Teil 2 - Ökologisch-Botanischer Garten - Universität Bayreuth
Teil 2 - Ökologisch-Botanischer Garten - Universität Bayreuth
Teil 2 - Ökologisch-Botanischer Garten - Universität Bayreuth
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
GUBITZ, CH.: Mykofloristische Bestandsaufnahme in Gewächshäusern – <strong>Teil</strong> 2 13<br />
a<br />
10 µm<br />
b<br />
10 µm<br />
Abb. 67: Leucocoprinus cepistipes, a: Sporen, b: Basidien und Cheilozystiden, c: Haarhyphen der HDS<br />
und Stielbekleidung, d: andere Elemente der HDS<br />
Wenn vorhanden, können sie aber ein sehr nützliches Bestimmungsmerkmal darstellen (fehlen<br />
aber in gängigen Schlüsseln, MOSER 1978, GRÖGER & MOHR 1992, HORAK 2005). In der<br />
Fachliteratur existieren zwei Variationen, rorulentus und macrospora, wobei ihre Abgrenzung<br />
unklar erscheint. Die vorliegenden Aufsammlungen tendieren zur var. rorulentus.<br />
Fundmeldungen aus allen Erdteilen deuten auf eine kosmopolitische Verbreitung von Leucocoprinus<br />
cepistipes hin (WASSER 1993).<br />
Leucocoprinus cretatus Locq. ex Lanzoni – Kreideweißer Faltenschirmling Abb. 68-70<br />
Beschreibung nach 4 Kollektionen (conf. V. Migliozzi): Hut bis 50 mm Ø, erst paukenschlegelförmig,<br />
dann stumpfkegelig, flach gewölbt, ausgebreitet, mit schwachem Buckel im Zentrum,<br />
Rand fransig überstehend; Oberfläche pulverig-, wattig-flockig, in der Mitte z. T.<br />
sparrig-schuppig abstehend, sehr dünnfleischig, ganz weiß oder mit blass gelblicher Scheibe. Lamellen<br />
frei, engstehend, eher schmal, weiß; Schneide feinflockig, gleichfarbig. Stiel bis 100 ×<br />
4 mm, zylindrisch oder keulig (am Grund bis 8 mm verdickt), häufig verbogen, wie Hut bekleidet;<br />
Untergrund gelblich, fleischfarben, blassbräunlich; Basis durch weißfilziges Mycel mit<br />
Substrat verbunden. Ring flockig, flüchtig. Fleisch weiß. Geruch und Geschmack unauffällig.<br />
Sporen 7–9(10) × (4,5)5–6,5(7) µm, elliptisch, dickwandig, dextrinoid. Cheilozystiden<br />
bis ca. 60 × 15 µm, keulig, spindelig, oft kopfig oder schwach divertikulat, seltener geschnäbelt.<br />
Elemente der HDS und Stielbekleidung bis ca. 60 × 12 µm, hauptsächlich zylindrisch,<br />
kurzgliedrig, puzzleartig.<br />
Vorkommen: Tropenwaldhaus: auf vermodernden Blättern, z. B. von Persea americana (Avocado)<br />
oder an Totholz von Robinia pseudoacacia (Robinie, Legumosae) bis ca. 1,70 m Höhe.<br />
d<br />
© 2012, Deutsche Gesellschaft für Mykologie<br />
c