1955 PDF - TSG 1885 Neu-Isenburg
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Handball<br />
Am 21. August begannen wir Handballer<br />
mit unserer Verbandsrunde <strong>1955</strong>/56.<br />
Viele Hoffnungen werden an diesem<br />
Tag noch gehegt, und wieviele werden<br />
am Ende der Spielzeit begraben werden<br />
müssen. Auch wir haben die Hoffnung,<br />
in dieser Saison nicht mehr die Rolle<br />
der billigen Schlachtopfer zu spielen,<br />
sondern rechnen uns einen Platz in der<br />
ersten Hälfte der Tabelle, vielleicht sogar<br />
den ersten, aus. Wieder konnte die<br />
Mannschaft etwas Verstärkung erhalten,<br />
denn unser Sportfreund Rolf Kunz<br />
ist nach 2jähriger Abwesenheit wieder<br />
zu uns zurückgekehrt und konnte im<br />
Sturm günstig eingebaut werden. Leider<br />
konnten die Vorbereitungsspiele zur<br />
Verbandsrunde nicht mit der endgültigen<br />
Mannschaft ausgetragen werden<br />
(Urlaub) und gingen zum Teil hoch verloren.<br />
Aber als am 21. 8. der Startschuß<br />
fiel, war alles zur Stelle, und unser erster<br />
Gegner, der MTV Kronberg, konnte<br />
kommen. Kronberg ist eine von den<br />
Mannschaften, die uns nicht liegen und<br />
obwohl wir fast dauernd das gegnerische<br />
Tor belagerten, mußten wir eine<br />
9:6-Niederlage hinnehmen. 10 Minuten<br />
vor Schluß stand die Partie noch 6:5 für<br />
uns, doch einige Unstimmigkeiten unserer<br />
Hintermannschaft konnte Kronberg<br />
zu obigem Ergebnis ausnutzen. Eine Woche<br />
später mußten wir zum TV 1860<br />
Ffm., ein uns ebenfalls unliebsamer<br />
Gegner. Wohl keiner hatte die 17:4-Niederlage<br />
aus dem Vorjahr vergessen.<br />
Aber unsere Mannschaft lief zu einer<br />
großartigen Form auf, und als wir nach<br />
Hause fuhren, hatten wir durch einen<br />
8:5-Sieg 2 wertvolle Punkte in der Tasche<br />
und unsere Pleite war revanchiert.<br />
Am 4. 9. empfingen wir .den <strong>Neu</strong>ling aus<br />
der C-Klasse, die SG 04 Ffm. Bei <strong>Neu</strong>lingen<br />
muß man sich besonders vorsehen,<br />
denn diese werden meist zum<br />
Schrecken der Favoriten. Doch unsere<br />
Angst war unbegründet, denn vom Anspiel<br />
weg übernahmen wir die Führung<br />
und bei Halbzeit. lagen wir bereits mit<br />
9:3 Toren vorn. Nach der Pause ließ das<br />
Tempo merklich nach, so daß die SO 04<br />
nochmals auf 9:5 herankommen konnte,<br />
doch der Endspurt sicherte uns einen<br />
schönen 13:5-Sieg. Eine der ersten Vorentscheidungen<br />
um die Meisterschaft<br />
brachte uns der 11. 9. mit dem Spiel gegen<br />
den VfB Goldstein. G. gilt als eine<br />
der stärksten Mannschaften in der B-<br />
Klasse und bringt einen gefährlichen<br />
Sturm mit. In einem schnellen und spannenden<br />
Kampf konnten wir mit 7:5 Toren<br />
knapp die Oberhand behalten. Allerdings<br />
hatte das Ergebnis noch höher<br />
ausfallen müssen, denn unser Sturm<br />
hatte einen sehr schlechten Tag, so daß<br />
es der Hintermannschaft überlassen war<br />
dem Gegner die Courage abzukaufen.<br />
Nach diesem Sieg konnten wir mit 6:2<br />
Punkten den 3. Tabellenplatz einnehmen.<br />
Auch unser nächster Gegner, der BSC<br />
Kelsterbach, mußte erkennen, daß es<br />
nicht leicht ist, in <strong>Isenburg</strong> Punkte zu<br />
holen. Wenn die Gäste auch verhältnismäßig<br />
hoch mit 14:2 Toren verloren, so<br />
darf man keineswegs die Leistungen ihres<br />
Sturmes schmälern, er hatte lediglich<br />
die unangenehme Aufgabe, gegen<br />
eine sehr sichere und stabile Abwehr<br />
zu bestehen. Wesentlich schwerer war<br />
unsere Aufgabe am 25. 9. gegen die<br />
schnelle und starke Elf der Tgm.<br />
Schwanheim. Die 3:2-Halbzeitführung<br />
war zwar verdient, doch ließ das Mannschaftsgefüge<br />
noch viele Wünsche offen.<br />
Erst gegen Schluß des Spieles fand sich<br />
