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PR-Artikel<br />

Galerie<br />

„Kunst & Handwerk“<br />

in Gmund<br />

Seit fünf Jahren besteht die Galerie „Kunst<br />

& Handwerk“ in Gmund. Dank des überaus<br />

großen Engagements der Inhaber, Karin von<br />

Dullak und Wolfgang Niggel, hat sich die<br />

Galerie inzwischen zu einem Geheimtipp für<br />

Rahmungen und Restaurierung entwickelt.<br />

Kunstliebhaber aus ganz Bayern kommen<br />

nach Gmund.<br />

Die mit viel Liebe zur Kunst geführte Galerie<br />

ist eine der wenigen im Landkreis Miesbach.<br />

Sie vereint auf rund 300 Quadratmeter Kunst<br />

und Handwerk. Beim Rundgang durch die Galerie<br />

bieten sich dem Betrachter verschiedene<br />

Stilrichtungen. Dabei reicht die Bandbreite<br />

der ausgestellten Werke von Gemälden des<br />

19. und 20. Jahrhunderts bis hin zur zeitgenössischen<br />

Moderne. Gemälde alt bekannter<br />

Meister der „Münchner und Dachauer Schule“<br />

wie beispielsweise Gschosmann, Mali,<br />

Pippel, Quaglio, Rau, Seyler und Velten oder<br />

Klassiker des letzten Jahrhunderts wie Antonio,<br />

Kettemann, Maurus, Schneider-Gaspar,<br />

Thauer und andere sind ebenso fester Ausstellungsbestandteil<br />

wie die großformatigen<br />

Acrylgemälde der zeitgenössischen Malerin<br />

Inge Schieszl.<br />

Weit über 1.000 Kunstwerke, Skulpturen und<br />

Objekte der Glaskunst sind in den Räumen<br />

ausgestellt. Nicht weniger Leisten und Rahmen<br />

befinden sich in der riesigen Werkstatt<br />

unterhalb der Galerieräume. Hier werden alle<br />

Arbeiten rund ums Bild erledigt. Eine große<br />

Musterrahmenwand erleichtert den Kunden<br />

die Auswahl bei der Rahmensuche. Handwerkliche<br />

Schwerpunkte sind konservierende<br />

Einrahmungen, Bildveredelungen und Restaurierungen.<br />

Galerie Kunst & Handwerk, Tölzer Str. 25,<br />

83703 Gmund am Tegernsee,<br />

Telefon 08022 673495, geöffnet Dienstag<br />

bis Freitag von 10 bis 12.30 Uhr und<br />

von 14 bis 18 Uhr sowie Samstag<br />

von 9 bis 13 Uhr. www.dullak.com<br />

TRADITION + BRAUCHTUM<br />

Miesbach<br />

Die älteste<br />

lederhose<br />

Bayerns<br />

Da liegt sie - auf der Ahornplatte des Stubentischs.<br />

Die „Urhose“, die Hose des ersten offiziellen<br />

Trachtlers in Bayern – und natürlich<br />

auch der Welt! Die Hose von Kaspar Reiter aus<br />

Bayrischzell. Der war im Jahre 1883 die Nummer<br />

eins auf der Mitgliederliste des ersten<br />

Trachtenvereins der Welt.<br />

Stolz schaut Klaus Pritzl in die Runde, und<br />

streichelt fast zärtlich über das brüchige Leder:<br />

„Die Hosn, wenn erzähln könnt… - de<br />

muss ma in Ehren halten“, der Ehrenvorstand<br />

des Trachtenvereins Bayrischzell besitzt die älteste<br />

Lederhose im Oberlandler Gauverband.<br />

Sage und schreibe 117 Jahre ist das gute<br />

Stück alt. 1883 wurde sie genäht, für den<br />

ersten Trachtenverein der Welt, auf den alle<br />

Trachtenvereine Bayerns zurückgehen. Denn<br />

tatsächlich ging die bayerische „Trachtenbewegung“,<br />

die heute 300.000 Mitglieder zählt,<br />

in der kleinen Ortschaft unterm Wendelstein<br />

los. Und – ohne es zu ahnen – wurde damals<br />

