiner kurzfristigen Dimension obliegt dem Bereich<br />
Global Financial Markets, während der Bereich Capital & Mismatch Management diese<br />
Aufgabe im Hinblick auf die strukturelle Liquidität wahrnimmt. Das laufende Beteiligungscontrolling<br />
sowie die Risikosteuerung derjenigen Konzernunternehmen, die nicht in die<br />
bankkonzernweiten Steuerungsprozesse einbezogen sind bzw. kein eigenständiges<br />
Risikomanagement betreiben, ist im Bereich Equity Investments angesiedelt. Getrennt<br />
hiervon gehören die Entwicklung und Bereitstellung der Methoden zur Risiko/Ertrags-<br />
Steuerung inklusive der entsprechenden Vorgaben für die Geschäftsbereiche sowie<br />
die Überwachung der Risikotragfähigkeit im Konzern zu den Aufgaben des Bereichs<br />
Konzernstrategie/-controlling, der auch die übrigen betriebswirtschaftlichen Steuerungsaufgaben<br />
bearbeitet.
Finanzreport Lagebericht Bilanz GuV Anhang Aufsichtsrat<br />
Angemessenheit und Wirksamkeit der gesamten Risikosteuerung werden laufend von<br />
der Konzernrevision überprüft. Ihre Prüfergebnisse, Analysen und Bewertungen sowie<br />
etwaige Empfehlungen berichtet die Revision in ihrer Funktion als prozessunabhängige<br />
Kontrollinstanz direkt an den Konzern-Vorstand.<br />
Die Zuständigkeit im Vorstand der <strong>WestLB</strong> AG – und damit im Konzern-Vorstand – für<br />
die Bereiche, die wesentliche Aufgaben im Risikomanagement wahrnehmen, wurde<br />
<strong>2002</strong> in der Funktion des Corporate Risk Officers gebündelt.<br />
Risikoarten<br />
Die verschiedenen Risikoarten werden als Marktpreis-, Adressenausfall- und Liquiditätsrisiken<br />
sowie als Risiken aus Beteiligungen, Operationale Risiken und sonstige Risiken<br />
klassifiziert.<br />
Marktpreisrisiken sind potenzielle Verluste, die sich bei Handels- und Anlagebeständen<br />
aufgrund von Preisschwankungen an den Finanzmärkten ergeben können.<br />
Die Gefahr von finanziellen Verlusten, die dadurch entstehen, dass ein Kreditnehmer<br />
bzw. Kontrahent seinen Zahlungsverpflichtungen nicht nachkommt, wird als Adressenausfallrisiko<br />
bezeichnet; in Bezug auf das Handelsgeschäft wird von Kontrahentenrisiken<br />
gesprochen. Hierunter fallen auch Länderrisiken (insbesondere Transferrisiken);<br />
diese treten ein, wenn ein Kreditnehmer seine Fremdwährungsverbindlichkeiten aufgrund<br />
einer gesamtwirtschaftlichen Verschlechterung oder politischer Gegebenheiten<br />
seines Landes nicht (mehr) bedienen kann.<br />
Das Liquiditätsrisiko ergibt sich aus potenziellen Engpässen der Marktliquidität, die<br />
dazu führen können, dass zukünftige Zahlungsverpflichtungen des Konzerns nur zu<br />
sehr hohen Preisen, nicht zeitgerecht oder nicht vollständig erfüllt werden können.<br />
Das Risiko aus Beteiligungen ergibt sich aus Wertschwankungen der zum <strong>WestLB</strong>-<br />
Konzern gehörenden Gesellschaften sowie aus den vertraglichen Beziehungen mit den<br />
Beteiligungen des Konzerns.<br />
Operationale Risiken werden als die Gefahr von Verlusten definiert, die ihre Ursache(n)<br />
im Fehlverhalten von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, den Geschäftsprozessen oder<br />
der Technologie der Bank haben oder als Folge von externen Ereignissen eintreten.<br />
Zu den sonstigen Risiken gehören insbesondere Reputationsrisiken und übrige<br />
allgemeine Geschäftsrisiken.<br />
83
84<br />
Einheitliches Risikomesssystem<br />
Die verschiedenen risikospezifischen Messmethoden sind in ein produkt- und<br />
geschäftsfeldübergreifend abgestimmtes System der Risikomessung eingebettet; die<br />
Risikomessung für Operationale Risiken und Beteiligungsrisiken wird dem Gesamtverfahren<br />
zurzeit angepasst. Insbesondere ermöglicht die Verwendung einheitlicher<br />
Risikokennzahlen eine weitgehende Vergleichbarkeit unterschiedlicher Risikoarten<br />
innerhalb der bankweiten Evidenz zur Gesamtrisikosituation. Das Gerüst an Risikoinformationen<br />
enthält einerseits quantitative Risikodaten, wie sie im Rahmen aufsichtsrechtlicher<br />
Meldepflichten und der betriebswirtschaftlichen Risikosteuerung benötigt<br />
werden (z.B. Risikoaktiva, Kreditäquivalente bzw. ökonomisches Kapital, erwarteter<br />
Verlust, Value-at-Risk etc.). Andererseits sind aber auch ergänzende qualitative<br />
Informationen verfügbar (z.B. Ratingstrukturen, Marktanalysen).<br />
Die Qualität der Risikomessung wird laufend überwacht. Ein wesentliches Element der<br />
Qualitätssicherung ist die Überprüfung der verwendeten Risikoparameter (Backtesting).<br />
Ergänzende Szenariorechnungen und Stresstests stellen darüber hinaus sicher, dass<br />
auch unwahrscheinliche, extreme Marktsituationen in das Risikokalkül einfließen.<br />
Das Risikoreporting erfolgt zeitnah an die Entscheidungsträger der jeweiligen<br />
Geschäfts- und Steuerungsbereiche.<br />
Konsistente Steuerung<br />
Die risikopolitischen Vorgaben des Vorstandes werden unter anderem in einem global<br />
eingesetzten Limitsystem für Adressenausfall- und Marktpreisrisiken operationalisiert.<br />
Dies stellt sicher, dass die von den einzelnen Geschäftsbereichen eingegangenen Risiken<br />
insgesamt innerhalb des Gesamtrisikolimits des Konzerns liegen.<br />
Die Risikopolitik des <strong>WestLB</strong>-Konzerns ist in Richtlinien und Arbeitsanweisungen<br />
dokumentiert. Hierdurch wird auf der operativen Ebene eine risikobewusste Ergebnissteuerung<br />
gewährleistet, die sich im Einklang mit den Gesamtbankzielen befindet.<br />
Risikoüberwachung und -steuerung des Handelsgeschäftes<br />
Der Vorstand der <strong>WestLB</strong> setzt die Ziele der Risikopolitik und die Rentabilitätsziele im<br />
Handel fest. Dazu werden die Handelsstrategien vorgegeben, das heißt insbesondere,<br />
auf welche Märkte und Produkte sowie auf welche Kunden der Konzern sein Handelsgeschäft<br />
ausrichtet. Im Rahmen des Budgetprozesses und unter Berücksichtigung der<br />
Risikotragfähigkeit des Konzerns werden daraus die notwendigen Limite und Rahmenvorgaben<br />
zur Risikosteuerung abgeleitet.<br />
Innerhalb der Vorgaben des Vorstandes sind die Handelsbereiche für das Risikomanagement<br />
zuständig und tragen die unmittelbare Risiko- und Ergebnisverantwortung<br />
ihrer Geschäftstätigkeit.
Finanzreport Lagebericht Bilanz GuV Anhang Aufsichtsrat<br />
Der Geschäftsbereich Risk Management Support & Control (RMS&C) ist für die handelsunabhängige<br />
Umsetzung der Vorstandsvorgaben zur Risikosteuerung im Handelsgeschäft<br />
zuständig und hat darüber hinaus deren Einhaltung zu gewährleisten; zu diesem<br />
Zweck ist er in allen Lokationen mit Handelsgeschäft präsent. Die Aufgaben und<br />
Verantwortlichkeiten des RMS&C sind detailliert in einem Handbuch beschrieben, das<br />
als Datenbankanwendung verfügbar und somit für alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />
mit jeweils aktuellstem Stand einsehbar ist.<br />
Insbesondere liegt die Überwachung der Marktpreis- und Kontrahentenrisiken in der<br />
Zuständigkeit des RMS&C. Die Limitstrukturen werden fortlaufend überprüft und weiterentwickelt.<br />
Darüber hinaus werden adäquate Methoden zur Risikoquantifizierung festgelegt.<br />
Weiterhin wirkt das RMS&C an allen Aktivitäten zur Fortentwicklung der bankweiten<br />
Risikosteuerung mit, bringt die handelsspezifischen Informationen in die Banksteuerungssysteme<br />
ein und verantwortet die angemessene Abbildung des Handelsgeschäftes<br />
in diesen Systemen.<br />
Außerdem liegt der Prozess zur Einführung neuer Handelsprodukte (New Product<br />
Process, NPP) in der Verantwortung dieses Bereiches. Der Prozess stellt den ordnungsgemäßen<br />
Abschluss und die reibungslose Abwicklung neuer Geschäfte sicher und<br />
unterstützt gleichzeitig die zeitgerechte Erfüllung der Kundenwünsche nach innovativen<br />
Produkten.<br />
Durch regelmäßige Risikoanalysen und umfangreiche Information der Entscheidungsträger<br />
über alle notwendigen Risiko- und P&L-Ziffern unterstützt RMS&C aktiv die Risikosteuerung<br />
des Handelsgeschäftes. Im Handel etablierte Risk Committees für Marktund<br />
Kontrahentenrisiken befassen sich regelmäßig mit der Risikosituation des Handelsgeschäftes<br />
ebenso wie der Vorstand, der sich alle zwei Wochen mit ihr auseinander setzt.<br />
Den Mindestanforderungen für das Betreiben von Handelsgeschäften hat die <strong>WestLB</strong> AG<br />
im Berichtsjahr jederzeit entsprochen.<br />
Marktpreisrisiken<br />
Es werden täglich die Marktrisiken sowohl der Handels- als auch der Anlagebestände<br />
des <strong>WestLB</strong>-Konzerns quantifiziert. Zur Bewertung der mittel- und langfristigen Entwicklung<br />
der Marktrisikoeinflussfaktoren wird auf Analysen der volkswirtschaftlichen<br />
Abteilung zurückgegriffen; da die Bank maßgeblich in Produkten mit Aktien- und<br />
Zinsrisiken positioniert ist, sind Informationen über deren Entwicklung von besonderer<br />
Bedeutung.<br />
Die <strong>WestLB</strong> hat zum Ende des Jahres <strong>2002</strong> die Genehmigung zur Nutzung des internen<br />
VaR-Modells für die Bemessung des Eigenkapitals aus Handelsgeschäften gemäß<br />
Grundsatz I erhalten. Die Genehmigung bezieht sich auf die <strong>WestLB</strong> inklusive aller<br />
ausländischen Niederlassungen. Das interne Modell deckt die allgemeinen Zinsrisiken<br />
komplett ab. Derzeit wird an einer Erweiterung des internen Modells zur Anerkennung<br />
spezifischer Zinsrisiken gearbeitet.<br />
85
86<br />
Der Value-at-Risk(VaR)-Ansatz wird zur Ermittlung des Marktpreisrisikos unter normalen<br />
Marktbedingungen verwendet. Das VaR eines Portfolios bestimmt dessen potenziellen<br />
künftigen Verlust, der in einer bestimmten Periode mit einer bestimmten Wahrscheinlichkeit<br />
nicht überschritten wird. Dieses Verfahren lässt sich konsistent auf alle<br />
Produkte und Märkte anwenden und ermöglicht daher einen Vergleich der Risiken<br />
unterschiedlicher Portfolien.<br />
Das in der <strong>WestLB</strong> eingesetzte VaR-Modell für die Zins- und Währungsrisiken beruht<br />
auf einem Monte-Carlo-Simulationsverfahren. Auf der ungewichteten Basis der letzten<br />
250 Veränderungen aller das <strong>WestLB</strong>-Portfolio wesentlich beeinflussenden Marktparameter<br />
erfolgen die VaR-Berechnungen für die interne Steuerung mit einer eintägigen<br />
Haltedauer und einem Konfidenzniveau von 95%. Für externe Zwecke wird das VaR<br />
zusätzlich mit einem Konfidenzniveau von 99% berechnet und die Zahlen für eine<br />
zehntägige Haltedauer abgeleitet.<br />
Basis der Marktrisikomessung ist ein zentrales Data Warehouse, das ein Repricing der<br />
relevanten Handelsprodukte und damit die Berücksichtigung von Nichtlinearitäten<br />
sowie die Diversifikation auf allen Ebenen des Handels und unabhängig von den Front<br />
Office-Systemen ermöglicht.<br />
Zur Überwachung der Aussagekraft der VaR-Zahlen wird ein regelmäßiges Backtesting<br />
durchgeführt. Neben den intensiven täglichen Analysen finden noch detailliertere<br />
Quartalsuntersuchungen statt. Die daraus gezogenen Schlussfolgerungen leisten einen<br />
wichtigen Beitrag zur Weiterentwicklung des VaR-Modells. Die Ergebnisse fließen<br />
weiterhin in die halbjährlich durchgeführte Model Validation ein. Diese hat zum Ziel,<br />
das Modell unter sich verändernden Rahmenbedingungen dauerhaft risikoadäquat zu<br />
erhalten.<br />
Zur Ermittlung des VaR müssen statistische Annahmen im Hinblick auf die Ermittlung<br />
der Veränderung der verwendeten Risikofaktoren getroffen werden. Die <strong>WestLB</strong> geht<br />
von einer logarithmischen Normalverteilung der täglichen Veränderung der Risikofaktoren<br />
aus und setzt ihre Rechnungen auf dem Varianz-Kovarianz-Ansatz auf. Die<br />
Ermittlung der (Ko-)Varianzen basiert auf einer Zeitreihe gleichgewichteter logarithmischer<br />
Veränderungen der Risikofaktoren.<br />
Auch für Aktienrisiken wird die Marktpreisrisikoberechnung mit Monte-Carlo-Verfahren<br />
durchgeführt. Damit werden auch innerhalb des Aktienrisikos Diversifikationseffekte<br />
einbezogen und nichtlineare Risiken adäquat abgebildet.<br />
Das VaR ist das wichtigste Instrument des Vorstandes zur Limitierung der Marktpreisrisiken.<br />
VaR-Limite sind auf allen relevanten Ebenen bis zur kleinsten Einheit mit<br />
Risiko- und Ergebnisverantwortung (Limit unit) etabliert.<br />
Die VaR-Limite werden auf täglicher Basis überwacht. Im Fall von Limitüberschreitungen<br />
wird der Handel durch RMS&C zu Maßnahmen zur Zurückführung in genehmigte<br />
Limite aufgefordert. RMS&C hält die Umsetzung dieser Maßnahmen nach. Jede VaR-<br />
Limitüberschreitung wird dem Leiter des Bereichs RMS&C zur Kenntnis gebracht. Der<br />
Vorstand wird über wesentliche VaR-Limitüberschreitungen informiert.
Finanzreport Lagebericht Bilanz GuV Anhang Aufsichtsrat<br />
Zur Darstellung und Limitierung von nicht durch das VaR erfassten Risiken sowie<br />
von Risikokonzentrationen werden weitere Informationen (wie z.B. Sensitivitäten,<br />
Korrelationsrisiken, Binärrisiken usw.) ermittelt.<br />
Legt man die BIZ-Parameter (Konfidenzniveau 99%, zehn Tage Haltedauer) zugrunde,<br />
so ergeben sich für das Jahr <strong>2002</strong> folgende VaR-Auslastungen (in Mio €):<br />
VaR Minimaler VaR Maximaler VaR Durchschnittl. VaR<br />
per 31. 12. <strong>2002</strong> in <strong>2002</strong> in <strong>2002</strong> in <strong>2002</strong><br />
Mio € Mio € Mio € Mio €<br />
<strong>WestLB</strong>-Konzern<br />
davon<br />
77,2 72,8 121,0 93,0<br />
– GFM1 53,2 44,2 91,6 64,2<br />
– <strong>WestLB</strong> Panmure 14,0 8,6 19,4 12,8<br />
– sonstige Handelsbereiche2 18,3 12,0 28,2 18,5<br />
1 inkl. Credit Derivatives<br />
2 Düsseldorf Trading Others, Banque d’Orsay, Luxemburg Int. S.A., WSP Equities,<br />
Strategische Aktienpositionen, BEAL Buenos Aires, Specialised Finance<br />
Das VaR schätzt den maximalen Verlust bei normalen Marktbewegungen ab; auf Basis<br />
von Szenarioanalysen werden dahingegen unter anderem Entwicklungen von Marktparametern<br />
simuliert, die weniger wahrscheinlich erscheinen als die in der VaR-Rechnung<br />
verwendeten Veränderungen der Risikofaktoren (fat tail); die <strong>WestLB</strong> verwendet bei<br />
diesen Analysen parametrische und historische Szenarien. Zusätzlich werden auf<br />
wöchentlicher Basis Stresstests durchgeführt, deren Ergebnisse mindestens monatlich<br />
an den Vorstand berichtet werden.<br />
Mit der Analyse und Kommentierung der sich daraus ergebenden potenziellen Verluste<br />
schafft der Bereich RMS&C die Grundlage für geeignete Maßnahmen des Handels<br />
und/oder des Vorstandes in extremen Marktsituationen.<br />
Kontrahenten- und Länderrisiken aus Handelsgeschäften<br />
Geschäfte mit externen Kontrahenten unterliegen einem adressen- bzw. länderbezogenen<br />
Ausfallrisiko.<br />
Die Kontrolle und Steuerung der Ausfallrisiken aus dem Handelsgeschäft erfordern<br />
ein breites Instrumentarium und die Zusammenführung in einen Gesamtprozess. Die<br />
einzelnen Schritte gliedern sich wie folgt:<br />
Die Basis bildet die korrekte Messung aller Risiken unter Berücksichtigung von Produktbesonderheiten<br />
und deren Modellierung mit dem Ziel, Risikoprofile je Kontrahent und<br />
je Risikoart über die Gesamtlaufzeit der Geschäfte zu erstellen. Die Bank setzt für<br />
Zinsswaps und andere langfristige derivative Geschäfte auf Monte-Carlo-Verfahren<br />
basierende Portfolio-Simulationsmethoden ein.<br />
87
88<br />
Die Exponierungen werden täglich im Bereich RMS&C auf die relevanten Limite angerechnet.<br />
Hierdurch verfügt der Konzern über eine zentrale Evidenz aller Kontrahentenund<br />
Emittentenlimite des Handels, die eine einheitliche, zeitnahe Risikoüberwachung<br />
gewährleistet.<br />
Sämtliche Kontrahenten-, Emittenten- und Länderlimite des Handels werden im<br />
Rahmen des konzernweiten Kreditprozesses von den zuständigen Kompetenzträgern<br />
beschlossen.<br />
Es wird täglich überprüft, ob die genannten Limite eingehalten wurden; werden<br />
Limitüberschreitungen festgestellt, erfolgt – nach vorheriger Stellungnahme des<br />
Handels – eine Meldung an den für den Geschäftsbereich RMS&C bzw. den für die<br />
Handelsbereiche zuständigen Vorstand. Neben den situativen Berichten wird im<br />
Rahmen von Standardreports regelmäßig über die Limitausnutzung berichtet.<br />
Gegebenenfalls werden dem Vorstand vom RMS&C Maßnahmen zur Sanktionierung<br />
vorgeschlagen, deren Umsetzung entsprechend nachgehalten wird.<br />
Zur Reduzierung des Kontrahentenrisikos im Derivategeschäft arbeitet die <strong>WestLB</strong><br />
systematisch mit Collateral Agreements; sie nutzt also die im Markt üblichen Rahmenverträge,<br />
die eine beidseitige Aufrechnung von Geschäften (Close-out Netting) sowie<br />
die Stellung von Sicherheiten erlauben. Das Collateral Management (in der Regel Durchführung<br />
von täglichen Margin Calls) wird vom Geschäftsbereich Global Back Office und<br />
vom Bereich RMS&C bei der bankweiten Steuerung der Ausfallrisiken berücksichtigt.<br />
Die rechtlichen und operationalen Voraussetzungen für die Anerkennung dieser<br />
Risikoreduzierung werden in der <strong>WestLB</strong> durch das Netting Committee definiert. Die<br />
daraus resultierenden hohen Anforderungen an die rechtliche Dokumentation ermöglichen<br />
eine gleichzeitige Berücksichtigung in der Bemessung des Eigenkapitals für<br />
Kontrahentenrisiken gemäß Grundsatz I. Sowohl die interne Risikosteuerung als auch<br />
das externe Meldewesen benutzen Informationen aus einer bankweiten Legal Database.<br />
Neben der Betrachtung der Risiken einzelner Kontrahenten unterstützt der Bereich<br />
RMS&C die Gesamtbank-Portfoliosteuerung des Adressenausfallrisikos durch Analysen<br />
und die Quantifizierung der Handelsrisiken, die in die entsprechende Modellierung<br />
einbezogen werden.<br />
Risikoüberwachung und -steuerung des Kreditgeschäftes<br />
Das Zentrale Kreditmanagement (ZKM) ist die verantwortliche Steuereinheit für die<br />
weltweiten Adressenausfall- bzw. Länderrisiken im Kreditgeschäft.<br />
Auf der Grundlage der vom Vorstand festgelegten Risikopolitik definiert das ZKM die<br />
Standards für die Abwicklung des Kreditgeschäftes. Dazu gehören die Entwicklung der<br />
vom Vorstand zu genehmigenden Kreditbewilligungslimite für die einzelnen Kreditund<br />
Produktbereiche sowie die Zuständigkeit für Prozesse und Methoden in der<br />
Analyse, Steuerung und Überwachung von Adressenausfallrisiken.
Finanzreport Lagebericht Bilanz GuV Anhang Aufsichtsrat<br />
Über Votierung und Mitentscheidung ist das ZKM in den Kreditbewilligungs- und<br />
-überwachungsprozess einbezogen und für die laufende Kontrolle der Länderlimite für<br />
alle Nicht-Handelsprodukte verantwortlich.<br />
Dem ZKM obliegt die übergreifende Kreditportfolioplanung und -steuerung, die die<br />
Optimierung der Kreditrisikostruktur zum Ziel hat. Die Struktur des Kreditportfolios<br />
wird regelmäßig dahingehend überprüft, ob sie mit der vom Vorstand vorgegebenen<br />
Risikopolitik im Einklang steht. Die Ergebnisse werden dem Vorstand in vierteljährlichen<br />
Portfolioberichten dargelegt.<br />
Im Rahmen der Optimierung des Kredit- und Kapitalmanagements im Konzern wurde<br />
<strong>2002</strong> innerhalb des ZKMs ein Spezialbereich Portfoliomanagement etabliert, zu dessen<br />
Aufgaben im Wesentlichen die aktive Portfoliosteuerung gehört. Der Bereich Portfoliomanagement<br />
unterbreitet dem Credit Portfolio Committee (CPC) Vorschläge. Mitglieder<br />
des CPC sind die für das Risikomanagement, den Kundenbereich und die Spezialfinanzierungen<br />
zuständigen Vorstandsmitglieder. Die Entscheidungen werden im Gesamtvorstand<br />
getroffen und durch das Portfoliomanagement umgesetzt.<br />
Adressenausfallrisiken – Risikovorsorge<br />
Die im Risikovorsorge/Bewertungsergebnis des Konzerns unter Risikoergebnis<br />
Kreditgeschäft ausgewiesenen Beträge umfassen die aus der Bewertung des akuten<br />
und latenten Adressenausfallrisikos resultierenden GuV-Effekte:<br />
RISIKOVORSORGE/BEWERTUNGSERGEBNIS – KREDITGESCHÄFT<br />
Zuführung Auflösung Netto Sonst. Risiko- Risiko-<br />
Wertbericht. Wertbericht. Wertbericht. aufw./-ertrag ergebnis<br />
Mio € Mio € Mio € Mio € Mio €<br />
Akutes Adressenausfallrisiko – 2.157 424 – 1.733 – 24 – 1.757<br />
Bonitätsrisiko – 1.992 157 – 1.835 – 20 – 1.855<br />
Länderrisiko – 165 267 102 102<br />
Sonstiges Risiko – 4 – 4<br />
Latentes Adressenausfallrisiko – 252 24 – 228 – 228<br />
– 2.409 448 – 1.961 – 24 – 1.985<br />
Die Bildung von Risikovorsorge ist auch im Abschnitt zur Gewinn- und Verlustrechnung<br />
erläutert.<br />
89
90<br />
Adressenausfallrisiken – Steuerung von Einzelrisiken<br />
Für die unabhängige Überwachung und das Management von Adressenausfallrisiken<br />
übernehmen die drei regionalen Kreditgeschäftsbereiche (Deutschland/Europa,<br />
Amerika, Asien/Pazifik) die Primärverantwortung. Die Spezialfinanzierungsbereiche<br />
Global Specialised Finance sowie Principal Finance, bei denen die Strukturierung des<br />
Geschäftes und die Risikoanalyse nicht voll trennbar sind, tragen eine eigene<br />
Risikoertragsverantwortung.<br />
Die zwei wesentlichen Säulen der Steuerung von Einzelrisiken sind die einzelgeschäftlichen<br />
Kreditgenehmigungen und der laufende Überwachungsprozess. Jede Kreditgenehmigung<br />
erfolgt auf Basis des für den einzelnen Kreditnehmer und gegebenenfalls<br />
für den betreffenden Konzern zusammengefassten Engagements mit dem <strong>WestLB</strong>-<br />
Bankkonzern. In einer von den Kredit- bzw. Spezialfinanzierungsabteilungen erstellten<br />
Kreditvorlage wird die Kreditwürdigkeit des Kreditnehmers bzw. die Risikodarstellung<br />
der Transaktion oder des Objektes analysiert und dokumentiert. Aufgrund der Risikobeurteilung<br />
erfolgt die Vergabe eines internen Ratings, das für den weiteren Kreditprozess<br />
sowie die Ertrags- und Portfoliosteuerung eine entscheidende Rolle spielt. In<br />
Abhängigkeit von der Größenordnung des Gesamtengagements der jeweiligen Kreditnehmereinheit<br />
und dem vergebenen Rating sind gemeinsame Kreditbewilligungskompetenzen<br />
an Kunden- und Kreditbereiche oder – im Falle von Spezialfinanzierungen –<br />
an Spezialfinanzierungsbereiche und ZKM delegiert. Alle Fälle oberhalb dieser<br />
Delegationsstufen werden vom ZKM überprüft und mit einer Stellungnahme versehen,<br />
bevor sie dem Vorstand zur Entscheidung vorgelegt werden.<br />
Grundlage des laufenden Überwachungsprozesses ist die mindestens einmal jährlich<br />
für jeden Einzelkreditnehmer zu erstellende Kreditüberwachungsvorlage. Diese enthält<br />
wie die Kreditentscheidungsvorlage eine Kreditwürdigkeitsprüfung und schließt eine<br />
Überprüfung des Ratings und der Sicherheiten mit ein. Ergibt die Überprüfung einen<br />
höheren Risikogehalt, wird der Kreditnehmer in die Watchlist der Kredit- oder Produktbereiche<br />
aufgenommen und einer engeren Überwachung und Betreuung unterzogen.<br />
Problemfälle werden in die Intensivbearbeitung überführt, für die üblicherweise das<br />
ZKM die Projektleitung übernimmt; hiermit wird das Ziel verfolgt, durch rechtzeitige<br />
Entwicklung eines Restrukturierungskonzeptes das Verlustpotenzial für die Bank zu<br />
begrenzen.<br />
Im Rahmen eines regelmäßigen Berichtsverfahrens wird vierteljährlich ein Bericht für<br />
den Vorstand erstellt, der aufgrund der aktuellen Risikoentwicklung eine Darstellung<br />
der Risikovorsorgesituation im Konzern sowie Vorschläge für die Bildung von Einzelwertberichtigungen<br />
enthält. Hierbei werden für eine risikoadäquate Bemessung der<br />
Höhe von Wertberichtigungen folgende Kriterien herangezogen:
Finanzreport Lagebericht Bilanz GuV Anhang Aufsichtsrat<br />
� Analyse der Cashflows von Kreditnehmern zur Feststellung der zukünftigen<br />
Zahlungsfähigkeit,<br />
� Bewertung der Substanz des Kreditnehmers zur Einschätzung der erzielbaren<br />
Verwertungsergebnisse in Abhängigkeit von vorhandenen Sicherheiten sowie,<br />
� falls vorhanden, Preise für Credit Default Swaps oder Kredite des Kreditnehmers<br />
am Sekundärmarkt.<br />
Am Jahresende erfolgt zusätzlich zu den Vorschlägen für das letzte Quartal eine<br />
Konsolidierung der unterjährigen Empfehlungen, an der die Kreditbereiche, das<br />
Zentrale Kreditmanagement, die Konzernrevision sowie der Geschäftsbereich Group<br />
Finance beteiligt sind. Auf dieser Grundlage legt der Vorstand eine angemessene<br />
Risikovorsorge fest.<br />
Adressenausfallrisiken – Ratingsysteme<br />
Die Kredit- bzw. Produktbereiche ermitteln für jeden Kunden ein internes Rating, wobei<br />
derzeit für die folgenden Kunden- und Produktgruppen spezifische Ratingverfahren<br />
eingesetzt werden: Firmenkunden, Banken, Privatkunden, Immobilienfinanzierungen,<br />
Projektfinanzierungen, Structured Commodity Finance, Commodity Trade Finance,<br />
Asset Backed Securities.<br />
Die Ratingvergabe ist Teil des Kreditgenehmigungsverfahrens sowohl bei der Neukreditvergabe<br />
als auch im Rahmen der regelmäßigen Kreditüberwachung und ergibt sich aus<br />
der erfolgten Risikobeurteilung. Dabei werden nach einer fest vorgegebenen Systematik<br />
quantitative und qualitative Faktoren bewertet.<br />
Das ermittelte individuelle Bonitätsrating spiegelt für jeden Kunden eine normierte<br />
Ausfallwahrscheinlichkeit wider, die die Grundlage für das Risikopricing und die<br />
Kreditportfolioanalyse der Bank bildet.<br />
Die <strong>WestLB</strong> verfügt seit mehr als 13 Jahren über ein internes Rating für Firmenkunden,<br />
die in einem der wesentlichen Portfolien der Bank zusammengefasst sind. Weitere<br />
Ratingverfahren sind im Laufe der Jahre hinzugekommen, sodass per 31. Dezember <strong>2002</strong><br />
66% des Konzernlinienvolumens intern geratet sind.<br />
Vor dem Hintergrund der zu erwartenden Anforderungen des Basel II-Akkords werden<br />
zurzeit fehlende Ratingsysteme für kleinere Kunden- und Spezialportfolien ergänzt<br />
sowie existierende Verfahren überarbeitet und verbessert. Im Laufe des Jahres 2003<br />
werden diese Ratingsysteme sukzessive in die Bank eingeführt. Bis Mitte 2003 sollen<br />
weltweit alle Funktionalitäten hinsichtlich der internen Ratingverfahren auf einer<br />
Ratingdatenbank implementiert werden, sodass dann die für Basel II erforderlichen<br />
Ratingdaten systematisch zur Verfügung stehen werden.<br />
91
92<br />
Zur systematischen Erfassung der Ausfallwahrscheinlichkeiten wird darüber hinaus<br />
die Global Watchlist, eine Datenbank zur weltweiten Überwachung und Steuerung<br />
von beobachtungswürdigen Risiken, weiterentwickelt; dies ermöglicht die Ablage und<br />
Historisierung der Engagementhöhe im Zeitpunkt des Ausfalls (EAD – Exposure at<br />
default) sowie der dann entstehenden Verluste (LGD – Loss given default).<br />
Das Geschäftsjahr <strong>2002</strong> war durch einen weltweiten konjunkturellen Abschwung<br />
gekennzeichnet, der sich auch in den Ratingverteilungen der Firmen- und<br />
Bankenportfolien widerspiegelt.<br />
RATINGVERTEILUNG FIRMEN/GEWERBLICHE IMMOBILIENFINANZIERUNG<br />
PER 31. 12. <strong>2002</strong> UND 31. 12. 2001<br />
1 2 3 3/4 4 4/5 5 6<br />
� 1.539 7.132 23.298 25.373 6.768 2.146 1.527 988<br />
� 2.627 3.157 14.969 18.649 6.079 2.477 1.617 1.597<br />
� ext. Linien 31. 12. 2001 Angaben für Bankkonzern in Mio €<br />
� ext. Linien 31. 12. <strong>2002</strong><br />
Das Firmenkundenportfolio des <strong>WestLB</strong>-Konzerns zeigt wie im Vorjahr eine Konzentration<br />
in den Ratingklassen 3 und 3/4. Ratingverschiebungen sind einerseits auf Spaltungseffekte<br />
und andererseits auf veränderte Risikoeinschätzungen für Unternehmen des<br />
Telekommunikations- und Energiesektors sowie einzelner argentinischer Engagements<br />
zurückzuführen.
Finanzreport Lagebericht Bilanz GuV Anhang Aufsichtsrat<br />
FIRMEN/GEWERBLICHE IMMOBILIEN – DURCHSCHNITTSRATINGS 2001 UND <strong>2002</strong><br />
Europa Amerika Asien Gesamt<br />
� 3,67 3,98 3,81 3,77<br />
� 3,73 4,97 3,94 4,05<br />
� 31. 12. 2001<br />
� 31. 12. <strong>2002</strong><br />
<strong>2002</strong> ist insbesondere im Portfolio Amerika eine Verschlechterung des Durchschnittsratings<br />
zu beobachten. Dies ist im Wesentlichen Folge der Südamerikakrise und<br />
konjunktureller Einflüsse, die sich in Ratingherabstufungen einzelner Unternehmen<br />
niederschlagen. Das Durchschnittsrating über das gesamte Firmenkundenportfolio<br />
liegt bei 4,05, was einem Bonitätsrating von 3/4 entspricht.<br />
Adressenausfallrisiken – Portfoliosteuerung<br />
Um Kreditrisiken systematisch zu messen und zu steuern, wendet die <strong>WestLB</strong> unter<br />
anderem ein mathematisch-statistisches Kreditrisikomodell auf der Basis von Credit<br />
Risk+ an. Es ermöglicht die Ergänzung der Einzelanalyse eines Engagements um die<br />
Portfoliosicht sowie die Quantifizierung des Risikopotenzials eines Portfolios, indem es<br />
die Ermittlung von Wahrscheinlichkeitsverteilungen für mögliche Verluste unterstützt.<br />
Über die Berechnung der Risikobeiträge von Einzelengagements oder Teilportfolien<br />
werden Größenkonzentrations-, Branchen- und Länderrisiken offengelegt. Für jeden<br />
Kreditnehmer wird der Verbrauch an ökonomischem Kapital und der erwartete Verlust<br />
mit einem Konfidenzniveau von 99,97% ermittelt.<br />
Der Einsatz des Kreditrisikomodells – unter anderem auch im Rahmen der risikoartenübergreifenden<br />
Risiko/Ertrags-Steuerung – wird laufend erweitert und verfeinert. Es<br />
versetzt die <strong>WestLB</strong> in die Lage, kreditrisikobedingte Verluste und Konzentrationsrisiken<br />
besser zu prognostizieren und ökonomisches Kapital effizienter auf Geschäftsfelder zu<br />
allokieren.<br />
93
94<br />
Innerhalb des ZKM überwacht ein eigenes Branchenreferat Risikoveränderungen der<br />
wichtigsten Branchen, in denen der Konzern engagiert ist. Der Vorstand und das Credit<br />
Portfolio Committee werden regelmäßig über ausgewählte Branchenkonzentrationen<br />
und die Risikoposition des Konzerns in diesen Branchen informiert und steuern u. a.<br />
auf dieser Basis die Portfolien des Konzerns. Im Jahr <strong>2002</strong> sind vor dem Hintergrund<br />
zunehmender latenter und akuter Risiken Branchenlimite für die Sektoren Telekommunikation,<br />
Luftfahrt und Energieversorgung in Nordamerika vom Vorstand<br />
beschlossen worden.<br />
Adressenausfallrisiken – Länderrisiko<br />
Die <strong>WestLB</strong> definiert das Länderrisiko als das Risiko, dass ein Kreditnehmer seine Fremdwährungsverbindlichkeiten<br />
aufgrund einer gesamtwirtschaftlichen Verschlechterung<br />
oder politischer Gegebenheiten seines Landes nicht (mehr) bedienen kann. Aufgrund<br />
dieser Definition sind alle Engagements des Konzerns, die nicht in der Währung des<br />
Kreditnehmers herausgelegt sind, potenziell mit einem Länderrisiko behaftet und in<br />
das Länderobligo einzustellen.<br />
Bei der Ermittlung der mit einem Länderrisiko behafteten Konzernvolumen geht die<br />
<strong>WestLB</strong> deutlich über das klassische Transferrisiko hinaus. Die Zuordnung eines<br />
Engagements zu einem Land ist nicht nur vom Wohnsitz des Kreditnehmers abhängig;<br />
auch das Länderrisiko der dem Kreditnehmer zugehörigen Konzernobergesellschaft,<br />
der Sicherheitengeber oder der sonstigen Mitverpflichteten wird berücksichtigt.<br />
Die Bewertung des mit einem Länderrisiko behafteten Kreditvolumens erfolgt basierend<br />
auf dem Datenbestand des Länderrisikoevidenzsystems CORESY. Die Zuordnung eines<br />
Engagements zu einem Land entspricht dem CORESY-Ausweis; bei der Ermittlung des<br />
zu bewertenden Kreditvolumens werden hingegen Finanzierungen von besonderer<br />
Bedeutung für das Land (Co-Finanzierungen mit supranationalen Institutionen, kurzfristige<br />
Handelsfinanzierungen zum Import von Nahrungsmitteln etc.) und Finanzierungen,<br />
die mit politischen/Moratoriumsgarantien besichert sind, nicht berücksichtigt. Ebenfalls<br />
unberücksichtigt bleiben nicht gezogene Linien/Auszahlungsverpflichtungen und Handelsbestände,<br />
bei deren Bewertung zum Marktwert das Länderrisiko bereits berücksichtigt<br />
wurde. Für die Berechnung der Länderrisikovorsorge werden anerkannte Wertberichtigungsquoten<br />
genutzt.<br />
Alle relevanten Länder erhalten von der Volkswirtschaftlichen Abteilung der <strong>WestLB</strong><br />
ein internes Rating, das in regelmäßigen Abständen überprüft wird. Das Länderrating,<br />
die Größe eines Landes gemessen am Bruttoinlandsprodukt sowie die Risikotragfähigkeit<br />
des <strong>WestLB</strong>-Konzerns bilden die Basis für die Ableitung der rechnerischen Länderlimite.<br />
In Abhängigkeit von der Ratingkategorie werden die Länderlimite nach festen<br />
Relationen in Limite für kurz- und langfristiges Geschäft unterteilt. Hinzu kommt eine<br />
Gliederung nach den drei Produktbündeln Kreditgeschäft, Handelsfinanzierungen und<br />
Handelsgeschäfte.
