Varia, Teil 1 - VICO Wissenschaftliches Antiquariat und Verlag OHG

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2 1. Fünfhundert Jahre Buchgeschichte. Bücher von 1499 bis 1999 Initialzündung für die humanistische Gelehrsamkeit! 1 ALEXANDER ab Alexandro, Genialium dierum libri VI. Paris, Apud Audeoenum Parvum, via Iacobaea, ad insigne Lilii, 1549. Oktav. Titelblatt mit Druckersignet, (26), 1.021 S.. Sehr schöner, gut erhaltener zeitgenössischer Pergamentband mit drei durchgezogenen Bünden und Schutzkante. 750,- € Frühe Pariser Ausgabe eines der erfolgreichsten humanistischen Werke des 16. Jahrhunderts! Im Jahre 1522 publizierte der aus Neapel stammende Alessander ab Alessandro (1461-1523) erstmals seine „dies geniales“. Diese „fröhlichen, heiteren Tage“ erlebte der gelehrte Mann, der Rechtswissenschaften und alte Sprachen sowohl in Neapel wie in Rom studiert hatte, im Studium der Antike. Er sammelte seine Eindrücke und veröffentlichte diese im angebotenen Werk. Kein zweites Werk im 16. Jahrhundert traf so den Zeitgeist wie dieses. Es war der Beginn der hu- Für Martin Luther ein Teufelswerk! 2 ANGELUS de Clavasio, Summa Angelica venerabilis ... fratris angeli de clavasio ordinis minorum de observantia cum quibusdam novis et opportunis additionibus eiusdem. Venedig, impressa per Paganinum de Paganinis Brixiensem, 1499, 7. Juni. Oktav. Titelblatt mit Holzschnitt (Petrus mit dem Schlüssel), (6), 458, (10) gezählte Blätter. Hellbrauner Kalbs-Halblederband des 19. Jahrhunderts mit Blindprägung auf dem Rücken und Buntpapierüberzug auf den Buchdeckeln sowie handgeschöpftem Buntpapier als Vorsatz. 2.800,-- manistischen Bewegung in Europa, besonders der humanistischen Jurisprudenz, die die Impulse dieses Buches fast gierig aufnahm: Kenntnis der Antike in Literatur, Sprache und Philosophie, sichere Beherrschung der lateinischen (und griechischen) Sprache, Aufnahme von Rechtsaltertümern des antiken Rom, auch die Geschichte wurde ein Teil der Gelehrtenwelt. Es war das zentrale Werk der frühen Humanisten. Und auch sein Aufbau faszinierte: Lesefrüchte mit gelehrten Anmerkungen, keine scholastische Langeweile mehr. Das Buch lud nicht nur zum Studieren ein, sondern zum Lesen, verschaffte Kurzweil, verzauberte den bildungshungrigen Gelehrten des 16. Jahrhunderts. Auch dies markiert diese Ausgabe: waren die ersten Editionen noch im gelehrten Folioformat, so wurde spätestens mit dieser Pariser Ausgabe die „Dies geniales“ ein Vademecum des Gelehrten und Gebildeten. Man wollte das Buch in Händen halten und auch unterwegs lesen, so wurde das handliche Kleinoktav erschaffen; es ist die Geburtsstunde des Taschenbuchformats, handlich, lesefreundlich, reisebereit. Auch die Drucktype wechselte zur angenehm leserlichen kursiven Antiqua und zusätzlich ließ man noch Raum für Notizen am Rande. Inkunabelausgabe eines der einflussreichsten Werke der Kirche Ende des 15. Jahrhunderts! Berühmt wurde der „Beichtspiegel“ auch deshalb, weil der Reformator Martin Luther 1517 in Wittenberg die Summa Angelica als verfluchte päpstliche Literatur in das Feuer warf, das er als Zeichen des Protestes gegen die Kirche und den Papst entfacht hatte. Angelus Carletanus stammte aus Chiavasso, daher auch sein Beiname „de Clavasio“. Den größten Teils seines Lebens verbrachte er in Rom, wo er auch im Jahre 1495 verstorben ist. Seine von ihm selbst mit dem Namen „Summa Angelica“ versehene „summa casuum conscientiae“ wurde erstmals im Jahre 1486 ediert. Es ist ein nach Schlagworten, alphabetisch geordnetes Compendium, das dem Geistlichen und wohl auch dem Laien, die in der Kirche rechtsprechende Tätigkeit ausgeübt hatten, Überblick gaben. Die rechtliche Position der Kirche zu Fragen des täglichen Lebens der Gläubigen standen durchaus im Vordergrund, es waren aber auch seelsorgerische Elemente angesprochen. Prozess zwischen Jesus und Luzifer! 