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Anforderungsprofil und Training einer Zuspielerin im Volleyball

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Katrin Meiershofer: <strong>Anforderungsprofil</strong> <strong>einer</strong> <strong>Zuspielerin</strong><br />

Seite 13<br />

konzentrieren kann. Unterstrichen wird dies durch die vermehrte <strong>und</strong> wünschenswerte<br />

Einbeziehung des Hinterfeldangriffs 8 in das Angriffsspiel.<br />

Für die Annahmeaufstellungen gilt, dass die Annahme gr<strong>und</strong>sätzlich Vorrang vor dem Zuspiel<br />

<strong>und</strong> dem Angriff hat, das heißt, die Annahmeformation soll so gewählt werden, dass<br />

die Annahme möglichst erfolgreich ist. Erst dann sollten sich günstige Laufwege für die<br />

<strong>Zuspielerin</strong> <strong>und</strong> danach für die Schnellangreiferin ergeben.<br />

Es bleibt zu klären, auf welchen Positionen die <strong>Zuspielerin</strong> am Netz <strong>und</strong> <strong>im</strong> Hinterfeld<br />

steht. Auch hier gibt es zwei Möglichkeiten. Die meisten Mannschaften spielen mit ihrer<br />

<strong>Zuspielerin</strong> auf den Positionen I (<strong>im</strong> Hinterfeld) <strong>und</strong> II (am Netz). Doch der prinzipielle<br />

Wechsel der <strong>Zuspielerin</strong> auf Position II ist zu überdenken, wenn sie eine blockschwache<br />

Spielerin ist <strong>und</strong> die Hauptangreiferin auf der gegnerischen Position IV blockieren muss.<br />

Im Hinterfeld spielen einige Mannschaften sehr erfolgreich mit ihrer <strong>Zuspielerin</strong> auf der<br />

vorgezogenen Position VI. Dadurch muss die <strong>Zuspielerin</strong> außer der Kurzsicherung hinter<br />

dem Block keine Abwehraufgaben erfüllen <strong>und</strong> hat einen sehr kurzen Laufweg ans Netz<br />

zur Zuspielposition.<br />

Allgemein muss man also sagen, dass es kein Patentrezept gibt, sondern die Wahl des Systems<br />

<strong>und</strong> der Positionen für die <strong>Zuspielerin</strong> stark von der Mannschaftsleistung <strong>im</strong> Bereich<br />

Block, Feldabwehr <strong>und</strong> Angriff abhängt.<br />

In Deutschland wird zu 80% das 1:5-System mit der <strong>Zuspielerin</strong> auf den Positionen I <strong>und</strong><br />

II angewandt, aber durch kurzzeitige taktische Wechsel auf andere (insbesondere Block-)<br />

Positionen versucht, die Erfolgschance zu erhöhen. In dieser Arbeit wird also von dem 1:5-<br />

System ausgegangen.<br />

Die mannschaftstaktischen Modelle setzen natürlich voraus, dass entsprechende Spezialisten<br />

ausgebildet werden, denen aufgr<strong>und</strong> ihrer besonderen technisch-taktischen wie auch<br />

athletischen Fähigkeiten <strong>und</strong> Fertigkeiten eine best<strong>im</strong>mte Funktion <strong>im</strong> Spielsystem übertragen<br />

wird. In der Vergangenheit war das <strong>Training</strong> schon zu Beginn auf eine möglichst frühe<br />

Spezialisierung der interessierten Kinder ausgerichtet. Hauptgr<strong>und</strong> war, dass man die<br />

Mannschaft möglichst schnell zu Erfolgen <strong>und</strong> die Jugendlichen zum Beherrschen der Spezialdisziplin<br />

führen wollte.<br />

8 Der Spielfeldbereich hinter der Angriffslinie (3m-Linie) wird als „Hinterfeld“ bezeichnet. Eine Spielerin darf<br />

www.volleyball-training.de

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