Finanzreport Lagebericht Bilanz GuV Anhang Aufsichtsrat<br />
Die zentrale Länderlimitsteuerung im <strong>WestLB</strong>-Konzern erfolgt durch das Länderlimitkomitee.<br />
Hier werden neben der Festsetzung von Limitgrößenordnungen auch die<br />
methodischen und prozessualen Fragen bezüglich der Länderrisikosteuerung behandelt.<br />
Die endgültige Festsetzung der Länderlimite erfolgt auf Vorschlag des Länderlimitkomitees<br />
durch den Vorstand. Die Auslastung der Limite wird für Nicht-Handelsprodukte vom<br />
Zentralen Kreditmanagement und für Handelsprodukte vom RMS&C laufend überwacht<br />
und an den Vorstand und den Risikoausschuss berichtet.<br />
Für die Steuerung der Ausnutzung einzelner Länderlimite sind die regionalen Kundengeschäftsbereiche<br />
verantwortlich. Sogenannte Country Manager stimmen mit den<br />
einzelnen Produktbereichen deren jeweiligen Bedarf und Anteil am Gesamtlimit ab und<br />
steuern nach Risiko/Ertrags-Gesichtspunkten die Ressourcenallokation auf die<br />
Geschäftsarten.<br />
AUSLASTUNG DER KONZERNLÄNDERLIMITE<br />
ohne EWU/GB/USA<br />
Ratingkategorie<br />
A-Länder B1 B2 B3 B3/C1 C1 C2 C3<br />
� 20.522 3.596 5.362 9.195 2.315 4.584 1.039 061<br />
� 12.065 1.976 2.951 7.728 1.810 4.352 0 856 049<br />
� 17.617 4.939 5.814 6.924 1.086 1.956 2.207 032<br />
� 07.337 3.240 3.151 5.241 0 446 1.391 1.700 032<br />
� 17.846 4.124 8.087 4.794 0 911 1.699 1.577 573<br />
� 7.048 2.058 4.054 2.952 0 409 1.062 1.355 382<br />
� 31. 12. 2000 KonzernLL � 31. 12. 2001 Ausnutzung Angaben in Mio €<br />
� 31. 12. 2000 Ausnutzung � 31. 12. <strong>2002</strong> KonzernLL<br />
� 31. 12. 2001 KonzernLL � 31. 12. <strong>2002</strong> Ausnutzung<br />
95
96<br />
Die <strong>2002</strong> zu beobachtende Erhöhung in der Kategorie B2 der Konzernländerlimite<br />
und ihrer Ausnutzung ist insbesondere auf die Ratingverbesserung von Südkorea,<br />
Polen, Estland und Botsuana zurückzuführen. Die Rückstufung des Länderratings für<br />
Argentinien hat zu einer auffallenden Erhöhung des Obligos in der C3-Kategorie<br />
geführt.<br />
Die Ausnutzung der Konzernländerlimite in den Ratingkategorien C1, C2 und C3<br />
umfasst insbesondere das Engagement der Bank und ihrer Töchter in Argentinien,<br />
Brasilien und in geringerem Umfang in der Türkei. Die Bank hat <strong>2002</strong> ihre Geschäftspolitik,<br />
Risiken in Ländern mit schlechtem Rating konsequent abzubauen, fortgesetzt.<br />
Risikoüberwachung und -steuerung der Beteiligungen<br />
Das Management von Risiken aus Beteiligungen bezieht sich bei der <strong>WestLB</strong><br />
grundsätzlich auf alle Beteiligungen im Konzern und liegt im Geschäftsbereich Equity<br />
Investments. Die Unternehmen des Bankkonzerns sind zusätzlich vollständig in die<br />
Risikosteuerung und in die betriebswirtschaftliche Steuerung der <strong>WestLB</strong> einbezogen.<br />
Die Risikosteuerung der nicht zum Bankkonzern zählenden Gesellschaften obliegt<br />
ebenfalls dem Bereich Equity Investments. Ein Teil unserer Beteiligungen wird zusätzlich<br />
durch Fachbereiche begleitet und hinsichtlich ihrer Risikosituation überwacht.<br />
Dieser Ansatz ermöglicht eine optimale Betreuung von Unternehmen, die aufgrund<br />
ihres Tätigkeitsfeldes eine enge Verzahnung mit den Aktivitäten des entsprechenden<br />
Produktbereichs haben.<br />
Ein Beispiel hierfür ist die dem Geschäftsbereich Global Specialised Finance zugeordnete<br />
Boullioun Aviation Services Inc. (BAS), die als Obergesellschaft der im operativen Flugzeugleasinggeschäft<br />
tätigen Boullioun-Gruppe fungiert. Die Risikosteuerung erfolgt im<br />
Wesentlichen über die Festlegung von Kreditleitlinien, die Wahrnehmung von Mandaten<br />
sowie das dezentrale Risikocontrolling des Produktbereichs.<br />
Die Geschäftsentwicklung der Boullioun-Gruppe verlief im Jahr <strong>2002</strong> angesichts der<br />
Branchenentwicklung zufriedenstellend. Trotz der Krise in der Luftfahrtindustrie konnte<br />
die Boullioun-Gruppe aufgrund ihres diversifizierten Leasingnehmerportfolios, des<br />
qualitativ hochwertigen Flugzeugbestandes sowie geringer Stillstandsraten ein positives<br />
Ergebnis ausweisen. Basierend auf dem bewährten Geschäftsmodell ist die Boullioun-<br />
Gruppe auch für künftige Herausforderungen zufriedenstellend positioniert.<br />
Die Einschätzung bestehender und zukünftiger Risiken der Beteiligungen, die nicht<br />
von den originären Steuerungsmechanismen des Bankkonzerns erfasst werden, basiert<br />
in erster Linie auf der Auswertung der im Rahmen des fortlaufenden Beteiligungscontrollings<br />
bereitgestellten Unternehmensdaten. Die gesammelten Informationen bieten<br />
darüber hinaus Ansatzpunkte, um die Beteiligungen aus Gesellschaftersicht aktiv zu
Finanzreport Lagebericht Bilanz GuV Anhang Aufsichtsrat<br />
begleiten und im Sinne der Beteiligungsstrategie zu steuern. Die Gesellschafterposition<br />
der <strong>WestLB</strong> wird bei allen wesentlichen Konzernunternehmen von Mitgliedern des<br />
Vorstandes in den Aufsichtsgremien der Unternehmen vertreten. Die Wahrnehmung<br />
dieser Mandate ist integraler Bestandteil der Steuerung im Konzern.<br />
Eine geschäftsorientierte Wahrnehmung der Risikosteuerungs- und -überwachungsfunktion,<br />
wie sie vom Bereich Equity Investments wahrgenommen wird, ist vor allem<br />
bei solchen Beteiligungen wichtig, die originären unternehmerischen Risiken ausgesetzt<br />
sind, wie im Bereich Private Equity Investments. In diesem Geschäftsfeld wird wachstumsstarken<br />
Unternehmen mittels Fonds Eigenkapital zur Verfügung gestellt. Da sich<br />
die Fonds teilweise noch in der Investitionsphase befinden und die wirtschaftliche<br />
Situation der Wachstumsunternehmen im abgelaufenen Geschäftsjahr weiterhin<br />
schwierig war, hat die <strong>WestLB</strong> ihre Risikovorsorge weiter erhöht.<br />
Die seit dem Jahre 2001 in der WestAM Holding GmbH gebündelten Asset Management-<br />
Aktivitäten der <strong>WestLB</strong> weisen vor dem Hintergrund der schwierigen Bedingungen an<br />
den Finanzmärkten in der Gruppe weiterhin Anlaufverluste aus. Durch konsequentes<br />
Kostenmanagement und eine durch die gesellschaftsrechtliche Zusammenfassung<br />
unterstützte weitere Optimierung ihres Geschäftsmodells hat die Gesellschaft aber<br />
gezeigt, dass sie über Strukturen verfügt, um auf solche Veränderungen im Umfeld<br />
angemessen und flexibel reagieren zu können; sie erscheint uns somit für die Zukunft<br />
gut positioniert.<br />
Liquiditätsüberwachung und -steuerung<br />
Die Liquiditätssteuerung innerhalb des <strong>WestLB</strong>-Konzerns wird zentral von den Bereichen<br />
Global Financial Markets (GFM) und Capital & Mismatch Management (CMM) wahrgenommen.<br />
Diese Steuerung erfolgt gemäß den Vorgaben des Asset & Liability<br />
Committees (ALCO) der <strong>WestLB</strong>, das als Ausschuss des Vorstandes die strukturelle<br />
Liquiditätsmismatchposition verantwortet. Während der Bereich GFM die situative<br />
Liquidität sicherstellt, obliegt dem Bereich CMM die Planung und Steuerung der<br />
strukturellen Liquidität. Die Aufgaben dieses Bereiches beziehen sich damit auf die<br />
Einhaltung der bankaufsichtsrechtlichen Anforderungen (Grundsatz ll) und auf die<br />
Liquidität im ökonomischen Sinn.<br />
Die Ermittlung und Planung der Liquiditätserfordernisse basiert auf einem eigenentwickelten<br />
Informationssystem, dessen gründliche Überarbeitung <strong>2002</strong> im Wesentlichen<br />
abgeschlossen wurde und das nunmehr unter anderem die Möglichkeit bietet, die<br />
künftige Liquiditätsausstattung der Bank für unterschiedliche Szenarien zu simulieren.<br />
Ergänzt werden die aus diesem System gewonnenen Informationen durch einen ständigen<br />
Austausch mit den betroffenen Geschäftsbereichen des Konzerns sowie durch regelmäßige<br />
Zusammenkünfte der Steuerungskreise. Damit stehen alle notwendigen Daten<br />
zur Verfügung, um termingerecht liquide Mittel beschaffen und disponieren zu können.<br />
97
98<br />
Das Liquiditätsmanagement stellt darauf ab, eine Konzentration auf die Finanzierungsmittel<br />
mit sehr kurzfristigen Fälligkeiten zu vermeiden, für unerwartete Liquiditätsabrufe<br />
genügend liquide Aktiva zu halten und gleichzeitig mit einem mittel- und langfristig<br />
ausgerichteten Funding-Programm eine Optimierung der strukturellen Liquidität zu<br />
erreichen. Zusätzlich sind die Liquiditätsdispositionen darauf ausgerichtet, durch eine<br />
stetige Präsenz an den Geld- und Kapitalmärkten eine Verbreiterung der Refinanzierungsbasis<br />
bei Banken und Nichtbanken zu erreichen.<br />
Die Zentralbankfunktion für die nordrhein-westfälischen und die brandenburgischen<br />
Sparkassen bildet einen wesentlichen Schwerpunkt bei den Treasury-Aktivitäten der<br />
<strong>WestLB</strong>.<br />
Zur Liquiditätsbeschaffung stehen dem Konzern alle marktüblichen Finanzinstrumente<br />
zur Verfügung. Neben Schuldscheindarlehen legt die <strong>WestLB</strong> ungedeckte Schuldverschreibungen<br />
auf. Emittiert wird in der Regel in Form von standardisierten Daueremissionsprogrammen:<br />
Neben dem für mittel- und langfristige Emissionen bestehenden<br />
Debt Issuance Programm werden kurzfristige Emissionen im Rahmen eines globalen<br />
CP-Programms aufgelegt.<br />
Die Liquiditätsbeschaffung erfolgt vor allem in den Hauptwährungen Euro, US-Dollar,<br />
Yen und Pfund Sterling. Mittels Derivaten werden die aufgenommenen Mittel zum Teil<br />
in die Zielwährung transformiert. Die lokale Verantwortung zur Liquiditätsoptimierung<br />
ist den jeweiligen Niederlassungen und Töchtern übertragen. Die Liquiditätsströme<br />
werden – soweit möglich – innerhalb der lokalen Einheiten gehalten, überschüssige bzw.<br />
benötigte Liquidität wird ausgeglichen; hierzu bestehen laufende Kontakte zwischen<br />
den regionalen Disponenten.<br />
Zur Liquiditätsvorsorge wird ein großes Portfolio an hochliquiden Geld- und Kapitalmarkttiteln<br />
gehalten, die sich für Repo-Geschäfte und Zentralbanktender eignen.<br />
Hierdurch kann der Konzern bei Bedarf auf erhebliche Refinanzierungsfazilitäten<br />
zurückgreifen.<br />
<strong>2002</strong> wurden Vorgaben zur einheitlichen Behandlung von Rechtsrisiken (z. B. so<br />
genannte Rating Downgrade Klauseln) verabschiedet.<br />
Die Kommunikationswege, Zuständigkeiten, Abläufe und Einzelschritte zur Behebung<br />
einer Liquiditätsanspannung sind seit 2001 in einem globalen Liquiditätsnotfallplan<br />
(Liquidity Contingency Plan) fixiert.<br />
Zum 31. Dezember <strong>2002</strong> lag die Liquiditätskennziffer der <strong>WestLB</strong> gemäß Grundsatz II<br />
bei 1,12. Die Liquiditätsversorgung war <strong>2002</strong> jederzeit sichergestellt.
Finanzreport Lagebericht Bilanz GuV Anhang Aufsichtsrat<br />
Geschäftsrisiken<br />
Durch ein sich wandelndes Marktumfeld bzw. Veränderungen in den technologischen<br />
und institutionellen Rahmenbedingungen können Schwankungen im Geschäftsumfang<br />
und bei den Margen ausgelöst werden. Die Höhe der dabei entstehenden Geschäftsrisiken<br />
wird durch die Fähigkeit des Konzerns bestimmt, sich verändernden externen<br />
Gegebenheiten möglichst frühzeitig anzupassen. Dabei werden die Geschäftsrisiken<br />
reduziert, indem die Bank ihren Ressourceneinsatz in einzelnen Geschäftsbereichen<br />
bis hin zu einzelnen Produkten flexibel an die aktuellen Entwicklungen anpasst.<br />
Zurzeit entwickelt die <strong>WestLB</strong> einen Prozess zur Identifikation und Messung von<br />
Geschäftsrisiken, die aufgrund von Kostenstrukturen entstehen, die nicht innerhalb<br />
eines Jahres an Volumens- und Margenschwankungen angepasst werden können.<br />
Operationale Risiken<br />
Operationale Risiken im Kreditgewerbe sind seit jeher originärer Bestandteil der<br />
Managementverantwortung. In den vergangenen Jahren rückten sie jedoch durch<br />
spektakuläre Schadensfälle und die im Zuge von Basel II geführte aufsichtsrechtliche<br />
Diskussion verstärkt in den Blickpunkt des allgemeinen Interesses.<br />
Im <strong>WestLB</strong>-Konzern tragen die Geschäftsbereiche die Verantwortung dafür, dass in ihren<br />
Geschäftsprozessen die Gefahr eines fehlerhaften oder unerwünschten Ergebnisses<br />
möglichst gering gehalten wird. Unterstützt werden sie dabei durch zentrale Spezialistenbereiche,<br />
die in ihrer Querschnittsfunktion besonderes Know-how gebündelt zur<br />
Reduzierung von Operationalen Risiken bankweit einsetzen. Eine wichtige Rolle spielt<br />
in diesem Zusammenhang die Konzernrevision als prozessunabhängige Instanz; die<br />
Bereinigung ihrer Feststellungen wird in einem strukturierten Follow-up-Prozess nachgehalten.<br />
Die Notfallplanung hat einen möglichst unterbrechungsfreien Geschäftsbetrieb auch in<br />
einer Notfallsituation bzw. die reibungslose Wiederherstellung der normalen Geschäftstätigkeit<br />
bei einer Störung zum Ziel. Wesentliche Grundlage sind die Bewertung eines<br />
potenziellen Schadens bei Ausfall und so genannte Wiederanlaufprofile für Aufgaben<br />
und IT-Anwendungen.<br />
99
100<br />
Die sichere Versorgung mit der richtigen Information in benötigtem Umfang und<br />
zur rechten Zeit und deren wirksamer Schutz vor Missbrauch stellt einen integralen<br />
Bestandteil der Geschäftspolitik dar. Insbesondere durch den Geschäftsbereich CIO<br />
(Chief Information Office), das ihm zugeordnete Informationssicherheitsmanagement<br />
und die Struktur des dezentralen Informationsmanagements (DIM) werden die damit<br />
verbundenen Risiken minimiert.<br />
Sicherung und Erhöhung der Datenqualität sind im Hinblick auf die Vermeidung von<br />
Fehlern in den Geschäftsprozessen und damit für die Reduzierung des Operationalen<br />
Risikos von hoher Bedeutung. Dementsprechend widmet sich bei der <strong>WestLB</strong> eine<br />
eigene Abteilung diesem Thema.<br />
Um den Konzern vor Operationalen Großrisiken zu bewahren, ist für einige Teilbereiche<br />
der Risikotransfer mittels Versicherungen möglich und unter Kosten/Nutzen-Erwägungen<br />
auch sinnvoll. Die <strong>WestLB</strong> verfügt auf Konzernebene mit dem International Insurance<br />
Program über einen weitreichenden Versicherungsschutz, der in einem zentralen<br />
Versicherungsportfolio zusammengefasst ist.<br />
Zur Minimierung von Rechtsrisiken werden die Geschäftsbereiche durch die Rechtsabteilung<br />
unterstützt. Deren Kontroll- und Unterstützungsfunktion umfasst unter anderem<br />
die Prüfung von Verträgen mit entsprechender Risikorelevanz, die Entwicklung von<br />
Standardverträgen sowie die fortlaufende Überwachung der Entwicklung der rechtlichen<br />
Rahmenbedingungen.<br />
Personalrisiken tauchen in sehr unterschiedlicher Form auf. Von der Einstellung<br />
über die Weiterbildung im Rahmen der Personalentwicklung bis zum Ausscheiden<br />
der Mitarbeiter stellen Serviceangebote eine Reduzierung dieser Risiken sicher.<br />
Über die vielfältigen im Konzern bereits etablierten Management- und Kontrollfunktionen<br />
bezüglich diverser Teilaspekte des Operationalen Risikos hinaus gibt es in der <strong>WestLB</strong><br />
seit Anfang 2001 ein Projekt zum Aufbau eines Managementsystems für Operationale<br />
Risiken. Das entwickelte Managementkonzept begegnet der Heterogenität und der nur<br />
schwer erfassbaren quantitativen Dimension Operationaler Risiken auf zwei Arten:<br />
Zum einen wird der notwendige aufbau- und ablauforganisatorische Rahmen dargestellt,<br />
der eine enge Kooperation und Koordination mit den oben beschriebenen<br />
Spezialistenfunktionen und -bereichen vorsieht.<br />
Zum anderen wurden zur Etablierung eines bankweit hohen Qualitätsstandards bezüglich<br />
Risikoanalyse, -management und -controlling die flexibel einsetzbaren Methoden<br />
Risikoereignisdatenbank, Risikoindikatoren als Frühwarnsystem und ein ursachenbasiertes<br />
Self-Assessment entwickelt.
Finanzreport Lagebericht Bilanz GuV Anhang Aufsichtsrat<br />
Die Konzeption des Managementsystems befindet sich im Einklang mit den qualitativen<br />
Anforderungen an das Management Operationaler Risiken, wie sie beim aktuellen<br />
Stand der Fortentwicklung für das voraussichtlich Ende 2006 in Kraft tretende neue<br />
aufsichtsrechtliche Regelwerk zu erwarten sind.<br />
Weiterentwicklung des Risikosteuerungssystems<br />
Die integrierte Risikosteuerung von Marktpreis-, Adressenausfall-, Länder-, Beteiligungs-,<br />
Liquiditäts- und Operationalen Risiken hat weiter an Bedeutung gewonnen. Um dieser<br />
Entwicklung Rechnung zu tragen, wurden die Geschäftsbereiche RMS&C, Zentrales<br />
Kreditmanagement und die regional gegliederten Kreditbereiche im Jahr <strong>2002</strong> unter<br />
die Leitung des Corporate Risk Officers im Vorstand gestellt.<br />
Darüber hinaus hat der Vorstand Anfang März 2003 beschlossen, die aktive Steuerung<br />
des Kreditportfolios durch das Credit Portfolio Committee und den Geschäftsbereich<br />
ZKM weiter zu verstärken und im Geschäftsbereich RMS&C – in Ergänzung zu den<br />
bisherigen Funktionen zum Risk Management des Handelsgeschäftes – das Risikocontrolling<br />
des Kreditportfolios und Operationaler Risiken zu konzentrieren.<br />
Die operative Umsetzung der Kreditportfoliomaßnahmen erfolgt durch die neu<br />
eingerichtete Abteilung Portfoliomanagement im Geschäftsbereich ZKM. Dessen<br />
Aufgabenspektrum ist zusätzlich erweitert worden um die Zuständigkeit für die<br />
vom Marktbereich unabhängige Risikosteuerung und Überwachungsfunktion von<br />
Beteiligungsrisiken, die hier anzuwendenden Policies sowie das diesbezügliche<br />
geschäftsbereichsübergreifende Portfoliomanagement.<br />
Zum erweiterten Aufgabenspektrum des Geschäftsbereichs RMS&C gehört:<br />
� die Weiterentwicklung einer konsistenten und praxisnahen Methodik zur<br />
Risikomessung über alle Risikokategorien,<br />
� die Ermittlung von Risikokapital zur Unterstützung der operativen und strategischen<br />
Geschäftssteuerung und<br />
� die Durchführung eines integrierten Risikoreportings als Instrument einer<br />
effizienten Gesamtbankrisikosteuerung.<br />
101
102<br />
Ausblick<br />
Die schwache gesamtwirtschaftliche Entwicklung mit steigenden Insolvenzen und der<br />
Einbruch an den Aktienmärkten haben tiefe Spuren in den Bankbilanzen des Jahres<br />
<strong>2002</strong> hinterlassen. Gleichzeitig steht der deutsche Bankenmarkt unter einem verstärkten<br />
Kosten- und Konsolidierungsdruck. In diesem Umfeld vollzieht die <strong>WestLB</strong> AG konzernweit<br />
ihre rentabilitätsorientierte Neuausrichtung im Hinblick auf die Zeit nach dem<br />
Wegfall von Anstaltslast und Gewährtragerhaftung Mitte 2005. Richtschnur für das<br />
bereits <strong>2002</strong> erfolgreich vorangetriebene Maßnahmenprogramm sind unverändert die<br />
Ziele des Konzerns eine Eigenkapitalrentabilität von 18%, eine Cost/Income-Ratio von<br />
65% und eine Kernkapitalquote von 6,5% zu erreichen.<br />
2003 wird der <strong>WestLB</strong>-Konzern seine im abgelaufenen Geschäftsjahr eingeleitete<br />
Restrukturierung fortsetzen. Neben der Reduzierung der Kostenbasis erfolgt in diesem<br />
Rahmen insbesondere die Weiterentwicklung der strategischen Ausrichtung mit dem<br />
Ziel, die strukturelle Rentabilität weiter zu verbessern. Dazu wird die Konzentration auf<br />
die Kernkompetenzen in ertragreichen und wachstumsträchtigen Geschäftsfeldern fortgeführt.<br />
Hierzu gehören insbesondere die Bereiche Spezialfinanzierungen, Beteiligungen,<br />
Kapitalmarktprodukte und das Aktiengeschäft. Aktivitäten, die nicht mehr im strategischen<br />
Fokus des Konzerns liegen, werden abgegeben.<br />
In einem ersten Schritt trennte sich die <strong>WestLB</strong> im vergangenen Jahr von ihren retailorientierten<br />
Aktivitäten. Diesem Zweck diente der Verkauf ihrer Beteiligung an der<br />
Westfälischen Provinzial-Versicherung und die Aufgabe des Privatkundengeschäftes.<br />
Zum 1. Januar 2003 hat die <strong>WestLB</strong> zudem die WPS-Bank an die beiden Sparkassenverbände<br />
veräußert. Mit diesem Maßnahmenpaket hat die Bank ihr Profil als fokussierte<br />
Geschäftsbank für Großkunden weiter gestärkt.<br />
Diesem Ziel dient auch der Erwerb der restlichen Anteile an der Westdeutschen<br />
ImmobilienBank (WIB), auf den sich die Eigentümer Anfang März verständigt haben.<br />
Mit der Übernahme von 100% der Anteile soll das gesamte Immobiliengeschäft im<br />
<strong>WestLB</strong>-Konzern neu strukturiert und in der auf das gewerbliche Großkundengeschäft<br />
ausgerichteten WIB gebündelt werden.<br />
Das Aktiengeschäft hat im zweiten Jahr in Folge unter der allgemeinen Marktschwäche<br />
gelitten. Nachdem bereits im vergangenen Geschäftsjahr die Kostenbasis hier wie<br />
auch im sonstigen Kapitalmarktgeschäft deutlich zurückgefahren werden konnte, waren<br />
aufgrund des anhaltend schwachen Marktumfeldes weitere Maßnahmen zur Neuausrichtung<br />
erforderlich. In diesem Zusammenhang hat sich die Bank entschieden, ihr<br />
Aktienkerngeschäft zusammen mit den M&A-Beratungsleistungen fortan unter der Marke<br />
<strong>WestLB</strong> zu führen und die Aktivitäten der Tochter Panmure U.K. auf die Sicherung<br />
einer wettbewerbsfähigen Position im britischen Markt zu konzentrieren.
