111 Jahre Bergrohr
111 Jahre Bergrohr
111 Jahre Bergrohr
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Die große technische Erneuerung – das Rohrtransportsystem<br />
Produktionstechnik spielt bei der Herstellung von Stahlrohren<br />
eine besondere Rolle. Fast alle Produktionsschritte<br />
erfordern aufwändige Maschinen und Anlagen, in Handarbeit<br />
kann nur sehr wenig erledigt werden. Die Wahl der<br />
spezifischen Verfahren bestimmt sich in erster Linie nach<br />
den zu bedienenden Märkten und dem dort jeweils geforderten<br />
Rohr-Abmessungsspektrum.<br />
Bezüglich der Rohrformung ist die Geschichte von <strong>Bergrohr</strong><br />
seit jeher mit dem 3-Walzen-Biegeverfahren verbunden,<br />
insbesondere seit 1939 der seinerzeit mutige Schritt<br />
zur 12 m langen Biegewalze vollzogen wurde. Auch für die<br />
nächste Zukunft wird dieses Verfahren von <strong>Bergrohr</strong> als<br />
das Verfahren der Wahl angesehen, da sich hiermit eine<br />
optimale Verbindung von Flexibilität und Produktivität<br />
erreichen lässt. Und nach intensiver Befassung mit den<br />
Prinzipien des Biegewalzens sind inzwischen sogar viel<br />
versprechende neue Ansätze zur Leistungssteigerung<br />
gefunden worden.<br />
An den grundlegenden Verfahrens prin zipien des Biegens,<br />
Schweißens, Prüfens etc. hat sich in den vergangenen<br />
30 <strong>Jahre</strong>n nur gelegentlich substantiell et was geändert.<br />
Zwar sind immer wieder Verfahrensvarianten aufgetaucht,<br />
die sich unter bestimmten Umständen vorteilhaft<br />
einsetzen lassen. Und Anlagen veralten letztlich auch dadurch,<br />
dass Nachfolgekonstruktionen bei eigent lich gleichem<br />
Verfahrensprinzip anders und nach immer neuen<br />
Gesichtspunkten aufgebaut werden. Große technische<br />
Sprünge waren in diesem Zusammenhang allerdings<br />
eher selten zu verzeichnen.<br />
Es ist eine alte Weisheit in der Stahlrohrfertigung, dass<br />
die betriebliche Leistung nur zu einem Teil auf den Maschinen<br />
und Anlagen selbst erbracht wird. Zu einem wesentlichen<br />
Teil wird sie zwischen den Maschinen und<br />
Anlagen, also im Materialfluss erzeugt. Auf die stete und<br />
zeitgerechte Versorgung der Produktionsanlagen mit<br />
neuen Rohren kommt es an. Besonders für die Anforderungen<br />
von Berg rohr, wo in ein und demselben Betrieb<br />
Rohre mit sehr unterschiedlichen Durchmessern und<br />
Stückgewichten be wegt werden müssen, ist die Thematik<br />
des innerbetrieblichen Materialflusses von sehr großer<br />
Bedeutung. Traditionelle Techniken wie Längsförder-<br />
Rollgänge und Querablaufbahnen haben unter diesen<br />
Umständen Grenzen, die sich mehr und mehr nachteilig<br />
auf die betriebliche Leistung auswirkten.<br />
Mit Hilfe einer Simulationsanalyse konnte schon 1998<br />
nachgewiesen werden, dass ein Rationalisierungseffekt<br />
in der Produktion von deutlich über 20% erreicht werden<br />
kann, wenn zuverlässigere Mittel des Materialflusses zu<br />
Verfügung stünden. Die Erkenntnis hat über die <strong>Jahre</strong> hinweg<br />
die Gemüter nicht losgelassen und diverse Lösungs-<br />
1916<br />
Gründung der Abteilung Blechverarbeitung auf dem heutigen Firmen gelände.<br />
<strong>Bergrohr</strong> |13