1955 PDF - TSG 1885 Neu-Isenburg

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TURN- U. SPORTGEMEINSCHAFT 1885 EV NEU-ISENBURG, BEETHOVENSTR. 53 • TEL 487 . SPORTPLATZANLAGEN AM SCHWIMMBAD Nummer 6 Juni 1955 1. Jahrgang Int 11501Cen (legt' die la-- Als vor 70 Jahren unsere Väter sich die Hände reichten zu einer Turn- und Sportgemeinde handelten sie getreu dem Wahlspruch unseres Turnvaters Jahn „Einigkeit macht stark". In diesem Jahre wollen wir aus Anlaß s 70jährigen Bestehens nun auch ein- 1 Rückschau halten und stellen fest, daß nur der ganze Einsatz von Mut und Opfer notwendig waren, um das große Haus und Turnerheim der Turngemeinde einstmals erstehen zu lassen. Leider hat der unglückselige Krieg alles vernichtet und nun stehen wir wieder vor derselben Aufgabe, welche heute genau so schwer ist als damals. Wir wissen, daß nur mit Unterstützung unserer Heimatstadt und dem Lande Hessen unsere Sportstätten geschaffen werden können. Reichen auch wir uns die Hände wie unsere Väter und geloben mit Mut und Tatkraft das große Werk zu vollenden, das Turnen und den Sport zu pflegen für eine gesunde Jugend. Kein Opfer 'darf zu viel sein für diese große und edle Sache. Der Vorstand fordert nicht das unmöglichste von seinen Mitgliedern, welches nicht zu erfüllen wäre. Es ist notwendig einen Beitrag zu leisten, der den Zeitverhältnissen angepaßt ist, um all unseren Abteilungen einmal die notwendigen Geräte zur Verfügung zu ,llen und zweitens die Unterstützung gewähren, die sie bedürfen. Denn nur dann kann man einen gesunden Sportbetrieb aufbauen. Soll unser Turnerheim wieder erstehen, sind auch die Bausteine notwendig. Die Spendenbausteine rufen wir in Erinnerung. Nun werdet Ihr sagen, der Vorstand hat gut reden, er will nur immer von uns haben. Jedoch wer ist der Vorstand?! Menschen wie du und ich und 'wer nie im Vorstand war, kann nicht 'wissen, was es heißt, Vorstand zu sein. Ein Vorstand ist einer, der schon jahrelang keiner mehr sein will und der nur deshalb immer wieder seine Rücktrittsschreiben in den Ofen wirft, weil er sich sagt: Einer muß ja der Dumme sein! Zum Vorstand muß man geboren sein und dann gewählt werden. Vorstände kommen daher in den besten Familien vor. Was es heißt, einen Vorstand zum Familienoberhaupt zu haben, davon kann jede Familie ein Lied sängen, gleichgültig, ab es sich um eine Turnverein-, Fußball- oder Gesangvereins- Vorstandsfamilie handelt. Die Festreden, die Vorstände reden, sind meist ganz anders als diejenigen, die sie seit Tagen mit sich herumtrugen. Was vorher vom Vorstand mit Verstand zu Papier gebracht 'wurde, und was dieser sich dann mit verbissenem Ernst vor dem Spiegel oder sonstwo — einverleibte, ist wie weggeblasen. Liebe Turnbrüder und Turnschwestern. Wenn nun der Kassierer an die Tür kommt, empfangt ihn liebevoll und erleichtert ihm seine schwere Aufgabe. Und wenn der Ruf zum Arbeitseinsatz an Euch liebe Turnbrüder ergeht, helft mit, unterstützt Euren Vorstand, habt Mut, denn nur im wollen liegt die Tat. „Wir wollen sein ein einig Volk von Brüdern und Schwestern!" Wir dürfen heute nun als unsere erste große Veranstaltung am 4. Juni 195'5 zu unserem Schwimmfest im Waldschwimmbad herzlich einladen. Laßt dieses Fest zum großen Ereignis in Neu-Isenburg werden, bringt alle Verwandte und Bekannte mit. Ein großes Programm wird geboten. Hoffen wir, daß der Wettergott in diesem Jahr uns einen schönen Sommer 'bringt. Das Gauturnfest steht vor der Ttür; auch hierzu ergeht der Ruf am 2. und 3. Juli nach Nieder-Roden. Die Festteilnehmer wollen sich schriftlich beim Vorstand anmelden. Noch haben sich nicht alle Turner gemeldet. Kommt alle in die Turnstunde, euer Oberturnwart freut sich. Die Festtage des Landesturnfestes vom 14. bis 17. Juli in Darmstadt laßt Euch nicht entgehen. Mitglieder, unterstützt alle unsere Sportveranstaltungen, denn nur in der Geschlossenheit liegt unsere Kraft. Mitglieder! Kommt alle zu unserer Großveranstaltung im Waldschwimmbad am Samstag, 4. Juni, 20,30 Uhr Das Inserat Inserieren heißt werben! Werben heißt, etwas gewinnen wollen; die Braut, die Käuferschicht, politischeAnhänger usw. Von der ursprünglichen Art der Werbung von Mund zu Mund, von der primitiven Werbung des Zettelaushangs, sind wir zur modernen Zeitungs- und Illustriertenwerbung übergegangen. Ein Inserat muß ansprechend sein, es muß etwas Besonderes herausgestellt werden, das die Augen der Kreise fesselt, die man gewinnen will. Genau wie bei zukünftigen Lebenspartnern die Charaktereigenschaft, das persönliche Aussehen, die soziale Stellung, die Ausdauer oder Hartnäckigkeit der Werbung den Ausschlag geben, genau so verhält es sich bei der Insertion. Die Amerikaner haben die Anzeigenwerbung zu einer gewissen Vollkommenheit entwickelt. Farbenprächtig und originell warten sie immer wieder mit neuen Ideen auf. Bewußt eingeflochtene Fehler in einer Anzeige oder das auf den Kopf stellen eines Inserates haben ihre beabsichtigte Wirkung nicht verfehlt. Solche originellen Ideen dürfen sich natürlich nicht wiederholen, sonst stumpfen sie ab. Wir Deutschen lieben die dezente und geschmackvolle Werbung; das Marktschreierische liegt uns nicht. Trotzdem hat die deutsche Geschäftswelt schon lange eingesehen, daß es ohne die Anzeigenwerbung nicht geht. Auch die Plazierung spielt eine große Rolle. In den großen Tageszeitungen sind den politischen Nachrichten, den Romanen, dem Feuilleton, dem wirtschaftlichen Teil, dem Anzeigenteil. usw. stets bestimmte Seiten vorbehalten. Der Leser kann sich leicht und mühelos über das orientieren, das ihn interessiert. Wir haben in unserer Monatszeitung bewußt die letzte Seite für unsere Anzeigenwerbung mit gleich großen Feldern zweifarbig vorgesehen. Natürlich können unsere Inserenten ein oder mehrere Felder belegen. Sie können für ihr Unternehmen allein oder auch für einen oder mehrere Artikel werben, die sie besonders herausstellen wollen. Nur an den Anzeigenraum sind sie gebunden. Diese geschmackvolle, zugkräftige Art der Werbung hat nachweisbar die besten Erfolge gebracht. Unsere Mitglieder und ihre Freunde lenken ihre Schritte zu den Firmen, die durch ihre Insertion unseren Verein unterstützen.
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