Finanzreport Lagebericht Bilanz GuV Anhang Aufsichtsrat<br />
Durch den Abschluss der Rahmenvereinbarung mit den nordrhein-westfälischen Sparkassen<br />
wurde die Zusammenarbeit im Sparkassenverbund auf eine neue Grundlage<br />
gestellt. Gemeinsam mit den Sparkassen sollen die Aufgaben der <strong>WestLB</strong> in ihrer<br />
Funktion als Sparkassenzentralbank weiterentwickelt werden. Hierzu sind ausgewählte<br />
Kooperationsfelder definiert worden, in denen die Zusammenarbeit verstärkt wird.<br />
Auf der Kostenseite hat der <strong>WestLB</strong>-Konzern mit einem Rückgang von rund 20% im vergangenen<br />
Jahr ein wichtiges Etappenziel erreicht. Das konsequente Kostenmanagement<br />
zeigt Erfolge. Bis zum Jahresende 2003 soll das angekündigte Ziel eines konzernweiten<br />
Personalabbaus von 1.500 Mitarbeitern erreicht sein, nachdem <strong>2002</strong> die Mitarbeiterzahl<br />
bereits um 596 reduziert wurde. Neben dem laufenden Projekt zur Hebung des<br />
Kostensenkungspotenzials im IT-Bereich hat die Bank ein Projekt zur Begrenzung<br />
des sonstigen Sachaufwandes aufgesetzt. Bis zum Ende des Jahres soll eine weitere<br />
signifikante Kostensenkung erreicht werden.<br />
Durch die schwache Konjunkturentwicklung, aber auch durch Betrugsfälle hatte der<br />
<strong>WestLB</strong>-Konzern <strong>2002</strong> außerordentliche Risikobelastungen zu verkraften. Auf der Risikoseite<br />
dürfte der Scheitelpunkt überschritten sein, wenngleich die Unsicherheiten in der<br />
weltwirtschaftlichen Entwicklung fortbestehen. Die Bank hat weitere Maßnahmen zur<br />
Risikobegrenzung eingeleitet und insbesondere den Ausbau der Instrumente zur aktiven<br />
Risiko- und Portfoliosteuerung verstärkt vorangetrieben. Dazu zählen die Verbesserung<br />
des Risikoprofils des Konzerns durch die Entwicklung und Umsetzung einer konsistenten<br />
Kreditrisikostrategie sowie der Aufbau eines aktiven Portfoliomanagements zur Steuerung<br />
der Größenkonzentrationsrisiken und der Kapitalallokation. Das Kreditgeschäft wird<br />
zudem noch stärker auf seine Zubringerfunktion für Mehrproduktbeziehungen ausgerichtet.<br />
Nachdem der Konzern im abgelaufenen Geschäftsjahr auf seinem Weg, die Kostenbasis<br />
deutlich zu reduzieren und seine Kredit- und Beteiligungsportfolien risikomäßig zu<br />
bereinigen, gut vorangekommen ist, wird für 2003 bei einer Belebung der weltweiten<br />
Konjunktur im zweiten Jahr der Restrukturierung eine Verbesserung seines Ergebnisses<br />
erwartet. Zudem werden die strukturellen Maßnahmen zur Neuausrichtung zu einer<br />
Ergebnisverbesserung beitragen. Gleichwohl können in einem ungünstigen konjunkturellen<br />
Umfeld bei branchen- und länderspezifisch kritischen Entwicklungen, z. B. durch<br />
die Irakkrise hervorgerufen, nennenswerte Belastungen im Kredit- und Beteiligungsgeschäft<br />
nicht ausgeschlossen werden. Eine verlässliche Quantifizierung des Ergebnisses<br />
ist daher nicht möglich. Insgesamt bestehen gute Voraussetzungen, dass der<br />
Konzern seine Ziele bis zum Ende der Übergangszeit für die Haftungsinstrumente der<br />
<strong>WestLB</strong> AG im Jahr 2005 erreichen wird.<br />
103
104<br />
Konzernbilanz zum 31. Dezember <strong>2002</strong><br />
AKTIVSEITE<br />
siehe Anhang <strong>WestLB</strong> AG <strong>WestLB</strong> GZ<br />
Ziffer Konzern Konzern<br />
31. 12. <strong>2002</strong> 31. 12. 2001<br />
€ € € T€<br />
Barreserve 3<br />
a) Kassenbestand 11.599.728,03 (22.611)<br />
b) Guthaben bei Zentralnotenbanken 2.075.453.680,36 (2.055.389)<br />
darunter:<br />
bei der Deutschen Bundesbank<br />
€ 392.477.739,43<br />
c) Guthaben bei Postgiroämtern 56,59 (18)<br />
2.087.053.464,98 2.078.019<br />
Schuldtitel öffentlicher Stellen und<br />
Wechsel, die zur Refinanzierung bei<br />
Zentralnotenbanken zugelassen sind 3<br />
a) Schatzwechsel und unverzinsliche<br />
Schatzanweisungen sowie ähnliche<br />
Schuldtitel öffentlicher Stellen 8.607.406.077,60 (4.470.060)<br />
darunter:<br />
bei der Deutschen Bundesbank refinanzierbar<br />
€ 8.426.831.049,89<br />
b) Wechsel 17.315.975,52 (32.890)<br />
darunter: 8.624.722.053,12 4.502.949<br />
bei der Deutschen Bundesbank refinanzierbar<br />
€ 1.601.955,64<br />
Forderungen an Kreditinstitute 3, 6, 18<br />
a) täglich fällig 8.588.649.545,52 (6.869.331)<br />
b) andere Forderungen 68.450.501.625,02 (113.390.297)<br />
77.039.151.170,54 120.259.628<br />
Forderungen an Kunden 3, 7, 8, 18 88.762.390.328,36 159.799.324<br />
darunter:<br />
durch Grundpfandrechte gesichert<br />
€ 3.904.036.122,79<br />
Kommunalkredite<br />
€ 8.397.903.462,77<br />
Schuldverschreibungen<br />
und andere festverzinsliche<br />
Wertpapiere 3, 9, 15, 18, 19<br />
a) Geldmarktpapiere<br />
aa) von öffentlichen Emittenten 156.527.337,86 (843.286)<br />
darunter:<br />
beleihbar bei der Deutschen Bundesbank<br />
€ 20.457.716,90<br />
ab) von anderen Emittenten 1.712.047.518,86 (2.836.100)<br />
darunter:<br />
beleihbar bei der Deutschen Bundesbank<br />
€ 141.210.066,13 1.868.574.856,72 3.679.385<br />
b) Anleihen und Schuldverschreibungen<br />
ba) von öffentlichen Emittenten 30.819.832.257,34 (45.526.985)<br />
darunter:<br />
beleihbar bei der Deutschen Bundesbank<br />
€ 4.665.715.171,70<br />
bb) von anderen Emittenten 33.737.067.316,60 (60.956.716)<br />
darunter:<br />
beleihbar bei der Deutschen Bundesbank<br />
€ 10.196.580.103,49 64.556.899.573,94 106.483.701<br />
c) eigene Schuldverschreibungen 1.122.727.493,71 (3.952.311)<br />
Nennbetrag € 1.069.422.115,46 67.548.201.924,37 114.115.397<br />
Übertrag: 244.061.518.941,37 400.755.317
Finanzreport Lagebericht Bilanz GuV Anhang Aufsichtsrat<br />
PASSIVSEITE<br />
siehe Anhang <strong>WestLB</strong> AG <strong>WestLB</strong> GZ<br />
Ziffer Konzern Konzern<br />
31. 12. <strong>2002</strong> 31. 12. 2001<br />
€ € € T€<br />
Verbindlichkeiten gegenüber<br />
Kreditinstituten 3, 20, 23, 30<br />
a) täglich fällig<br />
b) mit vereinbarter Laufzeit<br />
14.912.207.696,61 (13.647.907)<br />
oder Kündigungsfrist 103.920.958.511,16 (144.774.261)<br />
c) Bauspareinlagen –,–– (25.237)<br />
118.833.166.207,77 158.447.405<br />
Verbindlichkeiten gegenüber<br />
Kunden 3, 21, 23, 30<br />
a) Einlagen aus dem Bauspar-<br />
geschäft und Spareinlagen<br />
aa) Bauspareinlagen –,–– (7.105.728)<br />
ab) Spareinlagen mit vereinbarter<br />
Kündigungsfrist von 3 Monaten 33.001.398,14 (74.397)<br />
ac) Spareinlagen mit vereinbarter<br />
ac) Kündigungsfrist von<br />
mehr als 3 Monaten –,–– (6.334)<br />
33.001.398,14<br />
b) andere Verbindlichkeiten<br />
ba) täglich fällig 15.732.957.178,98 (26.982.523)<br />
bb) mit vereinbarter Laufzeit<br />
oder Kündigungsfrist 47.994.610.102,59 (71.788.027)<br />
63.727.567.281,57<br />
63.760.568.679,71 105.957.010<br />
Verbriefte Verbindlichkeiten 3, 22, 30<br />
a) begebene Schuldverschreibungen 14.403.680.789,19 (83.023.183)<br />
b) andere verbriefte Verbindlichkeiten 43.744.547.708,93 (45.747.107)<br />
darunter: 58.148.228.498,12 128.770.289<br />
Geldmarktpapiere<br />
€ 42.923.896.727,99<br />
eigene Akzepte und Solawechsel<br />
im Umlauf € 20.214.912,63<br />
Treuhandverbindlichkeiten 3, 23, 30 511.412.376,28 4.688.403<br />
darunter:<br />
Treuhandkredite € 136.435.360,28<br />
Sonstige Verbindlichkeiten 3, 23, 24, 30 8.575.428.164,77 8.846.249<br />
Rechnungsabgrenzungsposten 3, 25, 30 549.682.649,80 1.466.949<br />
Rückstellungen 3, 27, 30, 47<br />
a) Rückstellungen für Pensionen<br />
und ähnliche Verpflichtungen 599.431.046,87 (1.558.423)<br />
b) Steuerrückstellungen 431.206.724,34 (541.096)<br />
c) andere Rückstellungen 1.327.206.454,09 (1.806.331)<br />
2.357.844.225,30 3.905.850<br />
Sonderposten mit Rücklageanteil 3, 26 3.985.694,34 57.533<br />
Nachrangige Verbindlichkeiten 3, 28, 29, 30 5.066.989.179,88 6.829.637<br />
Übertrag: 257.807.305.675,97 418.969.326<br />
105
106<br />
Konzernbilanz zum 31. Dezember <strong>2002</strong><br />
AKTIVSEITE<br />
siehe Anhang <strong>WestLB</strong> AG <strong>WestLB</strong> GZ<br />
Ziffer Konzern Konzern<br />
31. 12. <strong>2002</strong> 31. 12. 2001<br />
€ € € T€<br />
Übertrag: 244.061.518.941,37 400.755.317<br />
Aktien und andere nicht<br />
festverzinsliche Wertpapiere 3, 10, 15, 18 4.836.187.621,34 5.826.114<br />
Beteiligungen 3, 11, 15, 18, 50 4.394.938.591,17 4.161.387<br />
darunter:<br />
an Kreditinstituten<br />
€ 520.349.194,44<br />
an Finanzdienstleistungsinstituten<br />
€ 4.317.369,87<br />
Assoziierte Unternehmen 3, 11, 15 1.854.938.299,25 346.775<br />
Anteile an verbundenen<br />
Unternehmen 3, 12, 15 109.748.137,15 298.770<br />
darunter:<br />
an Finanzdienstleistungsinstituten<br />
€ 571.793,51<br />
Treuhandvermögen 3, 13 511.412.376,28 4.688.403<br />
darunter:<br />
Treuhandkredite<br />
€ 136.435.360,28<br />
Ausgleichsforderungen gegen die<br />
öffentliche Hand einschließlich Schuldverschreibungen<br />
aus deren Umtausch 3 417.076.434,92 565.123<br />
Immaterielle Anlagewerte 3, 15 61.976.027,01 90.427<br />
darunter:<br />
Geschäftswerte € 58.723.521,48<br />
Sachanlagen 3, 15 2.825.616.315,88 3.113.829<br />
Sonstige Vermögensgegenstände 3, 14 5.190.026.056,78 7.886.921<br />
Rechnungsabgrenzungsposten 3, 17 1.337.767.630,04 4.177.173<br />
Summe der Aktiva 265.601.206.431,19 431.910.239
Finanzreport Lagebericht Bilanz GuV Anhang Aufsichtsrat<br />
PASSIVSEITE<br />
siehe Anhang <strong>WestLB</strong> AG <strong>WestLB</strong> GZ<br />
Ziffer Konzern Konzern<br />
31. 12. <strong>2002</strong> 31. 12. 2001<br />
€ € € T€<br />
Übertrag: 257.807.305.675,97 418.969.326<br />
Genussrechtskapital 3, 29, 30 2.535.220.197,80 3.421.257<br />
darunter:<br />
vor Ablauf von 2 Jahren fällig<br />
€ 12.070.491,67<br />
Fonds für allgemeine Bankrisiken 3, 29, 30 261.915.305,29 597.329<br />
Eigenkapital 3, 29<br />
a) gezeichnetes Kapital 950.500.000,–– (1.183.802)<br />
b) Kapitalrücklage 2.034.802.914,87 (3.318.123)<br />
c) Gewinnrücklagen<br />
ca) gesetzliche Rücklagen –,–– (–)<br />
cb) satzungsmäßige Rücklagen 409.346.407,92 (529.500)<br />
cc) andere Rücklagen 973.853.592,08 (1.359.900)<br />
1.383.200.000,––<br />
d) Konzernrücklagen 625.799.096,95 (2.398.021)<br />
e) Ausgleichsposten für Anteile<br />
anderer Gesellschafter 2.463.240,31 (62.082)<br />
f) Konzernbilanzgewinn –,–– (70.900)<br />
4.996.765.252,13 8.922.327<br />
Summe der Passiva 265.601.206.431,19 431.910.239<br />
Eventualverbindlichkeiten<br />
a) Eventualverbindlichkeiten aus weitergegebenen<br />
abgerechneten Wechseln 600.000,–– (–)<br />
b) Verbindlichkeiten aus Bürgschaften<br />
und Gewährleistungsverträgen 17.340.492.798,86 (21.764.799)<br />
c) Haftung aus der Bestellung von Sicherheiten<br />
für fremde Verbindlichkeiten 26.980,53 (25)<br />
17.341.119.779,39 21.764.825<br />
Andere Verpflichtungen 35<br />
a) Rücknahmeverpflichtungen<br />
aus unechten Pensionsgeschäften –,–– (–)<br />
b) Platzierungs- und Übernahmeverpflichtungen 97.823,–– (–)<br />
c) Unwiderrufliche Kreditzusagen 78.199.939.412,58 (102.363.264)<br />
78.200.037.235,58 102.363.264<br />
Verwaltungsvermögen 35.773.517.251,12 40.791.464<br />
107
108<br />
Konzern Gewinn- und Verlustrechnung<br />
FÜR DIE ZEIT VOM 1. JANUAR BIS 31. DEZEMBER <strong>2002</strong><br />
siehe Anhang <strong>WestLB</strong> AG <strong>WestLB</strong> GZ<br />
Ziffer Konzern Konzern<br />
1. 1. – 31. 12. <strong>2002</strong> 1. 1. – 31.12. 2001<br />
€ € € T€<br />
Zinserträge aus<br />
a) Kredit- und Geldmarktgeschäften<br />
b) festverzinslichen Wertpapieren<br />
7.260.133.730,44 (17.357.084)<br />
und Schuldbuchforderungen 2.526.858.211,92 (5.584.932)<br />
9.786.991.942,36<br />
Zinsaufwendungen 8.751.362.200,86 (20.698.484)<br />
1.035.629.741,50 2.243.532<br />
Laufende Erträge aus<br />
a) Aktien und anderen nicht<br />
festverzinslichen Wertpapieren 189.386.232,11 (253.591)<br />
b) Beteiligungen 191.860.202,14 (206.673)<br />
c) Anteilen an verbundenen Unternehmen 16.142.692,25 (58.134)<br />
397.389.126,50 518.398<br />
Ergebnis aus assoziierten Unternehmen 96.368.458,02 20.473<br />
Erträge aus Gewinngemeinschaften, Gewinnabführungs-<br />
oder Teilgewinnabführungsverträgen 10.565.112,79 18.199<br />
Provisionserträge 906.870.832,89 (1.273.070)<br />
Provisionsaufwendungen 214.660.607,86 (370.089)<br />
692.210.225,03 902.981<br />
Nettoertrag aus Finanzgeschäften 177.388.264,61 222.435<br />
Erträge aus dem Leasinggeschäft 43 233.207.604,05 206.494<br />
Aufwendungen aus dem Leasinggeschäft 43 190.034.586,30 156.478<br />
Sonstige betriebliche Erträge 729.067.300,60 844.804<br />
Erträge aus der Auflösung des<br />
Sonderposten mit Rücklageanteil 5.835.872,14 22.195<br />
Allgemeine Verwaltungsaufwendungen<br />
a) Personalaufwand<br />
aa) Löhne und Gehälter 890.413.062,77 (1.302.688)<br />
ab) Soziale Abgaben und Aufwendungen<br />
für Altersversorgung und für<br />
Unterstützung 327.321.875,39 (429.870)<br />
darunter: 1.217.734.938,16<br />
Altersversorgung<br />
€ 179.611.865,27<br />
b) andere Verwaltungsaufwendungen 873.104.214,65 (1.386.841)<br />
2.090.839.152,81 3.119.399<br />
Abschreibungen und Wertberichtigungen<br />
auf immaterielle Anlagewerte und<br />
Sachanlagen 15 182.798.673,66 208.159<br />
Sonstige betriebliche Aufwendungen 525.179.932,49 285.513<br />
Abschreibungen und Wertberichtigungen<br />
auf Forderungen und bestimmte Wertpapiere<br />
sowie Zuführungen zu Rückstellungen im<br />
Kreditgeschäft 42 2.010.861.665,70 1.010.206<br />
darunter:<br />
Zuführung zum Fonds für<br />
allgemeine Bankrisiken € –,––<br />
Übertrag: – 1.622.052.305,72 219.756
Finanzreport Lagebericht Bilanz GuV Anhang Aufsichtsrat<br />
FÜR DIE ZEIT VOM 1. JANUAR BIS 31. DEZEMBER <strong>2002</strong><br />
siehe Anhang <strong>WestLB</strong> AG <strong>WestLB</strong> GZ<br />
Ziffer Konzern Konzern<br />
1. 1. – 31. 12. <strong>2002</strong> 1. 1. – 31.12. 2001<br />
€ € € T€<br />
Übertrag: – 1.622.052.305,72 219.756<br />
Erträge aus Zuschreibungen zu<br />
Beteiligungen, Anteilen an<br />
verbundenen Unternehmen<br />
und wie Anlagevermögen<br />
behandelten Wertpapieren 42 94.898.948,32 235.877<br />
Aufwendungen aus Verlustübernahme 35.173.935,47 11.917<br />
Einstellungen in den Sonderposten mit Rücklageanteil –,–– –<br />
Ergebnis der normalen Geschäftstätigkeit – 1.562.327.292,87 443.716<br />
Außerordentliche Erträge 23.312.509,17 (7.188)<br />
Außerordentliche Aufwendungen 111.404.991,79 (43.059)<br />
Außerordentliches Ergebnis 44 – 88.092.482,62 – 35.872<br />
Steuern vom Einkommen und vom Ertrag 62.209.325,57 (188.995)<br />
Sonstige Steuern, soweit nicht unter Posten<br />
„Sonstige betriebliche Aufwendungen“ ausgewiesen 16.993.231,15 (22.597)<br />
79.202.556,72 211.592<br />
Jahresfehlbetrag – 1.729.622.332,21 196.252<br />
Entnahmen aus Gewinnrücklagen 29<br />
a) aus den gesetzlichen Rücklagen –,–– (–)<br />
b) aus satzungsmäßigen Rücklagen –,–– (–)<br />
c) aus anderen Gewinnrücklagen 610.000.000,–– (–)<br />
d) aus Konzernrücklagen 1.120.380.821,53 (96.678)<br />
1.730.380.821,53 96.678<br />
Zuführung zum Landeswohnungsbauvermögen Wfa/<br />
Vermögen der Investitionsbank der<br />
Landesbank Schleswig-Holstein –,–– 70.589<br />
Einstellungen in Gewinnrücklagen<br />
a) in die gesetzliche Rücklage –,–– (–)<br />
b) in satzungsmäßige Rücklagen –,–– (21.000)<br />
c) in andere Gewinnrücklagen –,–– (70.700)<br />
d) in Konzernrücklagen 389.841,20 (51.355)<br />
389.841,20 143.055<br />
Auf konzernfremde Gesellschafter entfallender Gewinn 819.404,29 (8.587)<br />
Auf konzernfremde Gesellschafter entfallender Verlust 450.756,17 (201)<br />
368.648,12 8.386<br />
–,–– 70.900<br />
109
110<br />
Eigenkapitalspiegel<br />
Minder- Konzern-<br />
Mutterunternehmen heitsgesell- eigenschafter<br />
kapital<br />
in Mio € gezeichnetes Kapital erwirtschaftetes Konzerneigenkapital kumuliertes übriges Eigen- Eigenkapital<br />
Kapital rücklage Konzernergebnis kapital<br />
Gewinn- Konzern- Konzernrücklagen<br />
rücklage bilanz- erwirt- Ausgleichs- andere<br />
gewinn schaftete posten aus neutrale<br />
Konzern- der Fremd- Transrücklagenwährungsumrechnung<br />
aktionen<br />
Bestand zum<br />
1. Januar 2001 1.184 3.318 1.798 95 691 91 1.650 8.827 129 8.956<br />
Konzerngewinn 196 196 196<br />
Ausschüttung für 2000<br />
Zuführung aus dem<br />
– 95 – 95 – 95<br />
Jahresüberschuss<br />
Entnahmen aus den<br />
92 – 143 51 0 0<br />
Konzernrücklagen<br />
Zuführung zum Landeswohnungsbauvermögen<br />
Wfa/Vermögen der<br />
Investitionsbank der Landesbank<br />
97 – 97 0 0<br />
Schleswig-Holstein<br />
Änderungen des<br />
– 71 – 71 – 71<br />
Konsolidierungskreises<br />
Erwerb von Anteilen von<br />
– 243 – 243 – 243<br />
Minderheitsaktionären<br />
Anteile Minderheiten<br />
0 – 75 – 75<br />
am Gewinn<br />
Währungsumrechnung,<br />
Konsolidierungseffekte und<br />
– 8 – 8 8 0<br />
übrige Kapitalveränderungen<br />
Stand zum<br />
– 10 – 29 293 254 254<br />
31. Dezember 2001<br />
Spaltung<br />
– Abnahme Eigenkapital<br />
1.184 3.318 1.890 71 635 62 1.700 8.860 62 8.922<br />
<strong>WestLB</strong> AG<br />
– Zunahme Eigenkapital<br />
– 500 – 3.016 – 345 – 3.861 – 3.861<br />
<strong>WestLB</strong> AG 267 1.733 448 2.448 2.448<br />
– Endkonsolidierungen 51 – 17 34 34<br />
Konzerngewinn<br />
Ausschüttung Konzern-<br />
– 1.730 – 1.730 – 1.730<br />
bilanzgewinn 2001<br />
Entnahmen aus den<br />
– 71 – 71 – 71<br />
Gewinnrücklagen<br />
Entnahmen aus den<br />
– 610 610 0 0<br />
Konzernrücklagen<br />
Änderungen des<br />
1.120 – 1.120 0 0<br />
Konsolidierungskreises<br />
Währungsumrechnung,<br />
Konsolidierungseffekte und<br />
390 – 602 – 212 – 60 – 272<br />
übrige Kapitalveränderungen<br />
Stand zum<br />
– 103 – 356 – 14 – 473 – 473<br />
31. Dezember <strong>2002</strong> 951 2.035 1.383 0 – 147 – 294 1.067 4.995 2 4.997
Finanzreport Lagebericht Bilanz GuV Anhang Aufsichtsrat<br />
<strong>WestLB</strong> AG Konzernanhang<br />
zum 31. Dezember <strong>2002</strong><br />
Aufstellung des Konzernabschlusses<br />
Durch Artikel 1 § 8 des am 1. August <strong>2002</strong> in Kraft getretenen Gesetzes des Landes<br />
Nordrhein-Westfalen zur Neuregelung der Rechtsverhältnisse der öffentlich-rechtlichen<br />
Kreditinstitute in Nordrhein-Westfalen (Neuregelungsgesetz) ist die Westdeutsche Landesbank<br />
Girozentrale (<strong>WestLB</strong> GZ) im Wege eines Rechtsformwechsels in eine Aktiengesellschaft<br />
umgewandelt worden. Die Umwandlung wurde mit Eintragung in die Handelsregister<br />
am 30. August <strong>2002</strong> wirksam. Seit diesem Zeitpunkt firmiert das nunmehr privatrechtliche<br />
Institut unter der Bezeichnung <strong>WestLB</strong> AG. Sie hat ihren Sitz in Düsseldorf<br />
und Münster.<br />
Die <strong>WestLB</strong> AG ist mit der früheren <strong>WestLB</strong> GZ rechtsträgeridentisch. Alle Rechte und<br />
Pflichten, die das Neuregelungsgesetz der früheren <strong>WestLB</strong> GZ zugeordnet hat, gelten<br />
für die <strong>WestLB</strong> AG fort.<br />
Gemäß Artikel 1 § 11 des Neuregelungsgesetzes haften die früheren Gewährträger der<br />
<strong>WestLB</strong> GZ auch weiterhin aufgrund der öffentlich-rechtlichen Haftungsinstitute von<br />
Anstaltslast und Gewährträgerhaftung für die Verbindlichkeiten der <strong>WestLB</strong> AG. Die<br />
Haftung entspricht den Vorgaben, die in der Vereinbarung der Regierung der Bundesrepublik<br />
Deutschland mit der Kommission der Europäischen Gemeinschaft vom 18. Juli<br />
2001 festgelegt wurden (vgl. Seiten 140, 141).<br />
Gegenstand der <strong>WestLB</strong> AG ist das Betreiben bankmäßiger Geschäfte aller Art und<br />
ergänzender Geschäfte einschließlich der Übernahme von Beteiligungen. Ihr obliegen<br />
die Aufgaben einer Sparkassenzentralbank und einer Kommunalbank. Als Mitglied<br />
der Sparkassenorganisation umfasst der Geschäftszweck auch die Entwicklung und<br />
Bereitstellung bankmäßiger Produkte für Sparkassen und öffentliche Kunden. Die<br />
<strong>WestLB</strong> AG hat Niederlassungen im In- und Ausland. Sie kann weitere Niederlassungen<br />
errichten.<br />
Der Konzernabschluss der <strong>WestLB</strong> AG wurde nach den Vorschriften des Handelsgesetzbuches<br />
(HGB), nach der Verordnung über die Rechnungslegung der Kreditinstitute und<br />
Finanzdienstleistungsinstitute (RechKredV) sowie nach den einschlägigen Regelungen<br />
des Aktiengesetzes (AktG) aufgestellt. Angaben, die wahlweise in der Bilanz oder im<br />
Anhang gemacht werden können, erfolgen im Anhang.<br />
Der <strong>WestLB</strong>-Konzern führt die im Rahmen des Jahresabschlusses zum 31. Dezember 2001<br />
des Konzerns der <strong>WestLB</strong> GZ angewandten Bilanzierungs- und Bewertungsregeln weiter.<br />
Der Pflicht zur Herstellung der Vergleichbarkeit der aufeinanderfolgenden Konzernabschlüsse<br />
gemäß § 294 Abs. 2 HGB i.V.m. der Stellungnahme HFA 3/1995 des IDW wird<br />
im Hinblick auf die Rechtsformänderung bei gleichzeitiger Abspaltung von Vermögensgegenständen<br />
und Abgang von Tochtergesellschaften aus dem Konsolidierungskreis<br />
durch die Angabe der Vorjahreszahlen aus dem aufgestellten Jahresabschluss zum<br />
31. Dezember 2001 und zusätzlicher Erläuterungen im Anhang entsprochen.<br />
111
112<br />
Die Angabe zusätzlicher, spaltungsbedingter Erläuterungen erfolgte – soweit ermittelbar<br />
und wesentlich – gemäß der Stellungnahme HFA 5/1988 des IDW i.d.F. von 1998<br />
durch Darstellung im Drei-Spalten-Format. Bei der Referenzierung im Text auf<br />
Vorjahreszahlen handelt es sich immer um die Vorjahreszahl aus dem aufgestellten<br />
Jahresabschluss des Konzerns der <strong>WestLB</strong> GZ zum 31. Dezember 2001.<br />
Spaltung der Westdeutschen Landesbank Girozentrale<br />
Durch das Gesetz zur Neuregelung der Rechtsverhältnisse der öffentlich-rechtlichen<br />
Kreditinstitute in Nordrhein-Westfalen (Neuregelungsgesetz) wurden am 1. August<br />
<strong>2002</strong> mit handels- und steuerrechtlicher Rückwirkung zum 1. Januar <strong>2002</strong> (Spaltungsstichtag)<br />
bestimmte im Gesetz näher bezeichnete Teilbetriebe und anderweitige Vermögensgegenstände<br />
der <strong>WestLB</strong> GZ auf die Landesbank Nordrhein-Westfalen abgespalten.<br />
Zum einen umfasst dies die Aktiva und Passiva der Wohnungsbauförderungsanstalt<br />
und der INVESTITIONS-BANK NRW, beides bis zur Abspaltung rechtlich unselbstständige<br />
Teile der <strong>WestLB</strong> GZ sowie des Geschäftsbereichs Öffentlicher Pfandbrief mit dem<br />
Emissionsgeschäft der <strong>WestLB</strong> GZ, soweit es unter den Regelungen des Gesetzes über<br />
Pfandbriefe und verwandte Schuldverschreibungen öffentlich-rechtlicher Kreditanstalten<br />
betrieben wurde (sog. ÖPG-Geschäft). Weiterhin wurden die Eigenkapitalteile (insgesamt<br />
500,0 Mio €) und Beteiligungen sowie konsolidierte Tochtergesellschaften, die den<br />
abgespaltenen Betriebsteilen der <strong>WestLB</strong> GZ zuzuordnen waren, auf die Landesbank<br />
NRW abgespalten.<br />
Die Abspaltung erfolgte zu Buchwerten; eine Ergebniswirkung resultierte in <strong>2002</strong><br />
lediglich aus der Endkonsolidierung der auf die Landesbank NRW übergegangenen<br />
Tochtergesellschaften. Mit den vorgenannten Teilbetrieben und Tochtergesellschaften<br />
sind alle verpflichtenden und berechtigenden Rechtsverhältnisse auf den Konzern der<br />
Landesbank NRW übergegangen, die dem jeweiligen Geschäft der Teilbetriebe und<br />
Tochtergesellschaften zuzuordnen waren.<br />
Weiterhin wurden durch das Neuregelungsgesetz die Aktiva und Passiva der<br />
Westdeutschen Landesbausparkasse (LBS), die bislang eine rechtlich unselbstständige<br />
Abteilung der <strong>WestLB</strong> GZ bildete, ebenfalls mit Rückwirkung zum 1. Januar <strong>2002</strong> auf<br />
eine neu gegründete, rechtlich selbstständige Anstalt öffentlichen Rechts abgespalten.<br />
Seit ihrer Errichtung am 1. August <strong>2002</strong> führt sie den Namen LBS Westdeutsche<br />
Landesbausparkasse.<br />
Den Abspaltungen auf die Landesbank NRW und auf die LBS wurden die Bilanz der<br />
<strong>WestLB</strong> GZ sowie – bei der Abspaltung der LBS – die Teilbilanz der LBS zum 31. Dezember<br />
2001 als Schlussbilanzen zugrunde gelegt. Beide Abspaltungen waren Umwandlungen<br />
nach § 1 Umwandlungsgesetz.
Finanzreport Lagebericht Bilanz GuV Anhang Aufsichtsrat<br />
Im Rahmen der Spaltung sind folgende konsolidierte Tochtergesellschaften des<br />
Konzerns der <strong>WestLB</strong> GZ auf die Landesbank NRW übergegangen:<br />
� Nordwestlotto in Nordrhein-Westfalen GmbH, Münster<br />
� Westdeutsche Lotterie GmbH & Co. OHG, Münster<br />
� Westdeutsche Spielbanken GmbH, Münster<br />
� Westdeutsche Spielbanken GmbH & Co. KG, Münster<br />
� Westdeutsche Spielcasino Service GmbH, Münster<br />
Ferner ist folgende assoziierte Gesellschaft infolge der Spaltung übergegangen:<br />
� Investitionsbank des Landes Brandenburg, Potsdam<br />
Ebenfalls im Rahmen der Spaltung ist die LBS Immobilien GmbH, Münster, abgegangen.<br />
Konsolidierungsgrundsätze (1)<br />
Entsprechend den gesetzlichen Vorschriften werden die Abschlüsse der einzelnen<br />
Konzernunternehmen – soweit dies nicht ohnehin geschieht – einheitlich nach den<br />
für die <strong>WestLB</strong> AG geltenden Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden aufgestellt.<br />
Forderungen und Verbindlichkeiten, Aufwendungen und Erträge sowie Zwischenergebnisse,<br />
die zwischen den einbezogenen Unternehmen bestehen oder anfallen,<br />
werden, soweit sie nicht gemäß § 304 Abs. 2 HGB unbedeutend sind, eliminiert. Auf<br />
die ergebniswirksamen Konsolidierungsmaßnahmen wird, soweit erforderlich und<br />
wesentlich, eine Steuerabgrenzung vorgenommen.<br />
Die Jahresabschlüsse jener ausländischen Tochterunternehmen, die in fremder<br />
Währung bilanzieren, wurden mit EZB-Referenzkursen vom 30. Dezember <strong>2002</strong><br />
umgerechnet.<br />
Die fortgeschriebenen Bewertungsdifferenzen infolge von Devisenkursänderungen sind<br />
erfolgsneutral in den Konzernrücklagen verrechnet.<br />
Die Erstkonsolidierung von Konzernunternehmen erfolgt nach der Buchwertmethode,<br />
wobei auf die Wertansätze zum Konzernbilanzstichtag abgestellt wird. Erträge in Höhe<br />
von saldiert 20,0 Mio €, die im Jahr der Erstkonsolidierung angefallen sind, wurden dabei<br />
zunächst in voller Höhe in den entsprechenden Positionen der Gewinn- und Verlustrechnung<br />
des Konzerns berücksichtigt. Die Jahresergebnisse der erstkonsolidierten<br />
Konzernunternehmen wurden anschließend gemäß HFA 3/1995 aufgrund der Einbeziehung<br />
zum Konzernbilanzstichtag durch Bildung von Ausgleichsposten, die als sonstiger<br />
betrieblicher Aufwand oder Ertrag ausgewiesen sind, neutralisiert.<br />
Die At-Equity-Bewertung von 24 assoziierten Unternehmen (i.V. 18) erfolgt unverändert<br />
nach der Buchwertmethode. Bei erstmaliger Assoziierung wird auf den Stichtag des<br />
Konzernabschlusses abgestellt. Von der <strong>WestLB</strong> abweichende Bewertungsmethoden bei<br />
assoziierten Unternehmen werden nicht angepasst. Sachverhalte, die eine Eliminierung<br />
von Zwischenergebnissen erfordern, sind grundsätzlich nicht bekannt. Zwischen-<br />
113
114<br />
gewinne, die noch bei zwei ehemals quotenkonsolidierten Unternehmen bestehen,<br />
werden aufgrund des Übergangs zur Equitymethode über einen Zeitraum von vier<br />
Jahren mit 3,7 Mio € p.a. ertragswirksam realisiert.<br />
Erfolgsneutrale bzw. nicht eindeutig als erfolgswirksam identifizierbare Eigenkapitalveränderungen<br />
der Equity-Unternehmen, die auf die <strong>WestLB</strong> AG entfallen, werden<br />
anteilig bei der Ermittlung der Equity-Werte erfolgsneutral berücksichtigt.<br />
Die Bilanzergebnisse der einbezogenen Tochterunternehmen werden, soweit sie nicht<br />
im Rahmen der Kapitalkonsolidierung aufgerechnet werden, in den Konzernrücklagen<br />
erfasst. Die Konzernrücklagen enthalten sowohl das Ergebnis erfolgswirksamer als<br />
auch der erfolgsneutralen Konsolidierungsmaßnahmen. Der Konzernbilanzgewinn entspricht<br />
dem Bilanzgewinn der <strong>WestLB</strong> AG.<br />
Konsolidierungskreis (2)<br />
Die Zahl der verbundenen Unternehmen der <strong>WestLB</strong> AG beträgt 242 Gesellschaften zum<br />
Ende des Geschäftsjahres <strong>2002</strong>, von denen 89 in den Konzernabschluss einbezogen<br />
worden sind. Im Einzelnen ergab sich folgende Zuordnung im Konzernabschluss:<br />
KONZERNUNTERNEHMEN DER WESTLB AG<br />
Vorjahr Zugänge Abgänge Umsetzungen Berichtsjahr<br />
Verbundene Unternehmen<br />
in den Konzernabschluss<br />
224 45 28 1 242<br />
einbezogen<br />
in den Konzernabschluss gemäß<br />
§ 296 Abs. 1 Nr. 2 und 3 oder<br />
81 11 6 3 89<br />
Abs. 2 HGB nicht einbezogen<br />
in den Konzernabschluss gemäß<br />
141 34 21 – 2 152<br />
§ 295 Abs. 1 HGB nicht einbezogen 2 – 1 – 1<br />
Gemeinschaftsunternehmen<br />
Assoziierte Unternehmen<br />
(at-equity bewertet gemäß<br />
34 1 – 22 – 2 11<br />
§ 312 Abs. 1 HGB)<br />
Assoziierte Unternehmen<br />
(nicht at-equity bewertet gemäß<br />
18 8 4 2 24<br />
§ 311 Abs. 2 HGB) 8 1 1 – 1 7<br />
152 verbundene Unternehmen werden nicht in den Konzernabschluss einbezogen, da<br />
ihre Berücksichtigung für die Darstellung der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des<br />
Konzerns von untergeordneter Bedeutung ist bzw. da die Anteile an diesen Unternehmen<br />
ausschließlich zum Zwecke der Weiterveräußerung gehalten werden oder die erforder-
Finanzreport Lagebericht Bilanz GuV Anhang Aufsichtsrat<br />
lichen Angaben nicht ohne unverhältnismäßig hohe Verzögerung zu erhalten sind. Die<br />
unkonsolidierte Bilanzsumme aller Unternehmen, die wegen untergeordneter Bedeutung<br />
nicht in den Konzernabschluss einbezogen werden, beträgt 0,3% der Konzernbilanzsumme.<br />
Darüber hinaus wird ein verbundenes Unternehmen nicht in den Konzernabschluss<br />
einbezogen, da seine Einbeziehung wegen abweichender Geschäftstätigkeit nach<br />
§ 295 HGB untersagt ist. Es handelt sich hierbei um eine Unterstützungskasse.<br />
Im Konzernabschluss <strong>2002</strong> waren 16 Erstkonsolidierungen von verbundenen Unternehmen<br />
zu berücksichtigen; dabei wurden in zwei Fällen aktivische Unterschiedsbeträge<br />
von insgesamt 26,7 Mio € aus der Kapitalkonsolidierung mit den Konzernrücklagen<br />
verrechnet; passivische Unterschiedsbeträge in Höhe von 8,1 Mio €, die in die<br />
Konzernrücklage einzustellen waren, entstanden in vier Fällen. Die Ersteinbeziehungen<br />
hatten insgesamt keinen nennenswerten Einfluss auf die Posten der Bilanz bzw.<br />
Gewinn- und Verlustrechnung des Konzerns.<br />
Der Konzern der Westdeutschen ImmobilienBank wird als Gemeinschaftsunternehmen<br />
quotal konsolidiert.<br />
Die bisher praktizierte Quotenkonsolidierung der Konzerne der Landesbanken Rheinland-<br />
Pfalz und Schleswig-Holstein (inkl. Hamburgischer Landesbank-Konzern) wurde vor<br />
dem Hintergrund der absehbaren Veränderungen in den Strukturen der öffentlichrechtlichen<br />
Banken sowie der bevorstehenden Fusion der Landesbanken Kiel/Hamburg<br />
zur HSH Nordbank AG, die zu einer Quotenreduzierung führen wird, aufgegeben; stattdessen<br />
erfolgt nun die At-Equity-Bewertung. Die At-Equity-Buchwerte für die Anteile<br />
an beiden Konzernen betrugen zum Bilanzstichtag 1.719,9 Mio €. Im Rahmen der<br />
Übergangskonsolidierung von der Quotenkonsolidierung auf die At-Equity-Bewertung<br />
wurden die Equity-Buchwerte in Höhe der anteiligen Unternehmenswerte festgesetzt.<br />
Hinsichtlich der weiteren Effekte aus der Übergangskonsolidierung der Landesbanken<br />
auf die Bilanz wird auf die Tabelle auf Seite 117 verwiesen.<br />
Sieben assoziierte Unternehmen (i.V. acht) werden nicht at-equity bewertet, da sie für<br />
die Darstellung der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns ohne wesentliche<br />
Bedeutung sind.<br />
Aus der erstmaligen Bewertung eines assoziierten Unternehmens entstand ein aktivischer<br />
Unterschiedsbetrag in Höhe von 0,3 Mio €.<br />
Aus der Endkonsolidierung der auf die Landesbank NRW übergegangenen Tochtergesellschaften<br />
bzw. assoziierten Unternehmen resultierten Aufwendungen in Höhe von<br />
34,2 Mio € bzw. 25,5 Mio €. Aus weiteren Endkonsolidierungen von Tochtergesellschaften<br />
bzw. dem Abgang von assoziierten Unternehmen aus dem Konsolidierungskreis ergaben<br />
sich Erträge in Höhe von 9,1 Mio € bzw. Aufwendungen in Höhe von 6,1 Mio €.<br />
Der Aufbau des <strong>WestLB</strong>-Konzerns im Einzelnen stellt sich wie folgt dar:<br />
115
116<br />
AUFBAU DES WESTLB-KONZERNS, DÜSSELDORF/MÜNSTER<br />
Bankkonzerntöchter<br />
Banco <strong>WestLB</strong> do Brasil S.A., São Paulo (100%) (P)<br />
Banque d’Orsay S.A., Paris (100%)<br />
Banque Européenne pour l’Amérique Latine (BEAL) S.A.,<br />
(P)<br />
Brüssel (100%)<br />
GEV Gesellschaft für Energie- und Versorgungswerte mbH,<br />
Dortmund (100%)<br />
GGF Asset Management S.A., Luxemburg (100%)<br />
(P)<br />
SAO Westdeutsche Landesbank Vostok, Moskau (100%) (P)<br />
<strong>WestLB</strong> Hungaria Bank Rt., Budapest (100%) (P)<br />
<strong>WestLB</strong> Ireland plc, Dublin (100%) (P)<br />
Westdeutsche Landesbank Polska S.A., Warschau (100%) (P)<br />
WestAM Holding GmbH, Düsseldorf (100%)<br />
WestAM (USA) General Partner Inc., Addison (100%)<br />
(P)<br />
WestAM (USA) Ltd., Addison (100%) (P)<br />
<strong>WestLB</strong> Asia Pacific Ltd., Singapur (100%) (P)<br />
<strong>WestLB</strong> Asset Management (Australia) Pty. Ltd., Sydney (51%) (P)<br />
<strong>WestLB</strong> Asset Management (Japan) Co. Ltd., Tokio (100%)<br />
<strong>WestLB</strong> Asset Management Kapitalanlagegesellschaft mbH,<br />
(P)<br />
Düsseldorf (90%)<br />
<strong>WestLB</strong> Asset Management (Luxembourg) S.A.,<br />
Luxembourg (100%)<br />
(P)<br />
<strong>WestLB</strong> Asset Management (UK) Ltd., London (100%) (P)<br />
<strong>WestLB</strong> Asset Management (USA) LLC, Chicago (100%)<br />
<strong>WestLB</strong> Asset Management (US) LLC,<br />
(P)<br />
Houston (vormals Criterion) (100%)<br />
<strong>WestLB</strong> Beteiligungs-Holding GmbH (100%)<br />
(P)<br />
<strong>WestLB</strong> Covered Bond Bank plc, Dublin (100%) (P)<br />
<strong>WestLB</strong> Europa Holding AG, Düsseldorf (100%) (P)<br />
<strong>WestLB</strong> Europe (UK) Holdings Ltd., London (100%) (P)<br />
<strong>WestLB</strong> Fund Investments Ltd., London (100%) (P)<br />
<strong>WestLB</strong> International S.A., Luxemburg (100%) (P)<br />
<strong>WestLB</strong> (Italia) Finanziaria S.p.A., Mailand (100%)<br />
<strong>WestLB</strong> New York Capital Investment Ltd., Jersey (100%)<br />
(P)<br />
<strong>WestLB</strong> Panmure Ltd., London (100%) (P)<br />
<strong>WestLB</strong> Panmure Securities Inc., Dover (100%)<br />
<strong>WestLB</strong> Research GmbH, Düsseldorf (100%)<br />
(P)<br />
<strong>WestLB</strong> Securities Pacific Ltd., Hongkong (100%)<br />
<strong>WestLB</strong> Systems GmbH, Düsseldorf (100%)<br />
(P)<br />
<strong>WestLB</strong> UK Ltd., London (100%)<br />
WPS WertpapierService Bank AG, Düsseldorf (100%)<br />
Westdeutsche ImmobilienBank – Konzern –, Mainz (50%) –<br />
(P)<br />
quotal konsolidiert – (mit 10 Töchtern) (P)<br />
Sonstige Konzerntöchter<br />
Boullioun Aircraft Holding Company Inc., Bellevue (100%)<br />
Boullioun Aviation Services Inc., Bellevue (100%)<br />
Jet Leasing PTY Limited, Sydney (100%)<br />
West Merchant Bank Ltd., London (100%) (P)<br />
<strong>WestLB</strong> France S.A., Paris (100%) (P)<br />
WestKB Westdeutsche Kapitalbeteiligungsgesellschaft<br />
mbH, Düsseldorf (100%)<br />
<strong>WestLB</strong> Europe (UK) Fund Ltd., London (100%) (P)<br />
<strong>WestLB</strong> Finance (Credits) Ltd., London (100%) (P)<br />
<strong>WestLB</strong> Finance Curaçao N.V., Willemstad (100%) (P)<br />
<strong>WestLB</strong> Finance Netherlands B.V., Amsterdam (100%) (P)<br />
<strong>WestLB</strong> Finance UK plc, London (100%) (P)<br />
<strong>WestLB</strong> Property Services Ltd., London (100%)<br />
WestLeasing Westdeutsche Leasing Holding GmbH,<br />
Düsseldorf (100%)<br />
Woolgate Investments CV, Amsterdam (100%)<br />
Weitere 40 in den Konzernabschluss einbezogene verbundene<br />
Unternehmen<br />
PE Projektentwicklungsgesellschaft mbH & Co. Büro- und<br />
Businesscenter Leipzig-Park KG, Düsseldorf (90%) (P)<br />
<strong>WestLB</strong> Panmure (Hungaria) Rt., Budapest (100%)<br />
<strong>WestLB</strong> Securities Australia Limited, Sydney (100%)<br />
<strong>WestLB</strong> & Panmure Growth Fund GmbH, Düsseldorf (100%) (P)<br />
WestRM – West Risk Markets AG, Zug (100%) (P)<br />
Weitere 148 nicht in den Konzernabschluss einbezogene<br />
verbundene Unternehmen<br />
31 assoziierte Unternehmen<br />
Nachrichtlich Gesellschaften außerhalb des Konzerns, aber mit<br />
Patronatserklärungen:<br />
West Pensionsfonds AG, Düsseldorf (49,90%) (P)<br />
West Pensionskasse AG, Düsseldorf (49,90%) (P)<br />
(P) = vom Geltungsbereich der Patronatserklärungen der <strong>WestLB</strong> AG<br />
für Konzerntöchter erfasst
Finanzreport Lagebericht Bilanz GuV Anhang Aufsichtsrat<br />
Entwicklung von Bilanzposten des <strong>WestLB</strong>-Konzerns infolge der<br />
Spaltung und Übergangskonsolidierung (3)<br />
Die Abnahme der Bilanzposten des <strong>WestLB</strong>-Konzerns infolge der Spaltung der <strong>WestLB</strong><br />
GZ und der Übergangskonsolidierung der Landesbanken Rheinland-Pfalz und<br />
Schleswig-Holstein stellt sich wie folgt dar:<br />
Konzern <strong>WestLB</strong>- <strong>WestLB</strong>-<br />
<strong>WestLB</strong> GZ Konzern Konzern<br />
nach Spaltung nach Spaltung<br />
und Übergangskonsolidierung<br />
31. 12. 2001 1. 1. <strong>2002</strong> 1. 1. <strong>2002</strong><br />
Mio € Mio € Mio €<br />
Aktiva<br />
Barreserve<br />
Schuldtitel öffentlicher Stellen und Wechsel,<br />
die zur Refinanzierung bei Zentralnotenbanken<br />
2.078,0 2.071,4 1.945,3<br />
zugelassen sind 4.502,9 4.502,9 4.500,7<br />
Forderungen an Kreditinstitute 120.259,6 88.921,0 68.314,7<br />
Forderungen an Kunden<br />
Schuldverschreibungen und andere<br />
159.799,3 127.671,7 93.439,8<br />
festverzinsliche Wertpapiere 114.115,4 95.811,8 72.307,0<br />
Aktien und andere nicht festverzinsliche Wertpapiere 5.826,1 5.589,9 4.655,0<br />
Beteiligungen 4.161,4 4.125,0 3.996,4<br />
Assoziierte Unternehmen 346,8 268,7 1.937,3<br />
Anteile an verbundenen Unternehmen 298,8 202,3 152,3<br />
Treuhandvermögen<br />
Ausgleichsforderungen gegen die öffentliche<br />
Hand einschließlich Schuldverschreibungen<br />
4.688,4 1.894,7 462,9<br />
aus deren Umtausch 565,1 565,1 562,7<br />
Immaterielle Anlagewerte 90,4 88,8 77,9<br />
Sachanlagen 3.113,8 3.033,8 2.690,7<br />
Sonstige Vermögensgegenstände 7.886,9 8.018,4 7.551,6<br />
Rechnungsabgrenzungsposten<br />
Passiva (ohne Eigenkapital)<br />
4.177,2 1.575,7 1.454,7<br />
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 158.447,4 139.492,3 108.311,0<br />
Verbindlichkeiten gegenüber Kunden 105.957,0 88.723,5 73.244,2<br />
Verbriefte Verbindlichkeiten 128.770,3 83.266,7 54.422,8<br />
Treuhandverbindlichkeiten 4.688,4 1.894,7 462,9<br />
Sonstige Verbindlichkeiten 8.846,2 9.276,9 8.881,5<br />
Rechnungsabgrenzungsposten 1.466,9 1.199,9 1.118,0<br />
Rückstellungen 3.905,9 2.869,0 2.501,8<br />
Sonderposten mit Rücklageanteil 57,5 48,4 31,2<br />
Nachrangige Verbindlichkeiten 6.829,6 6.580,1 5.436,1<br />
Genussrechtskapital 3.421,3 3.171,2 2.536,2<br />
Fonds für allgemeine Bankrisiken 597,3 376,3 262,9<br />
117
118<br />
Die Entwicklung des Eigenkapitals infolge der Spaltung und Übergangskonsolidierung<br />
ist der Eigenkapitalveränderungsrechnung zu entnehmen.<br />
Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze (4)<br />
Für den Konzern gelten die Ausweis-, Bewertungs- und Verfahrensgrundsätze der<br />
<strong>WestLB</strong> AG. Entsprechend den gesetzlichen Vorschriften werden die Abschlüsse der<br />
einzelnen Konzernunternehmen (verbundene Unternehmen und Gemeinschaftsunternehmen),<br />
die dem Konzernabschluss zugrunde liegen, einheitlich nach den für die<br />
<strong>WestLB</strong> AG geltenden Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden erstellt.<br />
Die Bewertung der Vermögensgegenstände, der Verbindlichkeiten und der schwebenden<br />
Geschäfte erfolgt gemäß §§ 252 ff. und §§ 340 ff. HGB.<br />
Forderungen werden mit ihrem Restkapital, vermindert um Restdisagien, ausgewiesen.<br />
Verbindlichkeiten sind mit dem Rückzahlungsbetrag passiviert; die zugehörigen Disagien<br />
sind als aktive Rechnungsabgrenzungsposten erfasst. Agien zu Forderungen oder<br />
Verbindlichkeiten werden als aktivische bzw. passivische Rechnungsabgrenzungsposten<br />
ausgewiesen. Die zum Bilanzstichtag ermittelten anteiligen Zinsen werden mit der<br />
zugrunde liegenden Forderung oder Verbindlichkeit bilanziert. Die Abgrenzung der<br />
Posten aus dem Emissions- und Darlehensgeschäft erfolgt nach der zinsanteiligen<br />
Methode.<br />
Wechsel sowie Schatzwechsel und unverzinsliche Schatzanweisungen werden abgezinst<br />
und mit den effektiven Hereinnahmesätzen ausgewiesen. Unverzinsliche Mitarbeiterdarlehen<br />
sind entsprechend den steuerlichen Vorschriften mit dem Restkapital ausgewiesen.<br />
Begebene Zerobonds sind mit dem Emissionswert zuzüglich zeitanteiliger<br />
Zinsen bis zum Bilanzstichtag passiviert.<br />
Erkennbaren Risiken im Kreditgeschäft wurde durch die Bildung von Einzelwertberichtigungen<br />
und Rückstellungen ausreichend Rechnung getragen. Für latente Risiken im<br />
Forderungs- und Eventualforderungsbestand bestehen Pauschalwertberichtigungen, die<br />
analog zu den steuerlichen Bewertungsmethoden gebildet wurden.<br />
Die Wertpapiere der Liquiditätsreserve werden nach dem strengen Niederstwertprinzip<br />
zu Börsenkursen oder niedrigeren Buchkursen bewertet.<br />
Die Wertpapiere des Anlagevermögens (Finanzanlagebestand) werden zu Anschaffungskosten<br />
bewertet. Die Unterschiedsbeträge zwischen Anschaffungskosten und Rückzahlungsbetrag<br />
werden zeitanteilig erfolgswirksam vereinnahmt. Soweit Wertpapiere<br />
des Finanzanlagebestandes zu Werten bilanziert sind, die über den aktuellen Marktoder<br />
Börsenwerten liegen, sind diese Teile wie Anlagevermögen bewertet im Anhang<br />
gesondert angegeben. Diese Angabe verändert sich im Zeitablauf bestands-, aber auch<br />
zins- bzw. kursinduziert.
