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Managementbericht 2012 - CVUA Stuttgart

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<strong>Managementbericht</strong> <strong>2012</strong><br />

ILLUSIONEN ZERSTÖRT – MESSSTELLE FÜR RADIOAKTIVITÄT DEM<br />

INTENSIVBETRIEB NICHT GEWACHSEN<br />

Erstmals wurde bundesweit mit realen Proben geübt,<br />

wie sich die Vorschriften des Strahlen schutzvorsorgegesetzes<br />

im Intensivbetrieb auswirken.<br />

Obwohl die Umstellung vom Routinebetrieb auf den<br />

Intensivbetrieb in der bundeseinheitlichen allgemeinen<br />

Verwaltungsvorschrift (AVV-IMIS) seit 2005 auf<br />

über 200 Seiten beschrieben ist, wurde erst jetzt deutlich,<br />

was der Unterschied zwischen Routinebetrieb<br />

und Intensivbetrieb tatsächlich bedeutet:<br />

– Routinebetrieb: 800 Proben im Jahr<br />

– Intensivbetrieb: 800 Proben in der Woche<br />

Der Routinebetrieb wird mit wenig Stammpersonal<br />

durchgeführt, für den Intensivbetrieb wurde ein<br />

Mitarbeiter-Pool vorgehalten. Die Übung zeigte, dass<br />

die exorbitant hohe Probenzahl des Intensivbetriebes<br />

ein anderes Konzept benötigt: sowohl das Stammpersonal<br />

als auch der Mitarbeiter-Pool waren um<br />

den Faktor vier zu niedrig. Die Probenflut erfordert<br />

außerdem ein anderes Gesamtkonzept von einer separaten<br />

Probenannahme bis hin zu Räumen für die<br />

Probenlagerung, -sortierung und -vorbereitung, von<br />

der Messung und automatischen Datenübernahme<br />

in das bundesweite System bis zur Abfallentsorgung.<br />

Schätzungsweise 10 % der Mitarbeiter unseres<br />

Hauses müssten über viele Jahre/Jahrzehnte für den<br />

Ernstfall ad hoc einsatzbereit sein, was einen extrem<br />

hohen Schulungsaufwand bedingt. Außerdem<br />

ist es eine große Herausforderung, so eine große<br />

Mitarbeiterzahl sinnvoll in andere Bereiche zeitweise<br />

zu integrieren. Kritisch sollten deshalb folgende<br />

Fragen geprüft werden:<br />

1. Ist es realistisch, zu jedem Zeitpunkt jeden Stadtund<br />

Landkreis zu beproben<br />

2. Ist es realistisch, mit einzelnen Methoden, die nach<br />

einer Woche ein Ergebnis bringen (Strontium, alpha-<br />

Nuklide, Tritium), Krisenmanagement zu betreiben<br />

3. Welche Entscheidungen werden aus den Messergebnissen<br />

der Lebens- und Futtermittel getroffen<br />

und könnte man fundierte Grundlagen für diese<br />

Entscheidungen nicht anders, schneller erhalten<br />

zum Beispiel durch Luftmessungen<br />

Fazit: Die Messstelle im <strong>CVUA</strong> <strong>Stuttgart</strong> ist derzeit<br />

nicht in der Lage, die Anforderungen an den<br />

Intensivbetrieb – wie sie vom Bund definiert sind<br />

– zu erfüllen. Personelle Verstärkung im zweistelligen<br />

Bereich, ein Raumkonzept für den Krisenfall<br />

(Anbau Container Zelte) sowie Investitionen in<br />

Aufbereitungs- und Messtechnik wären erforderlich.<br />

Auf dem Band in der Probenannahme war die Probenflut ersichtlich: während der ganzen Woche der IMIS-Übung brach der<br />

Probeneingang nicht ab.

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