Managementbericht 2012 - CVUA Stuttgart
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<strong>Managementbericht</strong> <strong>2012</strong> 23<br />
LEBENSMITTELÜBERWACHUNG<br />
Untersuchungen im Rahmen der<br />
Lebensmittelüberwachung<br />
Im Rahmen der Lebensmittelüberwachung wurden<br />
insgesamt chemisch, physikalisch und mikrobiologisch<br />
untersucht:<br />
18.212 Lebensmittel einschließlich Wein<br />
(Beanstandungsquote 14 % = 2.457 Proben)<br />
1.066 Bedarfsgegenstände<br />
(Beanstandungsquote 34 % = 367 Proben)<br />
Geeignet die Gesundheit zu schädigen waren insgesamt<br />
50 Proben (tabellarische Aufstellung siehe<br />
Seite 28).<br />
Im Jahr <strong>2012</strong> wurden von den Sachverständigen im<br />
Bereich Lebensmittelüberwachung 3.491 Gutachten<br />
erstellt.<br />
Was ist denn da im Ei<br />
Eine Gefährdung der Gesundheit des Verbrauchers ist<br />
selbst durch einen lebenden Geflügelspulwurm nicht<br />
gegeben, da diese Würmer für den Menschen nicht<br />
infektiös sind. Die Spulwürmer leben im Dünndarm<br />
der Hühner. Bei starkem Befall kommt es in seltenen<br />
Fällen vor, dass die Würmer über die Kloake, in<br />
welche Darm und Eileiter gemeinsam einmünden, in<br />
den Eileiter auswandern. Ein solchermaßen „verirrter“<br />
Wurm kann dann bei der Ausbildung von Eiweiß und<br />
Eischale, die im Eileiter stattfinden, im Eiinneren eingeschlossen<br />
werden. Der Geflügelspulwurm befällt<br />
hauptsächlich Hühner in Boden- und Freilandhaltung.<br />
Die Eier werden mit dem Kot der Hühner ausgeschieden.<br />
Die Infektion der Hühner erfolgt direkt durch<br />
Aufnahme der ausgeschiedenen Spulwurmeier mit<br />
durch Kot verunreinigtem Futter oder verunreinigter<br />
Einstreu. Ein Zwischenwirt ist im Entwicklungszyklus<br />
des Geflügelspulwurms nicht nötig. Im Gegensatz zur<br />
Boden- und Freilandhaltung wird bei der Käfighaltung<br />
der Entwicklungszyklus dieses Parasiten durch Kotabtransport<br />
unterbrochen. Das <strong>CVUA</strong> <strong>Stuttgart</strong> untersucht<br />
pro Jahr im Durchschnitt 200 Packungen<br />
Hüh ner eier (Näheres siehe auch Internetbeitrag des<br />
<strong>CVUA</strong> <strong>Stuttgart</strong> „Rund um’s Ei – Frische und De kla ration“<br />
vom 3.1.2013). Bislang wurde in keiner weite ren<br />
Probe ein Befall mit Spulwürmern festgestellt.<br />
Wozu Möhrentrester im Döner<br />
Diese Frage stellte sich ein Verbraucher, nachdem<br />
er ein gekochtes Bio-Ei aufgeschlagen hatte.<br />
Der Untersuchungsbefund des <strong>CVUA</strong> <strong>Stuttgart</strong> zur<br />
Verbraucherbeschwerde lautete „Geflügelspulwurm“<br />
und die Probe wurde als ekelerregend beurteilt.<br />
Geflügelspulwürmer können bis zu 11 cm lang werden<br />
und einen Durchmesser bis zu 1,8 mm aufweisen.<br />
Gewinnoptimierung könnte einen Hersteller von<br />
Döner- und Hackfleischspießen veranlasst haben,<br />
Möhrentrester in seine Spieße einzuarbeiten.<br />
Vermutlich aufgrund des günstigen Einkaufspreises<br />
entschied er sich für Möhrentrester vom<br />
Tier futtermittelhändler. Mit dem Mikroskop wurden<br />
in den Hack fleischspießen für Möhren typische<br />
pflanz liche Leitbahnen festgestellt. Damit<br />
konnte die Ver arbeitung des schrotartig zerkleinerten<br />
beigebraunen Granulats bestätigt werden.<br />
Möhrentrester kann durch sein Quellvermögen<br />
Wasser binden, womit der Hersteller letztlich einen<br />
höheren Verkaufspreis erzielt. Zudem kann er<br />
eine bestimmte Menge Fleisch vortäuschen, wenn<br />
die üblichen Analysenverfahren zur Überprüfung<br />
der Qualität des Produkts angewendet werden.<br />
Beides Aspekte, die von den Sachverständigen<br />
in die Rubrik Verbrauchertäuschung eingeordnet<br />
werden. Pflanzenfasern können grundsätzlich zur<br />
Ballast stoffanreicherung verwendet werden, jedoch<br />
muss der Ballaststoffanteil einen wesentlichen<br />
Bei trag zur Bedarfsdeckung beitragen. Nach<br />
den Leit sätzen für Fleisch und Fleischerzeugnisse<br />
ist die Verwendung von Pflanzenfasern bei ei-