1955 PDF - TSG 1885 Neu-Isenburg
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Elterrot<br />
Am 11. 11. ist wieder Einzug der Narren.<br />
Jeden Donnerstag nun sitzen wie immer<br />
die Enthusiasten im kleinen Kolleg<br />
beisammen und brüten für diesen<br />
Abend. Man würde sich freuen, wenn<br />
diese Sitzungen doch nun endlich von<br />
allen Karnevalisten planmäßiger be-<br />
sucht würden, zumal wir fast 70 Leute<br />
sind. Ich hoffe doch, von dieser Stelle<br />
aus meiner Bitte folge zu leisten. Wie<br />
gesagt, jeden Donnerstag wieder um<br />
20.30 Uhr Treffpunkt im kleinen Kolleg.<br />
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60 Jahre Karneval<br />
Unsere Karnevalabteilung kann auf<br />
eine stolze Tradition zurückblicken. Sie<br />
ist nicht nur die älteste, sondern auch<br />
die erfolgreichste <strong>Neu</strong>-<strong>Isenburg</strong>s. Wenn<br />
wir nun auf die vielen Jahrzehnte Rückschau<br />
halten, so müssen wir das Rad des<br />
Karnevals um 60 Jahre zurückdrehen.<br />
Eine hübsche, lange Zeit, fast ein Menschenalter.<br />
Aus der Chronik können wir<br />
folgendes entnehmen:<br />
Das Jahr 1895 ist für den <strong>Isenburg</strong>er<br />
Karneval von besonderer Bedeutung.<br />
Es war am 20. Januar 1895, als die Turngemeinde<br />
im „<strong>Isenburg</strong>er Hof" mit einer,<br />
für die damaligen Verhältnisse,<br />
großen Damensitzung vor das Publikum<br />
trat. Sie hatte damit einen Riesenerfolg.<br />
Die Sitzung mußte wiederholt werden<br />
und die Darbietungen waren in aller<br />
Munde.<br />
Durch diesen Erfolg ermutigt, baute die<br />
Turngemeinde den Karnevalsbetrieb •<br />
weiter aus, und oft konnte der kleine<br />
Saal die Menschen nicht fassen, wenn es<br />
hieß, die Turngemeinde bringt eine Sitzung.<br />
Die Eröffnungsspiele verfaßte der<br />
hier wohnende Schriftsteller Hermann<br />
Hirschfeld. Bei den alten <strong>Isenburg</strong>er<br />
wird aus dieser Zeit die „alt Säg" und<br />
„Renz" noch in guter Erinnerung sein.<br />
Als besondere Überraschung bringen<br />
wir nun das erste Programm der Sitzung<br />
des Jahres 1895.<br />
Erste Damensitzung der Turngemeinde<br />
<strong>1885</strong>, Programm:<br />
1. Große satyrische, lyrisch-dramatische Eröffnungsfeier,<br />
verfaßt vom Verfasser.<br />
2. Federlieher Einzug des frisch gewaschenen<br />
und strahlenfreien in Narrheit dressierten<br />
Ministeriums, sodann Begrüßung und Eröffnungsgebabbel<br />
des Obernarren.<br />
3. Lied Nr. 1, Karnevalserwachen.<br />
4. Gemischte Platte mit humoristischem<br />
Salat: Protokoll.<br />
5. Ein kleiner dicker in der Ratti-Mausi-Falli.<br />
6. Feuerwehrmann Georg Wichtig und eine<br />
ungelöste Abhandlung über brennende<br />
Fragen.<br />
7. Närrisches Lied, Gefrorenes.<br />
8. Einer der gern gute Ratschläge erteilt.<br />
9. Pause, 11 Minuten zum Herumlaufen.<br />
10. Ein Schnapsreisender.<br />
11. Lied Nummer 3.<br />
12. Der lustige Kümmelwecksbub im Sonntagsanzug.<br />
13. Ein alter Bekannter.<br />
14. Das Stromer-Ehepaar.<br />
15. Ehelied.<br />
16. Nieswie eraus.<br />
Ja, so war es damals, am Anfang.<br />
Im Jahre 1911 wurde dann von der Turngemeinde<br />
der Saalbau in der Beethovenstraße<br />
gekauft und in dieser Turnhalle<br />
-- damals die größte <strong>Neu</strong>-<strong>Isenburg</strong>s<br />
-, die weit über 1500 Personen<br />
faßte, ging die Reihe der Sitzungen erfolgreich<br />
weiter, und im Jahre 1925 feierte<br />
man das 30jährige Bestehen. Viele<br />
Jahre vergingen und, immer wieder aus<br />
eigenen Reihen genährt, wurden die<br />
Büttenredner und Spaßmacher mit Erfolg<br />
gefeiert. Der 2. Weltkrieg ließ unsere<br />
schönste Turnhalle <strong>Isenburg</strong>s in<br />
Trümmer versinken . . . Aber die Sitzungen<br />
gingen nicht unter..<br />
In unserer heutigen Turnhalle, die leider<br />