Finanzreport Lagebericht Bilanz GuV Anhang Aufsichtsrat<br />
Für die im Rahmen des Eigenhandels des <strong>WestLB</strong>-Konzerns gehaltenen Bestände an<br />
Aktien, Anleihen, derivativen Produkten und übrigen Handelsgegenständen werden<br />
zum Bilanzstichtag einzelgeschäftsbezogen die Marktwerte ermittelt.<br />
Die Bewertung erfolgt mit Börsen- oder Marktpreisen des 30. Dezember <strong>2002</strong> (letzter<br />
Handelstag mit liquiden Märkten) bzw. mit dem beizulegenden Wert; Anteilzinsen, Einmalzahlungen<br />
und Optionsprämien werden dabei berücksichtigt. Die einzeln ermittelten<br />
Bewertungsergebnisse werden innerhalb von Makroportfolios konzernunternehmensübergreifend<br />
zusammengefasst. Euro-Teilnehmerwährungen werden zu einer Einheit<br />
zusammengefasst. Die Portfolios sind nach Risikokategorien (Zinsen, Aktien und sonstige<br />
Preisrisiken) und innerhalb dieser Risikokategorien nach Währungen, Aktiengattungen<br />
und übrigen Basisinstrumenten abgegrenzt. Innerhalb dieser Makroportfolios erfolgt<br />
eine Verrechnung der positiven mit negativen Bewertungsergebnissen; danach verbleibende<br />
positive Bewertungsergebnisse werden innerhalb eines Portfolios mit negativen,<br />
realisierten Ergebnissen verrechnet. Verbleibende unrealisierte Gewinne werden nicht<br />
vereinnahmt, unrealisierten Verlusten wird durch Abschreibungen und Rückstellungen<br />
Rechnung getragen. Die laufenden Ergebnisse aus Handelsbeständen (Zinserträge,<br />
Dividendenerträge) sowie die Refinanzierungskosten wurden als Teil des Zinsergebnisses<br />
in der Ertragsrechnung ausgewiesen. Kursgewinne und -verluste sowie erhaltene und<br />
empfangene Zahlungen aus Termingeschäften und anderen derivativen Geschäften<br />
sowie aus Optionsgeschäften sind, soweit sie aus Handelsgeschäften resultieren, im<br />
Nettoertrag aus Finanzgeschäften erfasst. Bei ausgewählten Handelsportfolien in Aktienprodukten<br />
werden auch die Dividendenerträge im Nettoertrag aus Finanzgeschäften<br />
ausgewiesen.<br />
Beteiligungen und Anteile an verbundenen Unternehmen werden zu Anschaffungskosten<br />
angesetzt; bei voraussichtlich dauerhafter Wertminderung werden Abschreibungen auf<br />
den niedrigeren beizulegenden Wert vorgenommen.<br />
Sachanlagen, deren Nutzung zeitlich begrenzt ist, werden entsprechend den jeweiligen<br />
steuerlichen Vorschriften abgeschrieben, geringwertige Wirtschaftsgüter werden im<br />
Jahr der Anschaffung voll abgeschrieben. Abweichend dazu werden die im Leasingvermögen<br />
enthaltenen Flugzeuge über 20 Jahre abgeschrieben.<br />
Rückstellungen bestehen für ungewisse Verbindlichkeiten und schwebende Verluste in<br />
ausreichender Höhe; eine Jubiläumsrückstellung wird in steuerlich zulässiger Höhe<br />
gebildet. Die Rückstellungen für Pensionsverpflichtungen wurden unter Beachtung von<br />
§ 6 a EStG versicherungsmathematisch ermittelt.<br />
Der nach dem Wertaufholungsgebot des Steuerentlastungsgesetzes 1999/2000/<strong>2002</strong> im<br />
Geschäftsjahr 1999 gebildete Sonderposten mit Rücklageanteil gemäß § 273 HGB<br />
wurde den gesetzlichen Bestimmungen folgend erfolgswirksam aufgelöst.<br />
Es bestehen ein Fonds für allgemeine Bankrisiken gemäß § 340 g HGB und Reserven<br />
gemäß § 340 f HGB.<br />
119
120<br />
Die Währungsumrechnung erfolgt gemäß § 340h HGB sowie BFA 3/1995. Auf Fremdwährung<br />
lautende Vermögensgegenstände und Schulden sowie nicht abgewickelte<br />
Fremdwährungskassageschäfte sind mit den EZB-Referenzkursen des 30. Dezember<br />
<strong>2002</strong> umgerechnet, schwebende Termingeschäfte (Devisentermin-, Devisenoptionsund<br />
Devisenfuturegeschäfte) zum Terminmittelkurs bzw. Optionspreis desselben Tages<br />
(letzter Handelstag mit einem liquiden Markt). Kursgesicherte Aufwendungen und<br />
Erträge werden zum Sicherungskurs umgerechnet. Swapprämien aus kursgesicherten<br />
Bilanzposten werden zeitanteilig abgegrenzt und im Zinsergebnis ausgewiesen.<br />
Die auf Fremdwährung lautenden Bilanzbestände und schwebenden Geschäfte des<br />
<strong>WestLB</strong>-Konzerns werden in jeder Währung gemäß § 340 h Abs. 2 Satz 2 HGB als<br />
besonders gedeckt eingestuft und bewertet. Dementsprechend werden alle Aufwendungen<br />
und Erträge aus der Währungsumrechnung gemäß § 340 h Abs. 2 Satz 1 und 2 HGB<br />
in der Erfolgsrechnung erfasst; auszusondernde Erträge ergeben sich nicht, da die am<br />
Bilanzstichtag bestehenden Positionen im Devisenhandel zeitnah begründet sind. Das<br />
negative Ergebnis aus der einzelgeschäftsbezogenen Bewertung der schwebenden<br />
Devisengeschäfte ist saldiert unter den sonstigen Verbindlichkeiten ausgewiesen.<br />
Termingeschäfte/Derivative Produkte (5)<br />
Die Unternehmen des <strong>WestLB</strong>-Konzerns schließen im Rahmen ihrer Geschäftstätigkeit<br />
währungs-/zinsbezogene und sonstige Termingeschäfte bzw. derivative Geschäfte in<br />
folgenden Bereichen ab:<br />
� Zinsbezogene Termingeschäfte/Derivative Produkte<br />
Zinsswaps, Zinsfutures, Forward Rate Agreements (FRAs), Zinsoptionen als<br />
Stillhalter und Berechtigter, begebene Zinsoptionsscheine, Zinscaps, Zinsfloors,<br />
Zinscollars und Swaptions<br />
� Währungsbezogene Termingeschäfte/Derivative Produkte<br />
Devisentermingeschäfte, Devisenoptionsgeschäfte als Stillhalter und Berechtigter,<br />
Devisenterminkontrakte, begebene Währungsoptionsscheine, Währungsswaps und<br />
Zins-/Währungsswaps<br />
� Aktienkurs- und sonstige preisrisikobezogene Termingeschäfte/Derivative Produkte<br />
Aktienterminkontrakte, Aktienoptionen als Stillhalter und Berechtigter, Index-Terminkontrakte,<br />
Index-Optionen als Stillhalter und Berechtigter, begebene Aktien- und<br />
Index-Optionsscheine, edelmetallpreis- und rohwarenpreisbezogene Termingeschäfte,<br />
Swaps, Futures und Optionen<br />
� Kreditderivate als Stillhalter und Berechtigter<br />
Credit Default Swaps, Total Return Swaps und Credit Linked Notes
Finanzreport Lagebericht Bilanz GuV Anhang Aufsichtsrat<br />
DERIVATIVE GESCHÄFTE – DARSTELLUNG DER VOLUMINA AUF KONZERNEBENE<br />
in Mio € Nominalwerte Kreditrisikoäquivalente Wiederbeschaffungskosten*<br />
<strong>WestLB</strong>- <strong>WestLB</strong>- Konzern <strong>WestLB</strong>- <strong>WestLB</strong>- Konzern <strong>WestLB</strong>- <strong>WestLB</strong>- Konzern<br />
Konzern Konzern** <strong>WestLB</strong> GZ Konzern Konzern** <strong>WestLB</strong> GZ Konzern Konzern** <strong>WestLB</strong> GZ<br />
31. 12. <strong>2002</strong> 1. 1. <strong>2002</strong> 31. 12. 2001 31. 12. <strong>2002</strong> 1. 1. <strong>2002</strong> 31. 12. 2001 31. 12. <strong>2002</strong> 1. 1. <strong>2002</strong> 31. 12. 2001<br />
Zinsrisiken<br />
Zinsswaps 1.151.600 998.134 1.074.023 10.857 6.403 6.778 30.973 17.578 18.397<br />
FRAs<br />
Zinsoptionen,<br />
Swaptions<br />
198.165 109.828 118.810 27 16 21 124 73 85<br />
– Käufe 35.884 42.906 43.543 438 340 349 1.522 1.028 1.040<br />
– Verkäufe 39.306 39.933 40.962 – – – – – –<br />
Börsenkontrakte 355.679 304.995 306.122 – – – – – –<br />
Caps, Floors<br />
Sonstige<br />
118.970 121.224 122.702 361 319 323 1.107 975 986<br />
Zinstermingeschäfte<br />
Zinsrisiken<br />
42.822 88.300 90.131 59 944 945 101 1.798 1.799<br />
insgesamt 1.942.426 1.705.320 1.796.293 11.742 8.022 8.416 33.827 21.452 22.307<br />
Währungsrisiken<br />
Devisentermingeschäfte<br />
Zins-/Währungsswaps/<br />
115.237 172.092 189.983 1.138 1.437 1.531 3.251 3.553 3.775<br />
Währungsswaps<br />
Devisenoptionen<br />
114.899 107.243 111.385 2.700 3.091 3.208 3.066 3.449 3.722<br />
– Käufe 10.873 20.922 22.999 132 187 196 349 467 480<br />
– Verkäufe 11.137 19.314 21.535 – – – – – –<br />
Börsenkontrakte<br />
Sonstige Währungs-<br />
1.260 1.640 1.640 – – – – – –<br />
termingeschäfte<br />
Währungsrisiken<br />
377 2.031 2.031 3 75 75 1 64 64<br />
insgesamt<br />
Aktienrisiken und<br />
sonstige Risiken<br />
253.783 323.242 349.573 3.973 4.790 5.010 6.667 7.533 8.041<br />
Aktientermingeschäfte<br />
Aktienoptionen<br />
10 – – – – – – – –<br />
– Käufe 2.758 1.246 1.261 175 61 62 534 94 95<br />
– Verkäufe 2.565 1.127 1.134 – – – – – –<br />
Börsenkontrakte 6.809 3.918 3.919 – – – – – –<br />
Sonst. Termingeschäfte<br />
Aktienrisiken und<br />
sonstige Risiken<br />
3.745 2.986 3.671 129 134 154 87 139 171<br />
insgesamt<br />
Kreditderivate<br />
15.887 9.277 9.985 304 195 216 621233 266<br />
– Käufe 20.420 11.178 11.178 341 54 54 395 55 55<br />
– Verkäufe<br />
Risiken aus<br />
Kreditderivaten<br />
25.741 17.915 17.915 – – – – – –<br />
insgesamt 46.161 29.093 29.093 34154 54 395 55 55<br />
Derivative Geschäfte<br />
insgesamt 2.258.257 2.066.932 2.184.944 16.360 13.061 13.696 41.510 29.273 30.669<br />
Nettingeffekte – – – 8.806 5.883 5.876 – – –<br />
Derivative Geschäfte<br />
insg. nach Netting 2.258.257 2.066.932 2.184.944 7.554 7.178 7.820 41.510 29.273 30.669<br />
* Angaben ohne Banque d’Orsay S.A.<br />
** Angaben nach Spaltung und Übergangskonsolidierung der Landesbanken Rheinland-Pfalz und Schleswig-Holstein<br />
121
122<br />
Das Gesamtvolumen der Termingeschäfte bzw. derivativen Geschäfte des <strong>WestLB</strong>-<br />
Konzerns am Bilanzstichtag beträgt auf Basis von Nominalwerten 2.258,3 (i.V. 2.184,9)<br />
Mrd €. Der Schwerpunkt liegt unverändert bei den Zinsrisiken, deren Anteil auf ca.<br />
86,0% (i.V. 82,2%) des Gesamtvolumens anstieg.<br />
Dem Volumenanstieg durch die ursprünglich internen, nach der Spaltung für die<br />
<strong>WestLB</strong> AG externen, derivativen Geschäfte mit der Landesbank NRW (überwiegend<br />
Zinsswaps in Höhe von nominal 9,8 Mrd €) steht die Abnahme der Volumina durch den<br />
Wegfall der Geschäfte der Konzerne der Landesbanken Rheinland-Pfalz und Schleswig-<br />
Holstein gegenüber. Da diese beiden Konzerne nicht mehr quotal konsolidiert, sondern<br />
at-equity bewertet werden, sind die Derivate-Volumina nicht mehr in den Konzernvolumina<br />
der <strong>WestLB</strong> AG enthalten.<br />
Die Ermittlung der Kreditrisikoäquivalente und Wiederbeschaffungskosten erfolgt auf<br />
Basis der Marktbewertungsmethode entsprechend den bankaufsichtsrechtlichen Vorgaben.<br />
Bei der Berechnung der Marktwerte werden nur die Kontrakte berücksichtigt,<br />
bei denen das Eindeckungsgeschäft, das bei einem Ausfall des Kontrahenten zur Wiederherstellung<br />
der vorherigen Position erforderlich wäre, zu einem zusätzlichen Aufwand<br />
oder geringeren Erlös führen würde; eine Verrechnung von Eindeckungsgewinnen mit<br />
Eindeckungsverlusten erfolgt nicht. Die Ermittlung der Kreditrisikoäquivalente erfolgt<br />
nach der bankaufsichtsrechtlichen Methodik unter Berücksichtigung der Kontrahentengewichtung,<br />
des Add-on für derivative Geschäfte sowie der Close-out-Netting-Effekte.<br />
Der Anteil der Kreditrisikoäquivalente gemäß Grundsatz I an den gesamten Adressenausfallrisiken<br />
(gewichtete Risikoaktiva und Anrechnungsbetrag für das Adressenausfallrisiko<br />
des Handelsbuches) der <strong>WestLB</strong>-Gruppe gemäß §§ 10, 10 a KWG beträgt 11,8%<br />
(i.V. 8,4%). Bei der Ermittlung der Kreditrisikoäquivalente für bankaufsichtsrechtliche<br />
Zwecke wird das Close-out-Netting angewandt. Hierdurch wurden die durchschnittlichen<br />
Kreditrisikoäquivalente um ca. 53,8% (i.V. 42,9%) reduziert.<br />
Neben den in der Tabelle aufgeführten Kreditderivaten des Handelsbestandes wurden<br />
Kreditderivate auch dem Anlagebestand zugeordnet. Das Volumen der Kreditderivate<br />
des Anlagebestandes, bei denen der <strong>WestLB</strong>-Konzern als Sicherheitennehmer auftritt<br />
(Käufe), betrug zum 31. Dezember <strong>2002</strong> 1.629,0 (i.V. 2.747,0) Mio €. Kreditderivate des<br />
Anlagebestandes, bei denen der <strong>WestLB</strong>-Konzern als Sicherheitengeber bzw. Garantiegeber<br />
fungiert (Verkäufe), bestanden zum 31. Dezember <strong>2002</strong> in einer Höhe von<br />
2.012,0 (i.V. 4.642,0) Mio € und sind in den Eventualverbindlichkeiten enthalten.<br />
Die jahresdurchschnittlichen Nominalwerte des <strong>WestLB</strong>-Konzerns bei derivativen<br />
Geschäften und übrigen Termingeschäften lagen im Geschäftsjahr <strong>2002</strong> bei 2.329,4<br />
(i.V. 1.966,2) Mrd €, dabei wurde auf die Anpassung der Durchschnittsvolumina zur<br />
Darstellung von Spaltungseffekten verzichtet.
Finanzreport Lagebericht Bilanz GuV Anhang Aufsichtsrat<br />
DERIVATIVE GESCHÄFTE – DARSTELLUNG DER DURCHSCHNITTSVOLUMINA – KONZERN<br />
Durchschnitt 1. 1. bis 31. 12. <strong>2002</strong><br />
in Mio €<br />
Nominalwerte Kreditrisikoäquivalente Wiederbeschaffungskosten<br />
<strong>WestLB</strong>- Konzern <strong>WestLB</strong>- Konzern <strong>WestLB</strong>- Konzern<br />
Konzern <strong>WestLB</strong> GZ Konzern <strong>WestLB</strong> GZ Konzern <strong>WestLB</strong> GZ<br />
<strong>2002</strong> 2001 <strong>2002</strong> 2001 <strong>2002</strong>* 2001*<br />
Zinsrisiken 1.965.943 1.582.101 9.360 7.197 26.302 19.248<br />
Währungsrisiken 306.624 348.690 4.372 5.159 7.128 8.842<br />
Aktien- und sonstige Preisrisiken 16.360 10.754 330 259 607 337<br />
Risiken aus Kreditderivaten 40.504 24.621 326 279 401 47<br />
Derivative Geschäfte insgesamt 2.329.431 1.966.166 14.388 12.894 34.438 28.474<br />
* Angaben ohne Banque d’Orsay S. A.<br />
Der <strong>WestLB</strong>-Konzern schließt derivative Geschäfte vor allem mit Kontrahenten guter<br />
Bonität, vornehmlich mit OECD-Banken im In- und Ausland, ab.<br />
DERIVATIVE GESCHÄFTE – KONTRAHENTENGLIEDERUNG<br />
in Mio € Nominalwerte Kreditrisikoäquivalente Wiederbeschaffungskosten*<br />
<strong>WestLB</strong>- <strong>WestLB</strong>- Konzern <strong>WestLB</strong>- <strong>WestLB</strong>- Konzern <strong>WestLB</strong>- <strong>WestLB</strong>- Konzern<br />
Konzern Konzern** <strong>WestLB</strong> GZ Konzern Konzern** <strong>WestLB</strong> GZ Konzern Konzern** <strong>WestLB</strong> GZ<br />
31. 12. <strong>2002</strong> 1. 1. <strong>2002</strong> 31. 12. 2001 31. 12. <strong>2002</strong> 1. 1. <strong>2002</strong> 31. 12. 2001 31. 12. <strong>2002</strong> 1. 1. <strong>2002</strong> 31. 12. 2001<br />
OECD-Banken<br />
Banken außerhalb<br />
1.472.680 1.329.484 1.435.887 9.570 6.024 6.498 32.534 20.043 21.223<br />
der OECD<br />
Kunden<br />
4.356 6.480 6.617 74 76 77 106 104 107<br />
(inkl. Börsenkontrakte) 779.823 729.489 740.169 6.692 6.934 7.092 8.769 9.025 9.229<br />
Öffentliche Stellen 1.398 1.479 2.271 24 27 29 101 102 110<br />
Summe 2.258.257 2.066.932 2.184.944 16.360 13.061 13.696 41.510 29.274 30.669<br />
* Angaben ohne Banque d’Orsay S.A.<br />
** Angaben nach Spaltung und Übergangskonsolidierung der Landesbanken Rheinland-Pfalz und Schleswig-Holstein<br />
Die derivativen Geschäfte des <strong>WestLB</strong>-Konzerns sind fast ausschließlich Handelsgeschäfte;<br />
Kundengeschäfte werden über die Handelsbereiche abgeschlossen. Kontrakte<br />
zur Absicherung eigener Bestände schlagen sich über interne Kontrakte im Handelsbestand<br />
nieder. Die Fristigkeit liegt bei Währungs- und Aktienkontrakten vornehmlich<br />
im kurzfristigen Bereich, die Zinskontrakte verteilen sich über das gesamte Laufzeitspektrum;<br />
rund 21,0% (i.V. 22,0%) haben eine Restlaufzeit von mehr als fünf Jahren.<br />
123
124<br />
DERIVATIVE GESCHÄFTE – FRISTENGLIEDERUNG<br />
WESTLB-KONZERN 31. 12. <strong>2002</strong><br />
Nominalwerte Zinsrisiken Währungsrisiken Aktienrisiken und Risiken aus<br />
in Mio €<br />
nach Restlaufzeiten<br />
sonstige Risiken Kreditderivaten<br />
– bis 3 Monate 629.851 94.341 7.335 8<br />
– bis 1 Jahr 312.286 54.044 5.796 0<br />
– 1 bis 5 Jahre 588.504 72.650 2.578 1.715<br />
über 5 Jahre 411.785 32.748 178 44.438<br />
Insgesamt 1.942.426 253.783 15.887 46.161<br />
DERIVATIVE GESCHÄFTE – FRISTENGLIEDERUNG<br />
WESTLB-KONZERN* 1. 1. <strong>2002</strong><br />
Nominalwerte Zinsrisiken Währungsrisiken Aktienrisiken und Risiken aus<br />
in Mio €<br />
nach Restlaufzeiten<br />
sonstige Risiken Kreditderivaten<br />
– bis 3 Monate 448.103 131.163 4.684 0<br />
– bis 1 Jahr 352.234 87.691 2.541 27<br />
– 1 bis 5 Jahre 526.588 69.440 2.052 7.628<br />
über 5 Jahre 378.397 34.946 0 21.438<br />
Insgesamt 1.705.322 323.240 9.277 29.093<br />
* Angaben nach Spaltung und Übergangskonsolidierung der Landesbanken Rheinland-Pfalz und Schleswig-Holstein<br />
DERIVATIVE GESCHÄFTE – FRISTENGLIEDERUNG<br />
KONZERN WESTLB GZ 31. 12. <strong>2002</strong><br />
Nominalwerte Zinsrisiken Währungsrisiken Aktienrisiken und Risiken aus<br />
in Mio €<br />
nach Restlaufzeiten<br />
sonstige Risiken Kreditderivaten<br />
– bis 3 Monate 473.294 146.580 4.793 0<br />
– bis 1 Jahr 372.830 95.189 2.592 27<br />
– 1 bis 5 Jahre 552.137 71.667 2.490 7.628<br />
über 5 Jahre 398.032 36.137 110 21.438<br />
Insgesamt 1.796.293 349.573 9.985 29.093
Finanzreport Lagebericht Bilanz GuV Anhang Aufsichtsrat<br />
Forderungen an Kreditinstitute (6)<br />
<strong>WestLB</strong>-Konzern <strong>WestLB</strong>-Konzern<br />
nach Spaltung<br />
Konzern <strong>WestLB</strong> GZ<br />
31. 12. <strong>2002</strong> 1. 1. <strong>2002</strong> 31. 12. 2001<br />
Mio € Mio € Mio €<br />
Forderungen an Forderungen Forderungen an Forderungen Forderungen an Forderungen<br />
angeschlossene an andere angeschlossene an andere angeschlossene an andere<br />
Kreditinstitute Kreditinstitute Kreditinstitute Kreditinstitute Kreditinstitute Kreditinstitute<br />
täglich fällig 731,3 7.857,3 459,3 6.586,4 472,6 6.396,8<br />
nach Restlaufzeiten<br />
– bis 3 Monate<br />
– mehr als 3 Monate<br />
1.014,2 42.183,7 853,3 46.688,6 1.519,9 44.575,1<br />
bis 1 Jahr<br />
– mehr als 1 Jahr<br />
289,4 14.273,7 393,8 11.085,0 1.475,3 12.735,0<br />
bis 5 Jahre 250,8 7.505,8 300,0 14.201,1 8.433,5 21.505,7<br />
– mehr als 5 Jahre 432,8 2.500,2 555,5 7.798,1 11.322,8 11.822,9<br />
Insgesamt 2.718,5 74.320,7 2.561,9 86.359,2 23.224,197.035,5<br />
Bilanzausweis<br />
darunter:<br />
– Baudarlehen<br />
77.039,2 88.921,1 120.259,6<br />
der LBS – – – 0,2 0,8 0,2<br />
In den Forderungen an Kreditinstitute sind Forderungen an verbundene Unternehmen in<br />
Höhe von 11.052,8 Mio € und an Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis<br />
besteht, in Höhe von 455,9 Mio € enthalten.<br />
Auf das Leasinggeschäft entfallen Forderungen in Höhe von 443,8 (i.V. 485,0) Mio €.<br />
125
126<br />
Forderungen an Kunden (7)<br />
nach Restlaufzeiten<br />
<strong>WestLB</strong>- <strong>WestLB</strong>- Konzern<br />
Konzern Konzern <strong>WestLB</strong> GZ<br />
nach Spaltung<br />
31. 12. <strong>2002</strong> 1. 1. <strong>2002</strong> 31. 12. 2001<br />
Mio € Mio € Mio €<br />
– bis 3 Monate 33.893,3 46.246,5 47.493,2<br />
– mehr als 3 Monate bis 1 Jahr 15.231,0 20.606,9 22.955,1<br />
– mehr als 1 Jahr bis 5 Jahre 21.612,9 29.543,3 39.656,2<br />
– mehr als 5 Jahre 18.025,2 31.275,0 49.694,8<br />
Bilanzausweis<br />
darunter:<br />
88.762,4 127.671,7 159.799,3<br />
– Forderungen mit unbestimmter Laufzeit<br />
– an nicht einbezogene verbundene<br />
2.079,5 k.A. 3.025,0<br />
Unternehmen<br />
– an Unternehmen, mit denen ein<br />
202,0 k.A. 325,9<br />
Beteiligungsverhältnis besteht 3.744,2 k.A. 1.028,0<br />
– aus dem Leasinggeschäft 1.496,1 k.A. 3.561,5<br />
– Baudarlehen der Bausparkassen<br />
– Ausleihungen der<br />
0,0 1.270,8 6.990,2<br />
Wohnungsbauförderungsanstalten 0,0 1.565,3 5.439,6<br />
Durch Grundpfandrechte gesicherte Forderungen (8)<br />
Forderungen an Kunden nach Restlaufzeiten<br />
<strong>WestLB</strong>- <strong>WestLB</strong>- Konzern<br />
Konzern Konzern <strong>WestLB</strong> GZ<br />
nach Spaltung<br />
31. 12. <strong>2002</strong> 1. 1. <strong>2002</strong> 31. 12. 2001<br />
Mio € Mio € Mio €<br />
– bis 3 Monate 221,1 721,0 831,2<br />
– mehr als 3 Monate bis 1 Jahr 152,8 511,9 751,8<br />
– mehr als 1 Jahr bis 5 Jahre 738,5 2.622,2 3.751,0<br />
– mehr als 5 Jahre 2.791,6 7.406,1 9.701,4<br />
Bilanzausweis<br />
darunter:<br />
3.904,0 11.261,2 15.035,4<br />
– Baudarlehen der Bausparkassen 0,0 1.073,3 2.894,2
Finanzreport Lagebericht Bilanz GuV Anhang Aufsichtsrat<br />
Schuldverschreibungen und andere festverzinsliche Wertpapiere (9)<br />
<strong>WestLB</strong>- <strong>WestLB</strong>- Konzern<br />
Konzern Konzern<br />
nach Spaltung<br />
<strong>WestLB</strong> GZ<br />
31. 12. <strong>2002</strong> 1. 1. <strong>2002</strong> 31. 12. 2001<br />
Mio € Mio € Mio €<br />
Schuldverschreibungen und andere<br />
festverzinsliche Wertpapiere<br />
Bilanzausweis 67.548,2 95.811,8 114.115,4<br />
darunter:<br />
Beträge, die bis zum 31. 12. des folgenden<br />
Geschäftsjahres fällig werden 19.487,0 18.694,8 21.003,1<br />
Zusammensetzung nach Produkten<br />
– Geldmarktpapiere<br />
– Anleihen und Schuldverschreibungen<br />
1.868,6 3.679,4 3.679,4<br />
öffentlicher Emittenten<br />
– Anleihen und Schuldverschreibungen<br />
30.819,8 38.264,3 45.527,0<br />
anderer Emittenten 33.737,1 50.430,3 60.956,7<br />
– eigene Schuldverschreibungen 1.122,7 3.437,9 3.952,3<br />
Zusammensetzung nach Börsenfähigkeit<br />
– börsennotiert 54.843,5 79.676,9 97.869,4<br />
– nicht börsennotiert 12.704,7 16.134,9 16.246,0<br />
Zusammensetzung nach Bestandsart<br />
– Handelsbestand 36.097,9 36.258,8 36.258,7<br />
– Liquiditätsreserve 2.678,7 14.418,5 15.722,4<br />
– Finanzanlagebestand<br />
Zusammensetzung nach<br />
Konzernzugehörigkeit<br />
– Wertpapiere von Unternehmen, mit<br />
28.771,6 45.134,5 62.134,3<br />
denen ein Beteiligungsverhältnis besteht 550,2 455,4 2.377,1<br />
In den Schuldverschreibungen und anderen festverzinslichen Wertpapieren sind<br />
Forderungen an verbundene Unternehmen in Höhe von 841,3 Mio € enthalten.<br />
Der Finanzanlagebestand in Höhe von 28,8 (i.V. 62,1) Mrd € ist Teil des Anlagevermögens.<br />
Zum Bilanzstichtag waren im <strong>WestLB</strong>-Konzern Finanzanlagen in Höhe von 6,9 (i.V. 18,2)<br />
Mrd € zum gemilderten Niederstwert angesetzt. Hiervon entfallen 2,2 (i.V. 4,7) Mrd €<br />
auf Anleihebestände, die in Verbindung mit Zinsswaps angeschafft wurden (Asset<br />
Swaps) und deren wirtschaftlicher Wert damit den bilanzierten Anschaffungskosten<br />
entspricht.<br />
127
128<br />
Aktien und andere nicht festverzinsliche Wertpapiere (10)<br />
Der Bilanzposten enthält Anteile an Spezialfonds in Höhe von 2.688,2 (i.V. 3.536,9) Mio €,<br />
die sich überwiegend aus börsennotierten Titeln zusammensetzen und als Teil des<br />
Finanzanlagebestandes geführt werden. Der Finanzanlagebestand in Höhe von 2,9<br />
(i.V. 2,8) Mrd € ist Teil des Anlagevermögens. Zum Bilanzstichtag waren im <strong>WestLB</strong>-<br />
Konzern Finanzanlagen in Höhe von 181,3 Mio € zum gemilderten Niederstwert angesetzt.<br />
<strong>WestLB</strong>- <strong>WestLB</strong>- Konzern<br />
Konzern Konzern<br />
nach Spaltung<br />
<strong>WestLB</strong> GZ<br />
31. 12. <strong>2002</strong> 1. 1. <strong>2002</strong> 31. 12. 2001<br />
Mio € Mio € Mio €<br />
Aktien und andere nicht<br />
festverzinsliche Wertpapiere<br />
Bilanzausweis 4.836,2 5.589,9 5.826,1<br />
Zusammensetzung nach Börsenfähigkeit<br />
– börsenfähige Wertpapiere 2.133,3 2.289,2 2.289,2<br />
– nicht börsenfähige Wertpapiere 2.702,9 3.300,7 3.536,9<br />
Zusammensetzung nach Börsenfähigkeit<br />
– börsennotiert 1.898,5 1.749,0 1.749,0<br />
– nicht börsennotiert 2.937,7 3.840,9 4.077,1<br />
Zusammensetzung nach Bestandsart<br />
– Handelsbestand 1.068,3 963,0 963,0<br />
– Liquiditätsreserve 818,7 1.842,7 2.043,4<br />
– Finanzanlagebestand 2.949,2 2.784,2 2.819,7
Finanzreport Lagebericht Bilanz GuV Anhang Aufsichtsrat<br />
Beteiligungen und assoziierte Unternehmen (11)<br />
Beteiligungen und assoziierte Unternehmen<br />
<strong>WestLB</strong>- <strong>WestLB</strong>- Konzern<br />
Konzern Konzern <strong>WestLB</strong> GZ<br />
nach Spaltung<br />
31. 12. <strong>2002</strong> 1. 1. <strong>2002</strong> 31. 12. 2001<br />
Mio € Mio € Mio €<br />
Bilanzausweis<br />
darunter:<br />
6.249,8 4.393,7 4.508,2<br />
– an Kreditinstituten 2.257,0 1.049,5 1.131,1<br />
Zusammensetzung nach Börsenfähigkeit<br />
– börsenfähige Wertpapiere<br />
davon<br />
4.394,9 2.848,5 2.848,5<br />
– börsennotiert 2.644,7 2.763,4 2.763,4<br />
– nicht börsennotiert 1.750,2 85,1 85,1<br />
Die Beteiligungen gemäß §§ 285 Nr. 11, 313 Abs. 2 HGB sind in einer gesonderten<br />
Aufstellung aufgeführt, die beim Amtsgericht in Düsseldorf hinterlegt ist. Von der<br />
Ausnahme gemäß §§ 286 Abs. 3 Nr. 2, 313 Abs. 3 HGB wurde in vier Fällen Gebrauch<br />
gemacht.<br />
Anteile an verbundenen Unternehmen (12)<br />
Anteile an verbundenen Unternehmen<br />
<strong>WestLB</strong>- <strong>WestLB</strong>- Konzern<br />
Konzern Konzern <strong>WestLB</strong> GZ<br />
nach Spaltung<br />
31. 12. <strong>2002</strong> 1. 1. <strong>2002</strong> 31. 12. 2001<br />
Mio € Mio € Mio €<br />
Bilanzausweis<br />
darunter<br />
109,7 202,3 298,8<br />
– an Kreditinstituten 0,0 0,0 32,0<br />
– an Finanzdienstleistungsinstituten 0,6 0,5 0,5<br />
– an sonstigen Unternehmen 109,1 201,8 266,3<br />
Zusammensetzung nach Börsenfähigkeit<br />
– börsenfähige Wertpapiere<br />
davon<br />
16,1 17,4 49,3<br />
– nicht börsennotiert 16,1 17,4 49,3<br />
129
130<br />
Treuhandvermögen (13)<br />
Sonstige Vermögensgegenstände (14)<br />
Die Bilanzposten von insgesamt 5.190,0 (i.V. 7.886,9) Mio € enthalten die folgenden<br />
wesentlichen Bestandteile:<br />
� 1.506,2 (i.V. 1.064,5) Mio €<br />
Ausgleichsposten aus der Bewertung der Handelsgeschäfte (ohne Devisengeschäfte)<br />
� –,– (i.V. 2.651,5) Mio €<br />
Ausgleichsposten aus der Devisenbewertung<br />
� 1.787,7 (i.V. 1.681,6) Mio €<br />
Prämien für Optionsrechte<br />
