Geschaeftsbericht 2002 (pdf, 1421K) - WestLB
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20<br />
Kreditgeschäft<br />
Das klassische Kreditgeschäft (ohne Spezialfinanzierungen)<br />
gehört zu den wesentlichen<br />
Geschäftsfeldern der <strong>WestLB</strong> AG, stand <strong>2002</strong><br />
jedoch unter dem Einfluss der schwachen<br />
Konjunkturentwicklung und einer gestiegenen<br />
Anzahl von Unternehmensinsolvenzen. Vor<br />
diesem Hintergrund und mit Blick auf eine verstärkte<br />
Risiko- und Rentabilitätsorientierung<br />
reduzierte sich das Kreditvolumen selektiv und<br />
betrug <strong>2002</strong> (ohne den auf die Landesbank NRW<br />
entfallenden Anteil) im Jahresdurchschnitt<br />
42,9 Mrd €. Das entspricht einem Rückgang<br />
von rund 7% gegenüber 2001. Im Inland verringerte<br />
sich das Kreditvolumen um rund 11%,<br />
im Ausland um rund 5%. Eine Reihe von Insolvenzen,<br />
aber auch Betrugsfälle und Bilanzmanipulationen<br />
(u.a. ENRON, Worldcom) schlugen<br />
sich in einer deutlich erhöhten Risikovorsorge<br />
im Kreditgeschäft nieder.<br />
Portfoliosteuerung weiterentwickelt<br />
Die bereits in den Vorjahren eingeleitete verstärkte<br />
Risiko- und Rentabilitätsorientierung im<br />
Kreditgeschäft haben wir <strong>2002</strong> weiterentwickelt.<br />
Neben der Einzelkreditentscheidung ist die<br />
Kreditportfoliosteuerung stärker in den Fokus<br />
gerückt. Die neu geschaffene zentrale operative<br />
Kreditportfolio-Managementfunktion wurde in<br />
das Kreditrisiko-Geschäftsmodell (Origination,<br />
Portfoliomanagement und Platzierung) integriert<br />
und berichtet dem Credit Portfolio Committee,<br />
das sich aus dem Risiko-, Kunden- sowie einem<br />
Produktvorstand zusammensetzt. Der Portfoliomanagementbereich<br />
hat die Aufgabe, die Kreditbestände<br />
der <strong>WestLB</strong> AG in bezug auf Größenkonzentrationen<br />
bei Einzel- und Branchenrisiken<br />
zu analysieren, zu limitieren und entsprechende<br />
Steuerungsmaßnahmen einzuleiten. Bei Kredit-<br />
neugeschäften liefert der Bereich Benchmarkinformationen<br />
zum Pricing bzw. zur Rentabilität,<br />
beurteilt die Auswirkungen auf das Gesamtportfolio<br />
und gibt Empfehlungen für die<br />
Strukturierung der Einzelgeschäfte. Hinzu<br />
kommt die Optimierung der regulativen und<br />
ökonomischen Kapitalbindung im Kreditgeschäft<br />
aus Gesamtbanksicht durch Anlage von freigesetztem<br />
Eigenkapital im Sekundärmarkt-Assetportfolio.<br />
In diesem Zusammenhang sind seit<br />
Oktober <strong>2002</strong> mehrere Maßnahmen durchgeführt<br />
worden mit dem Ziel einer substanziellen Eigenkapitalfreisetzung<br />
und Rentabilitätssteigerung.<br />
Im Rahmen der Anforderungen des Basel-II-<br />
Akkords haben interne Ratingsysteme eine hohe<br />
Bedeutung gewonnen und werden ein entscheidender<br />
Faktor für die Wettbewerbsfähigkeit<br />
einer internationalen Bank sein. Die <strong>WestLB</strong><br />
verfügt seit mehr als 13 Jahren über ein internes<br />
Rating für Firmenkunden, weitere Ratingverfahren<br />
für die großen Portfolien der Bank<br />
sind im Laufe der Jahre hinzugekommen. Die<br />
Ratingvergabe ist ein integraler Bestandteil des<br />
Kreditanalyseprozesses. Darüber hinaus spielen<br />
Ratings eine wichtige Rolle in der Risikoertragssteuerung<br />
der Bank. Die vorhandenen<br />
Verfahren werden zurzeit weiterentwickelt und<br />
gleichzeitig Ratingsysteme für kleinere Kundenund<br />
Spezialportfolien ergänzt. Entscheidend ist<br />
hierbei, ein differenziertes Rating zu erzielen,<br />
das Ausfälle prognostizieren kann. Im Laufe<br />
des Jahres 2003 werden die neuen und überarbeiteten<br />
Verfahren sukzessive in der Bank<br />
eingeführt. Gleichzeitig wird eine Ratingdatenbank<br />
als technische Plattform etabliert, die auch<br />
die historische Entwicklung sämtlicher Ratings<br />
für alle Geschäftsfälle ermöglicht. Ziel ist es,<br />
ab 2004 eine komplette Ratingabdeckung des<br />
Gesamtbankportfolios zu erreichen.