Geschaeftsbericht 2002 (pdf, 1421K) - WestLB
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Innerhalb des ZKM überwacht ein eigenes Branchenreferat Risikoveränderungen der<br />
wichtigsten Branchen, in denen der Konzern engagiert ist. Der Vorstand und das Credit<br />
Portfolio Committee werden regelmäßig über ausgewählte Branchenkonzentrationen<br />
und die Risikoposition des Konzerns in diesen Branchen informiert und steuern u. a.<br />
auf dieser Basis die Portfolien des Konzerns. Im Jahr <strong>2002</strong> sind vor dem Hintergrund<br />
zunehmender latenter und akuter Risiken Branchenlimite für die Sektoren Telekommunikation,<br />
Luftfahrt und Energieversorgung in Nordamerika vom Vorstand<br />
beschlossen worden.<br />
Adressenausfallrisiken – Länderrisiko<br />
Die <strong>WestLB</strong> definiert das Länderrisiko als das Risiko, dass ein Kreditnehmer seine Fremdwährungsverbindlichkeiten<br />
aufgrund einer gesamtwirtschaftlichen Verschlechterung<br />
oder politischer Gegebenheiten seines Landes nicht (mehr) bedienen kann. Aufgrund<br />
dieser Definition sind alle Engagements des Konzerns, die nicht in der Währung des<br />
Kreditnehmers herausgelegt sind, potenziell mit einem Länderrisiko behaftet und in<br />
das Länderobligo einzustellen.<br />
Bei der Ermittlung der mit einem Länderrisiko behafteten Konzernvolumen geht die<br />
<strong>WestLB</strong> deutlich über das klassische Transferrisiko hinaus. Die Zuordnung eines<br />
Engagements zu einem Land ist nicht nur vom Wohnsitz des Kreditnehmers abhängig;<br />
auch das Länderrisiko der dem Kreditnehmer zugehörigen Konzernobergesellschaft,<br />
der Sicherheitengeber oder der sonstigen Mitverpflichteten wird berücksichtigt.<br />
Die Bewertung des mit einem Länderrisiko behafteten Kreditvolumens erfolgt basierend<br />
auf dem Datenbestand des Länderrisikoevidenzsystems CORESY. Die Zuordnung eines<br />
Engagements zu einem Land entspricht dem CORESY-Ausweis; bei der Ermittlung des<br />
zu bewertenden Kreditvolumens werden hingegen Finanzierungen von besonderer<br />
Bedeutung für das Land (Co-Finanzierungen mit supranationalen Institutionen, kurzfristige<br />
Handelsfinanzierungen zum Import von Nahrungsmitteln etc.) und Finanzierungen,<br />
die mit politischen/Moratoriumsgarantien besichert sind, nicht berücksichtigt. Ebenfalls<br />
unberücksichtigt bleiben nicht gezogene Linien/Auszahlungsverpflichtungen und Handelsbestände,<br />
bei deren Bewertung zum Marktwert das Länderrisiko bereits berücksichtigt<br />
wurde. Für die Berechnung der Länderrisikovorsorge werden anerkannte Wertberichtigungsquoten<br />
genutzt.<br />
Alle relevanten Länder erhalten von der Volkswirtschaftlichen Abteilung der <strong>WestLB</strong><br />
ein internes Rating, das in regelmäßigen Abständen überprüft wird. Das Länderrating,<br />
die Größe eines Landes gemessen am Bruttoinlandsprodukt sowie die Risikotragfähigkeit<br />
des <strong>WestLB</strong>-Konzerns bilden die Basis für die Ableitung der rechnerischen Länderlimite.<br />
In Abhängigkeit von der Ratingkategorie werden die Länderlimite nach festen<br />
Relationen in Limite für kurz- und langfristiges Geschäft unterteilt. Hinzu kommt eine<br />
Gliederung nach den drei Produktbündeln Kreditgeschäft, Handelsfinanzierungen und<br />
Handelsgeschäfte.