<strong>WestLB</strong>- <strong>WestLB</strong>- Konzern<br />
Konzern Konzern <strong>WestLB</strong> GZ<br />
nach Spaltung<br />
31. 12. <strong>2002</strong> 1. 1. <strong>2002</strong> 31. 12. 2001<br />
Mio € Mio € Mio €<br />
Forderungen an Kreditinstitute 0,3 5,5 177,1<br />
Forderungen an Kunden 136,1 1.470,0 4.092,1<br />
Anleihen und Schuldverschreibungen 0,0 0,0 0,0<br />
Anteile an RWI-Fonds 375,0 419,2 419,2<br />
Beteiligungen 0,0 0,0 0,0<br />
Sonstige 0,0 0,0 0,0<br />
Bilanzausweis 511,4 1.894,7 4.688,4<br />
� 798,3 (i.V. 654,5) Mio €<br />
Steuererstattungsansprüche, fast ausschließlich aus einbehaltener<br />
Körperschaftsteuer und Kapitalertragsteuer auf Beteiligungserträge und Dividenden
Finanzreport Lagebericht Bilanz GuV Anhang Aufsichtsrat<br />
Anlagevermögen (15)<br />
in Mio € <strong>WestLB</strong>-Konzern Konzern <strong>WestLB</strong> GZ <strong>WestLB</strong>-<br />
Konzern<br />
Anschaffungs-/ Zugänge Abgänge Abschrei- Restbuch- Restbuch- Abspaltungs- Abschrei-<br />
Herstellungs- bungen wert wert bedingte bungen<br />
kosten insgesamt Abgänge Geschäftsjahr<br />
1. 1. <strong>2002</strong> 31. 12. <strong>2002</strong> 31. 12. 2001<br />
Schuldverschreibungen/<br />
Aktien u. a. festverzinsliche<br />
Wertpapiere des<br />
Anlagevermögens<br />
Anteile an verbundenen<br />
47.055,4 3.538,6 18.608,0 265,2 31.720,8 63.834,1 17.031,5 163,9<br />
Unternehmen<br />
Beteiligungen, assoziierte<br />
385,7 311,9 200,1 387,8 109,7 298,8 96,5 10,2<br />
Unternehmen<br />
Immaterielle<br />
4.544,8 3.562,9 970,1 887,8 6.249,8 4.508,2 114,5 735,1<br />
Vermögensgegenstände 3,0 9,2 1,9 7,0 3,3 2,3 1,6 3,6<br />
Geschäftswerte 133,8 14,9 66,3 23,7 58,7 88,0 0,0 2,4<br />
Grundstücke und Gebäude<br />
Betriebs- und<br />
1.135,2 14,7 790,4 97,9 261,6 755,3 17,0 25,1<br />
Geschäftsausstattung 1.194,4 232,6 373,1 712,7 341,2 394,7 62,9 143,1<br />
Leasingvermögen<br />
Sonstige Sachanlage-<br />
2.278,5 837,0 502,6 403,1 2.209,8 1.944,7 0,0 152,8<br />
vermögen 29,0 0,6 9,4 7,1 13,1 19,2 0,1 3,9<br />
Die Veränderungen im Geschäftsjahr bei den Wertpapieren beruhen im Wesentlichen<br />
auf Veränderungen des Konsolidierungskreises durch die Übergangskonsolidierung<br />
der Anteile an den Landesbanken Rheinland-Pfalz und Schleswig-Holstein von der<br />
Quotenkonsolidierung auf die At-Equity-Konsolidierung und den Ausweis als assoziierte<br />
Unternehmen. Im Weiteren ergeben sich neben den Zu- und Abgängen auch<br />
Bestandsveränderungen bei den Wertpapieren aufgrund der zeitanteiligen Auflösung<br />
von Agien und Disagien.<br />
Bei den Beteiligungen, assoziierten Unternehmen sind die Zu- und Abgänge – neben dem<br />
Ausweis der Landesbanken als assoziierte Unternehmen – auf die Umstrukturierung<br />
des Beteiligungsportfolios zurückzuführen.<br />
Die Abgänge bei den Grundstücken und Gebäuden sind mit 355,0 Mio € ebenfalls Folge<br />
der Übergangskonsolidierung der Landesbankenbeteiligungen; darüber hinaus wurden<br />
Immobilien mit einem Verkehrswert von 140,1 Mio € ertragsteuer- und ergebnisneutral<br />
auf eine Grundstücksgesellschaft übertragen. Im Rahmen der eigenen Geschäftstätigkeit<br />
werden Immobilien mit einem Buchwert von 149,1 Mio € (i.V. 462,8 Mio €)<br />
genutzt.<br />
131
132<br />
Die Zugänge im Leasingvermögen betreffen im Wesentlichen die Zunahme des Flugzeugbestandes<br />
der Boullion-Gruppe. In den Abgängen sind in Höhe von 315,0 Mio €<br />
Wertänderungen bedingt durch Kursänderungen der Stichtagskurse enthalten.<br />
Eigene Aktien (16)<br />
Zum 31. Dezember <strong>2002</strong> befanden sich keine eigenen Aktien im Bestand des <strong>WestLB</strong>-<br />
Konzerns.<br />
Aktive Rechnungsabgrenzungsposten (17)<br />
In den aktiven Rechnungsabgrenzungsposten sind enthalten:<br />
Nachrangige Vermögensgegenstände (18)<br />
Nachrangige Vermögensgegenstände sind enthalten in:<br />
<strong>WestLB</strong>- <strong>WestLB</strong>- Konzern<br />
Konzern Konzern <strong>WestLB</strong> GZ<br />
nach Spaltung<br />
31. 12. <strong>2002</strong> 1. 1. <strong>2002</strong> 31. 12. 2001<br />
Mio € Mio € Mio €<br />
Agio aus Forderungen 18,4 29,9 31,5<br />
Disagio aus Emissionsgeschäft 115,9 131,7 472,4<br />
Disagio aus Verbindlichkeiten 647,2 564,9 777,9<br />
Sonstiges 556,3 849,2 2.895,4<br />
Bilanzausweis 1.337,8 1.575,7 4.177,2<br />
<strong>WestLB</strong>- <strong>WestLB</strong>- Konzern<br />
Konzern Konzern <strong>WestLB</strong> GZ<br />
nach Spaltung<br />
31. 12. <strong>2002</strong> 1. 1. <strong>2002</strong> 31. 12. 2001<br />
Mio € Mio € Mio €<br />
Forderungen an Kreditinstitute 235,6 353,5 353,5<br />
Forderungen an Kunden<br />
Schuldverschreibungen und andere<br />
263,8 88,7 87,8<br />
festverzinsliche Wertpapiere<br />
Aktien und andere nicht<br />
0,0 237,4 237,4<br />
festverzinsliche Wertpapiere 0,0 12,1 12,1<br />
Beteiligungen 0,0 9,6 9,6<br />
Insgesamt 499,4 701,3 700,4
Finanzreport Lagebericht Bilanz GuV Anhang Aufsichtsrat<br />
In Pension gegebene Vermögensgegenstände (19)<br />
Von den ausgewiesenen Aktiva wurden vom <strong>WestLB</strong>-Konzern 50.478,2 (i.V. 47.438,9)<br />
Mio € im Rahmen von echten Pensionsgeschäften an Pensionsnehmer übereignet.<br />
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten (20)<br />
<strong>WestLB</strong>-Konzern <strong>WestLB</strong>-Konzern<br />
nach Spaltung<br />
Konzern <strong>WestLB</strong> GZ<br />
31. 12. <strong>2002</strong> 1. 1. <strong>2002</strong> 31. 12. 2001<br />
Mio € Mio € Mio €<br />
Verbindlichkeiten Verbindlichkeiten Verbindlichkeiten Verbindlichkeiten Verbindlichkeiten Verbindlichkeiten<br />
gegenüber gegenüber gegenüber gegenüber gegenüber gegenüber<br />
angeschlossenen anderen angeschlossenen anderen angeschlossenen anderen<br />
Kreditinstituten Kreditinstituten Kreditinstituten Kreditinstituten Kreditinstituten Kreditinstituten<br />
täglich fällig 4.000,6 10.911,6 4.386,0 10.500,3 4.388,5 9.259,4<br />
nach Restlaufzeiten:<br />
– bis 3 Monate<br />
– mehr als 3 Monate<br />
5.854,8 70.339,5 4.324,6 75.578,5 4.324,7 75.896,3<br />
bis 1 Jahr<br />
– mehr als 1 Jahr<br />
438,3 17.152,0 98,9 26.779,4 98,9 28.113,5<br />
bis 5 Jahre 261,9 6.326,1 219,3 9.537,9 222,2 15.603,0<br />
– mehr als 5 Jahre 164,3 3.384,1 257,8 7.801,9 262,7 20.252,9<br />
Bauspareinlagen 0,0 0,0 0,0 7,7 17,6 7,7<br />
Insgesamt 10.719,9 108.113,3 9.286,6 130.205,7 9.314,6 149.132,8<br />
Bilanzausweis 118.833,2 139.492,3 158.447,4<br />
In den Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten sind Verbindlichkeiten gegenüber<br />
verbundenen Unternehmen in Höhe von 5.009,9 Mio € und Verbindlichkeiten gegenüber<br />
Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht, in Höhe von 970,9 Mio €<br />
enthalten.<br />
133
134<br />
Verbindlichkeiten gegenüber Kunden (21)<br />
<strong>WestLB</strong>- <strong>WestLB</strong>- Konzern<br />
Konzern Konzern <strong>WestLB</strong> GZ<br />
nach Spaltung<br />
31. 12. <strong>2002</strong> 1. 1. <strong>2002</strong> 31. 12. 2001<br />
Mio € Mio € Mio €<br />
Spareinlagen und Bauspareinlagen<br />
darunter:<br />
Spareinlagen mit vereinbarten<br />
Kündigungsfristen<br />
33,0 1.029,9 7.186,5<br />
– bis 3 Monate 0,0 1,0 1,0<br />
– mehr als 3 Monate bis 1 Jahr 0,0 3,0 3,0<br />
– mehr als 1 Jahr bis 5 Jahre 0,0 2,0 2,0<br />
– mehr als 5 Jahre 0,0 0,3 0,3<br />
Bauspareinlagen 0,0 949,2 7.105,7<br />
Verbindlichkeiten gegenüber Kunden<br />
darunter: 63.727,6 87.693,6 98.770,5<br />
täglich fällig 15.733,0 26.803,3 26.982,5<br />
mit Restlaufzeiten<br />
– bis 3 Monate 30.383,3 34.845,5 35.322,7<br />
– mehr als 3 Monate bis 1 Jahr 7.143,5 6.090,8 6.509,9<br />
– mehr als 1 Jahr bis 5 Jahre 3.926,3 7.260,1 10.873,3<br />
– mehr als 5 Jahre 6.541,5 12.694,0 19.082,1<br />
Bilanzausweis<br />
darunter:<br />
– Verbindlichkeiten gegenüber nicht<br />
63.760,6 88.723,5 105.957,0<br />
einbezogenen verbundenen Unternehmen<br />
– Verbindlichkeiten gegenüber<br />
Unternehmen, mit denen ein<br />
74,3 k.A. 150,8<br />
Beteiligungsverhältnis besteht 4.255,0 k.A. 1.802,0
Finanzreport Lagebericht Bilanz GuV Anhang Aufsichtsrat<br />
Verbriefte Verbindlichkeiten (22)<br />
<strong>WestLB</strong>- <strong>WestLB</strong>- Konzern<br />
Konzern Konzern <strong>WestLB</strong> GZ<br />
nach Spaltung<br />
31. 12. <strong>2002</strong> 1. 1. <strong>2002</strong> 31. 12. 2001<br />
Mio € Mio € Mio €<br />
Begebene Schuldverschreibungen<br />
darunter:<br />
– vor dem 31. 12. des folgenden<br />
14.403,7 37.519,6 83.023,2<br />
Geschäftsjahres fällige Beträge 2.142,4 7.737,7 17.080,5<br />
Andere verbriefte Verbindlichkeiten 43.744,5 45.747,1 45.747,1<br />
darunter mit Restlaufzeiten<br />
– bis 3 Monate 24.861,9 26.792,0 26.792,0<br />
– mehr als 3 Monate bis 1 Jahr 18.348,5 18.353,2 18.353,2<br />
– mehr als 1 Jahr bis 5 Jahre 105,9 199,1 199,1<br />
– mehr als 5 Jahre 428,3 402,8 402,8<br />
Bilanzausweis<br />
darunter:<br />
– verbriefte Verbindlichkeiten gegenüber<br />
nicht einbezogenen verbundenen<br />
58.148,2 83.266,7 128.770,3<br />
Unternehmen<br />
– verbriefte Verbindlichkeiten gegenüber<br />
Unternehmen, mit den ein<br />
0,0 k.A. 0,0<br />
Beteiligungsverhältnis besteht 127,2 k.A. 934,1<br />
Treuhandverbindlichkeiten (23)<br />
<strong>WestLB</strong>- <strong>WestLB</strong>- Konzern<br />
Konzern Konzern <strong>WestLB</strong> GZ<br />
nach Spaltung<br />
31. 12. <strong>2002</strong> 1. 1. <strong>2002</strong> 31. 12. 2001<br />
Mio € Mio € Mio €<br />
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 83,8 86,2 271,2<br />
Verbindlichkeiten gegenüber Kunden 52,6 1.389,3 3.034,0<br />
RWI-Zertifikate 375,0 419,2 419,2<br />
Sonstige Verbindlichkeiten 0,0 0,0 964,0<br />
Bilanzausweis 511,4 1.894,7 4.688,4<br />
135
136<br />
Sonstige Verbindlichkeiten (24)<br />
Wesentliche Bestandteile dieses Postens in Höhe von 8.575,4 (i.V. 8.846,2) Mio € sind:<br />
� 4.102,7 (i.V. 4.272,1) Mio €<br />
Lieferverpflichtungen aus Wertpapiergeschäften<br />
� 283,0 (i.V. –,–) Mio €<br />
Ausgleichsposten aus der Devisenbewertung<br />
� 2.284,1 (i.V. 1.890,3) Mio €<br />
Prämien aus Optionsgeschäften<br />
� 301,4 (i.V. 423,8) Mio €<br />
Zinszahlungen für Genussrechte und nachrangige Verbindlichkeiten<br />
Passive Rechnungsabgrenzungsposten (25)<br />
Sonderposten mit Rücklageanteil (26)<br />
<strong>WestLB</strong>- <strong>WestLB</strong>- Konzern<br />
Konzern Konzern <strong>WestLB</strong> GZ<br />
nach Spaltung<br />
31. 12. <strong>2002</strong> 1. 1. <strong>2002</strong> 31. 12. 2001<br />
Mio € Mio € Mio €<br />
Agio aus Emissionsgeschäft 22,3 15,8 74,9<br />
Sonstiges 527,4 1.184,1 1.392,0<br />
Bilanzausweis 549,7 1.199,9 1.466,9<br />
Aufgrund des Steuerentlastungsgesetzes 1999/2000/<strong>2002</strong> hat der <strong>WestLB</strong>-Konzern<br />
im Geschäftsjahr 1999 bei Beteiligungen, Krediten und Wertpapieren Zuschreibungen<br />
vorgenommen. Vier Fünftel der Zuschreibungsbeträge wurden gemäß § 273 HGB in<br />
Verbindung mit § 6 Abs. 1 und § 52 Abs. 16 EStG in den Sonderposten mit Rücklageanteil<br />
eingestellt.
Finanzreport Lagebericht Bilanz GuV Anhang Aufsichtsrat<br />
Rückstellungen (27)<br />
Die Rückstellungen beinhalten Rückstellungen für latente Steuern in Höhe von 12,2<br />
(i.V. 45,3) Mio €. Insgesamt belaufen sich die Rückstellungen auf 2.357,8 (i.V. 3.905,9)<br />
Mio €, wobei 1.976,9 (i.V. 2.861,3) Mio € aus der <strong>WestLB</strong> AG stammen. Des Weiteren<br />
wurde für die Endkonsolidierung der WPS-Bank in 2003 eine Drohverlustrückstellung<br />
auf Konzernebene in Höhe von 126,9 Mio € gebildet.<br />
Nachrangige Verbindlichkeiten (28)<br />
Nachrangige Verbindlichkeiten<br />
<strong>WestLB</strong>- <strong>WestLB</strong>- Konzern<br />
Konzern Konzern <strong>WestLB</strong> GZ<br />
nach Spaltung<br />
31. 12. <strong>2002</strong> 1. 1. <strong>2002</strong> 31. 12. 2001<br />
Mio € Mio € Mio €<br />
Bestand am 1. 1. 48,4 57,5 58,4<br />
Zuführung 4,0 – 42,6<br />
Abspaltungsbedingte Abgänge – – 9,1 –<br />
Auflösung – 27,1 – – 22,2<br />
Konsolidierung – 21,3 – – 21,3<br />
Bilanzausweis 4,0 48,4 57,5<br />
<strong>WestLB</strong>- <strong>WestLB</strong>- Konzern<br />
Konzern Konzern <strong>WestLB</strong> GZ<br />
nach Spaltung<br />
31. 12. <strong>2002</strong> 1. 1. <strong>2002</strong> 31. 12. 2001<br />
Mio € Mio € Mio €<br />
Bilanzausweis<br />
darunter:<br />
5.067,0 6.580,1 6.829,6<br />
– vor Ablauf von 2 Jahren fällig 1.083,3 1.162,3 1.162,3<br />
In den nachrangigen Verbindlichkeiten sind weder Verbindlichkeiten gegenüber<br />
verbundenen Unternehmen noch gegenüber Unternehmen, mit denen ein<br />
Beteiligungsverhältnis besteht, vorhanden.<br />
Von den nachrangigen Verbindlichkeiten in Höhe von insgesamt 5.067,0 (i.V. 6.829,6) Mio €<br />
überstieg die nachrangige Anleihe über 750,0 Mio USD, die 1999 über die Niederlassung<br />
der <strong>WestLB</strong> AG in New York (Fälligkeit 2009; Zinssatz 6,05%) begeben wurde, 10%<br />
des Gesamtvolumens aller nachrangigen Verbindlichkeiten. Es besteht keine vorzeitige<br />
Rückzahlungsverpflichtung. Die Umwandlung dieser Mittel in Kapital oder in eine<br />
andere Schuldform ist nicht vereinbart oder vorgesehen.<br />
137
138<br />
Vom Gesamtvolumen der nachrangigen Verbindlichkeiten entfällt ein Betrag in Höhe<br />
von 1.083,3 Mio € auf eine Restlaufzeit von weniger als zwei Jahren. Die Ursprungslaufzeiten<br />
liegen zwischen 5 und 40 Jahren.<br />
Für nachrangige Verbindlichkeiten fielen Zinsaufwendungen in Höhe von 450,4<br />
(i.V. 579,1) Mio € an.<br />
Die von der <strong>WestLB</strong> AG selbst oder über Tochtergesellschaften eingegangenen nachrangigen<br />
Verbindlichkeiten entsprechen den Anforderungen des § 10 Abs. 5 a KWG;<br />
ein außerordentliches Kündigungsrecht ist nicht vereinbart.<br />
Eigene Mittel (29)<br />
Am 31. Dezember <strong>2002</strong> betrug das gezeichnete Kapital der <strong>WestLB</strong> AG 950,5 Mio €. Es<br />
besteht aus 9.505.000 Stück nennwertlosen Aktien (Stückaktien) mit einem auf die einzelne<br />
Stückaktie entfallenden anteiligen Betrag des Grundkapitals in Höhe von 100,00 €.<br />
Die Landesbank NRW hat als alleinige Gründerin der <strong>WestLB</strong> AG das Grundkapital vollständig<br />
übernommen. Die Einlagen auf das Grundkapital sind durch das Vermögen des<br />
formwechselnden Rechtsträgers Westdeutsche Landesbank Girozentrale – Anstalt des<br />
öffentlichen Rechts – in voller Höhe erbracht. Im Zuge der Abspaltung der Teilbetriebe<br />
in die Landesbank NRW und der Abspaltung des Teilbetriebs Landesbausparkasse<br />
wurden 500,0 Mio € aus dem gezeichneten Kapital und 225,0 Mio € aus den Gewinnrücklagen<br />
übertragen. Gleichzeitig wurde die Sonderrücklage Wohnungsbauförderung<br />
als Bestandteil des Teilbetriebs der Wohnungsbauförderungsanstalt auf die Landesbank<br />
NRW übertragen; der <strong>WestLB</strong> AG wurde 2.000,0 Mio € Barkapital zugeführt, davon<br />
266,7 Mio € Grundkapital und 1.733,3 Mio € Kapitalrücklage.<br />
Der Vorstand wurde durch Beschluss der Hauptversammlung vom 11. Dezember <strong>2002</strong><br />
ermächtigt, das Grundkapital um höchstens 166,7 Mio € durch Ausgabe neuer Aktien<br />
zu erhöhen.<br />
Die Rücklagen des <strong>WestLB</strong>-Konzerns belaufen sich auf insgesamt 4.043,8 (i.V. 7.605,5)<br />
Mio €. Den Gewinnrücklagen wurden 610,0 Mio € zur Abdeckung des Jahresfehlbetrages<br />
der <strong>WestLB</strong> AG entnommen. Im Konzern wurden den Konzernrücklagen weitere<br />
1.120,4 Mio € zur Abdeckung des Jahresfehlbetrages entnommen. Zudem sank die<br />
Konzernrücklage im Rahmen der Übergangskonsolidierung der Konzerne der Landesbanken<br />
Schleswig-Holstein und Rheinland-Pfalz. Die Verminderung ist insoweit ausschließlich<br />
konsolidierungstechnisch begründet und nicht Ausdruck einer Wertminderung<br />
oder eines Nachteils für den <strong>WestLB</strong>-Konzern.<br />
Der Fonds für allgemeine Bankrisiken beträgt 261,9 Mio €. Die Abnahme resultiert im<br />
Wesentlichen aus der Spaltung der <strong>WestLB</strong> GZ (221,0 Mio €) und aus der Übergangskonsolidierung<br />
der Landesbanken Rheinland-Pfalz und Schleswig-Holstein (insgesamt<br />
113,4 Mio €).
Finanzreport Lagebericht Bilanz GuV Anhang Aufsichtsrat<br />
Die Abnahme der nachrangigen Verbindlichkeiten und Genussrechte ist im Wesentlichen<br />
ebenfalls auf die Spaltung der <strong>WestLB</strong> GZ (499,6 Mio €) und die Übergangskonsolidierung<br />
der Landesbanken Rheinland-Pfalz und Schleswig-Holstein (insgesamt<br />
1.779,1 Mio €) zurückzuführen.<br />
Ferner wirkten sich bei der <strong>WestLB</strong> AG Wechselkursveränderungen mit 371,0 Mio €<br />
vermindernd (i.V. 71,6 Mio € erhöhend) auf den Bestand der eigenen Mittel aus.<br />
Das Genussrechtskapital hat sich im Geschäftsjahr im Konzern folgendermaßen<br />
entwickelt:<br />
Konzern Abgänge bedingt Abgänge bedingt durch <strong>WestLB</strong>- Zugänge Sonstige <strong>WestLB</strong>-<br />
<strong>WestLB</strong> GZ durch Spaltung Übergangskonsolidierung Konzern Änderungen Konzern<br />
31. 12. 2001 1. 1. <strong>2002</strong> 1. 1. <strong>2002</strong> 1. 1. <strong>2002</strong> Mio € Mio € 31. 12. <strong>2002</strong><br />
Mio € Mio € Mio € Mio € Mio €<br />
3.421,3 – 250 – 635,1 2.536,2 – – 1,0 2.535,2<br />
Die Laufzeitstruktur des Genussrechtskapitals (nominal, vor Abzug Disagio) stellt sich<br />
folgendermaßen dar:<br />
Fälligkeit Mio €<br />
2003 12,1<br />
2004 0,0<br />
2005 92,0<br />
2006 232,1<br />
2007 495,4<br />
2008 225,6<br />
2009 621,6<br />
2010 316,9<br />
2011 bis 2020 539,5<br />
Summe 2.535,2<br />
Auf das Genussrechtskapital (Inhaber- und Namensgenussrechte) sind im Berichtsjahr<br />
Zinsen in Höhe von 173,4 Mio € angefallen.<br />
Von dem Gesamtbetrag des ausgewiesenen Genussrechtskapitals in Höhe von<br />
2.535,2 Mio € gelten nach § 10 Abs. 5 Kreditwesengesetz 2.521,1 Mio € als Bestandteil<br />
des haftenden Eigenkapitals. An einem Bilanzverlust nehmen die Genussscheine<br />
nach Maßgabe der Genussscheinbedingungen teil. Die Ansprüche der Genussrechtsinhaber<br />
auf Rückzahlung des Kapitals sind gegenüber den Ansprüchen der anderen<br />
Gläubiger nachrangig.<br />
139
140<br />
BILANZPOSITION<br />
Haftung für Altverbindlichkeiten – Grandfathering (30)<br />
Durch Artikel 1 § 11 des Gesetzes zur Neuregelung der Rechtsverhältnisse der öffentlichrechtlichen<br />
Kreditinstitute in Nordrhein-Westfalen ist festgelegt, dass die bisherigen<br />
öffentlich-rechtlichen Haftungsinstrumente Anstaltslast und Gewährträgerhaftung auch<br />
für die <strong>WestLB</strong> AG fortgelten. Die Regelungen entsprechen der Vereinbarung zwischen<br />
der Regierung der Bundesrepublik Deutschland und der Kommission der Europäischen<br />
Gemeinschaft vom 18. Juli 2001.<br />
Diese Regelungen bewirken für die Verbindlichkeiten und Verpflichtungen der<br />
<strong>WestLB</strong> AG, dass<br />
� alle Verbindlichkeiten und Verpflichtungen, die zum Stichtag 18. Juli 2001 bereits<br />
vereinbart worden waren, bis zum Ende ihrer Laufzeit ohne Einschränkung durch die<br />
bisherigen Haftungsinstitute gedeckt sind,<br />
� im Zeitraum vom 19. Juli 2001 bis zum 18. Juli 2005 begründete Verbindlichkeiten und<br />
Verpflichtungen von Anstaltslast und Gewährträgerhaftung in ihrer gegenwärtigen<br />
Form erfasst werden, soweit die Laufzeit dieser Verbindlichkeiten und Verpflichtungen<br />
nicht über den 31. Dezember 2015 hinausgeht.<br />
Die Träger der früheren Westdeutschen Landesbank Girozentrale werden ihren<br />
Verpflichtungen aus der Gewährträgerhaftung gegenüber der <strong>WestLB</strong> AG umgehend<br />
nachkommen, sobald sie bei Fälligkeit der jeweiligen Verbindlichkeit ordnungsgemäß<br />
und schriftlich festgestellt haben, dass die Gläubiger keine Befriedigung aus dem<br />
Vermögen des jeweiligen Instituts erhalten können. Dies schließt ausdrücklich die<br />
Möglichkeit ein, Verbindlichkeiten in unmittelbarem zeitlichen Zusammenhang mit der<br />
Fälligkeit zu bedienen. Eine beihilferechtliche Notifizierung wäre auch in diesem Fall<br />
nicht erforderlich.<br />
Von den Verbindlichkeiten des <strong>WestLB</strong>-Konzerns sind die folgenden Volumina vor<br />
Konsolidierung durch Anstaltslast und Gewährträgerhaftung erfasst:<br />
in Mio € Laufzeit Laufzeit<br />
vor dem 19. 7. 2001 begründet ab dem 19. 7. 2001 begründet<br />
bis Laufzeitende bis zum 31. 12. 2015<br />
Verbindlichkeiten gegenüber Kunden 13.059,7 58.644,5<br />
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 17.317,2 117.019,2<br />
Verbriefte Verbindlichkeiten 10.788,7 47.356,0<br />
Sonstige Verbindlichkeiten 22,1 8.093,2<br />
Nachrangige Verbindlichkeiten 8.315,2 49.502,9 456,0 231.568,9<br />
Konsolidierung 27.892,9<br />
Insgesamt 253.178,9
Finanzreport Lagebericht Bilanz GuV Anhang Aufsichtsrat<br />
Zum Stichtag 31. Dezember <strong>2002</strong> sind Verbindlichkeiten in Höhe von 253,2 Mrd €<br />
nach Konsolidierung durch Anstaltslast und Gewährträgerhaftung erfasst; unter Berücksichtigung<br />
von Eigenkapital (inkl. Fonds für allgemeine Bankrisiken), Rechnungsabgrenzungsposten,<br />
Rückstellungen, Genussrechtskapital und Treuhandverbindlichkeiten<br />
von insgesamt rund 11 Mrd € sind 95,3% der Bilanzsumme von der Gewährträgerhaftung<br />
erfasst.<br />
Einlagensicherung (31)<br />
Die <strong>WestLB</strong> AG als Rechtsnachfolgerin der Westdeutschen Landesbank Girozentrale ist<br />
Mitglied in der Sicherungseinrichtung der Landesbanken beim DSGV. Dabei handelt es<br />
sich um eine institutssichernde Einrichtung im Sinne des § 12 des Einlagensicherungsund<br />
Anlegerentschädigungsgesetzes (EAG), die satzungsrechtlich mit der Einlagensicherung<br />
der Sparkassen verbunden ist.<br />
Das Einlagensicherungssystem der deutschen Sparkassenorganisation besteht aus den<br />
zwölf Sparkassenstützungsfonds der regionalen Sparkassen- und Giroverbände, der<br />
Sicherungsreserve der Landesbanken und dem Sicherungsfonds der Landesbausparkassen,<br />
die eine Haftungsgemeinschaft bilden; zwischen den regionalen und überregionalen<br />
Fonds bestehen Regelungen zum Ausgleich bei Stützungsfällen (Überlaufvereinbarungen).<br />
Kommissionsentscheidung zur Wfa-Integration (32)<br />
Das Land Nordrhein-Westfalen hat 1992 die Wohnungsbauförderungsanstalt (Wfa)<br />
als Sacheinlage in die Westdeutsche Landesbank Girozentrale eingebracht und damit<br />
zusätzlich haftendes Eigenkapital gemäß § 10 a KWG in Höhe von rund 2 Mrd € der<br />
Bank zugeführt.<br />
1993 erhoben die privaten Banken eine Beschwerde wegen unerlaubter Beihilfe<br />
gegen die Höhe der Vergütung für das eingebrachte Kapital; 1997 wurde seitens der<br />
EU-Kommission ein Beihilfeverfahren eröffnet.<br />
Dieses Beihilfeverfahren mündete 1999 in der Entscheidung der Kommission, in der aufgrund<br />
einer angeblich zu geringen Vergütung eine Beihilfe in Höhe von rund 800,0 Mio €<br />
für den Zeitraum von 1992 bis 1999 festgestellt wurde.<br />
Gegen diese Entscheidung der Kommission reichten die Bundesrepublik Deutschland,<br />
das Land Nordrhein-Westfalen und die <strong>WestLB</strong> AG jeweils Klage beim Europäischen<br />
Gericht erster Instanz ein (Hauptsacheverfahren).<br />
Ungeachtet dieser Klagen war die <strong>WestLB</strong> AG verpflichtet, die Entscheidung umzusetzen.<br />
Diese Umsetzung geschah im Rahmen einer unbaren Wertzuwachslösung, die von der<br />
Kommission nicht akzeptiert wurde und Gegenstand eines weiteren Verfahrens vor<br />
dem Europäischen Gerichtshof war (Vertragsverletzungsverfahren).<br />
141
142<br />
Am 12. Dezember <strong>2002</strong> erging im Vertragsverletzungsverfahren das Urteil, in dem<br />
festgestellt wurde, dass<br />
� die Umsetzungsmaßnahme nicht hinreichend konkretisiert war, jedoch<br />
� eine unbare Lösung grundsätzlich möglich ist.<br />
Am 1. August <strong>2002</strong> spaltete die Westdeutsche Landesbank Girozentrale die Wfa auf die<br />
Landesbank NRW ab. Mit dieser Abspaltung schuf sie eine von der Kommission ausdrücklich<br />
akzeptierte Zukunftslösung, sodass sich die Verfahren vor den Europäischen<br />
Gerichten ausschließlich auf die Vergangenheit beziehen.<br />
Die Entscheidung der Kommission vom 8. Juli 1999 wurde am 6. März 2003 durch<br />
das Europäische Gericht erster Instanz für nichtig erklärt – die Kosten des Verfahrens<br />
wurden der Kommission auferlegt.<br />
Aus diesem Urteil folgt:<br />
� Die Kläger sind mit ihren Anträgen beim Europäischen Gericht vollumfänglich<br />
durchgedrungen.<br />
� Aus der Nichtigkeitserklärung folgt ein Zustand, als wäre die Entscheidung der<br />
EU-Kommission nicht ergangen.<br />
� Damit entfällt auch die Notwendigkeit einer Umsetzung der Entscheidung. Das Urteil<br />
im Vertragsverletzungsverfahren ist damit im Hinblick auf die Umsetzung hinfällig<br />
geworden.<br />
� Das Gericht hat die Entscheidung aus 1999 für nichtig erklärt, da die Kommission<br />
ihrer aus dem europäischen Recht folgenden Begründungspflicht nicht im erforderlichen<br />
Umfang nachgekommen ist, und zwar hinsichtlich des für die Vergütung<br />
zugrunde zu legenden Grundrenditesatzes von 12% als auch hinsichtlich des<br />
anwendbaren Risikoaufschlags von 1,5%.<br />
� Da diese beiden Parameter ausschlaggebend für die ökonomische Bewertung des<br />
Kommissionsansatzes sind, hat das Gericht keine abschließende Beurteilung zur<br />
Angemessenheit des geforderten Wfa-Entgelts vornehmen können.<br />
Die Kommission wird voraussichtlich aufgrund der Nichtigkeit ihrer Entscheidung<br />
unter Beachtung der üblichen Verfahrensschritte eine neue Entscheidung erlassen,<br />
die den Erwägungen des Europäischen Gerichts erster Instanz Rechnung trägt.
