Teil 2 - Ökologisch-Botanischer Garten - Universität Bayreuth
Teil 2 - Ökologisch-Botanischer Garten - Universität Bayreuth
Teil 2 - Ökologisch-Botanischer Garten - Universität Bayreuth
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
34 Z. MYKOL. 78/1, 2012<br />
Pluteus plautus (Weinm.) Gillet s. l – Verschiedenfarbiger Dachpilz, Runzeliger Dachpilz<br />
Abb. 109<br />
Beschreibung nach drei reifen Fruchtkörpern: Hut bis 7 mm, flach, mit schwacher Papille,<br />
gerieft, matt, kleiig, weißlich. Lamellen frei, mäßig gedrängt, braunrosa, lachsfarben. Stiel bis<br />
ca. 7 × 0,5 mm, zylindrisch, nahezu glatt (schnell verkahlend), weißlich. Geruch und Geschmack<br />
0. Fruchtkörper bald verwelkend.<br />
Sporen 5,5–7(8,5) × 4–5,5 µm, breitelliptisch bis rundlich, blassbräunlich bis farblos,<br />
schwach dextrinoid. Basidien 15–30 × 7–10 µm, 4(2)-sporig. Cheilo- und Pleurozystiden<br />
(nicht klar trennbar) 30–60 × 5–10 µm, ± flaschenförmig, zerstreut. HDS-Elemente bis ca.<br />
80 × 10 µm, zylindrisch, spindelig bis schlank keulig, teilweise verzweigt; hyphenartige Strukturen<br />
mit z. B. 5 µm Ø. Keine Caulozystiden festgestellt. Stielhyphen 2–7 µm Ø, nicht selten<br />
inkrustiert. Keine Schnallen festgestellt.<br />
Vorkommen: Tropenwaldhaus: auf steinigem Boden (Kiesweg) unter Davallia solida (Davalliaceae).<br />
Bemerkungen: Mit Ausnahme der Fruchtkörpergröße stellen die Abbildung der weißen Form<br />
in LUDWIG (2007, 97.22.F) und besonders bei BREITENBACH & KRÄNZLIN (1995, kleinformatige<br />
Einblendung) eine perfekte Wiedergabe des vorliegendes Fundes dar.<br />
An den überalterten Fruchtkörpern waren nicht mehr alle Makro- und Mikromerkmale erhalten<br />
bzw. überprüfbar. Unabhängig davon sind die breitelliptischen Sporen untypisch. Allerdings<br />
steht das Taxon plautus für einen schwer trennbaren Sippenkomplex, der u. a. auch<br />
Pluteus granulatus umfasst, deren Sporenmaße nur geringfügig abweichen (LUDWIG 2007).<br />
KRIEGLSTEINER (1999) praktiziert eine Trennung auf Varietätsebene anhand makroskopischer<br />
Merkmale, insbesondere der Hutfarbe. Pluteus-Arten sind in Fundlisten über Gewächshäuser<br />
nicht verzeichnet.<br />
a<br />
10 µm<br />
Abb. 109: Pluteus plautus, a: Sporen, b: Basidien. Cheilo- und Pleurozystiden, c: Hyphen der HDS<br />
© 2012, Deutsche Gesellschaft für Mykologie<br />
b<br />
10 µm<br />
c