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Ausgabe 5, Juli 2013 - Quartier-Anzeiger Archiv

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Eine Welt – so nah und manchmal doch so fremd<br />

In der Kulturschüür Eierbrecht<br />

zeigten Menschen mit Autismus<br />

aus dem Wohnheim Burenweg<br />

erstmals öffentlich ihre Werke. Es<br />

wurde eine Begegnung, die ebenso<br />

überraschte wie beeindruckte.<br />

Steinmannli, Holztürme, flache Steine<br />

auf dünnem Bambus im labilen Gleichgewicht,<br />

geschichtete Holzscheiter in<br />

kunstvollen Schräglagen – die im grossen<br />

und kleinen Tenn gezeigten Objekte<br />

strahlten eine in sich selber ruhende Gelassenheit<br />

aus. Eine Geborgenheit, die<br />

einem flüchtigen Betrachter verwehrt<br />

bliebe, ihn nicht berührte, hätte er Andreas<br />

Madel und Nadine Motschmann<br />

nicht gesehen. Etwa auf den vielen<br />

Schwarz-Weiss-Bildern des Fotografen<br />

Fredi Hüberli auf der Heubühne, der in<br />

diese fremde Welt eingestiegen war und<br />

beide behutsam begleitet hatte. Oder auf<br />

dem Video im Schafstall, das sie still<br />

bei der Arbeit beobachtete.<br />

«Flüchtig – wie mein Gleichgewicht»<br />

nannte der Sozialpädagoge Rolf Stuber<br />

schliesslich diese beeindruckende Möglichkeit,<br />

Menschen mit autistischer<br />

Wahrnehmungsstörung in Momenten<br />

der Befreiung wahrzunehmen, wenn sie<br />

geduldig Schicht um Schicht eine Art<br />

innere und äussere Ruhe aufbauen.<br />

Dass es auch anders, zornig, wütend<br />

und sehr laut zu- und hergehen kann,<br />

wissen die Nachbarn des Wohnheims,<br />

weiss Stuber schon lange. Nicht umsonst<br />

schien man an der Vernissage seinen<br />

Herzschlag zu hören. Wie würde<br />

Nadine, die Scheue, auf die vielen Besucher<br />

reagieren Und dann sass sie da,<br />

strahlte und freute sich. Über die Leute,<br />

die sie und Andi besuchen kamen Über<br />

die gelöste Stimmung, in der sich alle<br />

bewegten Wer kann das wissen.<br />

Stuber hat monatelang intensiv hingehört,<br />

hat Zeichen gedeutet, und den<br />

beiden in zwei faszinierenden Texten<br />

jene Fähigkeit sich auszudrücken gegeben,<br />

die ihnen genommen ist. «Kleinste<br />

Details bringen mich zur Verzweiflung»,<br />

sagt Andi, aber auch «mit den<br />

Jahren lernte ich das Scheitern akzeptieren.»<br />

Über unsere Welt sagt Nadine:<br />

«Von allem zu viel», denn «ich muss<br />

mich verlassen können.» Stuber übersetzt:<br />

«Sie fordern Echtheit, Ehrlichkeit<br />

und Präzision.» Wir doch auch. (ee)<br />

Der Sozialpädagoge Rolf Stuber erzählt von seinen Begegnungen mit Nadine und Andreas.<br />

Andreas ist an der Arbeit. (Fotos Fredi Hüberli)<br />

Witiker Kulturagenda<br />

Kunst<br />

Ausstellung Viktor Popov<br />

*1952 in Kasachstan, lebte und arbeitete bis<br />

1991 in St. Petersburg, übersiedelte dann<br />

nach Deutschland. Zu sehen sind konstruktivistische<br />

Malerei, Holzplastiken und Reliefs<br />

von 2002 bis heute. Popovs Werk ist das eines<br />

künstlerischen Dissidenten mit einem eigenen,<br />

von subversivem Humor getragenen<br />

Stil. Er synthetisiert Malerei und Plastik zu<br />

spannungsgeladenen Skulpturen und Objektcollagen.<br />

Dabei reflektiert er die sowjetische<br />

Avantgarde des frühen 20. Jahrhunderts und<br />

transferiert sie in die Gegenwart – mal spielerisch<br />

experimentell, mal mit großer Ernsthaftigkeit.<br />

Vernissage: Dienstag, 23. <strong>Juli</strong>, 16 Uhr<br />

Seniorenresidenz Segeten<br />

Ausstellung «Kreativität im Alter»<br />

Vernissage: Donnerstag, 22. August, 16 Uhr<br />

Paulus-Akademie (siehe Artikel rechts)<br />

Ausstellung «Out of line»<br />

<strong>Juli</strong>a Sheppard und Nina Staehli<br />

Vernissage: Do 29. August, 18.30 Uhr,<br />

Ausstellung bis 22. September<br />

Casa del arte, Wolfbachstrasse 11,<br />

(beim Pfauen)<br />

18<br />

Musik<br />

Orgelkonzert mit Benjamin Guélat<br />

Benefizkonzert<br />

Sonntag, 18. August, 17 Uhr<br />

Katholische Kirche Witikon<br />

«All we need is love»<br />

Eine musikalische Liebesaffäre<br />

mit dem Jugendchor STAM der katholischen<br />

Kirchgemeinde Witikon<br />

Samstag, 24. August, 19.30 Uhr<br />

Kath. Kirchgemeindehaus Hottingen<br />

Samstag, 28. September, 19.30 Uhr<br />

Kath. Kirchgemeindehaus Witikon<br />

Klassisches Konzert<br />

Brigitta Greeff-von Greyerz, Violine<br />

Erwin Möckli, Klavier<br />

Freitag, 6. September, 15 Uhr<br />

Seniorenresidenz Segeten<br />

Sommerkonzert<br />

Musikverein Witikon<br />

Samstag, 14. September, 14 Uhr<br />

Alter Dorfkern<br />

Konzert Schützenspiel UOG Zürich<br />

Samstag, 28. September, 10 Uhr<br />

Seniorenresidenz Segeten<br />

Film<br />

«Das Geheimnis der Vulkane»<br />

Dokumentarfilm mit Bildern aus aller Welt<br />

Dienstag, 16. <strong>Juli</strong>, 14.30 Uhr<br />

Seniorenresidenz Segeten<br />

«Hausboot»<br />

Romantische Komödie (1958) von Melville<br />

Shavelson mit Cary Grant und Sophia Loren<br />

über einen allein erziehenden dreifachen Vater<br />

und ein italienisches Hausmädchen.<br />

Dienstag, 30. <strong>Juli</strong>, 14.30 Uhr<br />

Seniorenresidenz Segeten<br />

Weitere Filmnachmittage:<br />

Dienstag, 13. August, 3. und 17. September<br />

Vortrag<br />

«Virtueller Spaziergang durch das Bundeshaus:<br />

Architektur, Kunst und Anekdoten»<br />

Referentin: Barbara Wernli<br />

Dienstag, 6. August, 15 Uhr<br />

Seniorenresidenz Segeten<br />

«Albert Schweitzer im Elsass»<br />

Dia-Vortrag aus Anlass der Gründung seines<br />

ersten Urwaldspitals in Lambarene vor genau<br />

100 Jahren.<br />

Mittwoch, 18. September, 15 Uhr<br />

Seniorenresidenz Segeten (QA)

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