Finanzreport Lagebericht Bilanz GuV Anhang Aufsichtsrat<br />
KWG-Grundsätze und Eigenmittelempfehlung des Baseler<br />
Ausschusses für Bankenaufsicht (33)<br />
Der <strong>WestLB</strong>-Konzern bzw. seine Konzernmitglieder haben die Grundsätze gemäß den<br />
§§ 10, 10 a und 11 KWG über das Eigenkapital und die Liquidität jederzeit eingehalten.<br />
Der Eigenmittelempfehlung des Baseler Ausschusses für Bankenaufsicht wurde auf<br />
Basis der nationalen Regelungen entsprochen.<br />
Fremdwährungsaktiva/Fremdwährungspassiva (34)<br />
Auf Fremdwährung lautende bilanzielle Aktiva bestehen am Bilanzstichtag in Höhe<br />
von 103,1 (i.V. 154,2) Mrd €; auf Fremdwährung lautende bilanzielle Passiva betragen<br />
106,4 (i.V. 164,5) Mrd €.<br />
Andere Verpflichtungen (35)<br />
Bei den unwiderruflichen Kreditzusagen handelt es sich um noch nicht in Anspruch<br />
genommene externe Kreditlinien. Sie fielen im Geschäftsjahr <strong>2002</strong> um 24.163,4 Mio €<br />
auf 78.199,9 Mio €.<br />
Das in der Bilanz angegebene Volumen in Höhe von 78,2 Mrd € resultiert aus dem<br />
laufenden in- und ausländischen Kreditgeschäft sowie Liquiditätslinien im Zusammenhang<br />
mit Asset Backed-Transaktionen.<br />
Verfügungsbeschränkungen/Sicherheitsleistungen (36)<br />
Im Rahmen der Spitzenrefinanzierungsfazilität der Europäischen Zentralbank zur<br />
Beteiligung an Offenmarktgeschäften hat der <strong>WestLB</strong>-Konzern im Eigenbestand<br />
befindliche Anleihen und Wertpapiere sowie solche von Konzernunternehmen mit<br />
einem Nominalwert von 14.575,0 (i.V. 21.586,4) Mio € hinterlegt bzw. abgetreten.<br />
Für öffentliche Kreditprogramme wurden von der <strong>WestLB</strong> AG Forderungen in Höhe<br />
von 926,9 (i.V. 965,0) Mio € zur Besicherung abgetreten. Die Geschäftstätigkeit des<br />
Konzerns im Ausland erforderte aufgrund bestehender gesetzlicher Vorschriften und<br />
örtlicher Usancen in einigen Fällen Sicherheitsleistungen gegenüber öffentlichen<br />
Stellen bzw. Kreditinstituten. Hierdurch sind Vermögenswerte in Höhe von 4.909,1<br />
(i.V. 5.829,4) Mio € gebunden.<br />
143
144<br />
Haftungsverhältnisse (37)<br />
Die Nachschussverpflichtungen des <strong>WestLB</strong>-Konzerns aus seiner Beteiligung an der<br />
Liquiditätskonsortialbank betrugen 65,3 (i.V. 87,8) Mio €. Im Geschäftsjahr <strong>2002</strong><br />
bestand eine Nachschussverpflichtung in Höhe von 5,9 Mio € aufgrund der Vereinbarung<br />
über die Sicherungsreserve der Landesbanken/Girozentralen. Dem Konzern können<br />
weitere Verpflichtungen aus der Mithaftung für die Nachschussverpflichtungen gegenüber<br />
der Liquiditätskonsortialbank von Gesellschaftern entstehen, die Mitglieder des<br />
Deutschen Sparkassen- und Giroverbandes sind.<br />
Am Ende des abgelaufenen Geschäftsjahres bestehen mittelbare Pensionsverpflichtungen<br />
der <strong>WestLB</strong> AG in Höhe von 9,9 Mio €, die in dieser Höhe über das Kassenvermögen<br />
der Unterstützungseinrichtung der <strong>WestLB</strong> GmbH hinausgehen und von der <strong>WestLB</strong><br />
AG auszugleichen wären.<br />
Patronatserklärung (38)<br />
Die <strong>WestLB</strong> AG trägt, abgesehen vom Fall des politischen Risikos, in Höhe ihrer<br />
jeweiligen Anteilsquote dafür Sorge, dass die Kreditinstitute und die Finanzierungsund<br />
Verwaltungsgesellschaften, an denen sie in wesentlichem Umfang beteiligt ist, ihre<br />
Verpflichtungen erfüllen können. Die von dieser Verpflichtung erfassten Unternehmen<br />
und die Anteilsquote, nach der die <strong>WestLB</strong> AG diese Verpflichtungen trägt, sind in der<br />
Tabelle auf Seite 116 dieses Konzernanhangs dargestellt und besonders gekennzeichnet.<br />
Für die <strong>WestLB</strong> Asset Management (Australia) Pty. Ltd. gilt diese Verpflichtung<br />
unabhängig von der Anteilsquote der <strong>WestLB</strong> AG.<br />
Gewährträgerhaftung (39)<br />
Die <strong>WestLB</strong> AG haftet gemeinsam mit ihrer 100%igen Tochter <strong>WestLB</strong> Beteiligungsholding<br />
GmbH im Rahmen der gesetzlichen Bestimmungen als Gewährträger der<br />
Landesbank Rheinland-Pfalz, Mainz, der Landesbank Schleswig-Holstein, Kiel, sowie<br />
unmittelbar bei der Westdeutschen ImmobilienBank, Mainz, und der DekaBank<br />
Deutsche Girozentrale, Frankfurt/Main.<br />
Corporate Governance-Kodex (40)<br />
Im Februar <strong>2002</strong> hat die vom Bundesjustizministerium eingesetzte Regierungskommission<br />
den Deutschen Corporate Governance-Kodex vorgelegt. Die <strong>WestLB</strong> AG hat freiwillig in<br />
Anlehnung an diesen Kodex durch ihren Vorstand und Aufsichtsrat mit Aufnahme der<br />
Geschäftstätigkeit der <strong>WestLB</strong> AG im August <strong>2002</strong> eigene Corporate Governance-Regeln<br />
beschlossen. Als nicht börsennotierte Gesellschaft geht die <strong>WestLB</strong> AG mit diesen Regeln
Finanzreport Lagebericht Bilanz GuV Anhang Aufsichtsrat<br />
eine freiwillige Selbstverpflichtung ein, die maßgeblich auf den für nicht börsennotierte<br />
Unternehmen relevanten Vorgaben des Deutschen Corporate Governance-Kodex basiert.<br />
Das entsprechende Dokument ist auf der Homepage der <strong>WestLB</strong> AG veröffentlicht.<br />
Die <strong>WestLB</strong> AG dokumentiert mit ihren Corporate Governance-Regeln öffentlich, wie<br />
sie eine verantwortungsbewusste, auf nachhaltige Steigerung des Unternehmenswertes<br />
gerichtete Leitung und Kontrolle des Unternehmens zu verwirklichen beabsichtigt. Die<br />
Corporate Governance-Regeln der <strong>WestLB</strong> AG behandeln vor allem die Beziehungen<br />
zu ihren Aktionären, die Aufgaben und Zuständigkeiten von Vorstand und Aufsichtsrat<br />
sowie die Anforderungen an Rechnungslegung und Transparenz. Die Corporate<br />
Governance-Regeln sollen das Vertrauen von gegenwärtigen und künftigen Kunden,<br />
Aktionären, Mitarbeitern und der Öffentlichkeit national wie international fördern und<br />
vertiefen. Aufsichtsrat und Vorstand der Bank identifizieren sich in vollem Umfang mit<br />
diesen Regeln, die Bestandteil der Geschäftsordnung des Aufsichtsrates der <strong>WestLB</strong><br />
AG sind.<br />
Da seit dem Beschluss der Corporate Governance-Regeln der <strong>WestLB</strong> AG aufgrund<br />
der formwechselnden Umwandlung im August <strong>2002</strong> ein nur fünf Monate umfassendes<br />
Rumpfgeschäftsjahr zur Verfügung stand, konnten noch nicht alle im Zusammenhang<br />
mit der Einführung der Corporate Governance-Regeln erforderlichen Anpassungen<br />
vollzogen werden. Wegen der besonderen Umstände eines jeden Gründungsprozesses<br />
in Verbindung mit den genannten zeitlichen Beschränkungen wird für dieses Rumpfgeschäftsjahr<br />
auf eine Darstellung der Abweichungen verzichtet.<br />
Sonstige finanzielle Verpflichtungen (41)<br />
Miet- und Leasingverpflichtungen bestehen beim <strong>WestLB</strong>-Konzern in Höhe von<br />
123,4 (i.V. 186,4) Mio €. Sonstige finanzielle Verpflichtungen belaufen sich auf<br />
13,8 (i.V. 663,2) Mio €.<br />
Die Landesbank NRW und die <strong>WestLB</strong> AG haften bis Ende 2006 für alle bis zur Abspaltung<br />
bestehenden Verbindlichkeiten als Gesamtschuldner; diese Mithaftung der <strong>WestLB</strong> AG<br />
wird auch von der oben genannten Haftung für Altverbindlichkeiten durch die früheren<br />
Gewährträger der <strong>WestLB</strong> GZ erfasst.<br />
Weitere sonstige finanzielle Verpflichtungen, die nach § 251 HGB anzugeben wären,<br />
bestehen nicht.<br />
145
146<br />
Risikovorsorge (42)<br />
EINZELWERTBERICHTIGUNGEN UND KREDITRÜCKSTELLUNGEN<br />
(OHNE RESERVEN GEMÄSS §§ 340 f, 340 g HGB; OHNE PAUSCHALWERTBERICHTIGUNG)<br />
<strong>WestLB</strong>- <strong>WestLB</strong>- Konzern<br />
Konzern Konzern <strong>WestLB</strong> GZ<br />
nach Spaltung<br />
31. 12. <strong>2002</strong> 1. 1. <strong>2002</strong> 31. 12. 2001<br />
Mio € Mio € Mio €<br />
Anfangsbestand 3.004,7 2.587,7 2.720,3<br />
Abspaltungsbedingte Abgänge – 146,4 – –<br />
Zuführungen 2.162,0 1.117,4 1.154,1<br />
Auflösungen – 420,3 – 404,4 – 422,5<br />
Verbräuche – 339,7 – 509,7 – 515,5<br />
Kurswertdifferenzen/sonstige Änderungen – 220,5 67,3 68,3<br />
Endbestand 4.039,8 2.858,3 3.004,7<br />
ABSCHREIBUNGEN UND WERTBERICHTIGUNGEN<br />
GEMÄSS § 340 f (3) UND § 340 c (2) HGB<br />
<strong>WestLB</strong>- <strong>WestLB</strong>- Konzern<br />
Konzern Konzern <strong>WestLB</strong> GZ<br />
nach Spaltung<br />
31. 12. <strong>2002</strong> 1. 1. <strong>2002</strong> 31. 12. 2001<br />
Mio € Mio € Mio €<br />
Risikoergebnis – 1.916,0 – 751,1 – 774,3<br />
Kredite und Wertpapiere Aufwand: – 2.010,9 – 987,0 – 1.010,2<br />
davon – Kredite – 1.987,3 – 910,1 – 927,6<br />
davon:– Wertpapiere – 23,6 – 76,9 – 82,6<br />
Beteiligungen und Wertpapiere Ertrag: 94,9 235,9 235,9<br />
davon – Beteiligungen 210,0 146,3 146,3<br />
davon:– Wertpapiere – 115,1 89,6 89,6<br />
Entsprechend § 340 f Abs. 3 HGB wurden für den <strong>WestLB</strong>-Konzern die Erträge und<br />
Aufwendungen aus der Bewertung im Kreditgeschäft kompensiert mit Abschreibungen<br />
auf sowie Erträgen aus Zuschreibungen zu Wertpapieren der Liquiditätsreserve ausgewiesen,<br />
der Nettoaufwand beträgt danach 2.010,9 Mio €. Analog dazu erfolgte gemäß<br />
§ 340 c Abs. 2 HGB die Kompensation der Aufwendungen für Beteiligungen, für Anteile<br />
verbundener Unternehmen sowie für Wertpapiere des Anlagebestandes mit den entsprechenden<br />
Erträgen, insgesamt werden danach 94,9 Mio € als Risikoergebnis für<br />
Beteiligungen und Wertpapiere ausgewiesen.
Finanzreport Lagebericht Bilanz GuV Anhang Aufsichtsrat<br />
Ergebnis aus Leasinggeschäft (43)<br />
In den Erträgen aus dem Leasinggeschäft sind neben den laufenden Leasingerträgen<br />
auch die Verkaufsgewinne aus Leasinggegenständen in Höhe von 2,5 (i.V. 7,8) Mio €<br />
enthalten. Die Aufwendungen aus dem Leasinggeschäft beinhalten die Abschreibungen<br />
in Höhe von 152,8 (i.V. 116,8) Mio € und die Refinanzierungskosten in Höhe von 37,2<br />
(i.V. 39,7) Mio €.<br />
Außerordentliches Ergebnis (44)<br />
Die außerordentlichen Aufwendungen umfassen im Wesentlichen den Aufwand für<br />
Restrukturierungsmaßnahmen, vor allem im Personalsektor, sowie einen Beitrag im<br />
Rahmen der Solidaritätsaktion des DSGV zur Fluthilfe.<br />
Die außerordentlichen Erträge resultieren vorwiegend aus dem Verkauf des<br />
Privatkundengeschäfts.<br />
Geografische Aufgliederung der Ertragskomponenten (45)<br />
Die wesentlichen Ertragskomponenten der Gewinn- und Verlustrechnung des <strong>WestLB</strong>-<br />
Konzerns wurden im Geschäftsjahr <strong>2002</strong> auf den folgenden geografischen Märkten<br />
erzielt:<br />
Mio € Zinserträge/ Provisionserträge Nettoergebnis aus Sonstige<br />
Laufende Erträge Finanzgeschäften betriebliche Erträge<br />
Deutschland 8.031,0 418,5 38,9 544,6<br />
Europa (ohne Deutschland) 8.431,1 246,6 23,6 484,5<br />
Nordamerika 3.343,9 244,7 66,3 318,2<br />
Südamerika 192,4 5,7 – 11,6 193,4<br />
Asien/Australien 1.016,6 46,1 9,5 51,2<br />
Die geografische Zuordnung der Erträge erfolgte nach dem Sitz der die Bestände bilanzierenden<br />
bzw. geschäftsdurchführenden Tochtergesellschaften und Niederlassungen. Der<br />
Ausweis der Ertragskomponenten erfolgt in Brutto und vor Konsolidierung. Die in der Gewinnund<br />
Verlustrechnung eliminierten Ergebnisse aus zwischen den regionalen Betriebsstellen<br />
getätigten Geschäften sind in dieser Darstellung enthalten.<br />
147
148<br />
Anzahl der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter (46)<br />
Die Anzahl der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter betrug im Geschäftsjahr <strong>2002</strong><br />
durchschnittlich:<br />
männlich weiblich insgesamt Stand nach Spaltung insgesamt<br />
<strong>2002</strong> und Übergangs- 2001<br />
konsolidierung<br />
Inländische Konzerngesellschaften 3.278 2.472 5.750 6.311 8.701<br />
Ausländische Konzerngesellschaften<br />
Anteilig konsolidierte<br />
2.369 1.518 3.887 3.927 3.927<br />
Konzerngesellschaften 144 129 273 268 2.046<br />
Insgesamt 5.791 4.119 9.910 10.506 14.674<br />
Von den Beschäftigten des <strong>WestLB</strong>-Konzerns befanden sich Ende des Jahres 231<br />
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in einem Ausbildungs- oder ausbildungsähnlichen<br />
Verhältnis.<br />
Bezüge der Organe (47)<br />
Die Gesamtbezüge des Vorstandes der <strong>WestLB</strong> AG belaufen sich im Jahr <strong>2002</strong> auf<br />
6,7 (i.V. 7,6) Mio €, die Ruhegehälter und Hinterbliebenenbezüge auf 3,9 (i.V. 3,2) Mio €.<br />
Die Bezüge der Mitglieder des Verwaltungsrates betragen 0,5 (i.V. 0,5) Mio €, die Bezüge<br />
der Mitglieder der Gewährträgerversammlung betragen 0,1 (i.V. 0,1) Mio € und die der<br />
Mitglieder der Beiräte 0,5 (i.V. 0,4) Mio €.<br />
Für frühere Vorstandsmitglieder der <strong>WestLB</strong> AG und ihre Hinterbliebenen bestehen<br />
Pensionsrückstellungen in Höhe von 36,2 (i.V. 30,7) Mio €.<br />
Kredite an Organe (48)<br />
Den Mitgliedern des Vorstandes der <strong>WestLB</strong> AG wurden Vorschüsse und Kredite in<br />
Höhe von 0,6 (i.V. 3,6) Mio € gewährt. Die Mitglieder des Aufsichtsrates der <strong>WestLB</strong><br />
AG erhielten Vorschüsse und Kredite in Höhe von 0,4 Mio €.<br />
Im Jahr <strong>2002</strong> wurden an Mitglieder des Verwaltungsrates der <strong>WestLB</strong> Girozentrale<br />
Vorschüsse und Kredite in Höhe von 1,1 Mio €, an Mitglieder der Gewährträgerversammlung<br />
der <strong>WestLB</strong> Girozentrale wurden Vorschüsse und Kredite in Höhe von<br />
0,2 Mio € und an die Mitglieder der Beiräte der <strong>WestLB</strong> Girozentrale wurden<br />
Vorschüsse und Kredite in Höhe von 0,6 Mio € gewährt.
Finanzreport Lagebericht Bilanz GuV Anhang Aufsichtsrat<br />
Beteiligungen an der <strong>WestLB</strong> AG (49)<br />
Die Landesbank NRW ist zu 100% an dem gezeichneten Kapital der <strong>WestLB</strong> AG beteiligt.<br />
Dieses wurde der Gesellschaft gemäß § 20 Abs. 1 und 4 AktG mitgeteilt.<br />
Konzernbeteiligungen (50)<br />
Unternehmen des <strong>WestLB</strong>-Konzerns (ohne Gemeinschaftsunternehmen) sind an folgenden<br />
großen Kapitalgesellschaften mit mehr als fünf Prozent der Stimmrechte beteiligt:<br />
AKA Ausfuhrkredit-Gesellschaft mbH, Frankfurt/Main<br />
AXA Investment Managers Deutschland GmbH, Köln<br />
Babcock Borsig Aktiengesellschaft, Oberhausen<br />
Coperion Holding GmbH, Konstanz<br />
Corac Group plc, Uxbridge, Großbritannien<br />
Deutsche Anlagen-Leasing GmbH, Mainz<br />
European Sovereign Investments Limited Partnership<br />
Girindus AG, Bergisch Gladbach<br />
Global Trade Finance Priv. Ltd., Mumbai, Indien<br />
Metro Capital B.V., Venlo-Blerick<br />
Nordex AG, Norderstedt<br />
RW Holding AG, Düsseldorf<br />
Technotrans AG, Sassenburg<br />
The Wireless Group plc, London, Großbritannien<br />
TUI AG, Berlin und Hannover<br />
WestInvest Gesellschaft für Investmentfonds mbH, Düsseldorf<br />
Unternehmen des <strong>WestLB</strong>-Konzerns sind unbeschränkt haftende Gesellschafter bei:<br />
Darnley Estates Unlimited, Dublin<br />
GLB GmbH & Co. OHG, Frankfurt/Main<br />
Grundstücksgesellschaft am Fürstenwall (GbR), Düsseldorf<br />
Société Civile Immobilière Franco-Allemande (SCIFA), Paris<br />
Mandate der Vorstandsmitglieder und Mitarbeiter des Konzerns (51)<br />
In den nachfolgend aufgeführten Gesellschaften sind Vorstandsmitglieder der <strong>WestLB</strong><br />
AG bzw. Mitarbeiter von Konzernunternehmen (ohne Gemeinschaftsunternehmen)<br />
Mitglieder bzw. Vorsitzende eines Aufsichtsrates oder anderer Kontrollgremien. Bei<br />
den mit * gekennzeichneten Mandaten handelt es sich um freiwillige Angaben, die<br />
über die Angabepflicht von Mandaten bei großen Kapitalgesellschaften gemäß § 340 a<br />
Abs. 4 Nr. 1 i.V. m. § 267 Abs. 3 HGB hinausgehen.<br />
149
150<br />
Mandate der Vorstandsmitglieder<br />
Jürgen Sengera<br />
AXA Konzern AG<br />
DekaBank Deutsche Girozentrale*<br />
Deutsche Post AG<br />
DHL Worldwide Express B.V.* (bis 2. 12. <strong>2002</strong>)<br />
Ford Deutschland Holding GmbH<br />
Ford-Werke AG<br />
INTERSEROH AG (bis 27. 6. <strong>2002</strong>)<br />
Landesbank Rheinland-Pfalz Girozentrale*<br />
Landesbank Schleswig-Holstein Girozentrale*<br />
Rockwool International A/S*<br />
Westdeutsche ImmobilienBank*<br />
Dr. Adolf Franke<br />
Bank Austria AG*<br />
Landesbank Rheinland-Pfalz Girozentrale*<br />
Landesbank Schleswig-Holstein Girozentrale*<br />
rhenag Rheinische Energie AG<br />
RWE Gas AG<br />
Westdeutsche ImmobilienBank*<br />
Ernst Gerlach (vom 27. 4. bis 31. 7. <strong>2002</strong>)<br />
Georgsmarienhütte GmbH<br />
Mannesmann Röhrenwerke AG<br />
Hans Henning Offen (bis 31. 8. <strong>2002</strong>)<br />
Gildemeister AG<br />
Kaufhof Warenhaus AG<br />
RWE Plus AG<br />
ThyssenKrupp Materials AG<br />
Trienekens AG (bis 29. 7. <strong>2002</strong>)<br />
TUI AG<br />
WestIntell AG*
Finanzreport Lagebericht Bilanz GuV Anhang Aufsichtsrat<br />
Dr. Wolf-Albrecht Prautzsch (bis 31. 7. <strong>2002</strong>)<br />
Gerry Weber International AG<br />
Hamburgische Landesbank Girozentrale*<br />
Investitionsbank des Landes Brandenburg* (bis 1. 8. <strong>2002</strong>)<br />
Landesbank Rheinland-Pfalz Girozentrale*<br />
Landesbank Schleswig-Holstein Girozentrale*<br />
Provinzial Holding Westfalen* (bis 30. 9. <strong>2002</strong>)<br />
Provinzial Leben Holding Westfalen* (bis 30. 9. <strong>2002</strong>)<br />
RAG Immobilien AG<br />
Rethmann Beteiligungs AG<br />
RWE Power AG<br />
TA Triumph-Adler AG<br />
Viterra AG<br />
Westdeutsche ImmobilienBank* (bis 31. 7. <strong>2002</strong>)<br />
Westfälische Provinzial Feuerversicherung AG (bis 30. 9. <strong>2002</strong>)<br />
Westfälische Provinzial Lebensversicherung AG (bis 30. 9. <strong>2002</strong>)<br />
Westfalen AG<br />
Dr. Manfred Puffer<br />
Österreichische Bundesfinanzierungsagentur Ges.m.b.H*<br />
Dr. Johannes Ringel<br />
Babcock Borsig AG<br />
Howaldtswerke-Deutsche Werft AG (bis 5. 8. <strong>2002</strong>)<br />
Hüttenwerke Krupp Mannesmann GmbH<br />
Investitionsbank des Landes Brandenburg*<br />
Klöckner & Co. AG<br />
Nordex AG<br />
Phoenix AG<br />
Rütgers AG<br />
STEAG AG<br />
ThyssenKrupp Stahl AG<br />
WestUBG Westdeutsche Unternehmensbeteiligungs-AG*<br />
151
152<br />
Gerhard Roggemann<br />
AXA Lebensversicherung AG<br />
Banca del Gottardo* (bis 27. 11. <strong>2002</strong>)<br />
Börse Düsseldorf AG*<br />
Deutsche Börse AG<br />
Fresenius AG<br />
Hapag-Lloyd AG<br />
Solvay Deutschland GmbH<br />
Veba Oel AG (bis 7. 2. <strong>2002</strong>)<br />
VHV Autoversicherungs-AG<br />
West Pensionsfonds AG*<br />
West Pensionskasse AG*<br />
Andreas Seibert<br />
INTERSEROH AG<br />
MDK Holdings Ltd.* (bis 17. 7. <strong>2002</strong>)<br />
Preussag Energie GmbH<br />
Singapore Aircraft Leasing Enterprise Ltd.*<br />
Robert Restani<br />
Landesbank Rheinland-Pfalz*<br />
Westdeutsche ImmobilienBank*<br />
Mandate der Mitarbeiter des Konzerns<br />
Folgende Mitarbeiter sind Mitglieder bzw. Vorsitzende eines Aufsichtsrates in<br />
nachfolgend aufgeführten Gesellschaften:<br />
Bernd Bennemann<br />
Metro Capital B.V.<br />
Philip Buscombe<br />
Coperion Holding GmbH<br />
Chestnutbay Limited<br />
Southern Cross Healthcare Holdings Limited<br />
Stephen Davidson<br />
ENIC plc<br />
Jeremy Hand<br />
Chestnutbay Limited<br />
Southern Cross Healthcare Holdings Limited
Finanzreport Lagebericht Bilanz GuV Anhang Aufsichtsrat<br />
Tom Kaiser<br />
Deka International (Ireland)<br />
Dr. Jörg Lauer<br />
WestInvest Gesellschaft für Investmentfonds mbH, Düsseldorf<br />
Wolfgang Richter<br />
LBS Landesbausparkasse Bremen AG<br />
Franz Ruf<br />
DekaBank Deutsche Girozentrale Luxembourg S.A.<br />
Rainer Schmitz<br />
Deka Investment GmbH<br />
Jürgen Schneider<br />
JT International Germany GmbH<br />
Jürgen Stinner<br />
WestInvest Gesellschaft für Investmentfonds mbH, Düsseldorf<br />
W. Jacobsen<br />
Volker Undorf<br />
Shamrock Resources Inc.<br />
Joachim Voss<br />
Technotrans AG<br />
Manfred Wern<br />
TCI Training & Consulting International AG<br />
Dr. Alexander Winkels<br />
Klöckner & Co. AG, Duisburg<br />
Madaus AG<br />
Schmitz-Cargobull AG<br />
Schuh-Union AG, Zweibrücken (bis 30. 9. <strong>2002</strong>)<br />
153
154<br />
Organe der <strong>WestLB</strong> AG (52)<br />
Die Organe der <strong>WestLB</strong> AG umfassen im Kalenderjahr <strong>2002</strong> sowohl die der<br />
Westdeutschen Landesbank Girozentrale, und zwar bis zum 31. 7. <strong>2002</strong> bzw.<br />
30. 8. <strong>2002</strong>, als auch die der <strong>WestLB</strong> AG ab 1. 8. <strong>2002</strong>.<br />
Verwaltungsrat (bis 30. 8. <strong>2002</strong>)<br />
Ernst Schwanhold, Vorsitzender<br />
Minister, Ministerium für Wirtschaft und Mittelstand, Energie und Verkehr<br />
des Landes Nordrhein-Westfalen<br />
Peer Steinbrück, MdL, stellv. Vorsitzender<br />
Minister, Finanzministerium des Landes Nordrhein-Westfalen<br />
Udo Molsberger, stellv. Vorsitzender<br />
Landesdirektor, Landschaftsverband Rheinland<br />
Wolfgang Schäfer, stellv. Vorsitzender<br />
Landesdirektor, Landschaftsverband Westfalen-Lippe<br />
Dr. Karlheinz Bentele, stellv. Vorsitzender<br />
Präsident, Rheinischer Sparkassen- und Giroverband<br />
Dr. Rolf Gerlach, stellv. Vorsitzender<br />
Präsident, Westfälisch-Lippischer Sparkassen- und Giroverband<br />
Walter Haas<br />
Vorsitzender, DGB Landesbezirk NRW<br />
Heinz Kettler<br />
HEINZ KETTLER Metallwarenfabrik GmbH & Co.<br />
Dr. Hermann Krämer<br />
ehemaliges Mitglied des Vorstandes der VEBA AG<br />
Dr. Helmut Linssen, MdL<br />
1. Vizepräsident des Landtags Nordrhein-Westfalen<br />
Edgar Moron, MdL<br />
Vorsitzender der SPD-Landtagsfraktion NRW<br />
Friedrich Späth<br />
ehemaliger Vorsitzender des Vorstandes der Ruhrgas AG
Finanzreport Lagebericht Bilanz GuV Anhang Aufsichtsrat<br />
Paul Heidrich<br />
Vorsitzender der CDU-Fraktion, Landschaftsversammlung Rheinland<br />
Dr. Berthold Tillmann<br />
Oberbürgermeister, Stadt Münster<br />
Hans-Peter Krämer<br />
Vorsitzender des Vorstandes, Kreissparkasse Köln<br />
Dieter Pützhofen<br />
Oberbürgermeister, Stadt Krefeld<br />
Rolf Brunswig (bis 30. 6. <strong>2002</strong>)<br />
Vorsitzender des Vorstandes, Sparkasse Siegen<br />
Dr. Norbert Emmerich (vom 1. 7. <strong>2002</strong> bis 30. 8. <strong>2002</strong>)<br />
Vorsitzender des Vorstandes, Sparkasse Münsterland Ost<br />
Hans Pixa<br />
Landrat, Kreis Coesfeld<br />
Fred Eicke<br />
Direktor, <strong>WestLB</strong> Düsseldorf<br />
Hannelore Heger-Golletz<br />
Bankangestellte, <strong>WestLB</strong> Münster<br />
Gerd-Uwe Löschmann<br />
Prokurist, <strong>WestLB</strong> Düsseldorf<br />
Manfred Matthewes<br />
Bankkaufmann, <strong>WestLB</strong> Düsseldorf<br />
Manfred Schimpf<br />
Bankkaufmann, <strong>WestLB</strong> Münster<br />
Hubertus Schreiber<br />
Bankkaufmann, <strong>WestLB</strong> Münster<br />
Elisabeth Weber<br />
Bankkauffrau, <strong>WestLB</strong> Düsseldorf<br />
155
156<br />
Franz-Georg Schröermeyer<br />
Gewerkschaftssekretär im Fachbereich Finanzdienstleistungen<br />
ver.di Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft, Bez. Münster<br />
Christiane Stascheit<br />
Stellv. Geschäftsführerin für den Bezirk Düsseldorf<br />
ver.di Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft, Bez. Düsseldorf<br />
Dr. Harald Noack<br />
Staatssekretär, Finanzministerium des Landes Nordrhein-Westfalen<br />
Dieter Krell<br />
Ministerialdirigent<br />
Leiter der Zentralabteilung, Ministerium für Wirtschaft und Mittelstand, Energie und<br />
Verkehr des Landes Nordrhein-Westfalen<br />
Karl Bechtel<br />
Erster Landesrat, Landschaftsverband Rheinland<br />
Dr. Hans-Ulrich Predeick<br />
Erster Landesrat, Landschaftsverband Westfalen-Lippe<br />
Heinz Biesenbach<br />
Verbandsgeschäftsführer, Rheinischer Sparkassen- und Giroverband<br />
Dr. Klaus Wienberg<br />
Verbandsgeschäftsführer, Westfälisch-Lippischer Sparkassen- und Giroverband<br />
Gewährträgerversammlung der <strong>WestLB</strong> Girozentrale (bis 31. 8. <strong>2002</strong>)<br />
Georg Wilhelm Adamowitsch, Stimmführer<br />
Staatssekretär, Chef der Staatskanzlei des Landes Nordrhein-Westfalen<br />
Dr. Günter Berg<br />
Ministerialdirigent, Finanzministerium des Landes Nordrhein-Westfalen<br />
Dr. Thomas Griese<br />
Staatssekretär, Ministerium für Umwelt und Naturschutz, Landwirtschaft und<br />
Verbraucherschutz des Landes Nordrhein-Westfalen<br />
Jörg Hennerkes<br />
Staatssekretär, Ministerium für Wirtschaft und Mittelstand, Energie und Verkehr<br />
des Landes Nordrhein-Westfalen
Finanzreport Lagebericht Bilanz GuV Anhang Aufsichtsrat<br />
Bernd Kiesow<br />
Ltd. Ministerialrat, Finanzministerium des Landes Nordrhein-Westfalen<br />
Manfred Morgenstern<br />
Staatssekretär, Ministerium für Städtebau und Wohnen,<br />
Kultur und Sport des Landes Nordrhein-Westfalen<br />
Cornelia Prüfer-Storcks<br />
Staatssekretärin, Ministerium für Frauen, Jugend, Familie und<br />
Gesundheit des Landes Nordrhein-Westfalen<br />
Johannes Winkel<br />
Ministerialdirigent, Innenministerium des Landes Nordrhein-Westfalen<br />
Winfried Schittges, MdL, Stimmführer<br />
Vorsitzender, Landschaftsversammlung Rheinland<br />
Harry Voigtsberger<br />
Vorsitzender der SPD-Fraktion, Landschaftsversammlung Rheinland<br />
Dr. Wolfgang Kirsch, Stimmführer<br />
Landrat<br />
Vorsitzender der CDU-Fraktion, Landschaftsversammlung Westfalen-Lippe<br />
Dieter Gebhard<br />
Vorsitzender der SPD-Fraktion, Landschaftsversammlung Westfalen-Lippe<br />
Dr. Hans-Christian Vollert, Stimmführer<br />
Landrat, Kreisverwaltung Viersen<br />
Michael Kranz<br />
Vorsitzender des Vorstandes, Sparkasse Bonn<br />
Paul-Gerhard Schmitz<br />
Bürgermeister, Stadt Gummersbach<br />
Franz-Josef Leikop, Stimmführer<br />
Landrat, Hochsauerlandkreis<br />
Dr. Norbert Emmerich (bis 30. 6. <strong>2002</strong>)<br />
Vorsitzender des Vorstandes, Sparkasse Münsterland Ost<br />
157
158<br />
Josef Strauß (vom 1. 7. <strong>2002</strong> bis 31. 7. <strong>2002</strong>)<br />
Vorsitzender des Vorstandes, Sparkasse Wittgenstein<br />
Eckhard Schwerhoff<br />
Bürgermeister, Stadt Gladbeck<br />
Gewährträgerversammlung der <strong>WestLB</strong> Girozentrale (ab 1. 8. <strong>2002</strong> bis 30. 8. <strong>2002</strong>)<br />
Dr. Bernd Lüthje<br />
Vorsitzender des Vorstandes, Landesbank NRW<br />
Ernst Gerlach<br />
Mitglied des Vorstandes, Landesbank NRW<br />
Dr. Ulrich Schröder<br />
Mitglied des Vorstandes, Landesbank NRW<br />
Vorstand der <strong>WestLB</strong> GZ (bis 30. 8. <strong>2002</strong>)<br />
Jürgen Sengera (Vorsitzender)<br />
Hans Henning Offen (stellv. Vorsitzender)<br />
Dr. Wolf-Albrecht Prautzsch (stellv. Vorsitzender bis 31. 7. <strong>2002</strong>)<br />
Dr. Adolf Franke<br />
Ernst Gerlach (vom 27. 4. <strong>2002</strong> bis 31. 7. <strong>2002</strong>)<br />
Dr. Bernd Lüthje (vom 27. 4. <strong>2002</strong> bis 31. 7. <strong>2002</strong>)<br />
Dr. Manfred Puffer<br />
Dr. Johannes Ringel<br />
Gerhard Roggemann<br />
Dr. Ulrich Schröder (vom 27. 4. <strong>2002</strong> bis 31. 7. <strong>2002</strong>)<br />
Andreas Seibert<br />
Vorstand der <strong>WestLB</strong> AG (ab 1. 8. <strong>2002</strong>)<br />
Jürgen Sengera (Vorsitzender)<br />
Dr. Adolf Franke<br />
Klaus-Michael Geiger (ab 1. 1. 2003)<br />
Dr. Manfred Puffer<br />
Robert Restani (stellv. Mitglied ab 1. 12. <strong>2002</strong>)<br />
Dr. Johannes Ringel<br />
Gerhard Roggemann<br />
Andreas Seibert
Finanzreport Lagebericht Bilanz GuV Anhang Aufsichtsrat<br />
Mitglieder des Aufsichtsrates der <strong>WestLB</strong> AG (ab 1. 8. <strong>2002</strong>)<br />
Dr. Bernd Lüthje, Vorsitzender<br />
Vorsitzender des Vorstandes, Landesbank NRW<br />
Gerd-Uwe Löschmann, stellvertretender Vorsitzender (ab 3. 9. <strong>2002</strong>)<br />
Prokurist, <strong>WestLB</strong> AG, Düsseldorf<br />
Dr. Erich Bauer<br />
Chief Executive Manager, TMD Friction Holding GmbH<br />
Jean-Pascal Beaufret<br />
Chief Financial Officer, Alcatel<br />
Dr. Karlheinz Bentele<br />
Präsident, Rheinischer Sparkassen- und Giroverband<br />
Thorsten Ellwanger (ab 3. 9. <strong>2002</strong>)<br />
Prokurist, <strong>WestLB</strong> AG, Hamburg<br />
Bernd Fiegler (ab 3. 9. <strong>2002</strong>)<br />
Stellv. Landesbezirksleiter<br />
ver.di Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft Landesbezirk NRW<br />
Dr. Rolf Gerlach (ab 2. 9. <strong>2002</strong>)<br />
Präsident, Westfälisch-Lippischer Sparkassen- und Giroverband<br />
Horst-Wolfgang Klophaus (ab 3. 9. <strong>2002</strong>)<br />
Bevollmächtigter, <strong>WestLB</strong> AG, Düsseldorf<br />
Hans-Peter Krämer<br />
Vorsitzender des Vorstandes, Kreissparkasse Köln<br />
Dr. Siegfried Luther<br />
Stellv. Vorsitzender des Vorstandes, Bertelsmann AG<br />
Manfred Matthewes (ab 3. 9. <strong>2002</strong>)<br />
Bankkaufmann, <strong>WestLB</strong> AG, Düsseldorf<br />
Hartmut Mehdorn<br />
Vorsitzender des Vorstandes, Deutsche Bahn AG<br />
Udo Molsberger<br />
Landesdirektor, Landschaftsverband Rheinland<br />
159
160<br />
Dr. Hans-Ulrich Predeick<br />
Erster Landesrat, Landschaftsverband Westfalen-Lippe<br />
Henning Richerzhagen (vom 1. 8. <strong>2002</strong> bis 2. 9. <strong>2002</strong>)<br />
Verbandssyndikus, Westfälisch-Lippischer Sparkassen- und Giroverband<br />
Heinz-Günter Sander (ab 3. 9. <strong>2002</strong>)<br />
Bankangestellter, <strong>WestLB</strong> AG, Düsseldorf<br />
Rainer Schmitz (ab 3. 9. <strong>2002</strong>)<br />
Bankdirektor, <strong>WestLB</strong> AG, Düsseldorf<br />
Franz-Georg Schröermeyer (ab 3. 9. <strong>2002</strong>)<br />
Gewerkschaftssekretär im Fachbereich Finanzdienstleistungen<br />
ver.di Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft, Bezirk Münster<br />
Christiane Stascheit (ab 3. 9. <strong>2002</strong>)<br />
Stellv. Geschäftsführerin für den Bezirk Düsseldorf<br />
ver.di Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft, Bez. Düsseldorf<br />
Elisabeth Weber (ab 3. 9. <strong>2002</strong>)<br />
Bankkauffrau, <strong>WestLB</strong> AG, Düsseldorf<br />
Düsseldorf/Münster, 15. April 2003/8. Mai 2003*<br />
<strong>WestLB</strong> AG<br />
Der Vorstand<br />
Sengera Dr. Franke Geiger Dr. Puffer<br />
Restani Dr. Ringel Roggemann Seibert<br />
* Die Änderungen vom 8. Mai 2003 berücksichtigen zusätzlichen Risikovorsorgebedarf<br />
auf ein Kreditengagement und die entsprechenden Folgeänderungen.
