PDF-Datei - Pädagogische Hochschule - Schwäbisch Gmünd
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"Weg der Besinnung am Bernhardus" im Zusammenhang<br />
mit dem lokalen Konzept der Glaubenswege<br />
Institut der Künste – Abteilung Kunst<br />
Leitung: Professorin Dr. Petra Kathke; Vertr. Prof. Notburga Karl;<br />
Lehrbeauftragter Rolf Fässer<br />
Kontakt: petra.kathke@ph-gmuend.de<br />
Schlagwörter: Skulptur im öffentlichen Raum; Spiritualität und Kunst;<br />
Ästhetisches Lernen im Medium von Relief,<br />
Skulptur und Raum<br />
Kurzbeschreibung<br />
Angeregt durch eine Anfrage begann im WS 06/07 die Planung für ein<br />
Projekt im Auftrag der Stadt <strong>Schwäbisch</strong> <strong>Gmünd</strong> und der an den<br />
Bernhardus-Berg grenzenden Gemeinden. Es galt ein innovatives Konzept<br />
für eine besondere Art von "Kunst im öffentlichen Raum" zu entwickeln,<br />
um die themenbezogene Infrastruktur entlang der bekannten "Glaubenswege"<br />
des <strong>Gmünd</strong>er Umlands weiter auszubauen. Die Örtlichkeit, der<br />
Bernhardusweg, führt über 1,2 km vom Furtlepass bis zur Bernharduskapelle<br />
und ist seit 1723 Ziel jährlicher Pilgerwanderungen. Ihn galt es<br />
durch skulpturale Positionen als einen "Ort der Besinnung" auszuzeichnen.<br />
Eine konsensfähige inhaltliche und materielle Grundlage zu erarbeiten, die<br />
sowohl den Bedürfnissen der Studierenden im Hinblick auf ihre künstlerische<br />
und kunstpädagogische Ausbildung als auch der regionalen<br />
Bedeutung des Projektes gerecht werden musste, gehörte zur Vorarbeit<br />
der Dozenten. Die inhaltliche Konzeption sah in Absprache mit den<br />
Pfarrern der Gemeinden und in Zusammenarbeit mit Prof. Dr. Benk vor,<br />
Menschen aller Glaubensrichtungen durch einen "Weg der Besinnung"<br />
anzusprechen. Dahingehende Impulse sollten von 11 skulpturalen<br />
Positionen entlang des Weges ausgehen, angelegt als jeweils auf den<br />
Standort bezogene Steinformationen mit applizierten Bronzereliefs.<br />
Anders als bei traditionellen Kreuzwegen galt es nicht für sich selbst<br />
stehende, illustrierende Bildtafeln zu schaffen. Vielmehr würden die Reliefs<br />
den Leitgedanken in Ergänzung und im beziehungsreichen Dialog mit der<br />
jeweiligen Steinformation und der Landschaft in einer für Assoziationen<br />
offenen Gestaltungsweise zum Ausdruck bringen und so die Wanderer<br />
einladen, sich mit ihren Gedanken und Fragen einzubringen. In Theorie<br />
und Praxis musste deshalb simultan an der Vernetzung von vier voneinander<br />
abhängigen Bereichen gearbeitet werden: Landschaftliche<br />
Positionen – Steinformationen – Relieffelder – Inhalte.<br />
Elf einschlägige Begriffe, die seit jeher menschliches Leben und Zusammenleben<br />
prägen, wurden durch Gegenpositionen differenziert und<br />
aktualisiert, um so das Nachdenken in einem zeitgemäßen Spannungsfeld<br />
zu verorten (Sinn / Bescheidenheit, Zweifel / Verzweiflung, Verantwortung /<br />
Verdrängung, Freiheit / Willkür, Gemeinschaft / Ausgrenzung, Angst /<br />
Widerstand, Freude / Exzess, Leidenschaft / Gleichgültigkeit, Gerechtig-<br />
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