Katrin Meiershofer: <strong>Anforderungsprofil</strong> <strong>einer</strong> <strong>Zuspielerin</strong> Seite 17 dung! – Ein guter Zuspieler ist zunächst eine guter Allro<strong>und</strong>spieler“ (Eichinger/Gasse/Niemczyk/Ziegler 1989, 25). www.volleyball-training.de
Katrin Meiershofer: <strong>Anforderungsprofil</strong> <strong>einer</strong> <strong>Zuspielerin</strong> Seite 18 2 Die Spielfähigkeit <strong>im</strong> <strong>Volleyball</strong> Die Frage nach der Spielfähigkeit <strong>einer</strong> <strong>Volleyball</strong>spielerin ist seit jeher von Bedeutung, vor allem dann, wenn es darum geht, Spielerinnen <strong>und</strong> Spielleistungen zu vergleichen <strong>und</strong> zu bewerten. Im sportwissenschaftlichen Lexikon (1993) wird Spielfähigkeit als ein „Komplex sportspielbezogener spezifischer Leistungsvoraussetzungen <strong>und</strong> eine Form der individuellen Handlungsfähigkeit entsprechend den variablen Wettspielbedingungen“ (Schnabel/Thiess 1993, 752) definiert. Dabei gründet sich Spielfähigkeit <strong>im</strong>mer auf ein best<strong>im</strong>mtes Maß altersgemäßer <strong>und</strong> gr<strong>und</strong>legender Voraussetzungen, wie konditionelle, koordinative, sensorisch-kognitive <strong>und</strong> intellektuelle Fähigkeiten sowie motorische Gr<strong>und</strong>fertigkeiten. „Spielfähigkeit stellt also, wie andere Fähigkeiten auch, einen ganzen Komplex qualitativer Besonderheiten verschiedener psychischer <strong>und</strong> motorischer Prozesse dar <strong>und</strong> kann nicht auf jeweils einen einzigen Faktor reduziert werden“ (Schnabel/Thiess 1993, 753). Sie bildet mit ihren dominanten Faktoren die gr<strong>und</strong>legende Voraussetzung für ein leistungswirksames Spielverhalten (siehe Abb. 2, S.21). Stellt man sich nun die Frage, welche Bedeutung eine spezielle Fähigkeitskomponente für die Spielfähigkeit <strong>im</strong> <strong>Volleyball</strong> hat, ist es sinnvoll, sich das allgemeine <strong>Anforderungsprofil</strong> des <strong>Volleyball</strong>spiels näher zu betrachten. Im <strong>Volleyball</strong> kann der Ablauf der Spielhandlung nicht direkt durch Ballführen oder Ballhalten beeinflusst werden, sondern muss in den fließenden <strong>und</strong> permanent schnell fortschreitenden Handlungsvollzug eingeb<strong>und</strong>en werden. Den Spielerinnen werden hohe Präzisionsleistungen unter Zeit- <strong>und</strong> Entscheidungsdruck abverlangt. Jede koordinativ-motorische Aktion hängt von der Präzision der zeitlich vorgeschalteten Informationsaufnahme <strong>und</strong> -verarbeitung ab <strong>und</strong> muss unter erheblichem Zeitdruck ausgeführt werden. Um diese Anforderungen bewältigen zu können, nutzt die Spielerin eine Vielzahl von Leistungsfaktoren, die in ihrem Zusammenwirken die Lösung der Spielaufgabe ermöglichen. Dazu zählen in erster Linie visuelle <strong>und</strong> koordinative Fähigkeiten, Wissensleistungen als Basis individualtaktischer Entscheidungen, psychische Leistungen, Konzentrations- <strong>und</strong> Entspannungsfähigkeit, Entscheidungsfähigkeit sowie Motivation <strong>und</strong> Wille. Im Bereich der Kondition sind zudem hohe Start- <strong>und</strong> Explosivkräfte, Schnelligkeit, eine allgemeine aerobe Ausdauer, Beweglichkeit <strong>und</strong> Spielausdauer für Kurzzeitintervalle über eine längere Belastungszeit wichtig. Die Ausführung der volleyballspezifischen Techniken n<strong>im</strong>mt <strong>im</strong> <strong>Anforderungsprofil</strong> eine besondere Stellung ein. Denn <strong>im</strong> www.volleyball-training.de