Finanzreport Lagebericht Bilanz GuV Anhang Aufsichtsrat<br />
Bestätigungsvermerk des Abschlussprüfers<br />
Wir haben den von der <strong>WestLB</strong> AG, Düsseldorf/Münster, aufgestellten, geänderten Konzernabschluss<br />
und den geänderten Konzernlagebericht für das Geschäftsjahr vom 1. Januar<br />
bis 31. Dezember <strong>2002</strong> geprüft. Die Aufstellung von Konzernabschluss und Konzernlagebericht<br />
nach den deutschen handelsrechtlichen Vorschriften und den ergänzenden<br />
Regelungen in der Satzung liegen in der Verantwortung der gesetzlichen Vertreter der<br />
Bank. Unsere Aufgabe ist es, auf der Grundlage der von uns durchgeführten Prüfung eine<br />
Beurteilung über den Konzernabschluss und über den Konzernlagebericht abzugeben.<br />
Wir haben unsere Konzernabschlussprüfung nach § 317 HGB unter Beachtung der vom<br />
Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger<br />
Abschlussprüfung vorgenommen. Danach ist die Prüfung so zu planen und durchzuführen,<br />
dass Unrichtigkeiten und Verstöße, die sich auf die Darstellung des durch den<br />
Konzernabschluss unter Beachtung der Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung<br />
und durch den Konzernlagebericht vermittelten Bildes der Vermögens-, Finanz- und<br />
Ertragslage wesentlich auswirken, mit hinreichender Sicherheit erkannt werden. Bei der<br />
Festlegung der Prüfungshandlungen werden die Kenntnisse über die Geschäftstätigkeit<br />
und über das wirtschaftliche und rechtliche Umfeld des Konzerns sowie die Erwartungen<br />
über mögliche Fehler berücksichtigt. Im Rahmen der Prüfung werden die Wirksamkeit<br />
des rechnungslegungsbezogenen internen Kontrollsystems sowie Nachweise für die<br />
Angaben im Konzernabschluss und Konzernlagebericht überwiegend auf der Basis von<br />
Stichproben beurteilt. Die Prüfung umfasst die Beurteilung der Jahresabschlüsse der in<br />
den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen, der Abgrenzung des Konsolidierungskreises,<br />
der angewandten Bilanzierungs- und Konsolidierungsgrundsätze und der<br />
wesentlichen Einschätzungen der gesetzlichen Vertreter sowie die Würdigung der<br />
Gesamtdarstellung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts. Wir sind der<br />
Auffassung, dass unsere Prüfung eine hinreichend sichere Grundlage für unsere<br />
Beurteilung bildet.<br />
Unsere Prüfung hat zu keinen Einwendungen geführt.<br />
Nach unserer Überzeugung vermittelt der geänderte Konzernabschluss unter Beachtung<br />
der Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen<br />
entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns der<br />
<strong>WestLB</strong> AG Düsseldorf/Münster. Der geänderte Konzernlagebericht gibt insgesamt eine<br />
zutreffende Vorstellung von der Lage des Konzerns und stellt die Risiken der künftigen<br />
Entwicklung zutreffend dar.<br />
Düsseldorf, den 16. April 2003/9. Mai 2003<br />
PwC Deutsche Revision<br />
Aktiengesellschaft<br />
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft<br />
(Kütter) (Dr. Dicken)<br />
Wirtschaftsprüfer Wirtschaftsprüfer<br />
161
162<br />
Bericht des Aufsichtsrates<br />
Errichtung der <strong>WestLB</strong> AG und Zusammensetzung des Aufsichtsrates<br />
Am 1. August <strong>2002</strong> wurde kraft Gesetz zur Neuregelung der Rechtsverhältnisse der<br />
öffentlich-rechtlichen Kreditinstitute in Nordrhein-Westfalen die Landesbank Nordrhein-<br />
Westfalen errichtet und für die Westdeutsche Landesbank Girozentrale (<strong>WestLB</strong>) die<br />
formwechselnde Umwandlung in eine Aktiengesellschaft beschlossen. Der Formwechsel<br />
wurde am 30. August <strong>2002</strong> durch die Eintragung der <strong>WestLB</strong> AG in die Handelsregister<br />
Düsseldorf und Münster vollzogen. Der Bericht des Aufsichtsrates umfasst vor diesem<br />
Hintergrund sowohl Aktivitäten der Westdeutschen Landesbank Girozentrale in der<br />
Zeit vom 1. Januar <strong>2002</strong> bis 30. August <strong>2002</strong> als auch die Tätigkeiten der <strong>WestLB</strong> AG<br />
einschließlich ihrer Gründungsgeschäfte vom 1. August <strong>2002</strong> bis 31. Dezember <strong>2002</strong>.<br />
Über die Tätigkeiten des Verwaltungsrates der <strong>WestLB</strong> bezüglich der ihm vom 1. Januar<br />
<strong>2002</strong> bis 30. August <strong>2002</strong> obliegenden Aufsichtsfunktionen wird zugleich weiter unten<br />
berichtet.<br />
Für die <strong>WestLB</strong> AG hat die Landesbank NRW als Gründerin gemäß §§ 30 Abs. 1, 31<br />
Abs. 1 AktG zehn Aufsichtsratsmitglieder als Anteilseignervertreter bestellt. In der<br />
Aufsichtsratssitzung am 1. August <strong>2002</strong> wählte der Gründungsaufsichtsrat aus seiner<br />
Mitte den Vorsitzenden des Aufsichtsrates, verabschiedete die Geschäftsordnung<br />
für den Aufsichtsrat, wählte die Vorstandsmitglieder der <strong>WestLB</strong> AG, erteilte seine<br />
Zustimmung zur Geschäftsordnung des Vorstandes und prüfte und unterzeichnete den<br />
Gründungsprüfungsbericht. Nach Einleitung des Statusverfahrens gemäß § 31 Abs. 3<br />
AktG i.V.m. §§ 97 bis 99 AktG wurden am 3. September <strong>2002</strong> gemäß § 104 AktG zehn<br />
Vertreter der Arbeitnehmer durch Beschlüsse der Amtsgerichte Düsseldorf und Münster<br />
gerichtlich bestellt. In der Aufsichtsratssitzung am 4. September <strong>2002</strong> wählte der Aufsichtsrat<br />
aus dem Kreis der Arbeitnehmervertreter den stellvertretenden Aufsichtsratsvorsitzenden.<br />
In derselben Sitzung erfolgte die Bildung des Personal- und Vermittlungsausschusses,<br />
des Präsidiums, des Prüfungsausschusses und des Risikoausschusses.<br />
Überwachung und Beratung der Geschäftsführung<br />
Der Aufsichtsrat der <strong>WestLB</strong> AG hat im Zeitraum 1. August bis 31. Dezember <strong>2002</strong><br />
(Berichtszeitraum des Aufsichtsrates) die Aufgaben wahrgenommen, die ihm kraft<br />
Gesetz und Satzung zukommen, insbesondere die Geschäftsführung der <strong>WestLB</strong> AG<br />
laufend überwacht. Der Aufsichtsrat und seine Ausschüsse wurden im Berichtszeitraum
Finanzreport Lagebericht Bilanz GuV Anhang Aufsichtsrat<br />
des Aufsichtsrates vom Vorstand regelmäßig und ausführlich über alle relevanten Fragen<br />
der Planung, der Geschäftsentwicklung, der Risikolage und des Risikomanagements<br />
sowie über wesentliche Ereignisse und wichtige Geschäftsvorfälle informiert. Soweit<br />
Geschäftsvorgänge der Zustimmung des Aufsichtsrates bedurften, wurde diese erteilt.<br />
Der Aufsichtsrat hat Sachverhalte, die in seine Zuständigkeit fallen, soweit erforderlich,<br />
geregelt. Die Überwachung und Prüfung der Geschäftsführung des Vorstandes durch<br />
den Aufsichtsrat erfolgte anhand der erteilten Informationen und aufgrund angeforderter<br />
Unterlagen.<br />
In der ersten ordentlichen Sitzung des Aufsichtsrates der <strong>WestLB</strong> AG am 4. September<br />
<strong>2002</strong> berichtete der Vorstand über die Geschäftslage der <strong>WestLB</strong> AG, den Stand der<br />
Vorbereitungen zur Kapitalerhöhung und das Beteiligungsgeschäft. Am 25. November<br />
<strong>2002</strong> waren neben dem Bericht zur Geschäftslage, zum Beteiligungsgeschäft und zu<br />
Mandaten des Vorstandes die Wahl des Arbeitsdirektors und die Empfehlung an die<br />
Hauptversammlung zur Erhöhung des Kapitals der <strong>WestLB</strong> AG durch Aufnahme einer<br />
stillen Einlage mit Wandlung in Aktien der <strong>WestLB</strong> AG Gegenstand der Sitzung. In der<br />
außerordentlichen Aufsichtsratssitzung am 7. Dezember <strong>2002</strong> wurde ein neues<br />
Vorstandsmitglied gewählt.<br />
Das Präsidium bereitete in seinen Sitzungen am 25. November <strong>2002</strong> und am 7. Dezember<br />
<strong>2002</strong> die Aufsichtsratssitzungen vor. Der Risikoausschuss befasste sich in seiner ersten<br />
Sitzung am 6. November <strong>2002</strong> neben Schwerpunkten des Kreditgeschäftes insbesondere<br />
mit Fragen der strategischen Risikopositionierung und -tragfähigkeit der Bank sowie<br />
der Steuerung operationaler Risiken.<br />
Der Vorsitzende des Aufsichtsrates ließ sich auch außerhalb der Sitzungen des Aufsichtsrates<br />
und seiner Ausschüsse ausführlich in regelmäßigen Gesprächen mit dem Vorstand<br />
über Fragen der Geschäftspolitik und der Geschäftslage unterrichten und hat sich<br />
hierzu mit dem Vorstand beraten.<br />
Prüfung und Feststellung von Jahresabschluss und Konzernabschluss<br />
Alle Aufsichtsratsmitglieder erhielten vor der Jahresabschlusssitzung am 13. Mai 2003<br />
den Jahresabschluss und den Lagebericht vom 4. März 2003/8. Mai 2003, den Konzernabschluss<br />
und den Konzernlagebericht vom 15. April 2003/8. Mai 2003. Der Prüfungsausschuss<br />
hat in seinen Sitzungen am 2. April 2003 und am 12. Mai 2003 die Prüfungsberichte<br />
zum Jahresabschluss und zum Konzernabschluss behandelt. An allen drei<br />
Sitzungen nahm der Wirtschaftsprüfer, die PwC Deutsche Revision Aktiengesellschaft<br />
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, teil. Der Jahresabschluss und der Konzernabschluss<br />
sowie der Lagebericht und der Konzernlagebericht wurden von den Wirtschaftsprüfern<br />
geprüft und die Abschlüsse mit dem uneingeschränkten Bestätigungsvermerk versehen. Der<br />
Aufsichtsrat und der aus seiner Mitte gebildete Prüfungsausschuss haben die Abschlüsse<br />
und Lageberichte geprüft sowie die Berichte des Abschlussprüfers über die Ergebnisse<br />
seiner Prüfung eingehend erörtert und erheben nach dem abschließenden Ergebnis<br />
der Prüfung keine Einwendungen. Der Aufsichtsrat stellte den Jahresabschluss fest und<br />
billigte den Konzernabschluss.<br />
163
164<br />
Außerdem hat der Vorstand dem Aufsichtsrat den Bericht über die Beziehungen zu<br />
verbundenen Unternehmen gemäß § 312 AktG sowie den hierzu vom Abschlussprüfer<br />
erstatteten Prüfungsbericht vorgelegt. Aufgrund der ohne Beanstandungen abgeschlossenen<br />
Prüfungen hat der Abschlussprüfer folgendes Testat erteilt:<br />
„Nach unserer pflichtgemäßen Prüfung und Beurteilung bestätigen wir, dass<br />
1. die tatsächlichen Angaben des Berichts richtig sind und<br />
2. bei den im Bericht aufgeführten Rechtsgeschäften die Leistung der Gesellschaft<br />
nicht unangemessen hoch war.“<br />
Der Aufsichtsrat hat den Bericht über die Beziehungen zu verbundenen Unternehmen<br />
geprüft und sich mit dem hierzu erstatteten Prüfungsbericht auseinander gesetzt. Er<br />
hat die Berichte ohne Bedenken und Einwendungen gebilligt.<br />
Corporate Governance-Regeln<br />
Mit Gründung der <strong>WestLB</strong> AG haben Vorstand und Aufsichtsrat die Corporate<br />
Governance-Regeln der <strong>WestLB</strong> AG beschlossen. Diese Regeln stellen eine freiwillige<br />
Selbstverpflichtung dar und lehnen sich an den „Deutschen Corporate Governance<br />
Kodex“, der auf börsennotierte Gesellschaften abstellt, an. Die Corporate Governance-<br />
Regeln der <strong>WestLB</strong> AG haben das Ziel, das Handeln der Bank gegenüber Kunden,<br />
Aktionären, Mitarbeitern und der Öffentlichkeit transparent darzulegen und zu stärken.<br />
Sie sollen darüber hinaus dazu beitragen, den unternehmerischen Erfolg zu sichern,<br />
indem sie die Leitung und Kontrolle der Bank festigen. Fokus der Erfolgssicherung ist<br />
die nachhaltige Steigerung des Unternehmenswertes.<br />
Da seit dem Beschluss der Corporate Governance-Regeln der <strong>WestLB</strong> AG aufgrund<br />
der formwechselnden Umwandlung im August <strong>2002</strong> ein nur fünf Monate umfassendes<br />
Rumpfgeschäftsjahr zur Verfügung stand, konnten noch nicht alle im Zusammenhang<br />
mit der Einführung der Corporate Governance-Regeln erforderlichen Anpassungen vollzogen<br />
werden. Wegen der besonderen Umstände eines jeden Gründungsprozesses in<br />
Verbindung mit den genannten zeitlichen Beschränkungen wird für dieses Rumpfgeschäftsjahr<br />
auf eine Darstellung der Abweichungen verzichtet.<br />
Personelle Veränderungen<br />
Im Aufsichtsrat gab es neben der Bestellung der zehn Vertreter der Anteilseigner und<br />
der gerichtlichen Bestellung der zehn Vertreter der Arbeitnehmer im Geschäftsjahr<br />
<strong>2002</strong> eine personelle Veränderung: Herr Henning Richerzhagen, Verbandssyndikus des<br />
Westfälisch-Lippischen Sparkassen- und Giroverbandes, legte sein Amt nieder; ihm folgte<br />
Herr Dr. Rolf Gerlach, Präsident des Westfälisch-Lippischen Sparkassen- und Giroverbandes.<br />
Der Vorstand der <strong>WestLB</strong> AG wurde am 1. Dezember <strong>2002</strong> durch Herrn Robert Restani als<br />
stellvertretendes Vorstandsmitglied verstärkt. Zum 1. Januar 2003 wurde Herr Klaus-Michael<br />
Geiger zum Mitglied des Vorstandes bestellt.
Finanzreport Lagebericht Bilanz GuV Anhang Aufsichtsrat<br />
Tätigkeit des Verwaltungsrates der Westdeutschen Landesbank<br />
Girozentrale vom 1. Januar bis 30. August <strong>2002</strong><br />
Die Geschäftstätigkeit der <strong>WestLB</strong> unterlag im Geschäftsjahr <strong>2002</strong> im Zeitraum vom<br />
1. Januar bis 30. August (Berichtszeitraum des Verwaltungsrates) der Aufsicht und<br />
Kontrolle durch den Verwaltungsrat der <strong>WestLB</strong>. Dem Verwaltungsrat gehörten Mitglieder<br />
des im Berichtszeitraum gegründeten Aufsichtsrates der <strong>WestLB</strong> AG an.<br />
Im Geschäftsjahr <strong>2002</strong> fanden am 13. März <strong>2002</strong> und am 13. Mai <strong>2002</strong> ordentliche<br />
Sitzungen des Verwaltungsrates statt. In diesen Sitzungen hat der Vorstand dem<br />
Verwaltungsrat über die Geschäftslage, über den Stand der Neuausrichtung der<br />
<strong>WestLB</strong>, über das Beteiligungsgeschäft, über die Reorganisation der inländischen<br />
Niederlassungen, über Neuemissionen der <strong>WestLB</strong>, über den Jahresabschluss für das<br />
Geschäftsjahr 2001, über den Stand der Emission von Ergänzungskapital der <strong>WestLB</strong><br />
sowie über Grundstücksangelegenheiten berichtet. In einer Sondersitzung am 27. April<br />
<strong>2002</strong> wurden die Herren Dr. Bernd Lüthje, Ernst Gerlach und Dr. Ulrich Schröder in<br />
den Vorstand der <strong>WestLB</strong> gewählt, um als zukünftige Vorstandsmitglieder der<br />
Landesbank NRW die Aufspaltung der <strong>WestLB</strong> mitzugestalten.<br />
Der Präsidialausschuss bereitete in insgesamt sieben Sitzungen u.a. die Verwaltungsratssitzungen<br />
vor. In seinen letzten beiden Sitzungen am 27. Mai <strong>2002</strong> und am 3. Juli <strong>2002</strong><br />
beschäftigte er sich insbesondere mit der geplanten Kapitalerhöhung und allen Schwerpunktthemen<br />
im Zusammenhang mit der Neuausrichtung des Institutes. Der Prüfungsausschuss<br />
hat in zwei Sitzungen am 22. April <strong>2002</strong> und am 3. Mai <strong>2002</strong> den Jahresabschluss<br />
2001 erörtert. In den insgesamt sieben Sitzungen des Kreditausschusses<br />
wurde über besondere Kreditengagements berichtet. Der Bauausschuss befasste sich<br />
in einer Sitzung insbesondere mit der Umsetzung der Immobilienstrategie des<br />
Bankkonzerns.<br />
Im Vorstand der <strong>WestLB</strong> waren im Geschäftsjahr <strong>2002</strong> folgende personelle Änderungen<br />
zu verzeichnen: Herr Dr. Manfred Puffer wurde zum 1. Januar <strong>2002</strong> als neues Vorstandsmitglied<br />
bestellt. Der Vorstand wurde für den Zeitraum vom 27. April <strong>2002</strong> bis 31. Juli <strong>2002</strong><br />
durch die Herren Dr. Bernd Lüthje, Ernst Gerlach und Dr. Ulrich Schröder erweitert, die<br />
am 1. August in der Sitzung des Verwaltungsrates der Landesbank NRW in den Vorstand<br />
der Landesbank NRW gewählt wurden. Die beiden stellvertretenden Vorsitzenden des<br />
Vorstandes der <strong>WestLB</strong>, Herr Dr. Wolf-Albrecht Prautzsch und Herr Hans Henning Offen,<br />
schieden zum 31. Juli <strong>2002</strong> bzw. zum 31. August <strong>2002</strong> aus.<br />
Der Aufsichtsrat dankt dem Vorstand sowie allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für<br />
ihren Einsatz, insbesondere im Zusammenhang mit der Neuausrichtung der Bank.<br />
Düsseldorf/Münster, den 13. Mai 2003<br />
Der Vorsitzende des Aufsichtsrates<br />
Dr. Bernd Lüthje<br />
165
Perspektive<br />
Namen und Standorte sind im nachfolgenden<br />
Kapitel übersichtlich aufgeführt. Sie bieten einen<br />
Überblick über wichtige Zuständigkeiten innerhalb der <strong>WestLB</strong><br />
sowie die Möglichkeit zur direkten Kontaktaufnahme. Auch<br />
eine Auswahl von Service-Informationen ist hier enthalten.
Vertrautes an nahen und an fernen Orten. Menschen,<br />
die sich auskennen, die dieselbe Sprache sprechen. Und<br />
die wissen, was wichtig ist. So kommt man weiter.
168<br />
Organe der <strong>WestLB</strong> AG<br />
Mitglieder des Aufsichtsrates<br />
(ab 1. 8. <strong>2002</strong>, falls nicht anders<br />
angegeben)<br />
Dr. Bernd Lüthje<br />
Vorsitzender des Vorstandes<br />
Landesbank NRW<br />
Düsseldorf/Münster<br />
Vorsitzender<br />
Gerd-Uwe Löschmann<br />
Prokurist<br />
<strong>WestLB</strong> AG<br />
Düsseldorf<br />
Stellvertretender Vorsitzender<br />
– ab 3. 9. <strong>2002</strong><br />
Dr. Erich Bauer<br />
Chief Executive Manager<br />
TMD Friction Holding GmbH<br />
Leverkusen<br />
Jean-Pascal Beaufret<br />
Chief Financial Officer<br />
Alcatel<br />
Paris<br />
Dr. Karlheinz Bentele<br />
Präsident<br />
Rheinischer Sparkassen-<br />
und Giroverband<br />
Düsseldorf<br />
Thorsten Ellwanger<br />
Prokurist<br />
<strong>WestLB</strong> AG<br />
Hamburg<br />
– ab 3. 9. <strong>2002</strong><br />
Bernd Fiegler<br />
Stellvertretender<br />
Landesbezirksleiter<br />
ver.di Vereinte<br />
Dienstleistungsgewerkschaft<br />
Landesbezirk NRW<br />
Düsseldorf<br />
– ab 3. 9. <strong>2002</strong><br />
Dr. Rolf Gerlach<br />
Präsident<br />
Westfälisch-Lippischer<br />
Sparkassen- und Giroverband<br />
Münster<br />
– ab 2. 9. <strong>2002</strong><br />
Horst-Wolfgang Klophaus<br />
Bevollmächtigter<br />
<strong>WestLB</strong> AG<br />
Düsseldorf<br />
– ab 3. 9. <strong>2002</strong><br />
Hans-Peter Krämer<br />
Vorsitzender des Vorstandes<br />
Kreissparkasse Köln<br />
Köln<br />
Dr. Siegfried Luther<br />
Stellvertretender Vorsitzender des<br />
Vorstandes<br />
Bertelsmann AG<br />
Gütersloh<br />
Manfred Matthewes<br />
Bankkaufmann<br />
<strong>WestLB</strong> AG<br />
Düsseldorf<br />
– ab 3. 9. <strong>2002</strong><br />
Hartmut Mehdorn<br />
Vorsitzender des Vorstandes<br />
Deutsche Bahn AG<br />
Berlin<br />
Udo Molsberger<br />
Landesdirektor<br />
Landschaftsverband Rheinland<br />
Köln<br />
Dr. Hans-Ulrich Predeick<br />
Erster Landesrat<br />
Landschaftsverband Westfalen-Lippe<br />
Münster<br />
Henning Richerzhagen<br />
Verbandssyndikus<br />
Westfälisch-Lippischer<br />
Sparkassen- und Giroverband<br />
Münster<br />
– 1. 8. bis 2. 9. <strong>2002</strong><br />
Heinz-Günter Sander<br />
Bankangestellter<br />
<strong>WestLB</strong> AG<br />
Düsseldorf<br />
– ab 3. 9. <strong>2002</strong><br />
Rainer Schmitz<br />
Bankdirektor<br />
<strong>WestLB</strong> AG<br />
Düsseldorf<br />
– ab 3. 9. <strong>2002</strong>
Unternehmen Menschen und Märkte Finanzreport Namen und Standorte<br />
Franz-Georg Schröermeyer<br />
Gewerkschaftssekretär im<br />
Fachbereich<br />
Finanzdienstleistungen<br />
ver.di Vereinte<br />
Dienstleistungsgewerkschaft<br />
Bezirk Münster<br />
Münster<br />
– ab 3. 9. <strong>2002</strong><br />
Christiane Stascheit<br />
Stellvertretende Geschäftsführerin<br />
für den Bezirk Düsseldorf<br />
ver.di Vereinte<br />
Dienstleistungsgewerkschaft<br />
Bezirk Düsseldorf<br />
Düsseldorf<br />
– ab 3. 9. <strong>2002</strong><br />
Elisabeth Weber<br />
Bankkauffrau<br />
<strong>WestLB</strong> AG<br />
Düsseldorf<br />
– ab 3. 9. <strong>2002</strong><br />
Vorstand<br />
Jürgen Sengera<br />
Vorsitzender<br />
Dr. Adolf Franke<br />
Klaus-Michael Geiger<br />
– ab 1. 1. 2003<br />
Dr. Manfred Puffer<br />
Robert Restani<br />
Stellvertretendes Mitglied<br />
– ab 1. 12. <strong>2002</strong><br />
Dr. Johannes Ringel<br />
Gerhard Roggemann<br />
Andreas Seibert<br />
169
170<br />
Organe der ehemaligen<br />
Westdeutschen Landesbank Girozentrale<br />
Gewährträgerversammlung<br />
(bis 31. 7. <strong>2002</strong>, falls nicht anders<br />
angegeben)<br />
Georg Wilhelm Adamowitsch<br />
Staatssekretär<br />
Chef der Staatskanzlei des<br />
Landes Nordrhein-Westfalen<br />
Düsseldorf<br />
Dr. Günter Berg<br />
Ministerialdirigent<br />
Finanzministerium des<br />
Landes Nordrhein-Westfalen<br />
Düsseldorf<br />
Dr. Thomas Griese<br />
Staatssekretär<br />
Ministerium für Umwelt und<br />
Naturschutz, Landwirtschaft und<br />
Verbraucherschutz des Landes<br />
Nordrhein-Westfalen<br />
Düsseldorf<br />
Jörg Hennerkes<br />
Staatssekretär<br />
Ministerium für Wirtschaft und<br />
Mittelstand,<br />
Energie und Verkehr des<br />
Landes Nordrhein-Westfalen<br />
Düsseldorf<br />
Bernd Kiesow<br />
Leitender Ministerialrat<br />
Finanzministerium des<br />
Landes Nordrhein-Westfalen<br />
Düsseldorf<br />
Manfred Morgenstern<br />
Staatssekretär<br />
Ministerium für<br />
Städtebau und Wohnen, Kultur<br />
und Sport des<br />
Landes Nordrhein-Westfalen<br />
Düsseldorf<br />
Cornelia Prüfer-Storcks<br />
Staatssekretärin<br />
Ministerium für Frauen, Jugend,<br />
Familie und Gesundheit des<br />
Landes Nordrhein-Westfalen<br />
Düsseldorf<br />
Johannes Winkel<br />
Ministerialdirigent<br />
Innenministerium des<br />
Landes Nordrhein-Westfalen<br />
Düsseldorf<br />
Winfried Schittges, MdL<br />
Vorsitzender<br />
Landschaftsversammlung<br />
Rheinland<br />
Köln<br />
Harry Voigtsberger<br />
Vorsitzender der SPD-Fraktion<br />
Landschaftsversammlung<br />
Rheinland<br />
Aachen<br />
Dieter Gebhard<br />
Vorsitzender der SPD-Fraktion<br />
Landschaftsversammlung<br />
Westfalen-Lippe<br />
Gelsenkirchen<br />
Dr. Wolfgang Kirsch<br />
Landrat<br />
Vorsitzender der CDU-Fraktion<br />
Landschaftsversammlung<br />
Westfalen-Lippe<br />
Warendorf<br />
Michael Kranz<br />
Vorsitzender des Vorstandes<br />
Sparkasse Bonn<br />
Bonn<br />
Paul-Gerhard Schmitz<br />
Bürgermeister<br />
Stadt Gummersbach<br />
Gummersbach<br />
Dr. Hans-Christian Vollert<br />
Landrat<br />
Kreis Viersen<br />
Viersen<br />
Dr. Norbert Emmerich<br />
Vorsitzender des Vorstandes<br />
Sparkasse Münsterland Ost<br />
Münster<br />
– bis 30. 6. <strong>2002</strong><br />
Franz-Josef Leikop<br />
Landrat<br />
Hochsauerlandkreis<br />
Meschede
Unternehmen Menschen und Märkte Finanzreport Namen und Standorte<br />
Eckhard Schwerhoff<br />
Bürgermeister<br />
Stadt Gladbeck<br />
Gladbeck<br />
Josef Strauß<br />
Vorsitzender des Vorstandes<br />
Sparkasse Wittgenstein<br />
Bad Berleburg<br />
– 1. 7. bis 31. 7. <strong>2002</strong><br />
Gewährträgerversammlung<br />
(1. 8. bis 30. 8. <strong>2002</strong>)<br />
Dr. Bernd Lüthje<br />
Vorsitzender des Vorstandes<br />
Landesbank NRW<br />
Düsseldorf/Münster<br />
Ernst Gerlach<br />
Mitglied des Vorstandes<br />
Landesbank NRW<br />
Düsseldorf/Münster<br />
Dr. Ulrich Schröder<br />
Mitglied des Vorstandes<br />
Landesbank NRW<br />
Düsseldorf/Münster<br />
Verwaltungsrat<br />
(bis 30. 8. <strong>2002</strong>, falls nicht anders<br />
angegeben)<br />
Vorsitzender und<br />
stellvertretende Vorsitzende<br />
Ernst Schwanhold<br />
Minister für Wirtschaft<br />
und Mittelstand,<br />
Energie und Verkehr des<br />
Landes Nordrhein-Westfalen<br />
Düsseldorf<br />
Vorsitzender<br />
Peer Steinbrück, MdL<br />
Finanzminister des<br />
Landes Nordrhein-Westfalen<br />
Düsseldorf<br />
Stellvertretender Vorsitzender<br />
Udo Molsberger<br />
Landesdirektor<br />
Landschaftsverband Rheinland<br />
Köln<br />
Stellvertretender Vorsitzender<br />
Wolfgang Schäfer<br />
Landesdirektor<br />
Landschaftsverband Westfalen-Lippe<br />
Münster<br />
Stellvertretender Vorsitzender<br />
Dr. Karlheinz Bentele<br />
Präsident<br />
Rheinischer Sparkassen-<br />
und Giroverband<br />
Düsseldorf<br />
Stellvertretender Vorsitzender<br />
Dr. Rolf Gerlach<br />
Präsident<br />
Westfälisch-Lippischer<br />
Sparkassen- und Giroverband<br />
Münster<br />
Stellvertretender Vorsitzender<br />
Von Gewährträgern<br />
entsandte Mitglieder<br />
Walter Haas<br />
Vorsitzender<br />
DGB-Landesbezirk NRW<br />
Düsseldorf<br />
Heinz Kettler<br />
HEINZ KETTLER<br />
Metallwarenfabrik GmbH & Co.<br />
Ense-Parsit<br />
Dr. Hermann Krämer<br />
Seevetal<br />
Dr. Helmut Linssen, MdL<br />
Erster Vizepräsident<br />
des Landtags<br />
Nordrhein-Westfalen<br />
Düsseldorf<br />
Edgar Moron, MdL<br />
Vorsitzender der<br />
SPD-Landtagsfraktion NRW<br />
Düsseldorf<br />
Friedrich Späth<br />
Essen<br />
171
172<br />
Paul Heidrich<br />
Vorsitzender der CDU-Fraktion<br />
Landschaftsversammlung<br />
Rheinland<br />
Mülheim an der Ruhr<br />
Dr. Berthold Tillmann<br />
Oberbürgermeister<br />
Stadt Münster<br />
Münster<br />
Hans-Peter Krämer<br />
Vorsitzender des Vorstandes<br />
Kreissparkasse Köln<br />
Köln<br />
Dieter Pützhofen<br />
Oberbürgermeister<br />
Stadt Krefeld<br />
Krefeld<br />
Rolf Brunswig<br />
Vorsitzender des Vorstandes<br />
Sparkasse Siegen<br />
Siegen<br />
– bis 30. 6. <strong>2002</strong><br />
Dr. Norbert Emmerich<br />
Vorsitzender des Vorstandes<br />
Sparkasse Münsterland Ost<br />
Münster<br />
– 1. 7. bis 30. 8. <strong>2002</strong><br />
Hans Pixa<br />
Landrat<br />
Kreis Coesfeld<br />
Coesfeld<br />
Vertreter der Belegschaft<br />
der Bank<br />
Fred Eicke<br />
Direktor<br />
Düsseldorf<br />
Hannelore Heger-Golletz<br />
Bankangestellte<br />
Münster<br />
Gerd-Uwe Löschmann<br />
Prokurist<br />
Düsseldorf<br />
Manfred Matthewes<br />
Bankkaufmann<br />
Düsseldorf<br />
Manfred Schimpf<br />
Bankkaufmann<br />
Münster<br />
Hubertus Schreiber<br />
Bankkaufmann<br />
Münster<br />
Elisabeth Weber<br />
Bankkauffrau<br />
Düsseldorf<br />
Christiane Stascheit<br />
Stellvertretende Geschäftsführerin<br />
für den Bezirk Düsseldorf<br />
ver.di Vereinte<br />
Dienstleistungsgewerkschaft<br />
Bezirk Düsseldorf<br />
Düsseldorf<br />
Franz-Georg Schröermeyer<br />
Gewerkschaftssekretär<br />
im Fachbereich<br />
Finanzdienstleistungen<br />
ver.di Vereinte<br />
Dienstleistungsgewerkschaft<br />
Bezirk Münster<br />
Münster<br />
Ständige Vertreter<br />
der Vorsitzenden des<br />
Verwaltungsrates<br />
Dr. Harald Noack<br />
Staatssekretär<br />
Finanzministerium des<br />
Landes Nordrhein-Westfalen<br />
Düsseldorf<br />
Dieter Krell<br />
Ministerialdirigent<br />
Ministerium für Wirtschaft und<br />
Mittelstand, Energie und<br />
Verkehr des<br />
Landes Nordrhein-Westfalen<br />
Düsseldorf
Unternehmen Menschen und Märkte Finanzreport Namen und Standorte<br />
Karl Bechtel<br />
Erster Landesrat<br />
Landschaftsverband Rheinland<br />
Köln<br />
Dr. Hans-Ulrich Predeick<br />
Erster Landesrat<br />
Landschaftsverband Westfalen-Lippe<br />
Münster<br />
Heinz Biesenbach<br />
Verbandsgeschäftsführer<br />
Rheinischer Sparkassenund<br />
Giroverband<br />
Düsseldorf<br />
Dr. Klaus Wienberg<br />
Verbandsgeschäftsführer<br />
Westfälisch-Lippischer<br />
Sparkassen- und Giroverband<br />
Münster<br />
Vorstand<br />
(der ehemaligen Westdeutschen<br />
Landesbank Girozentrale)<br />
Jürgen Sengera<br />
Vorsitzender<br />
Hans Henning Offen<br />
Stellvertretender Vorsitzender<br />
– bis 31. 8. <strong>2002</strong><br />
Dr. Wolf-Albrecht Prautzsch<br />
Stellvertretender Vorsitzender<br />
– bis 31. 7. <strong>2002</strong><br />
Dr. Adolf Franke<br />
Ernst Gerlach<br />
– 27. 4. bis 31. 7. <strong>2002</strong><br />
Dr. Bernd Lüthje<br />
– 27. 4. bis 31. 7. <strong>2002</strong><br />
Dr. Manfred Puffer<br />
Dr. Johannes Ringel<br />
Gerhard Roggemann<br />
