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48 KULTUR Miesbach fischbachau Gmund Kultur für Kinder in Miesbach Christel nunn Kreativität und Kinder – das sind zwei Begriffe, die unbedingt zusammen gehören. Wer Kinder beobachtet, weiß, wie grenzenlos ihre Fantasie und wie unbändig ihr Ideenreichtum sein kann. Und wie viel Spaß sie daran haben, etwas zu entwickeln, auszuprobieren und selbst zu gestalten. Die allerwenigsten sind damit zufrieden, nur vor dem Computer oder dem Fernseher zu sitzen und so ihre Zeit zu vertreiben. Deshalb gibt es in Miesbach schon seit langem ein breites kulturelles Angebot speziell für Kinder mit den unterschiedlichsten Schwerpunkten. Neu ist, dass die Vielzahl der Veranstaltungen jetzt in dem Flyer „Kultur für Kinder in Miesbach“ übersichtlich zusammengefasst ist. So können Familien besser planen und die Veranstalter haben es leichter, Terminüberschneidungen zu vermeiden. Kulinarischer einkaufsabend Der Kinderkulturkeller im Haus der Stadtbücherei ist eine Adresse, unter der seit 1996 regelmäßig Kreatives für Kinder angeboten wird. Von Anfang an wirkt dabei Ute Faltlhauser mit, die mit immer wieder neuen, kreativen Bastelangeboten Buben und Mädchen im Kindergarten- und Grundschulalter begeistert. Seit einiger Zeit gestaltet auch Irmgard Pohlner von der Kreativitätswerkstätte im Kinderkulturkeller an einigen Nachmittagen Kurse, die in unterschiedliche Techniken und Materialien einführen. Beim Besuch des Kinderkulturkellers können sich Kinder übrigens gleich mit neuem Lesestoff eindecken. Ein eigenes Programm für Kinder hat auch die Volkshochschule aufgelegt, das unter dem Namen Kinder-Uni mit Vorlesungen und Exkursionen Furore macht. Die Stadtbücherei lädt überdies regelmäßig große und kleine Kinder zu Vorlesenachmittagen ein. Der neue Flyer, in dem diese Angebote – und noch einige mehr – gebündelt sind, liegt im Rathaus aus, in der Stadtbücherei, im Waitzinger Keller sowie in Schulen und Kindergärten. Die Koordination des Programms liegt beim Kulturamt. Laue Nächte in den Bergen oder am See gehören zu den unvergesslichen Sommererlebnissen. Ein Sommernachtsereignis, das für tausende Gäste als besonders zauberhaft in Erinnerung bleibt, ist der kulinarische Einkaufsabend in den historischen Gassen, verwinkelten Straßen und Marktplätzen von Miesbach. Er findet in diesem Jahr am Mittwoch, 11. August, ab 17 Uhr, statt. Zwischen den alten Bürger-, Geschäfts- und Handwerkerhäusern spielen Open Air Bands, Menschen flanieren und genießen Wein, Kaffeespezialitäten, sommerliche Cocktails oder kulinarische Leckerbissen, die Miesbachs Konditoren, Bäcker, Metzger, Café- und Restaurantbetreiber bereit halten. Es finden Modenschauen statt, Kutschenfahrten und es gibt viele Angebote, bei denen sich Kinder vergnügen können. Zauberhafte Lichtilluminationen verwandeln die Stadt – und natürlich haben die Boutiquen und alle Geschäfte bis spät am Abend geöffnet. Kunstausstellung Hinterglasbilder, Acrylmalerei sowie bemalte Spanschachteln stellt Christel Nunn vom 21. bis 29. August im Fischbachauer Rathaus im Sitzungssaal aus. Die Hinterglasbilder sind in überlieferter Technik mit Ölfarben gemalt, meist auf altes mundgeblasenes Glas. Neben traditionellen, religiösen Motiven sind Vogelbilder, Jahreszeiten und Uhren ausgestellt. Die Landschaftsbilder mit Kapellen zwischen Chiemsee und Schliersee sind ein weiterer Schwerpunkt ihrer umfangreichen Arbeiten. Bemalte Spanschachteln, Goldritzbilder und Acrylbilder mit Landschaftsmotiven von Rügen bis zum Gardasee, mit Schwerpunkt Wendelsteingebiet, sind ebenfalls zu sehen. Christel Nunn ist 1945 in München geboren und aufgewachsen. Bereits in der sechsten Generation verbringt die Familie den Sommer im Wendelsteingebiet. Zum zehnten Mal stellt sie in der Region aus. Die Ausstellung umfasst mehr als 300 Exponate. Die Vernissage findet am 20. August, 19 Uhr, statt.