der Sturm nochmals zu schönen Aktionen<br />
zusammen und das Ergebnis war<br />
ein sauer verdienter 8:5-Sieg. Wenig<br />
Mühe hatten wir am 2. 10. mit unseren<br />
Gästen aus Eschborn. Nach wenigen Minuten<br />
war ihr Strohfeuer bereits verbrannt,<br />
und es gab nur noch eine Mannschaft,<br />
die spielte, und das waren wir.<br />
Das Spiel wurde sicher mit 13:2 Toren<br />
gewonnen.<br />
Unsere Reserve muß in diesem Jahr in<br />
der C-Klasse spielen, weil bei uns nur<br />
3 Mannschaften eine Reserve mitbringen.<br />
Daß sie nicht viel erreichen wird,<br />
darüber war man sich von vornherein<br />
einig, aber wichtig ist, daß überhaupt<br />
gespielt wird. Im ersten Spiel verloren<br />
sie bei Blau-Gelb Ffm. unverdient hoch<br />
mit 13:1 Toren und 8 Tage später in Bad<br />
Homburg mit 4:2. Daß dieses Spiel jedoch<br />
verloren ging war einzig und allein<br />
ein „Verdienst" unseres Sturmes, dem<br />
an diesem Tag aber auch gar nichts<br />
klappen wollte. Durch einen Unfall und<br />
einige Ausfälle konnten sie das Spiel in<br />
Köppern am 4. 9. nicht austragen. Am<br />
11. 9. spielten sie ebenfalls gegen Goldstein<br />
und mußten auch hier mit 11:3 Toren<br />
eine ziemlich hohe Niederlage hinnehmen.<br />
Auch unsere Reserve konnte am 18. 9. einen<br />
Sieg mit nach Hause bringen. Der<br />
Leidtragende war die <strong>TSG</strong> Rödelheim.<br />
Mit 14:9 fiel der Erfolg recht deutlich<br />
aus. Eine Woche später mußte sie zum<br />
Tabellenzweiten, zur Bockenheimer<br />
Tgm. und verlor mit 11:6 Toren. Sehr<br />
torearm war das Heimspiel am 2. 10.<br />
gegen Oberrad. Mit 2:1 nahmen die Gäste<br />
Sieg und Punkte mit nach Hause.<br />
Atidt bei S, pest' und Spiet<br />
Hessische Getränke•Industrie GrtbH., Frankfurt<br />
Hergeste durch:<br />
Schwimmen<br />
Anläßlich unserer Fahnenweihe, verbunden<br />
mit dem 70jährigen Bestehen des<br />
Vereins, wollen wir einen Rückblick<br />
über den Werdegang der Schwimmabteilung<br />
nehmen. Sie ist noch sehr jung und<br />
trotzdem nicht ganz so jung. Die ehemalige<br />
Freie Turnerschaft sowie die<br />
Turngemeinde verfügten in früherenJahren<br />
über beachtliche Schwimmabteilungen,<br />
die sich in der früheren Deutschen<br />
Turnerschaft bzw. Arbeiter-, Turn- u.<br />
Sportbund betätigten. In den Jahren<br />
nach 1933, als beide Verbände gleichgeschaltet<br />
bzw. verboten wurden, lag<br />
der schöne Schwimmsport in <strong>Neu</strong>-<strong>Isenburg</strong><br />
völlig brach. Schwimmsporttreibende<br />
junge Leute mußten sich Frankfurter<br />
Vereinen anschließen. Nach dem<br />
zweiten Weltkrieg war für lange Zeit<br />
unser schönes Waldschwimmbad von der<br />
Besatzungsmacht beschlagnahmt und für<br />
Jahre jede Möglichkeit in <strong>Neu</strong>-<strong>Isenburg</strong><br />
erschöpft, eine Wassersportabteilung ins<br />
Leben zu rufen. Erst mit der Freigabe<br />
unseres Schwimmbades im Jahre 1952,<br />
konnte man diese Sache ins Auge fassen.<br />
Die damalige Freie Turnerschaft beauftragte<br />
Heinz Ziegler damit, eine<br />
Schwimmabteilung aufzubauen. Es war<br />
eine sehr schwere Aufgabe, denn es war<br />
— bedingt durch die Beschlagnahme des<br />
Schwimmbades — der größte Teil der<br />
Kinder Nichtschwimmer. Aber es gelang.<br />
Zusammen mit seinen Kameraden Philipp<br />
Schneider und Fritz Ziegler konnte<br />
Heinz Ziegler in kurzer Zeit eine Abteilung<br />
schaffen, die heute weit über die<br />
Grenzen unserer Heimatstadt bekannt<br />
ist. Es gab auch Rückschläge. Diese wurden<br />
aber in zäher Arbeit überwunden.<br />
Als später noch Ludwig Wöllstein für<br />
die Abteilung gewonnen werden konnte,<br />
waren auch für große Wasserschauveranstaltungen<br />
alle Voraussetzungen<br />
zum guten Gelingen geschaffen. Heute<br />
denn es 6dliommt-1