Dr. Ulrich Schröder<br />
– 27. 4. bis 31. 7. <strong>2002</strong><br />
Andreas Seibert<br />
173
174<br />
Standorte der <strong>WestLB</strong> AG<br />
Inland<br />
<strong>WestLB</strong> AG<br />
Herzogstraße 15<br />
40217 Düsseldorf<br />
Tel. + 49 211 826-01<br />
Fax + 49 211 826-6119<br />
Friedrichstraße 1<br />
48145 Münster<br />
Tel. + 49 251 412-01<br />
Fax + 49 251 412-2921<br />
Berlin<br />
Unter den Linden 26–30<br />
10117 Berlin<br />
Tel. + 49 30 20189-0<br />
Fax + 49 30 20189-320<br />
Dortmund<br />
Kampstraße 45<br />
44137 Dortmund<br />
Tel. + 49 231 1814-01<br />
Fax + 49 231 1814-555<br />
Frankfurt<br />
Taunusanlage 3<br />
60329 Frankfurt<br />
Tel. + 49 69 2579-01<br />
Fax + 49 69 2579-315<br />
Vertriebsbüro München<br />
Lenbachplatz 2a<br />
80333 München<br />
Tel. + 49 89 55250-40<br />
Fax + 49 89 55250-460<br />
Hamburg<br />
Domstraße 10<br />
20095 Hamburg<br />
Tel. + 49 40 33968-0<br />
Fax + 49 40 33968-201<br />
Köln<br />
Ludwigstraße 2<br />
50667 Köln<br />
Tel. + 49 221 2049-01<br />
Fax + 49 221 2049-660<br />
Ausland<br />
Hongkong<br />
BA Tower, 36th Floor<br />
12, Harcourt Road Central<br />
Hong Kong<br />
Tel. + 85 2 284202-88<br />
Fax + 85 2 284202-96<br />
| Leiter: Bruce Fraser<br />
Zugeordnete Repräsentanzen in<br />
Peking, Taipeh, Seoul<br />
Istanbul<br />
Ebulula Mardin Caddesi<br />
Maya Park Towers<br />
80630 Akatlar Istanbul<br />
Tel. + 90 212 3392500<br />
Fax + 90 212 3522242<br />
| Leiter: Dr. Peter Weingartz<br />
London<br />
Woolgate Exchange<br />
25 Basinghall Street<br />
EC2V 5HA London<br />
Tel. + 44 20 7020-2000<br />
Fax + 44 20 7020-<strong>2002</strong><br />
| Leiter: Dr. Horst Füllenkemper<br />
Madrid<br />
c/Velázquez, 123<br />
28006 Madrid<br />
Tel. + 34 91 432-8000<br />
Fax + 34 91 432-8051<br />
| Leiter: N.N.<br />
Mailand<br />
Via Canova 36/38/40<br />
20145 Mailand<br />
Tel. + 39 02 34974-1<br />
Fax + 39 02 3450-360<br />
| Leiter: Giorgio Binda<br />
New York<br />
New York Branch<br />
Cayman Island Branch<br />
International Banking Facility<br />
1211, Avenue of the Americas<br />
New York, NY 10036<br />
Tel. + 1 212 852-6000<br />
Fax + 1 212 852-6300<br />
| Leiter: Moses Dodo<br />
Zugeordnete Repräsentanzen in<br />
Chicago, Los Angeles, Houston,<br />
Mexiko City<br />
Paris<br />
6, rue Lamennais<br />
75008 Paris<br />
Tel. + 33 1 40 75 75 00<br />
Fax + 33 1 45 63 15 71<br />
| Leiter: Philippe Bouckaert<br />
Shanghai<br />
12th Floor, Senmao International<br />
Building<br />
101, Yin Cheng East Road<br />
Pudong New Area<br />
Shanghai 200120<br />
Tel. + 86 21 6841-3399<br />
Fax + 86 21 6841-0788<br />
| Leiter: Jasper Leung<br />
Singapur<br />
3 Temasek Avenue<br />
# 33-00 Centennial Tower<br />
Singapore 039190<br />
Tel. + 65 333-2388<br />
Fax + 65 333-2399<br />
| Leiterin: Ee-Ngoh Teo<br />
Zugeordnete Repräsentanzen in<br />
Jakarta, Bangkok, Mumbai<br />
Alle Anschriften, auch die der Repräsentanzen,<br />
finden Sie auf der <strong>WestLB</strong>-Homepage unter<br />
www.westlb.de
Unternehmen Menschen und Märkte Finanzreport Namen und Standorte<br />
Sydney<br />
Level 29, Westpac Plaza<br />
60 Margaret Street<br />
N.S.W. 2000 Sydney<br />
Tel. + 61 2 9777-9900<br />
Fax + 61 2 9777-9911<br />
| Leiter: Günter Richert<br />
Tokio<br />
Fukoku Seimei Building, 3F<br />
2-2-2, Uchisaiwai-cho<br />
Chiyoda-ku<br />
100-0011 Tokyo<br />
Tel. + 81 3 5510-6200<br />
Fax + 81 3 5510-6299<br />
| Leiter: Michael Kramer,<br />
Toshiya Oohashi<br />
Toronto<br />
Suite 1704, Box No. 52<br />
95, Wellington Street West<br />
Ontario M5J 2N7<br />
Toronto<br />
Tel. + 1 416 869-1085<br />
Fax + 1 416 869-0771<br />
| Leiter: Alik Kassner<br />
Weitere Repräsentanzen in<br />
Belgrad, Caracas, Dubai,<br />
Johannesburg, Kiew, Prag, Santiago<br />
de Chile, Zürich<br />
Wesentliche<br />
Tochtergesellschaften<br />
<strong>WestLB</strong> Hungaria Bank Rt.<br />
Madách Imre utca. 13–14<br />
1075 Budapest<br />
Tel. + 36 1 268-1680<br />
Fax + 36 1 268-1933<br />
| Geschäftsleitung:<br />
Jürgen Philipper, Géza Egyed<br />
<strong>WestLB</strong> Ireland plc<br />
IFSC House<br />
I.F.S.C., Dublin 1<br />
Tel. + 353 1 612-7100<br />
Fax + 353 1 670-0112<br />
| Geschäftsleitung:<br />
Thomas Kaiser<br />
ZAO Bank <strong>WestLB</strong> Vostok<br />
(ehemals: SAO Westdeutsche<br />
Landesbank Vostok)<br />
Povarskaja ul., 23<br />
Building 4<br />
121069 Moskau<br />
Tel. + 70 95 258-6100<br />
Fax + 70 95 258-6105<br />
| Geschäftsleitung: Volker Undorf,<br />
Alexander Afanasiev<br />
<strong>WestLB</strong> Bank Polska S.A.<br />
(ehemals: Westdeutsche<br />
Landesbank Polska S.A.)<br />
ul. Emilii Plater 28<br />
00-688 Warschau<br />
Tel. + 48 22 6530-500<br />
Fax + 48 22 6530-501<br />
| Geschäftsleitung: Bjork Hupfeld,<br />
Tomasz Maciejewski,<br />
Mazcej Stanczuk<br />
<strong>WestLB</strong> Panmure Ltd.<br />
Woolgate Exchange<br />
25 Basinghall Street<br />
EC2V 5HA London<br />
Tel. + 44 20 7020-4000<br />
Fax + 44 20 7020-4009<br />
| Geschäftsleitung: Tim Linacre<br />
<strong>WestLB</strong> Panmure Securities Inc.<br />
1211, Avenue of the Americas<br />
New York, NY 10036<br />
Tel. + 1 212 852-6000<br />
Fax + 1 212 852-6300<br />
| Geschäftsleitung:<br />
Peter Jensen, John Parker<br />
<strong>WestLB</strong> Securities S.A. (Pty) Ltd.<br />
2nd Floor Corporate Place<br />
23 Fredman Drive<br />
Sandton 2196<br />
Johannesburg<br />
Tel. + 27 11 884-0410<br />
Fax + 27 11 884-6736<br />
| Geschäftsleitung: Chris Kenny<br />
<strong>WestLB</strong> Securities Australia Ltd.<br />
Level 29, Westpac Plaza<br />
60 Margaret Street<br />
N.S.W. 2000 Sydney<br />
Tel. + 61 2 9777-9977<br />
Fax + 61 2 9777-9975<br />
| Geschäftsleitung:<br />
Tony Gamson, Günter Richert<br />
<strong>WestLB</strong> Securities Pacific Ltd.<br />
Niederlassung Tokio<br />
Fukoku Seimei Building, 3F<br />
2-2-2, Uchisaiwai-cho<br />
Chiyoda-ku<br />
100-0011 Tokyo<br />
Tel. + 81 3 5510-6300<br />
Fax + 81 3 5510-6399<br />
| Geschäftsleitung:<br />
Peter Clermont, Richard Gordon,<br />
Jens Münster, Kurt Lambert<br />
<strong>WestLB</strong> Asia Pacific Limited<br />
3 Temasek Avenue<br />
# 33-00 Centennial Tower<br />
Singapore 039190<br />
Tel. + 65 6 333-2388<br />
Fax + 65 6 333-2399<br />
| Geschäftsleitung: N.N.<br />
175
176<br />
WestAM Holding GmbH<br />
Herzogstraße 15<br />
40217 Düsseldorf<br />
Tel. + 49 211 826-4735<br />
Fax + 49 211 826-7365<br />
| Sprecher der Geschäftsleitung:<br />
Luke Nunneley<br />
<strong>WestLB</strong> Asset Management<br />
Kapitalanlagegesellschaft mbH<br />
Friedrichstraße 62–80<br />
40217 Düsseldorf<br />
Tel. + 49 211 826-07<br />
Fax + 49 211 826-8750<br />
| Sprecher der Geschäftsleitung:<br />
Werner Peters<br />
<strong>WestLB</strong> Asset Management<br />
(UK) Ltd.<br />
Woolgate Exchange<br />
25 Basinghall Street<br />
EC 2V 5HA London<br />
Tel. + 44 20 7020-2000<br />
Fax + 44 20 7020-<strong>2002</strong><br />
| Geschäftsleitung: Alan Conway<br />
<strong>WestLB</strong> Asset Management<br />
(USA) LLC<br />
10 South Wacker Drive<br />
Suite 2960<br />
Chicago, IL 60606<br />
Tel. + 1 312 279-9300<br />
Fax + 1 312 575-0222<br />
| Geschäftsleitung:<br />
Donald W. Phillips<br />
WestAM (USA) Ltd.<br />
15305 Dallas Parkway<br />
Suite 650<br />
Addison, TX 75001<br />
Tel. + 1 972 866-7880<br />
Fax + 1 972 866-7881<br />
| Geschäftsleitung: Reiner Triltsch<br />
<strong>WestLB</strong> Asset Management<br />
(US) LLC<br />
Marathon Oil Tower<br />
Suite 2000<br />
5555 San Felipe Boulevard<br />
Houston, TX 77056<br />
Tel. + 1 713 963-5200<br />
Fax + 1 713 963-5235<br />
| Geschäftsleitung: Mark Vorbach<br />
<strong>WestLB</strong> Asset Management<br />
(Japan) Co., Ltd.<br />
Hibiya Daibiru, 19F<br />
2-2-2, Uchisaiwai-cho<br />
Chiyoda-ku<br />
100-0011 Tokyo<br />
Tel. + 81 3 3539-6100<br />
Fax + 81 3 3539-6190<br />
| Geschäftsleitung:<br />
Kazuhito Yoshihara<br />
<strong>WestLB</strong> Asset Management<br />
(Australia) Pty. Ltd.<br />
Level 32, Westpac Plaza<br />
60 Margaret Street<br />
N.S.W. 2000 Sydney<br />
Tel. + 61 2 9777-8081<br />
Fax + 61 2 9777-8080<br />
| Geschäftsleitung: Greg Vaughan<br />
Banque d’Orsay S.A.<br />
33, Avenue de Wagram<br />
75017 Paris<br />
Tel. + 33 1 40 55 44 00<br />
Fax + 33 1 40 55 44 10<br />
| Geschäftsleitung:<br />
Jean-Paul Malpuech<br />
<strong>WestLB</strong> Covered<br />
Bond Bank Ltd.<br />
IFSC House<br />
I.F.S.C., Dublin 1<br />
Tel. + 353 1 612-7199<br />
Fax + 353 1 670-0112<br />
| Geschäftsleitung:<br />
Peter van Dessel<br />
<strong>WestLB</strong> France S.A.<br />
15, Avenue de Friedland<br />
75008 Paris<br />
Tel. + 33 1 40 75 75 00<br />
Fax + 33 1 45 63 80 91<br />
<strong>WestLB</strong> International S.A.<br />
32–34, Boulevard<br />
Grande-Duchesse Charlotte<br />
2014 Luxemburg<br />
Tel. + 35 2 44741-0<br />
Fax + 35 2 44741-212<br />
| Geschäftsleitung:<br />
Franz Ruf, Norbert Lersch,<br />
Dr. Johannes Scheel<br />
Banco <strong>WestLB</strong> do Brasil S.A.<br />
Av. Engenheiro Luiz<br />
Carlos Berrini, 716<br />
7°/10° andar<br />
04571-000 São Paulo<br />
Tel. + 55 11 5504-9844<br />
Fax + 55 11 5504-9933<br />
| Geschäftsleitung: Peter Badura<br />
WestConsult Westdeutsche<br />
Consulting GmbH<br />
Itterpark 5<br />
40724 Hilden<br />
Tel. + 49 2103 2628-01<br />
Fax + 49 2103 2628-30<br />
| Geschäftsleitung:<br />
Rainer Birkendahl<br />
WestKB<br />
Westdeutsche Kapitalbeteiligungsgesellschaft<br />
mbH<br />
Herzogstraße 15<br />
40217 Düsseldorf<br />
Tel. + 49 211 826-01<br />
Fax + 49 211 826-6168<br />
| Geschäftsleitung: Jürgen Germies,<br />
Karlheinz Müller
Unternehmen Menschen und Märkte Finanzreport Namen und Standorte<br />
<strong>WestLB</strong> Research GmbH<br />
Elisabethstraße 44–46<br />
40217 Düsseldorf<br />
Tel. + 49 211 826-2203<br />
Fax + 49 211 826-6361<br />
| Geschäftsleitung:<br />
Dr. Helmut Henschel<br />
West Pensions Consult GmbH<br />
Herzogstraße 15<br />
40217 Düsseldorf<br />
Tel. + 49 211 826-2691<br />
Fax + 49 211 826-6146<br />
| Geschäftsleitung:<br />
Barbara Epe-Lichtenthäler,<br />
Klaus F. Tolksdorf,<br />
Bernhard Stoetzel<br />
WestKC Westdeutsche<br />
Kommunal Consult GmbH<br />
Herzogstraße 15<br />
40217 Düsseldorf<br />
Tel. + 49 211 826-5119<br />
Fax + 49 211 826-3597<br />
| Geschäftsleitung:<br />
Rainer Jürgenliemk<br />
<strong>WestLB</strong> Systems GmbH<br />
Völklinger Straße 4<br />
40219 Düsseldorf<br />
Tel. + 49 211 826-03<br />
Fax + 49 211 826-9418<br />
| Geschäftsleitung:<br />
Ulrich Wollschläger,<br />
Ferdinand Vogel<br />
WestEK Westdeutsche<br />
Einkaufskoordination GmbH<br />
Graf-Adolf-Platz 12<br />
40213 Düsseldorf<br />
Tel. + 49 211 826-8800<br />
Fax + 49 211 826-8810<br />
| Geschäftsleitung: Klaus Killinger<br />
<strong>WestLB</strong> UK Ltd.<br />
Woolgate Exchange<br />
25 Basinghall Street<br />
EC2V 5HA London<br />
Tel. + 44 20 7020-2000<br />
Fax + 44 20 7020-<strong>2002</strong><br />
| Geschäftsleitung:<br />
Dr. Horst Füllenkemper,<br />
Lothar Dunkel,<br />
Stephen Heyworth<br />
Boullioun Aviation<br />
Services Inc.<br />
City Center Building<br />
500 108th Avenue Northeast<br />
25th Floor<br />
Bellevue<br />
Washington 98004-5533<br />
Tel. + 1 425 454-3106<br />
Fax + 1 425 454-31913<br />
| Geschäftsleitung:<br />
Robert J. Genise, Dr. Heinz Westen,<br />
John R. Willingham<br />
Westdeutsche ImmobilienBank<br />
Große Bleiche 46<br />
55116 Mainz<br />
Tel. + 49 6131 9280-0<br />
Fax + 49 6131 9280-7200<br />
| Vorstandsvorsitzender:<br />
Jürgen Stinner<br />
Niederlassungen in<br />
Hamburg, Köln, London,<br />
Mannheim, München, Münster<br />
Repräsentanzen in<br />
Amsterdam, Madrid,<br />
New York, Paris<br />
Banque Européenne pour<br />
l’Amérique Latine (BEAL) S.A.<br />
Chaussée de la Hulpe 166<br />
1170 Brüssel<br />
Tel. + 32 2 663-6900<br />
Fax + 32 2 663-6909<br />
| Geschäftsleitung: Horst Magiera,<br />
Dr. Hendirk Ernaelsteen<br />
Kooperationspartner<br />
Landesbank Rheinland-Pfalz<br />
Girozentrale<br />
Große Bleiche 54–56<br />
55098 Mainz<br />
Tel. + 49 6131 13-01<br />
Fax + 49 6131 13-2724<br />
Landesbank<br />
Schleswig-Holstein<br />
Girozentrale<br />
nach Fusion mit der<br />
Hamburgischen Landesbank zum<br />
1. Juni 2003: HSH Nordbank AG<br />
Martensdamm 6<br />
24103 Kiel<br />
Tel. + 49 431 900-01<br />
Fax + 49 431 900-2446<br />
Banca Carige S.p.A. Cassa<br />
di Risparmio di Genova<br />
e Imperia<br />
Via Cassa di Risparmio, 15<br />
16123 Genua<br />
Tel. + 39 010 579-2581<br />
Fax + 39 010 579-4955<br />
Gudme Raaschou<br />
39–41, Kalvebod Brygge<br />
1560 Kopenhagen<br />
Tel. + 45 33 4490-00<br />
Fax + 45 33 4490-01<br />
Standard Chartered Plc<br />
<strong>WestLB</strong> Liaison Office<br />
1, Aldermanbury Square<br />
EC 2V 7SB London<br />
Tel. + 44 20 728073-66<br />
Fax + 44 20 728073-82<br />
177
178<br />
Die Geschäftsbereiche der <strong>WestLB</strong><br />
nach Vorstandszuständigkeiten<br />
Jürgen Sengera<br />
Vorsitzender, + 49 211 826-2007<br />
Kommunikation/ Hombrecher<br />
Volkswirtschaft + 49 211 826-2057<br />
Parthe<br />
+ 49 211 826-2200<br />
Konzernstrategie/ von Lüpke<br />
-controlling + 49 211 826-2774<br />
Konzernrevision Haake<br />
+ 49 211 826-2270<br />
Dr. Johannes Ringel<br />
+ 49 211 826-2009<br />
Corporates Dr. Füllenkemper<br />
Western Europe + 44 20 7020-2205<br />
Corporates Körner<br />
Central/Eastern Europe + 49 211 826-71071<br />
Corporates Dodo<br />
Americas + 1 212 852-6002<br />
Corporates Fraser<br />
Asia/Pacific + 852 2842-0271<br />
Group Marketing/ Gerritzen<br />
Sales Support + 49 211 826-2409<br />
Equity Investments Richter<br />
+ 49 211 826-3584<br />
Voss<br />
+ 49 211 826-2467<br />
Dr. Winkels<br />
+ 49 211 826-6550<br />
Principal Finance Saunders<br />
+ 44 20 7020-7502<br />
Capital & Mismatch Dutschke<br />
Management + 49 211 826-5484<br />
Konzernorganisation Schönenberg<br />
+ 49 211 826-2266<br />
Dr. Adolf Franke<br />
Corporate Risk Officer, + 49 211 826-2100<br />
Zentrales Neuhaus<br />
Kreditmanagement + 49 211 826-2683<br />
Kredite Deutschland/ Becker<br />
Europa + 49 211 826-4139<br />
Kredite Amerika Neuhaus<br />
+ 1 212 852-6003<br />
Kredite Asia/Pacific Dr. Ghaemmaghami<br />
+ 65 6333-2505<br />
Group Finance Knoke<br />
+ 49 211 826-2251<br />
Risk Management Bongers<br />
Support & Control + 49 211 826-3841<br />
Group Compliance Padberg<br />
Office + 49 211 826-8016<br />
Robert Restani<br />
Stellvertretendes Mitglied, + 49 211 826-2010<br />
Sparkassen/ Dr. Brocke<br />
Öffentliche Kunden + 49 211 826-3986<br />
Immobilienkunden N. N.<br />
Holtmann<br />
+ 49 251 412-2595<br />
Krämer<br />
+ 49 211 826-2621<br />
Walter<br />
+ 49 251 412-2180
Unternehmen Menschen und Märkte Finanzreport Namen und Standorte<br />
Klaus-Michael Geiger<br />
Chief Information Officer (CIO), + 49 211 826-2004<br />
Global Back Office Dr. Fürer<br />
+ 49 211 826-4692<br />
Payments, CashManage- Kowalski<br />
ment & Card Services + 49 211 826-2750<br />
Chief Information N. N.<br />
Office<br />
<strong>WestLB</strong> Systems Dr. Vogel<br />
+ 49 211 826-5624<br />
Wollschläger<br />
+ 49 211 826-3848<br />
Bankweite Anwendungen Muckelmann<br />
+ 49 211 826-3601<br />
Interner Service Hutmacher<br />
+ 49 211 826-7601<br />
Gerhard Roggemann<br />
+ 49 211 826-2005<br />
Financial Institutions Reh<br />
Europe/Middle East/Africa + 49 211 826-3004<br />
Financial Institutions Châlons-Browne<br />
Americas + 1 212 597-8315<br />
Financial Institutions Clermont<br />
Asia/Pacific + 81 3 5510 6702<br />
Global Asset Nunneley<br />
Management + 44 20 7020-7431<br />
Banque d’Orsay Malpuech<br />
+ 33 1 4055-4401<br />
<strong>WestLB</strong> International, Lersch<br />
Luxemburg + 352 44741-256<br />
Ruf<br />
+ 352 44741-201<br />
Dr. Scheel<br />
+ 352 44741-875<br />
Recht Dr. Berghaus<br />
+ 49 211 826-2242<br />
Geldwäschebekämpfung Witte<br />
+ 49 211 826-2511<br />
Dr. Manfred Puffer<br />
+ 49 211 826-2006<br />
<strong>WestLB</strong> Panmure Breuers<br />
+ 49 211 826-5840<br />
Andreas Seibert<br />
Arbeitsdirektor, + 49 211 826-2008<br />
Linacre<br />
+ 44 20 7020-5444<br />
Schmitz<br />
+ 49 211 826-3002<br />
Wells<br />
+ 44 20 7020-5200<br />
<strong>WestLB</strong> Research Dr. Henschel<br />
+ 49 211 826-6795<br />
WSP Equities Münster<br />
+ 81 3 5510-6320<br />
Global Financial Clifton<br />
Markets + 44 20 7020-3202<br />
East<br />
+ 44 20 7020-3232<br />
Dr. Leclerc<br />
+ 49 211 826-71055<br />
McCaffrey<br />
+ 1 212 852-5991<br />
Mundt<br />
+ 49 211 826-2692<br />
<strong>WestLB</strong> do Brasil Badura<br />
+ 55 11 5504-9941<br />
BEAL Brüssel Magiera<br />
+ 32 2 663-6901<br />
Global Specialised Höveler<br />
Finance + 49 211 826-4160<br />
Dr. Nickels<br />
+ 49 211 826-3082<br />
Personal Drzenski<br />
+ 49 211 826-2400<br />
179
180<br />
Glossar<br />
Arranger<br />
Arrangeur, Führungsbank;<br />
Institut, das ein Kreditkonsortium<br />
zusammenstellt und führt.<br />
Asset Management<br />
Professionelle Vermögensverwaltung<br />
vor allem für institutionelle<br />
Investoren aufgrund eines Verwaltungsauftrages.<br />
Asset Securitisation<br />
Finanzierungstechnik, bei der ein<br />
Portfolio (in der Regel) gleichartiger<br />
Vermögensgegenstände in handelbare<br />
Wertpapiere umgewandelt<br />
wird.<br />
Benchmarkanleihe<br />
Anleihe, die von einem Emittenten<br />
zu einem Zinssatz herausgegeben<br />
wird, an dem sich der Markt<br />
orientiert.<br />
Bridge-Finanzierung<br />
Zwischen- oder Vorfinanzierung.<br />
Finanzierung von Unternehmen<br />
zur Überbrückung kurzfristigen<br />
Kapitalbedarfs oder zur Überbrückung<br />
der Zeit zwischen dem<br />
Auftreten langfristigen Kapitalbedarfs<br />
und seiner endgültigen<br />
Deckung durch langfristiges Kapital.<br />
Cash Management<br />
Als Kundenservice entwickeltes<br />
Verfahren, das es Unternehmen<br />
mit mehreren Einheiten in verschiedenen<br />
Ländern ermöglicht,<br />
eine rentabilitätsgünstige Liquiditätssteuerung<br />
und -planung zu<br />
realisieren. Dies erfolgt in hohem<br />
Maße durch den Einsatz der automatischen<br />
Datenverarbeitung.<br />
Clearing<br />
Institutionalisierte, regelmäßige<br />
und laufende Verrechnung von<br />
gegenseitigen Forderungen und<br />
Verbindlichkeiten zwischen zwei<br />
oder mehreren Partnern.<br />
Collateralised Debt Obligation<br />
Anleihe, die durch ein diversifiziertes<br />
Schuldenportfolio gesichert<br />
ist.<br />
Commercial Paper<br />
Kurzfristige, unbesicherte Schuldtitel<br />
mit flexiblen Laufzeiten (max.<br />
270 Tage), begeben von Emittenten<br />
erstklassiger Bonität. Sie dienen<br />
dazu, einen kurzfristigen Finanzierungsbedarf<br />
direkt bei Großanlegern<br />
zu decken.<br />
Commodity Trade Finance<br />
Warenfinanzierung. Kurzfristige,<br />
transaktionsbezogene Kreditfinanzierung<br />
von Handelsgeschäften<br />
mit börsennotierten oder sonstigen<br />
marktgängigen Waren.<br />
Corporate Finance<br />
Sämtliche Maßnahmen im<br />
Zusammenhang mit der Kapitalbeschaffung,<br />
dem Kapitaleinsatz<br />
und der Kapitalrückzahlung eines<br />
Unternehmens des Nicht-Banken-<br />
Bereichs.<br />
Credit Default Swap<br />
Finanzkontrakt (Kreditderivat),<br />
bei dem der Risikogeber eine<br />
Prämie (im Voraus oder periodisch)<br />
an den Risikonehmer zahlt und<br />
dafür beim Eintreten eines zuvor<br />
definierten Schadens (z.B. Insolvenz<br />
des Referenzschuldners) eine Ausgleichszahlung<br />
als Entschädigungsleistung<br />
erhält.<br />
Debt Equity Swap<br />
Art eines Swaps. Umwandlung<br />
von Schulden (eines Unternehmens<br />
oder Schwellen- oder<br />
Entwicklungslandes) in Eigenmittel<br />
des Unternehmens oder Aktien<br />
oder ähnliche Beteiligungspapiere<br />
an einheimischen Unternehmen<br />
im Schuldnerland.<br />
Derivate<br />
„Abgeleitetes“ Wertpapier, dessen<br />
Wertentwicklung auf einem<br />
anderen zugrunde liegenden Asset<br />
beruht.<br />
Emerging Markets<br />
Gruppe von Ländern, die sich<br />
durch politisch-wirtschaftliche<br />
Reformen und industrielles<br />
Wachstum auszeichnen. Kriterien<br />
unter anderem: Deutlich höhere<br />
gesamtwirtschaftliche Wachstumsraten<br />
als in klassischen Industrieländern;<br />
hohe Kapitalimporte;<br />
abnehmende, aber noch relativ<br />
hohe Inflationsraten; hohe Außenverschuldung<br />
und hohe Defizite<br />
der öffentlichen Haushalte.<br />
Factoring<br />
Forderungsankauf; Form der<br />
Finanzdienstleistung, bei der ein<br />
Unternehmen das Eigentumsrecht<br />
an seinen Forderungen an ein<br />
Factoring-Institut verkauft oder<br />
überträgt, das dann als Auftraggeber<br />
und nicht als Beauftragter<br />
tätig wird.
Unternehmen Menschen und Märkte Finanzreport Namen und Standorte<br />
Forfaitierung<br />
Regressloser Ankauf von mittelbis<br />
langfristigen Einzelforderungen<br />
mittlerer und hoher Beträge aus<br />
Exportgeschäften (Waren- und<br />
Dienstleistungsgeschäften). Dabei<br />
verkauft der Exporteur dem<br />
Forfaiteur die bestehende Exportforderung<br />
und überträgt diesem<br />
gleichzeitig die vorhandenen<br />
Sicherheiten. Der Forfaiteur zahlt<br />
dem Exporteur im Gegenzug den<br />
Forderungsbetrag, abzüglich einer<br />
Forfaitierungsgebühr.<br />
Funding<br />
(Re-)Finanzierung<br />
Hedgefonds<br />
Kapitalsammelstelle, die ihr Kapital<br />
in Devisen, festverzinslichen<br />
Wertpapieren, Aktien, Rohstoffen<br />
und den entsprechenden Derivaten<br />
anlegt, teilweise mit einem hohen<br />
Fremdkapitalanteil zur Ausnutzung<br />
des Leverage-Effektes. Ein Hedgefonds<br />
unterliegt nur geringer aufsichtsrechtlicher<br />
Kontrolle. Auch<br />
Risikofonds genannt.<br />
Hedging<br />
Sicherungsgeschäft zum Ausgleich<br />
von (Anlage-)Risiken.<br />
Jumboanleihe<br />
Anleihe, deren Emissionsvolumen<br />
in der Regel Losgrößen von 0,5 Mrd €<br />
übersteigt und die sich durch<br />
besondere Marktpflege auszeichnet.<br />
Insbesondere wird eine enge Spanne<br />
zwischen dem Briefkurs, zu dem<br />
gekauft werden kann, und dem<br />
Geldkurs, zu dem verkauft werden<br />
kann, seitens des Emittenten<br />
garantiert.<br />
Leverage-Effekt<br />
Hebelwirkung der Kapitalstruktur:<br />
Die Eigenkapitalrendite steigt mit<br />
wachsendem Verschuldungsgrad,<br />
solange die Gesamtkapitalrentabilität<br />
über dem für das Fremdkapital<br />
zu zahlenden Zins liegt. Wirkt auch<br />
in die entgegengesetzte Richtung.<br />
Fällt die Gesamtkapitalrentabilität<br />
unter den Fremdkapitalzins, so<br />
sinkt die Eigenkapitalrentabilität<br />
linear mit dem Verschuldungsgrad.<br />
Leveraged-Buy-out (LBO)<br />
Übernahme eines Unternehmens<br />
durch Investor(en), wobei die Übernahme<br />
vorwiegend fremdfinanziert<br />
wird (Bankkredite, Bonds, Private<br />
Equity, Asset Backed Securities).<br />
Zinsdienst und Tilgung erfolgen<br />
primär aus dem Cashflow und dem<br />
Verkauf von Vermögenswerten des<br />
übernommenen Unternehmens.<br />
Leveraged Finance<br />
Fremdfinanzierung, bei der die<br />
Fremdverschuldung einen erheblichen<br />
Teil, in der Regel 60 bis<br />
75%, des Wertes des finanzierten<br />
Unternehmens darstellt. Das Fremdkapital<br />
wird aus dem zukünftigen<br />
Cashflow bedient, so weitgehend<br />
wie möglich besichert und dergestalt<br />
dokumentiert, dass der<br />
Kreditgeber über das übliche<br />
Maß hinaus in der Lage ist, die<br />
Performance des Kreditnehmers<br />
zu überwachen und – falls diese<br />
vereinbarte Standards deutlich<br />
unterschreitet – Maßnahmen zu<br />
ergreifen.<br />
Management-Buy-out (MBO)<br />
Übernahme eines Unternehmens<br />
durch das bestehende Management<br />
des Unternehmens, gegebenenfalls<br />
Unterstützung durch<br />
Finanzinvestoren und Fremdkapitalgeber.<br />
Management-Buy-in (MBI)<br />
Unternehmenserwerb durch dem<br />
Unternehmen bislang nicht angehörende<br />
Manager, gegebenenfalls<br />
Unterstützung durch Finanzinvestoren<br />
und Fremdkapitalgeber.<br />
Market Maker<br />
Eine Bank, die an bestimmten<br />
Finanzmärkten/in bestimmten<br />
Wertpapieren für ständigen Marktausgleich<br />
sorgt, indem sie auf<br />
Ansprache an dem betreffenden<br />
Markt/für das betreffende Papier<br />
jederzeit Kurse für An- und<br />
Verkäufer nennt und zu diesen<br />
auch Geschäfte abschließt.<br />
Mezzanine-Finanzierung<br />
Meist langfristige nachrangige<br />
Finanzierung, die vielfältige<br />
Ausgestaltungsmöglichkeiten<br />
aufweisen kann.<br />
Mortgage Backed Securities<br />
Wertpapiere, mit denen ein Pool<br />
von Hypothekendarlehen verbrieft<br />
wird.<br />
Principal Finance<br />
Spezielle Finanzierungstechnik,<br />
bei der die gesamte Passivseite<br />
eines Unternehmens mit Fremdund<br />
Eigenkapitalprodukten<br />
optimiert wird.<br />
Private Equity<br />
Beteiligungskapital, das für mittelgroße<br />
Unternehmen bis hin zu<br />
global agierenden Konzernen<br />
eingesetzt wird.<br />
181
182<br />
Private Placement<br />
Verfahren der Begebung von<br />
Wertpapieren und Schuldscheinen,<br />
bei dem kein öffentliches Angebot<br />
erfolgt, sondern ausgewählte<br />
private und institutionelle Kunden<br />
angesprochen werden.<br />
Rating<br />
Bonitätsgerichtete Einordnung<br />
von Ländern, Unternehmen und<br />
Wertpapieren in ein spezielles<br />
Klassifikationssystem durch Ratingagenturen<br />
wie FITCH Ratings,<br />
Moody’s, Standard & Poor’s.<br />
Repo (Repurchase Agreement)<br />
Vertrag zwischen einem Verkäufer<br />
und einem Käufer, in dem der<br />
Verkäufer sich dazu verpflichtet,<br />
den Vertragsgegenstand zu einem<br />
vereinbarten Preis und in der Regel<br />
zu einem bestimmten Zeitpunkt<br />
zurückzukaufen, zum Beispiel<br />
Pensionsgeschäft.<br />
Sekundärmarkt<br />
Ankauf und Verkauf börsennotierter<br />
Aktien durch Investoren, normalerweise<br />
an einer anerkannten Börse.<br />
Spin-off<br />
Sonderform eines Management-<br />
Buy-outs. Das Management eines<br />
Konzernunternehmens oder einer<br />
großen Unternehmensabteilung<br />
kauft einen Unternehmensteil, an<br />
dem die Konzernleitung nicht mehr<br />
interessiert ist, und wandelt ihn in<br />
eine selbstständige Unternehmung<br />
um.<br />
Strukturierte Finanzierung<br />
Eine auf den Kunden individuell<br />
zugeschnittene langfristige Finanzierung,<br />
die im Wesentlichen auf<br />
den zukünftigen Cashflow des<br />
Projektes beziehungsweise der<br />
Unternehmung abstellt. Hierbei<br />
besitzt die Bank in der Regel eine<br />
umfassende Sicherheitenstruktur,<br />
die zum Beispiel die Verpfändung<br />
von Aktien oder Aktiva, aber auch<br />
Kreditversicherungen wie Hermes<br />
einschließen kann.<br />
Strukturierte Produkte<br />
Kombination von Eigenschaften<br />
verschiedener Produktklassen<br />
zu einem neuen eigenständigen<br />
Produkt mit bekannten und neuen<br />
Eigenschaften. Zum Beispiel kann<br />
die Sicherheit von Anleihen mit<br />
den Renditechancen von Aktien<br />
oder Aktienderivaten verbunden<br />
werden.<br />
Swap<br />
Finanzinstrument, dessen Gegenstand<br />
der Austausch von Zinszahlungen<br />
in gleicher Währung<br />
(= Zinsswap) oder in verschiedenen<br />
Währungen (= Währungsswap) ist.<br />
VAK<br />
Abkürzung für Rechengröße<br />
Vollzeitarbeitskräfte. Teilzeitbeschäftigungen<br />
von Mitarbeitern<br />
werden addiert und auf Vollzeitbeschäftigung<br />
umgerechnet.<br />
Venture Capital<br />
Beteiligungskapital (Risikokapital)<br />
auf Zeit für junge, nicht börsennotierte<br />
Unternehmen, mit denen<br />
das Wachstum, das heißt die<br />
Umsetzung wissenschaftlicher und<br />
technischer Innovationen, finanziert<br />
werden soll.
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