Öffnungszeiten täglich von 10 bis 18 Uhr. Märkte tegernseer Handwerker- und trachtendult Rosenstr. und Kurpark 08./09. Mai – tägl. 10-18 Uhr – verkaufsoffener sonntag Maxlrainer Handwerker- und trachtenmarkt bei schlossbrauerei Maxlrain 03./04. Juli – täglich 10 bis 18 Uhr Vorweihnachtlicher Kunsthandwerkermarkt, Bad-Wiessee bei Jod- und schwefelbad (Innenbereich) 13./14. november – tägl. 10-18 Uhr Weihnachtlicher Künstler- & Kunsthandwerkermarkt Waitzinger Keller – Kulturzentrum Miesbach 20./21. november – sa. 12-18 Uhr - so. 10-17 Uhr. es sind bei allen Veranstaltungen noch einzelplätze frei. Bitte melden sie sich: 08026/58297 täglich 18 bis 20 Uhr. Aussteller aus der Region werden bevorzugt! Info markt-und-aktion-event-management voigtmann info@markt-und-aktion.de | tel. 08026/58297 www.markt-und-aktion.de Wir freuen uns über Ihre Anmeldung!
PR-Artikel Galerie „Kunst & Handwerk“ in Gmund Seit fünf Jahren besteht die Galerie „Kunst & Handwerk“ in Gmund. Dank des überaus großen Engagements der Inhaber, Karin von Dullak und Wolfgang Niggel, hat sich die Galerie inzwischen zu einem Geheimtipp für Rahmungen und Restaurierung entwickelt. Kunstliebhaber aus ganz Bayern kommen nach Gmund. Die mit viel Liebe zur Kunst geführte Galerie ist eine der wenigen im Landkreis Miesbach. Sie vereint auf rund 300 Quadratmeter Kunst und Handwerk. Beim Rundgang durch die Galerie bieten sich dem Betrachter verschiedene Stilrichtungen. Dabei reicht die Bandbreite der ausgestellten Werke von Gemälden des 19. und 20. Jahrhunderts bis hin zur zeitgenössischen Moderne. Gemälde alt bekannter Meister der „Münchner und Dachauer Schule“ wie beispielsweise Gschosmann, Mali, Pippel, Quaglio, Rau, Seyler und Velten oder Klassiker des letzten Jahrhunderts wie Antonio, Kettemann, Maurus, Schneider-Gaspar, Thauer und andere sind ebenso fester Ausstellungsbestandteil wie die großformatigen Acrylgemälde der zeitgenössischen Malerin Inge Schieszl. Weit über 1.000 Kunstwerke, Skulpturen und Objekte der Glaskunst sind in den Räumen ausgestellt. Nicht weniger Leisten und Rahmen befinden sich in der riesigen Werkstatt unterhalb der Galerieräume. Hier werden alle Arbeiten rund ums Bild erledigt. Eine große Musterrahmenwand erleichtert den Kunden die Auswahl bei der Rahmensuche. Handwerkliche Schwerpunkte sind konservierende Einrahmungen, Bildveredelungen und Restaurierungen. Galerie Kunst & Handwerk, Tölzer Str. 25, 83703 Gmund am Tegernsee, Telefon 08022 673495, geöffnet Dienstag bis Freitag von 10 bis 12.30 Uhr und von 14 bis 18 Uhr sowie Samstag von 9 bis 13 Uhr. www.dullak.com TRADITION + BRAUCHTUM Miesbach Die älteste lederhose Bayerns Da liegt sie - auf der Ahornplatte des Stubentischs. Die „Urhose“, die Hose des ersten offiziellen Trachtlers in Bayern – und natürlich auch der Welt! Die Hose von Kaspar Reiter aus Bayrischzell. Der war im Jahre 1883 die Nummer eins auf der Mitgliederliste des ersten Trachtenvereins