nur 350-400 Menschen faßt, gehen<br />
unsere Sitzungen mit großem Erfolg<br />
weiter und in der kommenden Session<br />
am 1. Samstag des Jahres 1956, feiern<br />
wir das 60. Jahr einer Sonder-Jubiläumssitzung,<br />
die allen beweisen wird, daß<br />
der Ruf unserer Karnevalabteilung in<br />
den 60 Jahren nichts eingebüßt hat.<br />
Helau<br />
Fußball<br />
Aut vollen Touren laufen die Verbandsspiele<br />
der kommenden Saison und abwechselnd<br />
sind die Erfolge unserer<br />
Mannschaften. Nach dem 5. Spieltag<br />
steht die <strong>TSG</strong>-Elf mit 2 Siegen und 3<br />
Niederlagen und mit 4:6 Punkten im<br />
Mittelfeld der Tabelle. Zweifellos kein<br />
überzeugender Tabellenplatz, gegenüber<br />
der vergangenen Saison. Die Gründe<br />
sind wohl da zu finden, daß von der vorjährigen<br />
Mannschaft nur noch 5 Spieler<br />
für die I. Garnitur zur Verfügung stehen<br />
und die junge Elf noch nicht die<br />
nötige Spielerfahrung aufweist. Der<br />
Spielausschuß wird trotz dieser derzeitigen<br />
Mannschaftskrise alles versuchen,<br />
um auch für die kommenden Spiele eine<br />
angemessene Mannschaft in die Begegnungen<br />
zu schicken.<br />
In den folgenden Zeilen streifen wir<br />
kurz die bisherigen Spiele und ihren<br />
Verlauf.<br />
Die erste Begenung führte unsere Elf<br />
im Auswärtsspiel gegen Wiking Offenbach,<br />
die gegenüber der vergangenen<br />
Saison eine wesentlich stärkere Elf<br />
stellte. Der guten Leistung unserer<br />
Mannschaft war es zuzuschreiben, daß<br />
mit 2:4 der erste Sieg und damit auch<br />
die Punkte mitgenommen wurden. Nach<br />
ausgeglichenem Spielverlauf kamen die<br />
Gastgeber in der 20. Minute zur 1:0-<br />
Führung, die allerdings aus klarer •Abseitsposition<br />
erzielt wurde. Erst nach der<br />
Pause kam unsere Elf zu einer leichten<br />
Feldüberlegenheit, und in der 53. Minute<br />
gelang es dann Hardt mit einem<br />
unhaltbar verwandelten Foulelfmeter<br />
den Ausgleich zu erzwingen. Bereits einige<br />
Minuten später konnte Hofmann<br />
im Alleingang die <strong>TSG</strong>-Elf auf 1:2 in<br />
Führung bringen, die in der 65. Minute<br />
Eder mit einem weiteren Tor auf 1:3<br />
erhöhte. Obwohl die Gastgeber nach<br />
einer Drangperiode auf 2:3 verkürzten,<br />
gelang in den Schlußminuten Hach aus<br />
vollem Lauf das 2:4. - Die Reserve errang<br />
mit 1:9 ebenfalls einen schönen<br />
Erfolg.<br />
Das Heimspiel gegen Tempelsee Offenbach<br />
gab unserer Elf, durch den Sieg<br />
am Vorsonntag, einen moralischen Aufschwung.<br />
Leider nützte diese Tatsache<br />
nicht viel, denn mit 1:2 mußte unsere<br />
Mannschaft eine unglückliche Niederlage<br />
hinnehmen. Wie erwartet, bot die<br />
junge Gästeelf eine kämpferisch starke<br />
Partie und stellte unsere Mannschaft<br />
vor eine schwere Aufgabe. In der 22.<br />
Minute kamen die Offenbacher nach<br />
einer verunglückten Abwehr zur 0:1-<br />
Führung, die, obwohl unsere Elf zahlreiche<br />
Chancen erspielte, bis zur Pause<br />
anhielt. Auch nach der Pause versuchte<br />
man den Ausgleich herbeizuführen, doch<br />
die schlagsichere Gästeabwehr war allen<br />
Angriffen unserer Stürmerreihe gewachsen.<br />
Überraschend kam in der 60.<br />
Minute das 0:2, als der Offenbacher<br />
Rechtsaußen einen Alleingang erfolgreich<br />
abschloß. Erst nach diesem Treffer<br />
gelang Mittelstürmer Hach der einzige<br />
Gegentreffer und trotz weiterer Chancen<br />
war es der <strong>TSG</strong>-Elf nicht vergönnt,<br />
den Ausgleich zu erzielen. - Auch die<br />
Reserve mußte mit 2:3 eine knappe Niederlage<br />
hinnehmen.<br />
Eine ungewöhnlich schwache Partie lieferte<br />
die I. Mannschaft bei Eiche Offenbach.<br />
So kam auch die 5:2-Niederlage<br />
nicht überraschend, obwohl das Spiel<br />
durch die schwache Schiedsrichterleistung<br />
zu zwei klaren Abseitstoren der