111 Jahre Bergrohr
111 Jahre Bergrohr
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Wirtschaftswunder<br />
Nach schwierigen Anfängen in den unmittelbaren Nachkriegsjahren<br />
folgte das deutsche Wirtschaftswunder.<br />
Getragen von der Aufbruchstimmung der 50er und 60er<br />
<strong>Jahre</strong> expandierte auch die Gebr. Berg GmbH in großem<br />
Umfang – und in Richtung Ruhrgebiet.<br />
Das Vormaterial bezog das Unternehmen damals im Wesentlichen<br />
aus dem Ruhrgebiet. Es wurde von allen<br />
Walz werken mit der Frachtbasis Essen geliefert. Der<br />
Weg ins Siegerland von Essen aus bedeutete daher zusätzliche<br />
27 DM an Frachtkosten. Folglich war eine Röhrenfertigung<br />
im Ruhrgebiet zunehmend interessant.<br />
Im Jahr 1953 ergab es sich, dass das „Röhren- und<br />
Schweißwerk vorm. G. Kuntze GmbH“ in Bochum nicht<br />
weiter geführt werden sollte, da es durch einen Erbfall<br />
an einen Studienrat in Stuttgart kam, der die Röhrenfertigung<br />
nicht fortsetzen wollte. Das war der Anlass für<br />
Gebr. Berg die „Herner Röhrenwerke GmbH“ in Herne<br />
zu gründen, von der BASF in Herne leerstehende Fabrikationshallen<br />
zu mieten und die in der Röhrenfertigung<br />
erfahrene Belegschaft Kuntze dort zu übernehmen. Die<br />
notwendigen maschinellen Einrichtungen kamen aus<br />
Siegen.<br />
Im Jahr 1956 stand das Gelände der Kuntze GmbH zum<br />
Verkauf. Es wurde von Gebr. Berg GmbH, Herner Röhren<br />
werk GmbH und mit 5 % von Dr. Paul Berg erworben.<br />
Belegschaft und die gesamte Röhrenfertigung zog<br />
zu Kuntze um und das Pachtverhältnis mit der BASF<br />
wurde beendet.<br />
Die Expansion im Ruhrgebiet verursachte letztlich eine<br />
Interessenaufspaltung in zwei Familienlinien: Dr. Paul<br />
Berg und seine Nachkommen, insbesondere sein Sohn<br />
Hans, konzentrierten sich auf den Herner Firmenzweig.<br />
Die Nachkommen des im Krieg vermissten und später<br />
für Tod erklärten Dr. Erich Berg engagierten sich in Weidenau.<br />
Dr. Fritz Berg, der älteste Sohn, trat bereits 1957<br />
in das Siegener Unternehmen ein; sein Bruder Dipl.-Ing<br />
Heinrich Berg im <strong>Jahre</strong> 1970. Neben seinem Engagement<br />
in Herne blieb Dr. Paul Berg Gesellschafter und<br />
Geschäftsführer in Weidenau. Trotz gemeinsamer Eigentumsverhältnisse<br />
der beiden Familienzweige kam es in<br />
den 60er <strong>Jahre</strong>n verstärkt zu Konkurrenzsituationen. Das<br />
führte zur Gründung einer gemeinsamen Vertriebsgesellschaft,<br />
der „<strong>Bergrohr</strong> GmbH Düsseldorf“ mit Sitz in Düsseldorf.<br />
Aufgabe dieses neuen Unternehmens war der<br />
Vertrieb und die gleichmäßige Verteilung der Aufträge<br />
auf beide Firmen. Mit dieser Vertriebsfirma taucht der<br />
Name „<strong>Bergrohr</strong>“ 1969 erstmals am Markt auf.<br />
In den 70er und den frühen 80er <strong>Jahre</strong>n erlebte die<br />
Firma Gebr. Berg eine rasante Entwicklung. Der Export<br />
1969<br />
Gründung der „<strong>Bergrohr</strong> GmbH Düsseldorf“ als gemeinsame Vertriebsgesellschaft für die Werke Siegen und Herne.<br />
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