Computer-Aided Immunofluorescence ... - Universität zu Lübeck
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| 28. JAHRGANG | HEFT 2 | Oktober 2011<br />
Afrika light<br />
Von Anne Flindt, Anna Maria Dorenberg und Christoph Zabel<br />
Im Mai 2011 treffen wir, sechs <strong>Lübeck</strong>er Medizinstudenten aus drei unterschiedlichen Semestern, uns in einer <strong>Lübeck</strong>er Bar<br />
und planen unsere Reise nach Namibia. Die Landkarte vor uns ausgebreitet, geht es um Reisepässe, Finanzen, Telefonkarten,<br />
Safaris in schweren Jeeps, Malariaprophylaxe, Giraffenbeobachtungen an Wasserlöchern und vieles mehr.<br />
Doch der eigentliche Grund für unsere Reise sind Praktika<br />
in Krankenhäusern der Hauptstadt Windhoek. Zwei von<br />
uns beabsichtigen dort acht Wochen ihres Praktischen Jahres<br />
(PJ) <strong>zu</strong> verbringen, die anderen haben sich für Famulaturen<br />
angemeldet.<br />
Drei Monate später stehen wir dann tatsächlich, ausgerüstet<br />
mit Stethoskopen und Pupillenleuchten, in weißen Kitteln<br />
vor dem Katutura State Hospital. Das Katutura State Hospital<br />
wie auch das Central Hospital, an denen wir famulieren beziehungsweise<br />
unser PJ absolvieren, gehören, im Gegensatz<br />
<strong>zu</strong> zahlreichen privaten Versorgungseinrichtungen, <strong>zu</strong> den<br />
staatlich finanzierten Kliniken des Landes. Sie sind Anlaufstation<br />
für all die Fälle, die an den kleineren lokalen, über das<br />
Land verteilten Krankenhäusern aufgrund der Schwere der<br />
Erkrankungen nicht versorgt werden können. Hier werden<br />
auch aufwendige Untersuchungen und Therapien durchgeführt.<br />
Die Wartezeiten können aufgrund der eingeschränkten<br />
Kapa-zitäten allerdings verhältnismäßig lang sein, so dass<br />
Patienten beispielsweise auf eine Ultraschalluntersuchung,<br />
die in Deutschland problemlos noch am selben Tag durchgeführt<br />
würde, mehrere Wochen warten müssen. Vielfach<br />
ist es weniger die technische Ausstattung als der Mangel an<br />
Fachpersonal, der die Versorgung limitiert. Um diesem Problem<br />
<strong>zu</strong> begegnen, befindet sich gerade eine Medizinische<br />
Fakultät an der University of Namibia im Aufbau. Namibier,<br />
die ein Medizinstudium anstreben, müssen dann <strong>zu</strong>künftig<br />
nicht mehr wie bisher nach Südafrika oder Russland gehen,<br />
sondern können im eigenen Land studieren.<br />
Seit diesem Sommer gibt es <strong>zu</strong>dem einen Kontakt <strong>zu</strong><br />
der <strong>Universität</strong> <strong>zu</strong> <strong>Lübeck</strong>. Knapp hundert Jahre nach dem<br />
dunklen Kapitel kaiserlicher Kolonialherrschaft wird nun<br />
unter ganz anderen Vorzeichen eine Partnerschaft auf Augenhöhe<br />
aufgebaut, von der beide Seiten profitieren.<br />
Die Vergangenheit ist im ehemaligen Deutsch-Südwestafrika<br />
dennoch allerorten erstaunlich präsent: So führen viele<br />
der Windhoeker Straßen deutsche Namen wie „Bismarck-“<br />
oder „Schillerstraße“, es gibt deutschsprachige Schulen, das<br />
Winhoek Lager verweist auf seinem Etikett darauf, dass es<br />
ein „Pur Reinheitsgebot Beer“ ist, in den Supermärkten gibt<br />
es „Schwarzbrot“ und „Brötchen“, und sogar auf Niederegger<br />
Marzipan und Schwartauer Marmelade muss man nicht<br />
verzichten. Namibia zählt <strong>zu</strong> den sichersten Ländern Afrikas<br />
und ist von landschaftlich so großer Schönheit, dass auch<br />
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(focus) uni lübeck<br />
Vor der School of Medicine in Windhoek/Namibia<br />
Aus der Hochschule |<br />
wir es uns nicht entgehen lassen, sie uns an den Wochenende<br />
<strong>zu</strong> erschließen. Neben vielen gemeinsamen Erlebnissen<br />
hat aber natürlich jeder einzelne von uns seine ganz persönlichen<br />
Erfahrungen gemacht.<br />
Informationen für an einer Famulatur oder einem PJ in Namibia<br />
Interessierte:<br />
Bewerbung<br />
Am einfachsten ist es, ein Fax oder eine Email an den Medical<br />
Superintendent im Katutura State Hospital <strong>zu</strong> schicken.<br />
Die Bewerbung sollte einen Lebenslauf, ein kurzes Motivationsschreiben<br />
sowie die Angabe des genauen Zeitraumes<br />
und den gewünschten Fachbereich enthalten.<br />
Wohnen:<br />
Zur Auswahl stehen diverse Hostels, Pensionen, Bed &<br />
Breakfast oder mit Glück auch private Unterkünfte. Sinnvoll<br />
ist es, sich eine Unterkunft in der Nähe des Krankenhauses