11.11.2012 Aufrufe

landschaftsarchitektonischen Aufsichtsplänen, mit Adobe Photoshop

landschaftsarchitektonischen Aufsichtsplänen, mit Adobe Photoshop

landschaftsarchitektonischen Aufsichtsplänen, mit Adobe Photoshop

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

7 FAZIT<br />

94<br />

Nach dem Erläutern von Grundlagen der Bildbearbeitung<br />

am Computer, dem Erklären der Schnittpunkte<br />

zwischen CAD und Bildbearbeitung, dem Aufzeigen von<br />

Methoden zur Erstellung von Planelementen und dem<br />

Hinweis auf Möglichkeiten zur Steigerung der Effizienz<br />

im Arbeitsprozess bleibt die Frage, ob diese Kenntnisse<br />

ausreichen, einen Plan gut zu visualisieren.<br />

Die Kapitel 3 bis 6 beschreiben die technischen Möglichkeiten,<br />

die <strong>Photoshop</strong> bietet, um diese Aufgabe<br />

zu erledigen. Einen <strong>landschaftsarchitektonischen</strong> Plan<br />

visuell gut umzusetzen, bedeutet jedoch mehr, als die<br />

technischen Möglichkeiten des „Arbeitswerkzeuges“<br />

<strong>Photoshop</strong> zu kennen. Wie in Kapitel 2 bereits angerissen,<br />

ist es mindestens ebenso von Bedeutung zu<br />

wissen, was man <strong>mit</strong> einer bestimmten Darstellungsweise<br />

erreichen möchte und welche Mittel in der Lage<br />

sind, den gewünschten Eindruck zu erzielen.<br />

Daher macht es wenig Sinn, alles was technisch machbar<br />

ist, auch zu nutzen, eben weil es machbar ist.<br />

Hinter jedem Klick sollte eher die Frage stehen, ob<br />

das Ergebnis einem Gesamtwerk zuträglich ist, das die<br />

Leitidee oder die Stimmung bereits durch die Grafik<br />

ver<strong>mit</strong>teln kann.<br />

Dazu bietet <strong>Photoshop</strong> eine Reihe sehr geeigneter<br />

Werkzeuge, aber es enthebt den Landschaftsarchitekten<br />

nicht davon, sein persönliches ästhetisches Empfinden<br />

zu nutzen, um Entscheidungen über den Einsatz<br />

dieser Werkzeuge zu treffen.<br />

Einige Fragen dürften aber bisher unbeantwortet geblieben<br />

sein:<br />

Wie sollte sich <strong>Photoshop</strong> verändern, um den Bedürfnissen<br />

von Landschaftsarchitekten noch mehr zu entsprechen?<br />

Aber auch die Frage nach der Zukunft von Plangrafik<br />

im Allgemeinen und die Rolle, die ein Bildbearbeitungsprogramm<br />

wie <strong>Photoshop</strong> dabei spielt, mag beim<br />

Lesen dieser Arbeit aufkommen.<br />

Als unabdingbar bei der Erarbeitung einer Plangrafik<br />

sehe ich nach wie vor Kreativität und ein ästhetisches<br />

Gespür für Farbe, Proportion und Gestaltung im Allgemeinen<br />

an, das sich durchaus von Individuum zu Individuum<br />

unterscheiden kann (und auch unterscheiden<br />

sollte). Daher kann es nicht Aufgabe eines Grafikprogrammes<br />

sein, einen Plan nach Definition der Einzelelemente<br />

automatisch zu erstellen. Die Entscheidung,<br />

welcher Stil, welche Farbnuance dem Aussehen für den<br />

jeweiligen, ganz spezifischen Zweck des Planes zuträglich<br />

ist, ist sicherlich bei der Erfahrung und dem Verständnis<br />

eines kreativen und emotionalen Menschen<br />

besser aufgehoben als bei festgelegten Algorithmen<br />

einer Maschine.<br />

Daher kann nicht die Frage sein, wie <strong>Photoshop</strong> dem<br />

Landschaftsarchitekten möglichst viel Arbeit abnehmen<br />

kann, sondern welche Werkzeuge es ihm zur Ve-<br />

fügung stellen kann, um die Erfahrung und die Kreativität<br />

möglichst schnell und unkompliziert in die<br />

Visualisierung von Plänen einfließen zu lassen.<br />

Aus diesem Grunde halte ich es für unnötig, ja kontraproduktiv,<br />

nach einem Programm zu verlangen, das die<br />

Visualisierung quasi „von sich aus“ erledigt.<br />

Das Erstellen von Plänen stellt meines Erachtens einen<br />

künstlerischen Schaffensprozess dar, der einerseits auf<br />

bestimmte Ansprüche eingehen muss und auch ein<br />

klares Ziel verfolgt, andererseits aber Gefühle und Assoziationen<br />

hervorrufen muss, um ein ganzheitliches<br />

Verständnis für die Planung zu schaffen.<br />

Sowohl die Schaffung des Planes als auch das Rezipieren<br />

sind in hohem Maße individuell und entziehen sich<br />

so<strong>mit</strong> letztlich einer computergenerierten Produktion.<br />

Trotzdem stellt der Computer ein äußerst nützliches<br />

und auch effektives Mittel dar, die individuellen Ideen<br />

und Bilder umzusetzen. Er sollte aber stets Mittel zum<br />

Zweck bleiben.<br />

Aus diesem Grund sehe ich die Zukunft von <strong>Photoshop</strong><br />

(oder jedem anderen von Landschaftsarchitekten zur<br />

Planerstellung oder Weiterbearbeitung genutzter Programme)<br />

nicht in der weitergehenden Automatisierung<br />

von Prozessen (im Sinne von: „Erstelle einen Baum in<br />

der Aufsicht <strong>mit</strong> einem Radius von 8 Metern im Stile<br />

des Impressionismus“), sondern im zur Verfügung<br />

Stellen vielfältiger Werkzeuge, die eine möglichst hohe<br />

Flexibilität ermöglichen.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!