der Welt. Stolz schaut Klaus Pritzl in die Runde, und streichelt fast zärtlich über das brüchige Leder: „Die Hosn, wenn erzähln könnt… - de muss ma in Ehren halten“, der Ehrenvorstand des Trachtenvereins Bayrischzell besitzt die älteste Lederhose im Oberlandler Gauverband. Sage und schreibe 117 Jahre ist das gute Stück alt. 1883 wurde sie genäht, für den ersten Trachtenverein der Welt, auf den alle Trachtenvereine Bayerns zurückgehen. Denn tatsächlich ging die bayerische „Trachtenbewegung“, die heute 300.000 Mitglieder zählt, in der kleinen Ortschaft unterm Wendelstein los. Und – ohne es zu ahnen – wurde damals eine Lawine losgetreten. Damals waren kurze Lederhosen im Oberland fast verschwunden, erzählt die Gründungslegende aus Bayrischzell: „Zu Anfang des Jahres 1883 saßen an einem Sonntag abends fünf bis sechs Burschen von der Zell, darunter auch der damalige Lehrer Vogl gemütlich wie immer bei einem Glas Bier beinander. Im Laufe der Unterhaltung kamen sie auch auf die hiesige kleidsame Tracht zu sprechen und wie dieselbe bereits im Verschwinden sei. Denn man sah nur noch einen Jäger und diesen höchst selten in kurzer Hose einhergehen. Im Laufe des Gesprächs kamen sie nun so weit, dass Herr Lehrer Vogel sagte, wenn er nicht allein wär‘ würde er sich sofort eine solche Hose kaufen, nur damit diese schöne kleidsame Tracht nicht ganz und gar verschwinde. Die fünf Burschen, ermutigt durch die Rede des Herrn Lehrer erklärten sich einer nach dem anderen bereit, Das Buch am Markt . Marktplatz 19 . Miesbach Telefon 0 80 25/18 43 . www.dasbuchammarkt.de sich eine kurze Hose zu kaufen. Auf einmal sagte Lehrer Vogel ganz dreist: „Wissts wos, gründt ma an Verein“. Einer dieser Burschen war eben Kaspar Reiter. Graustaubig, abgewetzt, verschlissen liegt seine Lederhose auf dem Tisch. Sie sieht kaum anders aus, als andere alte Hosen und doch erzählt sie etwas Besonderes: Denn sie erzählt von der Beharrlichkeit und der tiefen Traditionsverbundenheit der Menschen im Oberland. Vergleicht man eine heutige Lederhose mit dieser alten, dann fällt auf, dass es keinen Unterschied gibt. Machart, Stickerei und Schnitt sind identisch. Noch heute werden die Lederhosen der Trachtenvereine genauso gefertigt wie 1883 für Kaspar Reiter und seine Kameraden. Die Muster sind die gleichen: Eichenlaub und Gämsen in Grün oder Gelb auf dem dickem Hirschleder. Die Leitzachtaler denken gar nicht daran, irgendetwas zu ändern. Keine Landhausmode, kein Trend konnte hier etwas verbiegen. „Treu dem guten alten Brauch“ ist der Leitspruch der Trachtenvereine und daran halten sie zäh fest. Die Tracht ist kein Lifestyleprodukt, keine Einwegware für Oktoberfestbesucher, sondern gelebte Kleidungskultur mit einer langen Tradition. Dass die Tracht in Bayern heute noch so lebendig ist, dass hunderttausende Männer in Bayern Lederhosen besitzen, das ist den Bayrischzellern von 1883 zu verdanken. Und übrigens auch König Ludwig II. Der „Märchenkönig“ war von den Bayrischzeller Trachtlern so begeistert, dass er 1886 einen Erlass an alle oberbayrischen Bezirksämter schrieb, in dem er forderte, dass in allen Gebirgsgemeinden sofort „Gebirgstracht-Erhaltungsvereine“ gegründet werden sollten. So gesehen ist die Ehrfurcht von Klaus Pritzl durchaus verständlich, wenn er über die alte Hose streichelt und sagt: „De Hosn muss ma in Ehren halten“. 49
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