eine Lawine losgetreten. Damals waren kurze<br />

Lederhosen im Oberland fast verschwunden,<br />

erzählt die Gründungslegende aus Bayrischzell:<br />

„Zu Anfang des Jahres 1883 saßen an<br />

einem Sonntag abends fünf bis sechs Burschen<br />

von der Zell, darunter auch der damalige<br />

Lehrer Vogl gemütlich wie immer<br />

bei einem Glas Bier beinander. Im Laufe der<br />

Unterhaltung kamen sie auch auf die hiesige<br />

kleidsame Tracht zu sprechen und wie dieselbe<br />

bereits im Verschwinden sei. Denn man sah<br />

nur noch einen Jäger und diesen höchst selten<br />

in kurzer Hose einhergehen. Im Laufe des<br />

Gesprächs kamen sie nun so weit, dass Herr<br />

Lehrer Vogel sagte, wenn er nicht allein wär‘<br />

würde er sich sofort eine solche Hose kaufen,<br />

nur damit diese schöne kleidsame Tracht nicht<br />

ganz und gar verschwinde. Die fünf Burschen,<br />

ermutigt durch die Rede des Herrn Lehrer erklärten<br />

sich einer nach dem anderen bereit,<br />

Das Buch am Markt . Marktplatz 19 . Miesbach<br />

Telefon 0 80 25/18 43 . www.dasbuchammarkt.de<br />

sich eine kurze Hose zu kaufen. Auf einmal<br />

sagte Lehrer Vogel ganz dreist: „Wissts wos,<br />

gründt ma an Verein“.<br />

Einer dieser Burschen war eben Kaspar Reiter.<br />

Graustaubig, abgewetzt, verschlissen liegt seine<br />

Lederhose auf dem Tisch. Sie sieht kaum<br />

anders aus, als andere alte Hosen und doch<br />

erzählt sie etwas Besonderes: Denn sie erzählt<br />

von der Beharrlichkeit und der tiefen Traditionsverbundenheit<br />

der Menschen im Oberland.<br />

Vergleicht man eine heutige Lederhose mit<br />

dieser alten, dann fällt auf, dass es keinen Unterschied<br />

gibt. Machart, Stickerei und Schnitt<br />

sind identisch. Noch heute werden die Lederhosen<br />

der Trachtenvereine genauso gefertigt<br />

wie 1883 für Kaspar Reiter und seine Kameraden.<br />

Die Muster sind die gleichen: Eichenlaub<br />

und Gämsen in Grün oder Gelb auf dem<br />

dickem Hirschleder. Die Leitzachtaler denken<br />

gar nicht daran, irgendetwas zu ändern. Keine<br />

Landhausmode, kein Trend konnte hier etwas<br />

verbiegen. „Treu dem guten alten Brauch“ ist<br />

der Leitspruch der Trachtenvereine und daran<br />

halten sie zäh fest. Die Tracht ist kein Lifestyleprodukt,<br />

keine Einwegware für Oktoberfestbesucher,<br />

sondern gelebte Kleidungskultur<br />

mit einer langen Tradition. Dass die Tracht<br />

in Bayern heute noch so lebendig ist, dass<br />

hunderttausende Männer in Bayern Lederhosen<br />

besitzen, das ist den Bayrischzellern von<br />

1883 zu verdanken. Und übrigens auch König<br />

Ludwig II. Der „Märchenkönig“ war von den<br />

Bayrischzeller Trachtlern so begeistert, dass er<br />

1886 einen Erlass an alle oberbayrischen Bezirksämter<br />

schrieb, in dem er forderte, dass<br />

in allen Gebirgsgemeinden sofort „Gebirgstracht-Erhaltungsvereine“<br />

gegründet werden<br />

sollten. So gesehen ist die Ehrfurcht von Klaus<br />

Pritzl durchaus verständlich, wenn er über die<br />

alte Hose streichelt und sagt: „De Hosn muss<br />

ma in Ehren halten“.<br />

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