111 Jahre Bergrohr

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uht übrigens auf einem Entwurf der Firma Huss aus Bremen, die – ebenfalls mit Rohren aus Weidenau – Aussichtstürme im Hansaland bei Sierksdorf in Schleswig-Holstein und in Hongkong konstruiert hat. Stolz ist man im Hause Berg auch auf einen Großauftrag aus München. Hier wurden Rohre für eine 43 Kilometer lange Wasserleitung geliefert, die vom Mangfalltal in die Landeshauptstadt führt. Zu den sicher ungewöhnlicheren Aufträgen gehörte ein Projekt in der Schweiz: Die Züricher Stadtwerke wollten ihren Gasvorrat nicht mehr in den hoch aufragenden Gasometern oder Kugelbehältern speichern, sondern unterirdisch in Rohrleitungen. Dazu sollte das Gas unter hohem Druck in großvolumige Rohre gepumpt werden. Die entsprechenden Rohrriesen lieferte Bergrohr Siegen, denn nur hier gab es die dazu nötige Prüfbank für den geforderten Druck von 75 bar bei einem Durchmesser von 2,5 Metern. Zudem war Bergrohr das einzige Unternehmen, das 24 Meter lange Rohre mit einer Rundnaht, komplett gegen Korrosion beschichtet, liefern konnte. Leider fanden nicht alle Ideen die gewünschte Akzeptanz am Markt. Zu den Hoffnungsträgern, die letztlich zu den Akten gelegt werden mussten, zählte in den wirtschaftlich schwierigen 80er Jahren der „Rissstopper“ (crack arrester), der vom Paton-Institut in Kiew entwickelt wurde und offensichtlich nur in westlichen Spezialbetrieben hergestellt werden konnte. Mit dieser Entwicklung sollten entstehende Risse in russischen Gasleitungen, die sich oft über viele Kilometer ausdehnten, in kurzen Abständen gestoppt werden. Obwohl die Technik funktionierte, zerplatzte die Hoffnung auf einen lukrativen Großauftrag. 52 | Bergrohr Brücke über den Tejo bei Lissabon.
Anhang Die Gesellschafter-Familie Berg heute: Dr. Axel Berg, Susanne Berg, Hendrik Berg, Heike Berg, Julia Berg, Bernd Berg, Ilse Berg, Dr. Fritz Berg, Sebastian Berg, Frederik Berg, Jost Berg (von links nach rechts). Es fehlt Karin Sobczyk-Berg. 80er Jahre Verflechtung der Firma Bergrohr Herne mit der Dillingerhütte. Bergrohr |53
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