3 AYRER, Jacob, Historischer Processus Iuris. In welchem sich Lucifer uber Jesum/ darumb daß er ihm die Hellen zerstöhrt/ eingenommen/ die Gefangene darauß erlöst/ und hingegen ihnen Lucifern gefangen und gebunden habe/ auff daß aller hefftigest beklaget. Darinnen ein gantzer Ordentlicher Proceß/ von anfang der Citation biß auff das Endurtheyl inclusive, in erster und anderer Jnstantz/... Frankfurt am Main, Richter Jn Verlegung M. Leonhardi Burcken, 1617. Folio. Titelblatt mit Druckersignet, (10), 742, (68) S. mit einigen halbseitigen Holzschnitten. Zeitgenössischer flexibler Pergamentband. 950,-- Zu den beliebtesten prozessualen Lehrbüchern im Ausgang der Glossatorenzeit gehörten die Schriften, die unter dem Namen „Satansprozesse“ einen Rechtsstreit darstellen, welchen der Teufel gegen das Menschengeschlecht oder gegen Christus wegen der Erlösung der Menschen führte. Es ist in leicht abgewandelter Form die letzte große Auseinandersetzung Gottes mit den Sünden der Menschheit, die in der Bibel unter dem Stichwort „Jüngstes Gericht“ eingegangen ist. Vor diesem Hintergrund entwickelte sich in der Jurisprudenz des Mittelalters ein über Jahrhunderte beliebtes und auch weit verbreitetes Lehrbuch. Den Anfang machte der neapolitanische Geistliche Jacobus de Theramo (1349 - 1417) mit seiner 1382 verfassten „consolatio peccatorum seu lis Christi et Belial“. Das Werk wurde zunächst in theologischer Absicht verfaßt, gleichwohl wurde unter Beachtung
1. Fünfhundert Jahre Buchgeschichte. Bücher von 1499 bis 1999 der prozessualen Erfordernisse juristisch sauber ein Prozeß inszeniert. Im Jahre 1597 wurde dieses Werk durch Jacob Ayrer (1569 - 1625) wiederentdeckt und bis ins 18. Jahrhundert ediert. Im Zuge der Rezeption des römischen Rechts in Deutschland fand dieses Werk auch Abnehmer im gebildeten Bürgertum, die sich an hand dieses Werkes über einen Prozessverlauf informierten. Rechtsvorlesungen für das Volk! 4 BARTH, Anton, Vorlesungen über sämmtliche Hauptfächer der Staats = und Rechtswissenschaft. Zum Selbststudium für jeden Staatsbürger allgemein verständlich bearbeitet. Erster (...sechster) Augsburg, v. Jenisch- und Stage`sche Buchhandlung, 1835-1840, 8vo. (1:) X, (4), 512 S.; (2:) 519 S.; (3:) IV, 781 S.; (4:) IV, 501 S.; (5:) XII, 644 S.; (6:) VIII, 652 S. Sechs schöne zeitgenössische Halblederbände. 480,-- 1: Juristische Encyklopädie und ein Theil des Naturrechts bis zum natürlichen Staatsrecht 2: Beschluß des Naturrechts, dann von dem römischen Privatrechte den allgemeinen Theil und einen Theil des Sachenrechts 3: Fortsetzung und Schluß des römischen Privatrechts in seiner heutigen Anwendung 4: Das öffentliche Recht des deutschen Bundes und der deutschen Bundesstaaten oder das deutsche Bundes= und Staats=Recht 5: Das gemeine deutsche Privatrecht mit Einschluß des Lehen= Handels= Wechsel= und Seerechts Berühmteste Streitschrift im 30jährigen Krieg! 3 6: Polizey-Wissenschaft und Polizeyrecht. Anton BARTH (1787-1848) studierte Rechtswissenschaften, war zunächst als Sekretär in Eichstätt, seiner Geburtsstadt und ab 1817 als ASsessor bei der Kreisregierung in Augsburg tätig, bis er 1821 zum Bürgermietser von Augsburg gewählt worden ist. im Januar 1822 wurde er in das Bürgermeisteramt eingeführt und bheilt es bis Januar 1834, als er nach politischen und privaten Zerwürfnissen pensioniert wurde. Anschließend verfasste er diese umfangreiche populärwissenschaftliche Darstellung des gesamten Rechts. 5 CHEMNITZ, Bogislaus Philipp von (=Hippolythus à Lapide) (1605-1678), Hippolithus à Lapide Dissertatio de ratione status in imperio nostro romano- germanico. Freistadt (= Amsterdam, J. Jannssonius), Ohne Drucker. 1647. 12mo. Gestochener Titel, (22), 583 S. Zeitgenössischer Pergamentband aus Handschriftenmaterial auf drei Bünden geheftet. - Zweite Ausgabe des ein Jahr zuvor erstmals erschienenen Druckes. 1.100,-- Aufsehen erregende Kampfschrift des Stettiner Gelehrten von Chemnitz (1605-1678), der in Rostock Geschichte und Rechtswissenschaften
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Seite 26 und 27: 24 5. Titel zur Geschichte der Anti
Seite 28 und 29: 26 6. Vor- und Frühgeschichte 194
Seite 30 und 31: 28 7. Religionsgeschichte, Kircheng
Seite 38 und 39: 36 8. Philosophische Titel bis zur
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52 11. Literatur und Linguistik, Di
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